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s. Bkilasik ZN NI Riesaer Tayevlatt. TomierStlig, 27. Juli 1S88, adeaas. 8«. Jahr«. MMMMW-sMIIW» MM W LOM. Die Nationalsozialistische Hochschule Leipzig veranstal- tete in Gemeinschaft mit der Kreisleitung Leipzig derNSDAP im Neuen Rathaus einen nationalsozialistisch-faschistischen Kongreß. Der Gründer und ehemalige Reichsführer des Na tionalsozialistischen Deutschen Studentenbundes, RecUsan- walt Dr. Tempe l-Leipzig, und Major Renzetti, Präsi dent der italienischen Handelskammer in Berlin, gaben die Richtlinien für eine Nationalsozialistisch-faschistische Kultur gesellschaft bekannt, durch die das deutsch-italienische Freund, schafsoerhältnis gefestigt werden soll. Die Gesellschaft soll keinen Vereinscharakter tragen, sondern als Arbeitsgemein schaft in der Bewegung verankert werden. Sie soll nicht nur die reinen Kulturfragen und Fragen von Kunst und Wissenschaft erfassen, sondern auch Fragen der technischen Ausgestaltung des täglichen Lebens und überhaupt alle Ge biete des öffenlichen Lebens behandeln und sich über das ganze Reich erstrecken, und zwar nicht nur dem Arbeitsgebiet nach, -sondern auch der Struktur und Organisation nach, lieber die Form der Eingliederung in die Bewegung soll in der nächsten Zeit näheres bekanntgegeben werden. In Italien wird eine so durchgreifende Ausgestaltung nicht erforderlich sein, da dort vieles schon vorhanden ist, was bei uns noch in den Anfängen steckt. Aus Anlaß des Kongresses wurden Ergebenheitstele- gramme abgesandt an den Fübrer. an Mussolini und an statthaller Mutschmann. MWW MWlM III MeltÄMlMll 0 Die Pressestelle des „Vereins zur Umschulung freiwil liger Arbeitskräfte Sachsen e. V." teilt mit: Auf Grund ver logener Aussagen aus dem Arbeitsdienst Entlassener sind in Sebnitz Gerüchte verbreitet worden, wonach im NS-Arbeits- lager Radeberg (Sa.) unliebsame Zustände herrschen sollen (schlechte Verpflegung, schlechte Behandlung durch das Führerpersonal, keine Ürlaubserteilung usw.). Die Gerüchte entbehren jeglicher Grundlage! Sämtliche aus Sebnitz stam menden Arbeitsfreiwilligen haben im Gegenteil einmütig die Erklärung abgegeben, daß sie mit der Verpflegung sehr zu frieden sind, mit dem Führerpersonal in einem sehr guten kameradschaftlichen Verhältnis stehen und Urlaub sofort ge nehmigt erhalten, wie ihn der Dienst gestattet. Die Hetzer, auf die die Gerüchte zurückzuführen sind, sind verhaftet worden. Die Pressestelle weist darauf hin, daß gegen Personen, die den nationalsozialistischen freiwilligen Arbeitsdienst in irgendeiner Weise durch Verleumdungen in Mißkredit bringen wollen, unnachsichtlich vorgegangen wird. An zwei Arbeitsdienstlagern im Bezirk der Amtshaupt mannschaft Zwickau wurden mehrere junge Leute fest genommen, die der KPD und der SPD nahestehen. Sie hatten versucht, innerhalb ihrer Arbeitslager marxistische Zellen zu bilden. Die Verhafteten wurden ins Schutzhaft lager Schloß Osterstein gebracht. Die Mgllchen Strastenopfer Der 44 Jahre alte Bauunternehmer Alwin Weiß mann aus Radeberg war, wie gemeldet, mit seinem Kraftrad gegen ein anderes Kraftrad gefahren. An den Fol gen der schweren Verletzungen ist Weitzmann jetzt im Rade berger Krankenhaus gestorben. In Bernsdorf (O.-L) stießen ein Kraftwagen aus Dresden und ein Motorrad zusammen. Der Kraftradfahrer, der Kellner Drews aus Bernsdorf, überschlug sich und erlitt einen doppelten Schädelbruch. Drews, der SA-Mann war und erst im Alter von 22 Jahren stand ,starb kurze Zeit nach seiner Einlieferung ins Bezirkskrankenhaus Hoyers, werd«. Der 18 Jahre alte Erich Reinho ld aus Greiz, der nicht im Besitz eines Führerscheins ist, fuhr nachts seinen Freund Weber aus Dölen auf einem Kraftrad nach dessen Wohnung. In einer Kurve an der Hugenbergbrücke stieß das Fahrzeug mit großer Gewalt gegen eine Granitsäule des Straßengeländers. Reinhold starb kurz nach der Einliefe rung ins Krankenhaus. Weber wurde über das Geländer hinweg den Bahndamm hinabgeschleudert und fiel neben das Eisenbahngleis, wo er mit einem Unterschenkelbruch uno schweren inneren Verletzungen liegen blieb. Mit Rücksicht auf die erschreckende Zunahme der Vsr- kehrsunsälle in Dresden wird der Rat auf Antrag der NSDAP-Ratsfraktion mit dem Polizeipräsidium wegen Ein- leitung weiterer Abhilfemaßnahmen in Verbindung treten. Insbesondere soll die Äerhängung abschreckender Strafen und ein st rengeres Vorgehen gegen das eine besondere Gefahrenquelle bildende rücksichtslose Verhal ten vieler Radfahrer und Motorradfahrer ange strebt werden. 3um Bau des Elster-Saale Kanals Ein jahrzehntelang erörterter und des öfteren aufgescho bener Plan findet jetzt endlich, wie bereits kurz berichtet, seine Verwirklichung: In den nächsten Tagen wird mit dem Bau der Teilstrecke des Elster-Saale-Kanals von Rückmars dorf bis Dölzig begonnen werden, nachdem die letzten Hem mungen auf sächsischer Seite — die Regierung hatte die von ihr verlangten Summen für den Talsperrenbau bei Saal bürg (Saale) zeitweilig zurückbebalten, um sie erst nach Be ginn der Arbeiten am Stichkanal nach Leivzig anzuerkenncn — beseitigt worden sind. Die Reichswasferstraßenoerwaltung ist schon seit Wochen mit der Vorbereitung der Bauarbeiten beschäftigt. Das Kanalbauamt Halle, das in Kürze seine neuen Geschäftsräume in Leipzig beziehen wird, ist mit den Vorarbeiten für die Ausschreibung der Bauarbeiten in vol- lem Gange. Auf Grund des Reichsgesetzes zur Verminderung der Arbeitslosigkeit vom 1. Juni 1933 werden etwa 2090 Erwerbslose Beschäftigung finden. Die Baukosten sind neuer- dings auf 31 Millionen RM berechnet worden. Es werden rund vier Millionen Kubikmeter Erdmassen zu bewegen sein. Die sich ergebenden meherere Hunderttausende Kubikmeter Abraummassen dürften ohne kostspielige Zwischenlagerung bei der Elster- und Luppe-Regulierung Verwendung finden. An Kunstbauten sind auszuführen zwei Schleusen bei Wüste neutzsch mit einer Kammerlänge von 85 Meter und einer Breite von 12 Meter, drei Sicherungstore zur Sicherung oer Dammstrecken, 13 Eisenbahn- und Straßenbrücken, zwei Un terführungen bei Dölzig, 9 Dücker und Durchlässe sowie 5 Ein- und Auslässe. Wachsam sein! Nicht warten, bis Ihnen der Konkurrent die Kundschaft vor der Nase wcgschnappt, Nein, auspassen und sorge«, daß die Kundschaft immer wieder zu Ihnen kommt. Wie man das macht? Durch die Anzeige im Riesaer Tageblatt. Sus AntMsen »er SWWen LA. Wie aewaltia der Anfscbwnna der SA. in den lebten Jahren war. zeigen iolaende Zahlen: Als Oberaruvven- sübrer von Killinaer 1927 die Führung der EN. Freistaat Eachsen-Tbüringen übernahm, zahlte sie 5000 Mann, von denen die Hälfte etwa zn Saisis-n aebörte. Heute zählt die Gruppe Sachsen allein 8« «NN Mann SA. Aus der ehemaligen Gruppe „Mitte" SA. (Eachsen- Tbüringen. Provinz Sachsen! entstand eine eigene Gruppe Lachsen, die später Gruppenführer von Detten übernahm. Ibm zur Seit» siebt StabSsübrer Kob, sowie Standarten- sichrer von Falkenhausen, dem die Vorbereitung und Leitung des SA.-AuimaricheS in Leipzig übertragen wurde. Di» Gruppe Sachsen gliedert sich in fünf Untergruppen, mehrere Brigaden, die wiederum untergeteilt werden. Wie in der gesamten SA., so seht sich auch ihre Führung aus den verschiedensten Berufen zusammen. Da sieht als oberer Führer der Schudmachermeifter neben dem alten Offizier und neben diesem wieder der Akademiker, der infolge seiner Jugend noch nicht am Kriege teilnehmen konnte. 3MMMU WMg. Bolksdeutschcs Arbeitslager des Volksbundcs sür das Deutschtum im Auslände >RDA.) Schulgruppculandes- verband Sachsen 16.—St. Juli. „Deutsche Jugend und ihre Deutschbclt", so könnte mau das Wesen und den Sinn solch eines Arbeitslagers nennen: denn deutsche Jugend kommt hier zusammen, um sich aus ihre stärkste Kraft, aus ihre Deutschheit, zu besinnen, aus die Deutschhcit, die kein Halt vor Reichs- und Staatsgrenzen kennt, sondern daS ganze deutsche Menschengut umfasst. Und diese Jugend wird zuversichtlich und gläubig beim Er leben dieser Deutschheit. Mädchen und Jungens aus Wcst- unb Mittelsachscn sind hier zusammcugekommen, um sich für den volksdeutschen Kampf vvrzubcreiteti, um in gemeinsa mer Arbeit den Anforderungen gerecht zu werden, die solche Deutschheit an sie stellt. Bon der Erkenntnis ansgchcnd, daß es eine Tragik sei, daß ein Millioncnvolk keinen Raum innerhalb seiner Staatsgrenzen Hot, um ein Drittel seiner Volksgenossen zu beherbergen, aber ein Verbrechen, wenn dieses eine Drittel von den übrigen, denen ein Bleiben im Mutterland vergönnt ist, vergesse» wird, erstreckt sich die volksdeutsche SchulungSarbeit aus all die Gebiete, die unser gesamtes Volkstum verbindet. Volksdeutsche Kunst — Volkslied und Volkstanz, als Grundstock eines Volksdeut schen Verstehens, Wissens, Willens und charakterliche Vorbe reitung in Form von Vorträgen, Arbeitsberichten und einer straffen Lagerdtsziplin. In allem Tun aber herrsch! eine Freude und ein Frohsinn, die der heutigen Jugend zu eigen ist. Frei, froh und sung, aber dennoch bewußt der Größe der Zeit, in der sie leben, der Größe der Ausgaben, die gerade in dieser Zeit an sie gestellt werden. Nie und niemals kann unser Volkstum hüben und drüben gefährdet sein, so lange eine Jugend am Werke ist, der Deutschscin und Treusein ein Begriff geworden ist. Deutsch und treu sich selbst und seinem Volke. Gustav Elemens, Siebenbürgen. Feuersbrunst au der Mosel Fünf Wohnhäuser eingeäscherk, acht Familien obdachlos In dem Hau» des Winzers kieren in Graach an der Mosel, bei Trier, brach in der Nacht aus bisher unbekannter Ursache ein Brand aus, durch den da» Wohnbau» und wei tere fünf Wohnhäuser vernichtet wurden, da die große Trok- kenheit die schnelle Au«breitung der Flammen sehr begün stigte. Acht Familien sind obdachlos geworden:; der Vieh, bestand konnte gerettet werden. Der Sachschaden ist sehr hoch und nur teilweise durch Versicherung gedeckt. fsssl-cflsn^yidt clem ttssi- nstüklicdsn l2. Fortsetzung.) Fürst Kreyn lächelte. „Und ist das alles, Exzellenz?* „Neml Aber doch nur ein Charakteristikum. Bei Kriegs ausbruch wurde Herr von Stein einer Etappe zugeteilt. Major von Uslar schlug ihn nach einem Jahr zum E. K. vor, und was gibt der Herr zur Antwort? „Das Eiserne Kreuz ist für Tapferkeit vor dem Feinde gestiftet worden, und ich möchte mir nicht nachsagen lassen, daß ich dort war, wo Orden verteilt, sondern dort, wo sie verdient werden"!" „Unglaublich!" Herr Joachim von Prittwitz schlug sich mit der flachen Hand auf den Schenkel, daß es knallte. „Un so was haben wir nun hier in unserem Kreis — anjenehme Nachbarschaft!" Graf Wedel liebkoste seinen schlohweißen, bis zur halben Brust reichenden Vollbart. „Pardon, mir ist aber doch, als hätte ich gehört, der Halaer sei Landwehr-Oberleutnant?" „Ganz recht," Exzellenz von Korff trank in kleinen Schlück chen sein Glas leer. „Ist er auch, und das E. K. I. hat er dann später gleichfalls bekommen Denn Uslar sorgte natür lich dafür, daß der tatenlustige Herr schleunigst zur Front abgeschoben wurde." Der Fürst zerdrückte den Rest seiner Zigarre im Asche becher. „Offen gestanden, mein« Herren, mir ist es noch immer nicht ganz klar, weshalb unsere verehrte Exzellenz von Korff gegen die Aufnahme gestimmt hat." „Aber — Durchlaucht! Bei dieser Gesinnung?" „Ja, warum denn nicht? Wie Herr von Stein über den Offiziersstanü denkt, ist seine Privatangelegenheit, und wir haben doch in unserem Verein mindestens sechzig Prozent Mitglieder, die auch nicht Reserveoffiziere sind!" Der alt« Reitergeneral bekam einen dunkelroten Kopf. „Das ist etwas ganz anderes! Von einem Revierförster, Waldhüter, Inspektor oder Verwalter kann man das nicht verlangen, hingegen bei Herrn von Stein! Er würde uns doch selbstverständlich auch gesellschaftlich näher getreten s«in!" „Glaube ich kaum," meinte Graf Wedel, „wenn ihm an einem Verkehr läge, hätte er und seine Schwester längst Be suche gemacht." „Frau von Wiedemann ist wohl nur vorübergehend in Hala und hat außerdem Trauer, ihr Mann starb erst vor einem halben Jahr," sagte Fürst Kreyn. Exzellenz von Korff strich sich nervös über das bürsten artig verschnittene, silberglänzende Haar. „Mag alles sein. Trotzdem — gerade jetzt, wo hier die Abstimmung bevorsteht, soll man sehen, wen man bei sich aufnimmt, und wenn schon ein adliger Großgrundbesitzer derartig« Ansichten heraus steckt!" „Also, meine Herren, da kann ich beim besten Willen nicht mit!" Der Vorsitzende brannte sich umständlich eine neue Zigarre an. „Wir haben uns zusammengefunden in unserem Verein zum Schutze des Wildes, zur Hebung der Weid gerechtigkeit, aber es steht uns kein Recht zu, gewissermaßen «ine Kaste zu bilden, die Aufnahme eines Mitgliedes von seiner Gesinnung abhängig zu machen! Und schließlich: von Stein ist Offizier, die Tatsache genügt doch wohl!" „Verzeihung — mir nicht!" widersprach Exzellenz von Korff. „Durchlaucht wissen selbst, welch schweren Stand wir gegen die mit allen erlaubten und unerlaubten Mitteln be triebene polnische Agitation haben." Der Fürst lachte. „Aber Exzellenz! Da gehen Sie doch zu weit! Oder glauben Sie im Ernst, Herr von Stein wäre nicht ebenso deutsch gesinnt wie Sie und ich?" „Das weiß ich nicht. Jedenfalls ist es auffällig, daß «r sich erst vor einem Jahr hier angekauft hat, Hala soll dreißig Millionen gekostet haben, und so vermögend war er von Haus aus sicher nicht." „Er hat geerbt, irgendein Bruder seiner Mutter hatte auf Java eine Kaffeeplantaae," meinte Graf Wedel, „ich weiß es zufällig durch meinen Anwalt, Justizrat Doktor Faßbender in Breslau, na, und bei dem heutigen Stan- des hollän dischen Guldens " er zuckte die Achseln und schwieg. Herr von Prittwitz griff mit der fleischigen, behaarten Hand nach seinem Glas. „Also Valutamann och noch! Für Durch laucht mag die Ablehnung ja nich anjenehm lein, das werden wohl nu die Romolkowitzer Fasanen büßen müssen!" „Dazu halte ich Herrn von Stein für zu vornehm denkend!" Der alte Herr sah den Rauchringen seiner Zigarre nach. „Vielleicht entschließt sich Exzellenz von Korff doch noch. seine Meinung zu ändern, wir könnten dann bei der nächsten Mitgliederversammlung erneut abstimmen." Der General gab sich einen Ruck: „Durchlaucht — ich be dauere, hier kommen meine Grundsätze in Frage, es tut mir aufrichtig leid, aber " „Tja, oa muß ich mich wohl bescheiden, schade " Er stand auf. „Für heute müssen Sie mich entschuldigen, meine Herren, bis Romolkowitz ist es bei dem Matschwetter eine ganze Ecke, und meine Tochter wartet. — Am Montag sehen wir uns wohl in Nünchritz zur Hasenjagd?" Wenige Minuten später klang von draußen das Surren eines obfahrenden Kraftwagens, der dumpfe warnende Ton einer Hupe. Herr von Prittwitz lehnte sich zurück und schlug Las recht« Bein über das linke Kni«. „Na ja, da hat unsre Durchlaucht wieder mal den liberalen Feudalherrn jespielt — schließlich, wenn eener Fürscht is', kann er sich och das er lauben. Hat einer der Herren Stein «ijentlich lchon mal je- sehn?" „Ja, neulich in einer Versammlung," Graf Wedel putzt« an den Gläsern seines Klemmers herum, „irgend so 'n pol nischer Agitator sprach und den deckte der Halaer eklich zu, ich muß sagen, das hat mir imponiert; denn wer heutzutage hier in Oberschlesien eine Lippe gegen die Waschlapvkis und Schmierinsky riskiert, ist seines Lebens nicht mehr sicher." „Wenn Löbau Ententebesetzung kriegt, gehe ich jedenfalls nach Breslau," erklärte Exzellenz von Korff. „Hm — ob es wirklich dahin kommt?" „Aber sicher! Gerade die Grenzorte sollen möglichst stark belegt werden, und die Franzosen hoffen wohl auch dadurch einen Druck auf die Bevölkerung auszuüben, besonders wenn das Stimmenverhältnis, wie in unserem Kreis, annähernd gleich sein dürfte " „Haben Sie übrigens jebört," fiel der Pomsener Majorats herr ein, „in Kattowitz soll s ja toll zujejangen sein. — Läden jeplündert, ein halbes Hundert Deutsche verschleppt, Miß handlungen, Verjewaltigungen — un dabei liest das janze Nest voll Chasseurs d'Afrique!" Graf Wedel wiegte seinen Kopf hin und her. „Können wir hier alles noch erleben. Bei mir, in Nünchritz, sind schon seit einem halben Jahr keine Leute mehr zu kriegen, weil sich die Polen weigern, mit den Deutschen zusammenzuarbeitcn, die Kerls bekommen ja als Abstimmungsberechtigte sowieso Unterstützungen von der polnischen Nationalbank, da können sie ruhig faulenzen "