Volltext Seite (XML)
unter Verwendung von Legeflinten oder einfach« und bil liger Legeröhren, Phosphorlatwerge im Strohhalmoerfahren, Giftköder, Räuchern mit Schwefel mittel» Schwefelkanone oder unter Verwendung von handelskäuflichen, giftige Gase erzeugenden Patronen, die in besonderen Apparaten abge brannt werden, und Schwefelkohlenstoff. Das Bakterienver fahren ist wegen der größeren Widerstandsfähigkeit der Mäuse vor dem Winter besser erst im Frühjahr anzuwenden. Man verwende nur Präparat«, deren Hochwertigkeit in amtlich« Prüfung «wiesen ist. / kerichtrsaal Verhandtnngen vor dem Sondergericht Das Sonderaericht für den Freistaat Sachsen verüntzikte den Lagerhalter Fraaß aus Glauchau zu zehn Monaten Ge fängnis, weil er in seiner früheren Eigenschaft als Kassler« der Ortsgruppe der SPD Parteigelder in Höhe von 2018 RM der Beschlagnahme entzogen hatte. — Der Angestellte Emil Arno Mai au» Selenau hatte sich zu der ungeheuer lichen Behauptung verstiegen, in Ehemnltz seien während der nationalen Revolution zehn bis fünfzehn Kommunisten er- schossen und im Krematorium verbrannt worden usw. Au» der Untersuchungshaft heraus hatte er in einem Brief an seine Wirtschafterin diese Behauptungen wiederholt. Die Strafe lautete auf acht Monate Gefängnis. — Der Schneider lehrling Horst Degn« au» Dresden hat«, ohn« Mitglied zu sein, die Uniform der Hitler-Jugend getragen, bei der Orts gruppe Riesa der NSDAP einen Stempel gestohlen und mit einem falschen Ausweis Aufnahme in einem württember- gischen SA-Heim gesunden, wo er SA-Leute bestahl. Er er hielt für diese Strasiaten zehn Monat« und drei Tag« Ge fängnis. — Wegen Verbreitung und Aufbewahrung kommu- nistischer Druckschriften wurden der Mechaniker Geora Zim mermann und der Schlosser Otto Urbach, beide au» Wurzen, zu neun bezw. fünf Monaten Gefängnis verurteilt. Aiadesmord ein« sangen Matt« Wegen Kindestötung stand die 21 Jahre alte verheiratete Anna Halm geb. Börnert vor dem Schwurgericht Dresden. Di« Angeklagte, die bereit» ein uneheliche» Kind hatte, brachte am 14. Januar ein zweite» uneheliche» Kind zur Welt, da» sie sofort nach der Geburt tötete, indem ft« dem Kind mit einem Messer oder einer Schere einen Schnitt in den Hal» oper Berlin vorgesehen. Infolge der Reichstagsneuwahlen hat sich die Leitung der Deutschen Musik-Premteren-Bühne in Dresden gezwungen gesehen, di« Austragung de» Wettbe werbs erst nach den Wahlen vorzunehmen. D« Auffüh- rungstag der besten deutschen Volkslieder de» Wettbewerb» ist auf Mittwoch, IS. November 1SSS, festaelegt. Anläßlich seiner Anwesenheit in Berlin hat sich d« Ehrenpräsident der Deutschen-Musik-Premieren-Bühn« e. V., Dr. Richard Strauß, vom Vorstand der DMPB über den verlaut des Wettbewerb» eingehend informieren lasse»; « wird in seiner Eigenschaft als Vorsitzender de» Schiedsgerichts dem Volks- sieder-Wettbewerb beiwobnen. öle IM sich w rmm MM... Di« sonderbare,» Komplex« ein« Millionärin. d. Newyork. Dieser Tage wurde im nordam«rika- nischrn Staate Newsersey «in Landstreicher durch die Gen- darmerie verhaftet, der wegen seine» merkwürdigen G«< bahren» und verlumpten Aussehen» dem Auge de» Gesetze» besonder» auffiel. Danach aber erlebte man auf der Polizei- station eine Ueberraschung: Der in Hast genommene Land- streicher entpuppte sich nicht nur al» Frau, sondern auch al» eine recht begüterte Dame, die «« absolut nicht nötig hatte, in diesem Aufzuge die Landstraßen unsicher zu machen. Di« seltsam« Landstreicherin in MSnnerkleidung war zunächst dadurch vrrdächttg geworden, daß man beobachtet Katt«, wi« sie häufig Kind« an sich lockte und ihnen klein« Geschenke in Form von Geldmünzen oder Süßigkeiten machte. Da in Amerika, wi« man weiß, di« Entführung von Kindern durch Verbrecher an der Tagesordnung ist, so glaubte man nicht ohne Berechtigung, in der verlumpten Landstreicherin «inen guten Fang zu machen. Jedoch folgte der ersten Entdeckung, durch di« man in dem Vagabunden «ine Frau ermittelte, noch «in« weitere Ueberraschung: Di« sonderbare Frau, deren AeußereS Mitleid erregen konnte, hatte in ihrer Kleidung ganz erhebliche Geldbeträge ver borgen: man fand bet ihr 17 NNO Dollar und 12 NNO Schwei zer Franken in Banknoten, di« sorgfältig in ihre Lumpen «tnaenSht war««. Ans dl« erstaunt« Frage, wie st« im deefem Geld komme, erwidert« di« Frau achselzuckend, -aß man bei der dauernden Entwertung de» Dollar» schließlich Vorsichts maßregeln treffen müsse... Im übrigen enthüllte sich nun Herkunft und Lebenslauf dieser merkwürdigen Landstreicherin, und man muß schon sagen, daß ihr Schicksal und ihre Lebensanschauung reichlich sonderbar anmuten. Frau Helen Bistrow, so h«ißt di« Land- streicherin, kann in der Tat aus «iw reich bewegt«» Lebe« zurückblicken. Ihr erster Mann, «in baltischer Baron, wurde tragischerweise von ben Bolschewiken «rschossen; sie selbst vermochte sich nach Frankreich zu retten, wo st« «inen schwer reichen Pariser: Börsenmann heiratete, von dem sie sich jedoch vor «twa Jahresfrist wieder scheiden ließ. Danach, so schloß sie ihren Bericht, ist sie in der Welt herumgereist und hat trotz ihre» reichlichen Vermögens soviel Schicksalsschläge und Enttäuschungen erlebt, daß sie beschloß, ihren bisherigen Gewohnheiten «in«r im Luxus lebenden Frau von Welt zu entsagen und die Lebensweise kleiner Leute anzunehmen. So zieh« sie, in Lumven gehüllt, von Land zu Land und fühle sich zum ersten Male in ihrem Leben wohl. Im übrigen aber, so meinte sie, kann mir doch kein Gericht der Welt «inen Borwurs au» meiner Lebensweise machen, da ich niemandem etwa» zu Leide, wohl aber vielen armen Menschen Gutes tue. . . Der vernehmende Polizeikommissar konnte sich Liesen Argumenten gegenüber schlecht verschließe«: und wenn er auch etwas in seinen Bart brummte von »verrückten Wei bern und ihren Saunen", — so konnte er doch nicht umhin, die merkwürdige Millionärin mit samt ihren Lumpen und den darin «ingenähten Banknoten wieder laufen zu lasten. Vermischtes. Zwei japanische Bombenflugzeuge mit fünf Mann Beladung in» Meer gestürzt. Wie die Agentur Schimbun^Rengo mitteilt, stießen bei Oku la- mura über dem Meere zwei japaniicke Bombenflugzeuge zulammen. Die Flugzeuge versanken mit sünf Mann Be ladung im Meer. Erpresserin au» Lieb« zu den Eltern. Seit einiger Zeit erhielten Privatpersonen und Geschäftsleute in Bielefeld Ervrelserbriese und trotz aller Bemühungen der Kriminalpolizei gelang «S zunächst nicht, den Ablender ausfindig zu machen. Ein Zufall führte die Spur auf eine bisher unbescholtene Frau, die in der Vernehmung schließlich auch ein Geständnis ablegte. Al» Motiv ihrer Handlungswelle gab sie an, daß sie das Elend ihrer Eltern nicht mehr länger hätte mitanleben können und einzig und allein auS dem Grunde zu dem Schritte gekommen lei, ihre Eltern auS ihter tvirtlchaftlichen Notlage zu be freien. 15 Jahre Zuchthaus für tödliche Mißhand lung eine» Kinde- durch den Vater. Mit einem Fall unerhört graulamer KindeSmißhandlung hatte sich da» Schwurgericht München l zu besalsen. Der Maler gehilfe Max Kohler an» München hatte lein dreijähriges Kind Hildegard derartig geschlagen, und wiederholt miß handelt, daß da» Kind an den Folgen der Mißhandlungen sind zweckmäßige Formulare, wie Quittungen, Listen und Kartothekkarten. Diese Drucksachen liesert rasch, sauber und billig, die Tageblatt-Druckerei, Riesa, Goethcftr. SS. Z«« 7». Geburtstage der Kaiserin Auguste Viktoria, Die erste Gemahlin Kaiser Wilhelm» ll-, Auguste Viktoria, die am 11. April 1221 in Doorn gestorben ist, wurde a« 22. Oktober 18S8 geboren. gestorben ist. Unter anderem hat er den Rücken de» Kinde» mit einem abgebrochenen Belenstiel solange geschlagen, daß der Darm aus dem Körper quoll. Aber der Unmenlch lchflug immer noch weiter, bis der Darm blutete. Da» Schwurgericht verurteilte den Wüstling wegen DotlchlagS und gesährlicher Körperverletzung zu fünfzehn Jahren ZuchithauS bei Aberkennung der Ehrenrechte auf zehn Jahve. Der Vorsitzende deS Gerichts erklärte, daß ihm «in solch kralser Fall noch! nicht vorgekommen sei. Eigentlich ge hör« ein solcher Mann lebenslänglich ins Zuchthaus. Zur Warnung für Unter st ützungSlcki wind le r! Mit einer exemplarilchien Strafe ging da» Berliner Schmelllchöffenaericht gegen einen Unterstützungsschwindler vor. ES handelt »ich üm den 24 jährigen Angestellten Walter Gorau, der eS verstanden hat, sich auf Kosten der Allgemeinheit «ine doppelte Wohlfahrt-unterstühung zu er schwindeln. Er bezog eine reguläre Unterstützung vom Be zirksamt Prenzlauer Berg, hat «S aber mit Hilfe einer polizeilichen Anmeldung durchgeletzt, daß ihm gleichzeitig Unterstützung in Berlin-Schöneberg gezahlt wurde. — In der Verhandlung versuchte der Angeklagte, sich damit herauSzureden, daß »einer Frau die ihr zustehende Unter stützung gesperrt worden sei, weil sie in andern Umständen aewelen sei und darum ihr angeboten« Arbeit abaelehnt habe. Die Beweisaufnahme ergab aber, daß diele Be hauptung glatter Schwindel war. Denn der Ang^lagte war zu der Zeit, al« er leine Betrügereien beging, noch -ar nicht verheiratet. Da» Gericht verurteilte ihn zu einer Zuchthausstrafe von 1V> Jahren und zu drei Jahren Ehrverlust. Der Silberlchatz der Halloren. Kürzlich -al die Stadt Halle der Salzwirker-Brüderlchaft einen neuen Becher für ihren Silberlchatz verehrt. Die Halloren besitzen nunmehr 45 Becher, von denen 18 Stück von Fürstlich ketten su. a. vom König JSrome von Westfalen, bekannt unter dem Namen „König Lustig, 7 von Behörden und Verbänden, 1 von Studenten, 11 von hallilchen Bürgern ohne Angabe de» Anlässe», 5 von Privatpersonen für Hilfe in FeuerSnot und 5 von Pfännern, Pfalzgrafen ultv. für Grabgeleit stammen. Der Hallorenlchatz, die Ehren bürgerbriefe für den Reichspräsidenten und den Reichs kanzler, das Goldene Buch der Stadt Halle und eine aus gezeichnet« Zulammenstellung von Kunstgegenständen au» den städtischen Werkstätten werden zur Zeit auf Burg Giebichenstein ausgestellt. Gemeine Rache eine» Wilddiebe». Ein Fagdpächter de» Jagdrevier» Saubach hatte vor einig« Wochen Wilddieb« aufgelpürt, die mit großer Frechheit richtige Treibjagden abhielten. ES wurde daraufhin eine scharfe Kontrolle eingesetzt, die den Wilderern die Aus führung ihre» Handwerks unmöglich machte. Vkachdem di« Wilderer den Jagdpächter einmal überfallen und mit einem Gummiknüppel gelchlagen hatten, wurde dieser neuerdings wieder von zwei Wilderern überfallen, von denen der «ne den Wehrlolen zu Boden warf und mit den Füßen be arbeitete. Dann stopfte er ihm einen Knebel auS VraS in den Mund und zog einen Dolch, mit dem er dem hilflos am Boden Liegenden zwei Armverletzungen detdvachte. Hierauf luchten die Wilderer das Weite. ^Jch danke Ihnen, Herr von Ragenchtn.* Einen Augenblick lauschte Manfred von Rageuthft, dem Slang ihrer schwingenden Stimm« nach. Dann wandt« ee sich zur Sette, um Molnar z» begrüßen. Ein stilles, milde- Leuchte« erfüllte de« Blick d«S alten ManneS, der ihm lang« und tief in di« Ange« sah. Langsam stieg« die drei dann di« hohe, breit, Frei- trepp« hinauf, die ganz in Licht gebadet war. Hoch über ihnen klang das Lied ein« Lerche in der flimmernden Luft. Dann umfing sie dir dämmerige vchatteakühfi der Hall«. Jutta gewahrte in dem plötzliche« Halbdunkel un deutlich zwei Frauengestatteo, hie bei ihrem Eintritt kam» ihr« Haltung veränderten. Manfred von Ragenthi« stellte vor. Dir Kran Re- gierungSrat zeigte sich sehr kühl «tt> ei« wenig herab- lastend. Offenbar beabsichtigte sie, von Anfang au eine Grenze zwischen sich und dem ihr »«willkommenen Gast z« ziehen. Lotte- verhalte« war gerade^ verletzend. Sin spöttischer Ang lag mn ihre Sippe«, während sie Jutta ein kaum merkliches, hochmütiges Reigen deck Kopft- zutell werden ließ. Jutta hatte die dunkle Empfindung, mit ein«, Male tu eine eisige, ihr feindliche Atmosphäre geraten zu sein. Wie ein »alter Hauch legte diese Empfindung sich ihr mit schwerem, beängstigendem Druck ans die Brust. Manfred von Ragenthi« hatte fein« Damen scharf beobachtet. Ihr verhakten war ihm nicht entgangen. Eine tiefe Falte de- Unmut- erschien zwischen seinen Augen- brauen. Lie Adam E ittoan Schlöten traten jcharj.mtt> zackig hervor. Aber er beherrschte sich und begann sofort «ine lebhafte Unterhaltung. Jutta erkannt« dankbar seine vemühungen, den pein lichen Eindruck zu verwischen, und zwang sich, ihre Emp findungen zu überwinden, während der Unterhaltung fing sie wiederholt einen flackernden, feindseligen Blick von Lotte aus. St« hatte da- bestimmte Gefühl, daß da- jung« Mädchen sie haßt«, ohne indessen eine Erklärung dafür finden zu können. Ein unhörbarer Seufzer hob ihr« Brust. In dieser Umgebung, in dieser Atmosphäre sollte sie lebe« und sich wohl fühlens O nein! Ihr war, at- müßte sie den Großvater bitte«: .Nimm mich wieder mit! «ringe mich unter, wo du willst - nur hier nicht! R« hier nicht...« Aber wen» sie Manfred von «agenthin- Augen so warm und voll tieft, Güte ans sich ruhen fühlt«, schmolzen ihre Bedenken und Befürchtungen wieder dahin. Je länger und öfter Manfred von Ragenthi» mit Jßttta spröch, desto mehr kam ihm di« Aehnlichkeit mit ihrer Mutter zum Bewußtsein. Wenn sie schwieg, war ihr dunkler Blick von einer leisen Wehmut überschattet, viel Glück und Lebensfreude waren bisher wohl nicht auf ihre« Weg« gewesen, obwohl der Großvater sie gewiß treu umsorgt hatte. Sie erschien Manfred von Ragenthi» wie eine Blüte, die sich im Schatten nur leise und zaghaft erschlaffe» hatte und erst de- Hellen, wärmenden Sonnen schein- bedurfte, nm sich ganz zu entfalten. Er nahm sich vor, ihr zu geben, wa- ihr fehlte. Sie sollte auf Ragen- thitl nichts vermifftu. Der alte Molnar hatte nach Tisch wieder fahren wollen, «Mschloß sich aber auf Manfred von RagenthinS Bitten, bi- zum Abend z» bleiben. Während er sich zurückzog, um seine gewohnte MitiagSruhe zu halten, die ihm heute sichtlich not tat, wandle Manfred von Ragenchin sich an seine Schwägerin: .Du hast wohl di« Freundlichkeit, Fräulein Jutta aus ihre Zimmer zu führen, damit sie inzwischen ein bißchen fimstbau halten und es sich deauem mache» kann.* Der Blick, mit dem er da- sagte, ließ e- der Fran Re- glerung-ral offenbar geraten erscheinen, ihre hochmütige und betont ablehnende Haltung doch etwa- z» ändern. Um ein weniges freundlicher al- zuvor bat sie Jutta, ihr zu folgen. Lotte nahm die Gelegenheit wahr, sich gleich falls zurückzuziehen. Bo» widerstreitenden Empfindungen bewegt, sAeg Jutta an der Seit« der Fran Regternng-rat die breite Trepp« hinaus, die nach dem oberen Stockwerk führte. Fra« EorneliuS sprach ein paar höfliche Wort« und gah hier und da eine kurze SrNSrung zu de» Räumlichkeiten. Uh« Jutta fühlte deutlich, daß eS nur Zwang und leere Form war, daß dies« Kran sie al- lästig» Eindringling be trachtet«. Die Schritte der beide« hallten lant durch den dämme, rigen, kühlen Korridor, der unergründlich schien. Hohe, schwere eichene Türe« verbarge» z« beide« Setten ttne groß« Anzahl von Zimmern und Sälen. Fran RegierungSrat öffnete «ine der Türe«. Estm Flut von Licht strömte Jutta auS dem hohe», breite» Fenster deS Zimmers entgegen, als sie über die Schwest« trat. Ein leiser Laut de- Entzücken- entschlüpfte unwillkür lich ihren Lippe». Herrliche, alte Möbel füllten de» Raum der ihr al» Wohnzimmer dienen sollte. Geschweifte Sessel, prächtig geschnitzte Schränke, ein altertümlicher Damen schreibtisch mit Ekfenbeineinlagen. Und im Schlafzimmer gar, mitten im Sonnenlicht stehend, ein alte-, breite- Htmmelbett mit Seidenvorhängen, deren leuchtende- Rosenrot die Zeit gebleicht hatte. Al» Frau RegierungSrat EorneliuS wieder gegangen war, trat Jutta an da- offene Fenster. Vor ihre» ent zückten Blicken dehnte sich drunten der herrliche alte Park in die Weite, bl- hinab zum See, besten blaue Fläch« wie ein riesiger Amethyst im strahlenden Sonnenschein funkelte. Wie ein schmales, schimmerndes Band verlor sich der Fluß in der Ferne. Dunkel aufragend stand drüben der mäch tige, weite Wald im flimmernden Mittagslicht.