Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1933-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193308033
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330803
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330803
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-08
- Tag 1933-08-03
-
Monat
1933-08
-
Jahr
1933
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
SestenlliAe Nrnwerversammümg. Gestern nachmittag 2 Uhr, hatte die Leitung der Orts gruppe Riesa deS Nationalsozialistischen Neichsverbands der deutschen ArbeitSopser (Gau Sachsen) zu einer öffentlichen Versammlung im Höpfnersaal ausgerufen. Diesem Aufruf war überaus zahlreich Folge geleistet worden; trotz des schlechten Wetters hatten selbst ArbeitSopser und sonstige Interessenten aus der weiteren Riesaer Umgebung nicht den Weg gescheut, nm sich Aufklärung zu holen; der große Saal war demnach fast bis zum letzten Platz besetzt. Der Amts walter der Ortsgruppe, Herr Fr. Kluge, eröffnete kur» nach 2 Uhr die stattliche Versammlung und begrüßte dabet besonders den. Referenten des Tages, Herrn Krcisbeauf- tragten Wagner, Dresden, dem er alsbald das Wort zu dessen Referat über »Sie Mtun im MMN Sinai" erteilte. Herr Kreisbeaustragter Wagner führte zu diesem Thema bann etwa bas Folgende aus: „Vor einigen Wochen hat Deutschland eines bitteren Tages, eines wahrhaften Volkstraucrtagcs gedacht: des 28. Juni 1010, hinter dem das schreckenerregende Wort „Versailles" steht. Man log dem deutschen Volke Anno 1010 vor, daß mit der Unterzeichnung des Versailler Vertrags endgültig Frieden herrschen würde; in Wirklichkeit aber sollte Versailles erst der Beginn eines noch viel furcht bareren Krieges werden, als es der Weltkrieg gewesen war: der Austakt zur wirtschaftlichen Vernichtung und Ver sklavung des deutschen Volks. Eigentümlicherweise erklärte die damalige SPD. in Weimar 0 Tage vor dem 28. Juni 1010 selbst, das; der, welcher den Vertrag von Versailles unterzeichnen würde, an den Bettelstab kommen müßte, und daß für Deutschland dann des alten Tigers Elemenccaus satanischer Wunsch sich erfüllen würde, nämlich die Ver elendung vieler Millionen deutscher Volksgenossen. Und trotz dieser Erkenntnis sandte man deutsche NegiernugS- männcr nach Versailles, um unter dem Hvhngclächtcr der ganzen Welt diesen Schaudvertrag unterschreiben zu lassen. Ganz bewußt also hat man Millionen Deutscher ins Elend geführt; bewußt hat man künftiges Mißtrauen gegen solche Negierungen züchten lassen; und man hatte dann nur noch vor, das Erwachen Deutschlands sv lange als möglich hcn- auszuschiebcn. Inzwischen füllten sich aber diese Herren Volksversührer ihre Laschen aus Kosten der Acrmstc» unter den Armen bei uns. Sv mußte es kommen, daß man das deutsche Volk nm seine eigene Arbeitskraft betrog. Nach dem dies also geschehen, und nachdem man davon abwich, die fruchtbringende Arbeitskraft dem deutschen Volke zu er halten, da spielte man dem freien Spiel der Kräfte selbst entgegen, und grub sich somit über die Not und d'e Ver zweiflung von Millionen Deutscher hinweg sein eigenes Grab; denn wir Nationalsozialisten standen auf unter der Führung Adolf Hitlers und sagten jvlchem fluchwürdigen System erbittertsten Kampf an. Die ost beanspruchte Hilfe, die die verflossenen deutschen Negierungen sich ans dem Auslände in finanzieller Be ziehung holten, mußte endlich der deutschen Wirtschaft den letzten Todesstoß geben; denn ein Volk kann aus seiner Not sich nur dann erretten, wenn cs von innen heraus sich selbst hilft, und nicht, wie geschehen, wenn man seine Arbeitskraft an bas ausländische Kapital verschachert. Uns National sozialisten bekämpfte man dabei aus unserem Wege zu Deutschlands innerer Befreiung mit den gemeinsten Mit teln; und in bezug auf Euch, Ihr alten, in der Arbeit er grauten ArbeitSopser, sagte man uns nach, daß wir Euch erschießen lassen würben, wenn wir je an die Macht kommen sollten, um Euch bcgucmerwcise keine Renten mehr zahlen zu müssen, weil wir Euch als unbrauchbare Volksgenossen ansähen. Soweit trieb man die Lüge gegen uns! Und mit dieser Lüge sog man Euch weiter auö sä. Notverord nung!) und kürzte Euch dabei auch noch Eure wenigen AlterSpfcnnige Eurer Nentcnbeträgc. Die Euch sür später wieder zugesagte Ncntenaufbessernng gedachte man seitens der alten marxistischen Regierungen jedoch niemals wieder wahr zu machen. Man häufte also zur Lüge auch noch den Betrug an. Die einstigen Machthaber hätten ja das Euch gegebene Versprechen auch nie mehr einlösen können, denn man hatte inzwischen die Euch gehörenden Reserven an de» Börsen verspekuliert. Trotz alledem fanden mir Nationalsozialisten aber stets die Kraft und den Mut zur Fortsetzung unsres Kampfes gegen solch' ruchloses System, eben weil wir an den guten Kern glaubten, der im deutschen Volk liegt, und den eS nur von den Schlacken zu befreien galt. So stehen wir nun heute vor Euch und haben bewußt einen Verband übernommen und haben ihm unseren Stempel ausgebrückt, indem wir alle Rentner zu vereinigen bestrebt sind im nationalsozialistischen Neichsverband der deutschen ArbeitSopser. Wir aber wollen nun alle« Ar, beiiSopfern den Dank abftatte«, der ihnen gebührt, aus daß ihnen für ihre alten Tage bas gesichert ist, was sie zu einem menschenwürdigen Dasein benötigen. Wir werben es auch schaffen, sind mir doch nicht Vertreter eines kapitalistischen Systems, sondern Wegbereiter und Künder einer neuen Weltanschauung. Wir verfolgen dabei das Ziel, daß unse rem Volke eben nur durch sich selbst, von innen heraus, zu helfen ist. Als Kapital des deutschen Volks erkennen wir dabei nur seine eigene Arbeitskraft an, die es wieder zu beleben gilt. Daher unsres großen Führers Probleme des StaatSstraßenbaucs, des Siedlungsprogramms und der kommenden ArbcitSdienstpflicht; durch diese Projekte werben insgesamt 4,5 Millionen Volksgenossen wieder geregelter Arbeit zugcführt werden, und das Heer der Arbeitslosen wird damit mit der Zeit verschwinden. Im Verfolg der Aufgaben unsrer neuen Zeit haben wir demzufolge den nat.-soz. Neichsverband der deutschen ArbeitSopser auch in die große deutsche Arbeitsfront eingegliedert, damit Ihr Mahner seid bei allen, die noch in Arbeit stehen, und damit diese nie ihre Pflicht gegen Euch vergessen. Wenn uns aber unser Werk im Verein mit dem Opscrsinn des ganzen deut schen Volks gelingt, so kann einmal später allen Rentnern, wenn ihre Kräfte zu tätigem Tun nicht mehr ausreichcn werden, ein Wochculohn auch alS Wocheureutc gesichert werden. Aber um das zu erreichen, muß Euch selbst erst noch jener jetzt erwachte Opscrsinn beseelen; auch Ihr müßt heute mit etwa 55 Pfennigen pro Monat als Opfcrgabc dazu beitragen, baß dieses Programm der Wiederherstellung der deutschen Arbeitskraft am Leben erhalten und zum Ziele geführt werden kann. Im Vergleich damit, das; so viele unter uns für Adolf Hitlers Werk selbst ihr Leben zu lassen bereit sind, ist solches Opfer, das von Euch begehrt wird, als bescheiden und erschwinglich zu erachten, trotzdem wir wissen, das; Euch jeder Pfennig einen Wert darstellt. Haltet Euch dabei freudig an das Bekenntnis unsrer Zeit: Ich bin nichts, mein Vaterland ist alles! Wir alle haben die Ausgabe zu erfüllen, das; wir in der Verbundenheit mit dem ganzen Deutschland unsre Verpflichtung kommenden Generationen gegenüber cinlösen müssen. So nur kommen wir wieder dazu, unser deutsches Volk dahiu zu lenken, daß ihm die Ehre des Vaterlandes über alles geht. Kein deut scher Volksgenosse aber wird, wenn er seiner staatsbürger lichen Rechte und Pflichten eingedenk sein will, fcrnstchen wollen, wenn es gilt, wie jetzt begonnen ist, die Ehre deö Vaterlands wieder herzustcllen. Ueber solchen Weg hinweg wird dann auch Euch die neue Zeit in Deutschland bringen, was Euch die vergangene Zeit nach 1018 versagt und ge nommen hat." Den inhaltrcichcn Ausführungen des Redners ward viel Beifall seitens der Versammlung gezollt. In der 4. Nachmittagsstundc schloß bann der Versammlungsleiter, Herr Amtswalter Kluge, mit Worten des Dankes an den Referenten die öffentliche Versammlung, die hoffentlich allen Hörern klar gemacht hat, daß sich Deutschlands wirtschaft liche und völkische Gesundung nur durch die Verwirklichung der großen Ideen des Volkskanzlers Adolf Hitler ermög lichen läßt. Nun sind die schönen Tage des 15. Deutschen Turnfestes schon vorüber und wir können — nunmehr rückschauend — nur das eine sagen: Sv schön, wie in Stuttgart, war es noch nie zu einem Turnfest. Die überaus herzliche Auf nahme besonders gerade unserer Sachscnturner in Bad Cannstatt und Münster kann an Gastfreundlichkeit kaum noch überboten werden. Die Abwickelung des Nicsenfcstes ging vollkommen reibungslos vonstatten. Dazu kam, daß das Wetter außerordentlich günstig war. Wenn auch die Wettkämpfer am Donnerstag unter sehr großer Hitze, das Handballcnbspiel nm Sonnabend unter einem starken kurzen Gewitterregen zu leiden hatten, sv war das Wetter am Sonntag geradezu ideal. Obwohl nur mäßig warm, schien es säst so, als vb der Fcstzug, der den Vormittag ansfüllte, verregnen wollte, so erschien doch bald die Sonne, zeitweise durch Wolken verdeckt, sv daß das Marschieren im Fcstzuge eine Lust war. Stach reichlicher Mittagspause begann dann die große Feierstunde, bei der wir Riesaer und Riesaerinnen am Ehorfcsttanz und den allgemeinen Freiübungen voll zählig beteiligt ivaren. Diese Feier war durch das Erscheinen deö Segelfliegers Wols Hirth, sowie eines württcmbergischen Reiterregiments schon festlich auögcstattet worben. Den Höhepunkt bildete zweifelivs die Ansprache des Herrn Reichskanzlers Adolf Hitler, der neben Herrn von Papcn und Dr. Goebbels als Vertreter der Negierung erschienen war und die Parole ausgab: Deutschland, nur Deutschland! Neber die Einzelcrcignisse des Sonntags ist an anderer Stelle berichtet worden. Für uns galt cs nun, nach kurzer Gesellige, am frühen Morgen des Montags von Stuttgart Abschied zu nehmen. Rund 140 Nord- und andere Sachsen, darunter auch zahlreiche Riesaer hatten sich zur Teilnahme an den beiden Turnfahrtcu gemeldet, die Tbr. Mar Eisold in Verbindung mit Wolffs Reisebüro-Leipzig durchzu führen gedachte. Die eine Fahrt führte zunächst über Baden- Baden nach Donaueschingen, am zweiten Tage über Kon stanz nach Friedrichshafen und am dritten nach Stuttgart zurück. Die anderen, der auch der Berichterstatter sich an schloß, nahm denselben Weg aber in 6 Tagen mit zwei Ab stechern nach dem Rheinfall und Zürich und nach dem Feld berg. Die Fahrt des ersten Tages, in großen bequemen ÄuSsichtsautobussen führte auf wunderbar gepflegten, abso lut staubfreien Straßen, zunächst auf der bekannten Solitude-Rennstreckc nach dem Jagdschloß gleichen Namens und weiter nach Wildbad. Nach kurzer Frühstückspause fuhren wir weiter durch den herrlichen Schwarzwald nach Baden-Baden, dem Weltkurorte. Hier konnten wir nach dem Mittagömahlc die Kuranlagen besichtigen und nun Le gan« eine Fahrt längs durch den Schwarzwald, wie sie an Schönheit wohl nicht ihresgleichen hat. Schon die Straßen verhältnisse sind sv, wie man sic nicht gseich wieder findet. Und dieser unbeschreMch schöne, stmideplang sich dehnende deutsche Wald. Nach kurzer Fahrt war uns ein Fernblick auf die Oberrheinische Tiefebene mit den dahinter liegen den Vogesen und dem Straßburger Münster vergönnt. Dann rasteten wir am Mummelsce, einem idyllisch-lauschigen Fleckchen deutscher Erde. Und wieder fuhren wir stunden lang unter und zwischen Tannenwäldern über Freudenstadt nach Triberg. Verschiedene widrige Umstände, darunter auch eine Reifenpanne am Gepäckwagen, hatten uns einigen Zeitverlust gebracht, so das; wir ans die Besichtigung der (Triberger) höchsten deutschen Wasserfälle nur kurze Zeit verwenden konnten. Bis dahin hatten unser Freund Eisold durch eifriges Hupen, und unser Hilfschansfcur durch bereit williges „Gasgeben" unseren Wagenlcnkcr, dessen umsich tiger Fahrwcise wir alle Anerkennung zollen müssen, nach Kräften zu unterstützen versucht. Den Schluß dieser TagcS- strccke bildete eine herrliche Mondscheinfahrt, die durch Zwangs-Tanken kurz uutcrbrvcheu wurde, über Villingen ldaS ist eine Stadt, aus der auch wir, wie so viele andere Autofahrer, uns nicht gleich wieder richtig herausgefunben haben!) nach Donaueschingen, wo wir zwar erst nach 10 Uhr abends, aber doch wohlbehalten und hungrig ankamen. Hier liegen mir nun für 3 Nächte in guten Quartieren. Den harmonischen Abschluß dieses ersten Tages unserer 6-Tage- fahrt les ist kein Sechstagerennen!) bildete ein Begrüßungs abend in der überfüllten Stadthalle, den die dortigen Turner uns Sachscnturner und Ihren eigenen Stuttgartsahrern zur Heimkehr bereitet hatten. Sogar zu einem Tänzchen hat es noch gelangt. Nu. Oertliches und Sächsisches. Riesa, den 3. August 1633. —* Wettervorhersage für den 4. Aua «ft (Mitgeteilt von der Sächs. Lanbcswcttcrwarte zu Dresden.) Wechselnd bewölkt, vereinzelt noch Niederschläge, Tempera turen ansteigend, schwache Winde aus nördlichen Richtungen. —* Daten für den 4. August 1633. Sonnen- aufgang 4,23 Ubr. Sonnenuntergang 16,48 Uhr. Mond ausgang 1V.28 Ubr. Monduuteraang 1,47 Ubr. 1848: General Otto v. Emmich, der Eroberer von Lüttich geb. (gelt. 1615). 1860: Der Schriftsteller Knut Hamsun fn Cud« brandsdal aeb. 1870: Sieg der Preußen und Bayern über die Fran zosen bei Weißenburg. 1875: Der Märchendichter v. Ehr. Andersen in Kopen hagen gest. (geb. 1805). 1614: England erklärt Deutschland den Krieg. 1930: Der Komponist Siegfried Wagner in Bayreuth aelt. (geb. 1SS9). —* Mit klingendem Spiel durchzog yeute vor mittag in der 8. Stunde bas in Dresden und Großenhain garnisonierende Reiterregiment 12 den Stadtteil Gröba in der Richtung nach Strehla zu. Fast die gesamte Gröbaer Einwohnerschaft war auf den Beinen, um Zeuge « dieses hierorts seltenen militärischen Durchmarsches zu sein In Heller Begeisterung schaute das die Straßen umsäumende Publikum bas schöne soldatische Bild und alles mar sür den musikalischen Morgengruß der schneidigen Reiter-Kapelle dankbar. —* S o n b e r z u g a u s v e r k a u s t. Ter am 6. August 1038 nach Wernigerode verkehrende Verwaltungs- sonderzug ist ausverkauft. —* Im „Capitol". Von morgen Freitag ab geht im „Capitol" der sensationelle Abeutcurertonfilm „Tod Uber Schanghai" über die weiße Wand. Erlebnisse eines amerikanischen Geheimagenten im fernen Osten be leuchtet diese Filmproduktion mit atcmraubender Natür lichkeit. Von einer Verbrechcrbande berichtet die Hand lung, an deren Spitze ein ganz gefährlicher Führer steht; weiter wird die Tätigkeit der amerikanischen Marine, der Küstenstationen von Ostchina, der Flugstativnen aus Formosa, der amerikanischen Sender und des Pvlizeisunks im Kampfe gegen das Verbrechertum dabet mit vor Augen geführt. Ein heimlicher Kampf zwischen dem Geheim agenten (Peter Voß) und dem Bandenführer (Theodor Loos) beherrscht höchst spannend den Lauf des ganzen Films, der selbstverständlich auch in dezenter Weise die Stimme der Liebe zur Geltung kommen läßt. Dieser immerhin auf- regende Fern-Ost-Film ist höchst aktuell; geschickt sind auch Origiualszenen aus den kriegerischen Wirren dieses Erden winkels eingeflochten worben. — Im U.-T. Goethestraße läuft ab heute der Großfilm „Spione im Savoy- Hotel"; im Zeutraltheater Gröba geht ab morgen der Felix-Bressart-Schlager „Holzapfel weis; alles" über die Leinewand. (Siehe auch das heutige Inserat.) —* Bezahlt H a n d w e r k e r r e ch n u n g e n pünkt lich! Der Landesauöschuß des Sächsischen Handwerks schreibt uns: Trotz der gewaltigen Maßnahmen zur Gesun dung der Wirtschaft steht das Bvrgunwescn leider immer u v ch in hoher Blüte. Ganz besonders hat bas Handwerk hierunter zu leiden, weil so mancher Volks genosse glaubt, die Bezahlung aus die lange Bank schieben zu können. Möchte hier ein jeder folgendes bedenken: Ter Handwerker muß in aller Regel seine Lieferanten, Löhne und öffentlichen Abgaben laufend bezahlen. Seine Rech nungen bestehen demgemäß zum größten Teil aus ver- legten Lohngeldcrn und Licferantenschulden. Dazu kommen die öffentlichen Abgaben, Steuern und sonstige Geschäfts unkosten. Durch schleppende Bezahlung der Handwerker rechnungen wird also die Existenz vieler Handwerker ge fährdet und in weiterer Folge der wirtschaftliche Ausbau erschwert. Deshalb ergeht hiermit der Stuf: Handwerker rechnungen stets bar zu bezahlen. Tas Geld wird in den Betrieben dringlichst gebraucht. Wer seine Handwerker rechnungen pünktlich bezahlt, fördert damit auch die Maß nahmen zur Arbeitsbeschaffung und Linderung der Arbeits losigkeit. —* Das Sächsische B e r w a l t u n g s b l a t t be handelt in Nr. 04 folgende Gebiete: Bekämpfung deS Miet wuchers: Ehestandsdarlehen, Besuch von Versammlungen der Vcrsichcrungsträger und Kassenverbände, 2. Einkvmmen- stcucrvertcilung, 1. Kürperschastssteucrvertcilung und 5. Um- satzstcucrverteilung für das Rechnungsjahr 1033, 0. Vertei lung des Bezirksanteils an der Einkommensteuer und 4. Verteilung des BezirkSantcils an der Körperschastssteuer für das Rechnungsjahr 1038; Krcishauptmannschast Leipzig, Anzeigen und Mitteilungen. —" Große Bauernknnügcbung anläßlich des 2. Mitteldeutschen L a n d Wirtschafts marktes. Am Eröffnungstage des 2. Mitteldeutschen Landwirtschaftsmarktcö in Leipzig, am Sonnabend, den 0. September d. I., 3 Uhr nachmittags, wird eine große Kundgebung der gesamten sächsischen Bauernschaft auf dem AuSstellungsgclände stattfinden. Diese Kundgebung wird in der Form eines nationalsozialistischen sächsischen Bauern tages durchgeführt. Schon heute ist zu übersehen, das; diese gewaltige Veranstaltung von mehreren tausend Angehörigen der bcrufSstündischen Bauernschaft des Freistaates Sachsen besucht wird. —* Ermäßigte Gebä u d e b r a n bve rI iche - ru n g s l> e i tr ä g e. Die Sächsjsclje Brandversicherungs kammer teilt mit: Der Berwaltungsausichnß für Ge bäudeversicherung hat beschlossen, zur Unterstützung der zur Zeit noch hilfsbedürftigen Wirtschaft die Beiträge am Oktobertermin 1933 nicht in voller tarifmäßiger Höhe, son dern ausnahmsweise nur in Höhe von 50 Prozent einzu heben. Diese Beitragsermäßigung ist so zu werten, daß dadurch, auf das Gelamtjahr berechnet, eine Herabsetzung auf 75 v. H. der ermittelten Beiträge eintritt. —* Nicht gleich K a r t o f f e l k ä f e r a I a r in. Kar- toffelküferalarm wird von Uebereifrigcn in Tages-- und Fachzeitungen des öfteren geschlagen, ohne daß sie sich zuvor vergewisserten, ob es sich im beobachteten Falle auch wirklich um den Kartoffelkäfer und dessen Larven oder Puppen handelt oder nicht vielmehr um nützliche Marienkäfer, die als willkommene Blattlausfeinde gerade in Blattlausjahren oft massenhaft auf Kartosselpflauzen zu finden sind. Solch blinder Lärm kann nur die Aus fuhr von Pflanzenbauerzeugnissen aufs schwerste schädigen. Daher sind unvorsichtige Veröffentlichungen dieser Art unbedingt zu vermeiden, verdächtige Fälle aber vorerst zur einwandfreien Feststellung des wirklichen Tatbestandes unter gleichzeitiger Einsendung frischen Untersuchungs materials der Gemeindebehörde und von dieser der Staatl. Hauptstelle für landw. Pflanzenschutz, Dresden-A. 16, Stübelallee 2, unverzüglich zu melden, damit eine Nack>- prüfung und gegebenenfalls ein alsbaldiges Eingreifen derselben erfolgen kann. * Jahnishausen. Im Kaninchenzncbtbestand des Herrn August Grützner, Jahnishausen befinden sich zwei Kaninchen (belgische Widder), welch« keine Vordersätze be sitzen, die Hinterläufe sind jedoch normal. Die Vorder beine bestehen nur aus kurzen Stumpen, sodaß sich die Tiere schwer fortbewrgen können. Die Kaninchen sind 3 Monate alt und befinden sich ueohl und munter. Strehla. Ehestandsdarlehen wurden in Strehla nur in einem Falle begehrt. In zwei anderen Fällen, Ivo nur die Braut hier ansässig ist, erfolgte Befürwortung der Gesuche. * Großenhain. Versammlung des agrarpolitjscken Apparates. Am 30. Juli 1933, vormittags 9.30 Uhr, fand im Sachicnhof eine Versammlung des agrarpolitischen Apparates des Kreises Großenhain statt, die sehr gut be sucht war. Der Kveissachberater, Pg. Fath, Rittergut Naundörfchen, begrüßte die Anwesenden und teilte mit, daß der Parteigenosse Erdmann-Streumen durch den Landesbauernsührer Pg. Körner zum Landcsobmann er nannt wurde. * Großenhain. Herr Erster Bürgermeister i. R. Mar Hotop hat am Ende des vorigen Monats Großenhain verlassen und ist nach Dresden übersiedelt. 28 Jahre lang hat er, in allen Dingen getreu, der Stadt gedient und während seiner Amtstätigkeit wurde vielerlei hier ge schaffen. was wesentlich seiner Initiative zu verdanken ist. Bor allem ist es das Bestreben des Ersten Bürgermeisters Hotop gewesen, der Stadt ein gesichertes Finanzwesen zu schaffen und auch dabei hat er Weitblick und Initiative bewlikfM. lLia gwLes. ArkeMeld hat HMtz hier Le habt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)