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—* Woher siamw» bk« yorbe beb Herbst« lau - eS? Ueber diese Frage wird vermutlich schon man cher nachgedacht haben, ohne ein« Erklärung dafür gefunden zu haben, Len« bi« oft ausgesprochen« Meinung »Da« Laub wird eben welk" trifft de« wahren Grund nicht. Bon einem Welkwerden kan« kein« Red« sei«, solang« da» Laub noch seine voll« Saftigkeit und Frische besitzt, aber sich trotz dem lebhaft verfärbt. Die Chemiker Haven nun auch di« herbstliche Laubfärbuna gründlich erforscht. Dadei ist fest gestellt worden, daß die Buntfärbung -«» Laube» auf ein« chemische Veränderung der im Laube vorhandenen Stärke- körner zurückzuführen ist. Dies« Gtärkekürner werden im Sommer durch die Einwirkung der Hitze wehr und mehr in Zucker umgewanbelt. Im Herbst, «v«nn di« Intensität -er Sonnenwürme nachzulassen beginnt, fange« btes« Zucker- körper an, sich zu »ersetzen. Di« ZersetzuugSprobukte — vorwiegend Säuren — bilden die auffallend roten bi» braunroten Farben. Später, wenn da» Laub erst al» wirk lich .welk" bezeichnet werben kann, Haven sich auch die Zer» setzungSprodukte de» Zucker» verflüchtet. Dann bleibt nur da» leere strohige Zellengeweb« des Blatte« übrig. Der- artige Blätter »eigen bann auch stet» ein« schmutzig braune, niemals eine lebhaft« Farbe. Grvßenhatn. Petri-Heil! Beim Vdacksiichen in der Röder wurde von einem Angler unweit der König-Albert- NtüÄe ein Prachtkerl von Karpfen geangelt, der nicht weniger als 18 Pfund wog. * Meißen. Aufgeklärter Leichvnfund. Bei der am 2. Oktober in Meißen au» der Elbe geborgenen Loten han delt e» sich um «ine 20 Jahve alte Verkäuferin G. au» Dresden, die infolge Schwermut freiwillig au» dem Leben geschieden ist. " Dresde n.« Ein Bubenstück Am Mittwoch wurde au» einem Grundstück in der Ostbahnstrafte mit einem Tesching nach der Stellwerkanlage der ReichSeisenbahn ge schaffen. Die Schüsse.schlugen durch die Glasscheiben eines RaumungSNgnalS, verletzten aber glücklicherweise nieman den. * Freiberg. Freitod eines Bürgermeister». Am Freitag früh wurde 'oberhalb des Bahnhöfe? Edle Krone auf dem Bahnkörper ein Toter aufgefunben. ES handelte fick! um den 49 Jahre alten Bürgermeister Wolf au» Trünzig d. Werdau, der sich« aller Wahrscheinlichkeit nach von ernem Zuge hat überfahren lassen. Die Gründe zu dem Freitod find unbekannt. * Zittau. Die gerickMärztzsiche Sektion der Leiche deS dieser Tage tot ausgefundenen 20 Jahve alten Berg- fchiülers Waurich aus Olbersdorf hat ergeben, daß un zweifelhaft Selbstmord vorliegt. * Bautzen. 800 Prozent Bürgersteuer. Die Stadt verordneten stimmten in ihrer Sitzung am Donnerstag der Erhebung einer Bürgrrsteuer in Höhe von 600 Prozent deS ReickSfatzeS im Rechnungsjahr 1933/34 einmütig zu. Ferner wurde der Vertrag über die Verpachtung des 'Stadttheaters an Theaterdirektor Löschte einstimmig gut geheißen. * Nerchau. Bier Schulkinder an Mandelentzündung gestorben. Wie bereit» gemeldet, mutzte die Nerchauer Volksschule wegen Erkrankung zahlreicher Kinder an Man delentzündung auf Anordnung deS ÄezirkSschulamtes ge- fchkossen werden. Inzwischen sind vier Schulkinder der bösartigen Erkrankung erlegen. * Mittweida. Der Tod in der Talsperre. Aus der Talsperre an der Lauenhainer Mühle wurde am Mitt woch die Leiche eine» etwa 2b Jahre alten Mannes ge- borgen. ES handelt sich, um den stellungslosen Hand lungsgehilfen -Schubert au» Ehemnitz. * Ehemnitz. Motorrad gegen Speditionsfuhrwerk. 1 Toter. Am Freitag früh ereignete sich auf der Schiller straße an der Einmündung der Müllerstvaße ein Zu sammenstoß zwischen einem Motorrad und einem Dpedi- tronsfuhrwerk. Dabei wurde der Führer des Kraftrade-, ein 35 Jahre alter verheirateter Krastwagenfühver auS Ehemnitz, so schwer verletzt, daß er nach kurzer Zeit ver starb. Die Schuld an dem Unglllcksfall scheint offenbar dm Motorradfahrer zu treffen. "Ehemnitz. Belohnte Aufmerksamkeit. Da? Polizei präsidium, Kriwinalamt, teilt mit: Am 17. 6. 1933 gelang es in Ehemnitz durch die Mithilfe von vier Zivilpersonen, den Vertreter Lau als Hersteller und Verbreiter von Falsch geld zu ermitteln. Der Reichsminister der Finanzen hat fetzt diesen vier Personen eine namhafte (Heldbelohnung zu- gclagt und ilmen den Dank für die Mitarbeit bei der Auf deckung der Straftat ausgesprochen. " Aue. Bei der Arbeit verunglückt. Am Donnerstag nachmittag geriet in der städt. Ziegelei der Arbeiter Robert Kircheis niit dem linken Arm in das Getriebe des Baggers. Er erlitt so schwere Verletzungen, daß ihm der Arm abgenommen werden mußte. — In einer Sandgrube im Stadtteil Zelle wurde am Donnerstag der Arbeiter-Hennig verschüttet und so schwer verletzt, daß er dem Krankenhaus Angeführt werden mußte. "Lauter. Tödlich verunglückt. Am Donnerstag kam der 18 Jahre alte Fabrikarbeiter Paul Ott auS Bockau auf der abschüssigen Bismarckstrafte in Lauter mit seinem Fahr rad zum Sturz und fiel unter den die Stelle passierenden Postkrastwagcn der Linie Aue—Lauter. Ott wurde einige Meter mitgetchlcift, wobei ihm der Schädel zerdrückt wurde, so daß der Tod auf der Stell« eintrat. " Zwickau. Verhaftete Staatsfeinde. Hier wurden drei Arbeiter in Schutzhaft genommen. Einer von ihnen hatte an seiner Arbeitsstelle einen Mitarbeiter mit „Rot Front" begrüßt und ihn als Angehörigen der „braunen Mordpest" bezeichnet, der zweite hatte in einer Gastwirt schaft den KreiSleiter Dost-Zwickau beschimpft und der dritte war dabei betroffen worden, wie er sich auf der Straße von seinen Freunden mit «Rot Front" verab schiedete. " Zwickau. Opfer der Arbeit. Bet Ausschachtungs arbeiten zu einem WasserleitungSbau in Eainsdorf wurde am Donnerstag mittag der 24 Jahre alte Willy Uhlig au» Zwickau von plötzlich hereinbrechendem Gestein verschüttet. Gemeindeverordnetenfitzung in Glanditz am » Oktober 1»»», «»««-» US UL« t« -er Schul« l, Glan-itz. Gegen X8 Uhr eröffnete der Gemeindeverordnetrn- Vorsteher die Sitzung pnd gibt die Tagesordnung bekannt. Einwendungen hiergegen wurden nicht erhoben. L »eschWßsaffnno über verleih««» »»« Ehrenbürgerschasteu. DaS Kollegium beschließt einstimmig, sich dem Wunsche de» Sachs. Gemeindetage» anzuschlteßen und dem Herrn Retchspr-si-ente» von Hindenburg, Herrn BolkSkaazler MvksHttkr und Herrn Reich»ftatthakter Marti« Mntsch. «n«m bi« Ehrenbürgerschaft der Gemeinde Glaubt- zu übertragen. Den neuen Ehrenbürgern wurde ein dreifache» Steg-Hetl gebracht. N. Kenntnisnahme«. Da» Kollegium nahm Kenntnis: 1. von einer Einladung de» Turnvereins Glaubth zur Fahnenweihe am 14. ist IMS; 2. von einer Eingabe des Herrn Arthur Hönicke wegen Anbringung von Zementplatten vor seinem Grundstück, um eine bessere Einfahrt zu ermöglichen. Gem.-B. Müller regt an, biesbez. Eingaben in Zukunft dem Bauausschuß nicht vorzuenthalten,- S. von dem Ablauf des Feldpachtvertrages mit der Siegen- schaft-verwaltung Zeithain-Lager. Dem Gemetnberat wird anheimgegeben, im bisherigen Sinne den Pacht zu erneuern,- S von einer Verfügung de» Vezirkrverbanbe» über bi« Anrechnung von Arbeitseinkommen auf die Unter- stützungen,- 8. von einer Verfügung Vetr. NotstanbSarbeiten. Für die Notstandsarbeiten ist der Ausbau der Straße vom Bahn hof Glaubt» bis zur Gärtnerei Weber, Moritz, vorge- sehen. Entsprechende Schritt« sind «ingeleitet worden,- 8. von einer Verfügung der AmtShauptmannschaft über die Erstellung von Not- und Behelfswohnungen. Verband- lungen in dieser Sache sind bereit» vom Gemeinderat im Gange wegen vier Behelfswohnungen: 7. von einem Schreiben der AmtShauptmaünschaft wegen Bereitstellung von Mitteln zu Umbau- und Ausbau arbeiten. Der Gemeindevat hat mit Einverständnis de» VauauSschusse» bereit» entsprechende Wege eingeleitet, um einen Zuschuß von 1040 zu erlangen. Das Kollegium erhebt diese Angelegenheit auf Vorschlag des Herrn Bürgermeister Otto zum Beschluß «nb beschließt einstimmig, die Ausnahme der in Frage kommenden Mittel zu genehmige»:. g. baß die Burgersteuer für 10S4 wiederum 800 Prozent beträgt. UI Annahme der Ortsverfasirmg. DaS Kollegium beschließt einstimmig, bie Vorlage ber Ortsverfassung in den von ber Amtshauptmannschaft ge troffenen Wortlautsänderungen anzunehmen. IV. Wahl de, Gemeindeältesten. Auf Vorschlag de» Gem.-B. Thierbach wirb zum 1. Gemeindeältesten Herr Gutsbesitzer Otto Sommer und zum 2. Gemeindeältesten Bürgermeister a. D. Richter einstimmig gewählt. Beide haben sich bereiterklärt, bi« ihnen zugesprochenen Aemter anzunehmen. V. Vorschläge für di« Renwahl der Standesbeamte«. DaS Kollegium beschließt einstimmig, ber Amtshaupt mannschaft auf Vorschlag de» Gem.-B- Müller zu berichten, baß da» Standesamt an die Gemeindeverwaltung ange- gliebert werden möchte. Als Standesbeamter soll in Vor- schlag gebracht werden Herr Bürgermeister Otto und als 2. stellv. Standesbeamter Herr Bürgermeister a. D. Moritz Richter. VI. Randsiedlung. Man nimmt Kenntnis, baß die geplante Randsiedlung vom Bezirksausschuß noch nicht endgültig genehmigt wor ben ist. ES soll mit allen Mitteln versucht werden, da» RanbsteblungSprogramm unbedingt für Glaubitz durchzu fechten. VN. Aufstellung von BerkehrSschildern aus der BezirkSstraße. Da» Kollegium beschließt auf Verfügung ber Amts- hauptmannschast vier Warnungstafeln „Kreuzung" an der Bäckerei Tillig und zwei MarnungSschildcr „Achtung" bet Popp» anbringen zu lassen. Die erforderlichen Kosten werben bereitgestellt. VNT SrgLnzuugSwahl für den Banausschuß. Für den auSgeschiedencn Gem.-rtz. Schäfer aus dem Bauausschuß wird auf Vorschlag des Gem.-V. Sucher der neueingetretene Gem.-V. Mühle einstimmig hinzugewählt. Hierauf eine nichtöffentliche Sitzung. Geldspenden sSrMMleMMrk Orr Oeolstzea Söller brauchen nicht an die Zentralstellen Berlin oder Dresden überwiesen zu werden! Sachsen und damit auch unsere Stadt Riesa sind als beson deres Notstandsgebiet anerkannt. Ueberwei» sungen und Einzahlungen werden auf MIO IM del »kl KIMM Msl erbeten. Außerdem liegen Sammelliste« bei de« hiesigen Banken und bet der Stadtkasi« II au». Wer bei der gestrigen Büchsensammlung von den Sammlern nicht anaetroffen wnrde, wird gebeten, sein« Spend« noch bet einer dieser Stellen ein,«zahlen. Obwohl die Bergungsarbeiten sofort ausgenommen wurden, konnte Uhlig nur noch al» Leiche geborgen werden. " Glauchau. Ermittelter Brandstifter. In Berns dorf entstand am Donnerstag früh in der mit Maschinen und Holzborräten gefüllten Werkstatt des Tischlermeisters Bauch ein Brand, der eine große Ausdehnung anzu nehmen drohte und nur durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr im Keime erstickt werden konnte. Als Brand stifter wurde der 30 jährige Sohn de» Besitzers ermittelt und dem Amtsgericht zngeführt. " Zwickau. Durchgehende Pferde verursaci>en töd lichen Unfall. Infolge Durchgehens der Pferde seines Ge- spanns verunglückte der Gutsbesitzer Schüller in Hphndorf am Mittwoch schwer. Er erlitt einen Schädelbruch und andere Verletzungen, die seinen alsbaldigen Tod herbei führten. MMMtemMW Ml Oku kmMWen «MWodslhes LWiesm? Budapest. lFuukspr.s Nack» Meldungen aus Buka rest ist gegen General LazareSeu, den Ctzef des rumäni'chen Generalstabs, bei den aestriaen Manöver» von einem Kor- ooral ein Handgranatenanschlag verübt worden, bei dem ber Senerol schwer verletzt wurde. Die Handgranate soll von «inem Offizier raich ausgesanaen nud beiieite aeworie» ward«» sein. Angeblich würd'» Met Soldaten Getötet und der tgtzser« Offizier IibenSgesünrltch verletzt. MOkOlMg Ott RkSONtt ötÄkMsWt. )l Dresden. Hiermit werden alle Abiturienten, die die Absicht haben, sich im kommenden Winter-Semester an der Technischen Hochschule zu Dresden immatrikulieren z» lassen, davon in Kenntnis gesetzt, daß sie sich sofort nach Sintreffen am Hechschulert in das Geschäftszimmer des Kameradschaftshauses der Dresdner Studentenschaft, Dres- d«n-A., Bergstraße 39 zur Beratung über das Kamerad- schaftSbauS zu begeben haben. Schriftliche Anfragen über das KameradschaitSdauS sind an den Vertrauensmann de» Führers der Dresdner Studrntenschast, cand. arch. Thor- mann, DreSd-n-A. 24, Piommsenstraße 13 zn richten. Dresdner Studentenschaft. Han« Sengebusch, Führer. vttWlmo oeMtt MMiilleii lii SWerWellM. Kattawiß lFunkspruch). Auf Veranlaffuug der Kattowitzer Staat«anwaltfchait wurden der Berichterstatter der Kattowitzer Zeitung in Friedensknitte Dr. GorzawSki und der verantwortliche Schriftleiter Lzinra der »Deutsche» Volksgemeinschaft" verhaftet. MM «MM >11 MM. " Mailand. Ein furchtbarer UnglückSfall ereignet« sich in den frühen NachmittagSstunden des Freitag in Mai land. Seit Monaten schon ist man dort mit dem Abbruch deS alte« HauvtbahnhofeS und deS dazu gehörigen SchienenftrangeS beschäftigt, der auf einem Steindawm durch ein belebles Stadtviertel führt. Eine zu diesem Schienenstrang gehörig«, in unmittelbarer Nähe des Bahn hoses di« Straß« überquerende und vorher aus 2 Bogen bestehende Uebersübrung war in den letzten Tagen bis aus einen Bogen abgebrochen worden. Offenbar batte der restliche Teil nun nicht mehr genügend Halt, denn er brach am Freitag nachmittag plötzlich tn seiner ganzen Breite von 20 Metern in sich zusamm«» «nd begrub zahlreich« Menschen unter sich. Ueber die Zahl der Opfer läßt sich noch kein genaue« Bild machen. Bisher find auS den Trümmern 6 Tote ««borgen worden, doch will man im Augenblick des Zusammenbruche« ein mit mehreren Der- sonen besetztes Mietauto und ein Lastfuhrwerk an der Un glücksstätte vorbeisahren gesehen haben. Sofort nach Bekanntwrrden des Unglücks trafen di« Behörden, die Feuerwehr, mehrere Abteilungen Karabinieri und faschistische Miliz ein, die fieberhaft bemüht sind, di, noch unter den Trümmern befindlichen Opfer zu bergen. Di« UnglückSstelle ist von Tausenden von Neugierigen um lagert. M Wer- mi> Wlmsl Ott WM. CK. Auch im Reiche -er Mitt« beginnt -er Geist »er Abendländischen Kultur mehr und mehr vorzudringen, und sogar die Frauenwelt ist davon ergriff«» «ovden. Freilich wird sich d e Chinesin von europäischen Emanzipations- Bestrebungen nicht so ehne weitere» fortreißen lassen, beim die Frau hat in China, obwohl ihre Recht« sehr gering waren, stet- eine bedeutende Rolle gespielt und -urch -ie Pflege der ihr eigentümlichen Eigenschaften bi« Mä^n«r zu vehrrschen verstanden. ES scheint sogar, -aß -t« Chinesin her modernen Europäerin in mancher Hinsicht als Vorbild dienen könnte, denn die Kunst -er Sieb« und -er Ehe ist nach uralter Ueberliesrnng hier besonder» hoch entwickelt. Wie das chinesische Mädchen für ihr« Hauptaufgaben vorbereitet wird, doron plaudert der chinesisch« Philosoph Dr. Sum Rung Au-Yung in einer englischen Zeitschrift. »Die Chinesin", so schreibt er, lernt früh, -aß si« «in« gute Haus frau sein muß, -aß sie ihrem Gatten Hingebung und Stäbe darzubringen hat, wenn sie glücklich werden will. Sie hat daher -le Kunst, mit Männern umzugehen, zu hoher Vollendung ausgebildet. Man darf die Chinesin nicht nach Wesenheit anderer irgendwelche Zärtlichkeit zu verraten,-och ist die chinesische Frau ihrem Manne gegenüber zugleich be scheiden und leidenschaftlich, verführerisch un- zurückhaltend. Sin ausgezeichneter Kenner China», Sir Robert Hart, der Uber 40 Jahre bei uns gelebt hat, vergleicht einmal di« westliche Ehe mit der unseren und sagt: »Im Abendland ist -ie Ehe wie «in kochender Kessel, der beiseite gestellt wird, um a-zukühlen: in China aber ist sie wie ein kalter Kessel, -er aus -en Herd gestellt wir- und langsam ins Kochen gerät. Troy der Ausnahme europäischer Ideen werden -ie Chinesen sich nie zu -er Auffassung bekehren, baß e» da» Richtig« ist, wenn zwei unverständige Leut« au» einer Aufwallung -e» Blute» herau», zusamusrnlaufen. Wie können sie, unerfahren un- blind vor Liebe, einen dauernden, einen gesegneten Bun- schließen? In China ist die Heirat «ine Familienangelegenheit, bei d«r die beiden Schwiegermütter die Hauptrolle spielen. Di« viel«« Witze über die Schwiegermütter bi« man in den westlichen Län dern liest, würden bet uns nicht verstanden werden. Bei un» ist -ie Schwiegermutter eine würdig«, sehr angesehene Persönlichkeit, di« Li« Lest« Freundin der Neuvermählten wird, und ihr in allen Fährnissen -er jungen Ehe beistrht. —... .... ... Run wird man fragen, wie zwei erwachsene Frauen, di« der äußeren Ruhe beurteilen, die ihr von der guten Sitte unter demselben Dach Herrinnen sind, harmonisch mitein- voraelchrie-en wird. Myhl gilt es tür uul^ie»«-«. st» Mz, Wstst Dq» HMvt ützbss- üaß üiG Mallung der beiden im chinesischen House ganz klar festgelegt ist. Di« jung« Frau weih, daß e» ihre Pflicht ist, die Schwieger- mutter zu achten und zu ehren und diese wieder würdigt in der Schwiegertochter die Mutter ihrer Enkel. Geld spielt bei der chinesischen Eheschließung nur selten eine Rolle. Der Man» vertraut seiner Frau alle Mittel an um den Haus- halt zu führen: war ihm gehört, gehört ihr auch. Die Schwiegermutter zieht sich beim Erscheinen einer neuen Herrin in -en Hintergrund zurück um von dort aus un merklich zu wirken. Die gesellschaftlich« Stellung der Chinesin hängt von der Zahl ihrer Kinder ab, besonders van der -er männlichen Sprossen. Wenn ihr Söhne heran wachse», gilt sie als eine gesegnete Frau, deren Umgang van allen Frauen gesucht wird, die sich Kinder wünschen. Si« afl«in übernimmt die Sorge für -ie Kleinen, und so viele Dienstboten es in einem chinesischen Hause gibt, so sind dach Kindermädchen sehr selten. Ich will nicht sogen, doß wir da» ewig« Rätsel der Geschlechter völlig gelöst hoben. Senn Lieb« und Eh« sind schwere Künste, die eine Verbindung de» geistigen und körperlichen Gleichgewichtes erreichen müsse«. Aber wir sind al» Volk mehr al- jede andere Nation tn unserm Liebe»- und E-eltben ausgeglichen und bas ist l-er tiefste Grund für die unerschütterliche Lebens kraft -er chinesischen Msse."