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M SM »es ömlW Nach der völligen Sportruhe am letzten Sonntag letzt am kommenden Wockenende wieder in allen Sport arten eine wahre Hockslut von Ereignissen ein. Im Dreien und in der Halle lind Turner und Sportler eifrig im Kampf mit groben Gegnern tätig und verlchiedentlich lind auch starte Ausländer mit dabei. — Im Fußball trägt Deutschland bereits den dritten Länderkampf in dieser Saison aus. Diesmal müssen unsere Vertreter aber den Gegner beluctzen und zwar ist dies in Zürich die Schweiz. Deutschland hat eine neue Mannschaft heraus- gebrachit. in der sich meist süddeutsche Spieler befinden. Eine D-Mannsckaft der Schweiz spielt in Straßburg gegen Elsaß. Der traditionelle Städtckampf Hamburg— Berlin findet in der Hansestadt seine 38- Wiederholung. Vorher spielen die beiden „Alt-Herren"-Mannschmften gegeneinander. Zum ersten Male steigt in Danzig ein «tädtekampf zwischen Danzig und Polen, der in Anbe- trackt des bevorstehenden Länderspieles gegen unsere östlichen Nachbarn von besonderem Interesse ist. — Im Hockev wird der Kampf um den Silberlckild mit der Begegnung in der Vorrunde zwiscken West- und Süd deutschland in Köln fortgesetzt. — Lediglich um die Punkte kämpfen die Handballer. Die erste Ruicke nähert sich allmählich ihrem Ende und so haben die Spiele von Sonntag zu Sonntag erhöhte Bedeutung. — Im R ngbh werden gleichfalls die Meistertchaftsspirle in Berlin. Nord- und Süddcutschland sortg, setzt. — Jin Tnrnen wird die Reihe der Kunstturn-Städtekämpfe zwiscken Hamburg. Berlin und Leipzig fortgesetzt. Die 26. Begegnung wird in Leipzig ausgetragen. — Bei den Schwimmern ver dient der zweitägige Elubkainpf zwilchen den beiden alten Rivalen Hellas Magdeburg und Magdeburg 96 Erwäh nung. — Die Radfahrer sind wieder so richtig in ihrem Element. Gleich zwei Sechstagerennen haben ihren Anfang genommen und lind am Sonntag bereits in vollem Gange Im Berliner Sportpalast und in Amster dam zielen die Fahrer unentwegt ihre Kreile. Weitere Hallrnveranstaltungen lind noch in Dortmund und Münster und am Sonnabend lind wieder auf einigen belgitcken Bahnen Rennen vorgesehen. — Im Berufs boren wird in Barmen die Meisterlckaft im Welter gewicht zwischen dem Verteidiger Eder und KlockhauS- Barmen entschieden. — Im Tennis interessiert der Hallenländerkampf zwiscken Dänemark und Schweden in Kopenhagen, da die Schweden demnächst auch gegen Deutschland antreten. — Im Wintersport regt es sich wieder. Zunächst treten allerdings nur die EiShocken- fpicler ans den Plan, die auf künstlichen Eisbahnen bereits ihren geliebten Sport ausnbcn können. Nach einem Vor- bereitungskurlnS trägt die dcntscke Ländermannsck)ast ihren ersten internationalen Kamps bereits am Wochen ende in Prag aus, wo der LTE. Prag der Gegner der Deutlcken ist. — Im Rennsport läutet noch einmal die Startglocke in Strausberg und Mülheim-Duisburg sowie in Auteuil. Däe Traber finden in Altona-Bahren feld Beschäftigung. Berlin—Hamburg—Leipzig. Der Städtewrttkamo» im Kunstturnen Berlin—Ham burg—Leipzig ist der Wegbereiter kür alle Gerätewrttkämpi« gewesen »nd ist federzrit neben den deutschen Meister schaften al« Wertmesser de« Hockstände« nnd der Entwich- luna der deutschen Gerätetnrntunst angesehen worden. Am kommenden Sonntag vormittag« 10 Uhr findet in Leipzia. Albertbolle, die 26 Wiederholung diese« großen Kample« itatt. Die drei Hochburgen deutschen Geräteturnen« werden mit folgenden Mannschaften den Kampf in Leipzig de- streiten. Berlin: Bockenauer, Kiwatschiufki. Mock, kckmlckaly. Lhilk«. Fischer, Liebelt und Tdieß. Hamburg: Huck, Meister, Schiller, Steden«, Wagen- Inech». Schmidt, Smuda und Baur. Leipzig: Mrstertchmidt. Schuhmacher, Mau. Ander«, Läget, Haustein. Kräcker. Bettrrmann und Kleine. A« alle Termisvereine EachsenS. Der Führer de« Gaue» Sachsen de« Deutschen Tenni«- Verbande«, Curt vvgmann, Radebeul bei Dre«d»n. Leip- »iaer Straße 5. erlaßt an alle in Sachten bestehenden, dem Deutschen Tennisbund noch nicht angeschlostenen Tenni«. vereine dir Aufforderung, ihm bi« »um 25. November ihre Anichrikt. dir Namen der DorstandSmitglirder nnd die Mit- glledrrzahl (Jugendmitglieder getrennt aufführen) mitzu teilen. Keil» Naqel darf fehlen auf dem Schild der Jugend! Opfert fiir den Kampf gegen Hunger und Kälte! Kurze Sportnachrichten. <?in neuer Amateurstatus ist vom Deutschen Rad fahrer Verband anSgeorbeitet worden, der dem Internatio- nalrn Verband zur Annahme vorgelegt werden soll. Klar wird bestimm», daß der Amateur nur den Sport der Ebre halber betreibt nnd leinen Namen auch nicht für Reklame zwecke kreiarbrn darf. Auch die Abgabe von Material al« Preis ist verboten. Ferner ist rin bestimmter Sveirnlatz vorgrschrieben. Englischer KustbaNmeifter wurde Wale« durch einen vor nnr 10000 Zuschauern errungenen 2:1-Sirg über England. RorweaenS Dank drllckt der Präsident de« Norweaischrn Fußball-VerkandeS. Ver Skou, in einem Schreiben für dir überaus aastsrrnndlich nnd begeisterte Anfuabmr der Mann schal» anläßlich des Magdeburarr Länderspiele« au«. Man bade sich von der Haltlosigkeit der im Ausland« verbreite ten Gerüchte über da« neue Deutschland überzeugt und bade den sicheren Eindruck, daß r« mit Deutschland wieder auswärts gebt. Für die Olhn.vischen Winterst» rl« sind di« Anlagen in Garmisch-Partenkirchen tast vollendet. An der Bobbahn sind nnr noch die Ausbauten »u errichten «nd am 14 Januar soll bereit« da« Trainina kür die vom 18. bis 28. Januar staNfindenden Vierei bobwrltmeisterlckalten ausarnommen werden können. Auch die Sprungschanze am vudibrrg oebt ihrer Vollendung entgegen. Di« norwegischen Skitraiuer. die oom Deutschen Ski- Verband vrrpflichtet wurden, treffen am 1. Dezember in Berlin «in. Roll Kaarbp wird di« Olomvia-Vorbrreitungru leiten, Sistrin Raabe soll al« Wanderlehrer wirken und Kriston Lingiom steht zur Verfügung der m ttrldeutschen Ganaruppe. Da» Rückspiel um di« Deutsche EiSbock-p-Meisterickait 1SS3 zwischen dem Berliner Schlittschuh T>ub und dem Sport Club Rießerie« wird am 16. Dezember aus der Münchener Kunsteisbahn ausaetragen. Zum Eurovarundslug 1VS4, der vom Polnischen Aero- Club veranstaltet wird, dabeu bisher Deutschland. Italien, TsLechoslowaiei und Mole» gemrldrt. Dt« SR. Radfahrer de« Sturme« 10 l Brrlin-Tbar- lottenbura sind nach ihrer dreiwöchigen Tüddeutichland'ghrt von einer großen Menge dearüßt, wieder in Berlin ringe- troffen. Standartrmüdrer Hell beglückwünschte dir «opferen 55 Fahrer und teilt» d e Ernennung eine« jeden von ihnen iu den nächsthöher«» Rang mit. Meisterschaften der sächsischen Altherren- «nd Jugendschwimmer. Am Sonntag linden im Dresdner Güntzbad die säch sischen Schwimm-Meisterschaften für Altberren und Jugend liche statt, die vom Dresdner Schwimmverein Neptun a«S- gerichtet werden. Da« Meldeergebnl« ist hervorragend «»«gefallen: 256 Einzel- und 30 Staffelmeldungen zeugen von dem großen Interesse, da« die Veranstaltung auch in diesem Jabre bei allen Scbwimmvrreinen Sachsen» findet. Vertreten sind neben Dresden. Leipzig und Chemnitz vor allem auch Westsachsen, da« Vogtland und di« Lausitz. Das Programm umfaßt 17 Wettbewerbe für die männliche und weibliche Jugend sowie die Altberren. Den Abschluß bildet ein Wasserballspiel zwischen den Altberren Mannschaften von Dresden und Leipzig. — Zu der Veranstaltung bat der Landessportkübrer Obersturmbannführer Walther Schmidt sein Erscheinen zugefagt. a> Städte - Alorettmanrrschaftskampf in Plauen (Bogtl.). Am kommenden Sonntag findet in Blauen i. Bogtk. der schon traditionell geworden» FlorettmannickastSkampf der Städte Tbemnitz, Gera, Hol, Leipzia und Plauen statt. Jede Stad» stellt ein« Vierer-Mannlchatt und «inen Ersatz fechter. Die Kämpfe beginnen, bereits am Sonnabend 18 llbr und werden am Sonntag vormittag fortgesetzt. Der Florettkamps führt die bekanntesten und führenden Florett fechter aus Sachsen. Bayern und Thüringen in Plauen zu sammen. Die Kämpfe sind jede« Jahr sehr spannend ge wesen und haben ante sechtrrischr Leistungen erbracht. Der diesfäbriae Kampf wird den anderen Kämpfen um nicht» nachstebrn. Rundfunk-Programm. Freitag, den 1k. November. Berlin — Stettin—Magdeburg. S.VO: Schulfunk. Ludwig Erk. Zum SO. Todestag de» Dolkv» liedsammler» — 15.2V: Frauen-Beruse. — 15.35: GüarrennmsU. — l5,SS: Da, neue Buch. — 16.05: Olympia-Vorbereltungen der Leichtathleten. — 16.2V: Da» Gesicht Luther» (nach einem Stich von Luca» Eranach). — 16.35: Orgelkonzert. — 16.55: Bunt« Unterhaltung. — 17.ZV: So zwitschern die Jungen. — 18.VV: Kleine» Kabarett aus Schallplatlen. — 18.30: Di« Funkstunde teilt mit... — 18.45: Stimme zum Tag. — 1V.VV: Stunde der Ration. Vom Deutschlandlender: Ludwig-Spohr-Stund«. — 20.00: Losung. — 20 05: Orchesierkonzert. — 21.00: Zeitsunk. — 21.20: Wei»he:t . lm Lachen. — Danach bi» 24 00: Aus Hannover: Musikalische» Magazin. — gegen 23.00: Zeitsunk. stönlg»wusterhausen. svv: Berliner Programm — 0 4V: „Es war einmal eia Kellner'. — 1v.1v: Schulfunk: ..Vineta'. — 1V.5V: Vormittag»» konzert. — 11.3V: Fritz Müller-Partenkirchen: ..Heitere Geschich ten . — 15.VV: Der Sportbetrieb im Bund deutscher Mädel. — 15.45: Spaßmacher und lustig« Bruder. — 16.00: Lu» Leipzig: Rachmittagskonzert. — 17.VV: Volksnah« Lehrersortbildung. — 17.25: Klassisch« Kammermusik. — 18.05: Geschöpf« der Phantast« — neue Wesen der Natur? — 18.25: Deutsch für Deutsch«. — 19.00: Berliner Programm. — 2V 1v: Lu» Frankfurt: Eduard Kün» neck« dirigiert eigen« Werke. — 23.00: Hörbericht oom Sechstage rennen im Sportpalast. Berlin. — 23.1Ü: Au» Leipzig: Ualerhal- tungskonzerl. - Bücherschan. Veränderte- Morgenland. Di« snnaen MabaradschabS von heute, di« iu Europa erzogen find, finden kein« Freud« mehr an de» Priinkpalästen, di« wir au» .Tausrndvndrinrr Nackt' kennen. Einer von ihnen, der Mabaradiebab von Indore, ließ sich jüngst von einem denticken Architekten ein neue« Schloß aus Beton, Stahl und Gla« bauen, da« di« heutige .Berliner Illustriert«" tu vielen intereffaute» Bildern zeigt. <1. Fortsetzung.» „Nun gut, Ick würde Sie also bitten, morgen früh um sieben Uhr Ihren Dienst anzutreten. Hier -er Lehr- ilan. Sie können au» ihm ersehen, wieviele Stunden ch von jedem Fach für meine Zöglinge wünsche. Hier inden Sie auch die Freizeit eingetragen. Teilen Sie Me Stunden ein, so aut Sie eS vermögen. Ich laste Innen da vollkommen freie Hand. Aber Sie versprechen mir . . . Zurückhaltung. Der Adel Deutschlands, die Finanzaristokratie schenken mir daS Vertrauen, ihre Töchter zu lebenstüchtigen Menschen heranzubtlden. Es ist nicht ganz leicht, aber ich habe immer getan, waS ich vermochte. Also, nicht wahr, Herr Scholz .. . Zurück haltung!" „Seien Eie ohne Sorge, gnädige Frau!" Sie reicht ihm die Hand. „Also auf morgen, Herr Scholz!" „Ich werde pünktlich sein, gnädige Fvau, und ich danke Ihnen!" In guter Laune stieg Harry Scholz die Treppe hin unter. Als er durch den Garten schritt, begegnete er einer Schar junger Mädchen. Verwunderte Blicke trafen den Fremden. Harro Scholz zog grüßend den Hut. Die jungen Damen dankten sehr von oben herab. Harry merkte eS wohl, aber eS tat seiner guten Laune keinen Abbruch. „Euch werde ich mir schon erziehen!" dachte er. Annette von Coldwey, eine kleine, zierliche Brünette, stupste ihre Freundin Uvonne von Hallender an. „Du, hast du den gesehen? Ob daS der Neue ist?" „Wieso -er Neue? Kommt Doktor Caseler nicht wieder?" „Nein, Frau von Wetter hat ihn entlassen," berichtete Annette eifrig. „Du . . . wenn das der Neue wäre! Fabelhafter Kerl!" Zweiunddreißtg junge Damen der allerbesten, oder sagen wir vermögendsten Gesellschaft, bevölkerten „Elisabethshöhe" und fühlten sich hier recht wohl, denn das Regiment wurde nicht allzu streng geführt. Es war für die Lehrer nicht immer leicht, sich durch zusetzen. Die jungen Damen waren sich ihres Wertes sehr bewußt und vergaßen nicht, das immer wieder zu betonen. Andererseits befleißigten sie sich oft eines kind haften Benehmens, und die naivsten Späße waren ihnen gut genug. Heute gab eS uikter ihnen nur ein Gesprächsthema: Der Neue! Wie wird er sein, war es jener schmucke Fremde, den man invGartcn gesehen hatte? Und mit viel Spannung sah man dem kommenden Morgen entgegen. Es ging alles seinen gewohnten Gang. Sie nahmen wie immer gemeinsam daS Frühstück em, dann folgte die Stunde Tennis und Gymnastik. Die Mädelchen trugen sämtlich TraintngSanzttge in allen Farben. So bot die kleine Schar, als sie dem Tennisplätze zutollte, ein buntes, frohes Bild. Auf dem Tennisplätze erwartete sie eine Ueber- raschung. Der „Neue" war da, km flotten Sportdreß empfing er die Pensionärinnen. Frau von Wetter stellte vor, nnd Harry Scholz begrüßte seine künftigen Schülerinnen in einfacher, netter Weise: „Meine Damen! Sie werden von heute ab daS Ver- gnügen haben, mit mir zusammen Sport zu treiben und zu turnen. Ich habe außerdem die angenehme Aufgabe, Sie in Ihren Lehrfächern, außer Sprachen, zu unter- richten. Beginnen wir mit der Sportstunde! Darf ich bitten, meine Damen, bewaffnen Sie sich mit den Tennisschlägern. Ich möchte einmal Ihre Fähigkeiten kcnnenlernen. Bitte, die ersten Paare, treten Sie an, so zwanglos, wie Sie es bisher gewöhnt waren." DaS Spiel begann, die Bälle flogen. Aufmerksam beobachtete Harry. Nach einer Viertelstunde unterbrach er die Spielenden. „Genug, meine Damen! Darf ich bitten zur Kritik!" DaS war ein ganz anderer Ton, frisch, sicher und selbstbewußt und doch angenehm, da er aus dem Munde dieses flotten jungen Mannes kam. Mit lustigem Lachen scharte man sich um den neuen Lehrer. „Meine Damen," begann dieser. „Wenn Sie von mir etwa- lernen wollen, und wenn ick meiner Aufgabe gerecht werden soll, daun muß zwischen Lehrer und Schülerin ein Verhältnis des unbedingten Vertrauens und Zutrauens herrschen. Einigen wir uns gleich im vornherein. Sie respektieren mich, ich respektiere Sie. Sind Sie damit einverstanden?" „Ja! Ja! Ja!" schallte es ihm lebhaft entgegen. „Gut! Nun zur Kritik! Offenheit! Sie spielen schauderhaft Tennis, ganz fürchterlich! Wer hat Sie in diese Kunst eingeführt? Niemand, so. Sie haben eben nur mit Kenntnis der Regeln zu spielen begonnen. Schön. Ich werde Sie zu kleinen Weltmeisterinnen machen!" Zweiunddreißtg Augenpaare leuchteten auf. „Das Programm der Leibesübungen mutz überhaupt richtig und vernunftgemäß durchgeführt werden. Sie müssen laufen lernen, springen, müssen mit dem Ball spielen, Gymnastik treiben, die Ihren Körper beschwingt. Es wird Ihnen allen unter richtiger Anleitung nicht schwer fallen. So, und jetzt Schluß damit! Ich will Ihnen nachher mein Programm entwickeln. Jetzt folgt ein Fach, daS Sie alle sehr lieben: Weltgeschichte!" Nein, an den Gesichtern sah er, daß eS nicht der Fall war. Er schmunzelte. „Also, kommen Sie, meine Damen! Wir werbe« ja sehen!" Harry Scholz schritt mit ihnen zusammen dem Hause zu. Unter den Mädchen war nur eine Stimme: „Knorke, der Neue!" O O * tttortsetzung folgt.)'