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- Erscheinungsdatum
- 1933-07-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193307184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330718
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330718
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-07
- Tag 1933-07-18
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Monat
1933-07
-
Jahr
1933
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Richtlinien für die künftige Ausgabe und Arbeit des Verbandes Sächsischer Industrieller. Sm 18. Juli fand im Hotel Bristol in Dresden die erste Sitzung des neuen Gesamtvorstandes des Verbandes Säch sischer Industrieller statt. Ter Vorsitzende, Herr Wilhelm Wittke, eröffnete die Sitzung mit einer Ansprache und gab dabei di« Richtlinien für di« künftige Ausgabe und Arbeit des Verbandes bekannt. Er führte auS: Ich habe die Ehre, Sie, meine Herren, als die Mitgfte- -er des neuen Vorstandes unseres alten BSI. willkommen zu heißen. Ich weiß, daß Sie alle ohne Ausnahme heute in Ihrem eigenen Betriebe eine große Arbeitslast zu bewäl tigen haben und daß «S Ihnen daher schwer wird, Ihre Kraft für allgemeine Ausgaben freizumachen. Um so mehr danke ich Ihnen dafür, daß Sie sich für unsere, der sächsischen Wirt schaft gewidmete Verbandsarbeit zur Verfügung gestellt haben. Wir wollen ernsthaft und freundschaftlich zusammen arbeiten und unsere vereinten Kräfte darauf spannen, -aS große Werk der Arbeitsbeschaffung zu fördern, damit unser Volk von der verderblichen Seuche der Arbeitslosigkeit er löst wird. Unendlich viel können wir zu dem Gelingen dieses Werkes, von dem doch so vieles abhängt, beitragen, wenn wir einmütig und tatkräftig und unter Zurücksetzung aller persönlichen und eigennützigen Wünsche Zusammen gehen, beseelt von dem Geiste der Verbundenheit mit unse rem Volke und erfüllt von der Pflicht, ihm zu dienen. Der VSJ. hat diesen Dienst an der Allgemeinheit immer hoch- gehalten' selbst wenn er glaubte, in erster Linie ein Ver band zur Wahrung der gemeinsamen Interessen seiner Mit glieder sein zu müssen, diente er doch dem Ganzen. Mit dem Danke für Ihre Bereitschaft und für die da mit bekundete Anhänglichkeit und Treue zu »em Verbände verknüpfe ich die cnndringlichc Bitte, jederzeit und nicht bloß im Rahmen der Borstandssitzungen durch Rat und Tat mitzuarbciten und damit der. Geschäftsführung eine ver läßliche Stütze zu fein. Ich versichere Sie im Namen der Geschäftsführung, daß Ihr Rat, Ihre Anregungen und Vorschläge immer der vollkommenen Achtung und Beachtung der Geschäftsführung begegnen werben. Die neue Ordnung, die in unserem Vaterlands der hoffnungslos verfahrenen Parteiwirtschaft, die sich Demo kratie nannte, aber von wahrer Demokratie weit entfernt war, kurzerhand ein verdientes Ende bereitete, hat dazu geführt, den Vorstand neu zu bilden. Ihre Berufung, meine Herren, ist unter genauer Beachtung der Richtlinien und Grundsätze der Regierung geschehen und im Einver nehmen mit den Männern ihres Vertrauens. Wir haben uns bemüht, nicht nur der politischen Entwicklung, sondern auch den in unserer sächsischen Industrie gottlob so viel fältigen Branchen gerecht zu werden. Vielleicht ist dadurch Ihr Kreis etwas größer geworben als wir «s uns dachten. Das wird aber unserer Arbeit keinen Abbruch tun. Wir sind ja kein Parlament, waren nie eins und werden auch kcins werden. Schon immer war es bei uns gute Uebung, nicht zu majorisieren, sondern unS in fachmännischer Einsicht und in berufsgenossenschaftlichem Bescheiden zusammen, zukinben und in Zweifelsfällen der Verbandsleitung die letzte Entscheidung zu überlassen. Wir befassen uns aus der Praxis für die Praxis mit wirtschaftlichen Dingen und diese unterliegen einer einfachen Gesetzmäßigkeit, die zwar von Fall zu Fall verständig geklärt werben muß, die sich aber einer Abstimmung selbstverständlich entzieht. Es war ja immer unser Haupteinwand gegen die marxistisch-demokra tische Politik, daß diese auch über simple Wirtschastsgesetze abstimmte und sie damit höchst sinnlos und schädlich einer politischen Zufallsmajorität und einem oft noch unsinnige ren Kompromiß unterwarf. Dieser Unfug, den wir nie mitgemach! haben, ist abgestellt für immer. So wird es uns bestimmt nicht scbnrer werden, den Führergedanken, der fortan das deutsche Geschick bestimmt und der auch Sie be rief in unserer hoffentlich sehr ersprießlichen Zusammen arbeit jederzeit zu wahren. Diejenigen Persönlichkeiten unter Ihnen, die der Bewegung angehören, der wir die autoritäre Regierung und die ebenso energische wie erfolg reiche Abkehr von der unheilvollen Politik -er Arbeits losigkeit verdanken, und alle die Herren, die sich die natio nalsozialistischen Grundsätze besonders zu eigen gemacht haben, werden uns bei der Durchführung unserer Aufgaben im Sinne des neuen Staates unterstützen; sie werden dafür zu sorgen haben, daß wir uns ständig im Einklänge mit den leitenden Ideen und Männern des neuen Staatswesens befinden. Ich bitte diese Herren, gerade hierin nicht zu versagen und ich banke Ihnen dafür im voraus. Tie Auswahl der Vorstandsmitglieder war keine leichte Aufgabe. Wir haben dabei die Qual der Wahl stark verspiirt. Biele waren berufen und nur wenige konnten wir auserwählen. Tas ist wahrhaftig das beste Kompli ment, das wir der sächsischen Industrie machen können, denn es ehrt den Berufsstand, wenn so viele Persönlich keiten für eine Wahl in Betracht gezogen werden durften, bei der doch nicht nur ungewöhnliche Sachkenntnis, sondern vor allem auch die von den Berufsgenossen anerkannten Charaktereigenschaften »en Ausschlag geben. Das beweist doch, daß die Lebenskraft der sächsischen Industrie, ver körpert in ihren Unternehmern, noch ungebrochen ist und was das heißt, brauche ich vor Ihnen, meine Herren, die Sie besser wissen als mancher andere, was marxistische Wirtschaftspolitik bedeutet, nicht weiter auSzuspinnen. Sie sind die Repräsentanten der nahezu 4VW sächsischen Industriellen, die unser Verband umschließt. Auf ihre Tätigkeit richten sich die Erwartungen Ihrer Berufsgenossen und die Hoffnungen der Geschäftsführung. Unsere Aufgabe ist eine doppelte: wir müssen fördern «nb wir müsse« er ziehe«. Zu fördern haben wir alle Maßnahmen, die dazu geeignet sind, Arbeit zu schaffen und die Erwerbslosigkeit zu mindern. Dazu gehört eine Fülle mühevoller Klein arbeit, von Auskünften, Ratschlägen, Gutachten, Gesuchen, Besprechungen und Reisen. Damit werden wir Sie nicht behelligen. Von Ihnen erwarten wir die Beratung, aus der sich klare Grundsätze entwickeln, nach denen wir in der Geschäftsführung diese Einzelarbeit bewältigen. Es kann nicht ausbleiben, daß in unserem Kreis« widerstreitende In teressen zusammenprallen und Spannungen entstehen. Darüber müssen wir unbedingt hinwegkommen. Wir kön nen es nur, wenn wir auf das Ganze sehen, und wenn wir beständig danach trachten, zu erkennen und zu befolgen, was dem Ganzen, nämlich der sächsischen Wirtschaft, dem säch sischen Volke und darüber hinaus der ganzen deutschen Volkswirtschaft frommt. Wir folgten bisher dem großen Grundsätze, der immer seine Geltung behalten wird, solange Menschen erzeugen und tauschen, dem Grundsätze von Treu und Glauben. Unser« tiefgründige Anklage gegen die Ver nachlässigung und Mißachtung dieses Gebotes ist noch in j Ihrer frischen Erinnerung. Wir wollen und werden dafür sorgen, daß in dem Aufgabenkreise, der uns zusammen führt, Treue und Glauben wieder zu Ehren kommen, und wir werden ferner einem neuen Grundsätze zur unbedingten Geltung verhelfen, -er jener Regel übergeordnet ist, und der ftr den einfachen Worten unseres Führer» liegt: Gemeiunnft geht »or Eigennutz! Wenn wir diese Leiden Normen immer vor Augen haben und bei allem, was wir tun oder lassen, anwenden, so werden wir, ohne Abstim mung und ohne Befehl, von selbst und auf die einfachst« Weise von der Welt zu richtigen Beschlüssen kommen. Darin liegt aber auch die unbedingte Gewähr, daß sich nnser Ver, band einsügt in die Rbihe der Organisationen, die bewußt an der Befestigunq des neuen Staates und an der von ihm vorgezeichnete« WirtfchaftS. «nd Sozialordnung Mitwirken. Damit stehen und fallen wir, und so wird uns von dieser Richtlinie nichts abbringen, denn sie ist die erste Grundlage unserer Daseinsberechtigung. Damit lösen wir aber auch zugleich die zweite Aufgabe: die Erziehung unserer Mitglieder. Die Grundsätze des Wirtschaftens im totalen Staate sind einfacher Art. Wir haben früher viel von freier Wirtschaft gesprochen, wo es keine mehr gab. Fortan wird die Wirtschaft im Grunde freier sein als sie es in der Blütezeit der Konzerne, Kartelle und der zweifelhaften Riesenbetriebe war. Der neue Staat wird die Wirtschaft befreien, indem er sie und ihre Organi sationen vereinfacht. Er wird die Wirtschaftler mit Fug und Recht zwingen, sich ans ihre eigenen Ausgaben zu beschrän ken und dadurch wird er sie in den Stand sehen, diese ihre Aufgaben sekbstverantwortlich zu meistern. Es wirb künftig nicht mehr möglich fein, Kapital und Wirtschaft zu ver mengen und zu verschachtcln und allerhand Dinge zu be treiben, die organisch nicht znsammengehören und die von anderen selbständigen Unternehmern, die es 'besser ver stehen, betrieben werden müßen. ES ist also kein leeres Wort, daß die schöpferische Initiative befreit werden muß. Tatsächlich ist sie nicht frei, weil sich der Unternehmer noch mit vielen Dingen beschäftigt oder unter den Nachwirkungen der früheren StaatSsührung beschäftigen muß, die mit sei ner Ausgabe, im fachlich und persönlich gemeisterten Betriebe gute Ware zu erzeugen und sic zu anständige» Bedingungen zu verkaufen, nichts zu tun haben. Ich brauche Ihnen hier zu weiter nichts zu sagen, es genügt vollkommen, daß ich Sie bitte, die außerordentlich treffenden und beherzigens werten Ausführungen des Kanzlers vom 7. Juli ds. Is. nochmals durchzulesen. Adolf Hitler weiß, worauf cs an kommt und was zu geschehen hat. nnd er ist zweifellos der Mann, der, was er für richtig hält, auch durchsetzt. Bisher hatten wir leider nur Politiker, die bestenfalls wußten, wie es gemacht wird oder gemacht werben müßte, die es aber nicht machen konnten. Und deshalb obliegt cS gerade uns in unserem ureigensten Interesse, dafür zu sorgcir, daß die politische Fordcruna, di- heute an alle Volksgenossen ergeht, Gemeingut aller Wirtschaftler wird und daß vor allem der berufsftändische Geist lebendig wird Tas ist die Er- ziehnngsausgabe, auf die cS zuerst ankonnut, und der Kanz ler wird nicht müde, sic voranzustellen, weil er weiß, daß von heute ans morgen zwar der Mund umlernt, aber nicht bas Herz. Darin liegt auch der Grund, weswegen der be rufsständische Aufbau zunächst aufgeschoben wurde. Nie mand möge etwa anuehmen, daß auch die geistige Durch dringung der Wirtschaft mit dem berufsstündischen Gedan ken vertagt wurde. Im Gegenteil, sic ist mit allem Nach druck zu betreiben. Lediglich die organisatorische Aufgabe, zu der sich ebensoviel Berufene wie Unberufene drängten, wird zurückgestcllt, weil, solange nicht der berussstäudische Geist, das organische Denken wirksam ist und von selbst nach seiner Form drängt, eine Ucberorganisation und Bürokratisierung Platz greifen könnte, die der Todfeind produktiver Arbeit ist. TaS entspricht ganz den Gedankengängcn, die wir bereits im Mai und Juni ds. Is. in unserer Verbandszeitschrist in den Lcitaufsätzen: „Berufsstand Industrie" und „Reichs- vachlen au» irr ver Milchwirtschaft voran 0 Der Beauftragte des Reichskommissars für Milch wirtschaft, Georg Reichart, Dezernent für milchwirtschaft liche Angelegenheiten im Amt für Agrarpolitik in Berlin, unterrichtete sich in den letzten Tagen der vergangenen Woche in persönlicher Fühlungnahme mit Vertretern der Sächsischen Regierung, des Milchversorgungsverbandes Leipzig und milchwirtschaftlicher Bsrufskreise über die Lage der Milch wirtschaft Sachsens und namentlich des Regierungsbezirkes der Kreishauptmannschaft Leipzig. Er gab dabei neue Richtlinien bekannt, insbesondere über den Zusammenschluß milchwirtschaftlicher Betriebe ge mäß des durch die neueste Retchsgesetzgebung abgeänderten 8 38 des Reichsmilchgesetzes. Bedauerlicherweise mußte er in Leipzig feststellen, daß verschiedene Milchhändler trotz wiederholter Warnungen der zuständigen Stellen in den letz ten Monaten demonstrativ kleine Prioatmolkereien neu errichtet haben, die im Rahmen des Neuaufbaues der Milch wirtschaft keine Daseinsberechtigung werden erlangen können. 8 38 des Reichsmilchgesetzes wurde gerade geschaffen, um die Wirtschaft vor Fehlinvestierungen zu schützen, zu denen leider die betreffenden Milchhändler mehrfach durch Vertreter von Molkereimaschinenfabriken verleitet worden sind. Herr Reichart gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß zuständigen sächsischen Behörden und die beiden sächsischen Nüchversorgungsverbände die ihnen von der bisherigen .eichsgesehgebung übertragenen Befugnisse zur Regelung ?r Milchwirtschaft bereits in weitgehendem Maß ausge- chöpft haben und stellte mit Befriedigung fest, daß er mit en von ihnen getroffenen und in Angriff genommenen Maßnahmen nicht nur voll einverstanden sei, sondern daß er sie darüber hinaus als vorblldlich für dir Durchführung des 8 öS des Reichsmilckgesetze, lu anderen Reichstsilen zu bezeichnen habe. KM MW! vdz. Der Vorsitzende des Deutschen Braunkohlen-In- dustrie-Vereins e. V-, Dr.-Iug. e. h. Heubel, Generaldirektor der F. C. Th. Heye Brauukohlcnwerke G. m. b. H., äußert sich über das Thema „Braunkohlenbergbau «nd Wirtschafts belebung" im Rahmen des Arbeitsbeschaffungsprogramms. Er schildert die Maßnahmen, die bas Gesetz zur Verminde rung der Arbeitslosigkeit vom 1. Juni ds. Is. für die Be lebung der Wirtschaft enthält und betont, daß die von dem Gesetz beschrittenen Wege erkennen lieben, daß die Wirt- schajtsbelebung an erster Stelle den Fertig-Industrien zu- gntekommen werde. Wenn sich erst die Wirtschaftsbelebung einige Zeit in den Fcrtigindustrien behauptet habe, dann werde eine belebende Rückwirkung auch auf die Rohstoff- Industrien, d. h. auf den Stein- und Braunkohlenbergbau, stattsinden. Es bestätige sich die alte Erfahrung, daß ein KonjuNktuvrückggztg zunächst die Fertigindustrien Md erst stand Deutsche Industrie" entwickelten. Ich zweifle nicht, daß wir in verhältnismäßig kurzer Zeit den sächsischen Unternehmer, der in seiner überwiegenden Mehrzahl immer im Volke wurzelte und mit seinen Arbeitern zusammenlebte und dessen nationale Gesinnung über jeden Zweifel erhaben ist, dazu bringen werben, so zu wirtschaften, wie man fortan wirtschaften muß und wird, also nach den Grundsätzen Adolf Hitlers und seiner Mitarbeiter. Nur insoweit wirb unser Verband die Politik berühren; im übrigen wird seine Tätigkeit eine streng wirtschaftlich sachliche sein. Indem wir unsere ganze Kraft und unsere vereinigte Sach- und Fachkenntnis unseren Mitgliedern zur Verfügung stellen zu dem ausgesprochenen Zwecke, Arbeit, Umsatz, Ausfuhr zu fördern, bienen wir bewußt dem Ge- metnwohl. Und deshalb dürfen mir erwarten, baß wir auch fernerhin der verständnisvollen Unterstützung der Behörden begegnen. In dieser Hinsicht hat uns dankenswerterweise der Herr Neichsstatthalter weitgehende Zusicherungen ge macht. Sie, meine Herren, bitte ich, das Ihnen Mögliche dazu beizutragen, baß wir durch gute und treue Arbeit den alten Ruf des VSI., der ja weit über die sächsische Grenz« hinausgeht, bewahren und vermehren, baß wir nach innen das freiwillig geknüpfte Band festigen und nach außen mit den anderen Berufsverbünden und vor allem mit den amt lichen Stellen ein gutes Einvernehmen halten. Wir wollen sauber und anständig, tüchtig nnd sachkundig gute Arbeit tun zum Nutzen unserer Mitglieder und unseres Standes, zum Wohle unserer sächsischen Wirtschaft und unseres Vol kes, in Treue uud Gehorsam zur Staatsgewalt. Mehr kan» niemand versprechen und mehr kann niemand fordern. Die Stunde, in der wir unS zusammestsindcn, ist günstig. Tie deutsche Wirtschaft hat nach der Flaute, die dem Ab ebben dcs großen Krisensturmcs folgte, zum ersten Male wieder frischen Wind in den Segeln. Der Kanzler und der neue Wirtschaftsminister, den er sich mtt einem guten Griff aus der Wirtschaft bcranShvste, haben denkwürdige Worte über die Stellung und die Ausgabe der Wirtschaft im neuen Reiche gesprochen, Worte dcS Verständnisses, des Vertrauens und des Schutzes, die das Herz des Unternehmers tief be rühren und ihn für manche Stunde dcs Kummers und der Verzweiflung entschädigen. Von dem staatsmännischen WirllichkeitSsinn dieser Reden wird, davon bin ich über zeugt, die echte Arbeitsbeschaffung, nämlich die aus eigener Kraft, ausgehcn. -Die Negierung wirb nicht vergeblich an die Sachkenntnis, die Leistungsfähigkeit nnd die schöpferische Initiative des deutschen Unternehmers appelliert habe». Der vom Führer verkündete Schutz uud die angeknndigte Entlastung haben die Wirtschaft merklich beruhigt und aus dieser Beruhigung der Wirtschaft wird die Arbeit erwach sen, die Millionen Volksgenossen fordern. Arbeitslohn statt Ärbcitslosenrcntc heißt die Parole, und wir sollen und werden dabei mithclsen nach der Richtschnur: Führung, Ge folgschaft, Leistung, Verantwortung. Ich habe die Schwierigkeiten der sächsischen Industrie klar vor Augen; ich kenne die Ausfnhrsorgen der verarbei tenden Industrie, nnd ich weiß auch, daß die ungeheuer wich tige Aussuhrfunktion durch die Erweiterung des Binnen marktes nicht ersetzt werden kann. Trotzdem bin ich zuver sichtlich, denn ich habe die Ehre gehabt, in jahrelanger Ber- bandsarbeit, die nicht immer leicht war, den sächsischen Unter nehmer kennen zu lernen. Er nnd seine tüchtigen Werk leute werben es schaffen da der neue Staat ihnen die Wege zur Arbeit freimacht! Und deshalb darf ich Ihnen, nachdem cs solange bei uns bergab ging, im historischen Gedenken an die Entstehung unserer sächsischen Industrie auS der Berg mannsarbeit des Erzgebirges mit innerer Ueberzeugunq zurufen: Glück auf! in einem späteren Zeitpunkt die Rohstoff-Industrien treffe Entsprechend würbe die Wirtschaftsbelebung zunächst den Fertigindustricn und später den Rohstoff-Industrien zugute- kommen. Eine unmittelbare Belebung dürfe der Braunkohlen» Bergbau bann erwarten, wenn der Anreiz des Ehestands darlehens Eheschließungen in größerem Umfange und damit Gründungen von neuen Haushaltungen im Gefolge haben werde. So werde z. B. von dem Brikettabsatz der Mittel deutschen Braunkohle ein Quantum von etwa 7ü Prozent allein vom Hausbrand ausgenommen, während dem indu striellen Verbrauch nur 3N Prozent zugeführt würden. Der Rohkohlenabsatz hänge an erster Stelle von einem erhöhten Stromverbrauch und von einer Belebung der chemischen Industrie ab. Äon dem Rohkohlenabsatz des Mitteldeutschen nnd Ostclbischcn Braunkohlensyndikats entfielen etwa 48 Prozent auf Kraftwerke und etwa 21 Prozent auf di« chemische Industrie. Weitere Absatzmöglichkeiten für Roh braunkohle befänden sich in der Zucker-, Papier-, Zellstofs- und Textilindustrie. Einen weiteren wesentlichen Erfolg verspreche sich der Mitteldeutsche Braunkohlenbergbau von dem Ausbau der Treibstoff- und Mineralöl-Industrie auf deutscher Braunkohle im Zusammenhang mit der starken Förderung des Kraftverkchrswescns und des im Auftrage dcs Reichskanzlers entworfenen Netzes von Autofahrstra- ßen. Bisher sei die deutsche Mineralöl- und Treibstoff-Ver sorgung zum allergrößten Teil durch Einfuhr ausländischer Fertigprodukte erfolgt. Das habe nicht nur große Devisen- betrüge ins Ausland geleitet, sondern uns auch in wehrpoli tischer Hinsicht in unerträglicher Weise vom Auslande ab hängig gemacht. Diese beiden Gesichtspunkte wiesen darauf hin, die Gewinnung von Mineralölen und Treibstoffen möglichst aus deutschen Bodenschätzen mit allem Nachdruck zu fördern. kW MWWe MbillvW WiW M RWllMWi- M km MMSeltmIMeklW. Gruennung eines Verbindungsmannes. Berlin. lFunkspruch.s Nachdem vor einigen Tagen zwischen dem Reichswirtschastsminister Schmitt «nd dem Neichsarbeitsminister Seldte eine engere Zusammenarbeit zwischen beiden Ministerien verabredet worben ist, ist nun mehr ein Berbindnngsmann ernannt worden. Der bisherige Preffereserent des Reichswirtschastsministeriums, Dr. Pohl, der neben dem Pressereferat bas sozialpolitische Reserat ver waltet, hat das Pressereserat abgegeben und verwaltet nun mehr gleichzeitig im Neichsarveitsminifterium das Referat Treuhänder, Lohnpolitik «sw. Damit sind zwei wichtige Abteilungen, die in früheren Jahren unter anderen Regie rungen ost schwere Differenzen miteinander hatten, i« eine Hand gesegt.
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