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MeMk I» WUteis MMirt. )( Schönau im Wielental. Zu einer Vater- ländilchen Weihe st und e mm Gedenken Albert Lev Schlageters hatten jich am 1. Pfingstfeiertag etwa 10000 L>A.- und SS.-Leute, Angehörige der Hitlerjugend, des Stahlhelms, des Jung- deutjchen Ordens und eine nach Tausenden zählende Menschenmenge in der Geburtsgcmeinde Schlageters ein gesunden. Das Schwarzwaldstädtchen Schönau prangte im Schmuck einer Uebersülle von Fahnen der nationalen Gr- Hebung. Das Haus der Familie Schlageters war besonders reich von liebevoller Hand geschmückt. Am Denkmal Schlageters oberhalb Schönau wohnten der vaterländischen Weihestnnde als Vertreter der ReichS- regierung SA.-OVerführer Prinz August Wilhelm, für die badische Regierung Ministerpräsident Kähler und viele Führer der NSDAP.» des Stahlhelms usw. bei. Nach Feldgottesdiensten für die katholische und die evangelische Konfession sprach Prinz August Wilhelm. Er knüpfte an die Feier in der Golzheimer Heide an. Die Stelle, an der -schlageter lein Leben ausgehaucht habe, sei zum Ehrenmal des deutschen Boltes geworden, nicht minder die früher so unbekannte Heimatgemeindc Schlageters, die heute ein Wallfahrtsort für alle national gesinnten Män ner und Frauen geworden sei. Die badische Regierung, so betonte Ministerpräsident Köhler, sei stolz darauf, daß, der erste Soldat der natio nalen Erhebung ein Badener gewesen sei. Im Geiste Schlageters müsse und werde das deutsche Volk die schwere Aufgabe, die die Zukunft berge, erfüllen. Die badische Regierung grüße den Helden der nationalen Erhebung und sei Überzeugt, daß die nationalsozialistische Revolu tion unter der Führung des Bolkskanzlers Hitler zum guten Ende führen werde. Ein dreifaches Sieg Heil wurde von der nach Tausenden zählenden Menschenmenge mit Begeisterung ausgenommen. Unter den feierlichen Klängen deS Liedes vom guten Kameraden senkten sich die Fahnen, und stille Minuten des Gedenkens galten dem Grabe aus dem nahen Friedhof. DeS deutschen Helden gedachte auch ein Angehöriger der Kameradschaft Schill aus Elberfeld, der die Ueberführung der sterblichen Ucberreste Schlageters in die .Heimat geleitet hatte. Er lenkte das Gedenken der deutschen Mütter auf die Mutter Schlageters, deren einziger Wunsch gewesen sei, daß das Leben ihres Sohnes nicht umsonst dahin gegangen sei. Er sprach den Wunsch aus, daß alle deut schen Mütter ihre Kinder im gleichen Geilte der Opfer bereitschaft für das Vaterland erziehen möchten. Das Horst-Wessel-Lied bildete den Abschluß der Feier. Ein Borbeimarsch der Formationen der SA., SS., des Stahlhelms und der Hitlerjugend wurde von den SA.- Oberfnhrern Prinz August Wilhelm und Ludin, dem Ministerpräsidenten Köhler u. a. abgenommen. 12—IM SiM iil Veil WMIllMN Vn WM» WerMiiV. * Plauen. Die Pressestelle der Gebietsftthrung Sach sen der Hitler-Jugend teilt mit: Ueberall im wetten Sachsenland, in der Lausitz, in der Umgegend von Dresden, in Nordwest- und Mittelsachsen, im Chemnitzer Industriegebiet, im Erzgebirge und auch im Vogtlands hatten sich die Hitler-Jungen des Gebietes Sachten während der Pfingsttage in großen Zeltlagern zu- sammengefunden. Nach dem Organisationsplan der Gebiets führung batten die einzelnen Untcrbannc ihre eigenen Lager errichtet. Die Plätze in den verschiedenen Gegenden, weitab vom Gewühl der Städte, waren durchweg glücklich gewählt und wurden allen Ansprüchen idealer Zeltlager ge recht. Teilweise waren sie in der Nähe von Seen oder Teichen gelegen, so daß anch zum Baden und Schwimmen während der heißen Tage den Jungen reichlich Gelegenheit gegeben war. Die Lager dienten der Vertiefung der Kame radschaft und Pflege des Gemeinschaftssinnes der Jungen untereinander, einer gründlichen körperlichen und geistigen Durchbildung. Sport und Geländekunde erhöhten Mut, Entschlußkraft, Auffassungsgabe, Findigkeit und geistige Be weglichkeit der Hitler-Jungen. In den Zeltstädten, die auch bet der sächsischen Bevölke rung starke Beachtung fanden und lebhaftes Interesse und Begeisterung hervorriefcn, herrschte bei größter Ordnung daS bunteste Leben und Treiben, waren doch die Buben mit Eifer und Freude bet der Sache. GebictSsührer Schmaedter, von den Jungen überall stürmisch begrüßt, besuchte während der Pfingstfeiertage mehrere Lager und äußerte sich überall mit vollster Zufriedenheit und Anerkennung über die rast lose Arbeit -er Hitler-Jugend. Die Beteiligung an den Unterbann-Lagern war sehr stark, zumal wenn man noch das Ausscheiden des Jung volkes und sogar einzelner Unterbanne in Betracht zieht. Die Zahl der in den Pftngstzeltlagern untergebrachtcn sächsischen Hitler-Jungen ist mit 12—15 660 nicht zu hoch ge griffen. W M LMM. KWK. Der Erlaß deS ReichSministerS für die Luft fahrt, Ministerpräsident Göring, vom 29. April 1939 hat endlich den langerhofften wirksamen Anfang des Luft schutzes gebracht. „Der Luftschutz ist zu einer Lebensfrage für unser Volk geworden." Unter Vereinheitlichung des Luftschutzes in Händen des ReiclseS, unter dem Einsatz der erfahrensten Fachmänner muß der Luftschutz Gemeingut des Gesamtvolkes werden, um dessen Lebensfrage es geht. Frankreich, Belgien, Polen, die Tschechoslowakei haben zusammen nach niedriger Schätzung mindestens MIX- bis 10000 Luftfahrzeuge, die als erste und zweite Stoß kraft kriegsverwendungsfähig sind. Jede Gegend des Reiches ist für diese gewaltige Macht erreichbar. Selbst wenn die Abrüstungsverhandlungen das Verbot des Gas luftkrieges erreichen tollten, bleibt die Gefahr des Spreng- und BrandbvmbenangriffeS in vollem Umfange bestehen. Auch ist die Frage offen, ob nicht doch der An greifer zum Gasübcrfall schreitet, wenn es um Sein oder Nichtsein gebt. Deutschland hat nach dem Versailler Vertrag dieser Riesengefahr nur völlig ungenügende Schutz- und Abwchrmittel entgegenzuletzen. Die Bevölke rung ist der Gefährdung bis jetzt preisgegeben. Zwar hat es seit zwei Jahren nickt an ehrlicher Bemühung gefehlt, um mit „zivilen" Kräften einen hinreichenden Luftschutz zu schaffen. Auch ist durch Vereine und sonstige Maßnahmen mancherlei angeregt, vorgeschlagen und ver sucht worden, aber alles kam nicht über die Anfänge krllkier llistte »sollrverk einen golüenen vollen! Heute ringt es schwer um seine Existenz. Dennoch geht'8 wieder an de« Anfbaul Weite Kreise der Verbrauch«, aber müssen erst wieder überzeugt werden, daß Meiste'- arbeit dauerhafter als Massenware ist. Hierfür muß jeder Meister einen Werber benutzen, der viele Ver braucher täglich erfaßt. Das ist in «nserer engere« Heimat das Riesaer Tageblatt, das ihm durch Anzeigen neue Arbeit bringt. Anzeigen-Annahme werktäglich von früh 8 Uhr an in der Tageblatt-Geschäftsstelle. Riesa, nur Goethestr. öS. hinaus und blieb in der Theorie stecken. Um jede Zcr- s Iplitterung der Arbeit zu vermeiden, um zu praktischer Tätigkeit zu gelangen, dem Ganzen den Grundzug natio nalen Geistes zu verleihen, ist durch die Reichsregierung der ,,R e i chs I chu tz b u n d e. Vl" gegründet worden, der die Gesamtheit erfagt. ES gilt jetzt, daß sich alle Schick ten des deutschen Volkes hierin restlos und opferbereit beteiligen. Das ist zu nationaler Pflicht geworden. Die praktische Arbeit hat Mensel-enkräfte, Geräte, Abwehr mittel, Geld bereitzustellen und den Luftschutz zur National aufgabe zu gestalte». Durch Flugzeugabwetzrartillcrie in berufensten Händen, Bau von Unterkuuftsstellen im Not fall, Aufklärungsmittel auf dem Boden Und In der Luft, auch durch Gasmasken müssen die Maßregeln vorbereitet und festgelegt werden, an denen der Ueberfall zerschellen muß. Diese Daseinspflicht ist Nationalaufgabe. Jede Stadt, jclder Ort, jeder Betrieb, jeder Einzelne hat leine praktische Anteilnahme zur Verfügung zu stellen. Nur hann wird ein Erfolg zu erwarten lein. Auf zum Luft schutz! Oberst a. D. Immanuel. EistnbahmntzM dl Frankreich 14 Tote. 25 verletzte Der von Pari« kommende Nachtschnellzug, der mit Pfingstausslüglecn voll beseht war. ist in den frühen Mor genstunden de» Sonntag kur, vor Nantes entgleist. Auf die Nachricht von dem Unglück begaben sich sofort Hilfsmann- schasten nach der Unfallstelle. Dort bot sich ihnen ein grauenhafte. Bild. Line Reihe von Wagen war zertrümmert, schreiende und blutende Menschen lagen unter d«n Trümmern. Bisher gelang e», etwa 25 Verletzte zu bergen. Dle Zahl der Todesopfer beträgt bis seh, vier- zehn. Man befürchtet ober, dah bet den Ausräumungsarbei- ten noch mehr Leichen geborgen werden. IW kill Miles MlMllWM in FMklM Paris. Außer -cm schweren Eisenbahnunglück bei Nantes ereignete sich in -en Pfingstfeiertage» eine ganze Reihe anderer Unglücksfälle, bei denen zahlreiche Opfer zu beklagen sind. In -er Nähe von Tours stieße» ein Per- sonensng und «in Schnellzug zusammen, wobei 26 Perso nen verletzt wurden. Zwischen Toulouse und Revel stürzte ein vollbesetzter Autobus in einen Graben und ging voll kommen in Trümmer: 15 Personen erlitten Schnitt- und Quetschwunden, einige von ihnen mußten in ein Kranken haus übergeführt werden. In Nordfrankreick raste ein Lastwagen, auf deni sich ein Musikverein nach Lille begeben wollte, gegen eine Mauer und ging in Trümmer. 17 In sassen wurden »rehr oder weniger schwer verletzt. In der Champagne stießen schließlich zwei Automobile in voller Fahrt zusammen, wobei drei Personen getötet und drei andere lebensgefährlich verletzt wurden. ZirsunsM in Jugollawlen Drei Tote Auf der Strecke Mostar—Ragusa entgleiste in der Nähe der Station Gabela ein Personenzug. Drei Personen wur den getötet, vier schwer verletzt. Das Unglück entstand da durch, datz der Bahndamm infolge des starken Regens der letzten Lage unterspült worden war. z« Bergleute getötet 2n einem Bergwerk bei Sasebo in Japan ereignete sich ein schwere» Lxvlosionsunglück, bei dem 46 Bergarbeiter ge tötet und 30 schwer verletzt wurden. MWm ra!i»e beim WWmimM M MilorM. * Newnork. Das entsetzliche Explosionsunglück in der Gasolinfabrik bei Song Beach hat nach polizeilichen Schätzungen mindestens 2» Todesopfer gefordert. Bei -er Größe des Unglücks wir- es wahrscheinlich noch einige Zeit dauern, ehe die genaue Zahl der Getöteten fcstgestellt wer den kann. Das ganze Fabrikgebict, ans dem sich etwa M Oeltanks befanden, ivar sofort nach der Explosion in Flam- Oop^rigbt b^ dlartla kouebtvanger, Hallo <8aa!o) IS3 Aufgesummte Mittelmäßigkeit, glaubte man, genüge, den Koloß zu stürzen, den man als Schädling hassen, dessen Bedeutung man aber nicht leugnen konnte. Ungewöhnliche Zeiten hätten ungewöhnliche Mittel er fordert. Aber in Wien trottete man den Alltag Welter und wollte, soviel wie möglich, seine Gemütlichkeit... Die kurze Regung des Heroismus war verflammt. Auch dauerten den Kaiser, mit Recht, wohl die vielen, schönen, verschwendeten Menschenleben. Wenn nicht gegen, dann m t t Napoleon. Die großen Hasser schob man ab. Sie waren un bequeme Mahner. Stein wurde in Wien nach Möglichkeit vergessen. Jgnis nahm das alles wahr. Den großen Helden ihrer Seele einmal von Angesicht - Angesicht sehen zu dürfen, schien ihr Entschädigung für eleS. Aber sie war klug geworden. Sie stimmte nicht sogleich zu. Sie ließ sich bitten, ließ sich andere Vorschläge machen — und entschied sich endlich für Troppau. Der Reisewagen wurde gerüstet. Die Begleitung bestimmt. Jgnis setzte durch: Mademoiselle! Eine Zofe, der wiener und, auf dringenden Wunsch des Schwiegervaters, ein Wiener Arzt. Der „Sepperl" freute sich unverhohlen. So konnte er wieder ganz als Junggeselle leben. Seinen kaum einundzwanzig Jahren sagte das Gefühl, Vater werden zu sollen, gar nichts. JgntS' Koffer war nicht allzu groß. Fröhlich reiste sie ab. Trotz allem, was Bertel schrieb, glaubte sie doch nicht, einen s o Kranken zu treffen. Einmal, einmal ein wenig die geliebte Nähe genießen. Ganz Fürstin bleiben, ganz fremde Frau, und dennoch... dennoch... Ihr Herz jubelte dem Wiedersehen entgegen. Und sie dankte es dem Leben, das in ihr ward, weil es ihr diese Chance gab. So ging die Liebe der allzu jungen Mutter zu dem Kinde nicht über den Vater, sondern über den Helden ihrer Mädchenträume. . * Als Heinrich Cornelius am Morgen nach der Ankunft der jungen Fürstin, von der er nichts erfahren, früh einen einsamen Spaziergang in den herbstlich bunten, von herbst lich schönem Sonnenschein übergossenen Part machte, mit schwerem Herzen, denn das Unglück des Bruders, die Zu kunft Deutschlands, ja, der Welt, und das Geschick deS genialen Staatsmannes lasteten auf ihm, sah er eine schlanke, mädchenhafte Gestalt im dunklen Kleide, das sie noch schmaler erscheinen ließ, vor sich einen der lauschigen Wege htnaufgehen. Noch verriet nichts an ihrem jungen Körper ihren Zu stand. Jgnis hatte, eine leidenschaftliche Frühaufsteherin, ihre neue Freiheit benutzt, heimlich, ohne die Zofe zu be mühen, Bett und Zimmer zu verlassen. Sie atmete tief die reine Luft, genoß das Unbeachtetfein, fühlte ihre üble Laune, die sie selbst am meisten bedrückt, von sich abfallen, merkte plötzlich, daß, mehr als ihr Zustand, die Gegen wart, die mögliche Anwesenheit ihres Gatten sie krank und zuwider gemacht hatte. An einer Wegbtegung bemerkte auch sie Heinrich Corne- lius, erkannte ihn, weil sie von seinem Besuch bei dem Bruder unterrichtet war, auf den ersten Blick, blieb stehen und streckte ihm die Hände entgegen. Es war ein junges, frohes, unbeschwertes Mädchen gesicht, das zu ihm aufsah. »Kennen Sie mich noch, Herr Cornelius?" »Frau Fürstin!" sagte er erstaunt und überwältigt. Das Blut stieg ihm jäh zu Kopfe. Sonst beherrschte er den Ausdruck feines Antlitzes vollkommen. Er war sich be wußt, wie lächerlich es war, Gefühle zärtlicher Art für die ferne, fremde, hohe Frau zu hegen, die er fast nicht kannte, so selten war sie ihm begegnet. »Wie geht es Ihrem Bruder?" fragte impulsiv Jgnis. »Glauben Sie, daß ich ihn werde besuchen dürfen?" „Jede Abwechslung tut ihm gut!" fagte ernst Corne lius. „Sind Frau Fürstin in Ihrer großen Güte hierher gekommen, um ihm die schwere Zeit zu erleichtern?" Heinrich Cornelius wußte selber nicht, daß es ein leiser Schatten von Eifersucht war, der ihm diese Frage eingab. Sie schüttelte den Kopf. „Mein Schwiegervater hat mich hergeschickt. Ein Land aufenthalt vor dem Winter. Sogar ein Arzt begleitet mich. Er kommt allerdings erst in einigen Tagen — und da er tüchtig ist, hoffe ich, er wird Ihrem Bruder von Nutzen sein." Es lag viel Schelmerei in ihrer Art. Der Glanz ihres Wesens leuchtete sofort auf, sobald sie den unbewußt ver achteten Galten fern wußte. „Meinem Bruder, Frau Fürstin, ist nicht mehr zu helfen. Vielleicht ist es nur ein heißer, unerfüllter Wunsch, an dessen Verwirklichung er seine letzte Lebensenergie hängt, der ihn noch erhält. Es kann jeden Tag zu Ende sein." Wie gut, dachte Jgnis, daß ich noch rechtzeitig ge kommen bin! „Kann ich etwas tun, diesen Wunsch zu erfüllen?" fragte sie, mit einer unbestimmten Hoffnung im Herzen. Heinrich schüttelte den Kopf. „Sie haben schon so viel für ihn getan. Diese Wunder- volle Zuflucht hier. Wer kann das so gut haben? Aber in dem anderen Stück sind auch Frau Fürstin machtlos!"