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- Erscheinungsdatum
- 1933-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193306073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330607
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330607
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
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Jahr
1933
-
Monat
1933-06
- Tag 1933-06-07
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Monat
1933-06
-
Jahr
1933
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MMr MlrMg IM. Am Sonntag, dem 11. Juni, ist wiederum in fast, allen Teilen de» Reich»» Rotkreuztag. Zehn Jahre hin durch ist er jetzt regelmäßig begangen worden, in jedem Jahre mit der gleichen allgemeinen Teilnahme aller Kreste der Bevölkerung und mit ungemindertem Erfolge der mit ihm verbundenen Sammlung. Der ungeschmälerte Erfolg der Sammlung kann Wunder nehmen bet der in den letzten Jahren ansteigenden großen Not aller Bolksteile und den vielseitigen Ansprüchen an die Bevölkerung, zu helfen. Aber gerade die Nöte und Sorgen, von denen keiner von un» verickiont geblieben ist, haben unser Bolt in eine Ge meinschaft der Hilfe zujammengeschlossen, deren Opfer bereitschaft beispiellos ist. Auch da» Deutsche Rote Kreuz hat di« äußersten An strengungen gemach^, seinen ihm zufallenden Aufgaben ge reckt zu werden. E» ist heute nicht mehr io wie früher, wo ein ansehnliches Vermögen und reick>c Stiftungen ihm die Erhaltung seiner Anstalten und Einrichtungen leichter machten. Das Vermögen ist durch die Inflation dahin und auch die Zett der reichen Stiftungen und Zuwendungen ist lange vorüber. Aber die Anhänglichkeit seiner jetzt 1,8 Millionen zählenden Mitglieder und die Aufopferung seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, seien es SanitätS- männer, Rotkreuzschwestern und die zur Mithilfe herbei strömende Jugend, sind ihm geblieben. In ihnen gewann mit der steigenden Not ringsum die hohe Dttsston des Roten Kreuzes gesteigertes Leben und um so eifrigere Betätigung. Wenn das Deutsche Rote Kreuz einmal im Jahre zum Rotkreuztag und zu einer Sammlung für die Fortführung seine» umfassenden und jedem Deutschen geltenden LiebeS- werkeS aufruft. Io Weitz es, daß Millionen in Deutschland vom Roten Kreuz Hilfe, Betreuung oder einen Rat erhalten haben, von denen ganz zu schweigen, die im Weltkriege den Segen des Roten Kreuzes — vielleicht ihr Leben rettend — erfuhren. Hunderttausend« von ihnen werden ihm ihre Gesundheit, ihre Erholung, die Linderung ihrer wirtschaft lichen Not und viele andere gute und glückliche Wendungen aus den Gefährnilsen und Nöten ihres Lebens zu danken haben. Der Appell zum Rotkreuztng ist daher der Appell zum Opferdank für empfangene Hilfe, der vom Roten Kreuz zu nichts anderem als zu neuer Hilfe für alle Leidenden umgewandelt wird. Auch in unserem Ort wird der Deutsche Rotkreuztag durch hefonbere Veranstaltungen begangen werden. Wir sind überzeugt, daß der damit verbundene öffentliche Opfer dank in verdientem Maße ansfallen wird. Wir selber nehmen in der Geschäftsstelle unserer Zei tung Spenden für die R o t k r e u z s a in m l u n g gern entgegen. Jeder Groschen nnd Pfennig wird ohne Abzug den Rotkreuzvereinen zngeführt und kommt restlos den Einrichtungen des Deutschen Roten Kreuzes zugute. Oertliches nnd Sächsisches. Riesa, den 7. Juni 1933. —* Wettervorhersage für den 8. Juni 1933 jMitgeteilt von der Sachs. LandcSwetterwarte zu DrcSden.s Kein« wesentliche Aenderung oer Witterungsverhältnisse. * —* P o l i ze i b c r i ch t. In der Nacht zum 81. 8. 1933 wurden aus einem an der Flurgrenze Pausitz—Riesa, in Flur Pausitz, befindlichen cingesriedigten Gartengrund stück folgende Gegenstände gestohlen: 1 eiserne Flügcl- pumve mit grünem Anstrich und ausgesetztem sogenanutcn Windkessel, 1 verzinktes Langrohr, ctiva 1 Meter lang und 12 Meter gebrauchten Gartenschlanch mit Spritzdüse. — Sachdienliche Wahrnehmungen, welche ans Wunsch streng vertraulich behandelt werden, erbittet der Gendarmerie posten Riesa, Felgenhaucr Straße 28. —* Sammlung für die Opfer der Arbeit. Die durch die Betriebsvertretnng bei den Beamten, Ange stellten und Arbeitern des Arbeitsamts Riesa vorge nommene Sammlung für die Stiftung „Opfer der Arbeit" ergab die ansehnliche Summe von 86.—. Der Betrag ist an den bei der NeichSanstalt für Arbeitsvermitt lung und Arbeitslosenversicherung gebildeten Ausschuß zur Sammlung für die Stiftung „Opfer der Arbeit" abgeltesert worden. Die bei allen Arbeitsämtern gesammelten Beträge werden dann von diesem Ausschuß als „Sammlung des deutschen ArbeitSamtöpcrsvnals" der Stiftung „Opfer der Arbeit" abgcführt. — Möge auch diese vom Arbeitsamts personal gesammelte Summe mit beitragen, Tränen zu trocknen und Brot zu reichen den anläßlich eines Unglücks ihres Ernährers bcranbten Hinterbliebenen. —* Feuerlöschwesen. Gestern abend 6 Uhr 16 Mtn. wurden beide Alarmschleifen des Fretw. Nettunas- korpS Riesa zu einer Alarmübnng gerufen. Der Zweck der Uebung, die Zeit zwischen Alarm und Ausrücken festzu stellen, erfüllte sich überraschend. Mit 12 Mann Besatzung rückte der Alarmzug ü Uhr 43 Min. aus und verband damit eine Feuerlöschprobc in Prausitz. Dort hatte man auf Ver anlassung der Äranddirektion Riesa in dem den Ort durch fließenden Bach ein Staubecken angelegt, um bet aus brechendem Feuer durch ausreichendes Wasser gesichert zu sein. Die Anlage bewährte sich vorzüglich und dürfte für manchen Ort als Beispiel dienen. —* Gründung einer Gruppe des Roten Kreuzes in Röberau, Zeithain. Im Rahmen des nationalen Aufbaues soll auch die Organisation des Roten Kreuzes weiter ausgcbaut werden. Es wird deshalb zur Aufstellung einer Gruppe des Roten Kreuzes im Bezirk: 3t öderau, Zeithain, Zetthain-Lager geschritten werden, da bisher in diesen Orten eine Organi sation fehlt. Männer, welche sich dem Dienst im Roten Kreuz widmen wollen, mögen sich unter Angabe ihrer Per sonalien und ihres Berufes im Laufe der Woche an die zu ständigen Herren Bürgermeister wenden, welche die Mel dungen an Herrn Dr. Wilhelm Ortloph in Zeithain-Lager weiter geben. Bon dort aus wird das wettere im Einver nehmen mit dem Führer des Noten Kreuzes in Riesa in die Wege geleitet. —* Deutscher Verbands-Convent in Zwickau, Der Deutsche Verbands-Eonvcnt, der 66 Kor porationen sfarbentragende Verbindungen) mit 1766 Mit gliedern in ganz Deutschland umfaßt, hielt zu Pfingsten seinen 16. ordentlichen Berbandstag in Zwickau ab. Die Ausgestaltung der Veranstaltungen hatten die Zwickauer Korporationen „Realita" und „Saxo-Borussia" übernommen. Der Sonnabend abend brachte einen FestkommerS, der einen harmonischen Verlauf nahm. Im Mittelpunkt des Kommerses stand die Bannerweihe der „Realita", die von Pfarrer Mtelsch vollzogen wurde. Die eigentliche Tagung begann am Sonntag früh im „Deutschen Kaiser". Der Vor sitzende beS Gaues Nordbayern, Dengler-Straubing, hielt hierbei «inen Vortrag über die Ziele des Deutschen Ver- bandS-Lonvent», die er in den Begriffen Vaterland, Wissen schaft und Freundschaft -usammenfaßte. — Am Sonntag abend fand ein Kestball statt. Am Montag vormittag folgte eine Vertretervcrsammlnng. Den Abschluß der Tagung dtlhM« «MMU BesichtigWgcn und Ausflüge, —* Schafft ArbeitSmöglichkeiten! Dom Deutschnationalen HandlunaSgehtlfenverband wird mitge- tetlt: Die Arbeitsämter melden sinkende Arbeitsloscnzifsern. Di« wirtschaftspolitischen Maßnahmen der ReichSregieruna, das wachsende Bertrauen i« die Stetigkeit ihrer Politik und konjunkturelle Einflüsse tragen ihre Früchte. Dennoch, e« geht vielen noch zu langsam mit der Uebcrwindung der Arbeitslosigkeit. Hnnderttausenbe warten noch immer auf den Segen, den die Erfüllung im erlernten Berufe bedeutet. Wenn jeder Unternehmer seinen Betrieb auf die Möglich- kett hin überprüft, ob er an Stelle von Doppelverdienern und nicht auf Erwerb angewiesenen Männern und Frauen erwerbslose Männer unterbringen kann, dann könnten noch Tausende zur Untätigkeit Verurteilter untergebracht werben. Die Männer müssen von der Straß«, müssen Möglichkeiten zur Bewährung, zur Unterhaltung ihrer Familie, zur Gründung eine» eigenen Hausstandes bekommen. Damit wirb auch den Frauen der Nation am besten gedient. Des halb erheben alle in der Deutschen Arbeitsfront wirkenden Männer die Forderung: Ueberprüst die Betriebe nach Ar» beitSmvglichketten für arbeitslose Männer! Wartet nicht auf den gesetzlichen Zwang dazu! Tut freiwillig, wozu ihr sonst unfreiwillig gezwungen werbet! Helft Adolf Hitler den BierjahreSplan erfüllen! Mit der Einstellung von Männern bewirkt ihr die beste Ankurbelung der Wirtschaft, die über haupt Lenkbar ist. —* Gegen die behördlichen Negieunter- nehmunaen. Der LanbeSauSschuß des Sächsischen Hand werk» wendet sich erneut gegen die behördlichen Regteunter- «ehmunaen und die Uebernahme und Ausführung erwerbs wirtschaftlicher Leistungen durch die öffentliche Hand. Ihre völlige Beseitigung müsse im Interesse einer Entlastung beS ArbeitSmarkteS unbedingt gefordert werden. In diesem Sinne hat sich der LanbeSauSschuß beS Sächsischen Hand werks mit einer Eingabe an die maßgebenden Landesstellen gewandt, damit die gemeindlichen Regieunternehmungen aller Art möglichst bald aufgelöst würben. —^N<^chsendungvonBrief«ntnd«rR«ts«- z e i t. Die Nachrichtenstell« des Reichspostministeriunrs teilt mit: Die unverzögerte Zustellung von nachgesandten Post sendungen in Bade-, Kurorte und Sommerfrischen ist nur sichergestellt, wenn die uachgesaudten Briefe usw. in der Anschirist des Empfängers ein« nähere Wohnung^, angabe tragen. Man versäume daher nicht, in den Nach- sendun'gsanträgen, für die die Postanstalten und Brief zusteller kostenlos amtliche Formblätter abgeben, neben den Namen deS OrtS deS Sommeraufenthalts Haus nummer und Name deS Vermieters der Sommerwoh nung anzugeben. —* Abkürzung der zweiten juristischen Staatsprüfung. Referendare, die alS Mitglieder eines nationalen Verbandes iin vaterländischen Dienst seit mindestens einem Jahre tätig gewesen sind oder in ihrem jiiristisck-cn Ausbildung-gang einen Zeitverlust von min destens drei Monaten gehabt haben, können in Zukunft zum Ausgleich einer dadurch verursachten Behinderung deS AuSbildungsgangeS mit Genehmigung des Justiz ministeriums die zweite juristische Prüfung in abgekürzter Form ablegcn. Nationale Verbände in diesem Sinne sind nie politischen Organisationen der NSDAP., SA., SS., Stahlhelm und der sächsische Wehrwolf. — Justizminister Dr. Thie rack hat den Vorsitz im PrüfungSamt für die zweite juristische Staatsprüfung übernommen. In der Zeit vom 25. Avril bis 24. Mai 1933 haben 16 Prüf linge die zweite juristisch« Staatsprüfung bestanden. Einer wurde auf Grund der schriftlichen Arbeiten zurückge- wiesen. * Lichtensee. Am HimmclsohrtStage waren cs 25 Jahre, daß der Schneidermeister Richard Beulig hier sein Geschäft betrieb. Bis über die Grenzen des DvrfeS hinaus hat der allgemein geachtete und beliebte Meister sein Geschäft aus kleinen Anfängen cmpvrgear- beitct. In der Hoffnung, daß das gute Einvernehmen mit der Einwohnersclnlft auch weiter bestehen bleibt, wünschen wir dem Jubilar, ein langjäbriger Leser unseres Riesaer Tageblattes, alles Gute für die Zukunft. Ostrau. Unglückliches Ende eines PftngstbeiucheS. Ein junge? Ehepaar aus Jahna, das mit einem Motorrad zu einem Pfingstbcluch nach Berlin gekommen war, ver unglückte am Pfingstmontagabend gegen 6 Uhr in Schöne berg an der Kreuzung der Haupt- und Mühlenstraße. DaS Motorrad stieß in voller Fahrt mit einem Privat kraftwagen zusammen. Durch den heftigen Zusammenprall wurde das Rad zur Seite geschleudert und das Ehepaar flog mit großer Wucht auf das Straßcnpflastcr. Mit schweren Kvpf- und Beinverletzungcn fand eS im St. Norbert-Krankenhaus Aufnahme. Bei den Verunglückten handelt es sich um die Eheleute Richard und Frieda Zalvw aus Jahna in SachRn. Oschatz. Kolonialpsadfinder-Treffen. Das Gelände am Waldfricden mit der von den Oschatzer Kolonial-Pfad- sindern aus eigener Kraft Iclbstgebautcn Hütte war in den Pfingstfeiertagen der Mittelpunkt eines fröhlicht-lcb- haftcn Jugendbetriebes: Kolonial-Pfadfinder des Gaues Sachsen gaben sich hier im idyllisch gelegenen Wiesen grunde «in Stelldichein. Nach sorgsamster Vorbereitung durch den Horst Oschatz gestaltete sich das Treffen zu einer vor allem auch nach außen hin Anklang und Anteil nahme findenden jungkolonialen Kundgebung. Nach echter Pfadfinderart wickelte sich daS gesamte Leben und Treiben nach festgefügter Ordnung ab, die auch schon äußerlich sichtbar war. Vor dem Lagertor mit »Schlagbaum und Bundeswappen wandelte der Posten mit Speer, am Ein gang erhob sich daS Spitzzelt mit Lagerpolizei und Sani- tätSwach«, in der Hütte selbst war die Lagerkanzlei unter gebracht, von der auS alle das Lager betreffend«« An weisungen ergingen. Auf dem Wiejenstück jenseits des Stranggrabens erhoben sich die Zelte der einzelnen Grup pen, die aus Leipzig, Taucha, Borna, Oelsnjtz, Freiberg, Meißen, Pirna und Dresden nach Oschatz geeilt waren, im ganzen etwa 170 Mann. Auch im Forsthause hatte ein Teil noch« zu spätester Stunde freundlicherweise Auf nahme im Scheunenguartter gefunden. Zaußwitz. Glockenwethe. Blauer Himmel und lachende Sonne — ein rechter Sonnentag, dieser für die Gemeinde Zaußwitz unvergeßliche erste Pfingstfeiertag 1933. In »scharen strömten die Einwohner des Ortes zum Gotteshaus, wenngleich kein Glockenton sie rief. Schwei gend ragte der massige Turm ins Blaue, aber unwillkürlich suchten aller Kirchgänger Blicke seine Höhe, wo hinter den Jalousien der Schallöffnungen die neuen Glocken ihren Bestimmungsort gesunden haben, des Wcihelpruchcs still wartend, der zum ersten Mal« ihre Stimme wecken sollte. Der eigentliche Weiheart fand im Freien statt, vor der Kirche, und wurde eingeleitet mit dem Allgemeingesang „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren", be gleitet vom Laaser Posannenchor unter Leitung deS Herrn Max Große-Laas. Die Teilnehmer an der Feierstunde — darunter die Vereine mit Fahnen — hatten in einem großen Halbkreis Aufstellung genommen. Von der hohen Warte des Turmes herab sprach Herr Pfarrer Kühn-Borna zu der Festgemeinde, entbot ihr den geistlichen Gruß und weihte die neuen Glocken im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes. Nunmehr ertönten alle drei Glocken zusammen, deren abgerundetes Klangbild von wohltuender, harmonischer Gcsamtwtrknng ist. Daran schloß sich dann ein Festgottesdieust. Luppa. Schweres Verkehrsunglück. Am 1. Feiertag vormittag ereignete sich bei Kühren ein sclMeres Verkehrs- unglüch bei dem der Vorsitzende des Dresdner Radfahyer- klub« Wanderfalken, Kurt .Hempel, und s«ine Frau, sowie ein Nordhausener Motorradfahrer schwer zu Schaden kamen. Die Motorradstafsel der Wanderfalke» befand sich auf einer Psingstfahrt nach Thüringen. In Marschordnung, mit etwa 40-Kilvmeter-Temvo, fuhr die Staffel in Richtung Leipzig. Straßenpassanten benrerktcn, wie sich ein Per- sonenkraftwagen in raschem Tempo der Motorradstafsel näherte und sie überholen wollte. Vermutlich lwt. der Führer des neuen Personenkraftwagens den Gashebel mit dem Bremshebel verwechselt, denn er fuhr plötzlich scharf von rückwärts auf das Kraftrad HempelS auf, da- dann unter den Kraftwagen zu liegen kam. Hempel trug erheb lich« Schädelverletzungen davon. Ebenso schwer wurde seine Gattin verletzt, die außer Schädelverletzungen noch Rück gratsverletzungen erlitt. Ein weiterer Motorradfahrer aus Nordhausen wurde durch das umstürzende Kraftrad umge worfen und am Kopfe verletzt. Die Verunglückten wurden auf Veranlassung eines Dahlener Arztes, der die erste Hilfe leistete, dem Krankenhaus Oschatz zugeführt. Das Befinden der beiden Verunglückten hat sich etwas gebessert, so daß keine Lebensgefahr mehr besteht. Dahlen. Waldbrand. Am zweiten Pftngstferertagc entstand im Walde am Pumpteich bei Dahlen ein Wald brand, der durch fahrlässiges Abkochen einer Wandergruppe verursacht wurde. In wenigen Minuten stand die kleine Schonung lichterloh in Flammen, so daß der nahe liegende Kiefernbestano in Gefahr geriet, von dem Feuer ergriffen zu werden. Mannschaften der E. D. A.-Jungschar griffen mit anderen Junmnannscbaften beherzt den Brandherd an und konnten durch rasche- Grabenziehen und Wasserlösch«n auS dem Teich das Feuer in «inständiger Arbeit auf seinen Herd beschränken. Die Jungmannschaften waren dann noch vier Stunden mit AusraumungSarbciten tätig. Großenhain. Unglücksfälle während der Feier tage. Am Pfingstsonntag sind auf der Jmmelmannstraße in Flur Großenhain zwei mit Führer und Sozius besetzte Motorräder (beide Fahrzeuge von auswärts), die stadt- wärtS fuhren, aufeinander gestoßen. Das eine Rad war blockiert, als die dahinter fahrende Maschine aufrannte. Dabei sind drei Personen verletzt worden, darunter ein Fräulein so erheblich,, daß es nach dem hiesigen Stadt krankenhaus verbracht werden mußte. Beide Räder wurden hart mitgenomm"». ^i» anderen Unfälle waren nur leicht lerer Natur. Nau n bars. Schwerer VerkcßrSunfall. Die etwas unübersichtliche Straßenkreuzung innerhalb des Ortes Naundorf hat am 2. Pfingstfeiertag einige Opfer gefor dert. Um die Mittagszeit stießen dort, in der Nähe deS Gasthofes, 2 Motorräder in heftiger Fahrt zusammen. Der Führer sowie der Mitfahrer des von Mügeln her kommen den Motorrades wurden schwer verletzt und mußten ins Krankenhaus Oschatz übergesüßrt werden, das Motorrad wurde schwer beschädigt. Auch der Mitfahrer deS aus dem Dorfe kommenden Rades, ein Mann ans Erellenhain, erlitt körperlichen Schaden, >o daß er durch das Mügelner Krankenauto abbcfördert werden mußte. — Dieser Zusam menstoß hier mag Veranlassung geben, alle Kraftfahrer nachdrücklichst darauf hinzuwcisen, ihre oftmals ganz be trächtlichen Geschwindigkeiten bei der Durchfahrt durch den Ort zu mäßigen. Kreuznngszcichen sowie das auf daS Vorhandensein einer Schul« hinweisende Plakat for dern an und für sich bereits zum Langsamfahren auf. * Meißen. Schwer verunglückt. Am 2. Feiertag nachmittag kam in Tanbenheim eine Radfahrerin aus Munzig mit ihrem Rade zum Sturz und zog sich Kopf verletzungen und einen komplizierten Oberlchenkelbruch zu. Sie mutzte ins Krankenhaus gebracht werden. — Am Pfingstmontagabcnd wurde auf der Staatsstraße Meißen- Großenhain ein Radfahrer namens Schüttoff auS Nie derau von einem Kraftrad angefahren nnd zu Boden ge schleudert. Er erlitt einen Beckenbruch und mußte eben falls im Krankenhaus Aufnahme finden. * Dresden. Trachtenfest. Der mitteldeutsch Gau verband der deutschen Volks- und Gebirgstrachtenvcreine veranstaltete zu Pfingsten aus Anlaß seines zehnjährigen Bestehens ein Heimattrcffen in Dresden. Beim Be grüßungsabend im Zoo am Sonnabend, wo der Vor sitzende über 400 Mitglieder und Gäste begrüßen konnte, spielte die Kapelle der Boarischzeller auf. Es gab Musik, Tanz und künstlerische Darbietungen. De- Sonntag brachte einen festlichen Trachtenzug zum Bischöflichen Benno- gymnasium auf der Wiener Straße, wo Dr. Dietrich eine Feldmesse abhielt, nnd weiter zum Zwinger; hier stand ein Münchener Schäfslertanz im Mittelpunkt der Vorfüh rungen, der allseitigen lebhaften Beifall hervorrief. Mit einem Beisammensein im Zoo schloß die wohlgelungcne vom besten Wetter begünstigte Veranstaltung. * Bantzen. Ungetreuer Krankenkasscnleitcr. Vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Bautzen hatte sich der frühere Geschäftsführer der Ortskrankenkasse Demitz-Thumitz, der 43 Jahre alte ehemalige Müller Albert Noack aus Connewitz, wegen Unterschlagung un schwerer Urkundenfälschung zu verantworten. ES wurde Ihm zur Last gelegt, feit Jahren bis zu seiner Entlassung im Jahre 1931 fortgesetzt vereinnahmte Kassengeldcr im Betrage von mindestens 16 666 Mark unterschlagen und zur Verdeckung der Unterschlagungen Urkunden gefälscht zu haben. Noack bestritt jede Schuld. Das Gericht hielt jedoch Noack im Sinne der Anklage für schuldig und verurteilte ihn zu 2 Jahren Gefängnis und 3 Jahren Ehrverlust. * Bautzen. Ricscnverkchr zur Lausitzer Tausend jahrfeier. Wie vom Ausschuß zur Veranstaltung der Tausendjahrfeier in Bautzen mitgeteilt wird, schätzt man die Besucherzahl zum Bautzner Jubiläumstag am Pfingst sonntag auf nicht weniger als 106 006 Personen. Selbst Liefe Zahl dürfte nach sorgfältigen Berechnungen nicht als übertrieben anzusehen fein. — Auf der Eisenbahnlinie Zittau—Bautzen war während der Pfingstfeiertage ein Riesenverkehr zu bewältigen. Auch die Kleinbahn Zittau- Oybin—Jonsdorf beförderte an beiden Feiertagen zusam men über 81000 Fahrgäste. 'Taubenheim a. d. Spree. Im Ortsteil GrSnhut drang nachts ein wildernder Hund in einen Kaninchenstall rin und tötete 20 Kaninchen. Lie Tier« gehörten drei bedürftigen Familien, die durch den Verlust schwer betroffen werden. * Zittau. Schwerer Motorradunfall. Auf der Chaussee nach Reichenau kam Montag abend ein in Reiche nau zu Besuch weilender junger Mann aus Dresden durch ein vor ihm rabfahrenbes junges Mädchen, das plötzlich ohne Angabe eines Richtungszeichcns in einen Feldme« einbog, zu Fall, wobei er mit seinem Motorrad in de» Straßengraben geschleudert wurde. Mit «inem schweren Schädelbruch und sonstigen Verletzungen wurde der Ver unglückte bewußtlos ins Reichenauer Krankenhaus einge liefert. Die Begleiterin des Motorradfahrer» kam mit dem Schrecken davon. * Grimma. Opfer der Mulde. Spaziergänger be obachteten ein junges Mädchen im Alter von etwa 16—18 Jahren, das in der Mulde In der Nähe von Höfgen badete. Als es etwa bis zur Mitte durch den Fluß geschwommen war. versank es plötzlich in den Fluten und wurde nicht wieder gesehen. Alle Rettungsversuche blieben erfolglos, auch konnte die Leiche bisher trotz eifriger Suche nicht ge sunden werden. Am Ufer lagen noch die Kleidungsstücke der Ertrunkenen mit -em Zeichen K. S. ober R. S-, der erste Buchstabe war nicht mehr gut leserlich. * Leipzig. Der Leipziger Pfingstverkehr. Das vom herrlichsten Wetter begleitete Pfingstfest begünstigte einen außerordentlich stark?« Reiseverkehr gn den beiden Feier,
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