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Vkl PWWIMM IM »MkliRüMM Jede« Hörer -» jeder Stu«»« ««nehm. vdz. Der beutsche Rundfunk soll sikd noch den Wünschen der Regierung zu einem wahre« Bolksfunk entwickeln, er soll den Menschen in seilten schwächsten und stärksten Ltun- ben, in seinen heitersten und traurigsten unentbehrlicher Kamerad sein. In einer großen Rebe vor den Intendanten und Jendrleitern ber deutschen Rundfunkgesellschasten ent wickelte Reichssendelettrr Eugen Habatnovsky die Pro- grammarbeit aus dem Begriff der Propaganda. Propa ganda, so führte er aus, sei eine nach außen gerichtete Wirk samkeit, ohne auch nur den Schein der Gewalt an sich zu haben. Propaganda im tiefsten und letzten Sinne sei ebewo die Arbeit des Rundfunks. Auch sie Miisse darauf bedacht fein, niemals gewaltsam zu wirken. Schmiegsam und bieg, sam habe sie sich den Wünschen des Volkes anzupassen. Der Rundfunk miisse gesucht werden vom geistig Schaffenden wie vom körperlich Arbeitenden, auch dann noch, wenn man nach harten Arbeitsstunden zu großer Sammlung nicht mehr fähig sei. Nur so könne der Rundfunk jeden Deutschen zum Hörer gewinnen, nur so könne er jedem Hörer zu jeder Stunde genehm sein. Zeiten der Entspannung mlißten dem Hörer die Kraft verleihen, um Stunden und Tage der Hoch spannung voll bewußt und ungekürzt miterlcben zu wollen und mtterlebcn zu können. Damit sei die Aufgabe ber In tendanten angcdeutet. Sie Hütten aus dem wunderbarsten Instrument der Propaganda als vollendete Propagandisten zu fpielen, als genaue Kenner der Seele ihrer Hörer. Nur als große Psychologen würden sie in der Lage sein, bas ge samte Deutsche Volk aus innerem Muß heraus an den Laut sprecher zu bringen. Sie seien nicht nur Programmleiter, sondern mußten zugleich auch Sozialpsychologcn sein. Diese volkspsychologischc Ausgabe könnten die Intendanten nicht lösen ohne genaueste Kenntnis der Gesellschaft nach Struktur und Lebensgebieten, ohne Kenntnis der Menschen bis hin ein in ihren Alltag. So und nur so werde man endlich das hohe Ziel erreichen: dem Führer das Instrument zu schas sen, das er fordern müsse, den Bolksfunk. MtMWMU MMWtt Will vdz. Die tcckaiiichen Vorbereitungen für den am 21. September beginnenden Prozeß gegen die RcichStaqSbrand- stifter sind in vollem Gange. Ein Trupp von Post- und Telegrasbenarbeiteru ist damit beschäftigt, in der großen Kuppelhalle des Reichsgericht? 'M Fernsprechzellen für die Presseber Ickterstatter auszustellen. Im Reichsgericht sind in der Nachkriegszeit viele große Prozesse abgerollt, noch nie aber wurden so umfangreiche Vorbereitungen getroffen. Allerdings steht auch die Tat, die zur Aburteilung kommt, ganz einzigartig in der Ge schichte aller Kulturvölker da. Nur London war auch schon einmal Sckauvlatz eines ParlamentsorkmdeS, der aber nicht auf Brandstiftung zurückzusühren war. Ihm fiel im Jahre 1884 die St. Stephan-Kapelle zum Opfer, in der leit der Mitte des 16. Jahrhunderts daS Unterhaus seine Tagungen abgehalten hatte. Tie Grmeingefährlichkeit der Brandstiftung vertrug sich nicht mit dem germanischen Fehdebegriff, dem auS stolzer Empörung über erlittenes Unrecht geborenen offenen ehrlichen Kampfe. Deshalb findet sich schon im altgermanisckoen Recht der Westgoten und der Dachsen die Todesstrafe für Brandlegung: auch nach friesischem Recht machte die Brandstiftung friedlos und der auf „standhafter Tat" ergriffene Missetäter durfte ohne Buße getötet wer den. Germanische Rechtsanschauung von der Ehrlosigkeit und Unwürdigkeit der Brandstiftung war so tief im VolkS- empfinden verwurzelt, daß sich Karl der Große vergeblich bemühte, die „barbarischen" Strafbestimmungen zu mildern. Im Mittelalter wurde zunächst in den unsicheren Zeitläuften des Interregnums der ..Waldbrand" als Er scheinungsform der ritterlichen Fehde von der für den ,,Mordbrand" ausgesetzten harten L-trafe ausgenommen: doch verwischte sich dieser Unterschied mit zunehmender <59. Fortsetzung.) Liek« schüttelte den Kopf. „Nein, mit der KüchenbenüHung hat man nur Aerger und Verdruß. Da gibt es ewigen Streit wegen der Gasrechnung, und der Herd ist nicht sauber genug geputzt, und dann hat man eine Pfanne benützt, die man nicht hätte nehmen dürfen. Nein, nein, lieber nichtl" Aber Hildebrand wußte gleich einen Ausweg. „Dann essen wir eben im Gasthaus oder vielleicht läßt es sich «lnrichten, daß wir in voller Pension wohnen können." „Hm, das ginge vielleicht!" meinte Liese, aber es schien, als ob ihr die Lösung dieser Frage nicht sehr wichtig dünktr. Hildebrand untersuchte angelegentlich das Stickmuster der Tischdecke. „Dann könnten wir ja gleich einmal auf dem Standesamt vorsprechen. Ich meine, man kann sich einmal erkundigen, was man für Papier« braucht und so." „Da, das könnten wir wohl!" „Wir werden sehr glücklich sein, Lissel" „Ja!" sagte sie. Sie brachte es fettig, ihr Geheimnis für sich zu behalten. , Dann umarmt« er sie mit einer Heftigkeit, die seine Ent« schlossenheit bekundete, sie nie wieder von seiner Seit« Zu lassen. „Ob, es wird sehr schön werden, Liesekinül — Ich werd« sehr fleißig arbeiten, damit ich vorwärtskomm«, und dann können wir uns später mal eine hübsche Wohnung nehmen, irgendwo im Westen, vielleicht in Dahlem, wo die vornehmen Leute wohnen Was sagst du dazu?" „Hm!" machte Liese. „Ab und zu werden wir zusammen in Gesellschaft gehen. Kein Mensch wird dir anmerken, daß du nnr ein« kleine Hausangestellte warst. Du bist «in so kluges Mädchen und hast mir schon hinreichend bswiesen, wie großartig du di« Dame zu spielen verstehst." „Hast du dich schon um einen Trauzeugen umgesehen?" fragte Liese unvermittelt. „Trauzeugen? — Na, das wird unsere geringste Sovgr sein!" Hildebrand lächelte nachsichtig. Was ihr überstürzter Wegzug aus der Kux.ecu.uk« o« deutet habe, wollte er schließlich wissen. Unterdrückung des Fehdeunwelens vollends. Während der Brandstifter um die Mitte de» 11. Jahrhunderts ieinc ruck» loi« Tat mit dem Verlust der Augen oder einer Hand büßen mußte, wurde 80 Iastre iväter die Todesstrafe durcki Enthaupten eingeführt und wiederum 40 Jahre später hatte der Mordbrenner die furchtbarste Strafe, da» Rädern, zu gewärtigen. Nachdem iich unter dein Einfluß der Humanttät-brstrebungen deS Aufklärungs-Zeitalter» ickon einige deutsche Länder von der Todesstrafe abge wandt hatten, folgte ihnen nach Gründung des von Bis marck zuwmmengesckwrißten Kaiserreich? auch das Rcich»- strafrccht. Unter im wesentlichen jetzt noch geltendes Strafgetetzbucki vom 15. M"i !8c1 sah im 8 307 für die schwersten Fälle, in denen ein Mensch in dem angezün deten Gebäude umkommt, oder wenn mit der Brandstiftung zugleich Raub oder Mord, oder — tvaS im Falle des Reichstagsbrände» vor allem in Frage kommt —, die Er regung von Aufruhr beabsichtigt ist, leben»Iängliches Zuchthaus vor. Diese im liberalistisckon Zeitalter erlassene Straf» stcstimmung hat sich, Ivie das Verbrechen am deutschen Parlamcntsgebäude zeigt, als ungenügend erwietcn. Unter dem Unmittelbaren Eindruck der flammende« Em pörung des Volkes hat daher die Regierung dec nationalen Erhebung durch die Verordnung zum Schub von Volk und Staat unter dem 28. Februar 1933 die Todesstrafe für gemeingefährliche Verbrechen wieder eingeführt. Sie wird neuerdings durch Erhängen vollstreckt. bas Suite einer Wnen Wil lie Wim Mte Malin M. d. Schanghai. Der chinesischen Geheimpolizei ist cm ganz großer Schlag gelungen: endlich hat man die geheimnisvolle Persönlichkeit verhaften können, die an der Spitze einer ungeheuer kühnen Piratcn-Bande stand und auf deren Konto eine Fülle von unerhörten Verbrechen zu bucken sind. Daß der Führer einer derart tollkühnen Wie sehr mn mit lein» Munn vermAen lft, merkt mn eilt, wenn Ile einmal mllem. Für die prompte Zustellung sorgt unser gut organisierter Austragebieust. Sollte es aber einmal vorkommen, baß Sie das Riesaer Tageblatt nicht pünktlich erhallen, bann be«ach° richtige« Sie «ns bitte sofort, wir veranlaßen dann schnellste Abhilfe. Wenn Sie zusrtebe« sind, dann empfehle« Sie das Riesaer Tageblatt auch bitt« in Ihrem Bekanntenkreis. Neubestellungen auf bas Riesaer Tageblatt werden täglich in der Geschäftsstelle Ntesa, nur Goethestraße 59, an genommen. schar indessen eine Fran war, eine noch ganz junge und — vielleicht nur für chineliselie Begriffe — schöne Frau, >as ist immerhin eine llcberrasckung. Weniger vielleiclU ür die chinesjsck-e Behörde, die sckwn seit einigen Jahren >arum wußte, daß die 22 jährige Wong-Peh-Mai, die Führerin der Bande war. Diele wahrhaft königliche Piratin muß ihr Handwerk gründlich verstanden haben, den» die hohe Belohnung von 20000 Dollar, die man aus ihren Kopf setzte, legt beredtes Zeugnis ab für die Gefährlichkeit ibreS Treibens Heute, da Wong-Peh-Mai durch Vertat eines ihrer früheren Untergebenen in Schanghai hinter Schloß und Riegel ist, weiß man, was für Heldentaten sie . schon in früher Jugend begangen hat. Und dabei ist diese junge Frau keineswegs ein Kind verbrcckerisckvr Eltern, stammt durchaus nicht aus der Hefe des Volkes, das in verrufenen Vierteln chinesischer Großstädte in Sumpf und Laster sein Leben fristet — nein, Wong-Peh-Mai war absolut das, was man hier zu Lande eine „höhere Tochter" nennt! Sie ist au? einer guten alten Familie — und in Ebina rechnet auch der Adel mit längeren Zeiträumen als das Abendland — und ihre Erziehung war durchaus die einer künftige» Dame von Welt. Man weiß nickä, was dies junge Blut veranlagen konnte, sich einem Leben voll von Verbrechen, Kanins und Abenteuern in die Arme zu Wersen. Darüber aber ist kein Zweifel, daß sie die von ihr einmal eingesckiagenk Laufbahn ohne Kompromiß und ohne Skrupel mit einer Kühnheit durchführte, die manchen Rnuberbäuptling in Schatten gestellt haben würde. Heute noch reden die Men schen in den Provinzen Kiang-Sou und Tsche Kiang davon, wie sie vor noch nicht langer Zeit den Stabschef der 19. Armee kaltblütig niedcrknallte, nachdem er bei Verfolgung der Piraten mit seinen Begleitern in ihre Hand gesallcn war. Und eS rief damals zweifellos den Neid bei ihren zünftigen Kollegen hervor, als dieser wahrhaft könig lichen Piratin ihr größter Schlag gelungen war: acht reiche Kaufleute hatte sie mit ihrer Bande an Bord eines Damp fers mit List und Gewalt in ihre Hand gebrockt, ein Streich, der ihr an Bente und Lösegcld über eine halbe Million Dollars cinbrachte! ' Im Rielenrcich der Mitte, dessen Volk durch Krieg, Hungersnot und UebertchwemmungSkatastrophen von Un glück zu Unglück zu schreiten hat, lebt auch die wilde Räuber-Romantik noch. Zwar hat mit dem Ende Wong- Peh-Mai auch ein Teil dieser wilden Romantik sein Ende gefunden: aber eS wird noch lange dauern, bis die Ord nung und Sicherheit de» Abendlandes auch im wetten China ein selbstverständlicher Begriff geworden ist. Gerichlsfaal Llaaksfeinde vor dem Sondergerlchk Das Sondergericht für das Land Sachsen befaßte sich mit folgenden Straffallen: Der Arbeiter Hermann Mae Mattetschk au« Guttau war beschuldHt, ein Terzerol, Gewehrpatronen sowie Sprengkapseln für Stielhandgranaten im Besitz gehabt und diese als Angehöriger der Linken nicht abgeliefert zu haben. Das Gericht hielt eine Gcsang- nisstrafe von einem Jahr sechs Monaten für ausreichend. — Wegen Verbreitung einer sozialdemokratischen Zeitung hatte sich der Arbeiter Rudolf B ä r aus Dresden zu verantworten. Der Angeklagte hatte Anfang August ein Exemplar „Klas senkampf" der SAP an einen Genossen zum Lesen westerge geben. Gleichzeitig wurde festgestcllt, daß Bär mit sozial demokratischen Flüchtlingen in Bodenbach zusammcngclrof- fen war. Der Angeklagte, der geständig ist, erhielt eine Ge fängnisstrafe von sieben Monaten. — Ein umfangreiches Waffenlager besaß der Fleischergeselle Hentschel aus Grimma. Nach dem Tod seines Vaters hatte er angeblich als Andenken eins Pistole 08, etwa SOO Schuß Munition ein Seitengewehr und drei Sprengkapseln für Handgranaten behalten. Er war als früherer Angehöriger der KPD zur Ablieferung verpflichtet. Nach Ansicht des Sachverständigen waren die Sprengkapseln noch in gutem Zustand. Das Ge richt verurteilte den Angeklagten zu einer Gefängnisstrafe Filigran seiner Gotik — und da vorn« da» gigantische ! Stahlgeflecbt de, n«u«u Iannowitzbrückel W«Icd« Kühnheit. neben dem erhabenen Denkmal versunkener Jahrhunderte ein stolzes Wahrzeichen modernster Technik aufzurichten! Das ist Berlin!" Wetter glitt der Dampfer die Spree hinauf, durch di« Bogen der Oberbaumbrücke, deren überdachte Arkaden sich mit venezianischer Grandezza über den Fluß spannten. Dann weiteten sich die User und zeigten den Schmuck herr licher Parkanlagen. Köpenick kam in Sicht, mit malerisch an weiträumiger Bucht aufgebauten Häusern und Türmen. Weiter ging die Fahrt an stets wechselnden Bildern vorbei, die sich kulissenartig den Schauenden entgegenschoben. Dann unversehens, wie ein überraschendes Geschenk, öffnete sich der Fluß, weithin breitete sich die glitzernde Fläche des Sees, belebt von den weißen Dreiecken der Segel boote, den flatternden Rauchfahnen der Dampfer und den in allen Farben sich darbietenden kleinen Ruder- und Paddel booten. Hans und Liese gingen in Friedrichshagen an Land und gelangten durch den Spreetunnel an das andere Flußufer. Auf der Seeterrosse des Müggelschlößck>ens fand sich noch reichlich Platz. Da konnte man prächtig einige Stunden bei Kasse« und Kuchen verträumen. „Hier draußen müßte man «in Häuschen hoben!" meint« Hildebrand, während er genießerisch den Rauch seiner Ziga- rette durch die Nase entströmen ließ. „Aber «s wäre unbequemI" dämpfte Liese seinen Ueber- schwang. „Uebrlgens, weil wir gerade davon reden: Ich habe eine Wohnung für uns. Eine wundervoll« Bierzimmer wohnung!" „Aber Liefe!" erschrak Hildebrand. „Was sollen wir mit vier Zimmern? Wo liegt denn die Wohnung?" Liese drückt« ein« Weil« geheimnisvoll herum. „In Dahlem, im ersten Stock einer fabelhaften Villa. Ganz lo, wi« wir's uns ausgemalt habenl Ich habe sie mir schon angesehen!" Hildebrand drohte ernstlich böse zu werden. „Nein, Kind, diese Phantastereien mußt du dir vorläufig aus dem Kops schlagen. Oder hast du schon darüber nachgedacht, womit wir dies, Wohnung bezahlen sollen?" „Ich habe sie bereit» gemietetl" erklärte Liese Dergius mit eln«r staunenerreaenden Selbstverständlichkeit. Da» war für Hildebrand zuviel des Svaße». „Du bist wohl wahnsinnig geworden, Liesel Wie stellst Lu dir da» vor? Wovon denkst du, daß wir leben werden, wenn Ich mein ganzes Gehalt dazu verwenden muß, um die Miete zu bc- zahlen? Und die Möbel? Wir könnten die Zimmer besten falls mit le«ren Eierkisten voWellen!" Liese schluckte erst -in paarmal. „Ach, ich — ich wünschte, daß du mich nicht mehr finden solltest, außerdem fürchtet« ich mich in den großen Zimmern." „Und der Mann mit dem Auto, der dich fortbrachte?" „Du weiht aber auch allesl" staunt« sie. „Das ist ein — ein naher Verwandter von mir, ein Neff«. Er heißt Robert und ist Chauffeur in Berlin." „Was du sagst! — Ein Neffe? Warum hast du mir nichts davon erzählt?" „Ich fürchtete, du würdest über diese wenig vornehme Ver wandtschaft die Nase rümpfen!" „Aber ich bitte dich, Liesel Schließlich war auch mein Vater nur ein schlichter Handwerksmeister!" Ihr« Wohnung verriet Liese nicht „Meine Hausfrau ist sehr altmodisch — und du könntest doch einmal in Versuchung geraten, zu mir zu kommen. Ich will nicht ins Gerede geraten!" Und dann kam jener Sonntag am Müggelsee, den Hilde brand sein Leben lang nicht mehr vergaß. Es war der herrlichst« Sonntag, den die Welt je erlebt hatte. Zum Gluck traf das junge Paar schon eine halbe Stunde zu früh an dem verabredeten Ort ein, sonst wäre auf dem Spreedampfer kaum mehr Platz aewe'en. Sie saßen vorne am Bug des Schiffes und blickten, zwei Kindern gleich, mit frohen Augen auf das bunte Bild der langsam vorübergleitenden Ufer. Zunächst glaubte man, sich inmitten einer romantischen kleinen Stadt zu befinden. Schmale Gassen mündeten auf den Kai des Kanals, der mit seinen steinernen Brückenbogen einen grotesken Anblick bot. In den Fenstern dir verwitter ten einstöckigen Häuser blühten Geranien. Behäbige alt« Männer mit langen Pfeifen schauten vergnügt auf das vor- überpuftende Schiff und liehen sich von der Vor mit tag »sonne bescheinen. Auf der Kaistroße spielten barfüßig« Kinder und liefen lärmend neben dem Dampfer her. Bom Hinteren Verbock klangen di« melancholischer. Weisen eine» Bandoniume. „Welch zauberhafte, geheimnisvoll« Stabt rst Berlin!'' flüstert« Liese Bergius. „Man möchte es nicht glauben, daß wenige Schritt« von diesem verträumten Gewinkel entfernt . di« Hochhäuser der City, aus Stahl und Glas getürmt, geger. j f den Himmel ragen " > Hildebrand nickte ,,^a, dies« Stadt ist voller Wunde» und Erlebnisse. Nur: Wir Berliner bemerken si« nicht Sieh, hier rechts das Märkische Museum mit dem wunderovllen Filigran seiner Gotik — und da vorn« da« gigantisch)«