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24S. 2. veNa-e MM Riesaer Ta«e»latt. rienStaa, 24 Oktaler 1SS8, avenvs. 8«. Iaftrg. «» »1 und n vkt»»er 1,»L Zu der genannten Tagung trasen sich die veamten. ^imt-malter der Kreis« Dippoldiswalde, Dresden. Areibern, iproßenöain und Meiden. Am Sonnabend nachmittag fan den Führungen durch bi« Krieaergedöchtniskirche und die Porzellanmanusaktur statt. Ster hatten alle Teilnehmer <^clegenbett, die große Porzellankunst Meisten» in ihrer in der Welt einzig dastehenden Größe zu bewundern. An» schliestend batten die verschiedenen KreiSiachschastSleiter, so. wie dir Kassenwarte intern« Besprechungen. MWMHNtlSlltUaa. Um ri. und »r. QtzobMs fand in Lautzen unter Leitung de» von der Söchs. Staatg^egterung ernannten neuen Bor- sitzendxn, Oberbürgermeister Wo erner» Plauen, der 6. Sächsische Verkehrstag statt. Da« starke Interesse der nationalen Regierung an der Förderung de« deutschen Frem denverkehrs zeigte die besonder« große Teilnahme von Be hörden des Reiche« und der Länder, der Derkehrsleitungen und Wirtschaftsorganisationen. Der Sonnabendnachmittag war in erster Linie der Der- baydsarbeit gewidmet. Zum 1. stellvertretenden Vorsitzenden wurde Dr. Schumann-Dresden, zum 2. Stellvertreter Stadt- rat Dr. Lei«ke berufen. An die Hauptversammlung schloß sich ein Amssprachenachmittag, der durch ein Referat von Derbandsdirektor Planitz eingeleitet wurde, der in großen Zügen die Zettfragen der Verkehrswerbung und -föroerung behändeste. In den Dienst der Derkehrrwerbung müßten alle modernen Werbemittel gestellt und in sinnvolle Zusam menarbeit gebracht werden. Dabei ließen sich Wirtschafts und Fremdenverkehr-Werbung durchaus miteinander verei nigen. Dir. Planitz wie» auf di« große Bedeutung de» Auto- retseverkehr, hin. Der beste Werber sei der zufriedene Tast, während der unzufriedene zum schädlichen Warner werde. Die Hotel- und Bedienungskultur sei daher für den Erfolg der Werbung mit entscheidend. Der vom Verk«hr«verein Bautzen gegebene Begrühungeabend der Lausitz gestaltete sich zu einem wahren Heimatabend der Lausitz. Die Festsitzung am Tonntagvormittaä wurde von Ober bürgermeister Woerner mit einer kurzen Ansprache eröffnet, in der er darauf hinwie«, daß die darniederliegende Wirt- chaft zu der Erkenntnis gezwungen habe, daß Sachsen in einen Naturschönheiten Schatze besitze, die zum Nutzen aller gehoben werden müßten. Dabei sei Sachsen ein außerordent- ich vielseitige« Fremdenverkehrsland, von dem jedes Erho lungsgebietseine besondere Eigenart besitze. Wenn der Eäch- fische Berkehrsverband Derkehrswerbung betreibe, so trage er an seinem Teil dazu bei, di« Arbeitsschlacht gewinnen zu helfen. Die Grüße der Sächsischen Regierung überbrachte Dlri- schaftsminister Lenk, der dem Verband die Unterstützung und Förderung seitens der Etaatsregierung in Aussicht stellte Die Person de» Vorsitzenden biete die Gewähr für «ine ziel bewußt« Weiterentwicklung de« Sächs. Derkehrsoerbanve». Landespropagandaleiter Salzmann hob heluor, daß intensiv daran gearbeitet werden müsse, den Ausländerbrsuch nach Sachsen zu verstärken. Der jetzige Staat mit seiner Sau berkeit und Ordnung biete die rechte Vorbedingung für einen vermehrten Ausländerverkehr. Dieser hab« auch «ine wesent lich« politische Bedeutung. Die Mitteilung des geschäftsführenden Direktors de» Bunde» Deutscher Verkehrsverbände und Bäder, daß di« Retchsbahnhauptoerwaltung verbilligte Rundreisrsahrkarten für Ausländer sowie die langersehnte Winterurlaubs karte einfahren werde, erregte lebhaften Beifall. Al» nächster Redner sprach Geh. Legationsrat Dr. Davids«» vom Auswärtigen Amt Berlin über .Der Wettbewerb um den Fremdenverkehr" und über di« Neuorganisation de» deut schen Fremdenverkehr, Oberregierungsrat Dr. Mahlo vom Ministerium für Volksaufklärung und Propaganda. Der Sonntagnachmittag war den Schönheiten de» tausendjährigen Pautzen gewidmet. WklMW ikk N-BeWlWwW - Ill MW Für XS Uhr war der Begrüßungs-Kommers in der „Getpellmrg" angefetzt. Nach einem Vorspiel und dem Fahneneinmarsch kündeten zwei Herolde dem übervollen Daale die Ankunft der MtSnia oder Meisten, di«, allen einige srohe Tage wünschend, insbesondere auf die Sehenswürdig keiten der tausendjährige« Stadt hinwie». Dann hiest der Leiter der KretSbeamtenabtetlung Meisten alle herzlichst willkommen, wobei er hervorhob, bah auch eine solche ver- ÜältniSmästig kleine Tagung ein neuer Schritt zum dritten Reiche sei. Und wie einst der grobe Preustenküntg sich den ersten Diener seine» Staate» nannte und damit ein Sozialist auf dem Throne war, so müstten wir alle solch königliche Veamten werden, dann verkürperten wir den Sozialismus der Tat. Pg. Schaaf, Leiter der Gaubeamtenabteilung, betonte, dast er mit Absicht seine Tagungen in die Kletn- und Mittelstädte verlege, damit die enge Verbundenheit zwischen Beamten und Volk deutlicher zum Ausdruck komme. Den Abend füllten interessante Vorführungen au», von denen ein Ballett „Meißner Porzellan" ganz besonder» ge fiel. Nach einigen Konzertstücken zeigten Turner Fahnen schwingen und gut disziplinierte Bodenübungen in wechsel vollen Bildern. Den humoristischen Schluß bildeten die Meißner Fummelbäcker, die ihr luftige» Gebäck unter die Gäste warfen. Auf den FahnenauSmarsch folgten Deutsch land- und Horft-Wesiel-Lieb, damit war der Sonnabend be- schlossen. Am Sonntag vormittag fand in der Albrecht»burg eine Tagung sämtlicher Amtsumlter statt. Danach stellten all« Teilnehmer am rechten Elbufer, um nach dem Marktplatz zu marschieren, auf dem bi« öffentliche Kundgebung die Ge meinschaft aller Volksgenossen hinter ihrem Führer für Deutschland zum Ausdruck bringen sollte. Pg. Schaaf be- tont besonders, daß e» am 12. November soweit fei, daß nun alle zeigen könnten, ob sie ihr Volk und Vaterland liebten, oder ob sie den Untergang lieber sähen. Für den Beamten als Staat-träger gibt e» nur ein „Ja", für den Bauern al» Wahrer der Scholle, die ihm erst ein große» Gesetz zurück- gegeben, und für den Städter und Arbeiter, für da» ganze deutsche Volk wird e» nur ein freudige» „Ja" geben. Ei« Treuebekenntnis wurde dem Führer telegraphisch Uber- mittest. Anschließend erfolgte die Fahnenweihe, unter der sich auch eine der Fachschaft Reichsbahn Großenhain befand. Nach Schluß der Kundgebung erfolgte ein W«rte»arfch durch die Stadt, dabei konnte man neben den Braunhemden auch viele BerufSunisormen seben, die dem Lug et» ab wechslungsreiche» Bild ^amit war die Meißner Tagung beendet. MMNikWWM. Kuutzaedung der sächsischen Mrchenre«iern,a „r ver- ansialtung von Jubiläumsfeiern znm Lsiv. tsieburtStag Martin Luther« am 1v. November 1LSS f»k. Die sächsische Kirchenregierung erläßt folgend« Kundaebuna: .Der 10. November tollt« »in Tag de» machtvollen Bekennen» de» drntlchen »vangelttchen lutherischen Kirchen- volle« »« keinem Reformator Marlin Luther sein. Di« außenpolitisch» Laae nns-reS Volkes hat in diesem Fahr« neben den orschichtltchen Tag, den 10. November, den Tag der Zukunft, den 12. November, ««stellt. Am 12 November soll unter deutsche» Volk «in klare» und unmißverständliche» Ja »nm Fsihrer de» Reich« und zur Anßenvoltttk feiner Meich«reoi«rung abaeben. Die evanarlisch-lutberische Kirch« Sachten« mit ihren 4.8 Millionen Lutheranern tagt heute schon ihr klare» und unmißverständlich«« Ja. Erfüllt von einer tiefen und tür Ne selbstverständlichen Verbundenheit mit Volk«tum und Staat, verzichtet Ne daher auf die be sondere Feier de« 480. Geburtstage» ihre» Martin Luther und erwartet, daß all« Männer und Franen unserer Kirch« diesen Schritt verstehen und sich mit allen Kräften dafür «inletzen. daß am 12. November unter deutsche« Volk in einer außenpolitischen SchicksalSstnnd« ein überwältigende» Ja de« Vertrauen« zu Adolf Hitler« Gtaat«führnna fast. Di« Kirchrnregierung erwartet daher, daß all« Kirchgemeinden de« Lande« sich bi« zum 12. November ganz und aar in den Dienst der Sach« dr« deutschen Volke« stellen di« ebenso- sehr ein« Sach« unserer Kirch« ist. Der Sinn der Feier dr« Geburtstaaes de« Reformator« sollt« nicht die Festlichkeit sein, sondern den Trift Luther« in unsere« Volk immer lebendiger werden lassen. Lutherischer Trift «ill in Frei heit wachsen. Sr kann nie in der Knechtschaft aedeihrn. Di« Kirchrnregierung wünscht deshalb, daß in den Gottesdiensten und in den Schulfeiern am Reiormationsfeft, dem 8l. Ok tober 1V2S, nicht nur unsere« Reformator« Martin Luther IM gedacht wird, sondern daß die Gottesdienste gleichzeitig Feststunden werden, in denen di« LusammengebSrigkeit von volk«tum, Staat und Kirche in entscheidenden Tagen der deutschen EchicksalSftnnd» allen Gläubigen fühlbar wird Sollt« die Durchführung de« Luthertage« von Reicks wegen noch ermöglicht werden, so geloben wir. dafür zu sorgen, daß all» kirchlichen Kundgebungen im Sinne und im Teifte Martin Luthers ein gewaltige» Bekenntnis dazu werden, daß die Kirch« de« Protestantismus mit ihrem deutschen Volk in einer geeinte», «roßen, nationalsoziali stischen Front steht. Mit Gott für Deutschlandl MMilmikilWlnvellil-eit Wil«. Der Tauodmann der Deutschen Ehristen in Sachsen, Landesbischof Coch, hat die Gauorganisationsleitung dem Pg Beier übertragen, an den Anfragen und Mitteilungen zu richten sind. Die Geschäftsstelle der Glaubensbemegung Deutsche Ehristen bleibt bi» Anfang November in Dresden, Ferdinandstr. 16. Später befinden sich die Geschäftsräume im Gebäude der Landeskirchenregleruna Lukasstr. 6. — Martin Beier steht seit ISIS in der evangelischen Jugendarbeit und bekleidete in den Christlichen Vereinen Junger Männer Chemnitz, Leipzig und Meißen sowie in der Studentenbe- wegung führende Aemter. Im Mai 1S2S trat er in die NSDAP und die SA ein. Beier studierte in Leipzig, Tü bingen und Pari» Philologie und legte im vergangenen Sommer sein Staatsexamen für das höhere Lehramt ab. vmle-MWk siil »eil Mr AW. In der Riesenhalle 7 der Technischen Messe fand ein Führerappell des Kreise« Leipzig der NSDAP statt, an dem außer sämtlichen Amtswaltern der PO und ihrer Unterglie derungen auch di« SA». SS- und St-Führer des Kreises Leipzig-Stadt und -Land Teilnahmen. Kretsleiter Dönick « gab bekannt, daß für die Sonntage des 29. Oktober und S. November große Propaganda-Märsche durch alle Teile der Stadt bi» in die entferntesten Dororte hinaus vorge sehen seien, ebenso für die ganze letzte Woche vor der Wahl. Am Donnerstag, 2. November, werde die Arbeitsfront rie sige Massenveranstaltungen durchführen, während am fol genden Tag die Politische Organisation in vierzia gleickzei« «gen Versammlungen ganz Leipzig mobilisiert. Am Abend de» 11. November beschließen Riesenkundgebungen auf den drei größten Plätzen der Jnnenstaddt den Kampf um die Seel« de» deutschen Menschen. Im Anschluß an di« von über 8000 Führern besuchte Veranstaltung marschierte di« SA zum Augustusplatz, während sich die Amtswalter der Poli tisch«« Organisation durch den Kreispropaganda-Leiter, den Kreisvressewart und den Kreisfunkwart über di« technischen Ausfuhrungsbestimmungen der bevorstehenden Volksbefra gung unterrichten ließen. Ile.-vemlmdlkilW Ml MMMlWSM Di« NS-Deamt«nabteilung de« Gaue» Sachsen Hielt in Meißen «in« große Amtswaltertogung ab. Nach einer Tagung im Burgkrller, auf der auch Innenminister Dr. Fritsch gesprochen hatte, wie, auf der Amt»walterkund- gebung auf dem Markt Sauführer Schaaf auf die großen Erfolge der nationalen Regierung in den acht Monaten ihres Bestehen» hin. Der 12. November solle dem Ausland zeigen, daß Deutschland nicht» andere» wolle, al» durch Friede, Ehr« und Freiheit wieder zur Arbeit zu gelangen und daß e« ein mütig hinter seiner Regierung stehe. Der Redner teilt« mit, daß di« Beamtenschaft einen vollständig aurgerüsteteten Katastrophenhilfszug gestiftet und der Regierung zur Ver- sügung gestellt habe. H6 Uno da« war gut so. Jutta war auf dies« Weise leicht uver die erste» Tage htnweggekommen. Nur de« Abend», wen» sie allein auf ihrem Zimmer war, käme» manchmal di« Gedanken. Aber sie war dann meist so müde, daß sie darüber einschlies. Al« sie jetzt zum Frühstück herabka«, sah st« Manfred von Ragenthin, von einer Meute Nässender Hunde um sprungen, gerade nach dem Vorwerk davonreilen. Frau Regterungsral und Lott« saßen mit vorwurfs voller Miene noch am Kasfeetisch. Jutta entschuldigte sich wegen ihre« verspäteten Erscheinens. Frau Corneliu« hob die Schultern. »Ob der Kaffe« allerdings »och heiß sein wird — ich ßezweifle e». " Lotte ließ »hn sich trotzdem schmecken und biß herzhaft tzßdi« knusprigen Brötchen hinein. Lotte und ihre Mutter Wtzte» indessen ihr Gespräch fort, ohne von ihrer Ln- pesenhett Notiz zu nehmen. .So", sagte Jutta, al« sie gegessen hatte, »und nun mochte ich Sie um Ihren Rai bitten, gnädige Fra«. Onkel Ragenthin kann sich jetzt nicht mehr in dem Maße wie bisher um mich kümmern; e- wäre ja auch zuviel ver langt. Was fange ich da nun mit meiner freien Zett ans Ich möchte mich gern irgendwie ein bißchen nützlich machen.* Das Gesicht der Frau Regierungsrat nahm »«Willkür- ich wieder einen eisigen, abweisenden Ausdruck an. wieder das vertrauliche Wort »Onkel Ragenthin* l «l» v es eine Selbstverständlichkeit wäret S« war einfach »begreiflich. daß der Scbwaaer sich vaS gefallen ließ. So «ine Anmaßung von der fremden Person t Die Damen waren entsetzt gewesen, al« sie diese Anrede zum ersten Male gehört hatten. Frau RegierungSrat Corneliu« betrachtet« angelegent lich die Fingerspitzen ihrer gepflegten Linken. »Ich weiß wirklich nicht, wie ich Sie beschäftigen soll. Ich weiß ja nicht einmal, wa« Sie können", sagte sie mit verleyenvem Hochmut, während Lott« wieder eia leises, spöttisches Lächeln um die Lippen hatte. Ganz langsam breitete sich ein feine« Rot über Jutta« Gesicht au«. Im gleichen Moment dachte sie daran, wie Manfred von Ragenthin vor zwei Tagen zu ihr gesagt hatte: »Die Damen sind leider manchmal «tu bißchen etgenarlig. Aber Sie dürfen das nicht etwa tragisch nehmen, vor allen Dingen: sich ja nicht «lnschüchtern lassen! Im Gegenteil, es kann durchaus nicht schade«, wenn Sie ihnen ab und zu einmal die hübschen, kleinen Perlzähne zeigen! Ich kann ja nicht immer badet sei«, und Selbsthilfe ist manchmal auch weit wirkungsvoller als fremde Hilfe. Meiner Unterstützung können Sie jedenfalls sicher sein." Jutta richtete sich auf und hob die ein wenig zusammen geschobenen Augenlider, während sie mit ihrem Kaffee löffel spielte, der da« Licht der Morgensonne blitzend zurückgab. »Ich bia anscheinend mißverstanden worden*, ent- gegnete sie mit klarer, nur ein ganz klein wenig schwin gender Stimm«. .Ich wollte nicht von Ihnen beschäftigt «erden, wie St« sich auszudrücken belieben, sondern ich bat Sie nur zim Rat, wie ich mein« Zett am besten nutz bringend anwenden könnte. Zwischen diesen beiden Auf fassungen besteht doch wohl «in kleiner Unterschied — nicht wahr?* Jetzt war e« Frau RegierungSrat Cornelius, der ein Helle« Rot ins Gesicht stieg. Sie fühlte deutlich die Zurecht- Weisung, di« in Jutta« Worten lag, hielt «» ade, doch für geraten, einzulenken. »Ander« habe ich Ihr« Frage auch gar nicht ausgesaßt*, erwiderte sie mit hochgezpaenen Augenbrauen. »Ich wollt« nur sagen, daß e« kaum da« Siuverständni« meiue« Schwager« finden würde, wenn ich Ihnen einen be stimmte» Vorschlag zur Betätigung machen würde. Sie sinh Gast aus Ragenthin, habe» also kein« Pflichten, wie etwa wir al« FamUienmitglleder, sondern können nach Belieben über Fhr« Zett verfügen.* »So — dann haben wir un« also doch richtig ver standen. Sie entschuldigen, bitte, meinen Einwand. Aber e« ist doch besser, etwaigen Mißverständnisse» vorzubeugen — nicht wahrs* Damtt erhob sich Jutta. Vitt einem höfliche», aber doch etwa« zurückhaltende» Neige» de« Kopfe« verließ sie da« Zimmer. »Unerhört!* empörte sich Fra» RegieruugSrat, al« Jutta« leichter Schritt draußen verklungen war. »So etwa« muß man sich bieten lasten! Nett« Aussichten, die sich »a für die Zukunft eröffne»!* Lott« schwieg dazu. Aber in ihre» Augen stand ein merkwürdig harte« Licht. Jutta war geradeswegs wieder auf ihr Zimmer ge- gangen. Sie war entschlossen, ihre frei« Zett in der Tai nach ihrem Belieben zu verwenden und sich, soviel e« nur ging, der geliebt,« Kunst ,« widmen, die ste schon daheim in der Stille de« großväterlichen Hause« gepflegt hatte. Sie «ahm die zusammengelegte Staffelei und den Mal- tasten au« dem Koffer und bespannte »inen Rahmen mir Leinwand. Mit ihren Uienstlten beladen, begab ste sich dann wieder hinab. Der alt, Friedrich begegnet« ihr, al« ste die Treppe herabkam. Er griff aufmerksam zu, um ihr die Mal- gerätschasten adzunehmen. -Dank«, Friedrich, «« geht schon*, sagte ste freundlich »Aber wenn Sie so gut sein wollen, mir einen Stuhl — oder besser noch eine« Hocker nach dem Pavillon zu bringen.. .* Der Diener verschwand, um ihrem Wunsche nach zukommen. Jutta ging indessen mit Hellen Augen in den Park.