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Verhanvlung zu erzwingen. Ein solch« Verhallen sllmml anch überein mit den Anweisungen, die den Mitgliedern der kommnaifiischen Partei für ihr Verhalten vor Gericht ge geben worden find, vorläufig ist van der Lubbe noch ver- handlnagvsähig. Er ist anch in der Lage, der Verhandlung zu folgen. Sollt« er. so meint« der Gerichtsarzt, aus seinem Ab- wehrzustand nicht heraustreten, so wird natürlich der Ueber» gang zur Zwanasernährung erwogen werden müllen. Ban der Lubbe erhäu im Gefängnis Krankenkost. Am Sonn abend ist ihm beispielsweise ein Schnitzel mit Bratkartoffeln und Gemüse, dazu Wein und Pfirsich angeboten worden, er hat aber nichts angenommen. NuWkkWO. Au- der Red« d«S ReichSiuuenminifters Dr. Frick bei der Wittenberger Lntherseier. fok. Vergiß nichts du Volk der Reformation, was dir Luther gab! Gr war eS. der Deutschlamd von ««wem befähigte, das Beste, ivvS es denken konnte, nicht mehr mit geborgtem Klang, fordern mit der Urkraft deS eigenen GpvachguteS zum Ausdruck zu bringen. Wir wol len immer dessen bewußt bleiben, daß gerade dem deutschen, zu tiefem GotteSglnuben veranlagten Volke die Macht deS eigenen Worte- zuerst im Gewamde der religiösen Literatur zurückgogeben wurde. Die deutsche Sprache ift damit — nach eimvm Wort von Ernst Moritz Arndt — »für alle Zeit mit dem Stempel der Majestät gestempelt". Und erne zweite Mahnung an unser Volk im Luther« fahr 19S8: Erkenne im diesem Manne immer wieder dein eigene- Antlitz, die Grundzüge deines eigenen Wesens, seine Stärke und seine Schwächen, Zornes-mut, gepaart mit ost unbegreiflicher Weichheit des Herzens, rücksichtslosem Wil len zur Wahrheit gegen sich selbst und gegen ander«, innere Bescheidenheit einer Kgmpfnatmr allergrößten Ausmaßes, Kraft zu großartiger ^Einseitigkeit, die so ost schon die Quelle deutscher Stärke wurde — das alles ist Luther, das, deut sches Volk, bist du selbst, solang« der eigene Sinn dir nicht entfremdet ist. Unser Volk ist erwacht, aus Erstarrung und Gleichgül tigkeit zu neuem Leben aufgerlittelt, zu neuem Han deln von Gott berufen. Auch auf kirchlichem Ge biet ist ein Neues im Werden. Neue kirchliche Formen können indessen eine Steigerung im Innenleben eine- Vol kes wohl begünstigen — wahrhaft entscheidend für die Ver tiefung der Religiosität im ganzen ist aber allein die harte Lu-eimandersetzung und Arbeit jedes einzelnen mit und an sich selbst, sein ureigenster Kampf um das, was Luther Rechtfertigung vor Gott nannte, die unermüdliche Gewissenschärfung an den strengen Gesehen der religiösen Ethik. Hier sind unerbittliche Forderungen zu erfüllen, hier gibt «S kein Ausweichen, keine Halbheiten. Unser Volk erfährt jetzt wieder, was das heißt: Erfassung des gan zen Menschen! Möchte ihm das große Erleben der Gegen wart wieder das Verständnis öffnen für die Heiligung feines Lebens im Banne göttlicher Gevbte. Gllmdensdewkimi „RiMe KWen". sek. Die Glaubensbewegung der Deutschen Christen inSachjen stellt sich für ihre Arbeit fol gende Richtlinien: 1. Die Glaubensbewegung „Deutsche Christen" ist die jenige Bewegung in der evangelischen Kirche, in der Volks genossen und Volksgenossinnen rückhaltlos zu unserem nat ion a I io z i a l i sti schen Staate stehen und für ihn im Geiste der SA. alles «inzuietzen bereit sind. 2. Die D. C. haben den loten Zusammenschluß der 2d einzelnen Landeskirchen und die parlamentarische Form der Verfassung überwunden und eine einheitliche Deutsche Evangelische Kirche geschaffen, in der das Führer prinzip gilt. 3. Die D. C. halten am Bekenntnis der Väter fest, nicht aus blindem Gehorsam, sondern aus der Er fahrung heraus, daß den verzweifelten und schuldbeladenen Menschen allein durch Christus wieder Friede, Freude und Heldenmut inS Herz gegeben werden kann. 4. Die D. C. wissen, daß das Alte Testament uns deutschen Menschen nicht gegeben ist, um uns unter eine fremde BolkSgesinnung zu versklaven, sondern um von Christus her zu erkennen, daß Gott auch irrenden und sündigen Menschen in der Buße gnädig ist. 5. Die D. C. wollen einen artgemäßen ChristuSglau- ben, wie ihn Luther hatte, und eine heldische Fröm migkeit. Sie treten ein aus Volksverbundenheit und auS Glauben für die Reinheit der Rasse. 6. Die D. C. wollen die Kirche als die Gliedschaft he» Leibe- Jesu Christi durch Wort und Sakrament. KVWkWkl MtlkkM. ' Dresden. Der Landesverband für christlichen Frauendienst hat in seiner Dresdner Mütterschule, die im Chrlichischen Gestift, Blochmannstraße 2, untergebracht ist, eine Ausstellung „Evangelischer Mütter dienst" eröffnet. Die Ausstellung will zum Ausdruck bringen, was der evangelisch« Mütterdienst will. Das Lcitwort der Aus stellung spricht es aus: Gesunde, tüchtige, fromme Mütte r baue n da s de u t s che Volk. DerMütter- dienst gliedert lick ein in den.volksmissiv- narijch en Willen der Kirche. Er ist evangelischer Mütterdienst. Ein besonderer Raum mit fast kirchlicher Stimmung macht dies deutlich. Auf dem Pult liegt die Bibel. Drei große Zeichnungen reden von der Verbunden heit von Mutter und Äcker, Blut und Boden. „1,3 Mil lionen Mütter sckauen euch an!" DaS sind die evange lischen Mütter, die in der Reichsorganisation des Landes verbandes, dem Reichsverband der Evangelischen Frauen hilfe zusammengeschlossen sind. Der Landesverband für christlichen Frauendienst in Sachsen sammelt in seinen 1100 Frauenvereinen und in zahlreichen Müttevabenden über 200000 Mütter um ficht Mütterdienst ist Hilfe für schwache er holungsbedürftige Mütter. In diesem Sinne wur- »en vom Landesverband für christlichen Fvauendienst bis Mitte September seit Juni dS. IS. 750 Mütter meist für drei Wochen in Erholungsheime verschickt. Welch ein Segen für die Mütter und ihre Familien! Mütterdienst ist Hilfe für ratsuchend« Mütter. Auf allen Gebieten, die Mütter und Haus frauen angehen, in Säuglingspflege, Krankenpflege, Kochen, Nähen, Spielzeuganfertigung, Erziehungs- und Chefragen, überall will der evangelisch«« Mtterdienst hel fen. Auch für erwerbstätig«, unverheiratete Frauen weiß er Rat. In der Ausstellung ist in anschaulicher Weise auf all diele Gebiete hingewiesen worden. Die Hauptsache ist ja, daß all die» kein vapierneS Programm einer Arbeit ist, die erst werden soll, sondern der Ausdruck einer seit wahren bestehenden und immer weiter sich ausdehnenden Mütterarbeit. In Hunderten von Gemeinden jm ganzen Lande ist diele evangelisch« Mtttterarbeit durch die Frauen vereine lebendig geworden. Mütterdienst ist Volksdienst! w^vWickieo. tüL.-die AuMWng recht MH, reich besucht wird und ihre Anregungen reiche Frucht tragen. An den Nachmittagen finden Sonderveranstal tungen statt. Der Kurlusplan der Atütterschule selbst zeigt ein reichhaltiges Programm für den Winter. SM KMMW SkkMlS. Herriots Erkrankung scheint ernsterer Natur zu sein, al» die ersten Meldungen vermuten ließen; er leidet unter furchtbaren Schmerzen. Das Fieber stieg in der Nacht zum Sonntag auf 38,7 Grad an. Die Tätigkeit der Nieren läßt sehr zu wünschen übrig. Der NeWMWer desW die llS.-MmWle I» AWlMsdms, Auf der Rückreise von den Reichswehr-Herbstübungen nach Dresden traf Reichsstatthalter Mutschmann in Beglei tung von Oberbürgermeister Zoerner, Gruppenführer Hann und Standartenführer Oberregierungsrat Loos in der NS- Führerschule Augustusburg ein. Der Leiter der Schule, Standartenführer Seifert, ließ die Belegschaft, einen Bürger meisterlehrsturm, einen Theologensturm und die in der Schule untergebrachten Amtswalter in der Stärke von insge samt 300 Mann antreten. Der Reichsstatthalter begrüßte die Belegschaft und sprach über den Zweck der Schulung. Die Schule sei dazu da, für Bolk und Staat Führer zu schaffen. Der Reichsstatthalter stellte mit Genugtuung fest, daß inner halb der Belegschaft das beste Einvernehmen herrsche. Die Säuberung des Beamtenapparats in der Gemeindeverwal tung werde weiter betrieben, um die Gewähr für eine rein nationalsozialistische Verwaltung zu geben. SrWW »er MtmlmmltellW irr Slelummler. Die Gartenbauausstellung des Deutschen Siedlerbundes im Dresdner Städtischen Ausstellungspalast wurde in An wesenheit zahlreicher Ehrengäste eröffnet. Bundesfiihrer von Heinri ch-Dresden führte aus, daß eine rege Siedlertätig- keit gerade im neuen Deutschland notwendig sei, da sie dem drohenden Bevölkerungsrückgang entgegenwirke und den deutschen Menschen wieder mit Grund und Boden verwur zele. Durch die Siedlertätigkeit bekämen Tausende deutscher Volksgenossen Erwerb. Der Deutsche Siedlerbund werde allezeit im Geist der nationalsozialistischen Weltanschauung für Volk und Vaterland eintreten — Der Mittelpunkt der Ausstellung ist das Modell einer Nebenerwerbssiedlung. Die Ausstellung zeigt ferner die verschiedenen Betätigungsmög lichkeiten des Siedlers, wie Geflügelzucht, Obst- und Garten- bau usw. in übersichtlicher Anordnung. In einer Sonder- fchau zeigt die Staatliche Pflanzenschußstelle Präparate und Anschauungsmaterial zur Schädlingsbekämpfung. Am 1. Oktober 1933: Mkk NMWMlg MM Mger I. Wie. SklltMMMtM-Eeklchl M spellet ml Postscheckkonto Berlin 77 100, NS.-VolkSwohl- fahrt ReichSführung, Konto WinterhilfSwerk od. auf das gleichlautende Kontzo b. d. Reichsbank. Sm ötmermIlmMeu lii SM» INI AWst mz. Dresden. Im Monat August 1933 betrug das Auf- kommen an Meickssteuern in Sachsen insgesamt 29 835 000 gegenüber 31 311000 Mk. im Vormonat. Jm einzelnen belief sich das Aufkommen an Lohnsteuer aus 5011000, an Umsatzsteuer auf 11636 000, an Börsenumsatzfteuer auf 33000 und an Tabaksteuer auf 13 155000 Mark. Die Einnahmen des Landes an Landessteuern waren im Berichtsmonat mit 7 496 000 um 872 000 Mark niedri ger als im Vormonat. U. a. erbrachten die Grundsteuer 1 412 000, die Gewerbesteuer 445 000, die Mietzinssteuer 4080000, die Schlachtfteuer 1419000 Mk. (davon AuS- aleichsteuer 4 000 Mk.) und die Stempelsteuer 129000 Mk. Dem WobnungSbauauSgleichstock wurden aus der Mietzins steuer 598 000 Mk. zuaesührt. An Reichssteuern wurden dem Lande Sachsen 5165 000 (7 463 000 Mk.) und den Ge meinden und Bezirksverbänden 6 528 000 (8 891000 Mk.) überwiesen. WMklA Mrn-AklMWen ME )( LubwiaShasen. Die ZollfahubungSstelle Lud wigshafen a« Rhein ist in jüngster Zeit umfangreichtz« Deoisenschiebnnge« auf die Spur gekommen. In einem Fall« wurden zur Sicherung der zu erwartenden Geldstrafen Wertpapiere im Werte von 800 vüü RM. beschlagnahmt. Bei einem Fabrikanten aus Pirmasens wurden für 4Ü0V0 RM. Devise« beschlagnahmt. Ferner wurden in zwei Fällen Aktien im Werte von 40 000 RM. beschlagnahmt. Sie sind vom Ausland nach Deutschland gebracht worden, um hier zu höheren Kursen verkauft zu werden. Zwei Personen, die beschuldigt wurden, sich an den Devisenverfehluwgen betei ligt zu haben, haben sich aus Furcht vor Strafe das Leber genommen. N. WMelr tzi Tess ME». * Genf. NeichSminitter Dr. Goebbels traf Sonntag 17 Uhr in Begleitung seines versönlichen Adjutanten, des Prinzen Schaumburg-Lippe, seines persönlichen Referenten, Hanke, und des stellvertretenden Reichspressechefs, Min.-Rät Dr. Jahnke, im Flugzeug in Genf ein. Mehrere hundert Menschen erwarteten mit Ungeduld das Eintreffen des Reichsministers auf dem Genfer Flugplatz. Die Wartenden brachen in brausende Heilrufe aus, als Dr. Goebbels dem Flugzeug entstieg. Beginn -es Brückenbaus bei Speyer Speyer, 25. September. Speyer stand im Zeichen des Beginns der Arbeite« zur neuen Rheinbrücke. Eine nach tausenden zählende Men schenmenge umstand den Festplatz, wo der erste Spatenstich durch den bayerischen Ministerpräsidenten Siebert vorge nommen wurde. Ministerpräsident Siebert erklärt«, es sei für ihn ein beglückendes Bewußtsein, heute den Beginn der Brückenbauarbeiten symbolisch vornehmen zu können. Durch verständnisvolles Zusammenarbeiten mit dem badischen Ministerpräsidenten und durch Mithilfe all der anderen Stellen sei es gelungen, fast am gleichen Tage die beAso Brückenbauten bei Maxau und Speyer zu bsgimreu. Marxistische Bluttat Särländischer Nationalsozialist von So^aldeworkakea erschossen. Neunkirchen, SS. September» - r^Zrakeke Nationalsozialist R. Hemmer wurde von een: Sozialdemokralen Karl Lang im Verlauf einer politischen "lu5»inandersehung durch einen Schuß getötet. Lang widersetzte sich der Festnahme durch die Polizei, so daß diese von der Waffe Gebrauch machen mußte« Er er hielt Schüsse in die Hand und in den Leib. W MW erschM. — Selbstmord lies Aters. Swinemünde. (Funkspruch.) In der Nähe des Freiwilligen Arbeitsdienstlagers in Lebbin (ans der Insel Wollin) wurden der 35 Jahre alte Lagerführer Kurt Gülle aus Stettin und der 23 jährige Koch B. Lüdke aus Swine- münde tot aufgefunden. Irgendwelche Streitigkeiten zwischen beiden haben nicht vorgelegen. Beide waren al- tüchtige Menschen bekannt, die ihren Dienst im ArbeitS- lager in vorbildlicher Weise verrichteten. Rach dem Er gebnis der amtlichen Ermittlungen wird angenommen, daß der tödliche Schutz auf den Koch in der Trunkenheit abge- feuert worden ist und Gülle dann offenbar Selbstmord be gangen hat. Schwere WM M dem MM-Mauer «lug. )t Prag. Während der gestrigen Motorradrennen auf dem Mährisch-Ostrauer Ring ereigneten sich zwei schwere Unfälle. Zwei Motorradfahrer gerieten in den Stratzen- graben, der von Zuschauern besetzt war. Drei Personen wurden schwer, drei leichter verletzt. Auch einer der Renn- sahrer trug Verletzungen davon. Sin dritter Rennfahrer kam von der Strecke ab und geriet auf einen Weg, der ver botswidrig vom Publikum besetzt war. Auch dort wurden drei Personen schwer verletzt, 7 Personen trugen leicht« Verletzungen davon. We um Mdewm-MtastiHhe in Milo. )( Newyork. Kaum find die letzten Meldungen mit den endgültigen Ziffern der Opfer der Wirbelsturmkata- strophe in Mexiko «ingegangen, so laufen schon wieder Nach- richten über einen neuen Orkan ein, der Mexiko und die Antillen heimgesucht bat. Sämtliche Verbindungen mit Tambico find unterbrochen. Zahlreiche Häuser sind zer stört, Hunderte von Mensch«» obdachlos. Der Wirbel- nurm, der von Wolkenbrüchen begleitet war, richtet« in San Salvador ungeheuren Schaden an. »Ms zemlii" zm Wtni Mortttage gewidmet. Zum fünftenmal jährt sich in diesen Tagen der Tag, an dem das deutsche Luftschiff »Graf Zeppelin" zu seiner ersten Fahrt aufgettiegen ist. Seitdem bat es über 300 lange und kurze Reisen, darunter eine Weltreise, eine Arktisfahrt und 48 Ozeanüberquerungen ausgeführt. Das Schiff war über 7000 Stunden in der Lust und bat zusammen 17 500 Personen, 37 000 Kilogramm Fracht und 20000 Kilogramm Post befördert. Es bat bisher 690000 Kilometer zurnckgelegt, also fast die Strecke der Entfernung von de« Erde imm Mond und wieder zn ck — «in« Leistung, die in der Geschirr« der Luftfahrt rin»ia dasteht.