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- Erscheinungsdatum
- 1933-11-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193311161
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19331116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19331116
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-11
- Tag 1933-11-16
-
Monat
1933-11
-
Jahr
1933
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FMMr LlWhlWN M MlMll! Ei»« de» Gi«,elh»»«l*. vdz. Berlin. Der starke Käuferandrang. der in den letzten Lagen vor Weihnachten rinzuirtzen vsteat, brinat fsir NeschästSinhabrr und Angestellte der EinzelhandrlSbetriebe oft erhebliche Uebrrbeanspruchungen mit sich. Gr bot ferner ,ur Yola«, daß auch da« Publikum nicht immer ia bedient werden kann, wie e« bei einem einigermaßen normalen Er- fchSst«aana Rblich und erforderlich ist. Um wenigsten« »um Teil «in« gleichmäßig« Verteilung de« Wrihnachtigrschäfte« auf ein« länger« Zeitspanne »» erreichen, bat, wie da« VDZ.-Büro meldet, die Havpt- gemeinschaft de« Deutschen Einzelhandel« ihren Mitglie dern emvfoblen, »ei der Vnäzadl»»» »pn Lädne« und Gehälter» folaendermache» »ort»««de» r »rhalt«vorfchüsse fallen nach Möglichkeit schon Mitt« Dezember »»«gezahlt werden, «bensa Wribnacht«arattstkationen. Arbeitnehmer, di« im Dock,«lohn sieben, sollen nach Möglichkeit in der l«tzt«n Lohnwoch« vor Weihnachten, ivatrstrn« am Donner«, tag, den 21. D«»««b«r, «»«gezahlt erhalt«». Di« Hauptäemeinfchaft hat di« Epitz«nverbSnd« der Wirtschaft, di« Reich«- und preußisch«« v«hörd«n arbeit n, «bensall« in dieser Weis« »u verfahren. RMllMlMMU—M. Di« Ansprache» de« japanische» «nd de« de»tsche» , Botschafter«. * Berlin. Bei dem Ru«ds»«kau-ta»sch Berlin- Tokio am Mittwoch morgen hielt der japanische Botschafter in Berlin Ragai zuerst in japanischer und dann in deutscher Sprache eine Rede, in der er u. a. ausführte: Es ist wirklich eine außerordentliche Freude, das; nun binnen kurzem der Fernsprechverkehr zwischen Japan und Deutschland dem Publikum zur Berfügung stehen und das; damit dir Ent fernung zwischen Japan und Deutschland auf «in Mindest- inas; herabgesetzt wird. Es ist ja bekannt, das; Japan seit dem Beginn der Aera Meiti viel von Deutschland gelernt hat, sei es aus dem Gebiete der exakten Wissenschaften, sei es aus dem Gebiete der Literatur, der Rechtswissenschaft ober de» Heereswesen». Aber andererseits hat auch Deutschland di« japanische Kultur mit Interesse studiert und besonder» die japanische Kunst schätzen gelernt, wodurch die Deutschen ihr Verständnis der japanischen Deel« verliest haben. Daß viele Japaner nach Deutschland kommen, um hier ihr« Studien zu betreiben und Besichtigungen vorzunehmen, wird schließlich zur weiteren Annäherung und Entwickelung der guten Beziehungen »wischen Japan und Deutschland führen. Au» verschiedenen Gründen, die ich im einzelnen hier nicht anzugeben brauche, befinden sich heute Japan und Deutschland in einer ganz ähnlichen Lage. In beiden Ländern will «in Volk, «in Wille sein. In solcher Zeit ist es besonder» wünschenswert, den Gedanken der wechsel seitigen Hochachtung und Verständigung zu vertiefen. Ich zweifle nicht, datz dieser Lu»tausch bahnbrechend sür den nun solgeirden wechselseitigen fernmündlichen Verkehr »wischen Japan und Deutschland fein wird, Wa» im heutigen Deutschland dem Reisenden, der sein« Schr;tte in diese» gastlich« Land gelenkt hat, in» Auge fällt, ist die Ordnung im Innern sowie der Umstand, das; da» Volk fleißig und unbekümmert seiner täglichen Arbeit nachgrht trotz der gewaltigen Umwälzung, welche sei» MegierungSsystem seit dem letzten Frühling. seit der nationalsozialistischen Revolution erfahren hat. Da» deutsch« Volk, von der neuen nationalsozialistischen Bewegung bi» in» tiefste ergriffen, zeigt in der Tat «in Erwachen und eine gewaltige Ausbreitung -e» nationalen Gedanken». Da» fällt dem Fremden sofort auf. Dann sprach der deutsche Botschafter i» Tokio, Dr.Boretzsch. der u. a. auf di« auch heute noch in Europa wenig gekannte und ergründete Serie de» japanischen Volke» und aus di« Urbcrliesernngen der japanischen Kultur hinwie». Im Begriff, in leine Heimat zurückzukehren. ergreife er gern dir Gelegenheit, seiner Bewunderung für Japan Ausdruck zu geben. Mit seinen eigenen Grützen an die Heimat ver binde er dir Grütze der Deutschen in Japan, die für da deutsche WinterhilsSwerk 15 000 Den gesammelt hätten. Wfchkll klhMsHlw M liMllMkli MsWkI. »rlebniff« eine« schwedische» «siensorscherä. Der Forikier, der in die llSelt binauSziebt, um durch keine Berichte über ferne Länder, über unbetretene Ge birge, über seltsame Tiere da» Wissen der Menschheit zu bereichern, mutz wissen, welchen Gefahren er sich dabei au-letzk. Da« trotzdem immer wieder beherzte Männer diele Reise in» Ungewisse antreten, ist ein Grund für die besondere Hochachtung, die auf der ganzen Welt solchen Leistungen gezollt wird. Im Frühjahr 1932 machte sich der schwedische For scher Dr. Ambolt aus, um über da» tibetanische Hoch gebirge hinweg Peking zu erreichen. Tein besondere- Interesse galt der Auffindung de- berühmten wandern den See- Lop-Nor. Nur spärliche Nachrichten gelangten in die Heimat, bi- plötzlich jede Verbindung mit der flemcn Expedition abritz. Erst vor wenigen Tagen ist Ambolt in die Heimat zurückgrkehrt. Bei 10 Grad Kälte, bet schneidend scharfem Sturm, in dichtem Schneegestöber wurde da» Gebirge in 8000 Meter Höbe überschritten. Die wenigen Eingeborenen, die den For>ch»-r begleiteten, verließen ihn heimlich, al- die Zug- und Tragtier« eine- nach dem andern in der Kälte mnkamen. Dennoch wurden täglich die vorgeichriebenen Melsungen und Beobachtungen mit größter Sorgfalt au-» geführt. Endlich! mutzte der große Plan aufg,geben werden. Da» Gepäck, di« Instrumente, und vor allem alle Aufzeich nungen über fünf Jahre emsiger Forsch«rarbeit mußten ziirnckgelalsen werden. Nur mit Mühe erreicht« Ambolt wieder bewohnte Gegenden. Hier aber war er mitten in die Wirren der Revolntionskriege hineingekommen. Mo natelang wurde er wie ein Gefangener an der Weiter reise gehindert, ja einmal lwtte eine wütende Volks menge schon alle Vorbereitungen zu seiner Hinrichtung getroffen. Zum Schluß aber schlug ibm die Befreiung-- slnnde: «in neuer Machthaber ließ ihn mit den letzten, ihm treugebliebenen Trägern von dannen ziehen. Zn gleicher Zeit fast trifft in Europa eine Nach richt ein, di« die Gefabren de» Forschcrleben» auf da deutlichste illustriert. Auf der Halbinsel Nowaja Semlja an der Nordspitze Sibirien- wurden die Neste eines Winter lager» auigefunben, in da- sich der holländische See fahrer BarentS vor mehr al» .Mi Jahren geflüchtet hatte. Auf der Such« nach der nordwestlichen Durchfahrt wurde er im Jahr« 1597 hier vom Eile eingeschlossen. Einige Geschirrfch-erben, die Uebcrreste eine» Boote», ein zersplitterte» Nuder und einige Faßdauben — da» ist da» Letzt«, was die Welt von diesem kühnen Pionier sieht. Vielleicht liegt auch irgendwo unter dem ewigen Eis verborgen, lein einsames Grab. ,, 11AM-UM«i'EnW MdVWtz Mimt. *^essai». ?km biete« Iabre« wnrb» ber LV.-Man» Eieälik in Hecktinoen (AnbosO »an lstvmmn- nifte» ans der Straße meuchlings erschaffen. Weaen diese» llebersalle« verurteilte da» 8chmnraer>cht im Kammer drei Arbeiter an- Hecktinaen »nm Tob». Bereit» in iener MerichtSverbanblung schritt di« Etaat«anwasttchast znr Aest- nabme einer Reibe von Zenaen, die sich der Mittäterschaft bringend verdächtig aemacht batten. Im «eiteren Verlaus der Nnterlnchuna wnrb« die Anklaa» geo»n in«arsamt elk Kommnniffen weaen Morde» «rboben. Rach dreitägiger Derbandluna vor dem Deffaner Schwurgericht beantragte am Mittwoch der Vertreter der Staatsanwaltschaft. Erster Staat»ant«alt Arbbltch au» Verpbura, aeae» sämtliche Angeklagte, als» 11 Ko««»niffe» die Todesstrafe. Er sagte n. a. »« sei nicht erforderlich, daß i»d»r b,r Anaeklaa- ten, die sämtlich di« Echnlb bektritten, geschossen habe. T« genüge vielmehr bereit» die Absicht, den volitischen Gegner »n töten, wo man ibn antreff». S« genüge ferner schon di« Anwesen-eit der Angeklagten am Tatort. * Dessau. Eine s««sattoneve Svend»»» nahm der Morbvrozetz gegen die elf de» Morde« an dem TA.-Mann Lie»lik anaeklagren Kommunisten au« Hecklingen. aeaen die der Staatsanwalt die Todesstrafe beantraat batte. Da« Gericht verkündete nach zweiftündioer Brratnng anstelle de» erwarteten Urteil« «inen neuen Beweirantraa der Der- telbiauno. und »war dahingehend, eine» Lokaltermin «»ter Hinzuzteb»«« von EchirffsachbeestSudige« i» Hecklingen abznbalte». Danach soll der tödliche Schutz nicht au« der bisher angenommenen Richtung gefallen sein, vielmehr habe sich der Angeklagte Wilkn« von seiner Gruppe getrennt und den SA.-Mann Eir«llk au« Roche «schossen. Da« Gericht verkündete folgenden Beschluß: Dem Antrag der verteilst- guna ist ftattzugebrn. Am Freitag nächster Woche um 10 Uhr wird vor dem Matbau« in Hecklingen rin Lokal termin abarbalten. Die vrrbandlnna wird au«ges«dt und dann am Sonnabend in Dessau weitergesührt. zwei dkiMe rnWMskk w Kreml. MM ll London- Die britischen Frachtdamo'er „Tapilbn" (3630 Tonnens und „St. Quentin" «3528 Tonnen» sind in einem schweren Sturm im Atlantischen O>«an nnaefähr 300 Meilen von der irischen Küste entfernt in Seenot «e« raten. Beide baten dringend um Hilfe. Die „Taxilby" meldet», daß die 27 Mann starke Besatznna versuchte, sich in die Rettungsboote zu bearben. Eine Anzahl britischer Dampfer, ein Kreuzer, der britische Lransatlantikdampfer »verengaria" sowie holländische Flugzeug« sind nach den angroebenen Positionen der beiden Schiffe, die ungefähr 60 Meilen von einander entfernt sind, nnterweg». X London. Wie Llovd« au« Valrntia in Irland er fährt. hat der Dampfer „Manchester Regiment" auf sunkrn- telrgraphilchrm Wege mitaeteilt, daß er an? wiederholte Funkruke von dem in Seenot geratenen britischen Fracht dampfer .Saxilby" kein« Antwort mehr erhalten habe. Ueber Newyork sind aus drahtlosem Wege Meldungen «in» gegangen, di« besagen, daß r« der au« 2V Mann bestehen den Besatzung der „Saxilbv" gelungen sei, in dir Rettungs boote zu geben. Obgleich mehrer« Schiffe den Schiffbrüchi gen zu Hili« geeilt lind; h«gt man doch di« lebhaftesten Be- sorgniss« um ihr Leben. M'MM VelEllllil killes lillieMkli ttMen MSMMs Mitei. »Kopenhagen. Am Dienstag ist bi» IDkSvftg« Vefatz»«« de» deutsche« Etfchbambfer» Horst Wrffel au« Linden 40 Meilen westlich von Skaorn von dem Damoser Kosein«ko der Gdinarn-Amerika-Linie aus Seenot aufge- npmme« worden. Der deutsch» Domp'rr hatte rin große« Leck an der Seite, da« nach Au«laae dr« Kapitän« durch schweren Seegang geriffen worden ist. Um einer Explosion vorzubeugen, mußten dl« Keffrl gelöscht werden. Der Ka pitän dr« Kolciu«ko sandte einen Offizier mit einigen Leu ten zur Untersuchung ans da« sinkende Schiff, di« sestftelltrn, daß da« Wasser etwa «inen Meter hoch stand und «in Ab sinken vorläufig noch nicht zu betürchten sei. Dann wurde der deutsche Fischdampfer in« Echlevota» genommen, doch mußten nm 9 Uhr abend« di« Tone gekappt werden, da durch den starken Seegang «in Weitrrschlrvpen unmöglich wurde. Man überließ den Dampfer seinen; Schicksal. E« ist nicht genau sestzuttellrn, ob er gesunken ist, jedoch muß da« angenommen werden. vermischtes. Da» gestohlene Rembrandt-Gemälde wie der ausgesunden. Das Nembrandt-Gemätde, da», wie gemeldet, von dem Metallarbeiter Blaick' entwendet wor den war und für das dem Besitzer schon 6M0M Kronen geboten worden find, ist jetzt in einem Walde außerhalb Stockholms an der Stelle ausgefunden worden, die der Dieb angegeben hatte. Erregung über Nichtwähler. AuS Engen «Baben, wird berichtet, das; der frühere Krankenkalscn- kontrolleur Ebel, der im Verlause der Gleich'lchaltungs- matznahmen abgebant wurde, in Schutzhaft genommen werden mußte, zum Sckmtze «einer eigenen Person. Gleich zeitig erwies es «ich als nolwendig, daß der Vikar Fil- linger in Begleitung der Gendarmerie die Stadt ver ließ. Beide Männer waren der Wahl ferngeblieben. Als dies bekannt geworden war, fammclte sich eine erregte Menschenmenge vor den Wohnungen der beiden an, die ihr Mißfallen über diele- Verhalten zum Ausdruck brachte. Das Un deutsche soll aus der Kleidung verschwinden. Eine Tagung der vstfriesischen Frauen, die auf Einladung des Landwirtschaftlichen Hausfrauen- Vereins Aurich in Aurich durchgeführt wurde und der ein aus Hannover kommender Beauftragter für bäuerlich« Kul tur und bäuerliche- Brauchtum beiwohnte, beschäftigte sich auch mit der Frage der Frauenkleidung. ES kam zum Ausdruck, daß die deutsch« Frau e- künftig ablehne, sich nach einer artfremden, international wechselnden Mode zu kleiden. Man beriet über eine arteigene Kleidung. Da bei kam zum Ausdruck, datz zwar keine Tracht geschaffen werben »olle, daß aber alle- ttndeutsch« in der Kleidung der ostfriesifchen Frau verschwinden müsse. Seltsam« Nhrenreparaturen. Auf reckst eigenartige Weile „reparierte" der 47 jährige Uhrmacher Friedrich L. die ihm übergebenen Uhren in «einer Werkstatt in der Fehrbellinerstraße in Berlin. Er bewies eine auf fallende Gelckäcklichkeit, Uhren, die ihm gebracht wurden — gingen sofort —, ober in die Pfandleihe. Er versetzt« ein« Anzahl wertvoller Uhren, die ihm von Kunden über geben worden waren, und benutzte den Erlös für leinen Lebensunterhalt. L. hatte «ich fetzt vor dem Berliner Tchinelllchüffengericht unter der Anklage der fortgesetzten Unterschlagung zu verantworten. Da» Gericht verurteilte L. »u einem Jabr GejängniS. Schreckenstat eine- Nervenkranken. In Urmersbach bei Mähen tötete ein Nervenkranker »eine 38- jährige Frau durch, Schläge auf den Kopf und hängte die Leich« im Schrank auf. Seinen Kindern erklärte er, daß die Mutter durch Erhängen Selbstmord verübt habe. Durch die Polizei wurde der wahre Sachverhalt festge stellt. Der Täter wurde dem Gefängnis in Koblenz zu- geführt. Tropfsteinhöhle in der Fränkisch, en Ick, Weiz entdeckt. Im Trubachtal in der Fränkischen Schweiz, zwilchen Erlangen und Gößweinstein, wurde eine neue Tropfsteinhöhle entdeckt. In der Nähe des „Fellen- toreS" bei Eglosfstein, einem der schönsten Punkte der Fränkischen Schweiz, entdeckten einige Burschen einen Hühlensckacht. Nach Durchklettern des 12 Meter sangen Schachtes gelangten sie in einen ca. IM Meter langen Tunnel mit den verschiedensten Tropfsteinbildungen. Rot« Kanarienvögel. Wie jetzt bekannt wird, ist e» einem Rastenburger Zück,ter, Matern, gelungen, durch Kreuzungen rote Kananenvögel zu züchten. Matern bat in Zusammenarbeit mit Reichsbahnoberinspektor DamS-König-berg nach, 15 Jahr« langen Bemühungen in fortgesetzter Ankreuzung von Kanarienvögeln mit Kapuzen zeiligen, einem roten Finkenvogel, zunächst orangefarbige und jetzt einen roten Kanarienvogel züchten können. Gewichtige Stimme: 300 Pfund schwer. Auf eine nickt alltägliche Art mutzte in Elchweiler ein Mann zur Wahlurne gebracht werden, dem es ein Leiden unmöglich; machte, den Weg zu Fuß zurückzulegen. Wie überall, so stand auch hier die NSKK. bereitwilligst zur Verfügung. Aber einen Umstand batte man nickt berück sichtigt. Der Kranke wog rund 3M Pfund und patzte mit diesem Körverumfang in die allgemein gebräuchlichen Wagen nickt hinein. Alle möglichen Wagen wurden herangeholt und nacheinander probiert. Schließlich mutzte man einen Lieferwagen nehmen, um den Mann auf diele für solch« Fäll« seltene Weise zum Wahllokal zu be fördern. Gustav Winter als verunglückter Film produzent. Im Hintergrund eines vor dem Reichsge richt verhandelten Prozesses tauchte aus dem Dunkel der Bergelsenheit die Gestalt des geschäftstüchtigen Betriebs anwalts Gustav Winter auf, der jahrelang als „Auf- wertungsavostel" eine Sckar von Anhängern um sich zu ickaren wußte. In Leipzig hatte Winter nämlich im Jabre 1929 ein Filminstitut gegründet und von vielem den Film „Der große Betrug" Herstellen lallen, der die Inflation a>- ein vom internationalen Börienkapital am deutschen Volke begangene Verbrecher geißeln sollte. Die Preußisch« Regierung war der Vorführung aber durch einen Rund- erlatz zuvorgekommen, in dem die Oesfentlichkeit aus die Borsirafen des rührigen Propagandisten hingewielen und vor einer Aufführung gewarnt wurde. Die Answsrtler warfen daraufhin die Flinte ins Korn und führten die Ar beiten zur Aufführung de- FilmS gar nickt mehr zuende. Für den angeblich, entstandenen Schaden in Höhe von Ä)000 Mark glaubte der Inhaber der Filmkcrstellersirma den Preußischen Staat verantwortlich zu machen und klagte al- Teilbetrag 6110 Mark ein. Er wurde jedoch« von allen Gerichten abgcwielen und auch da- Reichsgericht sah als letzt« Instanz das Vorgehen des Staates als gerecht fertigt an. Ein Schüchterner klagt auf Schadenersatz. Ein reicker Junggeselle in Turin, Antonio Nava, der die 40 «reicht hatte, wollte gern heiraten, war aber zu schüchtern, um einen Antrag zu machen. ,Hch habe Dutzende von jungen Damen kennen gelernt, die ich gern geheiratet hätte", erzählte er «ine» Tage» seufzend einem Freunde, Guiievpe Troncano, „aber ick, habe niemals den Mut genabt, «S ihnen zu lagen." „We»n Du die Kosten trägst, ko will ick, Dir eine günstige Gelegenheit verschaffen und Dir den Antrag leicht machen," versprach der Freund. Nava war einverstanden und händigte «einem Helfer für den Anfang «ine 100-Lire-Note aus. Nach einigen Tagen war die künftige Braut gefunden, eine hübsch« Dame mit tadelloser Vergangenheit, von der Nava entzückt war. Der Freund veranstaltete eine kleine (Gesellschaft, deren Kosten Nava trug, damit dieser sich erklären könne. Aber obwohl noch eine ganze Reibe anderer ge meinsamer Mahlzeiten und Gesellschaften folgten, brachte der Schüchterne nicht den Mut auf, leine Gefühle zu ge steben. Schließlich zwang ihn lein Freund dazu, indem er selbst die Eröffnungen einleitete, und von diesem Augen blick an war der Liebhaber voller Mut und Feuer, wurde sogar so redselig, datz er feiner Angebeteten von den viel«» Gelegenheiten erzählte, die er «ckan zum Heiraten gehabt hätt«. Da- verletzte di« junge Dam« und sie er klärte ihm, «r «olle bock, wohl belfer Junggeselle bleiben. Nun kehrt« sich die ganze Wut de» Verschmähten gegen den Vermittler. Er forderte Rückerstattung aller «einer Kosten und Sckadeneriatz. Al- der ehemalige Freund sich weigerte, brachte er die Sack>e vor den Kadi, aber vieler entschied gegen Nava und sagte ihm, er sei dazu gemacht, di« Junggelellensteuer sein ganzes Leben zu zahlen. Mikl M MMMllst. Ar MMiW-llW irr Mlm. X Berlin. Rach der Verordnung »tee den Zusg»»«n. schlnß der Roggen» »nd Weizenmüblen vo» 5. November 1933 sind diese verpflichtet, 150 v. H. ihre« monatlichen Dnrchschnitt«oerbranche« an Roggen brzw. Weizen f«r eigene Rechnung ständig auf Lager zu halten. Von dieser Menge müssen grkanft. bezahlt und «ingelagert worden sein bi» spätesten« 10 Tag« nach Inkrafttreten der Verordnung »5 v. H. dieser Menge, nach »eiteren zehn Tagen »eitere 35 v. H. und nach «eiteren »ebn Tagen »eitere SO v. H. Amtlich wird darauf hingewiesen, daß di« Verordnung am 7. Roormder im ReichSanzeiger erschien«« «nd somit am 8. Rovembrr 1933 in Kratt getreten ift. Li« »um 18. Roo. miissen als» S5 0. H. «ingrlaaert sei». * Dresdner Vites« »0« 1». Aooemder. Bei freundlicher Grund- stimmung gewannen Rosenthal und Schöfferhof je 2, Zeitz 2.5, Heyden, Geraer Strickgarn und Schönhrrr je 1,2S und Speichere; Riesa 1.5 Prozent. Beieinigt« Zunder büßten 5 Prozent ein. Sehr fest lag der Rentenmarkt. Di« Nachfrage konnte teilweise nicht befriedigt werden, weshalb Zuteilung erfolgen mutzte. Slltbrsitzanleihe setzten ihre Auswärtsbewegung um 2 Prozent fort, tziadtanleihen gewannen bi, S Prozent. Auch Pfandbriefe vervesierten ihren Kursstand. Chemnitzer Getr«id«»roßmarkt vom IS. November. Weiz-w Kandelsprei, 187, Festpreis 183, Roggen Handelspreis 156, Fest preis ISO; Sandroagen 15g; Sommergerste 184—184; Winter- gerft« 162—166; Hafer 145—148; Mais La Plata 184, do. ein» quantin 204; Weizenmehl Auszug 36,75—37.75; do >00 31,25 bis 32,25; Roggenmehl 25; Weizenkleie 10,30-10,80; Roggen klei« 9,50—10; Wiesenheu lose 7,00; do. drahtgepr. 7,75; we- treidestroh drahtgepretzt 2,25. Leipziger Börse vom 16. November. Auch heute verkehrte die Börse in ziemlich ruhiger Haltung. Leipziger Wolle 3 Pro zent fester. Dagegen verloren Sachsenwerk 2 Prozent. Der An lagemarkt verkeyrte auch heute wieder sehr lebhaft und fest. Deutsche Altbesitzanleihe gewann 2,125 Prozent, Neubesitz 0,25 und Dresdner Stadtanlely« 1.75 Prozent.
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