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zu und schob sich schildartia sn Feuerluv „Warriors". so daß sich der bereits brennende Kreuzer in Deckung zurück- ziehen konnte. Dafür mutzte „Warjpite" durch bange Mi nuten das vereinigte Feuer vieler deutscher Großkampf- schiffc ausbalten. In dieser Zeit erhielt „Warspite" elf schwere Treffer: lange rote Feuergarben schlugen aus dem Schiff, und nur die zunehmende Dämmerung ermSglichte ihm, noch rechtzeitig anher Schutzbereich zu kommen. Die letzten Worte des Admirals. Bon Nordwcst bis Nordost war jetzt die deutsche Flotte von englischen Großkampsschisfen umfaßt und hatte das Feuer von mehr als hundert schweren Geschützen aus zuhalten. Zumal ,/Lüyow" und „König" lagen im hef tigsten feindlichen Feuer, das der Sichtverhältntsse halber kaum erwidert werden konnte. Da zerriß für kurze Zeit der Gefechtsaualm und deutlich hob sich das Flagg schiff Hooks, „Invincible", von den schwarzen Rauch- und Pulverwolken ab. Sofort vereinigten „Lützow" und „Derff- lingcr" ihr Feuer auf den englischen Schlachtkreuzer. Trotzdem Motz .^Invincible" mit solcher Genauigkeit, daß Admiral.Hood seinen Artillericleiter erfreut durchs Sprach rohr belobte. Es waren dies vielleicht seine letzten Worte. Beim Einschlag der dritten Salve „Lützows" zeigte sich das schon wiederholt gesehene Bild: Eine ungeheure Explo- ston zerreißt das Schiff in der Mitte. Vorsteven und Heck werden voneinander getrennt und stellen sich weit von einander entfernt am Meeresgrund auf, hoch über das seichte Wasser herausragend. Bon mehr als tausend Mann konnten nur sechs, darnnt-"- der tapfere Artillerieoffizier, gerettet werden. Rachtmarsch. Scheer trachtete nun iüch der gefahrdrohenden Um klammerung der Ucbermacht zu entziehen. In welcher Weise ihm dies gelang, hat vorwiegend für den Fachmann Interesse und soll an dieser Stelle nur angcdeutet werden. Es sei lediglich festacstellt, daß sich der deutsche Führer durch rücksichtslose Vorstöße der Großkampfschiffe unk das volle Einsetzen der Torpedobootsflottillen vom Gegner löste und ihm außer Sicht kain. Iellicoe scheint wenig Wert darauf gelegt zu haben, die Gefechtsführung aufrechtzuerhalten, die er seiner Meinung nach am nächsten Tag wieder ge winnen konnte. Er gab später selbst an, er habe mit Ab sicht ein Nachtgesecht vermieden, da er sich wegen des ver alteten Thps seiner Scheinwerfer und des Fehlens von Richtungswciseranlagen den Nachtangriffen der deutschen Torpedoboote nicht gewachsen glaubte. Er hielt es sogar für unzweckmäßig, seine Zerstörerflottillen versuchen zu lassen, während der Nacht den feindlichen Großkampf schiffen Abbruch zu tun, weil er Verwechslungen mit Ken eigenen Streitkräften befürchtete. Er ordnete daher an, daß seine Zerstörer die Sicherung der Nachhut übernehmen tollten und zog seine Geschwader für den Nachtmarsch in eine möglichst geschlossene Form zusammen. Die englische Flotte steuerte nach Süden unk be zweckte, die Deutschen von ihrer Basis abzuschneikcn. Wollte Scheer die freie Entscheidung über Annahme oder Ableh nung einer Schlacht am nächsten Morgen behalten, so mußte er noch in der Nacht Hornsriff erreichen. Er konnte deshalb seine Marschgeschwindigkeit nicht nach Ker schwer beschädig ten „Lützow" richten, die in sinkendem Zustand, von Torpedobooten begleitet und gesichert, nur mehr langsame Fahrt mache» konnte und trotz allen Bemühungen in Ken Morgenstunden von der eigenen Bemannung versenkt wer den mußte, da sie nicht mehr imstande war, den Heimats hafen zu erreichen. Bald »ach elf Uhr gelang die schwierige Herstellung der Nachtmnrschordnung, und die deutsche Flotte setzte sich mit sechzehn Meile» Fahrt auf Süd-Südostkurs in Bewegung. Es ergab sich die eigenartige Lage, daß die deutsche Flotte in ganz geringem Abstand hinter der eng lischen marschierte und daß trotzdem keine der Flotten die Nähe der ankern ahnte. Die deutschen Torpedoboote er hielten den Auftrag, die englischen Großkampfschiffe wäh rend der Nacht aufzusnchen und anzugreifen. Daß ihnen dies nicht gelang, hat seinen Grund in der abgerissenen Gefechtsfnhlnng. Die „Tipperary" — «ine ledernde Flamme. Was das Schlachtenglück den Deutschen versagte, ge währte es Iellicoe im reichsten Maße. Seinen Zerstörern boten sich, trotzdem sie nichts dazu beitrugen, die günstigsten Angriffsmöglichkeiten. Die Schisse Scheers befanden sich seit einer Stunde auf Kein Marsche, und noch war dem deutschen Flottenchef nur der Zusammenstoß leichter Streit kräfte gemeldet worden, dem der kleine deutsche Kreuzer „Frauenlob" mit mehr als 300 Mann durch Torpedo treffer zum Opfer gefallen war. Gegen halb ein Uhr früh sah die von „Tihperarv" geführte englische Zer- störcrgruppc schattenhafte Umrisse großer Schiffe. Tatsäch lich war es die Spitze der deutschen Flotte, die Ken Kurs der „Grand Fleet" in deren Rücken eben zu kreuzen begann und in die aus Zerstörern bestehende Nachhut Jelltooes hineinstieß. Zur Zeit konnte aber „Tipperarh" Noch nicht feststelten, ob er Freund oder Feind vor sich hab«, und blieb daher mit ausgeschwenkten, schußbereiten Lanzisr- rohren auf seinem Kurs, Ker ihn den verdächtigen Schiffen nähern mutzte Auf tausend Meter herangekommen, wagte es „Tipperarh" der Ungewißheit ein Enke zu machen und sein Erkennungssignal ausleuchten zu lassen. Rasendes Schnellfeuer war die.Antwort. Bei Ker kurzen Entfernung traf schon die erste Salve unk verwandelte „Tipperarh" in eine lodernde Flamme, die der deutschen Flotte schauerlich leuchtete. Noch waren die Angreifer unsicher, ob sie sich nicht doch vielleicht eigenen Großkampsschissen gegenüber befänden, als zufällig ein deutscher Scheinwerfer die eigene Linie streifte. Dieser kurze Augenblick behob jeden Zweifel. Ergebnislose enslische Angriffe. Die Zerstörer lancierten nun je ein oder zwei Torpedos auf etwa 900 Meter, die trotz Ker großen Nähe der mäch tigen Ziele sehlgingen. Die brennende „Tipperarh" wehrte sich mit ihrem einzigen noch gebrauclMähigen Geschütz bis zum Ende mit der größten Tapferkeit. Zur Entlastung des Führers liefen auch die übrigen Zerstörer heran. Sie feuerten gegen die deutschen Scheinwerfer und verursachten durch Splitterwirkung einen verhältnismäßig beträchtlichen Ausfall an Menschen. Unter dem blendenden Einfluß der Scheinwerfer und dem grellen Brande von „Tipperarh" verlor der Zerstörer „Spitfire" die Orientierung, kam dem deutschen Linienschiff „Nassau" zu nahe und wurde von diesem gerammt. Die Schisse prallten mit 20 Meter Sckundengeschwindigkeit, also mit der von Schnellzügen, zusammen- und die im Vergleich zu „Spitfire" riesige „Nassau" holte infolge des furchtbaren Stoßes so weit über, daß die Granaten des vordersten Turmes trotz tiefster Senkung der Geschütze nur durch den Schornstein des Zer störers gingen. Der Mttndungsdruck allein genügte aber, um Brücke und vordersten Schornstein des Zerstörers weg zureißen und 32 Mann zu töten. Obwohl das Vorschiff „Spitfire" in einer Länge von 20 Nieter zusammengedrückt worden war, gelang es dem Zerstörer, Teile seiner Brücke auf dem Deck der „Nassau" zurücklassend, zu entkommen. Einen Mann, der durch den Zusammenstoß auf die „Nassau" geschleudert worden war und sich am Torpedo schutznetz anklammerte, fegte die nächste Salve weg. Der glühende Scheiterhanse«. Nun folgte Angriff auf Angriff. Aber die englischen Zerstörer zeigten sich bei aller Tapferkeit der Komman danten taktisch den Verhältnissen nicht gewachsen, welches Urteil von Augenzeugen sich nicht gegen Personen, sondern gegen die Art ihrer Ausbildung richtet. Immer wieder liefen die Zerstörer mit Mut und Hartnäckigkeit an, aber ihre Abwehr bot den in langer Friedensschulung darauf vorbereiteten deutschen Schiffen keine größeren Schwierig keiten. Die englischen ZerstörerflottiUen wurden nach und nach aufgerieben und zersprengt. Nur eine einzige, aus fünfzehn Zerstörern bestehende Gruppe war noch kampf fähig. Gegen 1 Uhr morgens näherte sich der ältere eng lische Panzerkreuzer „Black Prinre" der Hochseeflotte, da er sie irrtümlich für die eigene Hauptmacht hielt. Unter Feuer genommen, kam er nicht, mehr dazu, es zu erwidern. Die deutschen Granaten fegten Won achter nach vorn durch das abdrehende Schiff, Klammen schossen bis zu den Mastspitzen, und binnen wenigen Minuten war das Schiff ein glühender Scheiterhaufen, der hellbvennond die deutsche Linie entlang trieb und schließlich unter Explosionen sank. Die Vernichtung des Schiffes geschah auf so nahe Ent fernung, daß man die Mannschaften in ihrer Verzweiflung auf dem brennenden Schiff hin und her laufen sah, während im Sckeinwerserlicht die Flugbahnen der schweren Ge schosse deutlich zu verfolgen waren, die rasch hintereinander einschlugcn und Platzten — ein Bild schauriger Großartig keit. DaS siegreiche — Ende der Schlacht. Der Weg für die deutsche Flotte war frei, der Durch bruch geglückt. Aber die letzte kampffähige Zerstörer gruppe sollte doch hoch Gelegenheit finden, sich zu be tätigen. Kurz nach 3 Uhr früh, in der beginnenden Morgen dämmerung, wurde das ältere Linienschiff „Pommern" von wahrscheinlich zwei Torpedos getroffen. Der auf diesem Schifssthp noch nicht io,' ausgebildete Torpedoschutz konnte vermutlich nicht verhindert/ daß sich die Munition ent zündete und das Schiff unter den schon oft wiederholten Erscheinungen zum. Sinken brachte. Bon der Besatzung — 844 Mann — konnte niemand gerettet werden. Damit war der eigentliche Kampf zu Ende. Die englische Flotte zeigte sich nicht mehr. Entweder schien Iellicoe die Fort setzung der Schlacht aus irgendwelchen Gründen nicht mehr erfolgversprechend oder hatte er die Fühlung mit den Deutschen endgültig verlörest. Geschoße und Verluste. Während der Schlacht hat die englische Flotte fast 4600 schwere Geschosse, darunter 1240 38,1 Zentimeter-Granaten, Lop^rlgbt b^ diartla koucbtvavgor, kislls <8sr»Ies , l45 „Einmal wird sie untergehen und die Wahrheit siegen, Herr vom Stein", sagte die Gräfin Lanstoronska und legte ihre Hand auf den Arm des Erregten. „Es ist nun einmal der Lauf der Dinge, datz die, die das gelobte Land der Zukunft gestalten, es selbst nicht mehr betreten. Sie, lieber Freund, sind einer der ganz Großem Erst die Nach- Welt wird Ihnen gerecht werden. Was Sie erstreben, werden andere Zeiten als selbstverständlich empfinden. Aber es wird nicht vergessen werden, datz Sie einer der ersten waren, die für wahre und gesetzgegründete Freiheit eintraten!" „Erfolg", warf Pozzo di Borgo ein, „hat die Süße des Augenblicks. Ruhm erntet, den der Augenblick ver schmäht. Ihr Widersacher hat Sie unsterblich gemacht, Freiherr vom Stein. Sie sind der erste und einzige Ein zelne, dem Napoleon den Krieg ansagte." „Ich denke nicht an mich", sagte mit jener Schroffheit, die es sogar seinen Freunden schwer machte, immer ge duldig mit ihm zu bleiben, der verbitterte Mann. „Mag mein Name ausgelöschi werden. Wer bin ich? Aber meine Erkenntnisse! Meine Einsichten! Sollen sie uNter- gehcn und keinem nützlich werden?" „Sie sollten Sie niederschreiben, Freund", erinnert« die Gräfin. „Ich habe es getan, aber — wer beachtet in diesen un ruhigen Zetten die stillen Worte einer kleinen Schrift! — Gefesselt sein, gefesselt... furchtbares Schicksal für den Starken!" sagte er schwer. Die kleinen Mädchen kamen herangesprunaen. Die Blumen welkten schon in den heitzen Kinder händen. > - „Herr Vater, sehen Sie!" Ihre erhobenen Arme wiesen in die Richtung der Land- stratze. -" Ein langer Zug kam langsam daher. „Verwundete!" sagte voller Mitleid die Gräfin LanS- koronska. „Verwundete auch hier... Sie haben erzählt, wie voll die Lazarette und selbst die Kirchen und private Häuser in Brünn von diesen Unglücklichen waren. Nun flüchteten Sie hierher — und das Schrecknis des Krieges folgt Ihnen auf dem Futz!" „Ich bin nicht vor den Verwundeten geflohen, sondern vor den Häschern der Franzosen!" wehrte rauh Stein ab. Seiner Natur, hart gegen andere, aber am härtesten gegen sich selbst, widersprach der Gedanke solcher verzärtelter Gefühlsmätzigkeit. Der Krieg war ihm Notwendigkeit er schienen. Und Notwendigkeiten mutz man respektieren, auch wenn sie hart sind. „Wollen wir zu ihnen?" fragten die Kinder. „Wollen wir sie besuchen und trösten, wie in Brünn?" „Euch", sagte Porzo di Borgo zu den Kindern, „hat es in Brünn gewitz bester gefallen als hier?" Die älteste der beiden, Henriette, sah ihn erstaunt an. „Wo der Herr Vater ist, da fühlen wir uns wohl", sagte sie einfach. Stein lächelte melancholisch. O ja, er liebte sie zärtlich, seine stille, treue Frau, seine kleinen Mädchen. Aber niemals konnte das enge Glück der Familie, das er endlich einmal genießen durste, ihn trösten über das grotze Wirken, aus dem man ihn ver trieben. : ? „Ja!" sagte er zu den Kindern. „Kommt! Wir wollen sehen, wo wir helfen können! Vielleicht, datz wir auch neu« Kunde vom Kriegsschauplatz erfahren." Auf dem Marktplatz des Städtchens hielten die Wagen, auf denen man die Verwundeten herbeigeschafft. Sie hatten eine sehr lange, anstrengende Reise hinter sich verfeuert und damit S.1'/ Prozent Treffer erzielt. DkF entsprechenden Ziffern für die Deutschen sind 3600 Granate» von höchstens 305» Zentimeter und 3,33 Prozent Treffer. Die Engländer lancierten insgesamt 74 Torpedos, von denen fünf trafen — die Deutschen 109 mit drei Treffern. Gerade dieser Vergleich zeigt, daß die Statistik irreführen kann, denn die englischen Zerstörer fanden weit günstigere Bedingungen für erfolgreiche Lancierungen. Bei der Durch sicht der Verlustlisten fällt auf, daß die Torpedos den großen Schiffen nicht lebensgefährlich wurden. Lediglich das veraltete Linienschiff „Pommern" ist durch Torpedo treffer versenkt worden, während sonst nur kleine Kreuzer, Zerstörer und Torpedoboote von diesem Schicksal erreicht wurden. Die Menschenverluste auf den englischen Schiffen betrugen fast genau 7000 Mann oder 11,59 Prozent der Gesamtbesatzung. Bei den Deutschen etwas mehr alS 3050 Mann oder 6,79 Prozent. Der Grund für diesen Unterschied ist wohl darin zu suchen, daß die Engländer mehr Totalverluste hatten, daß heißt von den gesunkenen großen Schiffen infolge der Plötzlichkeit der Katastrophen keine oder nur sehr wenige Leute retten konnten, und datz die Sprengwirkung der deutschen Granaten ein« viel höhere war. Entsprechend den Verlusten an Mannschaft ist auch der Betrag des vernichteten Schiffstonnengehaltes bei den Engländern fast Koppelt so groß: 115,000 Tonnen gegen über 61,000 Tonnen. Ksisadaslattsr gssucdt! ES mutz durchaus nicht immer ein Herr »der eine Dame sein. Für viele Ferienreisende ist die Heimatzeitnng ei« recht lieber Reisebegleiter, der als angenehmer Plan« derer über manches Stündchen der Langemeile Hinweg- Hilst und ins tägliche Ferien-Einerlei eine willkommen« Abwechslung bringt. Dazu braucht man daS Riesaer Tageblatt nnr unter Kreuzband nachsenden lasten. Geben Sie also hierfür Ihre Anweisung bitte rechtzeitig an de« Verlag des Riesaer Tageblatt. Rundfunk-Programm. Donnerstag, den 1. Juni. Berlin — Stettin — Magdeburg. 18.20: Eine Reise durchs Zimmer. — IS.35: Postkutsche und Schienenzepp. — 16.30: Orchesterkonzert. — 17.25: Mensch«« am Wege der Reise. — 17.55: Walzer von Brahms für Klavier W j vier Händen. Werk 38. — 18.15: Eberhard Wolfgang Möller »qt „Die Rebellion des Regiments Santa Maria del Rey." — 18ZV: Zehn Minuten Pommern. — 18.40: Di« Funtstunde teilt mit.. — 18.48: Stimme zum Tag. — 19.00: Stunde der Nation. Aus Leip zig: Musik der Romantik. — 20.08: Losung. — 20.10: Unterhal tungsmusik. — 20.45: Drei Kaiserjäger. Bolksstück von Fred A. Angermayer. — 22.00: Wetter-, Tages- und Sportnachrichten, -ü, 22öv: Funkbrettl. — Anschließend bis 24.00: Tanzmusik. Königs Wusterhausen. 9.48: Wilhelm Mükler-Gordon: „Heitere Geschichten". — 1V.M Schulfunk: Eine fröhliche Stunde zum Ferienbeginn: „Wir bau« uns ein Auto und fahren in die Welt." Ein« lustige Schuloper. — 14.00: Schallplattenkonzert. — 14.45: Kmderstunde. — IS.Die kulturellen Aufgaben des Bundes deutscher Mädel. — 18.45: Tunk Strauß: „Baptiste". — 16.00: Konzert. — 17.00: Für die Fnm. — 17.28: Zeitfunk. — 17.35: Musik unserer Zett: „Aus Litauen" von Max Laurischtus. — 18.05: Koloraturwalzer. — 18L0: Schädtinno- befall am Gemüse. — 19.00: Berliner Programm. — SO M: spruch. — Anschließend: Gedenkstunde für Paul Ernst. — St.Okk Aus Stuttgart: Altere Tanzmusik. — 2L.W: Berliner Pvogvmnm. — 23.00: Aus Köln: Hausmusik. Mehrere waren der Fahrt nicht gewachsen gewesen Man sonderte die Tote« von de« Lechenden und — »»ich Lebende«. Fiebernde riefen klagend nach einem Trunk Waffe». DaS Stöhnen der Verwundeten unterbrach die friedliche Stille des weltfernen Städtchens mit einer schreckliche« Er» innerung an das, was draußen vor sich ging. Mitleidige Bürgersfrauen eilten aus den Häusern herbei, brachten Getränke, Leinwand und Scharpie, suchten zu lindern, was zu lindern war. Mit Befriedigung sah Stein schon von weitM die schlanke, feine Gestalt seiner Frau. Sie war immer die erste, wenn es galt, Gutes z« tun; durch keine Vorurteile gebunden, verstand sie es, z»> zugreifen und Hand anznlege» wie eine gelernte Kranken pflegerin. Die Unterbringung der Verwundeten machte Schwierig keiten. Nichts war vorbereitet. Niemand hatte an einen Transport gedacht. „Es sind ganz leicht Verletzte, die kl ein paar Tagen werden zur Truppe zurückkehren können", sagte der Leiter des Zuges, „und ein halbes Dutzend Hoffnungsloser, die man fast hätte am Wege abladen und dort ihrem Schicksal überlassen können. Wen« man nicht ein Christenmensch wäre..." Oh, über das Schicksal, das mich arm gemacht hat, haderte im stillen Stein, daß ich ihnen nicht allen helfen kann, nicht allen. Aber einen, eine« will ich mir wählen und dafür sorgen, daß seine letzten Stunden wenigstens leichte und gute seien... Er ging durch die Reihen der Bahre« entlang, auf denen die Sterbenden lagen. Die anderen hockte« am Wegrande, auf den Schwellen der Häuser, legten sich, ermüdet und bis zum letzten er schöpft, einfach auf das rauhe Pflaster. Ein wildes Bild bot der Marktplatz, das anmutete wie ein einziger gellender Schrei der Rot. Ko-tketzNug^MH