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Fundstelle iS. Am 7. 5. 1932 zeigte sich nach Abtragung der 15 Zentimtr. dicken Ackererde ein schwarzes Oval von IM: IM Meter, wobei die größte Ausdehnung Nord- vst-Südweft-Richtung inne hatte. (Abb. 1 u. 2.) Es er gab sich eine flache Mnlde, die bis 25 Zentim. Tiefe in -en braunen, lehmigen festen Kies reichte und selbst stark mit Kieselsteinen bis Walnußgröße durchsetzt war. In der Mitte stieß noch ein 20 Zentimeter brei ter schwarzer Keil ebensotief hinab. Keinerlei Funde konnten geborgen werden. Fundstelle 14. Hier kamen vier Findlinge, eng nebeneinander liegend zum Vorschein, die bis in die 20 Zentimeter dicke Ackererde hineinreichten. Ihre tiefste Stelle matz 63 Zentimeter. Wegen der nahen Parzellengrenze konnte nicht weiter gegraben werden. Keine Fund- gegeustände. (Abb. 1.) Grab 15. Nachdem das Feld im Herbste abgeerntet worden war, wur-e nach Ablauf einer Regenperiode der Ost rand der Kiesgrube untersucht. Am 4. 11. 1932 wurde Grab 16 von der Oberrealschülerin Ilse Mirtschin entdeckt, die als müßige Zuschauerin bei der Ausgra bung der folgenden Gräber zugegen war und gerade beginnen wollte, an der Kiesgrubenwand ein wenig hernmzustochern. sAbb. 1.) Dabei sah sie die Wandung des Napfes, Nr. 4023, hervorragen, die andere bisher immer für eine« hervorstehenden Siesel gehalten hat ten. Aus dem infolge Witterungseinflüssen herunter gestürzten Erdreich las sie die Scherben einer Taffe auf, Nr. 4024. Jedenfalls waren auch zwei granitene Gerolle von Ueberkopfgröße mit heruntergebrochen. Nach dem Abtragen der Humusdecke, die über dem Ge fäß lag und 30 Zentimeter dick war, konnte das Profil -es noch stehengebliebenen Nordostrestes der Grube festgelegt werden. Sie hob sich durch ihren Inhalt gut von dem gewachsenen Boden ab. Hellgrauer SieS füllte die Grube und war lockerer als die rotbraune, gröbere und außerordentlich hart verbackene Siesschicht des unberührten Bodens. Di« Wände gingen wenig nach innen geschrägt zur Grubensohle hinab, die in 65 Zentimeter Tiefe flach abschloffen. Größere Steine lagen nicht in der Grube. Das Gefäß saß in 60 Zenti meter Bodentiefe aufrecht nnd war mit dem gleichen hellgrauen Kies gefüllt. Der größte Teil der Grube war vernichtet und in ihm lagen sicherlich die zwei Abb. 6. Gesäß« ber Gräber 15—18. großen Gerölle, die im heruntergebrochenen Erdreich augetroffen wurden. Der größer« Stein hatte die Maße 40 : 40 : 20 Zentimeter. Der andere stand ihm nicht viel nach. Der stehengebliebene Rest der Gnrbe hatte eine Breite von 70 Zentim. und ragte 30 Zentim, weit nach Nordosten vor. Der Napf, Abb. 5, Nr. 4023 Kvrhm., ist vollständig erhalten. Er ist etwas derb, aber doch sorgfältig ge arbeitet. Der Mundsaum ist gering beschädigt. Der Boden ist auf der Außenseite in der Mitte dellcnartig etwas eingedrückt. Die Wandung ist wenig auswärts gewölbt. Der Mündungsrand ist gerundet. 3,7 Zenti meter unter ihm befindet sich ein Kranz von sechs klei nen waagerechten Griffleiften, die in Lechstelstcllung angebracht sind. Farbe: hellbraun, an manchen Stellen übergehend in dunkleres Braun. Bruch: hellbrauiu Oberfläche: glatt, uneben, dunkelbraun gesprengelt. Ton enthält Land und Glimmer. Maße: Höhe 8,1—86 Zentimeter,' Bdm. 7 Zentimeter; Mdm. 15,8—166 Zentimeter; Wandstärke 5-, Zentimeter. Die Taffe, Abb. 5, Nr. 4024 Kvrhm., ist bis auf kleine Wandteile erhalten. Sie ist dünnwandig und sorgfältig gearbeitet. Die Bauchwand ist wenig aus wärts gewölbt. Der Hals ist etwas kantig abgesetzt und verjüngt sich konisch. Der Mündungsrand ladet aus und ist gerundet. Der 14—18 Millimeter breite Bandhenkel beginnt 1,7 Zentimeter unter dem Rand und reicht bis an den Halsansatz. Karbe: hellbraun mit wenigen dunklen Klecken. Bruch: hellbraun, innen grau. Oberfläche: geglättet. Ton enthält Land und Glimmer. Maße: Höh« 7,1 Zentimeter; Bdm. 46 Zentimeter; Mdm. 8)» Zentimeter; gr. Dm. 96 Zentimeter in 36 Zentimeter Höhe. Wandstärke 26 Millimeter. Grab 16. Das Grab wurde von Arbeitern am 3. 11.1932 an getroffen und am 4. 11. 1SS2 vollständig ausgegraben. Abb. 1. Die Grub« ließ sich in ihrer Horizontalaus dehnung gut durch den Wechsel des Erdreichs erken nen. (Abb. 2.) Ein weicherer, hellerer, sandiger KieS füllte die Grube und stach von dem rotbraunen, sehr festen SieS gut ab. Der Querschnitt zeigte in 80 Zenti meter Tiefe ein etwas verzogenes Oval in Nordsüd richtung von IM Meter Länge und 0,70 Meter Breite. Die nördliche schmale Innenseite war mit zivei großen Bruchsteinen und im Lüdbogen mit großen Gerölle« ausgesetzt. Sie saßen auf der flachen Grnbensohle oder griffen etwas in sie hinein. Die höchste Stelle war mit 60 Zentimeter an dem südlichsten Stein zu messen. An seiner Südseite lag halb unter ihm wie in einer Nische ei» kleiner Becher in Lcitlage, Mündung nach Lüdwest, Warze nach unten, gefüllt mit Hellem KieS. Seine höchste stelle war 80 Zentimeter unter Niveau. Ein zweites Gefäß saß aufrecht ungefähr in der Mitte der Grube etivaS über der Sohle. ES ist eine flache Schale. Ueber die Grubenwände läßt sich nichts sagen, da die Arbeiter keine Beobachtungen gesammelt haben. Tohlentiefe teilweise bis 90 Zentimeter hinabreichend. Der Napf, Abb. 5 Nr. 4025 Kvrhm., ist bis auf kleine Teile erhalten. Er ist etwas schief nnd derb gearbeitet. Der Boden ist holperig. Die Wandnng ist auswärts geschwungen. 3,7 Zentimeter unter dem auswärts verstrichenen Mundsanm endet eine Ansatz- stelle, wahrscheinlich für eine Griffwarze. Karbe: verschieden braun gefleckt. Bruch: schwarz. Ober fläche: glatt, uneben. Ton enthält Sand und Glim mer. Maße: Höhe 5—5,7 Zentimeter; Bdm. 82—8,7 Zentimeter. Mdm. 196—206 Zentimeter. Wand stärke 5/» Zentimeter. (Fortsetzung folgt ! Druck und Verlag von Langer Winterlich. Riesa. — Kür die Redaktion verantwortlich: Hetnrich U-leman«. «teta. l-ls. Akättrr zur Wffege der Keimatliebe, der KeimatforsHung «ud des Krimatschuhes. Erscheint in zwangloser Folge al, Beilage zum Messer Tageblatt unter Mitwirkung de« Verein« Heimattmesan» in Mesa. «a «u Omlloumm«» en« am «r. 46 Riesa, 31. VNober IS» 6. Achrg.ng M» Arie-Hof -er älteste« Bronzezeit i« Mergeu-or^. von Alfred Mirtschin, Riesa. Mit k Abbildungen. (Fortsetzung.) Grab 6. Nach Herrn Herrichs Angabe« haben die Gefäß« reichlich 2 Meter nordnordwestlich von Grab 5 in un gefähr 50—75 Zentimeter Tief« dicht beieinander und aufrecht gestanden. (Abb. 1.) Abweichende Kiesfär bung ist nicht beachtet worden. Ein überkopfgroßes Geröll aus rotem Granit und zwei kopfgroße flache Bruchsteine haben Ungefähr 10 Zentimeter über de« Gefäßen gelegen. (S. Riesaer Tageblatt v. 26. 8. 32.) Der Halskrug, Abb. 3, Nr. 3596 Kvrhm., ist nicht ganz vollständig erhalten. ES fehlen Boden-, Hals- und Wandteile. Er ist etwas schief gearbeitet. Die Bauchwand erhebt sich geradlinig. Der Umbruch ist bauchig gerundet. Der Hals ist lang und verjüngt sich geradlinig. Der Mündungsrand ist kräftig aus ladend und gerundet. Der 13 Millimeter breite Band henkel sitzt etwas schief. Er beginnt 16 Millimeter unterhalb des Mündungsrandes und reicht bis an den Bauchumbruch. Farbe: hellbraun mit dunklen Flecken. Bruch: hellbraun. Oberfläche: geglättet. Der Ton ist fein geschlämmt. Maße: Höhe 9—OH Zentimeter; Bdm. 46 Zentinreter; Mdm. 86 Zentimeter; gr. Dm. 10,4 Zentim. in 4,2—6 Zentim. Höhe; Wandstärke 2 Milli meter. DaS Gefäßunterteil, Abb. 3, Nr. 3597 Kvrhm., be sitzt ein« ziemlich steil und geradlinig ansteigende Wand. Farbe: hellbraun mit schwarzen Klecken. Bruch: schwarz. Oberfläche: geglättet. Ton enthält Sand und Glimmer. Maße: Höhe des Bruchstückes 3,8 Zentimeter; Bdm. 6,2 Zentimeter; gr. Weite 9,6 Zentimeter, Wandstärke 3 Millimeter. Grab 7. Wieder in reichlich 2 Meter nordnordöstlicher Entfernung standen nach Angabe des Finders die zwei Gefäße. (Abb. 1.) Auch sie wurden dicht nebenein ander in 50—75 Zentimeter Tiefe aufrecht augetroffen. Abweichende Bodensärbung wurde ebenfalls nicht be achtet. Nur sollen auch ein größeres Geröll und Bruch stein« ungefähr 10 Zentimeter über -en Gefäßen ge legen habe«. (Siehe Riesaer Tageblatt v. 26. 3. 1932.) Der Napf, Abb. 3, Nr. 3598 Kvrhm., ist bis auf kleine Wandscherbe« erhalten. Er ist schief gearbeitet. Die Bandung steigt geschweift an. Der Mündungs rand ladet aus und ist gerundet. Durchschnittlich einen Zentimeter unter ihm sitzen in nicht genau Fünftel stellung kleine, waagerechte Griffzapfen. Karbe: braun mit dunklen Klecken. Bruch: grauschwarz. Oberfläche: geglättet. Ton enthält Sand und Glim mer. Maße: Höhe 46—6,4 Zentimeter; Bdm. 8—86 Zentimeter; Mdm. 17,7—186 Zentimeter; Wandstärke 4 Millimeter, nach unten zu dicker. Die Kumm«, Abb. 3, Nr. 3599 Kvrhm.- ist bis auf kleine Wandteil« erhalten. Der Boden ist wenig kon kav. Die Wandung ist auswärts, der Mündungsrand einwärts gerichtet und gerundet. Farbe: braun. Bruch: grau. Oberfläche: geglättet, größtenteils ab geblättert. To» enthält Saud und Glimmer. Maße: Höhe 5,7 Zentimeter; Bdm. 46 Zentimeter; Mdm. 76 Zentimeter; gr. Dm. 8 Zentimeter in 46 Zentimeter Höhe; Wandstärke 5 Millimeter. Grab 8. Am 4. Mai setzte eine planmäßige Grabung ein, um die vom Einsturz bedrohten Randteile noch recht zeitig zu untersuchen. Der zwischen der länglichen Kiesgrube und der westlichen Parzellengrenze ver bliebene Streifen von durchschnittlich fünf Meter Breite wurde in fast gleicher Länge der Grube abge tragen. Die Mächtigkeit der Ackererde betrug durch schnittlich 20—25 Zentimeter. Darunter lag im süd lichen Teil hellbrauner Sand, der nach Norden z«, von Grab 9 an, in kiesigen Sand und schließlich bet Grab IS in festen harten Kies überging. Eine abweichende Sandfärbung ließ sich bei Grab 8 (Abb. 1) trotz sorg fältiger waagerechter Abtragung nicht wahrnehmen. In 15 Zentimeter Tiefe unter Nivea« kam ein roter granitener Findling von der Form eines etwas ver-