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Der ermordete afghanische Gesandte in Bersin. M WNkll WWW«. Schüsse in der Berliner afghanischen Gesandtschaft. Ein politischer Mord schreckt Berlin in den Mittags stunden des dritten Pfingstfeiertages auf: Afghanistans Gesandter, Sirdar Muhammed Azziz, ist von einem afgha- nischen Studenten beim Verlassen des GcsandtschaftS- aebäudcs im Hansaviertel ermordet worden. Sirdar Muhammed Azziz ist der älteste Bruder des Königs von Afghanistan. Ein afghanischer Diplomat Mitte der Fünf ziger, der sich bereits in anderen diplomatischen Stel lungen bewährt hat. Der Mörder — ein Student, der auf Kosten der afghanischen Negierung in Berlin stu diert — soll seinen Revolver abgeschosscn haben mit dem Rufe: „Es lebe die Freiheit . . .!" Politische Beweggründe liegen also dem Berliner Ge sandtschaftsmord zugrunde. Nur wenn man die eigen artigen politischen Zustände in Afghanistan kennt, wird man den Schleier über dieser ittngstm Bluttat etwas lüf ten können. In der afghanischen Hauptstadt Kabul resi diert seit Ende 1929 Emir Nadir Khan, ein Vetter jenes berüchtigten Amannllnh, der vor einem Jahrfünft die Haupt städte europäischer Länder — Berlin macht da keine Aus nahme — hcimfuchte. Amannllah, der dem afghanischen Volke die Segnungen der europäisch»« Zivilisation ver schaffen wollte, ist Anfang 1929 gestürzt ivord-n. Nur wenige Monate vermochte sich nach ihm der Rävberhaupt- mann Habibullah an der Macht zu erhalten. Dann kam Nadir Khan und stellte in Afghanistan die Ordnung wieder her. Seinen Brüdern und Vettern gab er die wichtigsten diplomatischen Posten. Nadir Khan, der sich selbst als Diplo mat einige Jahre in Westeuropa aufgchalten hatte, wußte, wie man seine politische Macht unterbauen könne. Afghanistan ist heute ein unabhängiges Reich. Die Macht des Königs kann durch das Volk kaum sonderlich eingeschränkt werden. Die Abgelegenheit Afghanistans macht es begreiflich, daß sich europäische Mächte nicht son derlich in Sie inneren Verhältnisse Afghanistan, einzu- mischen vermochten. Vor S Jahrzehnten noch hatten die Engländer die Führung der afghanischen Außenpolitik nahezu vollkommen in ihrer Hand. In neuerer Zeit ge lang es dann den Sowjetrussen, ihre Einflußsphäre in Afghanistan mächtig auszubreiten. Sowjetrnsckand ist seit Jahren durch einen Nichtangriffspakt au Afghanistan ge kettet und beherrscht den afghanischen Markt nahezu voll ständig. Deutsche und englische Waren werden kaum noch verlangt. Ein reger Luftverkehr führt die afghanische Hauptstadt Kabul noch näher an die sowfetrufsische Einfluß zone heran. Selbstverständlich gaben aber die Engländer ihre Versuche nicht auf, auf dem Boden Afghanistans doch noch Fnß zn fassen. Nadir Khan, der König, hütete sich vor jeder außenpolitischen Verwicklung. Ihm genügte es, die Ruhe und Ordnung im Lande wieder herzustcllcn und eine schlagkräftige Armee auszubaucn. Tic Schüsse, die in der Berliner Afghancngcsandtschaft aufblißten, werden in Afghanistan lauten Widerhall finden. .Hat das Reich Amanullahs die politische Sturm- und Drangveriode, in die es vor reichlich einem Jahrfünft hin- eingestürzt worden war, noch nicht überwunden? * Die Ncichsreirieruna verurteilt das Verbrechen. »Berlin. Zn dem in der Berliner afghanischen Ge sandtschaft verübten Attentat ans den afghanischen Gesandten wird amtlich noch folgendes mitgeteilt: Tie Rcichsregie- rnng hat unmittelbar nach der Tat Geheimrat Sauerbruch ersucht, dem Verletzten seine ärztliche Hilfe zuteil werden zu lassen. Leider waren die Bemühungen, das Leben des Gesandten zu retten, erfolglos. Er ist bereits am Nachmit tag seiner schweren Verletzung erlegen. Der Mörder gibt an, aus politischen Gründen gehandelt zu haben. Die Reichsregierung bedauert den Tod dieses hervorragende« Diplomaten, der sein Land bereits als Botschafter in Mos- lau vertreten hatte, bevor er den Berliner Pasten über nahm, aus das tiefste, und verurteilt mit dem ganzen deut schen Volke das verabscheuungswürdige Verbrechen. Der Ermordete, der ein Bruder des Königs Nadir Khan ist, hatte den Berliner Gcsandtcnposten erst vor kurzem ange treten. WIMS In MMMen W M» MUMM MlWl. »Montreux. In der Vollversammlung des Welt verbandes der Bölkerbundsgesellschasten wurde eine Ent schließung angenommen, die die bisherige Abrüstungspolitik des WcltvcrbandeS weiterentwickelt und in der zum ersten Male nicht nur die Abschaffung, sondern auch die Zerstörung der Angrisfswasscn von allen Negierungen verlangt wird. Der dcntsckc Vertreter, »Oberst Hasclmayr, teilte unter leb haftem Beifall die Annahme der Entschließung durch die deutsche Abordnung mit und gab seiner Genugtuung über die freundliche Form der Verhandlungen Ausdruck. Oberst Haselmanr betonte insbesondere die Notwendigkeit, baß die vom Weltverband angenommenen Abrüstungsgesichtspunkte auch bei den amtlichen Genfer Verhandlungen zur Auswir kung gelangen möchten und damit der wirkliche Friede für das leidende Europa seinen Anfang nehmen könne. Der Berichttrstatter für die AbrüstnngSsragen, der be kannte belgische Jurist Rolin, betonte die Solidarität der Mächte gegen den Friedensstörer und wies in Uebereinstim- mung mit der deutschen Abordnung ausdrücklich darauf hin, daß nach dem Grundsatz -er Gleichberechtigung Deutschland währe«» d« Ueb«rgsrtgSp«so-», tn alle Staaten trotz Nehmt Kinder ausS Land! Wir werden unsere Pflicht tun. Deutsches Volk! Tue du die -eine. ' Adolf Hitler. Sächsischer Bauer! Destschbewußt« Bevölkerung Sachsens! Die erste Etappe im Kampfe um Deutschland ist er reicht worden. Die größere Aufgabe liegt jedoch noch vor ««S. Es gilt, die Fahne -er sozialen Gerechtigkeit im Sande cmfzupflanzen. Tue jeder das Seine dazu. Unsagbare Not hockt in den sonnenarmen, dumpfen Gassen und Höfen der Großstadt. Furchtbar die seelische und körperliche Not der Heranwachsenden Jugend. Bauern, könnt ihr es begreifen, daß es deutsche Kinder gibt, die noch keinen Wald und kein Feld gesehen haben, die Kuh und Pferd kaum dem Namen nach kennen? Dieses Ge schlecht, einst der Träger des Staates, trägt schon bei seiner Geburt -en Keim des Zerfalls in sich. Diese Jngendnot ist das grausigste Erbe, welches das jetzt verjagte System hinterlassen hat. Denn es gefährdet in -er Jugend die Zu kunft unseres Volkes. Deutsche Bauern! Wir Jungen wollen nicht klagen und jammern. Wir wollen unseren jüngeren Kameraden und Kameradinnen selber helfen — Hand in Hand mit euch. SS muß uns gelingen, in Sachsen ein KinderhilfSwerk durchzuftthrcn, das bahnbrechend für ganz Deutschland sein soll. Schenkt einem armen Kinde einige Wochen Sonne un- Luft. Nehmt während -er Ferien ein oder mehrere Kinder in eure Hausgemeinschaft auf. Wir rufen euer deutsches Gewissen an. Bauern, durch eure Kraft ist unser Volk noch immer vor dem Schlimmsten bewahrt worden. Tragt auch jetzt den ersten Stein zum Neubau des Reiches herbei! Adolf Hitler hat bas ganze deutsche Volk znm Sturme aufgerufen. Wir, der deutsche Bauer und die deutsche Jugend, wollen seine Vorkämpfer sein. Nichts für «ns, alles für Deutschland! NS.-Frauengruppe, Gau Sachsen. gez. Lotte Rühlemann, Gauführerin. gez. Eduard Meyer, Landesobmann des Kinderhilfswerkes. Deutsches Jngeudwerk, Landesleitung Sachsen. gez. Gustav Horschig, Landeölciter. Meldungen an die Geschäftsstelle des KinderhilfSwer- keS Riesa a. E., Gocthestraße 48, ober an jede andere NL - Dienststell« zur Weiterleitung. der geforderten völligen Abschaffung der Flugwaffen noch militärische Flugzeuge besäßen, u. a. auch über Flugabwehr mittel verfügen müsse. Dem Ausbau der deutschen Festungen stehe die heutige Abrüstnngsentschließnng nicht entgegen. In der angenommenen Entschließung wird vor allem die Abschaffung der schwere» Angriffswafscu zpnerhalb einer bestimmten sestzulegcnde» Frist gefordert. Ein ursprüng licher französischen und pazifistischen Ideen entsprechender Antrag, nach dem Dcnnnziationen über Uebcrtretnngen des künftigen AbrüstnngSabkommens straffrei ausgehen sollten, wurde vom Weltverbanb bank dem Eingreifen der deutschen Abordnung abgelehnt. Von deutscher Seite wurde betont, daß eine derartige Regelung mit dem nationalsozialistischen Führer- und StaatSgedankcn unvereinbar sei und lediglich zur Förderung des Landesverrates führe. In der Ent schließung würden lediglich im guten Glauben vor dem internationalen Ausschuß abgegebene Zeugenaussagen für straffrei erklärt. In den Verhandlungen ist von deutscher Seite zu -er bisherigen französischen Abrüstungspolitik geltend gemacht worden, daß von einer Gleichberechtigung zwischen Deutsch land nnd Frankreich nicht die Rede sein könne, solange nicht Frankreich vor aller Ocffentlichkeit eine wirkliche Waffen zerstörung im großen Umfange durchgeführt habe. M SM WslemtMli rm Fall MaW. >f Genf. Der BölkerbundSrat hat sich gestern mit dem juristischen Gutachten zur Petition des Juden Bernheim beschäftigt. Das Gutachten kommt zu dem Schluß, daß die von der deutschen Regierung ansgeworfencn Kompc enz- fragen, die sich auf die Befugnis Bernheims, sich im Namen der Minderheit an den Völkerbund z« wende«, bezöge«, negativ zu entscheiden seien. Der deutsche Vertreter Gesandter von Keller erklärte, er sei durch die Beweisführung des Jnristenansschusses nicht überzeugt worbe«, und werde sich deshalb bei der Abstim mung über den Bericht der Stimme enthalten. In seinen weiteren Ausführungen betonte der deutsche Vertreter noch mals -en Standpunkt der Reichsregieruna, daß sie sich an die internationalen Verträge und somit auch an die Genfer Konvention gebnnde« hält «nd auch etwaige Maßnahme« Nachgeordneter Behörden, die m" dem Abkommen nicht in Einklang stehe», korrigiert würden. Weiterhin möchte ich bemerken, scbloß Gesandter non Keller seine Erklärung, daß sich die Mitglieder des Rates, wenn sie sich jetzt auf -em Standpunkt des Juristengutachtens stellen, der Tatsache bewußt sein müssen, daß sic sich zugunsten eines Grund satzes von weittragender Bedeutung ausiprechen. Es ist selbstverständlich, daß in Zukunft bei allen Beschwerden, ganz gleichgültig gegen men sie sich richten mögen, nach diesem Grundsatz verfahren wird. Berlin. sFunksprnch.j Zn -er Entscheidung des Iuristenkomitccs über die Bchaudlnng des Falles Bcr"hc'm wird in hiesigen diplomatischen Kreisen betont, da»» Deutsch land selbstverständlich dieses Nechtsgntach'en rxspek iercn wird. Praktisch hat das GutaScken für die Erledigung deS Falles Bernheim aber keine Bedentung. Ganz abgesehen davon, daß damit in der Sach- selbst noch keine Entscheidung des Völkerbundsrates getrogen ist, hat der deutsche Vertreter bereits zum Ausdruck gebucht, daß hinsichtlich der Anwendung der Gesetze in Oberschl si-n überhaupt noch keine vollendete Tatsache besteh-. Wenn irgendwelche Verstöße gegen die internationalen Verträge erfolgt sein sollten, so könnte es sich nur um J-rtüm-r untergeordneter Stellen handeln. Hingegen kommt dem Jnristengutachten in juristischer Reziehuna eine sehr erheb liche Bedentung zu. Denn cs ist nunmehr eind-utia f-»t- gelegt morden, daß nicht nur der im einzcln-n Falle selbst Betroffene Beschwerde vor den Völkerbnndsrat b"inaen kann, fonbern -aß dieses Recht auch anderen Persönlich keiten zusteht. Es ist in Zukunft also möglich, daß ein per sönlich Unbeteiligter für einen Geschädigten in einem Minderheitengebiet gewissermaßen eine Klage vor dem Bölkerbundsrat vorbringen kann, ohne -aß der Geschädigte selbst in Erscheinung zu treten braucht. Dies war nach der bisherigen Praxis des Völkerbundsrates nicht zulässig. Deutschland wird selbstverständlich gegebenenfalls ans die jetzige Juristenentschcidung zurückgrciscn. SeWM »es vewmlilWkM res WeniMMlR Mellsmles. » Genf. Ter Vcrwaltungsrat des Internationalen Arbeitsamtes hat aus der Dienstag abgeschlossenen ordent lichen Tagung eine Reihe bedeutungsvoller Fragen behan delt. Auf dem Gebiet der Nachtarbeit der Fronen wurde eine Stellungnahme sämtlicher Regierungen über einen englischen Vorschlag auf Ausschluß der Frauen in gehobe nen Stellungen von den Schutzbestimmungen des Inter nationalen Abkommens von 1919 herbeigeführt. Auf Grund eines Berichtes des Tcxtilausschnsscs wurde beschlossen an sämtliche Regierungen die Frage zu richten, wieweit diese bereit seien, an einer Untersuchung über die Arbeits bedingungen in der Textilindustrie teilzunehmen. Hierbei 'ollen insbesondere die außerordentlich ungünstigen Arbeits bedingungen und niedrigen Arbeitslöhne in den über seeischen Textilindustrien festgestellt und untersucht werden, da rn diesen Ländern mangels jeder Soziallasten eine außerordentliche Konkurrenz gegenüber der europäischen Textilindustrie ermöglicht ist. Die Untersuchung der Arbeitsbedingungen in der Stahl- und Eisenindustrie soll nach dem Beschluß vom Internationalen Arbeitsamt weiter svrtgenihrt werden. Der Vcrwaltungsrat beschloß ferner eine Reihe von Sparmaßnahmen zur Nenvrdnnng und strafferen Gliederung des Internationalen Arbeitsamtes. Der gemischte beratende Lau-Wirtschaftsausschuß, in dem Deutschland gleichfalls vertreten ist, ist znm Januar nächsten Jahres einbernseu worden. Die deutsche Regierung war im Vcrwaltungsrat durch Ministerialdirektor Engels vom Rcichsarbeitsministerinm vertreten, die Arveitoebergruppe durch Kommerzienrat Vogel, die deutsche Arbeitnchmergrnppe durch Lcnschner. WillWeWlilM m liellM» WEM. WehrkreiSpfarrcr Müller in der Kirche Wang. * Hirscbbera lRicsengcbirgej. Am Psiimstsonntag veranstaltete die Glanbensbeweanna deutscher Christ-n in der bekannten Kirche Wang in Brück-nberg eine Weihe, stunde mit ihrem ReichSführcr, Wehrkreispfarrer a D. Müller. Eine mchrtansendNipfige Menge wohnte der Ver anstaltung bei. Um 8,5.1 Uhr nahm die Feier mit der Liturgie, verlesen von Reichslciter Pfarrer Hossenfelder« Berlin, ihren Anfang. Die Festpredigt hielt Wehrkreißvsarrer Müller, -ep Bevollmächtigte deS Kanzlers. Er stellte in den Mittel, punkt seiner Ausführungen die Idee des echten Pfingst- geistes. Christus habe in den Herzen der Menschen ein Feuer entzündet, das brennen müsse in uns und durch uns. Mir müssen von Gott die Erfüllung mit dem wahren Pfingstgciste erbitten, der ein Geist der Wahrheit «nd die Liebe in Jesus Christus ist. Diese Liebe muß den Eigen- nutz und die Selbstsucht überwinden. Wir müsstn wieder die heiligen Güter Volk und Vaterland in den Mittelpunkt unseres Lebens stellen. Die Schlußliturgie verlas der OrtSvfarrcr der Kirche Wang, Passauer. Aus Niederschlesien und ans dem ganzen Reiche waren zahlreiche SA.-Leute und Abordnungen -er nationalsozialistischen Gruppen mit ihren Fahnen erschienen, — Die Weihcstnnde wurde durch Lautsprecher für die auf dem Kirchenplatz harrenden Mcnschcnmassen ühcrtragcn. WM Wie!ll ter MMll MlM. Ein neuer Schritt von Bodelschwinghs. * Berlin. Im Zusammenhang mit der in -er Presse geäußerten Absicht, in der Führung der Kirche Platz für junge Kräfte zu schaffen, hat von Bodelschwingh gegenüber dem Präsidenten des evangelisch-lutherischen KirchenratS die Bitte ausgesprochen, dahin zu wirken, daß der bercch, tigten Forderung ans Erneuerung der Kirche auch in per soneller Hinsicht in Führerschaft «nd Gemeinden beschleunigt Rechnung getragen werde. Der Ncichsbischof spricht dabet erneut die Neberzengnng ans, daß das große Reformwerk nur durchgeftthrt werden könne, wenn die jung-n, durch de», Krieg und den Kamps um die Erneuerung des Volkes geformten Kräfte an verschiedenen Stell-'n verantwortlich eingeseßt würden. Er knüpft daran die Hoffnung, das, nm der entscheidenden Stunde willen Opfer nnd Selbstlosigkeit erwartet werden könnten, auch wenn es für die Betroffe nen in manchen Fällen schmerzlich sei. Der Schritt von Bodelschwinghs begegnet sich mit den Absichten des Präsidenten Kapler, die dieser bereits vor längerer Zeit vor einem verantwortlichen Kreise zur Sprache gebracht hat. Tie gleiche Anregung dürfte, wie verlautet, auch an die anderen deutschen Landeskirchen er gehen. WW MlMsWe In M. * Innsbruck. Infolge der Grenzsperre kierrlchte in Tirol während der Feiertage absolute Verkchrsstille. Besonders in den Grcnzvrten wirkte sich die Verkehrs sperre geradezu katastrophal aus. In den Orten Kufstein, Reutte und Seefeld waren überhaupt keine Pfingstgäste ans dem Reich anwesend. Die Mißstimmung in der Bevölke rung über die Zustände wächst infolge der wirtschaftliche» Krise von Tag zu Tag. Leere Hotels in Vorarlberg. Katastrophale Folgen der Grenzsperre. »Innsbruck. Wie in Tirol so hat sich auch in Vorarlberg die deutsche Grenzsperre währen- -er PHngst fciertagc in einer wahrhaft katastrophalen Weise geltend gemacht. Während zum Beispiel im Hafen von Bregenz an den vorjährigen Pfingstfcicrtagen fast 20 000 Fahrgäste ge zählt wurden, waren es dieses Jahr nur etwa iom. In Bregenz haben vom Sonntag ans Montag nur etwa M Per sonen übernachtet, während sonst an -en Pfingstfeiertagcn die Stabt stets so überfüllt war, daß ein Teil der Fremden in der Umgebung einquartiert werden mußte. Tie Schwebe bahn auf -em Pfänder beförderte am Pfingstsonntag nur MO Personen, größtenteils Einheimische, gegenüber mm im Vorjahr. Ein großes Hotel in Lochau bei Bregenz hatte überhaupt keine Zimmergäste gegenüber MO am vor jährigen Pfingstfest. Auch im Bregenzer Wald, im Monta- fontal usw. macht sich das Ausbleiben der Reichsdeutschen empfindlich bemerkbar. In Vorarlberg allein schützt man -en Ausfall an Einnahmen während der Psingstfeiertage auf VOO bis 800 900 Schilling.