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MöM»«8mlM Voller Betrieb herrscht am kommenden Sonntag wieder im.deutschen Sport. Der Herbst macht sich nun doch schon fühlbarer bemerkbar und die Radfahrer and Schwimmer tragen bereits ihre Kämpfe in den geheizten Hallen aus. Im Fußball werden in allen Gauen die MejsterjckKfts- kämpfe fortgesetzt. In Berlin müssen bereits am Sonn abend die Nachivuchs'Kurlusteilnehmer vor kritischen Augen ihr Können beweisen. An Länderkämpfen steht nur die Begegnung Dänemark—Finnland in Kopenhagen auf dem Programm. — Auch im Handball wird in allen Gauen deS Reiches um die Punkte gekämpft. — Hockeh steht im Zeichen der Vorbereitungen für die Silberschild-- Äorrundc. — Im Rugbh sind in Berlin und Hannover wieder Punktekämpse angeletzt, während in Heidelberg ein Auswahlspiel zwischen Main- und Neckar-Bezirk statt findet. — In der Leichtathletik beanspruchen die Nachwuchskämpfe am Sonnabend und Sonntag im Grüne wald besonderes Interesse, da hier die alten und jungen Könner des Olhmpia-Borbereitungskurius jm Wettkampf stehen. Außerdem gibt es zahlreiche Waldläuse mit lokaler Besetzung. Einen weiteren Länderkampf trägt Italien in Padua gegen die Sckweiz aus. — Jm Kunstturnen ist die deutsche Eliteklasse im Berliner Wintergarten ver sammelt. — Im Schwimmen sind die Olpmpia-Äursus- teilnehmer im Wellenbad Lunapark bereits am Sonnabend tätig und auch in Leipzig wird der Nachwuchs einer Prü fung unterzogen. — Im Radsport eröffnet der Berliner Sportpalast die Wintersaison mit einem gut besetzten Zwei- stunden-Mannschaftsrennen. Die Bahn in Halle schließt mit einem Dauerrennen ihre Pforten. Für die Straßen fahrer veranstalten Köln und Zürich je ein „Kriterium der Asse". Im Ausland gibt es Wmterrennen in Paris und Brüssel. — Der Motorsport wartet zum Abschluß mit dem Marienberger Dreiecksrennen auf. — Die Berufsboxer finden in Hamburg Betätigung, wo als Hauptnummer der Rückkampf zwischen Tvollmann und Bölck auf dem Programm steht. — Im Tennis wird das internationale Turnier in Meran beendet, an dem auch beste deutsche Klasse teilnimmt. — Auf dem Turf steht der Preis des Winterfavoriten in Köln im Vordergrund: in Paris wird der klassisch« Prix de l'Arc entschieden. Weitere Galopprennen finden noch in Leipzig und Breslau statt. Auf der Trabrennbahn in Berlin-Martendorf steht der Große Preis und der Hindenburg-Pokal auf der Karte. * Zer M. W ömtV ll IMkN. Infolge des Kreistages der NSDAP, in Riesa finden nur wenige Spiel« statt. Der RGB. batte wegen des Kreistages nm Spiel absetzung gebeten, «aS der BezirkSsportwart jedoch wegen Terminnot ablebnen mußte. Somit trögt der RSV. am Sonntag sein 3. Verbandsspiel aus und zwar gegen SB. OS DreSden. (Siebe Bereinsnacbrichten). Die unteren Herrenmannschaften bleiben spielfrei, da gegen find für Jugend- und Knabenmannscbaften Pflicht spiele angesetzt. RSB. 1. Jad. empfängt vorm. 10.15 Ubr V7 Großenhain 1. Jgd. und RSV. 1. Knb. Stauchitz 1. Knb. Anstoß 12.45 Ubr. TB. Röderau hat 87 Großenhain bereits vormittags 40 Uhr zu Safte. 7. MIMelW MMtMU. Der erste Nennungsschluß zum 7. Marienberger Drei- eckSrennen weist eine erfreuliche Beteiligung von SA.-, SS -, NSKK- und St.-Fahrern auf, die im ersten Lauf auf volkstümlicher Basis um die Palme des Sieges streiten werden. Reichspräsident von Hindenburg hat sein Bild mit eigenhändiger Unterschrift als Ehrenpreis zur Verfügung gestellt. Von Reichsstatthalter Mutschmanu ist ebenfalls ein Ehrenpreis zugesagt worben. Auch Reichsarbeitsmtnister Seldte hat sein Bild mit. eigenhändiger Unterschrift für dsn besten Stahlhelm-Fahrer als Ehrenpreis gestiftet. Ehren ¬ preise wurden ferner gestiftet von der Stadt Marienberg, der Stadt Wolkenstein, der Sturm-Zigarettenfabrik sfür den besten AusweiSfahrerf, den Wanbererwerken und de« DKW -Werken. — Unter den Neunnnge« der Lizenzfahrer stir die Sonderklasse« «nd 8 fallen folgende Namen von Ruf auf, die einen besonders interessanten Sport verspre chen. Am Start werden wir u. a. sehen: Bauhofer- München auf DKW., der Steg und Streckenrekord zu ver teidigen hat, ferner die DKW.-Fahrer Winkler und Kirch, berg aus Chemnitz und Geis aus Zschopau. Unser bekann ter einheimischer Fahrer Krebs-Geyer auf BMW. wird mit bekanntem Schneid auf die Strecke gehen. LooS-GodeSbcrg fährt eine Jmperia-Maschine. Interessiert erwartet man daS Abschneiden des Engländers FergnS Anderson, der ebenfalls Imperia fährt. Zur Stunde liegen 120 Ne«, n«nge« vor. In letzter Stunde nannten noch HanS Rich- now-Berlin, der auf Rüge den 1. Preis des Schleizer Rennens IMS fuhr, und A. Karbstein-Düsselborf, Deutscher Stratzenmeister 1Ä81/82, der auf Norbon startet. Weitere Nennungen gehen laufend ein. Der 1. Start findet 8,80 Uhr, das Rennen II 1N.8N Uhr und das Rennen 111 12 Uhr statt. Startplatz ist, wie bet den früheren Rennen, die Marktecke in Richtung Zschopauer Tor. DaS Ziel befindet sich am Rathaus. Die Sieger erhalten Ehren- und Geld preise. Um den zu erwartenden PublikumSandrang bewäl tigen zu können/ hat die Reichsbahn Sonderzüge von Che«, nitz nnd von Weipert eingelegt. Selbstverständlich werben KVG. und Kraftpost ebenfalls Sonderfahrten und Ber- stärkungswagen einlcgen. MW WWWIkllkilM. Bezirk IV — Kreishaupturannschaft Dresden. Die Pflichtspiele am To««tag, den 8. Oktober LÖSS. B-zirrSklass- - Staffel »r 16 Ubr Sportlust Riesa 1. — Tv. Leubnitz-R«u»ftra 1. Schiri GleiSberg-46 Meißen. 1. KreiSklaff« - Staffel v: 15 Uhr Tv. Toswig 1. - «fv. .Reichsbahn' Riesa 1. Schirl Bncbwitz-Radebeul. 1. KreiSklaffe - Staffel L: 15 Uhr Frisch-Auf Meißen 1. - Tv. Riesa 1. - Schiri ZimS-Ol Dresden. 9 30 Ubr To. Riesa-Weida 1. - Tv. Priestewitz 1. Schiri Sichhorn-Tv. Naundorf. 14.30 Ubr Tv. Niederau 1. — Lv. Röderau 1. — Schiri Forkert-Tv. L.-N. ». KreiSklaffe - Staffel Or 13.45 Uhr Tv. ToSwig 2. - MS. »Reichsbahn' Riesa 2. Schiri Weinböhla. 14.00 Ubr Frisch-Auk Meißen 2. - To. Riesa-Gröba 2. Schiri 08 Meißen. 10.00 Ubr Evortluft Riesa 2. — Tv. Naundorf 2. Schiri Tv. GrSba. 8.30 Uhr Tv. Riesa-Weida 2. - Atv. Ries, 2. - Schiri Reichsbahn Riesa. KreiSklaffe — Staffel 8 — Frauen: 14 Uhr Riesaer Sport«. 1. — Dresdner Sport-Tlnb 2. Schiri To. Sröba. SpielwertungSliften find zu haben bei Fritz Böhnisch, Riesa-Slbe, Hindenburg-Platz 9, der auch bereit ist, über etwaige eilige Zweifelsfragen Auskunft zu geben. Bö. * Der Olymptauachwuchs beendet am Wochenend« den ersten PorbereitungSkursuS in Berlin-Grunewald mit sportlichen Wettkämpfen. Auf fast allen Gebieten des Sportes müssen die suugen Kräfte gegen alte erprobte Könner antreteu. So spielen im Tennis von Gramm gegen Naiuch, die Fußballer tragen rin Spiel zweier KursuSteilnehmer-Mannschaften auf dem Hertha-Platz aus, und am Sonnabend abend halten die Schwimmer Wettkämpfe im Lunapark-Wellenbad ab. SS starten u. q. Wittenberg, Schwarz-Göppingen, Ziegler, Biebahn, Mahraun und Fra« Jordan-Iensch. Am Sonntag tret«« die Hockey- spieler in Aktion, und am Nachmittag bilden Handball. u»d Leichtathletikkämpfe auf dem VSL -Dlatz den Abschluß des Olympiakursu«. Jm Handball spielen die beiden besten Berliner StSdtemannscbaften g«gen di« deutschen Auswahl» Vertretungen. In der Leichtathletik dürfte« neben Einzel. Wettkämpfen vor alle« di, Banstassel« interessieren, wo Turner und Sportler vereint sind. * Schwimme«. Die Bauführer im Schwimmsport ««den setzt vom Führer Georg Hax.Verlin ernannt und dürften auch vom ReichSsportfübrer bestätigt werden. In den Verbands- fübrerrat wurden Dr. Schumann-DreSden zum ftellvertre- tenden Führer, W. Heb,kerl-Berlin »um VerbandSkämmerrr, Brewitz-Magdeburg zum Echwimwwart, Dr. Kestner-Jena zum Jugendwart berufen. Ein Schwimwwnnder ist die kleine Javanerin Hideko Mayehata. die drei Weltrekorde im Brustschwimmen an sich brachte. Ueber 200 Meter verbesserte sie ihre erst kürzlich ausgestellte eigene Höchstleistung auf 3:00,3 abermals. Di« 400 Meter schwamm sie in 6:24,8 und 500 Meter i» 8:03,8. e> Kurze Sportmeldungen. Der deutsche Meister im Bor,«. Hei« Müller, mußte vor seinem Titelkamps mit HanS Scbönratb ebenfalls ein« alatte Niederlage hinnehmen. — In Lbarleroi siegte der Belgier Limousin, der vor zwei Monaten leicht von dem Kölner geschlagen wurde, über 10 Runden nach Punkten. Hein Müller schlug nicht bart genug, sodaß der Belgier nicht einmal zu Boden brauchte. Die schwedische« Leichtathleten starteten auf der Heim reise von Budapest noch einmal in Wien, wo sie fast alle Konkurrenzen gewannen. Sine hervorragende Leistung voll brachte Sten Pettersson, der die 110 Meter-Hürden in der fabelhaften Zeit von 14,5 Sek. gewann. Ueber 500 Meter blieb der Schwede v. Wachenfeldt nach hartem Kampf knav. per Siegerin 1:04,8 gegen den Wiener Rinner, der im Ziel bewußtlos zusammenbrach. Der schwedische Meister Mentzer legt« auf die beiden kurzen Strecken Beschlag. Jm Stabhochsprung siegte der Argentinier Pojaemeoich mit der respektablen Höhe von 4.10 Meter. Da» Fest der Svortpreffe wird diesmal am 4. November in neuen Rahmen durchge- führt. Jm Berliner Sportpalast werden die sensationellen Vorführungen Wegfällen, dafür treten Darbietungen, di« auch in der Halle sportlichen Wert haben. Erstmalig nimmt auch neben Reichswehr und Polizei die SA. teil. 50 Pro zent der Einnahmen stießen der Winterhilfe zu und der Rest wird ebenfalls für wohltätige Zwecke verwandt. Befördern«« des Laudessportführers. Rückwirkend vom 1. September ist öändessportfiihrer Walter Schmidt zum Obersturmbannführer bet der Brigade Chem nitz befördert worden. WasserftänSe 4. 10. 33 5. 10. 33 Moldau r Kamaik -i- »4 . 4- « Modran ....... — 82 — 83 Eger: Laun — 58 — 48 Elbe: Nimburg — 78 — 74 BrandeiS ...... — 70 — 72 Melnik ....... -s- 20 4- 24 Leitmeritz ....... 60 4- 51 Aussig . — 60 — 53 Dresden . —203 —210 Riesa . « * « * « » « -154 -162 z>4pO0»-aLL«r»ezurr ou«c„ veirrx, »eirre« ve»»^u> <29. Fortsetzung.) Vielleicht hatte er ein« Aufforderung zum Bleiben er- wartet. Aber das wäre doch selbstverständlich gewesen Man hatte den Kopf so voll, daß man sich unmöglich jedem ein zelnen widmen konnte. Rosmarie würde sich wohl in einem Briese entschuldigen müssen. Markus selbst hatte seit jenem ersten Schreiben keine weitere Zeil« mehr mit Holland ge wechselt Im Grunde genommen war es chm eigentlich recht, daß er sein« Frau für sich allein hatte, obwohl sich Väter viel weniger oder meist gar nicht in die Ehen ihrer Kinder mischen, als dies bei Müttern der Fall ist. Er sah nach den beiden Frauen hinüber, die ihm Vater und Mutter zugleich gewesen waren, und wurde jungenhaft froh. Sie würden niemals einen Keil zwischen ihn und Ros mari« treiben. Di« drei Frauen verstanden sich gottlob. Es würde ein schönes, harmonisches Zusammenleben sein. Sein Glas hebend, tauchte er di« Augen in di« seiner Frau und ließ sie darin ruhen. Toast« gingen über sie hin. Al» man sich zum Tanz anschickte, verschwand das junge Paar. Im Garten sang «in Vogel sein Äbendlied, als sie Hand 'm Hand durch di« kleine Pforte schritten, vor welcher der Wagen wartete. Marku» half Rosmari« beim Einsteigen, sprang in den Fond, klappt« den Schlag zu und druckte sich neben ihr in die Kiffen. Durch di« herabgetassenen Fenster kam herber Duft von Erde und quellender Feuchtigkeit. Als smaragdene, Gewölbe blaut« der Himmel über der Ebene und trug an den Rändern ein sanftes, verlöschendes Rot, während di« Anemonen und Silberglöckchen, die am Wiesenrand standen, die Köchje vor ihnen neigten. Rosmari« fühlte den Arm ihres Mannes unter den Rücken geschoben und dje Kraft, mit der er sie an sich preßte. Di« weiche süß« Stimme in der Kirche drängt« sich m ihr Er- inner«: .Siehe, es liegt mein Herz vor dir, wie eine Schal« lauteren Goldes.' Ihr Kopf glitt in willenloser Hingabe gegen seine Schulter. „Ich hoffe auf dich, denn du verläffest mich nicht." Glocken läuteten durch den Abend und verebbten in zeitlos sehnsüchtigem Schwingen. Di« Tür zum Garten, der das alt« grau« Haus umschloß, stand weit geöffnet. Christines schwarzes Seidenkleid, da» sie ein ganzes Menschenalter nicht mehr getragen hatte, zeigte blendend weiß« Spitzen um den Hals. Das junge Paar sollte nicht erschrecken, wenn sie ihm als verwelkter Schatten den Willkomm bot. Es war alles bereit In dem großen, nach Westen gehen- den Zimmer brannte der mächtige Kronleuchter. Sie traten in ein Meer von Licht, aßen eine Kleinigkeit und gingen noch ein Stück durch den Garten. „Gute Nacht!" flüsterte Christine, als das Paar an ihr vorüber die Treppe hinaufstieg, den gleichen Weg, den der arme Irre so oft gegangen war. „Gute Nacht!" Die beiden jungen Menschen blickten zurück und nickten ihr zu. Auf der obersten Stufe angekommen, hob Markus die geliebte Frau in seine Arme. So schritt er mit ihr durch die offene Tür, die ein Luftzug hinter ihnen schloß. Durch das Fenster irrte ein Nachtfalter und streifte mit unsicherem Flügelschlag die Stukkatur der Decke, daß feiner Staub auf den glänzenden Spiegel des Parketts rieselte. Feindselig kalt funkelten die Sterne über dem grauen Hause. Dam Garten herauf rauschte es geheimnisvoll. Ein Vogel piepste traumverloren und rückte sich im Geäst zu recht. — „Markus!" Mit einem leisen Schrei war Rosmarie au« den Kissen hochgefahren und ließ sich wieder zurückstnken. Sein Haupt lag gegen ihre Schulter gelehnt. Die tiefen Atemzüge verrieten, wie fest er schlief. Ihre Finger preßten sich in die Handrücken. Einem Menschen verbunden und doch allein! Allein mit dieser fürchterlichen Not und Qual verheimlichter Schuld. Sie hatte sich selbst betrogen, al» sie damals zu ihrem Vater sagte: „Ich habe keinen Teil an deiner Schuld." Heute und in alle Ewigkeit konnte sie sich nicht freimachen von dem Manne, dessen Blute« sie war. Tränen rieselten ihr über die Wangen herab in die Spitzen ihres weißen Nachthemdes. „Ich vertraue auf dich, denn du verläßt mich nicht." Und er hatte sie schon in dieser Stunde verlassen, denn sie war allen Trostes bar. Markus regte sich Da verhielt sie den Atem. Was sollte sie ihm sagen, wenn er fragte? Erst nach Stunden kam wieder Schlaf in ihre Augen und in das Gewirr ihrer Träume schimmerten die Rubine, die ihr der Vater gesandt hatte, wie rieselndes Blut. Die beiden Mütter Lente hatten vollkommen recht, wenn sie sagten, die Ehe des jungen Paares sei so harmonisch, wie es nur eben eine Ehe sein konnte. Markus übte seine Praxi» in der Heimatstadt aus, und zwar in der Stadtwohnung der beiden Frauen, wo er zwei Zimmer für sich zur Verfügung hatte. Als Heim aber diente ihm und Rosmarie das große graue Haus, in dem Christine als helfende Kraft waltete. Schon nach Jahresfrist kam das erste Kind, ein Mädchen. Sie nannten es nach der Urgroßmutter Gertraude. Die junge Mutter sah fragend zu ihrem Manne auf, der sich über seine kleine Tochter neigte. „Mach es dir nicht so schwer", tröstete er gütig. „Ich bin zufrieden. Was sollten wir Männer, wenn Ihr uns keine Mädchen mehr schenken wolltet?" Da war sie beruhigt. Das Kind gedieh. Ein Jahr darauf folgte die zweite Tochter. Rosmaries Augen waren noch scheuer. „Ich hätte es so gerne anders gehabt. Sei nicht böse, Markus. Viel leicht das nächstem»!!" Er lachte befreit. Kaum war das eine Kind dem Leben geboren, dachte sie schon wieder an ein weiteres. Das drifte aber war endlich ein Sohn! Rosmarie strahlte. Es strahl ten aber auch Großmutter und Urgroßmutter Lente! Mar kus trug seine dreifache Daterwürde erhobenen Hauptes. Der Himmel ihrer Ehe blaute ohne jede Wolke. Markus kam, seit er den Sohn zu Hause wußte, immer sehr pünktlich aus der Stadt zurück. Wenn er nach aus wärts muhte, meldete er die» seiner Frau am Telephon, damit sie sich nicht um ihn ängstigte. Rosmarie war glück lich. Immer seltener wurden die Stunden, wo die Ver gangenheit mahnte. Gott war großmütig in seiner Güte und Gerechtigkeit. Sie hatte keinen Teil an der Schuld, die der Mann in Holland auf sich geladen hatte. Ihre Kinder ge diehen. Die Praxis ihres Mannes vergrößerte sich von Tag zu Tag. Selbst der Fluch, der über dem Geschick der Lentes hing, schien ausgeschaltet zu sein. Die beiden kleinen Töch- ter versprachen Schönheiten zu werden. Wie der Junge sich entwickelte, konnte man noch nicht lagen, aber er war munter und klaren Geistes. lFortsetzung folgt.)