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- Erscheinungsdatum
- 1933-09-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193309017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330901
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-09
- Tag 1933-09-01
-
Monat
1933-09
-
Jahr
1933
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«ach für diese« Kamps erzog«« «ab damit Geeignet war. Das aber braucht« seine ersorderlich« Zett. Indem der Nationalsozialismu» seinen Appell zur Bildung einer neuen Bewegung an die breite Masse unseres Bolle» richtete, musste er aber dem zuerst wenigen gewon. nenen Menschen subjektiv den Glauben einbringen, einst die Retter ded Vaterlande» zu werden. Menschen, die, ihrer gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herkunft nach, meist nur «inen untergeordneten, ja nicht selten gedrückten Rang «in- nahmen, mußten politisch die Ueberzeugung erhalten,dereinst die Führung der Nation zu repräsentieren. Die bürger liche Welt fand stets nur Spott und Hohn für unsere Methode, der kleinen Bewegung den, wie man meinte, über heblichen Größenwahn einzupflanzen, einst das Deutsch« Reich zu führen. Und doch war der fanatische Glaube a« den Sieg der Bewegung die Voraussetzung für jede« wirk» sichen spätete« Erfolg. Unsere Massenversammlungen bienten nicht nur der Gewinnung neuer Anhänger, sondern vor allem der Festigung und moralischen Stärkung der schon Gewonnenen. Daher sind auch die Parteitage der nationalsozialistischen Bewegung nie zu vergleichen gewesen mit jenen Zänkereien streitsüchtiger Parlamentarier, Partei- und GewerkschastS- fekretäre, die den Parteitagen anderer Organisationen ihren Stempel aufprägten. Der Sinn der nattonalsoztalt» ftifcheu Parteitage war: 1. Dem Führer der Bewegung bi« Möglichkeit z« biete«, zur gesamten Parteiführung wieder persönlich in Beziehung z« trete«; r. die Parteigenossen er neut mit ihrer Führung zu verbinden; 3. alle gemeinsam i« der Zuversicht des Sieges zu stärken nnd 1. die großen Im pulse geistiger und psychologischer Art für die Fortführung de» Kampfe» z« «eben. Nach einem kurzen Neberblick über die bisherigen Par teitage sagt der Führer weiter unter anderem: Um in der Bewegung das Gefühl für dir ehrwürdigen Lraditionen unseres Kampfes zu erwecken we ben wir für alle Zukunft die Reichsparteitag« an dieser Stelle feier«. So sind Sie, wie wir geruf«» worden zum 5. NeichSpa tei- tag der NSDAP, und damit zum erst«» im neue« deutsche« Reich. M VMM Wl Ulli i« ÄMWÄ WWW. Die «attonalsozialistische Revolution hat den Staat beS Verrates und des Meineides überwältigt nnd an seine Stelle gefetzt weder ei« Reich von Ehre. Treue und An- ständigkeit. U«S alle« aber ist da» große Glück zuteil ge- «ordeu, baß wir diele Revolution mit auSstthr«« mnßten als Führer der „geschichtlichen Minderheit« gegen die Mehr heit der deutschen Nation. Mir sind froh entlastet, daß sich da» deutsche Bolk am Ende unseres Ringens schon vor der Wende de» Schicksals in feiner überwiegenden Mehrheit »« ««seren Prinzipien bekannt hat. So wnrbe es möglich, daß «in« der größten Umwälzungen fast ohne jedes Blut vergießen verwirklicht «erde« konnte. Daß heute die über, «iitttgenb« Mehrheit des deutschen Volkes in treuer Ber- b«»d«nheit mit dem neuen Regiment zu »nS steht, empsinde« wir alle als besonderes Glück. Die nationalsozialistische Beweg««« ist bas -eutsche Reich, der deutsche Staat gewor den. Richt nur die Wiedergewinnung der äußeren Freiheit erfordert das freudige Mitgehe« der Masse der Nation, auch die wirtschaftlichen Probleme sind nicht zu lösen, wen» «8 nicht gelingt, di« Maßnahme« der Regierung vom Vertraue« des gesamte« Volkes tragen z« lasse». Es gab zu Beginn dieses Jahres Wochen, in denen wir haarscharf am Rande Les bolschewistischen Chaos vorbei, gekommen sind. Der rapide Absturz im letzten Winter schien sich zu einem vollkommenen Verfall auSLehnen zu wollen. Wenn der Faschismus als beispielgebende geschicht lich« Lat die Rettung LeS italienische« Volkes vollbrachte, dann hat der Nationalsozialismus die Erfüllung der gleicheu Mission im deutschen Volk übernommen. Wir werden daher aber auch nicht dulden, baß die Träger der früher«« Zer störung «usereS Volkes durch ewig negative Tätigkeit der Zersetzung das deulsche Volk weiterhin willenlos oder auch ««« ««sicher machen, in einer Zeit, in der sei« ganzer Wille Mithelfer» muß, die Katastrophe zu vermeiden, die Krise zu Überwinden. ES wird daher eine der wichtigsten Aufgaben der Bewegung sein, diese« Zerstörer« der Widerstandskraft unseres Volkes ein«« «nerbittliche« Kamps anzusagen und burchznsühren, bis z« ihrer völligen Vernichtung oder Unterwerfung. , Nur wenn La» Volk dauernd «inen inneren Anteil nimmt an Len Grundsätzen und Methoden, die seine staat liche Organisation tragen und bewegen, wirb ein lebendiger Organismus erwachsen statt einer toten, weil nur formalen, mechanistischen Organisation. Unter Len un» zur Lösung gestellten Aufgaben steht al» wichtigste vor uns Li« Frag« der Ueberwindnng der Arbeitslosigkeit. Wir sehen ihr« Gefahr nicht im rein Materiellen. Was auf die Dauer im negativen Sinne wirksam werden kann, ist di« materielle Erhaltung «ine» Teile» Ler Nation — L§r keine Arbeit findet — auf Kosten derjenigen, der in Arbeit steht. Es ist weder logisch, noch moralisch, noch gerecht, aus die Dauer in einem Volke dem Arbeitstätigen einen Teil seine» Fleißes wegzunehmen zur Erhaltung Le» Arbeitsuntättgen, ganz gleich, aus welchen Gründen dies erfolgt, sondern es wäre logisch, statt von Len Ergebnissen der Arbeit wegzunehmen, diese selbst zu ver teilen. Gewaltig werden die Anstrengungen sein, die wir «ns ausnehmen mülle«, «« dieses Problem in einer ver nünftigen nnd nützlichen Weife z« löse«: Zahlreiche ander« Aufgaben werde« bewußt in den Hintergrund treten müssen, um all« Kräfte der Lösung dieser eine« zur Versüguug zu stelle«. Wir gehe« Weg«, für die eS kaum ei« geschichtlich«» Dor- bild gibt. Es ist daher jederzeit möglich, daß sich die «ine oder andere Maßnahme, die wir heute treffen, al» nicht wirksam erweist. Aber es ist Lann «m so notwendiger, jene ewig ans Zersetzung gerichtete nörgelnd« Kritik zu verhin dern! Denn ob tausend Kritiker lebe« ist gleichgültig, aber nicht gleichgültig ist es, ob ei« Volk besiegt, z« Grunde ge richtet wird, und damit in seiner Gesamtheit das Leben büßt. Alle die Männer, die dnrch ihr wahnsinniges oder verbrecherisches Verhalten seit dem November 1918 «nser Volk in bas heutige Unglück stürzten und die Phrase« der „Freiheit", „Brüderlichkeit" und „Gleichheit" als Leitmotiv ihres Handelns ausgaben, teilen heute nicht Schicksal und Leid mit de« Opfern ihrer Politik! Millionen deutsche Volksgenossen sind durch sie dem härtesten Zwang anSge» liefert worden, den es gibt! Die Not, das Elend und der Hunger vergewaltigen ihr Dasein. Die Verführer aller dings genieße« im Auslande die Freiheit, für fremde« Sold daö eigene Volk zu verleumden, den Haß der Umwelt aus» zulieseru, ja wollen «S. wenn möglich aus Len Schlachtfelder« als wehrlos angegriffene niederkartätschen lallen. Der Einporstieg und der staunenerregende endliche Sieg der nationalsozialistischen Bewegung wäre nie gekommen, wenn wir als Partei jemals den Grundsatz geduldet hätten, baß in unseren Reihen jeder tun kann, was er ivtll. Diese Parole de« demokratischen Freizügigkeit führt nur zur Un sicherheit, zur Zügellosigkeit und am Ende zum Verfall jeder Autorität. Indem wir da» parlamentarisch-demokratische Prinzip legieren, «ertreten wir auch aus das Schärfste bas Recht des Volkes auf die eigene Bestimmung seines Lebens. Allein wir erkennen im parlamentarischen System keinen wirklichen Ausdruck des Vvlkswillens, sondern wir sehen in ihm eine Verzerrung desselben, wenn nicht gar eine Verdrehung. Der Wille eineö Volkes zur Behauptung seines Daseins tritt am ersten und nützlichste» in seinen besten Köpfen in Er scheinung! Es ist wichtig, daß die Selbstsicherheit der Führung der gesamten Organisation in ihre« Entschlüssen den Partei, gcnollen sowohl als den Anhängern nnvedingtes Vertrauen einfloßt. Es »st denkbar, daß auch sehr weise Männer über besonders schwierige Fragen zu keiner ganz vollkommenen Klarheit z« kommen vermögen. Allein es bedeutet die Kapi tulation einer Führung an sich, wenn sie gerade solche Pro bleme dann der öffentlichen Behandlung und jeweiligen Stellungnahme übergibt. Denn sie mntet dadurch der breiten Masse mehr Urteilskraft zi», als die Führung selbst besitzt. Die Nationalsozialistische Partei muß demgegenüber überzeugt sein, daß es ihr gelingt, dank der Methode einer durch den lebendigen Kampf bedingten Auslese daS politisch befähigteste Menschenmaterial zu finden und in ihr zu ver einen. Unsere Gegner sind geschlagen. Ihre eigene Qualität ist als dcnkbar minderwertig «ntlarvt. Das einzige, was sie glauben hoffe« z« können, ist, dnrch geschickte Zersetzungs arbeit allmählim bi« nationale Disziplin z« lockern und das Vertraue« untereinander and zur Führung zu erschüttern. Möge dieser Parteitag für alle diese Versucher z» einer eindeutige« Warnung werden. Nur auS dein Geist heraus wird bann auch über alle vermeintlichen und tatsächlichen Differenzen des wirtschaft, lichen Lebens hinweg die Erhärtung unseres BolkskürperS gelingen können. Nur damit kann man sich auö Bürgern und Bauern und Arbeitern und all den anderen Klaffen wieder ein Bolk erziehen! AIS sich im Laufe der tausend jährigen Entwicklung unseres Volkes über die deutschen Stämme und quer durch sie hinweg Staaten zu bilden be gannen, entstanden auch jene Gebilde, die wir noch heute als Länder vor uns sehen. Ihr Werden ist nicht einer völkisch gesehenen Notwendigkeit zuzuschreiben. Bei einem Abwägen ihrer Vorteile und Nachteile für die deutsche Nation ver schwinden di« ersteren gegenüber den letzteren. Selbst ani kulturellem Gebiet hat sich schöpferisch die werbende Nation als die fruchtbarere erwiesen. Indem wir entschlossen sind, diese und alle anderen wertvollen Trabttivnen zu wahren, müssen wir gegen jene Belastungen unserer nationalen Einheit vorgehen, die staats- politisch unserem Volke seit vielen Jahrhunderten schwersten Schaben zugefügt haben. WaS würbe Deutschland sein, wenn nicht schon Generationen vor uns mit dem himmel schreienden Unfug einer deutschen Kleinstaaterei aufgchvrt hätten? Ein Volk, das eine Sprache redet, eine Kultur be sitzt, nur in einer gemeinsamen Geschichte die Gestaltung seines Schicksals erlebte, kann nicht anders als auch in seiner Führung eine Einheit anstreben. Außerdem verliert es die Vorteile seiner Zahl, um aber die Nachteile bann in Kauf nehmen zu müssen! Das Neichsstatthaltergesetz war die erste Antwort der deutschen Nation an die Querulanten gegen die Einheit und Größe der deutschen Nation. Grundsätzlich aber muß die nationalsozialistische Partei folgendes erkenne«: Das frühere deutsche Reich möchte sich weuigsteus schein bar noch ans den einzelnen Ländern ausbaneu, die Länder selbst aber konnten sich schon nicht mehr ausbauen ans den deutschen Stämmen, sondern höchstens ans deutschen Men schen. Das heutige denlsche Reich baut sich aber nicht mehr auf de» deutschen Ländern auf, auch nicht ans den deutschen Stämmen, sondern anf dem deutschen Volk und aus der das ganze deutsche Volk erfassenden und umschließenden natio nalsozialistischen Partei. Das Wese« des kommenden Reiches wird daher nickst mehr bestimmt von den Interessen und Auffassungen der Bausteine des Vergangenen, sondern auch durch di« Interessen der Bausteine, die bas heutige dritte Reich geschaffen haben. ES ist daher weder Preußen, noch Bayern^ noch irgendein anderes Land ein Pfeiler des heutigen Reiches, sondern die einzigen Pfeiler sind das deutsche Volk und die nationalsnzialistische Bewegung. Die einzelnen deutschen Stämme aber werden glück licher sein, wieder diese mächtige Einheit darzustcllen, als sie eS einst in ihrer nur vermeintlichen Selbständigkeit je mals sein konnten. Die nationalsozialistische Bewegung ist nicht der Konservator der Länder der Vergangenheit, son dern ihr Liquidator zu Guusten des Reiches der Zuknnst. Da sie selbst als Partei weder norddeutsch, noch süddeutsch, weder bayerisch noch preußisch, sondern nnr deutsch ist, löst sich in ihr jede Rivalität aller deutschen Länder und Stämme als wesenlos aus. Die nationalsozialistische Bewegung muß sich zu dem Heroismus bekennen, lieber mit jedem Widerstand und jeder Not sürlicb zu nehmen, als auch nur einmal ihre als richtig erkannte»» Prinzipien zn verleugnen. Sie darf nnr von einer einzigen Angst erfüllt sei,», nämlich der, daß ein mal eine Zeit kommen könnte, die uns entweder dex Un, Wahrhaftigkeit oder der Gedankenlosigkeit zeiht. Vor wenigen Wochen erst wurde der Entschluß gefaßt, schon in diesem Jahre der» ersten Parteitag nach dem Siege z« ver anstalten. In knapp einem Monat gelang diese großartige organisatorische Improvisation. Möge sie ihren Zweck er, reichen, die Partei als Trägerin des deutschen Schicksals mit erhöhter Arbeitskraft erfüllen, die Entschlossenheit, unsere Prinzipien bnrchzusetzen, verstärken, um dadurch für alle die einzigartige Bedeutung dieser Erscheinung noch stärker znm Bewußtsein zu bringe«. , Möge sich aber vor allem a«S der Art dieser Kundgebung erneut die Einsicht verstärken, daß die Leitung der Nation niemals zu einer reinen Nerwaltungsmaschine tief erstarren darf, sondern daß sie eine lebendige Führung bleiben muß. Mir wünschen dem deutschen Volke eine irdisch endlose Erhaltung und glauben durch «nseren Kampf dafür, nnr den Befehl des Schöpfers zu erfüllen, der in das Innere aller Wesen den Trieb der Selbsterhaltnng senkt«. Es lebe unser Volk! Es lebe die r»ationalsozialistisch« Partei! e» AM« res MteiloiUM m eo«rmr Mmiims. Nürnberg. (Funkspruch.) Der große Parteikongreß der NSDAP., Ler heute vormittag begonnen hat, wird am Sonnabend 14 Uhr fortgesetzt werden. Staatssekretär Hier! wird über Len Arbeitsdienst. Staatssekretär Feder über die Fragen seines Wirtschaftsressorts sprechen. Außerdem sind als Redner Reichsminister Dr. Goebbels Reichsernährungs- Minister Darrs und Alfred Rosenberg vorgesehen. Die siichsWe SA. vor Nürnbergs Toren. * Nürnberg. Donnerstag mittag. Snblo» rollen bi« Sonderzüge der Amtswalter in die Nürnberger Bahn- Höf« ein. Ueber 100000 Amtswalter sind bereit» ange- kommen. Dichte Menschenmasscn wälzen sich durch die nie so reich geschmückten Straßen der Stadt. Morgen werden die Sonderzüge der SA eintreffen. Doch noch mehr gespannt ist man auf die 4999 Mann der sächsische« SA., die z« Fuß in röst Kilometer langem Gepäckmarsch von Plauen nach Nürnberg die größte volkssportliche Leistungsprüfung voll bringe«, die je durchaesührt wurde. Still in schöner Landschaft liegt da» fränkische Städtchen Gräfenberg. Hier verbringt die sächsische SA die letzte Nacht vor dem Einmarsch in die Stadt beS Reichsparteitages. Plötzlich ertönen Rufe: „Sie kommen!" nnd schon ertönt Musik: Die Standarten Chemnitz und Plauen rücken an, von der Bevölkerung jubelnd begrüßt. Die Leute sehen noch frisch aus. Die Chemnitzer marschieren weiter. Ebenso verläßt der eigentliche Marschftthrer, SA.-Gruppenführer Hain, -a» Städtchen, nm in Nürnberg nachzusehen, ob dort alles aufs beste vorbereitet ist. Die Chemnitzer beziehen Quartier in Weißenohe und Jgersdorf, während die Plauener in GräseusVerg Quartier beziehen. Gegen 144 Uhr ertönt wieder Musik: Die Standarte Leipzig rückt an. Ein wunderbares Bild auf dem altehr würdigen Platz des Städtchens. Die Fahnen werben in ge schlossenem Zuge vorangctraaen. Auch Leipzig bleibt in Gräfenberg. Und die vierte Standarte, -le Dresdner? Sie bat bereits in Hilpoltstein Halt gemacht und wird beute bei der letzten Etappe zu den anderen stoben. Ein kurzer Regen setzt ein — der erste auf dem ganzen Marsch —, dem bisher nur Sonnenschein und schönes Wetter beschieden war. E,ne bewunderungswürdige Leistung habe« die Marschteilnehmer vollbracht. Der älteste von ihnen zählt schon 65 Jahre. Ein besonderes Lob verdienen die Musikkapellen, die mit ihren schweren Musikinstrumenten unentwegt mitmarschiert sind, und immer wieder spielten. Ein besonderes Erlebnis hatten die Marschteilnehmer am Mittwoch abend. In Pegnitz trafen sie mit Reichspropagandaminister Dr. Goebbels zu sammen, der auf der Fahrt von Berlin nach Nürnberg in einem kleinen Casö Rast gemacht hatte. Eine schnell impro visierte Kapelle erfreute ihn mit einem Ständchen. Etn »veitereS Erlebnis brachte der Donnerstag: eine Begegnung mit Reichsftatthalter Mntschmann und Ministerpräsident von Killinger, die auf ihrer Fahrt nach Nürnberg auf die Marschstanbarten stießen. Der Statthalter ließ es sich nicht nehmen, kurze Worte an die SA. zu sprechen, in denen er seine Anerkennung und seinen Dank für deren Leistung auSbrückt. Sodann stiftete er mehrere tausend Zigaretten und 1500 Mark, die für gutes bayrisches Bier und sonstige Verpflegung verwendet werben sollen. Am Donnerstag nachmittag kreiste» plötzlich Flugzeuge über dem Gepäckmarsch. Sie warfen Glückwünsche des NeichSstatthalterS Mutschmann, sowie beS Deutschen Luft- sport-Verbanbes für dte Glanzleistungen der sächsischen SA. ab. Mit besonderem Stolz erfüllt eS die Sachsen, baß für einen großen Film vom ReichSparteitaa Aufnahmen von ihrem Einzug in Hilpoltstein und Gräfenberg gedreht wurden. M« Sek m MWWleiW M MM» MM» «MM. Am Donnerstag sind nun auch die am Parteitag in Nürnberg teilnehmenden Amts- und StabSwalter der NSDAP, unserer Stadt nach Nürnberg abgereift. 17,80 Nhr stellten die Nürnbergfahrer auf Lem Hindenburgplatz. Die zurückbleibende Amtswalterschaft gab ihnen das Geleit bis zum Bahnhof. Nach Lem Antreten gedachte der Marsch, leiter Pg. Vielt gk in einer kurzen Ansprache der Bedeu tung Les Parteitages in Nürnberg, richtete ernste Mah nungen an die teilnehmenden Parteigenossen und schloß mit einem dreifachen Sieg-Heil aus der» Führer. Das Hvrst- Wellel-Lieü wurde gelungen, ittükse LsoinMüLLllllL ML unter Vorantritt LeS SpielmannSzugeS und der SN.- Kapelle setzte sich der Zug unter flotten Marschweilen durch die Schlageter- und Bahnhofstraße in Bewegung. Dicht besetzt waren Lic Straße»» von Ler Einwohnerschaft, die durch Heilrufe und Blumenspenden ihre rege Anteilnahme an dem Abschied Ler nach Nürnberg fahrenden Parteigenossen bezeugte. So traf der Zug auf dem Bahnhofsvorplatz, voll besetzt von Menschenmasscn, «in. Mitglieder Ler Frauen schaft schmückten die Nürnbergfahrer nochmals mit duften de»» Blumen; ein letztes Sieg-Heil und glückliche Reise, ein AbschiedSlted der SA.-Kapelle, und die nach Nürnberg reisenden Parteigenosse»» marschierten nach dem Bahnsteig, wo sie der Sonbcrzug erwartete. Mit den» von Riesa ab gehenden Sondcrzug jeiner der 84» Sondcrziiae LeS Reiches für Nürnberg) fahren die Parteigenossen der Kreise Großcn- tzLUl, LiLutz und GriuttUL. LmM iE Mr tral Ler^ Sonderzug in Nürnberg-Schweinau ein und nun wird daS große innere Erleben des Parteitages für alle Teilnehmer leinen Anfang nehmen. — NnMekSeiWMlkM ist an diesem Sonntag vormittags von 1411—12 Uhrg « Sfsnct. Es erfolgt Führung Lurch Herrn Walter Cichorius. jEintritt für Erwachsene: 20 Psg., für Jugend liche und Erwerbslose: 10 Psg., Vereinsmitglieder haben freien Eintritt.) — Als letzte Erwerbung ist zu sehen eine große prachtvolle topographische Karte der Sächsischen Schweiz Les sächsischen Obersten Freiherrn v. Odeleben, die uns Herr Franz Hynek, der unser Museum schon so oft bereicherte, schenkte. Bei dieser Gelegenheit lei einiges über Len Freiherrn von Odeleben, der einer der be- rühmtcsten Zeichner unserer Heimatstadt Riesa ist. gesagt. Von Odeleben, der 1777 in Riesa geboren wurde, war zuerst Offizier in Ler Garde du Corps, machte den FelLzuq im Generalstab mit und zeichnete sich später im russischen Feldzug mehrfach aus. Er verfaßte auf Grund eigenster Beobachtungen die zwei wertvollen, seinerzeit Aufsehen er regenden Bücher: „Napoleons Feldzug in Sachsen im Jahre 1813" und „Darstellung der Ereignisse in Dresden im Jahre 1818". Beide Schriften wurden in verschiedene Sprachen übersetzt und von vielen Geschichtsschreibern als authentische Quelle benützt. Wegen seiner Darstellungen wurde von Obeleben von Frankreich aus oft angegriffen, doch vermochte ihn niemand zu widerlegen, da er als echter deutscher Mann bei der Wahrheit geblieben war. Als vor- züglicher Feldmesser nahm er u. a. den größten Teil der Sächsischen Schweiz auf. Wer die im Heimatmuseum aus- liegende Karte sieht, staunt, wie «8 bei den damals unzu länglichen Verhältnissen möglich war, ein solches Karten werk herauSzubrtngen. Der Karte liegt ein Kommentar und ein Bild von Odelebens bei. Es. Veit« S MeMM-MMe Im irS.-WMWk SlM Mm. Am KV. 8. »VSSr Trupp'iihree Huste, Walter, aeboren 8. 12. 13., wohnh. Riesa, Maschinen- bau-straße 4, DIenftw. KnkcV, Rudolf, aeb. 3N. 5. 12., wohnhaft Riesa, Vi«ma, straße Iss». A« S. V. 1VSS: Truppsührer Kurth, Martin, aeboren
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