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- Erscheinungsdatum
- 1933-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193305180
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330518
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330518
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-05
- Tag 1933-05-18
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Monat
1933-05
-
Jahr
1933
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Vie Welt hat sich jetzt zu entscheiden. A. Was wie- nun in Gens? WM MMM IMe «WWMI! Großer Tag sür die preußische GeWchte Lillil! >!!!!'!>!! !'s! vekiwn e« * Berlin. Auch'di« Berlin«, Leitartikel und Kom- mentar« stehen ganz unter dem geschichtlichen Eindruck der Rede des Reichskanzlers Adolf Hitler, hinter dessen Aus führungen sich sämtliche Parteien ausnahmslos und damit die ganze deutsche Nation in dieser entscheidungs-vollen Schicksalsfrage gestellt baden. Einmütig kommt die Auf fassung zum Ausdruck, daß die Red« d«S Reichskanzlers eine große nut würdig« FriedenSred« gewesen s«t, «ud daß e» ««» an der übrige« Welt sei, sich zu entscheide«. »Die ganze Welt weih", so schreibt der Völkische Beobachter, daß in Li«s«r Stunde hinter den Hunderten die Millionen deS deutschen Volke» stehew Zum ersten Mal seit Menschengedenken steht der Deutsche Reichstag in ein mütiger Geschlossenheit hinter seiner Regierung. Seit den Tagen de» August» 1k>14 hat die Welt «in solche» Bild der Einheit de» beutschen Volkes nicht mehr gesehen wie in dieser historischen Stunde." Die Dt. Ztg. nennt die Red« Hitler» die Stimme der Nation. Der Reichskanzler de» deutschen Volke» braucht nicht zu betteln. Au» der Flut der ihm auserlegten Prü fungen ist er charakterstärker und selbstbewußter hervor gegangen, al« man im Ausland« einstweilen wahrhaben will. Der Reichskanzler hat das Entweder-Od«r g«svro. chen — nicht für da» deutsche Volk, sondern für die Welt. , Die Freiheit, zu wählen, liegt nicht beim deutschen Volk. Der Ta« überschreibt dte Med« „Für den Frieden — gogen Verfaule»". Zum Schluß der Rede erwähnt der Reichskanzler nur «in« einzig« Zahl: Seit Versailles Haven wir in Deutschland SS4SVV Selbstmorde gehabt, SS ist er schütternd, diesen Aktschluß zu hören. Einmütig sind alle Parteien von recht» bi» link». Hitler selbst wirst einen frohen Blick nach der stehenden, bisher roten Linken und klatscht ihr -vetfall. Die Welt aller fünf Erdteile aber hört mit und kann sich nun entscheiden. Dte Tägl. Rundschau hält in der Ueberschrift das ae. schtchtliche Datum des 17. Mat fest. Man muß sich darüber klar sein, daß die Vergewaltigung eine» Volke» von 0ö Mil- lionen die Welt nur in neue» Unglück stürzen kann. Nicht einer der anwesenden sozialdemokratischen Abgeordneten hat sich auch nur der Stimme enthalten. Der deutsche Kanz ler und das deutsche Volk haben gesprochen. Die Verant wortung für den Frieden der Welt liegt seht außerhalb der deutschen Grenzen. Möge man sich ihrer bei den kommen den Entscheidungen bewußt bleiben. Dte Germania überschreibt ihren Leitartikel: „Ein- mütigeS Volk". ES ist lange her, daß sich rin Deutscher Reichstag einstimmig, ja ohne eine Stimmenthaltung hinter die Maßnahmen oder Erklärungen ein«r deutschen Regie rung gestellt hat. Die außenpolitisch« Kundgebung der Retchsregierung war nach Form und Inhalt wie auch hin- sichtlich des äußeren Rahmens der Wichtigkeit und dem Ernst der Stunde voll angemessen. Nunmehr ist e» Sache der anderen Länder, in die dargevotene Frteden»hanb des nationalen Deutschlands einzuschlagen. Es ist nichts mit der lügnerischen Verleumdung von einem kriegs- und revanchelustigen, wafsenstarrenden Deutschland. Dieses Deutschland will aufrichtig den Frieden und ist bereit, noch wettere Opfer sür ihn zu bringen. Da» Ausland hat nun da» Wort. Da» Verl. Lgbl. sagt: Nach dieser Rebe wird es schwer sein, Deutschland weiter zu verleumden, wird es schwer sein, Deutschland in seinem stärksten und innersten Wollen weiter noch mißzuverstehen. Die Welt hat die Rede eines Staat», manne» gehört, der als Führer des in dte tiefste Not ver strickten deutschen Volkes die berechtigten Wünsche der Nation in gleichzeitig so ehrlicher und mäßiger Weise ver dolmetscht hat, daß schon die Klarheit und Besonnenheit der Rede al» ungeheure Mahnung wirken muß. Eine klar« Linie für die wettere Führung der Verhand lungen in Genf hat die Deutsche Delegation auch in der Sicherheitsfrage erhalten. Der Reichskanzler hat auf die große Zahl von Verträge« hingewiesen, die bereit» bestehen. Wenn aber der neue Gicherheitsvorschlag, auf Len wir war ten, auch uns zugute kommt, und alle Staaten sich an dem neuen Vertrag beteiligen, dann ist auch Deutschland bereit, diesen einen Schritt weiterzugehen. Dabei ist besonders hervorgehoben worben, baß es von der Neichsregterung und vom deutschen Volke begrüßt werden würde, wenn die an gedeutete Möglichkeit eintritt, daß dte Bereinigten Staate» sich selbst als Friebensgarant in die europäischen Verhält nisse wieder einschaltenr daS würbe einen großen Fortschritt in der Richtung zum Weltfrieden bedeuten. Daß die Rebe Hitlers die Meinung des ganze« deutschen Volkes ist, ergibt sich nicht nur aus Hitlers Stellung als Bolkskanzler, die vielleicht vom Ausland noch nicht in ihrer vollen Bedeutung erfaßt wird, sondern insbesondere auch aus der Entschließung des Reichstages, die die Unterschriften der Parteiführer Dr. Frick sNatsozl), Schmidt-Hannover sDnat.s, Dr. PerlttiuS sZtr.) und Dr. Leicht <Bayr. VolkSp.) trägt und vom ganzen Reichstag einstimmig angenommen worden ist. Wie daS deutsche Volk im Innern des parlamentarischen Betriebes müde gewesen ist, so müssen nun die anderen Mächte erkennen, daß auch bet den internationalen Ver handlungen die Zett der „procädure" und der sophistischen Haarspaltereien vorbei ist. Man wird von der NeichS- kanzlerrcde allerdings wohl nicht den Erfolg erwarten können, daß die anderen nun sofort zum Abschluß eines Ab kommens bereit sind, das die tatsächliche Abrüstung zur Folge hat, wie sie Deutschland verlangt. DaS Mindeste aber, waS wir erwarten können, ist, daß in de« nächsten Tagen in Genf gewisse Grundpfeiler der künftigen Konven tion festgesetzt werden und daß damit die nötige Atmosphäre für die Weltwirtschastskonferenz geschaffen wird. vbz. Berlin. In seiner großen ReichstagSrede am Mittwoch hat R«tch»kanzl«r Adolf Hitler ausdrücklich erneut betont, daß der MacDonald-Plan eine Grundlage, und zwar eine mögliche Grundlage für die Abrüstung ist. Dieselbe Erklärung hatte der amerikanische Präsident Roosevelt am Abend vorher abgegebe«. Aber auch sonst ergibt ein Ver gleich. baß »wische« dem deutfche« und bem amerikanische« Standpunkt eine weitgehende Uebereinftimmung besteht. Das, was Adolf Hitler gesagt hat, geht allerdings in bem einen ober anderen Punkt über die Erklärung Roosevelts binau« und die Deutsche Delegation wirb in Genf gerade diese Punkte hervorheben müssen, um schneller zu bem Ziele der wirklichen Abrüstung zu gelangen. Au» der RetchSkanzler-Rebe ergibt sich insbesondere, baß Deutschland bereit ist, sein Wehrsystem za ändern unter der notwendigen Voraussetzung der qualitativeu Gleichste!, lang. Das Reich ist sogar bereit, erst innerhalb einer Ueber- aangSzett von fünf Jahren diese Gleichstellung hinsichtlich der Verteidigungswaffen durchzuführen. Ferner hat Hitler «inen Verzicht auf alle AngrissSwaffen ausgesprochen, unter der Voraussetzung, daß diese auch von alle« anderen vernich tet werde« und daß dnrch eine international« Konvention AngrifsSwafse« für alle Zeit verbot«« «erde». Damit geht der Reichskanzler schon über MacDonalbS Vorschläge hin aus. Für die Geuser Behandlungen ist von besonderem Interesse, daß Adolf Hitler die Anrechnung der Kolonial truppen verlangt und bi« Anrechnung der Wehrverbände ablehnt. Er will andererseits aber sogar eine internationale Kontrolle der Wehrverbände znlassen, die ihren ntchtmilt- tärischen Charakter wahren soll. Allerdings ist diese inter nationale Kontrolle an die selbstverständliche BorauSsetzung geknüpft: alle müssen sich dieser Kontrolle unterwerfe«. Dabei ist besonders hervorzuhcben. baß der Reichskanzler auch dte Anrechnung der ausgebildete« Reserven «erlangt hat, die eS nur bet den andern gibt, denn die Reichswehr ist fa ein Heer mit langer Dienstzeit ohne Reserven. Berlin. sFunkspruch.) Die für beute nachmittag vor- gesehene Vollsitzung de» preußischen Landtage» wird eine ganz besondere Bedeutung sür die neu« prenßischs Ge schichte haben. Zum ersten Mal« nach der nai.-soz. Revolu tion wirb sich im größten Einzelstaat die nat.-soz. Negie rung dem Parlament vorstcllcn. Ministerpräsident Herman« Göring wirb seine Regierungserklärung abaeben und eine überwältigende Mehrheit de» Preußen-Parlamente» wird der Regierung Göring ihr Vertrauen durch -ie endgültige Annahme de» Ermächtigungsgesetzes für die GtaatSregie- runa bekunden. Dt« darin enthaltenen erweiterte» Voll machten für da» preußische Kabinett, die zur Durchführung de» ganzen Neubaues in Preußen erforderlich sind, werden -er Regierung die Handhabe für ihre Arbeit in -en kom menden Jahren geben. Wie La» BL,.-Büro weiter meldet, hat di« Z««tr«mS, sraktion de» preußischen Landtage» beschlossen, dem Ermäch tigungsgesetz zuzusttmme«. Die für Annahme des «er» faffnngSäud-rnden Ermächtig-ngSgesetz«» notwendige Zwei, orittel-Mehrheit wird damit weit übertroffen. Vermutlich werden von 41S LandtagSabgeorbneten nur die 78 Sozial demokraten und die 2 Sei keiner Fraktion befindlichen Ab geordneten der Ermächtigung nicht ,«stimmen. Gegen- vbz. Berlin. Nach den genauen Erhebungen der Reichsbank, die im neuesten Heft von „Wirtschaft und Statistik mitgcteilt werden, betrugen dte privaten deutschen AnSlandSschnlde« am 88. September «origen Jahres fast zwanzig Milliarden Reichsmark. Bet dieser Lage ist «» un verständlich, -atz ein so ernstes Blatt wie die Londoner „Financial New»" sagen können, die Möglichkeit eines Transfer-Moratoriums für dte deutschen Zinszahlungen „habe «nttäuscht «nd einige Ueberraschang hervorgernsen". Eine solch« Ucberraschung ist in keiner Weife gerechtfertigt. Nach der soeben veröffentlicht«» deutschen Statistik haben wir aus dieser Schuld, die übrigens zur Hälfte zwangs läufig dadurch entstanden ist. daß da« durch Reparations zahlung«» des Reiche» gerissen« Loch mit Prlvatanleiheu au» dem Ausland aasgefüllt werden mußte, für 1888 mit einer Belastung der deutschen Zahlungsbilanz durch ZinS« und TilgungSzahlunge« in Höhe von 1,« Milliarde« zu rechne«. Diese Summe können wir nur ausbrinaen aus AuSfuhr-Ueberschüssen und aus den gerinaen Beträgen, die sich au» -em internationalen Frachtgeschäft, -em Fremden verkehr usw. ergeben. Aus dem Exportüberschuß allein müßte« wir demnach monatlich achtzig bi» neunzig Millio- M WMldlliW W IklWM. Berlin. sFunkspruch.) Im Ausland« tauch«« neuer dings wieder Greaelmeldungen auf, dte von „Mißhand- lunaen, Folterungen" u. a. im Zusammenhang mit der Aktion gegen die marxistischen Gewerttchaften berichte». So schreibt z. B. der „Sozialdemokrats" Riga von angeb lich«« Mißhandlungen der verhastete« marxistische« Gewerk schaftsfunktionäre. Leipart und Graßmaun seien erst der Polizei übergeben worden, nachdem sie in einem Keller ge foltert worben seien und „Stoßtruppler ihr« sadistisch«« G«, sithlo »«friedigt hätten. Hierzu teilt der Amtlich« preußische Pressedienst mit, daß diese Meldung«« srei «rs«ndeu sind. Leipart und Graß- mann wurden mit Rücksicht auf Ihr Alter und ihre Leiden sofort nach ihrer Verhaftung in da» GtaatSIrankenbau» uoersührt und dort untersucht. Die ärztliche Untersuchung stellte bei Graßmaun, der am So. 7. 1878 geboren ist» ein Herzleiden, sowie Gelenktuberkulose im linken Knöchel, und Set Graßmann, geb. am 17. Mai 18S7. einen Herzfehler und damit im Zusammenhang stehende Leiben fest. Mißhand« lange« sind bei der Aktion gegen die marxistische« Gewerk» schäfte« tu keinem Falle vorgekommeu. über diesen 80 Stimmen werden über 8VV dem Kabinett Göring in positiver Zustimmung zur Seite stehe». Aller dings ist nicht anzunehmen, daß daS Hauö vollzählig beisam men sein kann. Von -en in Schutzhaft genommen«« soz.- dem. Abgeordneten sind bereits heute vormittag die Abge ordneten Möller-Halle und Drescher zwecks Teilnahme an der LandtagSsttzung aus der Schutzhaft entlassen worben. Man nimmt an, baß auch einige andere Sozialdemokraten au» der Schutzhaft beurlaubt werden, um tm Landtage zu- gegen setn zu können. Mit einer Debatte Über Regierungserklärung und Er- mächtigungSgesetz wird zur Stunde nicht gerechnet. Der Aeltestenrat, der vor der Vollsitzung zusammentritt, wird darüber allerdings noch beschließen müssen. Selbstvcrstänb- lich sind schon seit langer Zeit alle Publtkumskarten für de» Landtag vergeben. Der Plenarsitzungssaal hat eine beson der» feierliche Ausschmückung erhalten, bestehend auS Pflanzenschmuck und aus bem hinter Sem Präsidium ange bracht«» Hakenkreuzbanner, daS von der schwarz-weiß-roten und schwarz-weißen Fahne flankiert wird. Der Rundfunk hat sich inzwischen eine Daucrleitung znm Landtag gelegt, so baß die Uebertragung von Landtagsverhanblungen keinerlei besondere Vorbereitung erfordert. «en Mark eutnehm««, um di« nötig«« Devis«« aufzubringcu, Tatsächlich hat dieser AuSfuhr-Ueberschutz in den ersten vier Monaten -es vergangenen Jahres auch noch 417 Millionen betragen. Er ist jedoch in den ersten vier Monaten 1888 auf 174 Millionen Reichsmark gesunken, während tatsächlich 820 Millionen für die Zinsen aufzuvringen waren. Wir zehren Heute noch von den NuSsuhr-Ueberschttssen de- vergangenen Jahres, müssen künftig aber mit den laufende« Aufkommen au» -er Handelsbilanz auskommen; diese reichen nicht aus, wie die Statistik klar ergibt. Trotz dieser äußerst gespannten Deviseulag« Hut Deutsch laub bisher ein ««gewöhnliche» Maß von Loyalität «alte« lasse«. Wir hab«« nicht einfach -e« eiserne« Vorhang der Zahlungssperre an das Ausland Heruntergelaffe«, sondern ReichSbankprästdent Schacht hat die Gläubiger nach Berlin eingeladen, «m mit ihnen die Lage z« bespreche«. ES ist allerdings kaum anznnehmen, daß die Herren ihm einen Weg zeige« könne«, der in Kürze -« einem Anwachsen -er deutt««« Exportüberschüsse führe« könnte und damit die Zahlung der Zinse« und Amorttsationsqnot«« in der bis herigen Höhe ermöglichte. Vn AdrSIMMrlM W «ft m SllWj MWW ziftMMII. G«nk. tFunkipr.i Di« Delegationen g«f der Abrst* ftuna«konf«renz buben beut« früh di« schriftliche Mitteilung Henderson« bekommen, daß der HuudtuuIfAnE der Ad- rEE»n«<k»»f«pen» statt wie voraeseben am Donnerst«« am Freitag naidmtttag zulammeutrete« werde. In dem Schreiben weist Henderson ausdrücklich aut die große Be deutung der Erklärungen Roosevelt« und Hitler« hin. Er spricht «eiter von dtr Möglichkeit, daß Botschafter Nadolny viellttcht am Freitag in der öffentlichen Sitznno de« Haupt- auSschuff«» der Abrüstungskonferenz aus Grund der Erklä- rnnaen de« Reichskanzler» den Standpunkt der deutschen Regierung zu den auf der Tagesordnung stehenden Fragen darlegen «erd,. In Kreisen der Abrüftungskonseren, rechnet man mit der Möglichkeit, daß in nächster Zeit in Genf eine Zula«, «nrnkunit von bevollmächtigten Vertretern d«r 8 Groß mächte Deutschlands, Italien, Frankreich, England» und vereintste Staaten ftattfinden werde. » «WM Mit tlk Mmte. * London. Ganz England bat mit ungeheurer Span nung die Rede Hitler» im Reichstag« erwartet, die in den Zeitungen groß angekündigt war. Tausend« von Rundfunk- vär«ri» baden, soweit ffr der deutschen Sprach« mächtig waren, di« Rede des Reichskanzler» anaebört. Soweit sich nach den ersten flüchtigen Eindrücken sagen läßt, bat der sachlich« Don ans die Zuhörer «inen starken Eindruck «««acht. Viele baitrn nach den entstellenden Beschreibungen der vreff« und nach Aeußerungen führender Persönlichkeiten wie Sir Austen Chamberlain» über Deutschland eine „mili tärische" Rede mit SSbelraffeln und KriegSlärm erwartet. Di« Press« spricht von d«r sensationellen Rede Hitler» «nd bringt besonder» den Teil der Rede gut berau», in d«m Hitler de« klaren Friedenswillen Deutschland» nntorfttretcht, wa« schon viel zur Veruhigung der Gemüter bttgetragrn bat, die in den letzten Tagen fest glaubten, daß Deutschland den Krieg wolle. Der Eveuiu, Standard legt besonderen Wert auf da» Angebot Hitler», den anderen Mächten «in« Zeitdauer von 8 Jahren für dt« Durchführung ihrer Abrüstung zur Brr- fügnng zu stellen. Selbst der dem neuen Deutschland durch aus feindlich vesinnte liberal« Star muß erklären, daß Hitler» Rede frteden-lirbend ist. Die liberale Preffe bat aber di« Neigung, Hitler wegen seiner Drohung, möglicher weis« di« Abrüstungskonferenz und auch den Völkerbund zu »»klaffen, au,»greifen. WllMW Wertlos W Mzlerreve. N « wyork. sFunkspruch.) Dte Rede de» Reichskanzler» wurde von fast allen führenden Blättern de» Lande» tm Wortlaut in eutsprechender Aufmachung gebracht. „Times" schreibt, die Rede Hitlers sei für die ganze Welt eine große Erleichterung und sür die Amerikaner eine Geuuatuung, daß der beuisch« Kanzler dem Angebot ihre» Präsidenten zugefttmmt habe. „Herald Tribüne" bezeichnet die Ansprache de» Kanzler» an den Reichstag und an die Welt als be merkenswert gemäßigt tm Ton und als politisch geschickt. Allerdings fehle die Versicherung, daß Deutschland nicht aufrüftrn werbe, falls man seinen Forderungen nicht nach komme. Malter Wtppmann hebt in einem Aussatz der „Herald Tribuue" hervor, baß wcniastcnS die unmittelbare Krisi» überwunden worben sei. Die Abrüstungskonferenz sei nicht gescheitert und die dieser zugrnnbeliegeuden Pro bt««» gelaugt«« nicht ,« einer sofortige« scharse« Gegen- überstell»««. Eine Lösung de» Konfliktes sei zwar noch nicht abznsehen, aber jedenfalls sei ein Waffenstillstand err«icht, wa» von dem amerikanischen Volk al» entscheidender Ge, «in« »erbucht werbe: denn der Zeitgewinn berechtige zu der Hoffnung, daß dte fortschreitende wirtschaftliche Entspannung auch dte politische tzerbetftthren wetde. MMk MMMMk'kr tweMen VW. * Prag. Einige tschechische Blätter nehmen bereit» »ur Rede des Reichskanzler« Hitler Stellung. Die national- demokratisch« Nara» schreibt unter der Ueberschrift.Hitler« Angriff gegen di« Tschechoslowakei", Hitler will die Welt von seiner Friedensliebe überzeugen- Aber die Welt wird ihm schwerlich glauben, da er von den Fried,nsverträarn so gehässig spricht wie früher. Auch seine scharfe Rede »egen den Krieg muß man mit Reserve aufnehmen, denn otttinigen, die den Krieg wollen, rufen am meisten nach dem Frieden. Wa» Hitler über di« Tschechoslowakei gesagt bade, ist in der parlamentarischen Geschichte unerhört. — Da» venrsch-Blatt Prager Presse setzt ein Ausrusunas- uichen hinter die Stelle, wo Hitler von Zuchthaulsdrafen für di« sudetendrutschrn Nationalsozialisten spricht. IU WtkMftMlk MWUl-MMIMi del IN Mzin-mr. vdz. Berlin. Die große Reich»tag»rebe deS Reichs kanzlers Aböls Hitler zur Außenpolitik ist durch so zahl reiche in- und ausländische Sender übertragen worden, daß in der ganzeu Welt di« Rundsnnkhvrer Gelegenheit hatte«, de» Kanzler deS Deutschen Reiches unmittelbar zu hören. Die Rede wurde durch folgende Sender verbreitet: Dcutsch- landsender mit allen beutschen Sendern, Radio Wien mit den österreichischen Sendern, National Broab-Casting Com pany und Columbia Broad Casting System-Newyork, British Broad Casting Corporation-London, Argentinische Äadtogruppe Radio Splendid Buenos Aires, Brasilianisch« Senbergruppe Rio de Janeiro und Deutscher Kurzwellen sender.
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