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Nlmdst»k-Vtt«r«m Sonntag, 25. J»ni öetpztg—Dr«»de« 6,00 Funkgymnastik; 6,1b Bremer Hafenkonzert; 7,00 Früh« fingen auf dem Leipziger Sportplatz; 8,00 Neuzeitliche Grunfvt« terkonservierung im Thüringer Emheitslilo; 8M Moraenan- dacht; 0,00 Morgenfeier: ,,Gott, Gemüt, Welt": 10,45 Chorkon zert des Erzgebirgischen Sängerbundes; 11,30 „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist", Kantate von Johann Sebastian Bach; 12,00 Leipziger Sinfoniekonzert; 14,25 Winke für die Landwirtschaft; 14,35 Bunter Reigen; 15,30 Heinrich Lilienfein lieft „Die Wart- burgdichter"; 16,00 Alte, liebe Lieder; ein mehrfach besetztes Männergesangquartett; 16,30 Deutsches Derby in Hamburg; 17,00 Das Höllische Konzertorchester; 18^5 „Schützt deutsches Land, indem ihr Luftschutz schafft!" «in Hörbericht vom Groß« Fluatag in Dresden und von der Lust- und Gasschutzübuna des Militärischen Volksfestes in Meiningen; 19,15 Hausmusik für Klavier; 19,45 Stunde der Heimat: „Merseburg jubiliert!" 20,15 Der Staat spricht; 2lU20 Frauenlift, eine bunte Hörfolge von Josef Krähe; 22,20 Nachrichtendienst; Unterhaltungsmusik. »leichbleibend« Tagesfolg«: 6^5 tzunkgymnastik; 6,35 Frühkonzert; 8,15 Gymnastik für Frauen; 9.40 Wirtschastsnachrichten, anschließend Wetterdienst, Verkehrsfunk und Tagesprogramm sowie: Was die Zeitung bringt; 11,00 Werbenachrichten der Deutschen Reichspostreklame; 13,00 Presse- und Börsenbericht, Wetterdienst, Wasserstandsmel dungen und Zeitangabe-15,35 Wittschastsnachrichten; etwa 17,30 bi» 17M Wettervoraussage und Wirtschastsnachrichten. Montag, 2«. Juni Leipzig—Dresoe« 10,10 Schulfunk: Kanadischer Urwald — kanadische Stadt; 10,80 Im Helm der Blinden; 12,00 Opernquerschnitt; 13,15 Kon zert auf volkstümlichen Instrumenten; 14,30 Frauenfunk: Pilze rm Haushalt; 15,00 Musik für Horn und Klavier; 15,20 Mittei lungen des Deutschen Landwrrtschaftsrates; 16,00 Da» gut« Buch! 16,20 Nachmittagskonzert; 18,00 Pädagogischer Funk: Der Mensch braucht Geschichte; 18,25 Die Umsiedlung nach dem Osten aus Sachsen und Anhalt; 19,00 Stunde der Nation, Uebertragung von Hamburg; 20,00 Der Staat spricht; 20,05 Volksmusik des Hofmannschen Zitnervereins; 20,45 Der Nationalcharakter al» Grundlage der nationalen Kultur; 21M Deutsch-finnische Musik: 22M Nachrichtendienst; anschließend Nachtmusik. Dienstag, 27. Juni Leipzi g—D re » d « n 10,10 Schulfunk: „Was die Jugend vom Gesetz wissen muß": Schonung von Wald und Flur; 12,00 Duette; 13,15 Suiten; 14,40 Hörbericht von der Einweihung der Motor-SÄ-Führerschule in Schloß Eänsefurth bei Hecklingen (Anhalt)- 15,00 Welche Ver- sendungsmöalichkeiten für Klemaut bietet Vie Deutsche Reichs post? 16,00 Orchester des Friedrichtheaters Dessau; 18,00 Richard Wagners „Meistersinger von Nürnberg"' 19,45 Zum 10. Toves« tag Paul Schreckenbachs; 19,00 Stunde der Nation: Zeitgenös sische Musik; 20,00 Der Staat spricht; 20,45 Wir bauen den Staat: Unser Wille; 20,25 „Schneider Fips", komische Oper in einem Akt von A. von Kotzebue; 21,20 Nachrichtendienst; 2130 Unsere Musikinstrumente; 22,30 Nachrichten; 22,45 Tonfilmmusik. Mittwoch, 28. Juni Deipzi g—D re » den 10,10 Schulfunk: „Vom Klee, der Glück bringt"; 10,45 Dienst der Hausfrau: Der sommerliche Blütengartcn; 12,00 Mittaas- konzerr; 16,00 Leipziger Sinfoniekonzert; dazwischen: „Von Versailles zur deutschen Revolution"; etwa 18,00 Niemals ver gessen — immer daran denken; 19,00 Stunde der Nation: „Ewi ges Deutschland"; dazwischen: der Staat spricht; 20,30 Orche sterkonzert der Berliner Philharmonie; 22,05 Nachrichtendienst; anschließend Leipziger Sinsoniekonzert. Donnerstag, 29. Juni Leipzi g—D r « » den 12,00 Operettenmelodien; 13,15 Die Berliner und Wiener Philharmoniker spielen; 14,30 Volksmusik, Mundharmonikaquar tett; 16.00 Für die Jugend: Erzgebirgijche Kinder singen und erzählen in ihrer Mundart; „Aesfchen Schnuti"; 18,00 ,Meist", Hans Franck spricht anläßlich der Sendung seines Kleist-Dramas am 30. Juni 19l3; 18,30 Hygiene auf der Reise; 18,45 Opern direktor Hermann Kutzschbach und Regisseur Josef Gielen unter halten sich über die neueste Oper von Richard Strauß „Arabella". 19,00 Stunde der Nation: ..Junge Manmchaft"; 20,00 Der Staat spricht; 20,45 Abendmusik rn der Moritzburg zu Halle (Saale); L1>jü „In Adolf Hitlers Jugendland"; 22,00 Nachrichtendienst. Freitag, 30. Junt Letp, i g—D re » den 12,00 Leipziger Sinfoniekonzert; 14,10 „Klang im Aether", Lyrik an den Rundfunk; 14,30 Wir stellen uns vor, 15M Be- schüftigungsstunde für die Jugend: Die Wetterstation im Garten; ^5,25 Volkswirtschaftliche.PlaMrej; 16L0 Das Funkyrchester al» Träger de» Deutsche tion: „Deutsche Reiterei' aufführung -Arabella", 1, Hugo von Hofmannsthal, Nachrichten; anschließend bi» 1,00 Serenaden und Ständchens Leipzigs b«wsiA«N^7,M MSstchläiw'tir'Krtten; 18M Mr -Ich. ten un» «in« „Wanderapothrke"«tn; 18M „Herr Walther und di« Waldfrau^Melodram von «l. Ritter: 1900 Stund« der Nation: „Heidelberg": 20,00 Der Staat spricht; M,05 Da» Dre- dener Soliftrn-Ensembl«; 2115 Nachrichten; 21^5 „Kleist", Hör. spiel von Kan» Franck; 22M Nachrichtendienst; Milttärmarsche. Sonnabend, 1. Snli Leipzig-Dr«»d«n 12 00 Sänger-Wettstreit; 13,15 Au» deutschen Gauen; 1L20 Au» aüer Welk; 14 80 Lon Lölz bi--Mer: 1?45 Kinderstube: . 15,30 Deutsche Heldensagen: .Malther und Hildegund"; 16,00 Nachmittagskonzert; dazwischen 17,00 Musikberatung; 18,00 Ein- führuim in die neueste Oper von Richard Strauß: „Arabella"; 18,15 Jucia-Anbar, Einbahnglas: 18,25 Die Genossenschaft-Idee ... — ve» Deutschtum» im Ausland; 19,00 Stunde der Na- ische. Reiterei"; 20 00 Der Staat spriH; 20,05 Ur- lyrische Komödie in drei Aufzügen von st, Musik von Richard Strauß; ?S,10 ^--raden und Ständchen. Sonntag, den 25. Juni. Berlin — Stettin — Magdeburg. 6.00: Funk-Gymnastik. — 6.15: Bremer Hafen-Konzert. — 8.00: Zuspruch. — 8.05: Zwischen Pond und Stadt. — 8.10: Schallplatten konzert. — 8.55: Morgenfeier: Uebertragung de» Etundenglocken- lpiels der Potsdamer Garnifonkirche. Anschließend Uebertragung oe» Glockengeläut» de» Berliner Dom». — 10.05: Wettervorhersage. — 11.00: Will Besper liest „Die Wanderung de» Herrn Ulrich von Hutten". — 11.30: Au» Leipzig: E» ist dir gesagt. Mensch, wa» gut ist. Kantate von Joh. Seb. Bach. — 12.00: Au» Breslau: Mittagskonzert. — 13.30: Schul- und Dorsorchester Rübehorst musi ziert. — 14.00: Stunde de» Laubenkolonistrn. — 15.30: Mando- linen-Konzert. — 16.00: Ende oder Neubeainn dörflicher Kultur? — 16.30: Gartenkonzert. — Gegen 16.55: Au» Franksurt a. M.: FutzdaU-Länderkanws Deutschland—Oesterreich. — Gegen 17.40: Au» Magdeburg: Ausschnitt vom Deutfchen Liedertag de» Elb- Havel-Sängerbunde», Gau Magdeburg. — Gegen 18.00: Aus Ham burg: Deutsche» Derby. — 19.00: Märkische Seen. — 19.50: Sport nachrichten. — 20.00 Losung. — 20.05: Joses Haydn. Au» den „Jahreszeiten". — 20.45: Heiteres Konzert. — 22.90: Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. — 22.20: Au» Köln: Borkampf um die Deutsche Echwergewichtsmeisterlchaft. — Danach bis 1.00: Tanz musik. — Gegen 23.10: Ausländsdeutsche» Volkstum. Köntgswusterhavf»«. 6.00—6.15: Berliner Programm. — 8.00: Stund« der Scholle. — 8.55: Morgenfeier. — 10.05: Berliner Programm. — 11.00: Gerhard Schumann: Die Lieder vom Reich. — 11.15: Deutscher Seewetterbericht. — 11L0: Berliner Programm. — 12.00: Au» Leipzig: Mittaarkonzert. — 12.55: Zeitzeichen der Deutschen See« warte. — 13.00: Fortsetzung de» Mittagskonzerte». — 14.00: Au» Hamburg: Stunde der Hitler-Jugend. Heinrich der Löw«. Ein Stück deutscher Beschichte. — 15.00: Reis« richtig! Eine praktische Reiseplauderei. — 15.30: Echallplatten-Konzert. — 16.00: H. W. Stein-Saaleck liest au» seiner Dichtung .Markgraf Ekkehard". -- 16.25: Cembalo-Musik. — 16.55: Berliner Programm. — 18.10k Verliebte und Narren au» Shakespeare» Werk. — 19.25: Au» Hamburg: Deutsche» Derby. — 20.00: Franz von Blon-Abend. — 21.00: Kaiserkronen und Paeonien rot. — 22.00—22.30: Berliner Programm. — 22.45: Deutscher Seewetterbericht. 23.00: Au- Leipzig: Tanzmusik. Montag, den 26. Zunl. Berlin — Stettin — Magdeburg 15.20: Familie al» Ausgabe. Wir suchen unsere Ahnen. 15.35: Für die Jugend. Äom Wasser haben wir', gelernt. —« 16.00: Heitere Lieder. — 16.15: Wie sollen wir Städte sehen? —- 16.30: Gartenkonzert. — 17.30: Stuoententum. Kaste oder T«- meinschastsschulung? — 17.50: Der Marsch. — 18.00: Alte deutsch» Klaviermusik. — 18.20: Ernst Jünger spricht über di« neu« Be« arbeitung seines Kriegsbuche» „In Stahlgewittern". — 18.40: Dich Funk-Stunde teilt mit ... — 18.45: Stimme zum Tag. — 19.00r Stunde der Nation. Pu» Hamburg: Doggerbank. Niederdeutsche» Sendespiel. — 2C05: Losung. — 20.10: Beethoven. IV. Sinfonie F-dur Werk 68 (Pastorale). — 21.00: Haben Sie schon gehört? —« 21.10: Fahrt durch verlorene» deutsches Land. Gustav Adolf LU« teck — Danach bis 24.00: Tanzmusik. Königswusterhausem 9.00: Bade dich gesund. — 9.10: Fröhlicher Kindergarten. 9.45: Manfred Kyber: „Heitere Tiergeschichten". — 10.10: Schul« funk: Die Orgel und ihre Register. — 11.30: Neuzeitliche Betriebs« fragen bei der Reichsbahn. — 11.45: Zeitfunk. — 15.00: Für di« Frau: Der gehäkelte Strandfchuh. — 15.45: Bacherstunde: „In fremden Landen. — 16.00: Konzert. — 17.00: Nationale Erdkunde. — 17.35: Lebende Tonfetzer. — 18.05: Chorkonzert. — 18.25: Un- deutsches in der deutschen Presse — gegen Sensation und Ver flachung. — 19.00: Berliner Programm. — Anschließend: Illu strierte Platte. — 21.00: Hans-Psitzner-Stunde. — 23.00: Au- Leipzig: Nachtmusik. AM Wk W Sie MIMIWsttklMkU ASM IlWM. Unser obiges Schaubild behandelt eine« der wichtigsten Probleme unserer Zett: die Arbeitslosigkeit, deren Behe bung mit zum Programm der Weltwirtschaftskonferenz ge hört. Wie man sieht, zählt Amerika nicht nur absolut, son dern auch im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung die meisten Arbeitslosen. Die Zahlen können hier nur geschätzt werden, da man in Amerika eine allgemeine Arbeitslosen fürsorge nicht kennt und daher auch statistisch nicht alle Er werbslosen erfassen kann. An zweiter Stelle steht Deutsch land mit gegenwärtig etwas über fünf Millionen Arbeits losen — bas sind etwa acht Prozent der Gesamtbevölkerung. Wie man weiter aus unserem Schaubild ersieht, hat Frank reich nur 300 000 Erwerbslose, also etwa ein Prozent bev Gefamtbevölkerung — eine Zahl, die von dem Wohlstand unseres westlichen Nachbars Zeugnis ablegt. (31. Fortsetzung.) Ich habe mit meinen Leuten nicht umsonst die letzten Wochen Tag und Nacht auf der Lauer gelegen — bis uns das ge jagte Wild endlich in die Falle gegangen ist " Der Ton feiner Stimme, der etwas Freundlich-verbindliches hat, als handele es sich bei dem eben Gesagten um das Liebens würdigste der Welt, nimmt plötzlich eme sehr bewußte Kälte an. „Im übrigen, Herr Hauptmann, habe ich natürlich," er macht eine leichte, unverkennbar ironische Verbeugung gegen Lesevre, „zu Ihrer persönlichen Beruhigung — meine Be weise. Da ist zunächst einmal dieses hier . . ." Rambeaux holt aus seiner inneren Rocktasche den Brief von Döllnitz an Baron von Löbau. Er reicht ihn mit einer Geste, di« das Einverständnis Lefeores vorausfetzt, Herrn von Löbau hinüber. „Ein Dokument von Wert, das jeden Zweifel über «ine Verbindung des gesuchten Kuriers mit dem Schloßherrn in wohl sicherlich staatsfeindlichem Sinne ausschließt." Seine Stimme, die wieder sachlich-freundlich ist, wächst zum Be fehl: „Ich bitte, Herr Baron, sich sofort zu diesem Schreiben zu äußern!" Herr von Löbau greift gelassen nach dem Dries. Er liest ihn und reicht ihn dann dem Kommissar zurück, dessen lauernder Blick nicht eine Sekunde währendd«» von dem Baron gewichen ist. Der Baron kennt solche Situationen seitdem die Besatzung im Schloß liegt zur Genüge. Für den Fall, daß bei dem Brief- und Depeschendienst des Bundes etwas in die Hände des Feindes fällt, hat man seine beson deren Verhaltungsmaßregeln. So sagt er sehr ruhig un bestimmt: „Eine plumpe Fälschung, Herr Kommissar. Tut mir leid, Ihnen nicht anders dienen zu können. Solch« Denunziationen sind keine Seltenheit mehr, seitdem Fran zosen im Land« sind." Rambeaux hat di« Spitze wohl verstanden, aber er tut, als habe er sie überhört. Er geht zum letzten Schlag vor. „Viel leicht haben Sie di« Liebenswürdigkeit, Herr Baron, mir zu laaen. wo Sie die letzten Stunden verbracht baden?" Rambeaux winkt seinen Beamten. „In zwei Kommandos Stichmort n rechten Mae! des Schlosses durchsuchen!" Die Leute verschlösse. „Den linken Trakt bewohne ich — Herr Kommissar!" „Das ist mir zur Genüge bekannt, Herr Hauptmanns lächelt Rambeaux böse, „aber da ich diesem preußischen Filau zutraue, daß er selbst nicht davor zurückschrecken wird, sich m einem Bersteck in Ihren eigenen Räumen am sichersten zu wähnen, so bin ich leider gezwungen, auch diesen notwendigen Schritt zu tun." Maria von Löbau bleibt fast das Herz stehen — Sie fühlt alles Blut aus ihrem Kopf weichen, ihre Lippen sind fieber« heiß. Sie tastet nach einem Sessel und läßt sich, unfähig einer weiteren Beherrschung, hineingleiten. Ihr« Füße versagen einfach den Dienst. Die halbe Nacht schon währt diese Auf regung — und setzt steht noch das Schlimmste bevor. Wenn sie ihn entdecken, wenn dieser Kommissar, dieses Scheusal in Menschengestalt, Hauptmann Döllnitz findet, dann kann ihm nur Gott noch gnädig sein. Der Gedanke an di« Entschei dung, die Marter der nächsten Minuten, läßt sie fast alle Bor sicht vergessen Wenn nicht Jeannette mit Ueberlegenhsit jeden Verdacht im letzten Augenblick abgewandt hätte, würde Rambeaux an der schlecht verhehlten Angst der Baronesse ge merkt haben, daß er aus der richtigen Fährte ist. „Excusez madam« — haben Sie Dank von Herzen für den entzücken- den Abend," Jeannette reicht mit gemachter Liebeswürdig keit Maria die Hand zum Abschied, „es ist besser, wenn ich die Herren setzt begleite." Ihre Augen verraten Maria dsut- ichden doppelten Sinn ihrer Worte. Während das Suchkommando mit Laternen und Leuchtern ede» dunkle Gemach durchstöbert, mit hastenden Schritten iber breite Korridore und Gänge poltert, von denen im flackerlicht der Kerzen gespenstisch hohe Ahnenbilder ver- vundert auf das Treiben schauen, beginnt Rambeaux den von Zefevr« bewohnten Trakt zu durchsuchen. Die ersten Räum« lind unverschlossen, die Beamten können nichts finden. Der Hauptmann steht mit verschränkten Armen und sieht mit schmalen Lippen, die allmählich von Hohn verzogen werden, urs die krampfhaften, erfolglosen Bemühungen Rambeaux .oürdigt ihn keines Blickes. Er steht regungslos im Gang, die Arbeit seiner Leute anfeuernd, hier und da wirft er einen Befehl dazwischen. Jeannette sitzt mit angespannten Sinnen im Arbeitszimmer ihres Mannes, sie wartet wie auf ihr .1 zum Auftritt: Gleich müssen di« Spitzel an der M«n Türe ihres Boudoirs sein. Schon werden Stimmen laut, man ruft nach den Schlüsseln. Lesevre bitte/ Jeannette, auf den Sang zu kommen. ^Fortsetzung kolat.) „In meinem Arbeitszimmer, Herr Kommissar." Rambeaux wird wieder sehr verbindlich: „Dann werden Sie sicherlich auch auf das genaueste im Bilde sein, wer in der letzten Stunde mit einem Schlittengespann auf dem Schloß angekommen ist — es handelt sich, wie mir eben einer meiner Beamten mitteitt, um Pferde aus Ihren Stallungen, Herr Baron." Che Herr von Löbau antworten kann, rüst Karl dazwischen: „Mit dem Gespann bin ich zur Jagd gefahren ., „Sie fuhren allein?" fragt der Kommissar. „Unser Förster begleitete mich." Rambeaux sieht den jungen Löbau durchdringen- an. „Ihre „Jagd" scheint ja «inen sehr merkwürdigen Hinter- gründ gehabt zu haben," er holt Lust, als müßte er sich von etwas freimachen, „den Förster Brinkmann haben wir im Hohlweg erschossen, als er sich nicht stellen wollte ..." Wie ein Hieb saust diese Nachricht auf die Familie Löbau nieder. Also ist der Förster doch ein Opfer der Verfolger ge- worden ... Der Kommissar läßt den vor ihm Versammelten, die mit merkwürdiger Geduld sein Verhör hinnehmen, keine Zeit zu Ueberleaungen Karl und der Baron stehen abgewandt m tiefem Schmerz Maria sucht mit starren Augen Rambeaux' Blick, der sich eben an Lesevre wendet. „Herr Hauptmann im Namen des Kaisers, ich lasse durchsuchen!" Lesevre sieht vor sich hin. In seinem Innern brandet in diesem Augenblick ein Meer von Gedanken: Abscheu, Eke gegen diesen Bluthund, Ekel vor allem, was um ihn voraehl Er ist herausgeriffen aus einer sanften Versunkenheit ir Schönheit und Größe des Gefühls, erbarmungslos hineinge stoßen in ein« reißende Flut von Haß, Habgier und Schmuß Knirschend krachen sein« Zähn« zusammen, sein Kopf wirt steinern unbeweglich, al» er jetzt unverwandt Rambeaux an blickt. „Ihre Behauptung, Herr Kommissar, ist lächerlich' Handeln Sie, wenn Sie müssen. Di« volle Verantwortung tragen Siel" „Mein Befehl, den Ich ohne jede Rücksicht durchzuführen ge- au. „ willt bin, da ich weiß, was ich in diesem speziellen Falle würdigt ihn meiner Stellung un- der Armee schuldig bin," ein nicht miß- zuverstehender Blick trifft Lesevre, „verantwortet alles. Ueberlassen Sie das Weitere mir, Herr Hauptmann!" r- - ..... - - . den rechten "Flügel des < kommen -em Befehl nach. „Ich selbst übernehme -en linken Trakt. Ne, Herr Haupt- mann, baden di« Liebenswürdig kett mich -u begleiten/