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- Erscheinungsdatum
- 1933-10-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193310073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19331007
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19331007
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-10
- Tag 1933-10-07
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Monat
1933-10
-
Jahr
1933
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«lmtUodvr uv6 lllu»tr«tloaon verbotest) lDominialröst«) au, dem >«arb«Ü«t ist. h»bauer für den Hektar mt« von 5« Doppelzent- 8 Doppelzentnern Letn- schutz von rund 225 RM ,,regteruna werden noch velmühlen bereit sind, Lein- für den Doppelzentner aufzu- Ein praktisches Vaumban-. Im Herbst, wo die Pslanzzeit der Obstbäume, hauptsächlich des Kernobstes, erfolgt, ist manchmal Mangel an Bindestossen zum An binden der Bäume öorhanden, von denen vjele, wie Riemen, Tuch, Strohbänder zudem wenig dauerhaft sind und bei heftigen, plötzlich auftretenden Stürmen ganz versagen. Landwirtschaft, Reichsbahn und Kraftwagen. Lor dem Arte« bewegt« sich der gesamt« Güt«r> und P«rfoa«n- verkehr fast ausschließlich aus vrr Reichsbahn und wurd« nur aus bestimmten Strecken durch den Verkehr auf L«n vass«rsttaß«n «r- gänzt. Pferdefuhrwerk« und Kraftwagen spielten nur «in« ganz ge ringe Roll« und zwar in der Hauptsache im Zubringrrdienst für die Eisenbahn. So hatte dies« sowohl ein rechtlich«» wie «in tatsächlich« Monopol im gesamten Verkehr. Li« Eisenoahn tonnt« daher ihr GütertarifsysteN» in erster Linie nach volk»wirtschastlich-gem«innützi- aen Gesichtspunkten aufstellen. Mafsengüter, wie Kohle, Erz«, Düngemittel, Futtermittel, Holz usw., Haden «inen v«rhälmi»mäßig geringen Wert, nehmen aber beim Transport «inen großen Laderaum ein, während hochwertige Güter im allgemeinen nur wenig Platz einnehmen. Wäre der Besvrdrruna»tarii für die Mas sengüter derselbe wie für die hochwertigen Güter, so wären jene durch die Fracht unverhältnismäßig hoch belastet, während di« Fracht bei den hochwertigen Gütern im Verhältnis zu ihrem Wert überhaupt keine Rolle spielen würde. Daher hatte auch di« Eisenbahn einen 6—7-stuftzen Werttaris, der die volkswirtschaftlich besonders bedeutsamen Massengüter schont und die höherwertigen Guter be lastet. Nach dem Kriege bekam di« Reichsbahn einen gewichtigen Kon kurrenten im Kraftwagen. Dieser zieht die hochwertigen, bei der Reichsbahn verhältnismäßig teuer verfrachteten Güter auf loh nenden Berkehrsstrecken an sich und überläßt der Reichsbahn tu« weniger lohnenden Massengüter. Labei hat die Reichsbahn die Pflicht, alle Waren auf allen Strecken zu dem bekanntgezebenen Tarifsatz zu befördern, auch wenn der Transport im Linzelsalle un- wirt! s« kickittste« Nau» ist Avkhaltuag möglich. Daß e, mäglich ist, auch bei sehr beschränkten Räumen zugleich Kaninchen und Hühner zu halten, zeigt di« in der Abbildung dar gestellte Stallanlage. Der Kaninenstall wird au» stärkeren Kisten orettern in 1,30—1,50 Meter Breite, 0,80—1,00 Meter Tiefe und Sehr zweckmäßig ist ein Baumband, welche» wie folgt hergestellt wird: Durch alte, unbrauchbare Schlauchstücke von etwa 30—40 cm, je nach der Stärke de» Baume», wird ein 5 mm starker Eisendraht gezogen, und dieses Band dann, wie die Abbildung zeigt, um Baum und Pfahl befestigt. D. R. Achtung beim Aiegenkauf. Die Rassenfroge spielt bei der Wahl einer Ziege nicht eine solch bedeutende Rolle, wie beim Ankauf anderer Nutztiere. Es ist durchaus unangebracht, die Saanenziege und deren Kreuzungen als beste Nutztiere anzusehen und die einheimischen Ziegen schläge als minderwertig zu betrachten, es besinden sich darunter auch vorzügliche Milchtiere. Lieber aber keine Ziege futtern, als eine die nichts leistet. Dor allem unterrichte man sich über die Abstammung. Die Mutter muß eine gute Milchziege sein. Der mitllere Ertrag sind drei Liter, gute, fettreiche Milch am Tage. Der Vater mutz von einer guten Milchzteae apstammen und der Mutter fremd lein, da ja bekanntlich durch Innzucht der Milch ertrag zurückgeht. Das Lamm soll gerade Glieder, einen geraden Rücken, ein nicht zu steil abfallendes Hinterteil, glänzendes, feines, weiches Haar und ein schmales Gesicht haben. Auch ein munteres, recht lebhaftes Wesen läßt den Schluß aus ein gutes Milchtier zu, L.R. HUI«»« -chn»t-«a -er La» Schneiden der Edelreiser nehme man vom Oktober bi» Fe bruar vor, weil in dieser Zeit, da der Saft zurückgetreten, kein Trieb mehr in den Reisern Zurückgeblieben ist. Die zum Zwecke der Ver edelung bestimmten Reiser müssen vollständig gesund, dürfen im Kern nicht rot und an der Rinde nicht schwärzlich sein. Weiter ist darauf zu achten, daß der Baum, dem die Reiser entnommen, völlig gesund ist. Es dürfen niemals Frucht- oder Wasserreis« genom men werden. An der Mittagseite, wie auch im Wipfel der Baume» finden sich die besten Reiser. Bi» zur Benutzung werden diese im Garten in die Erde, sonst im Keller in feuchten Sand eingeschlagen Bezieht man die Reiser von auswärts, die dann meist etwa» trocken sind, müssen sie vor dem Einschlagen erst 24 Stunden in frisches Wasser gelegt werden. Beim Gebrauche sind die Teile, welche in der Erde sich befanden, abzuschneiden und sortzuwersen. D.R. Unser tzanssarten im Gktober. « Trotzdem uns der Oktober häufig noch schöne sonnige Tage be schert, läßt er uns nicht vergessen, daß er ein Vorbote des Winters ist. Er bringt uns — sofern der September ihm nicht schon vor- gearissen hat — die ersten Nachtfröste und zwingt somit alle Blatt- und Blütenpflanzen zur winterlichen Dezetat!onsruhe. Es empfiehlt sich daher, alle Knollen und die meisten Blumenzwiebeln, die im Sommer geblüht haben, im Zier- und Kleingarten aus der Erde zu nehmen. Die Knollen werden, nachdem man alle Blattstengel hand breit über dem Boden angeschnitten hat, vorsichtig ausgegraben und nach Möglichkeit von der anhaftenden Erde befreit. Dann bringt man sie an einen sonnigen lustigen Platz zum Abtrocknen und dann end lich nach Entfernung der lästigen Nebcnwurzeln in ihren kühlen, aber frostfreien Ueberwinterungsraum, wo sie während der Lagerzeit ab und zu auf faule Stellen nachgesehen werden müssen. Krokus-, Tulpen- und Hyazinthenzwiebeln müssen jetzt in den Bo den gelegt werden, damit sie im Frühjahr rechtzeitig blühen. Im übrigen pflanze man erste Frühlingsblumen und Stauden und besorge sich Deckmaterial gegen den Frost. Auch die Unkrautver- nichtuna aus Beeten und Wegen vergesse man nicht. Im Gemüsegar ten versteht sich das jetzt wohl von selbst. Hier werden leere Beet« gedüngt, aber nicht mit Stickstoff oder Thomasmehl; denn das gibt man erst im Frühjahr. Kainit, Kali, Kalk kann jedoch gegeben wer den. Ausgegrabene Beete läßt man in rauher Scholle liegen. Gas Pflanzen stellt man am besten ein; denn selbst die Erdbeerpslanzen wachsen nur noch schwer an. Auf abgeerntete und umgearabene Gurkenbeete säe man — ohne jedoch vorher zu düngen — Winter spinat. Dabei zieht man tiefe Rillen über die Beete und streut den Samen dünn hinein; dann deckt man ihn nur leicht mit Erde zu, weil ein Züharken der Rillen leicht ein Ausfrieren der Pflanzen — die uns schon im Januar-Februar, schönen dunkelgrünen Spinat liefern sollen — zur Folge haben kann. Ende Oktober wird alle» Soätaemüse geerntet und nicht, w'e es vielfach aus Furcht vor Len Frösten geschieht, schon früher. Spät- aemüse erfriert nämlich leichter, wenn es ausgegraben oder abge schnitten frei im Garten herumliegt, als wenn es in der Erde bleibt, wo es Kalte bis zu sechs Grad gut verträgt. Auch Im Oktober darf man Winter- und Dauerobst nicht ernten, bevor es die erste Baum reife erlangt hat. Andernfalls schrumpft es ein, hält sich nicht und wird geschmacklos. Angestoßenes Obst eignet sich, wie man weiß, nicht zum Aufheben; man sondere es daher gleich von dem übrigen vorsichtig gepflückten Obst ab. Geerntet darf natürlich nur an trocke nen und regenfreien Tagen werden, wenn das Obst sich halten soll. Wer noch keine Jnsektenstmggürtel an seinen Obstbäumen angebracht hak, mutz Lies jetzt unbedingt tun; denn jetzt beginnen der kleine und große Frostspanner zu stiegen, deren Nachkommen im Frühling alle Bütten und Fruchtknoten anstechen und uns dadurch eine madige Obsternte bescheren. Die Fanggürtel müssen hell, am besten weiß, sein und mit Raupenleim bestrichen werden. Im übrigen muß man nun auch mit dem Pslanzen von Obst- und Beerensträuchern beginnen. Man tut das am besten gegen Abend und niemals bei Sonnenschein. Da» Loch, in da» der Baum oder Strauch gesetzt werden soll, muß etwa vier Tage ossen stehen blei ben und so groß sein, daß die Wurzeln des Baumes oder Strauches bequem dann Platz haben. Zum Zuschütten des Loche» beim Pflan zen nimmt man natürlich gute Erde, der man zweckmähig etwas Torf beimischt. Die gepflanzten Bäume bindet man an einen Pfahl, damit sie nicht krumm wachsen und besprengt sie, je nach Witterung, «In- bis zweimal am Tage von oben bis unten. In geschützten Lagen kann man jedoch auf den Baumpsahl verzichten; die Stämme ent wickeln sich dann kräftiger. Br. 1,00—1,20 Meter Höhe hergestellt. Aus diesen Stall werden Lege nester für di« Hübner montiert, welche durch 40—50 cm hohe Scheide wände voneinander getrennt sind. Die an der Seite angebrachte Hühnerleiter wird so gestellt, daß die Tiere zu den Nestern, wie auch zu den beiden Sitzstangen aussteiaen können. Zweckmäßig stellt man noch eine slache Kiste, welche mit Sand oder Asche gefüllt, den Hüh- tiern als Staubbad dient, auf, ebenso einen Futtertrog wie ein Lrinkgesäß. D. R. Ueberwlnterung -es Zrühkartoffelpflanzgute». Der Erfolg des Frühkartofselbaues hängt in hohem Maße von der richtigen Behandlung und Ueberwinterung de« Pflanzengutes ab. Wenn man daher die Sicherheit haben will, daß die Saatkar- toffeln von der Ernte bis zum Auspslanzen richtig behandelt wer den, so bezieht man da» Saatgut bereits im Herbst, sobald e« au» eigener Ernte nicht zur Dersügung steht. Man kann e» dem im Frühjahr bezogenen Saatgut gar nicht ansehen, ob es nicht schon mehrmals abgekeimt oder sonst durch unsachgemäße Ueberwlnterung feine beste Kraft verloren hat. Bezüglich der Sortenfrage besteht kein Zweifel mehr, daß für den „zünftigen^ Frühkartofselbau ausschließlich die Sorte „Erstling" in Betracht kommt, di« man aus guten deutschen Zuchten beziehen kann. Bei dieser Sorte muß man berücksichtigen, baß sie eine sehr kurz« Winterruhe bat und bereits um Weihnachten zu keimen be ginnt. Man kann sie deshalb nicht so lagern, wie wir er bei den anderen Sorten gewöhnt sind. Da ein Abkeimen eine Schwächung der Triebkraft bedeutet, muß man zu verhindern suchen, daß die Knollen zu früh Keime bilden. Es ist nicht zweckmäßig, da» Erst lingssaatgut einzumieten, weil man da die Regelung der Tempe ratur nicht in der Hand hat und ein Oefsnen der Mieten im Januar oder Februar, wenn die Kartoffeln vorgekeimt werden sollen, meist ohne Gefahr nicht möglich ist. Ebenso darf man die Saatkartofsel nicht in Säcken stehen lassen. Kühle lustige Aufbewahrung und starke Belichtung verhindern zu frühes Auskeimen der Knollen. Am besten Ist es daher, die Kartoffeln nach der Ernte oder nach der Ankunft der fremden Lieferung gleich in die Borkeimkästen zu bringen und diese in einem Hellen, gut gelüsteten, aber frostsicheren Raum auf zustellen. Dumpfe und zu warme Kellerräume sind weniger geeig net, dagegen eignen sich aut Hausböden und alte Kammern, so- bald natürlich nicht etwa spezielle Ueberwinterung». und Dorkeim häuser oder Erdlichtkeller vorhanden sind. Die Temperatur sollte in den Ueberwinterung»räumen nicht höher sein als 1 bi» 4 Grad E. Tiefere Temperaturen schaden den Knollen, man wirb also den Aufbewahrungsraum vor Frost schützen. Höhere Temperaturen för dern die Keimung. Solange kein Frost herrscht, lüstet man ausgiebig die Räum«. Da« Pflanzgut ist dann mehrmals sorgfältig ourch- zusehen und all« fauligen Knollen zu entfernen. Erst im Februar kommen die -knallen in wärmere Räume oder werden in den Räu men, In denen sie überwintert haben, wenn sie erwärmbar sind, vorgekeimt. Sachgemäß« Ueberwinterung des Frühkartosselpflanzzute« erfor dert somit kühle, lustige Lagerung in trockenen, Hellen und aut durchlüftbaren Räumen. Nur bei solcher Lagerung hat man die Gewähr, daß die Knollen ihre Triebkraft behalten und im Früh jahr nach richtiger Dorkeimung mit lebhaftem Wachstum einsetzen werden. Kein vrrbtUlgt»» Geftügelfutter mehr. Die Reich»r«aierung hat in Verfolg ihre« Grundsatzes, von der Subventionspolitik abzugehen, um die Wirtschaft einer Gesundung entgeaenzuführen, beschlossen, in Zukunft keine Derbilligunzsaktio- nen für Geflügelfutter irgendwelcher Art durchzusühren. Früher Hat das Reich in bester Absicht immer wieder Millionen geopfert, doch kamen diese Millionen nur zu einem kleinen Bruch teil den Geflügelhaltern zugute. Bei der letzten Weizenaktion hätte eine Verbilligung von 3 RM. je Zentner eintreten müssen. E» trat jedoch nur «ine Verbilligung von 0,50 bi» 1>— je Zentner ein, sodaß die ganze Stützungsaktion restlos verpufft. Dazu kam noch, daß aller lei Dinge in da» verbilligte Mischfutter hineinkamen, di« von den Hühnern nicht ausgenommen wurden. Au» diesem Anlaß verzich teten viele Züchter auf den Kauf von verbilligtem Futter. Eine nen nenswerte Behinderung de» Ausbaue» unserer Geslüaelwirtschast ist durch di« Einstellung dieser Aktion nicht zu befürchten. Ein ausreichender Zollfchutz, der für Eier und Geflügelfleisch nach Abzug der Gestehungskosten dem Geflügelwirt noch «inen bescheide nen Gewinn läßt, ist da» gegeben«. Streng« Durchführung der Lier- stempelung, genaue Handhabung der Standardisierungs-Vorschrif ten sowie vor allem «ine erhöhte Qualitätsverbesserung unterstützen diese Maßnahmen. Dazu gehört auch eine Kontrolle de» Alter» der Hühner Lurch Zwangsberingung, um die Hausstau davor zu schützen, daß ihr uralte Hennen al, „Suppenhühner" aufgehängt werden. Fr. Relszuschu- für Zlachsanbau. Dom Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft wur den zur Förderung des deutschen Flachsanbaue» Richtlinien für die Gewährung «ine» Reichszuschusie» heran,gegeben. Der Reichizu- fchpß beträgt für Erzugnist« au» deutschem Anbau der Ernt« 1033 fist 1 Doppelzentner Strohflach, mit Samen RM 3,40, für 1 Dop- pelzentner Strohflachs ohne Samin RM 8,S5, für 1 Doppelzentner geröstteten Flach» RM 4,00, für 1 Doppelzentner Flachsfaser RM 10,-, wenn letztere in einer einem deutschen landwirtschaftlichen Betrieb angeglledertenAufberattung-anftall im eigenen Betrieb geernteten Flach» au». Rach diese» Richtlinien sollen dem Flo unter Zugrundelegung einer Durchschnitts« n«rn (davon 40 Doppelzentner Strohpach», saat und 8 Doppelzentnern Abfall) «in gegeben werden. Die Absicht«» der R, dadurch unterstützt, daß di« deutschen L faat deutschen Anbaues zu RM W,— st nehmen. Der Antrag auf Gewährnna de« Reichszuschuss«» zur Förderung der deutsch«» Flachsanbau«, ist an die Deutsch« Flachrbau-Gesell- .achteten Güter aus loh- läßt der Reichsbahn dH hat die Reichsbahi fördern, auch wenn der Transport im Linzelsalle , st. Während sich nun di« Reichsbahn von volkswirl- schastl'ch gemeinnützigen Gesichtspunkten leiten laßt, ist der Kraft wagenverkehr und seine Tarifpolitik rein privatwirtschaftlich orien tiert. Dadurch, daß der Kraftwagen der Reichsbahn den lohnend«» Güterverkehr abnimmt, «rleidet jene ein« starke wirtschaftlich« Ein buße. Um den Wettbewerb mit dem Kraftwagen erfolgreich aufzu nehmen, wird von ihr vielsach verlangt, daß sie da» Werttaris- system abändere oder ganz aufgeb«. Da» kommt aber au» viele« Gründen nicht in Bettacht. Die Tarifpolitik der Reichsbahn ist auch für di« Landwirt schaft von nicht unwesentlicher Bedeutung. Di« Landwirtschaft, in»> besondcrc in marktsernen Bezirken, hat an der Beibehaltung d«, bisherigen Werttarissystem» große» Interesse, weil sür sie große Mastentransporte an landw'rtschastlichen Rohstoffen, wie Dünge mittel, Futtermittel, Heu, Stroh us«., erfolgen und sie selbst groß« Mengen ihrer Erzeugnisse zum Markt versenden muß. Wenn also einerseit» di« wirtschaftlichen Interessen der Reichs bahn, dieses wichtigen dem gesamten Volk« gehörenden Unterneh mens im Werte von 12—15 Milliarden, möglichst unangetastet blei- den müssen, kann man auch einer wirtschaftlich erwünschten Entwick lung des Kraftwagenverkehr» keine Hindernisse in den Weg legen. Die Bedeutung des Krastwagen» im Personenverkehr und im Gü ternahverkehr dürfen nicht verkannt werden. Auch die Landwirtschaft hat bis zu einem gewissen Grade Interesse an dem Kraftwagen verkehr, soweit sie leicht verderbliche Erzeugnisse ohne Umladen schnell auf den Markt zu bringen hat. Aber die Entwicklung de» Kraft wagenverkehr» darf die billige Verfrachtung der landwirtschaftlichen Massengüter auf der Eisenbahn nicht beeinträchtigen. — Weiterhin hat auch die Landwirtschaft darüber zu klagen daß der gestiegene Ueberlandverkehr mit Krastwagen «ine der Hauptursachen sür die tm letzten Jahrzehnt sehr stark gestiegenen Sttaßenbaulasten ist, di« zum großen Teil von der Landwirtschaft getragen werden müssen. Die im November 1031 «ingesührt« S«n«hmigung»pslicht sür >«d«n Lastwagenverkehr über mehr al» 50 Kilometer, der an «in«n vom Reichsverkehrsminister erlassenen Mindesttarif gebunden ist, sollte den Wettbewerb zwischen Schien« und Auto auf ein« gleich« Grund- läge stellen. Da eine Kontrolle sehr schwierig und kaum durchzu führen war, hatte diese Maßnahme kaum Erfolg für di« Einschrän kung des Güterfernverkehr» mit Lastkrastwaaen und der Abwande rung von der Schiene aus da» Auto. Daraufhin taucht« der Gedanke und die Vorschläge eine» Transportmonopol» der Reichsbahn auf, die den Krastwagengüterverkehr übernehmen sollte. Dies« Projekte wurden recht heftig umstritten und sind erst gegenwärtig durch die neue Regelung zum Verstummen gekommen. Nach dem Plane und aus Wünsch des Reichskanzler» Adolf Hitler soll «in Netz von Autostraßen Deutschland durchziehen, die ausschließlich für den Schnellkratt- wagenvcrkchr bestimmt sein sotten. Die Deutsche Reichsbahn-Gesell schaft übernimmt selbst die neuen Schnellstraßen durch «'n Zweig unternehmen „Reichsautobahnen, über da» di« ReAENMg die Aussicht übernimmt. Da» Recht de» Privatunternehm«»», Kraft wagenverkehr zu betreiben, bleibt somit bestehen, aber di« Reiche bahn übernimmt die Deranwortung für die Entfaltung d«» Kraft wagenverkehrs. Als Generalinspektor für da, deutsch« Straßennetz wurde Dr.-Ing. Todt ernannt, der die Ausgabe hat, d>« Linien führung und Ausgestaltung der Kraftsahrbahnen zu bestimmen und alle Pläne zum Neubau oder Ausbau von Landstraßen zu kontrol lieren. Ihm wird auch die Aufgabe obliegen, einen »»»gleich in der Frage Reichsbahn und Kraftwagen herbeizusühren. Wie ist nun näher das Verhältnis zwischen der Reichsbahn al» dem größten Transportunternehmen und der Landwirtschaft al» dem größten Gütererzeuger und -Verbraucher? Die Ausgabe d«r Reichsbahn be' der Beförderung der landwirtschaftlichen Bedarfs artikel und insbesondere bei Transport der landwirtschaftlichen Er zeugnisse zum Markt und zum Verbraucher llt schwierig und kom pliziert. Damit alle» noch den Wünschen der Verlader, der Empfän ger und der Reichsbahn selbst gehen soll, ist eine enge Zusammen arbeit zwischen Erzeuger, Handel und den Reich»bahnstellen selbst in den klicnstsn Verladeorten notwendig. Was die Technik der Be förderung anbetrisst, wünscht sich die Landwirtschaft von d«r Reichs bahn Gestellung von Kühlwagen sür leichtveroerblich« Erzeugnisse, Pünktlichkeit bei der Wagengestellung und ähnliche» mehr. Bezüglich der Tarifpolitik hat die Landwirtschaft ein« Anzahl von Wünschen, durch deren Erfüllung die Reichsbahn wesentlich zur besseren Ge staltung des Absätze» deutscher landwirtschaftlicher Erzeugnisse bei tragen kann. Dahin gehört die Regelung der Fracht oet landwirt schaftlichen Erzeugnissen, die dem ausländischen Wettbewerb beson ders ausgesetzt sind. Da ist weiterhin die Besserstellung einzelner Erzeugnisse, die nur durch weiten Transport erst einer lohnenden Verwertung zugesührt werden können, wie e» z. B. beim Mostobst der Fall ist, das au» Norddeutschland nach den Derwertungsorten in Süddcutschland gebracht werden muh und für da» di« Reichsbahn bereits seit einigen Jahren «inen verbilligten Tarif zugelafsen hat. Großes Interesse hat auch di« Landwirtschaft an dem Au»bau «ine» Standardisierungstarif», der durch Frachtvergünstigung sür di« standardisierten deutschen landwirtschaftlichen Erzeugnisse di«s« ge genüber den unstandardisierten besterstellt und damit zur Verbesse rung der Erzeugung»- und Lbsatzverhällnisse der deutsch«» Erzeug- nisse beiträgt.
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