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schoberren Würfels von 20 : 30 : 40 Zentimeter Aus maßen zum Vorschein. (Abb. 2.) Nordwestlich dieses Steines erschien etwas tiefer ein länglicher Bruchstein aus weiblichem Granit von 5 : 15 : 30 Zentimeter Ausmaßen. Zwischen beiden stieß ich in 55 Zentimeter Tiefe auf die Scherben eines zusammengequctschten Gefäßunterteils. Dies war mitten durchgeschlagen worden. Die eine Hälfte stand aufrecht, die andere lag südlich daneben und war umgestülpt. Diese merkwür dige Anordnung wurde photographiert. Abb. 4. Gefäße der Gräber 8—11. Die Tasse, Abb. 4, Nr. 3761 Kvrhm., ist ohne das Oberteil erhalten. Letzteres ist wie schräg weggeschnit ten. Der Boden ist nicht eben und kreisrund. Die Wand steigt geschweift empor. Der Hals ist etwas abgesetzt und eingezogen. Am Halsansatz ist der Stumpf eines 2F Zentimeter breiten Bandhcnkels erhalten. Die punktierte Linie gibt die mutmaßliche Form wieder. Farbe: braun. Bruch: schwarz. Ober fläche: glatt, Ueberfangschicht teilweise abgeblättert. Ton enthält Sand und Glimmer. Maße: Höhe des Bruchstückes 6,8 Zentimeter; Bdm. 8 Zentimeter; obere Weite 17^ Zentimeter; gr. Dm. 17,9 Zentimeter in 5,4 Zentimeter Höhe. Wandstärke 4 Millimeter. Grab 9. Am 7. 5. 1932 stieb ich in 55 Zentimeter Tiefe un ter Niveau auf eine Steinsetzung aus fünf Geröllen und Bruchsteinen. (Abb. 1 und 2.) Am Ostende der selben stand aufrecht, etwas nach Westen geneigt die Taffe Nr. 3763. Der Henkel zeigte nach Norden. Nörd lich des Gefäßes reichte das südwestliche Ende eines ovalen dunkel gefärbten Sandes bis auf 25 Zentimeter heran, von dem das nordöstliche Teil durch den Kies grubenbetrieb schon abgetragen war. Es kann nicht gesagt werden, ob ein Zusammenhang zwischen der Steinsetzung mit Gefäß und dem Oval besteht. Es ist auch möglich, daß in dem fehlenden Teil desselben von den Arbeiter» bei Eröffnung der Kiesgrube Ge fäße angetroffen worden sind, aber — wie eingangs erwähnt — weil zertrümmert, unbeachtet blieben. Die dunkle Färbung reichte senkrecht bis 80 Zentimeter hinab, schloß unten flach ab und hatte eine Breite von 1 Meter. Die Taffe, Abb. 4, Nr. 3763 Kvrhm., ist nicht ganz vollst idig erhalten. Es fehlen Teil« -cs Halses. Sie ist sauber gearbeitet. Die Bauchwand steigt wenig auswärts gekrümmt an. Von -er wenig geschwellten Schulter ist der Hals fast unmerklich zurückgcscyt. Er verjüngt sich geradlinig. Der Mündungsrand ist kräf tig nach außen geschwungen und gerundet. 2,1 Zenti meter unterhalb desselben beginnt ein 18 Millimeter breiter Bandhenkel, der nicht ganz bis an -en Hals ansatz reicht. Farbe: braun. Bruch: braun. Ober fläche: geglättet. Ton enthält San- und Glimmer. Maße: Höhe 11,6 Zentimeter; Bdm. 5 Zentimeter; Mdm. 10,7 Zentimeter; gr. Dm. 13,4 Zentimeter in 4,7 Zentimeter Höhe. Wandstärke 4F Zentimeter Grab 10. Lechs Meter östlich von Grab 9, an der gegenüber liegenden Kiesgrubenwand entdeckte ein spielender Junge am 7. 5. 1932 ein Gefäß. (Abb. 1 und 2.) Es saß aufrecht und wenig nach Norden geneigt. Oberster Ran- 70 Zentimeter unter Niveau. Unmittelbar öst lich daneben saß aufrecht die Hälfte eines Napfes. Die westliche Hälfte fehlte. Oberster Rand 73 Zentimeter unter Niveau. 60 Zentimeter weiter nach Norden kam an der Kiesgrubenwand ein drittes Gefäß zum Vor schein. Es stand aufrecht und war wenig nach Nord osten geneigt. Tiefe des oberen Randes 75 Zentimeter. Der Henkel zeigte nach Nordosten, fehlte jedoch größ tenteils. Aus wirtschaftlichen Gründen durfte die Fundstelle nicht in vollem Umfange untersucht wer den. Ich begnügte mich zunächst mit Glattstcchcn der senkrechten Kicsgrubenwand, um ein senkrechtes Pro fil zu gewinnen. Unter einer 30 Zentimeter mächtigen Humusschicht stand feiner Heller Sand an, in ihn tiefte sich eine Grube etivas lehmigen, einen Schein dunkle ren Sandes von IM Meter Breite bis 86 Zentimeter Tiefe ein. Diese Grube schloß unten ziemlich waage recht ab, verlief nach Süden in einem Bogen nach oben, während ihre Nordwand senkrecht aufragte. Nach Osten zu konnte die Grube ans den erwähnten Gründen nur bis 80 Zentimeter verfolgt werden, ohne sie nach jener Seite ganz zu erscköpfen. In dieser Grube befanden sich die Gefäße. Das nördlichste Ge fäß stand ziemlich an der Nordwand der Grube an. Das senkrechte Profil der Grubcnwand wurde im Lichtbild festgehaltcn. Die Tasse, Abb. 4, Nr. 3767 Kvrhm., ist bis auf ge ringe Beschädigungen des Mündungsrandcs und den Henkel vollständig erhalten. Sie ist etwas schief aber sauber gearbeitet. Die Bauchwand ist wenig auswärts gewölbt. Der Umbruch ist rund. Der Hals ist eingc- zogen und verjüngt sich. Ter Mündungsrand ladet ans und ist gerundet. Die obere, 22 Millimeter breite An- Mtzstelle des Henkels sitzt 19 Millimeter unter dem Rand, die untere am Bauchumbruch. Farbe: verschie dene braune Töne. Bruch: grau und braun. Ober fläche gut geglättet. Ton enthält Land und Glimmer. Maße: Höhe 7,7—8,4 Zentimeter; Bdm. 3Z Zentimeter; Mdm. 9,9 Zentimeter; gr. Dm. 12,4 Zentimeter in 2,7—3 Zentimeter Höhe. Wandstärke 3H Millimeter. Abb. 4, Nr. 3765 Kvrhm., ist bis auf geringe Be schädigungen des Randes vollständig erhalten. Es ist derb und etwas schief gearbeitet. Ter Boden ist etwas konkav. Die Wandung steigt ungleich hoch. Der Bauchumbruch ist stumpf. Der Mündungsrand ist wenig eingczogen und gerundet. Farbe: braun mit dunklen Flecken. Bruch: schwarz. Oberfläche: rauh und uneben. Ton enthält Sand und Glimmer. Maße: Höhe 5,7—6^ Zentimeter; Bdm. 6,4 Zentimeter; Mdm. 7F Zentimeter; gr. Dm. SF Zentimeter in 2,8 Zenti meter Höhe. Wandstärke 4 Millimeter. Der Napf, Abb. 4, Nr. 3766 Kvrhm., ist nur zur Hälfte erhalten. Er ist breit und flach und etwas schief. Die Wand steigt nach außen gewölbt hoch. Der Mündungsrand ist wenig eingczogen und waagerecht verstrichen. 1F Zentimeter unter ihm sitzen kleine waagerechte Grifflcisten. Zwei sind erhalten, anschei nend waren eS vier in Viertelstellung. Farbe: dunkel braun. Bruch: rotbraun. Oberfläche: glatt. Ton enthält Land und Glimmer. Der Brand ist sehr weich. Die Schale ist daher sehr bröcklig. Matze: Höhe 3,8—4^ Zentimeter; Bdm. 10 (?) Zentimeter; Mdm. 14 (?) Zentimeter; gr. Dm. 14,8 (?) Zentimeter in 3F—4^ Zentimeter. Wandstärke 5 Millim. Mündungsrand, 9 Millimeter Wand, 12 Millimeter Boden. Grab 11. Es wurde am 9.5.1932 ungefähr drei Meter nord westlich von Grab 9 angetrosfen. (Abb. 1.) In kiesi gem, hellbraunen Sande waren sieben Steine in zwei parallelen Reihen angcordnet, so daß sie noch inner halb eines aus dunklem, graubraunem kiesigen Sande gebildeten Ovals lagen. (Abb. 2.) Dieses hatte Nord südrichtung und reichte bis 80 Zentimeter unter Niveau. Unten schloß es flach muldenförmig ab. Seine Längenausdehnung betrug 180 Zentimeter, seine größte Breite 105 Zentimeter. Die Wände stan den senkrecht. Von den sieben Steinen waren nur zwei Gcröllc. Sie erreichten nicht ganz Kopfgröße. (Nr. 6 und 7, Abb. 2.) Die andern waren Bruchsteine von ungefähr 35—40 Zentimeter Länge. Stein Nr. 4 war aufs hohe gestellt. Leine Oberkante befand sich 50 Zentimeter unter Niveau. Die andern Steine lagen etwas tiefer, überragten jedoch immernoch die Gefäße. Diese waren in zivci Gruppen angcordnet. Die eine Gruppe fand ich am Südende und die andere ungefähr 60 Zentimeter von dem Nordende einwärts. Letztere bestand aus zwei Gefäßen, die übereinander lagen. Die Taffe Nr. 3773 (Abb. 4 Xi,K) wurde in Seitlage, Mün dung nach Westen, Henkel nach unten, sehr zerdrückt, in dem Napf, 3771 (Abb. 4 XI^), der aufrecht saß, an getroffen. Oberster Scherben der Taffe 71 Zentimeter unter Niveau. Tic südliche Gruppe wurde von drei Gefäßen gebildet. Der Füßchennapf, Nr. 3768 (Abb. 4 Xi,e), stand aufrecht, gering nach Nordosten geneigt. Sein oberster Randtcil war 68 Zentimeter unter Niveau. Oestlich von ihm lag in Seitlage ein Becher, Mündung nach Westen. Unter der Lücke zwischen bei den stand aufrecht die Taffe Nr. 3769 (Nr. 3770 xi,«), Henkel nach Nordost. Die Taffe, Abb. 4, Nr. 3772 Kvrhm., ist bis ans ge ringe Scherben der Wand vollständig erhalten. Sie ist sauber gearbeitet. Der Boden ist eingezogen. Die Bauchwand erhebt sich etwas geschweift. Der Hals ist wenig abgesctzt, verjüngt sich und ladet kräftig aus, Der Mündungsrand ist senkrecht verstrichen. Drei Zentimeter unter ihm sitzt ein 2^ Zentimeter breiter Bandhcnkcl, der bis an den Bauchumbruch reicht. Farbe: braun mit dunklen Schattierungen. Bruch: schwarz. Oberfläche: glatt. Ton enthält Sand und Glimmer. Maße: Höhe 12 Zentimeter; Bdm. 6,4 Zentimeter; Mdm. 15,4 Zentimeter; gr. Dm. 15,6 Zentimeter in 5^ Zentimeter Höhe. Wandstärke 3F—4F Zentimeter. Der Napf, Abb. 4, Nr. 3771 Kvrhm., ist nicht ganz vollständig erhalten. Teile des Halses und eine Griff leiste fehlen. Er ist etwas schief und derb geformt. Ter Boden ist wenig eingezogen. Der Fuß ist etwas hcrauSgearbeitet. Die Wandung ist bauchig. Der Miindungsrand ist eingezogen und rund. Zwei Zenti meter unter ihm sitzen in nicht genau Vicrtelstcllung vier gegabelte, waagerechte Grifflcisten. Farbe: braun. Bruch: sAvarz. Oberfläche schwach geglättet und eben. Ton enthält Sand und Glimmer. Maße: Höhe 6,6—7 Zentimeter; Bdm. 8 Zentimeter; Mdm. 18F Zentimeter. Wandstärke 3 Millimeter am Mün- -ungsrand nach unten zunehmend. Der Füßchennapf, Abb. 4, Nr. 3768 Kvrhm., ist vollständig erhalten. Am Bodenrand sitzen auswärts gerichtete, kurze -reite Füßchen von 13 Millimeter Höhe. Die Wand steigt wenig geschweift schräg empor. Der Miindungsrand ist schräg verstrichen. Farbe: braun mit grauen und schwarzen Flecken. Bruch: schwarz. Oberfläche: glatt. Ton enthält Sand und Glimmer. Maße: 8,2—9 Zentimeter; Bdm. 10 Zenti meter; Mdm. 21,7 Zentimtr.; Wandstärke 7 Millimeter am Miindungsrand, nach unten zunehmend. Die Tasse, Abb. 4, Nr. 3769 Kvrhm., ist vollständig erhalten. Eie ist sauber, aber etwas schief gearbeitet. Die Bauchwand steigt geradlinig an. Die sieben Milli meter hohe Schultcrzone steht senkrecht. Der Hals verjüngt sich geradlinig. Der Mündungsrand lädt aus und ist gerundet. Der 1,9 Zentimeter breite Band henkel sitzt etwas schief. Er beginnt 15 Millimeter unter dem Mündungsrand und reicht bis an den Bauchunibruch. Farbe: außen hellbraun mit dunkel braunen Schattierungen, innen dunkelbraun. Bruch: braun und dunkelbraun. Oberfläche: glatt. Ton ent hält Sand und Glimmer. Maße: Höhe 8^—9 Zenti meter; Bdm. 4,9 Zentimeter; Mdm. 10,4 Zentimeter; gr. Dm. 11F Zentimeter in 3 Zentimeter Höhe. Wand stärke 4 Millimeter. Das tonnenförmigc Gefäß, Abb. 4, Nr. 3770 Kvrhm., ist vollständig erhalten. Der Mündungsrand ist gering benagt. ES ist blank und etwas schief. Der Fuß gleicht einem kleinen Standring. Die Wand ist bauchig nud biegt in einem kurzen, ausladenden Hals um. Der Miindungsrand ist gerundet. Farbe: braun. Bruch, dunkelbraun. Oberfläche: schwach ge glättet. Ton enthält Sand und Glimmer. Maße: 9—9,6 Zentimeter; Bdm. 3,7 Zentimeter; Mdm. 6,6 Zentimeter; gr. Dm. 7^ Zentimeter in 5F Zenti meter Höhe. Wandstärke 4 Millimeter, Grab 12. Am 10. 5. 1932 stieß ich ungefähr einen Meter nördlich von Grab 11 nach Abtragung der 25 Zenti meter dicken Ackererde auf ein Oval von 1,80 Meter in Nordsüd-Richtung und 1,40 Meter in Lstwcst-Richtung. (Abb. 1 und 2.) Es tiefte sich muldenförmig 76 Zenti meter in -en gelben festen Kies ein. Die Grube war von grauem und dunkelbraunem Sande ausgefüllt. In ihm wurden keinerlei Funde gemacht. Sie über deckte aber den größten Teil einer von Norden herein ragenden U-förmigen Steinsetzung. Die freien, etwas geknickten Schenkel zeigten nach Norden und maßen als letztes äußeres Maß 70 Zentimeter. Die größte Breite befand sich am Ende des ersten Drittels von Süden aus und betrug 80 Zentimeter. Die 23 Steine waren zumeist Gerölle und weniger ost Bruchsteine von verschiedener Größe und Form. Sie waren faust- bis doppclkopfgroß. Die oberste Stelle der Steine maß 50 Zentimeter, die unterste 80 Zentimeter. Von 65 Zentimeter Tiefe an füllte die Steinsetzung ein hell grauer, lehmiger, fester Sand aus, der bis zur Sohle von 80 Zentimeter Tiefe hinabreichte. Darunter setzte der anstehende überaus harte, lehmige Kies ein, der auch den unteren Teil der Steine außerhalb umgab. 1,05 Meter vom Südende der Stcinsetzung aus fand sich eine von kleinen feinen Streifen hellgrauen, lehmigen Sandes unterbrochene tiesschwarze Sandschicht. Sie zog sich noch 30 Zentimeter nordwärts und lag 2—3 Zentimeter dick auf der Sohle. Irgendwelche Funde konnten nicht verzeichnet werden.