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l Iimi«n-8p«i1-8Ml-Vsnaem I r«8Wl>»öMW. Nachdem im Fußball und Handball dir Entscheidungen ! gefallen Und, »sendet lick, da- Interesse den reinen Dom- jmerjportarten zu. — In der Leichtathletik wartet 'der ST. Charwttenburg aus »einer schönen Anlage in Tichikamp mit dem ersten ,Internationalen" des JahreS auf. Die deutschen Spitzenkönner haben hier Gelegenheit, »ich mit einigen guten Ausländern, den Italienern Toetti, Facelli. Davernart, Tarttni, DomimNi sowie den Hollän dern Berger und ZeegerS zu messen. Beachtung verdient auch daS Sportfest der Standarte 1 der SA. Gruppe Ber lin-Brandenburg aus dem Tiergartensportplatz. Zu er- wähnen sind di« KretSmeisterschasten der Turner (Kreis 3b) in Zehlendorf, die Ostdeutschen Kampfspiele in Ares- lau und da» zweitägige Nationale Gelandespvrtfest in Freiburg (BreiSgau). — Im Handball ind die Turner bemüht, ihre lebten Teilnehmer für die Stuttgarter Turn- festrunde zu ermitteln. Der TSB -Meister SB. Waldhof- Mannheim hat noch gegen die Spielvg. Fürth um den süddeutschen Meistertitel anzutreten. — Im Fußball ist der Höhepunkt der Spielzeit überschritten. Das Programm beschränkt sich auf einige interessante, sportlich aber be deutungslos« Gesellschaftsspiele. Der süddeutsche Meister FSB. Frankfurt spielt am Sonnabend in Berlin gegen den Milmersdorfer ST. und tritt am Sonntag gegen die Stettiner Städtemannschast an. Beim Berliner SB. 92 weilt Hannover 96, während Tennis Borussia in der Ost mark gegen Masovia Lyck für den Fußballsport wirbt. Städtekämpfe liefern »ich am Sonnabend Chemnitz— Nürnberg-Fürth und Magdeburg—Halle, am Sonntag Dresden—sskÜrnberg-Fürth. Schweden und Dänemark tref fen sich in Stockholm im Länderkampf. — Im Rudern ist di« gvoße Internationale Berliner Regatta in Grünau an erster Stelle zu nennen. Die hervorstechenden Rennen cher dreitägigen Veranstaltung sind der Große Einer unter Teilnahme des deutschen Meisters Dohme-Guben, de» Amerikaners Wirth, des Dänen Hendrillen sowie von Düsterloh, G. v. Opel. Sckäfer-Dresden und Roßmann- Frankfurt (Oder), ferner der Kaiser-Bierer mit Italiens Olympiasieger Liberias dl Cabo d'Jstria, Amtcitia Mann heim, RK. am Wannte?, Berliner RT. und Sturmvogel SpindlerSfeld, weiterhin der Büxenstein-Achiter mit dem jugoslawischen Europameister RT. Gusar Split, Wiking ! Leipzig, Berliner RT., Lübecker RG., Berliner RB. 76 und Berliner RG. 84. Weitere Regatten finden in Hanau, ! Magdeburg, Stuttgart, Kiel, Koblenz und Emden statt. ' — Im schwimmen findet in Rotterdam der 7. Wasserballänderkampf Deutschland—Holland statt. Gut besetzt ist das verbandSosfene IubiläumS-Fest von PotS- dam 93. — Im TenniS interessieren die Borschluß rundenkämpfe der Europazone um den Davispokal. In Pari» stehen sich Australien und Japan gegenüber, im zweiten Kampf sind im Seebad Eastbourne England und die Tschechoslowakei die Gegner. — Im Radsport sind Bahnrennen in Nürnberg, Herzogenrath, Bocholt, im Äus- lande in Pari», Zürich, Genua und Brüssel augeseht. Recht ! zahlreich sind wieder die Ereignisse auf der Landstraße. — Im Motorsport steht das 8. internationale Kessel bergrennen zur Entscheidung an. Zu nennen sind noch daS 24-Stundenrennen von Le Mans und die Großen Preise für Motorräder von Pol«n (Kattowib), Turin und Paris. In der ReichShauptstadt wird die Flugwoche mit der „Großen Nationalen Flugschau 1933" abgeschlossen. — Im Rennsport beginnt in Hamburg-Horn am Sonn tag die Derbywoche. Weitere Galopprennen finden in Halle, Köln und in Auteujl statt, während für die Traber in Ruhleben die Startglocke läutet. Mall In MW. Dresdner S«. schlägt «ntS MntS Sri (0:0) Zu dem Gesellschaftsspiel zwischen dem Dresdner ST. und Guts MutS hatten sich am Mittwoch abend reichlich 7000 Zuschauer «ingefunden, die «in sehr fesselndes Spiel erlebten, das der DSC. auf Grund seiner besseren Taktik und Technik mit 2:1 verdient aber etwas glücklich ge wann. Mährend deS größten Teils der Spielzeit war die Guts Pints-Els ein völlig ebenbürtiger Gegner im Felde: sie hatte sogar teilweise etwa» mehr vom spiel und kam nur infolge deS Versagens der Stürmerreihe nickt zu mehr Erfolgen. Ganz ausgezeichnet schlug sich die Hintermann schaft von Guts MutS, in der sowohl Geißler und Lohs e, als auch Fischer im Tor ein überragendes Spiel lieferten. Gut waren in der Läuferreihe Flick und Sckmiedel im Störungssptel, während Heinitz nicht völlig befriedigen konnte. Sehr schlecht war aber das Ab- und Zuspiel aller drei Guts Muts-Läufer. Im Sturm blieben alle fünf Spieler weit unter ihrer Form, so daß unmittelbar vor dem Tor trotz der Gefährlichkeit vieler guteingcleiteter Angriffe die unmöglichsten Fehler be- gangen wurden. Beim Dresdner Sport-Club war die Hintermannschaft nicht ganz so sicher, immerhin hielt sie den gegnerischen Sturm jederzeit in Schach. Ein ganz großes spiel lieferte der Mittelläufer Kohler, dem der DSC. den knappen Sieg hauptsächlich verdankt. Beide Außenläufer waren in ihrer Gesamtleistung immer noch weit besser, als die von Gut» MutS. Ein deutliches Ueber- gewicht hatte der DSC. in der Stürmerreihe, die sich aber gegen die Hintermannschaft des Gegners nicht richtig durckzulctzen vermocht«. Die Ersatzleute für Müller bx.zw. Hofmann, Hartmann und Körner spielten durckaus er- folgreich, besonders der ehemalige Leipziger zeigte in der ersten Spielzeit eine sehr gute Leistung. Das Spiel verlief in der ersten Spielzeit torlos. Nach ausgeglichenen Leistungen zu Beginn, waren dann die An griffe von Guts MutS gefährlicher. Liebig vom DSC. wurde weit mehr beschäftigt, als Fischer auf der anderen Seite. Beide entledigten sich ihrer Arbeit zufriedenstellend. In der 14. Minute verhütete Clauß das Führungstor von Guts Muts, indem er einen Schuß von Pauliner auf der Torlinie ins Feld zurückköpfte. Unmittelbar vor der Pause stand aber das Glück auch Guts AiutS einmal zur Seite, als ein Schuß von Berthold knapp neben dem Torpfosten ins AuS ging. In der zweiten Spielhälfte lag überraschend zuerst wieder die Guts Muts-Elf etwa zehn Minuten leicht im Angriff. Dann unternahm aber der TSC. einige gefährlich« Borst-tze, die nichts einbrachten. In der 68. Minute mutzte sick dann Fischer zum ersten Dlale geschlagen bekennen. Nachdem ein scharfer Schuß von Körner vom Pfosten und der unmittelbar folgende Schutz von Hartmann von der Latte zurückprallte, konnte Clauß 2 unhaltbar einsenden. Bereits sieben Minuten später erhöhte der DSC. durch Köhler auf 2:0, dessen 25-Meter-Sckuß abgelenkt wurde und daher für Fischer unhaltbar blieb. Nun übernahm der DSC. einige Mi nuten völlig daS Kommando und es sah ganz nach einer höheren Niederlage der Guts Muts-Elf aus, als dies« während der letzten 10 Minuten trotz Herausstellung von John überraschend wieder stark aufkam und 5 Minuten vor Sckluß das Ergebnis auf 2:l verkürzte. Meckert konnte eine gute Flanke von Hölig scharf einschießen. * Sport- «nd Stiftungsfest deS Zeithainer SB. am Sonntag, den 18. Juni, in Zeithain. Der Zeithainer Sportverein ist wiederum einmal dabei, am kommenden Sonntag sein Sport» und Stiftungsfest zu feiern. Mit einem kleinen aber wirklich guten Sportpro gramm stellt fick» der Hierein an diesem Taae vor. Auch wie im Borjahr hat es sich der Turnverein Zelt- Lain nicht nehmen lassen, seine Sportfreund« au» dem DFB.» Lager an dem Gelingen dieses Festes Anteil nehmen zu lassen. Auch dem Turnverein Weida gebührt ein besonderer Dank, indem er sich bereit erklärte, das Handball-Werbesptel gegen den Turnverein Zeithain auszutragen. Die Leitung des ZSD. ist auch diesmal wieder bemüht aewelen, dem Eportpubsikum Gutes zu bieten. Mögen diese Bemühungen von Erfolgen begleitet sein. ES genügt nicht nur ein gute« Material in Spielern, um dem Verein Le- benSkrvft zu geben, vielmehr ist ein guter Stamm von Zu» schauern genau soviel, wenn nicht noch mehr wert. Wir »ollen hoffen und wünschen, daß auch dieses Fest, wie all« vergangenen, einen guten Verlauf nehmen wird und daß der Wrttergott recht freundlich gesinnt ist. Den richtigen Abschluß jedoch feiern die Zeithainer Sportler mit ihren Kameraden und Gästen im Hotel Reichshof Zeithain. Sdort-Grogramm r 13.80- 14.30: SB. Röderau 1. Knb. - Lichtensee 1. Knb. 14.80- 16.00: MSB. Fleischer-Elf - Zeithainer SD. 2. 16.00—17.00: Handballwerbe» und Pokalspiel Tuend. Weida 1. — Tv. Zeithain 1. 17.00—18.30: RSB.-Liga-Reserve — Zeithainer Sports. 1. * SMlsesl Der liMMhr. „Am Sonnabend, den 8. Juli 1933, nachm., findet im Zusammenhang mit den AuSscheidungSkilmpfen der 4. Divi sion für di, HeereSmeisterschoft «us der Jlaenkampsbahn »nd de» Nrnboldbad in Dresden rin Sportfest der Reichs wehr und zwar im Verein mit Schutzpolizei, SA., SS. und Stahlhelm statt. Die Reichswehr wird sich also an diesem Tag« »um ersten Male in der sächsischen Landeshauptstadt sportlich mit der Schutzpolizei «nd den nationalen Derbänden messen. Da außer leichtathletischen Wettkämpfen und Schwimm- »ettbewerben eine große Anzahl wehrsportlicher und militärischer Wettkämpfe, wie Orientierungslaus, Gepäck marsch, Handgranatrnwerfrn usw. vorgesehen ist, verspricht dieser Tag nicht nur interessant, sondern auch — vor allem für die Heranwachsende Jugend — sehr lehrreich zu werden. Darüber hinaus aber soll er der ganzen Bevölkerung die hohe Bedeutung des Wehrsportes zeigen. Die sportlichen Vorführungen werden umrahmt sein von reiterlichen Schau stücken d«S ReichSheereS und der Schutzpolizei sonn» »o»t militürischen Darbietungen des Reichsbeere». Di« Parole des 8. Juli muß lauten: Ruf »um ReichSwehrsportfeft nach Dresden!' Um die Handballmeisterschast des ReichSheereS. Die Entscheidungsspiele um die Handballmeisterschaft des deutschen ReichSheereS fanden jetzt ihren Abschluß. Unser Bild gibt eine prachtvolle Kampfhandlung aus dem Spiel der Spanbauer gegen die Allensteiner wieder, in dem die ost preußischen Gäste unterlagen. Pferderennen. Im Deutschen Derby, das traditionsgemäß am letzten Inni-Sonntag in Hamburg-Horn gelaufen wird, sollen nach den bisherigen Dispositionen der Ställe folgende 11 Pferde lausen: Alchimist <E. Grabsch). Archaman <R. Schmidt), Nnkenruf lvlume), Talva >Hamann>, Blitz <Böblke), Jdeolog , «Printen), Wiener Wald (Tajdtk). Cassius lHayne»), Janitor «Streit), Gregarooiu» <O. Schmidt), Herzog (Narr). Vermischtes. Ein Flieger wirft eine Bombe verlehent- l ck ab. Nach einem Ucb.ingsslug hat ein Militärflieger d s Flughafens von Billaeonblay durck eine verlehentliche L ckaltnng auS 800 Meter .Höhe eine Bombe von 520 Kilo- g amm auf eine staatliche Straße abgeworfen. Die Hälfte der Chaussee wurde durch den unbeabsichtigten Treffer auf gerissen Die Gewitter werden erforlckt. Zu einer der wichtigsten Forschungsaufgaben der Wetterkunde ist neuerdings das Studium der Gewitter geworden. Ihm widmet sich besonders seit zwei Jahrzehnten die Schweizer Meteorologie, da dj« Schweiz besonders häufig von Ge witter»: heimgeluckt wird. Auf Grund langjähriger Be obachtungen glauben die Nketeorologen jetzt regelrechte Ge- wittcrstraßen feststellen zu können. Eine Wicke Gewitter straße wurde bestvielsweise für die Nordwestsckweiz vom Jura bis zum SäntiSmassiv testgestellt. Wie gcwittcrreich gerade diele» Gebiet.ist, zeigt die Tatsache, daß die feit den 80 er Jahren bestehende Station aus dem Säntis bereits viele hundert Male vom Blitz getroffen worden ist. Auffallend gewitterarm sind dagegen die südlichen Alpen. Sie werden anscheinend durch dre V-ordalpen gegen Gewitter geschützt. Beim Abbruch eine» Schornstein» in «die Küche gestürzt. In Frankenau in Ostpreußen verun glückte ein Maurer beim Abbruch eines Schornsteins in einem Wohnhause. Plötzlich brach unrer seinen Füßen ein Brett de» neben dem Schornstein angebrachten Ge rüstes und der Maurer stürzte au» beträchtlicher Höhe kopfüber in die darunterliegende Küche. Der Verunglückte blieb eine Zeitlang ohne Besinnung und erlitt zahlreiche Quetschungen. Eine Naturseltenheit. Eine einsame Biene baute sich in einem Haus« in Zweibrücken einen kleinen Zellenstaat. Sie suchte sich dazu keinen anderen Ort als das Schloß eines Küchenschrankes aus. Da die Mene stets durch das Schlüsselloch ein- und ausflog, schraubten die Bewohner das Schloß ab und entdeckten nun richtige klein« Waben mit kunstvoll ausgebauten Zwischengelassen und Ansätzen der Brut. Die Rach« deS abgebauten Gemeinde kassenrendanten. In der brandenburgischen Jn- dustriegemeinde BrieSkow-Finkenheerd war der Gemeinde kassenrendant entlassen worden, dessen Ehefrau vor einem Jahre bei einem Kassenüberfall niedergesckossen wurde und später verstarb. Um sich für seine Entlassung zu rächen, richtete er an die Gemeindevertretung den Antrag, alle Kosten, die ihm durch den Tod seiner Frau entstanden waren, zu ersetzen. Die dem Gesuch beigefügte Ausgaben- Uebersicht schloß mit der „bescheidenen" Summe von 1163 Mark, unter denen 10 Mark für den Kranz des Kassen rendanten, 40 Mark für Reisegeld der Verwandten und 30 Mark für die Getränke seiner Aereinskameraden ent halten waren. Das Gesuck wurde selbstverständlich ab gelehnt. Gibt «S ein Fernsprech-Geheimnis? Mit einem großen Aufgebot an Zeit und Sachverständigen verhandelte daS Amtsgericht Dessau gegen vier frühere Angestellte des Arbeitsamts, die beschuldigt waren, im Ar beitsamt an Fernspreckapparaten die ausgeschaltete Mit hörvorrichtung durch Abjck rauben einer Platte sowie unter Benutzung eines Bleistiftes wieder in Gang gebracht zu haben. Sie hatten dann Gespräche mitangehört, die vom Leiter des Arbeitsamtes, Regierungsrat Dr. K., geführt wurden und die später in einer Pressepolemik gegen Dr. K. eine Rolle spielten. Eine strafrechtliche Handhabe, etwa gegen Verletzung des Fernsprechgeheiinnifses, war dem Anklagevertreter nicht gegeben, da nur Telegraphen beamte in solchen Fällen vom Strafgesetzbuch mit einer Strafe bedvoht werden. Die Anklage konnte sich daher nur auf 8 317 Str.-G.-B. stützen (vorsätzliche Störung des Betriebes einer öffentlichen Zwecken dienenden Tele graphenanlage). Die Verhandlung endete schließlich mit Freispruch. Sil W es Im „SoWWViki" W. Briefe a«S dem russischen Elend. d. Berlin. Das dentsch,russtsch« Hilfskomitee» daS sich gebildet hat, um den deutschstämmigen Volksgenossen in Rußland Leizustehen, in ihrer ungeheuren Not, gibt der Oefsentlichkeit jetzt «inen Einblick in die unzähligen Not ruf« und Bittbriefe, die im Laufe der letzten Wochen und Monate aus Rußland etngetroffen sind. Aus den Briefen, die jedermann auf ihre Echtheit hin untersuchen kann, spricht ein solches Matz von herzzerreißendem Elend, daß die schreckhaften Vorstellungen, die wir Deutsche uns von russischen Zuständen schon machen, blaß und unbedeutend gegenüber der Wirklichkeit sind. Von den vielen Tausenden von vorliegenden Briefen seien hier nur einige wenige inhaltlich angeführt. Aende- rungen sind nur an der Rechtschreibung, nicht aber am In halt und am Sinn der Briefe vorgenommen worden. — Ein an Jahren noch junger deutschrussischer Landarbeiter aus der Ukraine schreibt: „Liebe Herren! Muß Ihnen meine Lage schildern, wegen was wir ganz verarmt sind; nicht wegen irgendeinem Unglück, sondern deshalb, daß wir gearbeitet haben, daß wir Landarbeiter waren. Wohnte bis zum 3t). Lebensjahr in der Ukraine, jetzt befinde ich mich im Kaukasus, bin heimatlos. Man hat mir alles weggenommen und geraubt und mich an den Bettelstab gebracht, so daß wir jetzt unser Brot in der Fremde suchen müssen. Meine Familie besteht aus sieben Seelen. Meine Frau starb mir letztes Jahr air Typhus: ich selbst bin schon ein gebrechlicher Mann, arbeite als Gärtner. Äon den Kindern müssen auch schon drei arbeiten, aber es reicht nicht, um auch nur den Hunger zu stillen. Der Lohn ist zu klein und die Produktion zu teuer. Wir »verden am Hunger sterben, wenn nicht . . ." Eine Lehrersfra« aus einem Dorfe bei Saratow schreibt: „Liebe Schwestern in Christo! Zu den vielen Notrufen, die an Ihr Ohr dringen, auch noch meine bescheidene Bitte. ES fällt mir schwer, allein Mutterliebe und Gattenliebe zwingen mich, für meinen Mann, dessen Gesundheit in nutz- und segenloser Arbeit aufgerieben ist und für unsere fünf kleinen Kinder, die hungrig und abgerissen sind, Hilfe bei christlicher Nächstenliebe zu suchen. Die Einnahmen meines Mannes reichen nicht aus, auch nur ein dürftiges Dasein zu fristen. Wir leiden bitterste Not, ebenso wie fast alle an deren Landsleute hier . . . Helft uns, ehe wir denselben Weg der Auszehrung gehen, wie schon Hunderte unserer Leidensgenossen . . . Man mag in Len Tausenden von Briefen lesen wo immer man will: immer wieder begegnen dem Leser die gleichen Notschilderungen «nd versteckte Anklagen gegen das russische Regiment. Einer wagt es im Briefe offen zu schreiben: Nicht Faulheit oder konjunkturelle Not haben «nS an de« Bettelstab gebracht, sondern die Auswirkungen der unseligen «nd verblendete« Sowjetmihwirtschast . . . Die in den Hungerbriefen mitgesanbten Proben von „Brot", das die armen Unglücklichen essen müssen, sund froh sind, wenn sie wenigstens genug davon haben) spottet der Beschreibung der Gottesgabe Brot. Es ist ein Gemisch von schwarzem Staub und gemahlenem Stroh. — Diese Briese, bas „Brot" und die Bilder von Verhungerten oder dem Hungertobe nahen Menschen auf russischer Erde sind ein be redtes Zeichen für die heutigen russischen Zustände. MltMer Milknl Ml Mn M n. 'Moskau. Der Weltflteger Mattern, der seinen Flug nach Newvork abgebrochen bat. ist wieder nack Cha barowsk »nrückgekehrt. Er erklärte den sowjetruisischen Behörden, daß er gezwungen sei, den Flug wegen dei schlechten WitternngSverbältnisse abzubrechen. Außerdem habe er so viel Zeit von Omsk nach Chabarowsk verloren, daß er nicht mehr in der Lage wäre, den Rekord, den die Flieger Dost und Gattv ausgestellt hätten, zn schlagen. Außerdem meint er, daß sein Motor einer Kontrolle unter zogen werden müsse. Ob Mattern seinen Flug später sorl- ietzen oder mit dem Schiff nach Jovan abiahren wird und von dort nach USA. steht noch nicht fest. Mattern hat sich sofort nach dem Eintreffen in Chabarowsk ins Hotel be geben. um auSzuschlvfen.