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Z 37. Kleine lohne Vornamenangabes hatte aus der sogenannten Altstatt sich um die Zeit kurz vor 1800 angebaut. 38. Kleine (ein anderer, als der vorige,- auch ohne Vornamenangabe> hatte sein Haus von einem Traugott Martin gekauft, der es auf -em herrschaft lichen Sandberge laut Lehnsschein vom 13. März 17V4 (Fol. 361s erbaut gehabt hat. 3S. Knisse lohne Vornamenangabes hatte sein Haus einem Georg Heegliug zu unbekannter Zeit ab gekauft, während dieser es laut Lehnsschein vom 13. März 1794 auf dem Herrschaft!. Sandberg aufgebaut gehabt hat (Fol. 347s. 40. Johann Gottfried Kretzschmar erwarb das ihm um 1800 gehörige Haus für 100 Taler von seinem Schwiegervater Johann Gottfried Müller am 10. Aug. 1794 (Fol. 92s, der es kurz vorher am 11. Juni 1792 ebenfalls auf dem Herrschaft!. Sandberg« erst erbaut hatte (Fol. 322». L. Lehrknecht (ohne Vornamenangabes war durch Sauf zu unbekannter Zett in den Besitz seines Hauses gekommen, das früher einem David Müller gehörte, der es laut Lehnsschein vom IS. Februar 179« auf dem Ritterguts-Weinberge aufgebaut gehabt hat (Fol. 439). 42. Lehmann l». B.) hatte kurz vor der Be richtszeit sein Hau» auf der der RittergutSherrfchaft gehörigen Lltstatt »eugebaut. 48. Johan» Gottlieb Müller errichtete nach dem Lehnsschein vom 18. März 17V4 sein Haus auf dem Herrschaft!. Sandberge (Kol. 365». 44. Johann Gotthardt Mucke war durch Sauf von seiner Mutter Maria Elisabeth Mucke am 5. April 1780 für 100 Taler in de« Besitz seines Grundstückes gelangt; seine Mutter hatte solches subhasta von ihrem Manne Earl Mucke am 16. November 1756 für 17 Gul den erstanden, während e» dieser HanS Carl Mucke am 15. Juni 1727 neu aufgebaut gehabt hat lFol. 212, 142). 45. Richter (o B.) hatte zu unbekannter Zeit sei» HauS von feinem Schwiegervater Johann Georg Müller käuflich erworben, welch letzterer es laut Lehnsschein vom 11. Juni 1792 auf herrschaftlichem Grund (Landbergs aufgebaut hatte (Fol. 318s. 46. Maria Elisabeth Riedel hatte sich ihr Haus nach Angabe -eS Lehnsscheins vom 19. Februar 179« (Fol. 440) auf dem Herrschaft!. Weinberg neuerbaut. 47. Johann Daniel Straube erwarb sein HauS durch Kauf am 27. März 1793 für 70 Taler von der Anna Magdalena Winter verw. gew. Walter (Fol. 830b), die solches aus dem Erbe ihres Mannes Christian Walter am 16. März 178« für 34 Taler an genommen hatte (Fol. 244bs; diese verw. gew. Walter, eine geborene Burckhardt, hatte daS Grundstück früher schon ihrem Vater Johann Georg Burckhardt am 29. Juni 1779 für 30 Taler abgekauft (Fol. 206s, wäh- rend Lieser Burckhardt es durch Kauf am 23. Mai 174! für 32 Taler von Hans Wendlers hinterlassener Witwe Regina erworben gehabt hat (Fol. 81); -aS Haus soll um 1744 zwischen Trenzschens und HähnelS Grund stück gelegen haben; der eben genannte Hans Wendler hat das fragliche Saus nun vorher von des Christian Schmidt hinterlassenen vier Kindern für 30 Gulden am 13. August 1737 gekauft, welcher Schmidt es 173.',, 13. Juni, durch Kauf ans der Hinterlassenschaft des Hans Wucke an sich gebracht hatte (Fol. 82). 48. Sachse lo. V.) war zu unbekannter Zeit durch Kauf von einem Sickert in den Besitz seines Hauses gekommen, welch letzterer es von einem namens Elzsch erworben hatte, der laut Lehnsschein vom 18. März 1795 «Fol. ivr» oer Ervauer oe» Grundstücks gewesen ist. 49. Sperling (o. V.s hatte kurz vor der Be- rlchtszeit auf dem herrschaftlichen Gottesacker sei« An wesen neu aufgebaut. 50. Johann Gottlob Voigt kam in den Besitz seines Halbhufengutes durch «auf von seinem Stief vater Johann Gottlob Clauß für 190 Gulden am 10. Äug. 1789 (Fol. 264s; für den gleichen Preis hatte besagter Clauß am 8. ^>an. 1769 das Gut von des Gottfr. Voigts Erben erworben (Fol. 122s, während Voigt den Besitz von seinem Schwiegervater Christian Burckhardt für 150 Gulden gekauft hatte (28. August 1752 — Fol. 43s; letzterer aber hatte es von seinem gleichnamigen Vater am 18. Juli 1^9 übernommen, 51. Wachtel lo. V.s kam durch Kauf von seinem Schwiegervater Georg Hoffmann zu unbekannter Zeit, letzterer auf Grund feines Neubaues vom 13. März 1791 auf herrschaftl. Landberg in den Bc, sitz des hier fraglichen Anwesens (Fol. 357s. 52. Gottfried Wes »er hatte kurz vor der Be richtszeit ebenfalls auf dem herrschaftl. Sandberg sein Saus im Neubau hergestellt (13. März 1794 Fol. 369s. 53. Georg Zaulich hatte laut Lehnsschein vom 18. März 1795 ebenfalls au gleicher Stelle erst neu gebaut lKol. 419). 54. Z i ncke (o. B.s erwarb sei» Haus einst von einem namens Scheffler, dieser wiederum von einem gewissen Krancke, der es auf dem Herrschaft!. Sand berge hatte neubauen lasten; hier fehlen jede Daten, da die GrReg.-Einträge unauffindbar waren. * Wir sind am Ende der Arbeit und haben auS ihr sehen können, daß zur BcrichtSzeit (rund 1800 herum) eine ganze große Anzahl der Häuser und Häuschen im benachbarten Boberscn erst durch Neubau erstanden waren. Das Dorf hatte sich vergröbert; und die mei sten jener Häuser aus der Zeit von 1795 bilden heute noch mit ihren Grundmauern die Umfriedung gar vie ler Wohnstätten im heutigen Dorfe Bobersrn. Mit Hilfe hie und da wohl noch bei den einzelnen Einwoh nern im Privatbesitz vorhandenen Familienpapieren kann man nun bequem die Geschichte fast jeden Grund stücks bi» auf unsre Tage verfolgen — die Geschichte, die in der vorstehenden Form vielleicht für den ober flächlichen Leser recht trocken aussehen mag, die bei näherer Betrachtung uns aber so manches Menschen, los und Menschenschickfal zwischen -en Zeilen verrät. Und über dem allen steht der auf Erden den Menschen so wohltuende Begriff des Heimatgefühls, was alle die auch einmal hier genossen haben, von denen in 54 Gruppen soeben geschrieben worden ist. Hans und Herd, Heimat nnd Frieden und Arbeit — sind das nicht die schönsten Güter diese» Lebens'? Wer wollte das bezweifeln'. Die kleinen Aufzeichnungen, die aus vielen Blät tern heraus in einige Ordnung gebracht worden sind, sollen in ihrer Eigenart anch ein Vergleichsbcispiel bilden für alle die Ortschaften in unserem Heimat bezirk, bei denen infolge jeglichen Fehlens archivali scher, älterer Funde eine ähnliche geschichtliche Zusam menstellung unmöglich geworden ist. Freuen wir uns, daß gerade das Rittcrgutsarchiv in Boberscn ein so reicher Born ist, aus dem für den Chronisten und den OZcschichtsschreiber von Vergangenheit und Gegcnivart ein klarer Quell wertvoller Nachrichten sich ans dem dunklen Ungewissen in das Licht der Erkenntnis er gießt — alle Heimatfreunde werden davon nur einen Vorteil verspüren. Druck und Verlag von Langer u. Winterlich, Riel«. — Für sie Ne-atUo« »«lautwartlich: Hetxrich Ublemaun. Riel«. «r- SC Mrs«, 18. «vvember IS» E. Alitier zur Mege Ser Keimatliebe, Ser Kchmtf-rHmg und des Keimatschuhe». «rschedtt b, »aumgl-ser Folg« «l, «eNage »mn Mesa« Tageblatt unter Mitwick«, be» »«ut»« HetuuMmlfemu la Mesa. Nach»«»«, «u» Mt Di- Wärt Diese» Titel hat einmal eine Wochenschrift ge tragen, die im vergangenen Jahrhundert gemein- schaftltch für Oschatz, Riesa, Strehla, Dahlen und Wermsdorf sowie dere« Umgebung herauSgegebe» worden ist. Ihr erste» Erscheinungsjahr ist 1839. Jede» Mittwoch erschien eine Ausgabe diese» Blattes, beste» vezugsprei» sich jährlich auf eine« Taler, vierteljährlich ans 7X Neugrosche« und wöchentlich 6 Pfennige stellte, für welche« Betrag e» auch durch alle Buchhandlungen und die (damals noch) Königlich Sächsischen Postämter zu beziehen war. Erscheinungs ort des Blattes war Oschatz, woselbst es bei F. Olde- cops Erben verlegt ward. Die Größe des Blatte» zeigen die Maße 28 Zentimeter / 19 Zentimeter an. Reichlich zwei Drittel der ersten Seite nahm das Titelbild und überhaupt -er Kopf der Zeitung ein. Das Titelbild zeigte die Silhouette des Eollmberges, sowie die Eisenbahn-Landbrückc bei Riesa mit einem fahrenden Eisenbahnzuge darauf, im Hintergrund einen Dampfer, und endlich im Vordergrund Land leute bei der Feldarbeit und verschiedene Gegenstände, die Handelsgütern ähneln sollte«; links unter einem Baum ruht eine weibliche Gestalt; rechts im Bilde schließt ein zweiarmiger Wegweiser das Ganze ab. Diese kleine Zeitung, der Vorläufer unsrer heutigen Tageszeitungen in dem oben erwähnten Ausgabe bezirk, umfaßte eine Folge von je acht Seiten für jede Ausgabe; ihr Inhalt war rubriziert; und zwar fand Man unter Ziffer i. Vaterländisches, oder auch Politisches Panorama, li. Oertliches, in. Turnplatz für Rede und Gegenrede, IV. Unterhaltendes, V. Allgemeines, und endlich unter dieser Rubrik die Anzeigen, die gegen eine Vergütung von 1 Neu- groschen für die durchgehende Textzeile ausge nommen wurden. AuS dem archivalischen Nachlaß LeS früheren Vobersener Rittergutsbesitzers, Senator F. W. Mogk- vschatz, bin ich zur Kenntnis und Jnaugenschein- »ähme von drei noch erhaltene» Exemplaren des L Jahrgangs 1811 dieser «vchenjchrifl, «nd zwar -er ä» Coll». Ausgaben Nr. 48, 49 ««b 50 vom 1., 8. und 15. Dezem ber 1841 gekommen. Diese drei Blättche« misten anch gar manches Interessante zu berichte«, das wir «n» hier «ml ein wenig »Sher ausehe» wollen. Bor allem ist e» da -te Rubrik n, Oertliches, die auch heute noch lesenswerten Stoff enthält. I« Oschatz wurden zu Ende de» Jahres 1841 Stadt- verordneten-Reuwahle« notwendig. Diese ginge» damals etwa» ander» vor sich als heutzutage; man war in den Kreisen der Einwohuer seinerzeit ge zwungen, zunächst sogenannte WahlmSnner zu wäh len; Liefe Wahlmänner wiederum wählten dann ihrerseits erst die eigentlichen Stadtverordneten; die WahlmSnner übten ihre Tätigkeit drei Jahre aus, und mußten dann Remoahlen weichen, während die Stadtverordnete« alle Jahre, vo« einer Wahlmänner quote also drei Jahre lang, ueugewählt wurden. Die vorbereitende« Walle« zu de« Stadtverordneten wahlen des Jahres 1841 in Oschatz fanden also da- »ual» am 24. November statt; eS find dabei folgende Wahlmänuer gewählt worden: 1. a«S der Klasse der ansässigen Einwohner .. . vo» Oschatz: 1. Friedr. Lazer, Kaufmann und ehem. Ratsmitglie^ 2. Carl Stey, Leineweber und Stadtverordneter, 3. Gottlieb Feist, Kaufmann, 4. Carl Friedrich Müller, Weißgerber und Stadt- verordneten-Vorstcher, 5. Eduard Baumeyer, Kaufmann, 6. Ernst Fürchtegott Mende, Seiler und Stadtver- ordneten-Ersatzmann, 7. Andreas Zschucke, Tuchmacher und Stabtverordn.- Vicevorsteher, 8. Gottfried Scheu,nan«, Sattler und Stadtverordm, 9. Friedrich Schuster, Buchbinder, 10. Carl Schirmer, Posamentier und Stadtverordn* 11. Hermann Sonntag, Seifensieder, 12. Gottfried Richter, Maurermeister, 13. Friedrich Ost, Tuchmacher, 14. Wilhelm »obach, Seifensieder 15. Heinrich RSbcr, Seifensieder, 16. Gottfried Mende, Weiübäcker,