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8«. Jaßr». 272. 3. vrilayr z»n> Riesaer Taiicdlnlt. TienSwn, 81. November 1088, avenv». alten L der .> Füb- Guim- , Vra- Daar die 5 lltni«. krtnn« bselnd ourde. <b die >n vor- ittaa«- oelrnt- traten. Lietz- übriae tunden «Ilkrt vu Vvlnsm kßLckr»«n. »o KNkrt vu VIi^ porige- eoöack>- n noch nthoio- m weit «oback^ it dem buchten ig den gischen mer die zebenen »ebnisse Unter- rmatio- uSdruck le ». a lchtiaa» stellen .utvögcl berrus l HauS- brütet, acktljckc -einzetle nfalken. en E!ö- Ifer, die VVisckien men>cj>- Erst de, »oloasick irgeirein Fel'en- Fluß- Fl an ten : Grübe! worden. >er noch ildltrecte er vor- Laub» rer und Stref»kag ln Glauchau Der Kreis Glauchau der NSDAP hielt in Anwesenheit des stellvertretenden Gauleiters. Innenminister Dr. Fritsch, und de» Staatskommissar» Kunz seinen diesjährigen Kreis parteitag ab. In der gewaltigen Massenkundgebung sprachen Staatskommissar Kunz, der Führer de» NS-Aerztebundes, Staatskommissar Dr. Weaner, und Oberkirchenrat Krieger- Eschefeld. Auf dem eigentlichen Kreiskongreß umriß Innen minister Dr. Fritsch den Kampf der letzten zehn Jahre und weiht, in feierlicher Weise neun Ortsgruppenfahnen. Den Abschluß de» Treffen» bildete die Enthüllung von Mabnstei- nen für den unbekannten SA- und SS-Mann am Adolf- Hitler-Platz. Eröffnung einer Luftschuhführerschule Vn Gegenwart von Vertretern der Behörden und der Wirtschaft wurde im Deutschen Hygienemuseum in Dresden die vom Reichsluftschutzbund. Landesgruppe Sachsen, ins Leben gerufene Landesluftschutz-Führerschule Sachsen eröff net. Der Landesgruppenleiter. Major a. D. Dietze, sprach über di« Notwendigkeit einer gründlichen Ausbildung weiter Kreise, Landesorganisationslener, Diplomvolkswirt Prott, über die Organisation des zivilen Luftschutzes. Die Versam melten besichtigten hierauf die gleichfalls im Hygienemuseum untergebrachte Landerluftschutzschau. Gegen gelarnle Gefchästskänse Wie der Industrie- und Handelskammer Leipzig mitge- teilt wird, versuchen in der letzten Zeit in verstärktem Maß Gewerbetreibende, die nach H 15a der Gewerbeordnung vor- geschriebene Angabe des tatsächlichen Ladeninhabers dadurch zu verschleiern, daß sie das Geschäft zum Schein an einen anderen verkaufen, verpachten usw., der dann seinen Namen als den des Ladeninhaber» anbringt. Dies« Methode soll vielfach angewendet werden, um den Anschein «ine» arischen Geschäfts zu erwecken. Di« Industri«- und Hand«l»kammrr L«ipzig Kat von jeher di« Auffassung vrrtreten, daß sowohl in d«r Firmenbezeichnung, wie auch bei der Inhaberausgab« nach 8 15a der Gewerbeordnung unbedingte Wahrheit und Klarheit im Interesse der Sicherheit de» Geschäftsverkehr» herrschen muß und daß demgemäß nickt durch solche Schein rechtegeschäfte die tatsächliche Inhaberschast verschleiert wer den darf. Die beteiligten Kreise werden deshalb hierdurch auf da» Unzulässige solchen Verhalten» aufmerksam gemackt mit dem Hinweis, daß in der nächsten Zeit di« zuständigen Behörden nachprllfen werden, ob die Bestimmungen oe» 8 Iba der Gewerbeordnung ordnungsgemäß befolgt sind. Sobald der Kammer solche Tarnungsoerträge bekannt ge worden sind, wird sie sofort da, Erforderlich« veranlassen. Auch die Anwälte und Notare werden gebeten, dies bei der Durchführung und Beglaubigung von Verträgen zu beachten. Wkllklk MW WllW. ?ustizmiaister vr. Thlerack über die Ausgaben der Beamten, Auf einer Kreistagung der Beamten aller Fachschaften oe» Kreises Pirna der NSDAP sprach u. a. Iustizminister Dr. Thierack über di« Aufgaben de» Beamten im neuen Staat. So wie da» Frontsoldatentum keine Stände sondern nur Kameraden kannte, habe auch der Beamte sich nickt als etwas besondere» im Volk zu fühlen; er müsse vielmehr selbst Volt ein. Die Beamtenschaft müsse sich in Demut vor Sott, der sie diese Bolkwerdung der Deutschen habe miter- leben lassen, und sich dessen bewußt sein, daß sie di« Verant wortung für das ganze Volk zu tragen hätten. — Gaubeam tenabteilungsleiter Schaaf umriß di« Aufgabe de« Beamten dahin, daß er da» Sprachrohr der Regierung zum Volk, aber umgekehrt auch der Mutter de» Volkes zur Führung sein müsse. NciASwari D. Stange in Dresden. 7 . A-'.i 'N Der Führer der Evang. Jugend Deutjchl<rnL», v. Stange, war am Sonnabend, den 18. November, in Dresden an wesend. Doppelte Wichtigkeit mußte seinem Besuch bei gemessen werben, »nd zu zwei bedeutenden Anlassen trat v. Stange in -en Mittelpunkt -es Interesses. Dieser Raum soll zuletzt dazu bienen, Genannten mensch lich zu verherrlichen, aber ein» darf vorausgenommen und mit Nachdruck bc'ont werden, daß ReichSwart Stange «ine außerordentlich befähigte Persönlichkeit, ja eine Kämpfer- natur von seltener Zähigkeit ist. Darüber hinaus «im brauchbares Werkzeug in der Hand Gottes. Die Ev. Jugend besitzt in ihm nicht nur einen Führer, der restloses Ver trauen genießt und seine ganze Manucskrast in den Dienst evang. Jugcndführung stellt, sondern sie schaut hier auch zu einem Menschen empor, der im Kampf um die Rein erhaltung des Evangeliums weit Uber di« Grenzen Deutsch lands hinaus einsatzbereit auf dem Poste« gewesen ist. Um 18 Uhr sprach der ReichSwart im Hause deS CBJM. ITHrtstl. Der. Junger Männert auf der Amonstraße vor de» AmiSiräger« »«» Gaues Mtttelsachse« im Evang. Jungmännerwerk. ft. Stange hielt seiner Zuhörerschaft, oder bester seiner Kämpfcrschar, keine große programmatische Rede, sondern sagte schlicht und eindringlich, wa- zu sagen nottat und die Stunde erforderte. — Davon ausgehend, daß aus die Amtsträgrrschast alles ankomme und mit ihr die ganze Bewegung stehe und falle, verbreitete sich Redner über Fragen, die bas Werk als solches angtngen. Klar und knapp wurde ein Bild gezeichnet von der Lage des Augenblicks, wobei zum Ausdruck kam, daß die Selbständig keit der Evang. Jugend auf jeden Fall gewahrt bleiben würde. — Ferner befaßte sich v. Stange mit der Durchfüh- rung volksmissionarischen Einsatzes., eine bringende Not wendigkeit und heilige Pflicht, insbesondere der Jungmann schaft. Evang. Jugend habe immer wieder Sonderaufträge auszuführen; und wie mannigfaltig die Gelegenheit un zahlreich die Gebiete, aller dunklen und unreinen Luft, wo «S auch sei im Leben, mit dem GotteSwort durch Rede und Tat zu begegnen. Ueberhaupt trat au» der Sprache des Reichswarte» nicht» eindeutiger hervor, al» die groß« Ver antwortung aller 8mt»träger gegenüber Gott in dieser unserer Zeit. Stark wurde am Gewissen jede» einzelnen gerüttelt. Da» Wichtigste und Sntschrtbenst« aber bleibe immer wieder die seelsvrgerliche Sette innerhalb -er Glied«. rung«n. Diese dürfe nicht zu kurz kommen, bet allen Aeuß«rltchkeiten, die -eShalb auch Sinn behielten. Seel sorge erforderte jedoch vertrauen, und e» ist etwa» «ewal- tige» um diese» Stück Wahrheit, da- insofern noch Steige- rung erfährt, al» ft. Stange äußerte, daß Seelsorge da» größte vertrauen auf -er g<n,zen Welt tn Anspruch nehme. TaS Schlußwort sprach in packender Weise der Gau führer, in dem er mahnte, niemals die Blickrichtung nach oben, zu Gott, au» dem Auge zu lasten; ernsthaft rechnen mit der f«lsenfest«n Burg Gotte». Und wa» kann doch im mer wieder für Glauben»,uversicht in Luther» Bekenntnis- lieb, wovon abschließend -er erste ver» gesungen, hinein- gelegt werden, w«nn da» Her, dabei ist. .Sin fest« Burg ist unser Gott!* Nun galt »em Abend noch da» Freudenreichste; und ejnr selten« Feierstunde bedeutete da» -0. Jahre»f«st-,M» SBJM. Dr««,«. Die Amt»träg«rschast, an die sich Jung volk und Jungschar ««schlossen, marschierte von Str Aprpn- straße in langem Fackelzug nach der Zinzenborsstraßt, avo um 20 Uhr die öffentlich« Festversammlung im grüßen Saal de» Evangelischen Verein-Hause» stattsand. ' Kaum fanden die Menschen alle Platz und selten dürften ist di»jzm Saal der 2800 gegen 3000 Personen gewesen sein. v. Siqngr sprach hier in hinreißenden Worten über da» Thema: „Heraus au« den Unterständen*. — Die Festfolge war ngtlsr- lich eine sehr vielseitige, und so eröffnete zunächst nach'«em Einmarsch -er Mitglieder und gemeinsamen Gesang der Vorsitzende de» EBJM. Dresden, Prof. Dr.-Jng. E. Sören sen, die Festversammlung. — Ein Wort sei von brr Grün dung im Jahre 1808 bi» auf den heutigen Tag Leitgedanke gewesen, nämlich „dienen*. Dienst sei notwendig, -er Herr erwartete Dienst von uns, und Gott rüste auch zum Dienst aus.* » Generalsekretär Mittelbach entwickelte in großen Zügen einen geschichtlichen Rückblick und sprach über: „40 Jahre SVJM. Dresden*. Im Vordergrund der Arbeit und des Dienstes innerhalb der verflossenen Zeit habe immer ge standen der Kampf um den einzelnen. „Ich möchte Helse«*, diesen Wunsch habe einst ein Istjährtger, der zum Glauben gekommen war, brennend in seiner Seele getragen. Und jedenfalls bis zu dieser Stun-e: der CVJM. Dresden ein Denkmal -er Änakx Gotte». Harte Proben leien auch zu bestehen gewesen, und nur durch größte Lpfersreudigkeit de» einzelnen habe sich da» Werk, da» schon so vielen jungen, suchenden Menschen zum Degen geworben sei, tn besonders schweren Notzeiten behaupten können. Gott aber hätte sichtbar bahtntergeftanden. > Nach einem mit viel Beifall ausgenommen«« Schau- turnen, AuSführrnde Mitglieder der Altstadt und dem Auftreten de» Orchester» de» EBJM., stellte sich ReichSwart ft. Stange -er Festverlammlung vor. — viel wäre seinen bedeutnng»vollen Au»sührungen über obengenanntes Thema zu entnebme«, doch können dieselben hier nur kurz Andeu tung finden. Da» Opfer «ine» unendlich großen Mordes sei Deutschland «inmal vor Jahrzehnten geworden. Der Mörder verstand habe sich in die Volksseele eingcschlichen und Lies« natürlich radikal vergiftet. Hart sei der Kampf ausgenommen worden, doch da» liberale Bürgertum in «rster Linie habe versagt «nd auch die Kirch« habe nicht tapfer genug standgehalten. Kein Menschenalter reich«, um all da» Gift wieder zu töten. — Wa» nun dir Aufgabe, der Stund«? Da» Evangelium unversälscht mitten ins Leben hineintragen. an den Mann bringen. Der Dienst lei fret- ltch nicht leicht, er walle gelernt sein; nnd könne nicht ohne Hingabe und Treu« gesckehen. Eine kämpferische Haltung gelte «» hier einzun«hm«n und der Durchbruch gescheh« nur von Mansch v» Mensch. — Etwa» seltsam Große» gehr tn unsere« Tagen vor, und da» F«uer, da» «in Luther: tm deutschen Volke anzündetr, könne auch heute wieder entfacht werden, wenn Christen ihr« Pflicht tun. — Heran» aus den Unterständen! - — Rt. NkNktelWMii «er WgumWWißr WMtii.Mls —MmlWi. U F ra n k fu rt am Main. Zahlreich« in- uud aus ländische Pressevertreter waren gestern einer Eiuladung de» Generalinsprktar» für da» deutsche Autobabnwesrn. Dr. Todt, gefolgt, um sich von dem Fortschritt de, Arbeit«« an der ersten ReichSantvbahnstraß« Frankster» am Main- Mannheim zu überzeugen. Dr. Todt gab «inen Ueberblick über da« bisher Geschallene. I« d«r knrzm, Zeit »»» etwa 8 Woche« sei von ungefähr »000 Arbeiter«, di« au» den Kreisen der Erwerbslosen geholt wurden, ei, LberwWlt«« gende» Stück Arbeit geleistet worden. Durch Errichtung von Beleuchtungsanlagen auf der ganzen Vauftrecke werde eS ermöglicht, bi« Arbeiter in zwei Schichten arbeiten zu lassen, wodurch die doppelte Zahl Arbeitskräfte beschäftigt werden könne. Bisher seien etwa 17 000 Ar Wal-Hache gerodet worden. Wenn man auch Maschinenarbeit nach Möglichkeit zu vermeiden such«, so hätten doch auch zahlreiche Industrien gute Beschäftigung an 70 Einzelbauwerkcn bei der Ueber- brückung von Flüssen, Landstraßen und Eisenbahnen ge sunden. . , Reich» «in ist er Dr. Goeddel» hatte di« lebhaft« Anieil- nahm« seine» Ministerium» an dem Bau der Reich-auw- bahnen durch Entsendung de» Referenten für Verktzh»ß- wesen, Dr. Kues«, bekundet, der di« Grüße de» Ministeriums überbrachte und eingehend bi« volk»wirtschoftliche Bedeutung de» Unternehmen» würdigte. An die Begrüßungsansprachen schloß sich eine etwa leck» Stunden dauernde Besichtigung ber Banftreck« Darm» stabt-Frankfurt a. M. an, die zu einem großen Teil zn Fuß zurückgeleat wurde und den Teilnehmern Gelegenheit vyt. sich eingehend von den Fortschritten de» Baue» zu über- zeugen. Die Besichtigung endete an der Stelle, an der Reichs kanzler Adolf Hitler am 2». September den ersten Spaten- stich zum Bau der Strecke Frankfurt am Main—Mannheim getan bat. Von der kleinen Erderböhung. von der damal» der Führer den historischen Bau einleitete. ist so gu>. wie nicht» mehr vorhanden. Begeisterte Volksgenossen, die der Führer wieder in Arbeit und Brot gebracht hat, haben ddnk- baren Herzen» die Erde al» Erinnerung an den historische» Tag mitgenommen. Yerilck^n :rmeister eingesetzt nächsten oürdigen sozialen die zahl- g Arbeit » „Mün- ister der in der lrde, soll id unter t«ng«zug t Hu bi- Hem« u. r Tagen aber vor rlche mit ;en war, irwärtig- er Jahr- ltruf der Friedrich ige» Zu- ;rste und schließt ft Heine, cht mehr Schaffen dovember Bronze- c. Beim 0 Herrn chte Ohr entfernt tun nach w er von werden eugierigc lf ihrem orenhaus annungs- lere Zeit Finster elektrische <0. Fortsetzung.- »Ja,* antwortete das Mädchen leise. „Und . . . sind Eie damit einverstanden, wenn ich gleich Auftrag gebe, daß Ihre Koffer gepackt und zur Bahn gebracht werden?* „Ich mag nicht nach Hause!* stieß RoSmarte angst- voll hervor. „Eie sollen nicht nach Hause. Ich werde an Ihrer Statt zu Ihrem Vater fahren, wenn Sie es wünschen* Dankbarkeit ohnegleichen sprach auS ihrem Blick. „Gut! Gehen Sie jetzt also auf Ihr Zimmer uud bereiten Sie Ihre Sachen vor, das Dienstmädchen wird Ihnen helfen; ich bestelle einstweilen den Wagen. Dann nehmen Eie Abschied von Ihren Freundinnen, denn Sie werden nicht mehr nach „ElisabethShöhe" zu- rückkehren." RoSmarie nickte nur, heiße Tränen liefen ihre schmal gewordenen Wangen herab. „Gehen Sie jetzt, Fräulein von Katt, in einer Viertel stunde bin ich bereit." * * „Was tst geschehen, Herr*Gcholz?" fragt erregt Frau von Wetter, als Harry zu ihr kommt. „Ahnen Sie es nicht, gnädige Frau?" DeS Lehrers Stimme klingt tieftraurig. Die Frau erschrickt heftig, Tränen treten in ihre Augen. „Und ich ... ich ..." „Gnädige Frau! Eie trifft keine Schuld. Aber NoS- marie von Katt wird Sie heute noch verlassen und kann incht mehr hierher zurückkchren. Em neues Leben muß sie beginnen und sich daraus vorbereiten. ES sind Ferien, ich habe Zett und will nach Düsseldorf reifen, um mit Herrn von Katt zu sprechen." „Mein Gott, das arme Mädchen! Wohin soll NoS- Marie?" „Einstweilen zu meiner wtutter. Ich denke, Fräu lein von Katt wird damit einverstanden sein. Meine Mutter lebt tn den schlesischen Bergen tn einem schönen, einsamen Dorf. Sie wird das Mädchen aufnehmen und pflegen." Frau von Wetter ergreift seine Rechte. „Wie soll ich Ihnen danken. Herr Scholz! Sie sind uns allen zum Freunde geworden!" „Liebe, gnädige Frau, mein Beruf tst «ine Aufgabe." „Eine Bitte hätte ich, Herr Scholz. Sie werden jetzt Unkosten haben. Erlauben Sie mir, daß ich diese über nehme." ^Jch bin kein Krösu», gnädige Frau. DaS schlage ich nicht auS." Eie schreibt einen Scheck über achthundert Mark aus und überreicht ihn dem Lehrer. „Da- tst zu viel, gnädige Frau!" „Nein, nein, es ist Ihr Gehalt für den Ferienmonat und daS andere für Ihre Unkosten." DaS Dienstmädchen kommt und meldet: „Fräulein von Katt tst fertig, und das Auto wartet unten." - „Hat sich Fräulein von Katt schon von ihren Freun dinnen verabschiedet?" „Ja, Herr Scholz!" „Dann bitten Eie daS Fräulein hierher." Das Mädchen geht, und bald darauf tritt RoSmarie, bleich und verlegen, ein. , „Nehmen Sie Abschied von Ihrer mütterlichen Freun din, Fräulein von Katt," sagt Harry Scholz und geht tn da» Gesellschaftszimmer. Dort teilt er den anwesenden Schülerinnen mit, daß er sie heute schon verlassen müsse und verabschiedet sich sehr herzlich »on ihnen. Alle kommen aus diese Nach richt zusammen, und viele Tränen fließen: aber des Lehrer- Versprechen, bestimmt wtederzukommen, tröstet sie wieder. „Ist'» wirklich wahr, daß die RoSmarte nicht wieder kehrt?" fragte Annette bedauernd. „Ja! Herr von Katt wünscht, daß seine Tochter bet ihm bleibt." „Schade ... schade!" rufen die Mädchen. RoSmarie hat sich am Herzen der mütterlichen Frau ausgeweint, bat ihr für alle» gebankt und kommt nun mit ihr die Trepp« herunter. ' Nochmals nimmt man herzlichen Abschied, dann sie- steigt der Lehrer mit feiner Schülerin da» Auto. Frau von Detter und ihre Zöglinge sehen dem Wagen mit feuchten Augen nach und winken, bis er ver schwunden ist. Sie waren weit hinauSaefahren inS Brandenburg« Land, ohne bestimmtes Ziel, bis Harry in einem kleinen Dörfchen „Stop" sagte. In dem bescheidenen DorfgasthauS nahmen sie iht' Mittagsmahl ein. Dann wanderten sie gemeinsam die wogenden Ge treidefelder entlang, die m reifer Pracht standen. Die große, heilige Stille der Statur war um sie. Kein Laut der großen Städte drang tn diese Einsam keit. Nur daS Korn rauscht« leise tm Winde und hoch oben im Blau des JulihimmelS sang eine Lerche ihr jubelndes Lied. Grillen zirpten. Ein feine» Summen erfüllte die Luft. Und die Weibe ber Stunde ergriff die beiden Men schen auf dem einsamen Feldweg. Sie blieben stehen. , , Harry Scholz faßte RoSmarieS Hand und bat: „Jetzt öffnen Sie mir Ihr Her-, RoSmarie." Sie atmete tief auf, drückte seine Rechte mit beiden. Händen und begann zu sprechen. ES waren nur wenige Worte, schamvoll hervor-- gestoßen: aber diese Worte legten Zeugnis ab, wa» das junge Geschöpf eines gewissenlosen Mannes wegen litt. RoSmarte offenbarte die bittere Wahrheit, weil sie volles Verstehen im Herzen ihres Lehrers wußte. Sie kam sich jämmerlich klein und würdelos vor, all i ihr Stolz war zertreten, ihr Herz erfüllt von Angst; sie dachte an die Strenge des VaterS. „Und . . . was . . . waS soll nun werden?* fragte sie Scholz am Ende ihrer Beichte mit flehenden Augen. »Sie müssen . , , Mutter werden, RoSmarie von Katt."