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Verfügung , im Lusi- rnd Sani, er Göring ipunkt der ncr Kund- io,en Zeit, dgebungen Platz statt, ässe seines > die Rot- rft sitr die -rsüllt find im neuen Milk über den mber faßte eppelinflug und seinem nun seine tunde des jtalien, der ropaganda- der begna- verhtnbert rm Fenster s den Ge- dter ist Sei >t wünschen nd deutsche ün großes >a sind und Yen Faschi- ld grüßten, Italien, das ch das sie ' Mussolini haben. e also eine i Fahrten, ftschiffes in Bolksbesuch Denn auch sie ist heute den Chaos. druckt. igebl. Riesa. j!n, R Z. 7.Stellg.alS SirtschaftS- b. war schon t m. Kochen, u. Geflügel« ! vertraut, end bevorz. agebl. Riesa. "SS ^«125. 2. Vettape znm Riesaer Tagevlatt. Mittwoch, 81. Mai 1938, avends. ^6. Wahrst. Skagerrak — ein deutscher Ruhmesname. Zwei Weltflotten stiefle« zusammen. Unter Benutzung amtlicher Angaben beider Kriegführenden und persönlicher Mitteilungen von Schlachtteilnehmeru. Bon Marine-Oberingenicur d. R. Felix Fuchs. Schluß. Zerstörer im Kamps. Nun entwickelte sich ein Gefecht der aneinander Bor beilausenden von unerhörter Heftigkeit, das auf nächste Entfernung mit Artillerie und Torpedo geführt wurde. AlS die feindlichen Flottillen einander durchbroclwn hat ten und ihren eigentlichen fielen, den gegnerischen Kreu zern, mit höchster Geschwindigkeit zustrebten, eröffnete die beiderseitige Mittelartillerie «in rasendes Schnellfeuer auf die angretfenden Boote. Ueber sie hinweg donnerten die schweren Geschütze, Schiff gegen Schifs. Das Abwehrfeuer erwies sich mächtiger als der Augrifsswille der Boote. Die Deutschen kamen bloß auf sieben bis acht Kilometer an den Feind heran. Io daß die insgesamt zehn lancier ten Torpedos ihr Ziel versohlten. Gleich nach dem An griff mutzten die Boote zurück und neuerdings die feind lichen Zerstörergruppen durchbrechen. In der von Gra naten gepflügten See spielten sich wieder di« heftigsten Einzelkämpfe mit den fast doppelt so großen und in jeder Hinsicht überlegenen englischen Zerstörern ab. Auch die englischen Torpedos hatten ihr Ziel verfehlt, aber im merhin zur Entlastung der eigenen Großkampslchiffe beige tragen; sie zwangen die deutschen Schlachtkreuzer im entscheidenden Augenblick zum Abdrehen. Einige gesunkene oder bewegungsunfähige Boot« und Zerstörer waren das Ergebnis des wütenden DeilkampfeS. Die dentsche Großflotte kommt. Noch verebbten die letzten Angriffswellen, als sich Rauchsäulen im Süden zeigten und die Sprachrohre aller deutschen Kommandostände den entlegensten Gefechts stationen die bejubelte Nachricht übermittelten: „Deutsche Hauptmacht in Sicht!" Zur selben Zeit hatte Beatth durch den Funkspruch des vorgeschobenen kleinen Kreu zer- „Southampton" die gleiche Meldung erhalten. Aber so unglaublich schien ihm dies, daß er auf die verdäch tigen Rauchsäulen zuhielt, um sich persönlich Gewißheit zu verschafsen. Zehn Minuten später hatte er sic: In zwölf Seemeilen Entfernung tauchte zuerst ein Linien schiff auf, und hinter ihm schloß sich eine unübersehbare Reihe weiterer Linienschiffe an, die von kleinen Kreuzern und Schwärmen von Torpedobooten umgeben waren. Beatth erkannte sogleich, daß er der herannahenden Ueber- machsi nicht gewachsen sei und besser täte, sich auf die „Grand Fleet" zurückzuzrehen. Deshalb ließ er die ent sprechenden Flaggensignale hissen, die die Zerstörer zurück beriefen und die Kehrtschwenkung der Borhut anordne ten. Er benachrichtigte Jelliooe durch Funkspruch von den geänderten Berhältnissen und warf seine Schlachtkreuzer auf Sdordkurs herum. Die unter dem Befehl des Unter führers Admiral Evan Thomas stellende LinienschifsSdivi- sion hätte dem Befehl Beattys gehorchen sollen: aber diese Division befand sich noch so weit rückwärts, daß sie das Flaggensignal Beattys nicht entziffern konnte und daher den Südkurs beibehielt. Die Folge war, daß die beiden Geschwader im Gegenmarsch aneinander vorüber zogen Und sich für einige Zeit so deckten, daß die schweren Geschütze Thomas' vorübergeltend schweigen mußten, um die eigenen Schlachtkreuzer nicht zu treffen. Erst jetzt konnte Thomas das Signal Beattys deutlich wahrnchmen, und es blieb ihm nichts anderes übrig, als hinter dem Schlußschiff seines Vorgesetzten einzuschwenken und ihm im Kielwasser zu folgen. Dadurch deckte er zwar die hart mitgenommenen Schlachtkreuzer Beattys, sah sich aber selbst, besonders während der gefährlichen Kehrtwendung, von feindlichen Geschossen überschüttet. Sowohl das Spikenschiff „Barham" alS das Schlutzschiff „Malay a" der Division Thomas hatten unter den Geschoßeinschlägen der sich immer mehr nähernden deutschen Hochseeflotte zu leiden und verloren zahlreiche Offiziere rind Mann schaften. Zudem wurde die Funkanlage deS Flaggschiffes „Barham" zerstört, so daß Thomas in der Beurteilung der Gefechitslage schwer behindert wurde. Dir beim Gegner zwangsläufige Feuerpause hatte Hipper benützt, um sich in glänzendem Manötwr an die Spitze der Hochseeflotte zu setzen und die Gefcchtssühlung zu behalten. Damit letzte er sich allerdings der Gefahr des Torpediertwerden? ans, denn noch nicht alle eng lischen Zerstörer hatten dem Rückrufssignal Beattys Folge geleistet. Erst als eS zum Ausweichen zu spät war, sich tete „Seydlitz" mehrere Torpedolanfbahnen und wurde kurz darauf am Vorschiff getroffen, das voll Wasser lief. Die wasserdichte Torpedoschotte hielt aber dem Drucke stand: die Geschütze und Lancieravvarate blieben dienstfähig, und auch die Geschwindigkeit konnte zunächst eingehalten wer den. Alle Geschütze der Hochseeflotte trachteten die feind lichen Schlachtkreuzer sestZubalten, bevor diese ihre höhere Geschwindigkeit zur Geltung bringen konnten. Wieder und wieder wurden „Tiger" und „Lion" von schweren Granaten getroffen, die einzelne Geschütztürme außer Ge fecht setzten, Brände der Munitionskammer:! hervorriefcn, die Bemannungen in Massen töteten und durch die Sticl>- flammen auch die höher gelegenen Decks gefährdeten. Aber keines der Schiffe wurde manövrierunfähig. Die „Malaya" — eine SchifsSrnine. Bald waren die englischen Schachtkr'euzer dank ihrer hohen Geschwindigkeit aus dem Schußbereich der deutschen Flotte gekommen, deren Feuer nunmehr auf die Linienschiffe der Division Thomas nnd besonders auf deren Schlutzschiff „Malaya" wirkte. Dieses schwergeprüfte Schiff lag fast eine halbe Stunde unter deckenden Salven. Sechs Salven pro Minute waren di« Regel, und einmal wurden sogar neun gcziihlt. Vergebens trachtete „Ma laya" sich durch Wendungen der Geschoßwirkung zu ent ziehen, die deutschen Batterien blieben unverrückt am Ziele. Granatsplitter zerrissen die Dampfleitung zur Sirene, und der Lärm des ausströmenden Dampfes machte di« Verständigung zur Feuerleitstelle im Bormars un möglich. Gleich darauf traf eine Granate die Decke des hintersten Turmes und ritz sie fast vollständig weg. Eben wollte sich das Schifs durch wasseraufwerfende Kurzschüsse der eigenen lü-Zentimeter-Battcrien der feindlichen Be obachtung entziehen, als die Iö-Zentimeter-Geschütze durch zwei Treffer erledlgt wurden und ein weiteres Geschoß den Gürtclpanzer in der Wa,serlinie durchschlug. Das Schiff hatte in vielem Gefechtsabschnitt l>3 Tote und t>8 Verwundete. An Bord wüteten Brände, und aus dem lecken Schiffskörper strömte Schweröl aus, das sich ent zündete und das Schiff noch mehr gefährdete. ES zeigte sich nun, datz das so gepriesene englische Schweröl doch einen großen Nachteil gegenüber dem deutschen Stein kohlenteeröl belaß, denn letzteres, schwerer als Seewasfer, sank nach dem Ausströmen unter die Wasseroberfläche, wogegen das leichtere englische Oel schwamm. Engländer außer Gesechtsweite. Auf den deutschen Schiffen waren die englischen 88- Zentimeter-Geschosse gleichfalls nicht ohne Wirkung ge mieden. Die Funkstation der „Lützow" wurde zerstört. Io daß sich Hipper in einem kritischen Augenblick nicht mit Scheer verständigen konnte: „Seydlitz" erhielt zwei schwere Treffer, die ein Geschütz ausfallcn machten und ausgedehnte Munitionsbrände hcrvorriefen. „Von der Tann" wurde zwar nicht getroffen, aber die Wicgelafette des letzten noch verwendbaren Turmes versagte, und das Geschütz rannte nach dem Rückstoß nicht mehr aus. Trotz Lahmlegung seiner Kampfkraft blieb der Kreuzer im Ver bände, damit der Gegner durch die Zielvcrteilung ver hindert wurde, sein Feuer gegen die andern Schlacht kreuzer zu verstärken. Unterdessen hatten sich die Sicl>< tigkeitsverhältnisse zuungunsten der Deutschen verschoben. Die englischen Schiffe wurden fast unsichtbar, aber ihr wirksames Feuer bewies, datz die Deutschen sehr gute Ziele boten. Und weil die Beobachtung des Aufschlages immer schwieriger wurde, schwächt« sich die deutsche Gegenwirkung nach und nach ab. Bereinigung mit der „Grand Fleet-. Beatth ersah seinen Vorteil: er wußte die „Grand Fleet" ganz nahe und strebte an, die Vereinigunh der «ng» lick-en Geschwader so lange als möglich zu verschleiern, um den deutschen Oberbefehlshaber vor eine vollendete Tatsache zu stellen. Er holte mit seinen Schlachtkreuzern um die Spitze der deutschen Vorhut herum, eine Be wegung, die neuer Gegenmaßnahmen Scheers bedurft hätte. Scheer befand sich aber weit zurück und tonnte nur mehr fnnkentclegravhjsch erreicht werden. Hipper blieb wegen des Ausfalles seiner FunkAation nichts an deres übrig, als dem letzten Befehl L>cheers, der die Verfolgung des Gegners angeordnet hatte, nachzukomiuen, nnd erleichterte dadurch das Umfaisungsmanöver Beattys. Ohne daß man auf deutscher Seite das geringste An zeichen hatte, vereinigten sich die Streitkräfte Beattys nnd Iellicoes, wobei der englische Oberbefehlshaber noch von außerordentlichem Schlachtenglück begünstigt wurde, datz der Fehler eines seiner Untergebenen zum Erfolg der Umfassung beitrug. Wie erinnerlich, halte Icllicoe an läßlich der ersten Standortmeldung der Admiralität die Schlachtkrenzergrnppe des Admirals Huvd voransgelchickt, damit dieser gemeinsam mit Beatt» vorginge. Falsche Be- steckrrchnnng verursachte^ daß Hovd an Beatth vorbeistieß und sich später nach Lüden wandte. Er schloß dadurch — ohne es zu wissen — östlich der Hochseeflotte den Ning, der die Deutschen umspannen sollte. Der langdauernde Kamp: der deutschen Schlachtkreuzer hatte besonders deren Heizer und Kohlentrimmer erschöpft. Seit 4 Uhr waren die Feuer nicht gereinigt worden, die steinbaltige Kohle verschlackte die Roste, nnd der in den Tcerölzcllen aufg«, ührte Bodensatz verstopfte die Leitungen. Zudem schlugen auf den Schissen erneut schwere Treffer ein, die, sowohl für Scheer als auch für Icllicoe gleich überraschend, von Osten kamen. Die Geschosse stammten von den Kreuzern Hoods, der endlich zwar nicht Beatth, wohl aber den Feind gefunden hatte. Auch die sickernden kleinen deutschen Kreuzer hatten unter dem Geschoß-- Hagel zu leiden und drehten daher ab. Sie verdeckten die se? Manöver durch Wolken künstlichen Nebels — eine Er findung der Höchst'cr Farbwerke, von der die Engländer keine Kenntnis hatten. Trotzdem blieb „Wiesbaden" manövrierunfähig liegen, und „Pillan" wurde von einer M,5-Zentimeter-Granate getroffen, die die Geschwindigkeit des kleinen Schiffe- auf 24 Seemeilen herabsetzte. Englands dritte Katastrophe. Um den bewegungslos auf dem Walser liegenden kleinen Kreuzer „Wiesbaden", der sich trotz mehreren Tor- pcdotreffern tapfer wehrte, entspannen sich erbitterte Kämpfe. ES näherten sich, nm dem Schiff den Rest zu geben, die älteren englischen Panzerkreuzer „Defence", „Warrior" und „Black Princc". Sie hatten nicht, wie sie vielleicht glauben mochten, leichtes Spiel. Von mehreren deutschen Großkampfschiffcn unter Feuer genommen, wurde „Defcncc" in wenigen Sekunden von den Wassersäulen kre pierender Granaten eingehüllt, dann schlugen lange Flam men unter den Türmen hervor und es ereignete sich die dritte der gewaltigen, durch Geschotzwirknng verursachten Katastrophen, von denen in dieser Schlacht nur englische Schiffe betroffen wurden: „Defence" flog mit einem Knall, der auf allen Schiffen beider Flotten gehört wurde, ans einem Krater von Stichflammen in die Luft. Nur mit knapper Not gelang eS den beiden andern Panzerkreuzern, zu entkommen. Merkwürdigerweise hatte „Warrior" seine Rettung einem Treffer zu verdanken, der auf einem andern Schaff erzielt wurde. In dem für „Warrior"' gefährlichsten Augen blick hatte nämlich das englische Linienschiff „Warspite" einen Treffer bekommen, der die Rnderleitung in Un ordnung brachte. Das Ruder ließ sich vorübergehend nickst mittschiffs legen. DaS Schiff beschrieb infolgedessen un freiwillig einen Kreis, lief auf da- deutsche Geschwader Oop^rlgdt bzr blartiu kouebtM-mo«, Noll« (Saal«) l44 Ernst Cornelius war so gut wie zum Tode ver urteilt. Er ahnte eS nicht. Noch weniger JgntS. Sie hoffte, datz das Interesse, das sie für den jungen Offizier ge zeigt, ihm eine Art Schutz sein würde. Sie galt doch etwas in der Wiener Gesellschaft — um ihres Namens, ihrer Herkunft und ihres Geldes willen. Auch nannte die Kaiserin sie ihre kleine Freundin. Sie träumte wieder ihre süßen, harmlosen, noch so mädchenhaften Träume von ihm und wurde weicher, lieblicher und hinreißender von Tag zu Tag. Sie sahen es alle und deuteten es sich anders. Die Kinder hatten Blumen gepflückt, rote Feldnelken, Skabiosen und blaue Glockenblumen. Sie hielten mächtige Sträuße in den Händen, standen nun still und sahen sich nach den Erwachsenen um. »Vater ist böse", meinte das jüngere der kleinen Mädchen, elfjährig. »Nicht böse, traurig. Es schmerzt ihn, daß er hier leben muß, nur mit der Mutter und unS beiden. Er ge hört doch der ganzen Welt. Und niemand will etwas von ihm wissen!" erklärte die ältere, ein fast dreizehnjähriges, oerständiges kleines Fräulein, das schon ein bißchen die Manieren einer Dame hatte. Die drei Erwachsenen kamen langsam nach, zuweilen blieben üe stehen, diskutierten lebhaft — lebten kick erst nach längerer Pause wieder in Bewegung. Die Kinder langweilten sich. Sie gingen den Wiesenpfad weiter. Der Himmel war so blau, die Ernte reifte schon. Friede — Friede ringsum. Er schien das Städtchen da vor ihnen, Troppau, wie in einen weiten Mantel eingehüllt zu haben. Dächer, Kirchturm — die Zinnen des Schlößchens, alles dehnte sich im Licht des JulinachmittagS mit so inniger Selbstverständlichkeit, als ob es keine ringenden Herzen, keine brachliegenden Kräfte, die nach Verwendung schrien, keine verlorenen Schlachten, keine stöhnenden Verwundeten — keinen Krieg und keine Diplomatie gäbe. Die drei, die durch diese idyllische Landschaft auf Wiesenwegen wanderten, sahen nichts von all der Lieb lichkeit und Sommerseligkeit. Unruhe beherrschte sie, Not zehrte an ihnen, Haß und Ohnmacht erfüllten sie mit Bitternis. Grundverschieden in der Erscheinung, in ihrer Ab stammung, selbst in ihren Ansichten und sicher in ihren Temperamenten einte sie alle drei — der unbändige und rüttelnde Zorn gegen den Unterdrücker der Welt, gegen Napoleon. Die Gräfin LanSkoronSka, unter weißem Haar glühende Polinnenaugen, mit jenem Ausdruck begeisterter Opfer willigkeit, der immer hinreißt, stützte sich im Gehen auf zwei Stöcke. Sie litt an Gicht. Doch Willensstärke und Kampfesmut verliehen ihr etwas untilgbar Jugendliches. Sie wetteiferte im Temperament mit Pozzo di Borgo, dem Korsen, Napoleons Landsmann und Jugendfreund — jetzt sein erbitterter Feind. Er haßte mit dem Haß der enttäuschten und zertretenen Liebe, blind und ungerecht. Arm und vertrieben, war er bereit, jedem Herrn zu dienen, der ihn gegen Napoleon zu führen versprach. Diese beiden Menschen waren der liebste Verkehr des Freiherrn vom Stein, seit er aus Brünn, wohin ihn Stadion gewiesen, vor den französischen Truppen hatte fliehen müssen. Der älteste und gekläneste zwischen den dreien, versuchte er, ihre Glut in Fruchtbarkeit zu wandeln, ihre verzischenden Gefühle auf feste Ziele und Möglichkeiten zu lenken. Zur Untätigkeit verdammt, ließ Stein, dessen Geist r nicht ruhen konnte, seine Gedanken in die Zukunft wan- r der», baute er, da er eS mit der Tat nicht mehr konnte, - mit der Phantasie ein freies Europa aus. i, Sein Zorn ruhte auf Preußen. i. Seiner Meinung nach hätte es sich tatkräftig und ent- S schlossen auf Oesterreichs Seite stellen müssen. Freilich r hatte ihn auch Oesterreich enttäuscht. l, Die gestaute Kraft in ihm ritz ihn zu Ausfälligkeiten l, und Ungerechtigkeiten hin. Es quälte ihn, daß er mit so a klarer Einsicht in das Nötige und Notwendige verdammt war, zur Seite zu stehen. Jetzt hatte der Sieg des Korsen f bei Wagram die drei Geflüchteten und Verbannten um - eine große Hoffnung betrogen. t »Mein Leben zerrinnt", sagte bitter Stein in diesem t Augenblick. »Es zerfließt im Sande, weil es aus seinem Bett geworfen ist, in dem eS fruchtbar strömte. Und der ' Block, der mir die Auswege meiner Kraft versperrt, dieser " Korse, wächst von Tag zu Tag. E r nimmt zu — ich mutz » untergehen in diesem fürchterlichen Müßiggang, in dem li das Denken selbst wie eine alberne Ueberflüssigkeit er scheint. Und rings die Fürsten und Völker scheinen sich e diesem Orkan der Sinnlosigkeit, der über Europa hin- ' braust, mehr und mehr zu beugen — ihn um so gelassener f als Selbstverständlichkeit zu dulden, je sinnloser, je ge- o Waltiger er wird. Man hält das Uebel einfach für un- bezwingbar. Und ich sehe so klar, wie Mannesmut und entschlossene Neuordnung veralteter Zustände alles zum - Besseren wenden würden. Wie gern", sagte Stein, still- r stehend, und seine Augen blitzten die Begleiter an, »würde ich Leib und Leben lassen, in größter Armut meine Tage >, verbringen, alles Ueble ohne Klage ertragen, wenn nur l> meine Einsichten und Erkenntnisse, wie ich sie mir in schwerer Schule errungen, der Allgemeinheit dienstbar ge- >, macht werden könnten. Aber das, scheint mir, ist die ver- r hängnisvolle Signatur unserer Zeit: man will die Wahrheit nicht hören und verbannt ihre Träger. Man « dient der Lüge, als sei sie die legale Herrscherin der Weltl"