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Skw—MtMWU WA. Berlin. Di« tm ehemaligen HerrenlxnNe in Berlin unter der Schirmherrschaft deS Reich-arbeitS- Minister- Seldte veranstaltete Kundgebung de- De utichen Verein- für Wo h nun g-re fv rm und deS ReickSbundeS der Kinderreichen DeutichlandS zum Schube der Familie brachte »um Ausdruck, daß im Zei chen de- neuen DeutichlandS WoknUngS- refvrm zugleich Kampf für die Erhaltung und Förderung d«r erbgelunden ktnder- reickien Familie bedeutet. In einleitenden Worten fprachi ReichSarbeitSminjstrr Veldt« eS au», daß die Wohnungsreform, die wir zu be treiben haben, wie alle-, wa>- die nationaliozialjstiscke Re gierung arundläbltch tut und will, ihren Blick jn die Zukunft, d. h. auf den Nackwuchs richtet. Adolf Hitler habe ihm einmal nach einem Vortrage getagt: „Es ist mir alle- reckit, wa- Sie wollen, den Wert lege ich auf die Jugend." Den Mittelpunkt der Kundgebung bildete der Vortrag von Dr. jur. Ruttke, Mitglied des Lachverständigenbeirat- iür Bevölkerung-« und Rafsepolitik beim Reicksministerium de- Innern, mit dem Thema „Heim — nicht Woh nung": Die ReickSregierung letzt sich mit aller Ent- lchäedenheit für die Volksgesundheit in körperlicher und leelischegeistiger Beziehung ein. Daher kann es dem Na- tionalloziali-mu- nicht gleichgültig sein, wie die deutschen Volksgenossen wohnen. Trotz aller früheren Bestrebungen kam «S nicht »u einer Bevölkerungs- und Wohnung-Politik, die dem deutschen Volkstum diente- So entstanden Bau ten, über die zukünftige Geschlechter mit lltecht die Schale de- Spotte- au-schiitten werden. Der Mensch ist nicht au- lauter Zweckmäßigkeit zusammengesetzt, sondern «r will unk soll sich in seiner Wohnung mit seiner Lebens gefährtin und einer frohen schar erbgelunder Kinder wohlfühlen. Notwendig ist, daß auch in den Städten der Gedanke von Blut und Boden wieder Einzug hält. Es ist damit zu rechnen, daß sich der im Reichsministe rium deS Jnnern errickitete Dachverständigenbeirat für Be völkerung-- und Ralsepolitik auch mit der volk-tumver- heerenden Wirkung der Großstädte beschäftigen wird. Jn dem Gesetz über die Ausschließung von Wohnsiedlungs gebieten hat sich der Nationalsozialismus bereits ein« Handhabe geschaffen, um einen Teil seiner Wohnung-- politischen Ideen zu verwirklichen. Nach dem Hinweis auf die Notwendigkeit eines deutschen Bodenrechts und einer städtischen Bodenreform schloß Dr. Ruttke seine klaren und eindrucksvollen Ausführungen mit den Worten Gott fried Feder- über den Begriff der Heimat. .Heim ist ab geleitet von Heimat. Allo Heim nicht bloß Wohnung ist bi« Losung deS Nationalsozialismus, und damit werden wir den Geburtenlieg des deutschen Volkes erzwingen. Der Vortrag Dr. RuttkeS wurde mit großem Beifall ausgenommen. Der Vorsitzende deS ReichSverbandeS Deut scher Heimstätten, W. Gutzmer, erwog noch die wirtschaft lichen Unterschiede von Flachbau und Hochbau beim Eigen heim. Di« Meinung, daß Hochbau das Wohnen billiger mack« als Flachbau ist als irrig erwiesen. Namentlich ist stärker« Verbindung von Wohnungsbau und Kleingarten- wrrtickast erforderlich. Die Kundgebung ergab deutlich, daß der Nationalsozialismus nunmehr auch in der Wok« nungSreform die Führung ergreifen wird, die dank seiner Volksverbundenheit zu dem Ziele eine- neuen Aufblühen» de- deutschen Familiengedankens gelangen wird. Vermischtes. Eine schön« Titte hannoverscher Bauern. Die lckSnc Sitte unserer Landsleute, verdienten lang jährigen Hausgehilfinnen zur Hockgeit eine Ruh mitzu geben. hat sich erfreulicherweise auch in diesen Notzeiten erhalten, obwohl untere Bauern schon viel für Bedrängte tun. Jn Bölkerlen lHann.s schenkte der Bauer Hinrich Fürckäemcht »einer Hausgehilfin, die er al» Waise in- Hau- nahm und die z«hn Jahre bei ihm im Dienst stand, eine fette Kuh. 30000 Jahre alt« Siedlung gefunden. Im Eickental bei Sangerhausen ist ein wertvoller prähistori scher Fund gemacht worden. Der Fund wurde von Dr. Blcker von der Landesanstalt für Vorgeschichte zu Halle a. D. besichtigt und al- «ine paläolithische Siedlung festaestellt, deren »Älter auf 20- bis 30000 Jahre geschätzt wirb. Unter Leitung der LandeSanstalt für Vorgeschichte wirv in nächster Zeit mit der Freilegung der Siedlung begonnen werden. Tödlicher Schuß au» Kinderhand. Jn Zwei drücken tastete die Schußwaffe in Kinderhand einem Menschen das Leben. »Als die Familie des Viehhändler» Julius Gtalter mit dem leit über 40 Jahren bet ihr beschäftigten 65 Jahre alten Dienstknecht Stander beim, Abendessen am Tisch beisammen saß, holte der sieben jährige Sohn deS Ttalter da- Jagdgewehr seine« Vater». Auf die Frage des Kinde», ob das Gewehr geladen s«i, verneinte der Vater, worauf der Junge im Scherz auf den alten Knecht ansegte- Aus drei »Meter Entfernung drang dem alten Mann die ganze Schwotladung einer im Lauf steckengebllebeneti Patrone in den Kopf. Mauder wurde auf der Stelle getötet. Der Ehefrau mit dem Rasiermesser die Nase geschnitten. Der 30jahr. I. Kohl au» Mutter stadt «Pfalz) lauert« am Donnerstag früh seiner Ehefrau, mit der er in Scheidung lebte, auf. Er «rtavvte >i«, al- sie bei ihrem Liebhaber in Scksjfferstadt sich aufhielt. Der ergrimmte Ehemann schnitt der Frau mit einem Rasiermesser die »Rase samt der Oberlippe ab. Nack« der schrecklichen Tat ging er zur Polizei in Schifferstadt und gab dort die Nate ab. Die verletzte Frau wurde ins Krankenhaus nach Ivever g°brncht. Wir ßvsHssß «In «InI« Vottr vsn »rttdern. > RlMkMMerWW'sl u. MeMk IM. Bei lebhaftem Meiißäkt weiter ansteigend« Aktienkurs«. Renten überwiegend fester. Da an der Freitaa-Börle in Berl'n w'eber mehrere nnreaenk» Momente, wie z. B. die erneut» Gtelgeruna ber Glien- und Rohstabs,rzenanna, d'e tze'riek'aende Entwick lung im Rnbrkoblenberabai,, die Hoffnungen auf eine M,sit>ä<t-5es»bcm- in der Mgschinenindnitrie. die in dem Oktober Bericht de- Tvitzenverban^a mm Ausdruck gebraut werden. Vorlagen, setzte da- Geschäft w'eder lebhgit ein. Sowohl non der Bankenkundichgst als auch von der Kulisse lagen gröber» Aktienkänf» vor. Interesse sanden vor allem die schweren Wert» mit günstiger Dividende: verschiedentlich machte sich in diesen Pavieren eine Moterialknapvbrit bemerkbar, dir zu einer erbeb''<heu Kur-beraussetzuna bei der ersten Notierung führte. N »derlansttzer Koblen und Kall Cbemi» erschienen sogar mit PI>iS»Plii«.Zeichen an den Leuchttateln. Im Merlans dielt di« teste Haltnnq an. G,g,n Börsenschluß wurde da» Geschäft jedoch ruhiger, di« Tendenz blieb aber weiter fest. Von den Montanwerten führten Ho,sch; recht test lagen aber auch Manne-mauu und Nbeinstabl. ferner Messen und Deutsch» Erdöl anziehend: Ha vener aaben ans die Derwal- tunaSerkläruna. wonach di» Gesellschaft zunächst erst die Auffüllung der Reserven vornehmen und dann an »ine Dividendenausschüttung berauaeden werde, nach. Von den vraankoblenwertrn befestigten stch vor aüem Nirderlausttzer und Eintracht Braunkohl». Nm Kaliaktienmarkt lagen Kali Chemie recht sest; gegenüber der letten Notierung <14. 11. 33) erhöhte ücki der Kurs um 5 Vrocen». Salzdet furth gewannen im Verlauf 2 Prozent, Westeregeln plu« 1 Vrozent. Alcher-s«b»n neiateu dagegen zur Schwäche. Farben hatten »in recht lebhafte- Geschäft, der Kur- erhöbt« stch um 2 Prozent. NütaerS lagen wertmäßig wesentlich betestiat. Am Elektromarkt gewannen Siemen» 4 Prozent, auch Accu Hagen äbnt'ch erhöbt. Interesse zeigte stch aber vor aüem 'ür die Tarifwerte. Von den sonstigen Industrie« papieren loaen di» TexOlaktien überwieaend ont befestig», ferner »oaen die Branerriaktien an. auch Iuliu» Berger und HoUmann »rböbt, Deutsch-Atlanten plus 4'/« Prozent: Gewinne wie'en <ern»r noch dir Maichmenattien lowie dir Draht- nnd Kabelaktirn aut. Am Dchistabrt«ak»ienmarkt holten Hamdnra-Süd ibrrn DortaaSverlust wieder aus. sonst waren die Veränderungen birr nur g,ring. Allaemrinr Lokalbahn nud Kra'twerke gewannen > Procent. Banken be'estiat, Nrich-bank plu« 1'/, Prozent, vraubank plu« 1 Prozent und BEW. um Prozent erböbt. Am Kassamarkt herrschte sowohl für Industriewerte al« auch tür Bankaktien eine durchaus feste Tendenz. — Am Nrnteumarkt war die Umsatztätiakeit nicht so lebbait wie in Aktien, die Tendenz war aber überwiegend fester. — Am Geldmarkt waren keine Veränderungen feltzustellen: TaarS- aeld 4.87 bezw. 4.2b Prozent, vereinzelt auch 4,12 Procent. Im internationalen Deoiienverkrbr war am Freitag eine Beruhigung ,u konstatieren: Dollar und Pfund w esen leicht» Erholungen aut. Dir amtlichen Verliner Notierungen wurden »t« folgt frstgeiekt: Au-zahlnug Newyork 2,535 «plu- 5'/, Via.), Auszahlung London 13,54 «plu« 5 Pia.). Zu erwähnen ist noch die lebhafte Nachfrage nach Steuergutscheinrn; da« Veichäft war hier noch größer al« am Vortag. Es mutzten Repartierungen oorge- namineu werden. sM M Mk-IW. Wochevstzielplan der Sächsische« Staatdtheater. Opernhaus: Sonntag NS.», außer Anrecht: „Arabella" <8,30 bi« aea»n 9,45). Montaa, an^rr Anrecht: „Sizilianische Bauern- ehre", „D»r Baiazzo" <7.80 bi« geoen 10,151. Dirn«taa, Anrecht 8, Gastspiel der Italienischen Ooernstagkone. Mai land: „Der Barbier von Sevilla" <7,30 bi« gegen 10). Mittwoch, außer Anrecht: „Turanbot" <7,30 bi« 1O>. Don» nerStaa, Anrecht 8: „Turanbot" <7,30 bi« 10.) Freitag, kür Freitag-Anrecht vom 17. Nooember: «Die Schmiede" <7.30 bis 10,15). Sonnabend. Anrecht 8. Gastspiel der Italienischen Oprrnstaaione, Mailand: „Rigolrtto" <7,80 bis 9.45). Eonntaa <2S.), vormittag« 11,45 Uhr: Gedächt nisfeier der Mat.-Soz. KriegSoo'eroersoranna; außer An recht: „R'enzi" <6 bis aeaen 9,30). Montag, Anrecht „Lorca" (8 bis gegen 10.15). kchanipielians: Sonntag <19.), außer Anrecht: „Kater Lampe" <8 hi« 10,15». Montaa. Anrecht 8: „Jugend von Langemarck" <8 bis geaen 10). Dienstag, Anrecht 8: „Iuoend von Langemarck" <8 bi« aeaen 10). Mittwoch. Anrecht 8: „Lod in Genf" <8 bi» 10,30). Donnerstag, außer Anrecht: „Jugend von Langemarck" <8 bi« aeaen 10. Freitag, außer Anrecht: „Kater Lampe" <8 bis 10,15). Sonnabend. An recht 8: „Tod in Gens" <8 bl- 10.30). Sonntaa 06.), außer Anrecht: „Jugend von Langemarck" <8 bi« aeaen 10). Man» tag. Anrecht -t: .Da« Letzen ein Traum" (8 bi- 10.45). Albertt-eater: Pom 19 bi« 27. Noo. Sonntaa <19.): nach«. „Die grat« Chance"; abend«: „Seine Exzellenz der Narr". Montaa: „Krach n« Jolanthe"! Kastiviel Max'mu« Ren». Dien«- taa, Gastspiel Georg Alexander: „Am Teetisch". Mittwoch und Douner-taa: „Seine Excrllen» der Narr". Freitag und Sonnabend: „Das Gliick«mädel". Sonntaa <2S.): „Seine Exzellenz der Narr". Montaa: „Das Glück-mädel". Komödie: Montaa und Dienstag: .Krieg im Frieden". Mittwoch <Biißtaq): .Kinbertragüdie". Donnerstag: Geschloffen« Vorstellung. Freitag und Sonnabend: „Krieg im Frieden". Sonntag «Totensonntag): „Kindertragödie". Montag i „Krieg im Frieden". Restdenztheater: Montaa und Dienstag, abends 8 Ubr, Gastspiel Grete Brill: „Marietta". Mittwoch, nachm. 4.30 Ubr: „In Wald männlein« Reich". Donnerstag bi« Sonnabend, abend« 8 Ubr. Gast'piel Grete Brill: „Marietta". Sonnabend, nackm. 4 Ubr: „In Waldmännlein» Reich". Sonntag <26.), nachm. 4,30 Ubr: „In Waldmännlein« Reich"; abend- 8 Ubr. Gastspiel Grete Brill: „Marietta". Lentraltheater: Montaa bi« Donnerstag: .Da« „Land de« Lächeln«." Freitag und Sonnabend. Gastipiel Daul Linck«: „Grigri". Sonntaa <28 >: ,La« Land de« Lächeln«". Montag: „Griggri". Beainn jeweils abend« 8 Ubr. Städtische Bollslüche Riesa. Speisezettel iär di« Woche vom 20. 11. bi« 25. 11. 88., Montaa: Rei« mit Rindsteiich. Di»n«»aa: Kartoffelstückchen mit Möbren und Rindfleis«^ Donnerstag: Weiße Bobnen mit Rauchfleisch. Freitag: Schweinebraten mit Salzkartoffeln. Sonnabend: Milchgrieß mit Zucker und Zimt. 1 große Portion 40 Psg. bezw. 30 Pfg. 1 klein« . 25 . . 15 . ffvochenkarten kür Grwerd-fok« 150 b»,w. 80 Psg. Aerztl. S»a«taq-dienft am IS. November 1-88. Aerzt« «nd Zahnärzte: Jeder Arzt für wirklich dringende Fäll« jederzeit erreichbar. Apotheken: Stadtapotheke. Stadtteil Altrieja. Schlageterstraß« 41. di» auch vom 18. November 1V38, 19 Ubr. bi« »nm 25. No vember 1983, trüb 7 Ubr, nacht« Dienstdereitschaft hat. Eonntag-dienft sstr Dentisten Herr W. Debbrecht. Stadtteil Altriesa, Schlageterstraß« 81 «vormittag« 11—12 Uhr). Herr Franz Sei er». Stadtteil Altriesa, Schlageterstraß« 56 «vormittag« ',11—12 Ubr). Herr Echottke. Stadtteil Altriesa, Schlageterstraß« 40, I Earmittag« 11-1» Ubr). (Fortsetzung folgt.) Am andern Morgen war Frau von Wetter die erste, die Harry Scholz zu seinem Siege und seinem Geburts tag gratulierte. „Aber, gnädige Krau . .. woher wissen Sie, daß ich heute Geburtstag habe?" staunte Harry etwas verlegen. „ÄuS Ihren Personalien!" „Und ... die jungen Damen haben e- am Ende auch «fahren L" „Ja, allerdings, aber ... tun Eie recht überrascht, wenn sie Ihnen aratnlieren, die sind ja so glücklich darüber, daß sie Ihren Geburtstag erfahren yaben." »Ich bin überrascht und werde daran denken," ver- sprach Harry Scholz. Als er ins UnterrtchtSztmmer trat, und die Klasse tm Chor laut sagte: „Wir gratulieren unserem Lehrer herzlich zu seinem dreißigsten Geburtstage!", da spielte er den Neberraschten so natürlich, daß die Mädchen triumphierten. Dann brachten Ne ihm eine fabelhafte EkiauSrüstung. Kopfschüttelnd bestaunte er sie. „Aber, meine Damen, daS habe ich doch nicht ver dient, daß Sie sich in solche Unkosten für mich stürzen!" Er empfand eine ehrliche Freude, bewunderte jedes Stück nach Gebühr und sagte dann: „Also, meine Damen, vielen herzlichen Dank! Sie haben mir wirklich eine große Ueberraschuna und Freude bereitet. Jn Anbetracht besten, daß Sie MlllionärStöchter sind, nehme ich daS wertvolle Geschenk gern an. Aber ich bitte Sie, deute am Nachmittag mit mir gemeinsam eine Autopartie zu unternehmen, die unS an den Wannsee führen soll." „Baden!" rief die Klasse vergnügt. „Nein, baden nicht! Wir wollen einmal in die schöne Natur hinans nnd am Wannsee lustwandeln, vielleicht ein Stück mit dem Motorboot fahren. DaS Baden heben wir nnS für ein andermal auf. Einverstanden?" Natürlich war man es und jubelte in Borfreude auf den freien Nachmittag.. „Eine fabelhafte Torte, die ich von meinen SportS- kameraden bekommen habe, nehmen wir mit und ver speisen sie gemeinsam. Es soll ein recht fröhlicher Tag werden!" DaS war an diesem Morgen kein Unterrichten. Alle waren mit ihren Gedanken schon am Wannsee. Frau von Wetter gab ihr Einverständnis zum Aus- slug; ja, sie war sogar bereit, mitzukommen, ebenso Fran lein von Beste!, die ganz vergnügte Augen machte. Nur Oberlehrer Barthel lehnte eisig ab. <8. Fortietzung.) Kitnmänen wird allmählich langsamer, Scholz dagegen schneller. Meter um Nieter rückt er auf. Die Mädchen klatschen begeistert in die Hände, daS auSverkauste Stadion erbraust von den Beifallsrufen der Massen, die schier ein Fieber erfaßt hat. Scholz ist nach 800 Metern nur noch zehn Meter hinter dem führenden Kitumänen, er überholt dessen Lands mann Marinken und schiebt sich unaufhaltsam heran. Der Finne erkennt aus dem lauten, aufgeregten Sckreten der Zuschauer, daß Gefahr im Verzüge ist. Er geht in die Kurve. Und tn der Kurve spurtet Scholz plötzlich an dem Kinnen vorbei. Mit einem plötzlichen Rush ist er vier Meter voraus. Stürmischer Beifall. Die letzten hundert Met«. Kitumänen setzt Dampf auf, aber Harry Scholz läuft tn Front daS Rennen seines Lebens. Jeder Nerv ist gespannt, seine Füße berühren kaum mesir den Boden. Sie ein Ball federt er vorwärts. DaS Publikum schreit, rast. Die jungen Mädchen sind außer stch, sie haben stch von den Plätzen «hoben und rufen unaufhörlich: „Scholz ... Scholz ... Scholz!" Kitumänen liegt nun auf gleich« Höhe mit Scholz. Wird er ihn überholen? Nein ... vierzig Meter vor dem Ziel klappt der Finne plötzlich zusammen, er hat stch durch LaS scharfe Tempo Übernommen. Scholz zieht unter dem ohrenbetäubenden Jubel der tzuschau« mit Meter Borspruna als Steg« durchs Der Deutsche Harry Scholz hat den Wcltrekordlnhaber Kitumänen in der leichtesten Manier geschlagen. Händeschütteln, Glückwünsche, Umarmungen. Alles ist begeistert. Am meisten aber freuen stch wohl Scholz' Schüle rinnen, die dem Lehrer mit strahlendem Gesicht zu winken. „Sichst du!" ruft die kleine Maiwald der RoSmarte zu. „Er hat doch den Kitumänen besiegt! War daS herrlich! Er ist ein Held!" „Fall' ihm doch um den HalS!" neckt RoSmarie. „Dav möcht' ich gern tun!" gesteht das Mädchen offen. „Aber ich denke, er würde mich auslachen." „Du, dos ist nicht einmal so sicher! Bist doch eine gute Partie! Vielleicht wäre er stolz, eine Maiwald zur Frau zu bekommen." „Du redest dummes Zeug!" „Stimmt! Es geht doch nicht, du bist eine von Mai wald. Alter Adel, da kannst du keinen Bürgerlichen heiraten. Ja, wenn er wenigstens enorm reich wäre ... aber so!" „Du bist herzlos!" empört stcb daS Mädchen. „Wenn zwei sich lieben, dann fragen sie nicht nach Rang und Geld." „AuS waS für einem Roman hast du denn daS?" Die kleine Maiwold steht traurig ans die Spötterin. „Du tust mir weh, wenn du so sprichst. Bist du auch so stolz auf den ererbten Adel, der doch nicht dein Ver dienst ist?" „Das ist gleichgültig!" entgegnet RoSmarie hochmütig und reckt stch. „Ich bin eben eine von Katt und muß mich darnach richten!" ,