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wenig Flüssigkeit aufnehmen, daß Gefahren daran» «nr- ^^Uebermätziger Gebraus von Gewürzen und Dal» kann Magenkatarrh verursachen, eine Uebersäuerung deS Magen saftes herbeiführen, auf deren Grundlage «in Magenge- sckwür entstehen kann. Sonstige schwerere Erkrankungen dürften dadurch kaum bedingt,werden. Da» ist in grasten Umrissen, wa» über den Zusammen hang »wischen Ernährung und Sterblichkeit zu sagen war und was Professor Dr. PorgeS in einem Bortrage in der österreichischen Gesellschaft für Versicherungs-Medizin dar- über ausführte. WiilWWell mve zu NM. Frankreich verzichtet ans Fortba« seine» EeitenkanalS. d. Der von de« Franzosen betriebene Na« eines Seiten» kanalS »nm Rhein zwischen Straßburg «ab Bafel ist »ach Vollendung der ersten vaustnfe bet Kembs, die sich als «in voller wirtschaftlicher Mißerfolg erwiesen hat, vorläufig eingestellt worden. Damit kommt ein Werk zum Stillstand, besten vollständige Durchführung infolge der Ableitung des Noeinwassers und der dadurch bedingten Senkung deS ober rheinischen Grundwasserspiegels die gesamte Bodenkultur deS Landes in Gefahr bringen würde. AlS durch den Artikel 358 des Versailler Vertrages den Franzosen das Recht eingeräumt wurde, innerhalb der französischen Landesgrcnzen zur Speisung von be reit» erbauten oder noch zu bauenden Kanälen dem Rhein Wasser zu entnehmen, wurde sofort der Plan deS Seiten kanal» erwogen mit dem Ziele, die elektrischen Energien de» Rheine» für Frankreich zu sichern. Der Plan sah vor, auf der Strecke von Basel bis Straßburg parallel »um Strom einen Seitenkanal entstehen zu lassen, in dem in acht Stufen die Wasserkraft ausgcnutzt und die elektrische Energie von etwa 700 000 Kilowatt dem ostfranzölischen Industriegebiet und der Stadt Paris zugeführt werden sollte. Mit dem ganzen Elan französischier Prestigesucht ging man zu Werke. Die seinerzeit für das Projekt auf gelegte Anleihe wurde 25 fach überzeichnet. An der.Fort führung der Schiffahrt über den französisch gewordenen Hafen Strastburg hinaus rheinaufwärts bi» Basel hatte inan kein Interesse, auch die Gefahren für die Boden kultur nichit nur auf deutscher, sondern auch auf elsässi schem, seht also französischem Boden berührten dis Pro jektemacher nicht. Jetzt ist das Werk KembS fertiggestellt und in Betrieb genommen morden. Das Krafthaus enthält 5 Turbinen mit den zugehörigen Generatoren von je 31000 Kilo watt. In Verbindung mit diesem Niederdruckwerk steht ein Pumpspeicherwerk am Schwarzen und Weißen See in den Bogeien, das in Stunden niedriger Strom beanspruchung für eine Kraftreserve in den Stunden stärkster Belastung zu sorgen hat. Ein Wunderwerk der Technik ist entstanden — mit großem Aufwand. Aber di« von der Internationalen Zentralkommission für die Rhein schiffahrt im Interesse der Schiffahrt vorgeschriebenen Wasserverhältnisse in diesem ersten Stück des Kanals haben das Unternehmen derartig verteuert, daß die Preis berechnung des hier erzeugten elektrischen Stromes so hoch ausgefallen ist, daß sein Absatz noch nicht zu M Prozent gesichert ist. Schweizerische und südwestdeutsche Elektroenergie sind ganz erheblich billiger als die in Kembs erzeugte. Die wirtschaftliche Vernunft hat einen vollständigen Sieg über die überspannte französische Prestigesucht davongctragen. MmtlSgk lm Wel-PM. Königsberg. (Funkspruch.) Im Hippel.Prozeß he» gannen heute die Plädoyers. Der Staatsanwalt führt« u. a. aus: Hippel habe einen Bericht verfaßt, in dem er erklärt habe, daß die Kredite der Generallandschaftskaste in erster Linie für den kleinen Grundbesitz bestimmt gewesen seien. Die Angeklagten hätten währen- der ganzen Verhandlung bestritten, die Voraussetzungen für die Ofthilfe gekannt zu haben. ES sei aber nicht anzunehmen, daß ihr« geistig« Kraft soweit unter der der Zeugen stehe, daß sie di« Voraus setzungen für die Ofthilfe nicht erfaßt haben sollten. Er Le» ««trage gegen v. Hippel 1 Jahr S Monate Gefängnis «ud 3 Jahre Ehrverlust, gegen Gras zn Sulenbnrg 9 Monat« Gefängnis, -ege« Rohde and Hi«, s« 6 Monate Gefängnis. Bet v. Hippel, Graf zu Eulenburg und Rohde sei auf g«. meinschaftliche Untreue, bei v. Hippel außerdem auf Begün- ftigung, bei Hinz aus Beihilfe zur Untreue zu erkennen. MWiA MM In MMEW. Berlin. sFunkspruch.) Die Geheime Staatspolizei veranstaltete heute zusammen mit der SA. und SS. eine Razzia iu der Gegend der früheren Wallstratze in Char- lottenburg, die jetzt Maikowfkistraße heißt. Dabei wurden weitere 18 Kommunisten verhaftet, die als Mittäter bei der Ermordung des SA.-Mannes von der Polizei am 17. Febr. dieses Jahres gesucht wurden. Stt MW in «NIMM «iil die LedeilOMk. Bon San.-Rat Dr. M. Ma'chke, Berlin. Zwischen Ernährung und Sterblichkeit bestehn« Be ziehungen, die für den Einzelnen Bedeutung haben, die aber besonders für die Lebensversicherungsgesellschaften bei dec Abschätzung des Risikos, das sie eingehen, wichtig sind. Die Erfahrungen der Krieasjahre und der erstrn NachkriegSsahre die eine große Unterernährung weiter Be- Völkevungskreise herbeiführixn, batten eine gewaltige Steigerung der Tuberkulolesterblichkeit zur Folge. Spielen auch schlechte Wolmungsverhältnisse und sonstige unge nügende Hygiene eine beachtenswerte Rolle, io ist doch der Umstand, daß in manchen armen Gebirgsgegenden die Tuberkulosesterblichkeit weit größer war und ist, als in den Proletariervierteln der Großstädte mit ihren schlechten Wohnungsverhältnissen, Beweis für den Zusammenhang zwischen mangelhafter Ernährung und Tuberkulose. Es leistet also die Magerkeit als solche der Tuberkulose Vor schub. Nucki andere Krankhcitszustände können durch Unter ernährung bedingt werden, wie Erschlaffung und Senkung deS Magens, em Zustand, der die Nahrungsaufnahme er schwert «und dadurch zu weiterer Unterernährung führt. Auf solcher Grundlage können weitere ^Störungen im Ver- dauungsapparat entstehen, Verstopfung, dadurch, daß die Kranken infolge ihrer Beschwerden nur zarte leichtverdau liche Kost genießen, auch Magengeschwüre können sich bilden. Mehr ober noch als die Unterernährung kann, so selt sam es klingt, Uebcrernährung das Leben verkürzen. Bei den Fettleibigen leiden besonders Herz und Gefäße. DaS Herz wird zu einer erheblichen Mehrleistung gezwungen, der es auf die Dauer nicht gewachsen ist: da? „Fettherz" ist nicht durch .Herzverfettung, sondern durch Herzüber anstrengung verursacht. Der Blutdruck ist erhöht, dadurch können Herz und Gefäße leiden. Die Arterienverkalkung findet sich recht häufig gerade bei Fettleibigen. Auch die Zuckerkrankheil ist mehr oder weniger durch Ueberernäh- rung, durch Luxusernährung bedingt, wird jedenfalls dadurch begünstigt. Krampfadern und deren Folgezustände, AnsckMellen der Unterschenkel, besonders bei Frauen, find bei vorhan dener Fettleibigkeit ein häufiges Vorkommnis. Auch Platt- und Senkfüße werden durch die stärkere Belastung der Beine begünstigt, ein zwar nickit Leben verkürzender, aber doch sonst hinderlicher Vorgang. Wie die Menge der Nahrung, so hat aber auch ihre Beschaffenheit, ihre Qualität Einfluß auf den Gesund heitszustand. Auf übermäßigenLlejschgenuß führen wir die Gicht und ähnliche Zustände zurück; viel Kohlehydrate (Zuckevarten) führen zur Fettleibigkeit; manche Gewerbe, wie die der Bäcker und Brauer sind dessen Zeugnis. Vermehrte Fleisch,- und Fettnahrung bedingt Fettleibigkeit. Gicht, Zuckerkrankheit, Verstopfung etc. Alleinige pflanzlich« Kost bringt keinerlei Nachteil, wenn für genügende Eiweißzufuhr gesorgt ist, sie hat aber auch keinen Vorteil. Daß einseitige Ernährung, besonders da» Fehlen von Vitaminen, Gefahren im Gefolge hat, ist bekannt; durch unsere gemischte Kost, die wir unter regulären Verhältnissen zu uns nehmen, sind diese Gefahren ausgesckaltet, entstehen aber, wo besondere Umstände die freie Auswahl unter den Ernährungsstoffen verhindern. Daß übermäßiges Trinken Einfluß auf die Lebens dauer hätte, dafür fehlen wissenschaftliche Belege. Di« Folgezustände des Alkoholgenusses sind natürlich ein Kapitel für sich. Selbstverständlich kann die Aufnahme von allzu viel flüssiger Nahrung zu Dehnung und Erschlaffung de« Magens führen. Die Herzbeschwerden der Biertrinker be ruhen nicht auf zu großer Flüssigkeitszufuhr, sondern auf der durch den Biergenuß erzeugten Fettleibigkeit. Wenig Trinken macht keine Störungen. Mtürlich kann gänzliche Entziehung der Flüssigkeit schwere Folgerustünde haben. Aber im allgemeinen dürfte Wohl niemand au- freien Stücken so wenig trinken oder in der Nahrung so Deutsche Weltmeisterspringer. Bei de» Stubenten-Olympia in Turin konnten die deutschen Kunstspringer svon links) Ziegler, Bicbahn und Lingner schöne Erfolge für sich buchen: Ziegler gewann bas Turm springen, während Lingner in beiden Konkurrenzen gute Leistung^ zeigte. Me Kattalbau-Anleihe steht heute sehr niedrkg tm Kurs«, der Mißerfolg des Planes ist nicht zu verbergen, überdies gewinnen letzt auch die französischen Stimmen, die sich gegen die Vernichtung der Landeskultur wenden, an Gewicht: da» für Deutschland und die Schwei» erfreu lich«, für Frankreich etwas blamable Ergebnis ist, daß die »weite Baustufe de» Kanals gar nicht erst begonnen wird. Der Ausbau deS freien Rvkin», gemeinsam durch Deutschland und die Schwei» zu einer vollwertigen Wasser straße wird der allgemeinen Schiffahrt mehr nützen al» ein Schleusenkanal auf französischem Boden. Rim-funk-Programm. Sonnabend, 9. September. Berkln — Stettin — Magdeburg. 11S0: Au» König»b,rg: Mittagikonzert. — 19.20: Wettennet. düngen für den Landwirt. — 15.20: Für die Jugend: Erze fatzem über da» Meer. — 15.45: Lus Singsahrt in Siebenbürgen. — 19.09: Unterhaltung»- und Tanzmusik. — Al» Einlage gegen 17.00: Achn Minuten Sport. — 17 25: Frankfurt (Oder): Don oer erste« deut schen Arb«it»dienst-Lu»ft«lluna. — 17 55: Beethoven: Sonate L-dnr Wert 69 für Klavier und Diolaneell — 18.20: Mit Fontane durch di« Mark — domal» und heut«. — 18.40: Vie Funk-Stund« teilt mit... — 18.45: Stimme zum Tag. — 19.00: Stunde -er Nation: Aus Köln: AI» der Großvater die Großmutter nahm. — 20.00: Losung. Danach bi, 1.00: Bunter Abend. Vorhang hoch! KSnig»wu st erbaust n. 10.10: Schulfunk: Märchenstunde. — 10.40: Lieder von Wal demar Wendland — 11 30: Wirtschaftliche Wochenschau. — 11.49: Zeitfunk. — 12.05: Schulfunk: Das Fest der deutschen Schule. — 15.00: Kinderbastelstunde. — 15.45: Politisch« Dialoge: Johann von Leers: Orient und Nordland — kö.00: Konzert. — 17.00: Sportmowenlchau — 17.20: üpit Vatern und Muttern in» Grün«, und Musik ist auch dabei — 18.05: Politisch« Wochenschau. — 18.20: Wachenend'alnt — 10.00: Stunde der Nation: Au» Köln: Al, der Groknnter d'e nahm. — 20D5: TanzinnpL — 23.00—0.30: Unierhaituugs- und Tanzmusik. Blich ischau. Vom Verein s -r Kriegsschulbforschung in Tübingen wird soeben her in gegeben: Carl Herrmann — „Bon Pater Philippart von Kardinal Mercier und" non ander« Unbekannten Soldaten". Carl Herrmann, ehemaliger AbtellungSchef der Geheimen Feldpolizei im Bereich »er 0. Deutschen Armee an der Westfront, dessen vor 114 Jahren bei der Hanseatischen Bcrlagsanstalt in Hamburg erschiene nes Buch „Gchcimkrleg" schon groß« Beachtung fand und zwar besonders anch in den maßgebenden militärischen un wissenschaftlichen Kreisen, hat soeben durch -en Verein für Kriegsschulbforschung Tübingen ein neues Buch d«r Oefsent- lichkeit übergeben, mit dem Titel „Von Pater Philippart, non Kardinal Mercier und von andern Unbekannten Sol daten." Während Herrmann in seinem Buch „Geheim krieg" an Hand einer ganzen Reih« dokumentarisch belegter Spion agefälle die verschiedenen Methoden feindlicher Spionage und Propaganda nebst deren vorkriegSzvitlicher systematischer Vorbereitung oder kriegsmäßiger Impro visation darstcllte, beschränkt er sich in seinem neuen Buch in Lieser Hinsicht auf einen einzigen Fall, nämlich -en -es JesnitenpaterS Philippart, der sich allerdings nicht nur durch seinen Umfang — eS sind 42 Mitangeklagte — aus -er Masse ähnlicher Fälle heraushebt, sondern ganz besonder» auch durch den Nachweis, daß ein und dieselbe Spionage organisation gleichzeitig für drei oder gar vier Auftrag geber arbeitete. WaS die franzüsisch-römisch-belgisch« Diplo- matte zir diesem Spiel veranlaßte, was sie damit bezwecken wollte und wie sie es von langer Hand mit einzigartigem Raffinement vorbereitete, zeigt Herrmann in den vier ersten Kapiteln seines Buches, mit den Ueberschrifte« „Kulturpolitische Stimmen zum Weltkrieg", „Bon der .Entente Eordiale' und vom ,Kulturkamps' in Frankreich, „Das wahre Gesicht des Trennungsgesetzes" und „Die Auf gaben der Geistlichkeit in den besetzten Gebieten von Bel gien und Frankreich". Bon ganz besonderem Interest« sind die Ausführungen über die Bedeutung des französische« KirchentrennungSgesetzeS. Allein schon dieses Kapitel wird dem Buch die größte Beachtung in allen wissenschaftlichen und volitischen Kreisen sichern. — Der Preis des Buche» ist 8 RM. - In demselben Verlag erschien auch das Buch: Herrmann „Die Hüllen fallen. Bon Erich Maria Remarque »um Spion im Großen Hauptquartier« — Preis 450 RM. Bilderrätsel. Auflösung folgt. Reskun SkeilMe. Choleriker «erde« -nrch Gemütlichkeit überwunden! — H«, eine Giftschlange! Da» Reptil soll gefangen werde«. tsd. Hört fein z-u: Wenn ihr in Dresden etwas Lustiges hören wollt; ich« meine nicht den „Sächsischen Humor", wie man ihn auf der Bühne eine» Tingeltangel» ausgetjickt bekommt, auch nicht solchen, wie er dem letzten, so volkStütnlicken König fälschlich in den Nkrnd gelegt wirb, und der mit dem liebenswürdigen Wesen dieses Monarchen nur wenig zu tun hat, sondern den Humor, der meist unfreiwillig im Wesen de» Sachsen verankert und deshalb der eckte ist. Man muß ihn erleben. In der Straßenbahn ist'S, ein überfüllter Wagen. Zwei Damen stehe» und hatten sich! an den Griffen der Sitze fest, wenn eine Kurve den Wagen etwas ins Schleudern bringt. Ein Herr steigt ein, schaut sich um, brummt etwa» vor lick' hin, denn ^ur seine leibliche Hülle ist der Platz kaum hinreichend. Plötzlich schnauzt er nach der Richtung der beiden Damen hin: „Rücken Sie man gefälligst vor; ja, Sie meine ich! Sehen Sie denn nicht, daß ich kaum stehen kann?" Die Damen schstecken zusammen und ge horchen, aber ein anderer Herr nimmt sich ihrer an: „Ra, Heern Se mal," sagt er M dem Cholerisch«« in echtem Dresdner Sächsisch, „Sie brauchten die Damen» noch «ich so grob anzufahren. Wissen Se denn ntch, wie man sich geckicn da- weibliche Geschlecht zu benähmen bat? Da iE rrraru LE. mein« Damen. iLiu La hacll-tg «vtrüllstd und rtcken Se ee bißchen nuff, mer schtehn ja hier wie de Häringe. Gähn Se, da wär« de hibichien Freilein» aoch rrachgerickt, die sin gar nich so garschdfch, dje solchen schon!" Beifall fordernd sckoiut sich der Biedermann um, und freundliche Blicke lohnen ihm seine Rede. Dann war es in der Neustadt auf stiller Straße, wo die Vorgärten der zurückliegenden Häuser an ländlich« Idylle erinnern. Dort wohnt die freundliche Witwe eine» Forstbeamten. Sic steht naturgemäß mit der Zoologie nickr auf dem Kriegsfuß wie viele andere Leute. Gerade Mt sie ihr Mittagsschläfchen, a!S es an ihrer Türe Oturm läutet. Eine einfach« Frau steht draußen. „WaS wünschen Gie?" — Die Frau ist starr vor Staunen und bringt endlich die Worte hervor: „Die wissen Wohl gar nischt? H«? Ree, se weeß wärNtck, nischt!" — „Was soll ich denn wissen?" — „Nee, daß Se da» nich wissen!" — „Aber, WaS soll ick« denn wissen?" fragt die Witwe noch einmal beunruhigt. „Nu, daß eene giftche Schlange in Ihrem Garten runsiaust! De Leite schdeh'n schon davor und Ke Mensch waacht sich, da» Vieh »u fangen." — „Warten Sie, ick« schaue gleich einmal nach," sagt betvoffen die ilSitw« und rennt »uni Fenster, kehrt aber beruhigt zurück. „Das ist keine Giftscklkange, gute Frau, daS ist eine Ringel natter, die tut keinem etwas zuleide. Sagen Sie da» den Leuten draußen." — Sie schließt die Tür. Nach einer Weile klingelt es wieder. Draußen steht ein barfüßiger Junge. „Sie, — Ham Je eenen Stock'?" — „Einen Stock? WamL" — »Lu. ick will vm Le Lrrtratter totmqchen. tzje im Grase draußen im Garten liegt." — „Da» ist keine Kreuzotter, da» ist eine Ringelnatter," sagt die Dame, aber damit gibt sich der Junge nicht zufrieden. „'S ist aber dockt eene Kreizotter, ich hab'» ganz genau gesiihn, di« hat ä Kreiz uffm Kretze!" Die Dame wirft die Tür zu und legt sich wieder hin. Da läutet eS noch einmal, eine länglich« Dame steht draußen. „Verzeihen Sie," kommt eS lispelnd aus ihrem Mund, „ich will Sie nur aufmerksam machen, daß eine giftige Schlange in Ihrem Garten liegt. Wie leicht kann da ein Unglück geschehen! Wenn ein Kind in den Garten dommt — mein Gott! ES ist Pflicht der Näch stenliebe, da» gefährlich« Reptil zu entfernen, das gewiß au» einer Menagerie entschlüpft ist und " Die alte Dame unterbricht den Redestrom — ahne zu antworten, wirft sie die Tür W. Wieder nach einer Weile klingelt eS zum vierten Male. „Verzeihen Sie die Störung," spricht ein junger Herr, „ich bin Lehrer an der . . Volksschule, Vpsilon ist mein Name. In Ihrem Garten sah ich soeben ein herrliches Exemplar einer ausgewachsenen Ringelnatter. Da mir daran liegt, meine Schüler der Natur möglichst nahe zu bringen, und es in der Stadt äußerst schwierig ist, solch eine Schlange lebendig zu bekommen, möchte ich Sie bitten, mir gütigst diese» Exemplar zu überlassen. Fangen werde ich e» selbst." Die Dame nickt beistjmmend, sie wäre ja froh, da» unschuldige Tier entfernt zu wissen. „Könnten Sie mir Wahl mit einem Glas, einem Stück Papier und einem Bindfaden aushelfen?" — Sie geht und Volt da» Gewünsclite. Als die beiden endlich in den Garten komme» — — Llt die Ringelnatter verschwunden... R. Ek