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1. Beilage zum Riesaer Tageblatt. TonnerSkag, 18. Mai 1838, adenas. 8« Iahrg. Begeisterte Justimmung zur ReichSlanzleerede. Die Frie-ensre-e. Berlin, 18. Mai 1933. gu. Als die Rede des Reichskanzlers angekündigt wurde, horchte man auch in Genf auf und eben die Mächte, die Deutschland so schön eingekreist hatten, beschlossen, sich für eme Vertagung der Abrüstungskonferenz einzu setzen. Man wollte zunächst den Kanzler hören, wollte die offizielle deutsche Meinung, die Polksmeinung. richtig gesehen, kennen lernen. Denn der Reichstag ist das Forum der deutschen Politik. Wenn dieser Reichstag auch der Regierung weite Vollmachten gegeben hat, so ist er doch die oberste Instanz, das vom Volke gewählte Parlament. Seine Zusammensetzung entspricht dem Volks willen. Kanzler und Reichstag sind eines Sinnes. Von dieser Bühne aus haben die Worte gewichtige Bedeu tung. Und cS sind weise Worte gewesen, die Reichs kanzler Hitler sprach, Worte, deren Mäßigung vielleicht da und dort überraschte, die aber vielleicht dazu beitragen werden, dah das durch Lügenmeldungen und Propaganda neuerdings gegen Deutschland verhetzte Ausland Deutsch land in anderem Lichte sieht, eS anders wertet. Man hat den Sieg der nationalsozialistischen Revolution zuerst ab wartend Angenommen, dann aber langsam sich eine falsche Vorstellung von den Endzielen der Sieger aufdrängen lassen. Hier wider besseres Wissen, dort tatsächlich aus einer völligen Verkennung der großen nationalen Be wegung. Man hat als Rachklang deS Kampfes der letzten Jahre, des selbstverständlich geräuschvollen Vormarsches der nationalen Welle etwas von Offensivgeist verspürt und hat die sür die Agitation gedachten Kampfrufe als Be drohung des Weltfriedens hören wollen. Man hat schließ lich sogar behauptet, Deutschland sei kricgsbegeistert und denke an Revanche. Was nützen alle deutschen Erklärungen, waS nütze es, daß die deutsche sttegierung durch jede Maß nahme bewies, daß sie den Frieden, nichts als den Frie den wünsche und daß sie eines anstrebe, die Einigung des deutschen Volkes zur Errettung aus der bitteren Rot und zur Erhaltung alter deutscher Güter? Es mutzte an einem Orte gesprochen werden, der auch im Auslande Geltung hat. Allo war die Reichstagsrede eine gut gewählte, eine zeitgemäße Aktion. Und die Erwartungen wurden erfüllt. Das Bild des Reichstags bleibt angesichts der Wich tigkeit der Rede bedeutungslos. Es kommt hier nicht auf das Aeutzere, es kommt auf den großen Gehalt der Worte an, die nicht nur in Deutschland gehört worden sind, son dern die die ganze WKstt hören wird. Was liegt nun in der Rede des Kanzlers? Das offene Bekenntnis zum Frieden, die Bestätigung dessen, was immer wieder in Deutschland betont wurde. Wir wollen nicht rüsten, wir wollen die anderen abrüsten sehen. Wir «vollen nicht Aufrüstung, nm anzngreifen, sondern dir allgemeine Ab rüstung, um der Welt den Frieden zu sichern. Der Kanz ler erklärte sich bereit, jeden Vertrag zu unterschreiben, der lvhal die einzelnen Staaten gleich stellt, Deutschland nicht als eine zweitrangige Macht ansieht und der den Frieden verbirgt. Denn nur in einem. Frieden könne die Welt genesen, könne Deutschland gesunden.- Und mit Rechr wies er auf die Fehler des Versailler Diktats hin, die die Schuld au dem Elend Deutschlands und dem Elend in der Welt tragen. Ans diesen Fehlern hat nicht nnr Deutschland zu lernen, sondern die ganze Welt müßte erkennen, daß Frieden und von Vertrauen getragene Ver träge heute daS Allheilmittel seien, und die ganze Welt müsse erkennen, daß die in Genf geschossene Atmosphäre viel Achnlichkeil mit den Tagen von Vcrlailles habe, ob wohl die Weltlvirllchaftstvnsercnz auf einem gesicherten Weltvertrauen allein gedeihen und die Welt aus dem Elend erretten kann. Der Appell an das Weltgewissen war klar und ein deutig. Aber der Kanzler stand nicht nur als Fricdcns- sorderer, sondern auch als Förderer deutscher Rechte auf dem Rednerpodium. Wenn man in den Fehler verfallen sollte, Deutschland die Uebcrmacht zu zeigen und ihm Beschlüsse aufzuzwingen, etwa wie vor 14 Jahren zu dik tieren, was es zu tun habe, so werde Deutschland die Konsequenzen nicht zu ziehen vergessen. Deutschland läßt sich nicht mehr vergewaltigen. Es steht zu seinem Recht und es steht dabei für den Frieden. Wir lehnen keine Kontrolle der Rüstungen ab, wir gehen auf alle annehmbaren Vorschläge ein. Sie müssen aber in den Grenzen des Rechtes liegen. Die deutsche Stellung ist diesmal wirklich "gut begründet. Wer abrüsten will, wer den Frieden will, braucht nicht nach Sicherung zu schreien und braucht keine Dialektik, nm Deutschland' ins Unrecht zu setzen. Gewiß, dieser Versailler Vertrag, das Rückgrat aller diplomatischen Strategie gegen Deutschland, bedarf einer Revision. Dieser Vertrag — der lange über flüssig geworden ist — gibt immer wieder Gelegenheit, kleinliche Schikanen gegen Deutschland zu ersinnen. Auch die aus der nationalen Revolution erweckte deutsche Staats einheit, der neue lHeist des deutschen Volkes soll, so scheint es, mit Paragraphen des überholten Vertrages erdrosselt werden. Die deutsche Einheit, die Wiedergeburt eines unglücklichen Landes behagt den „Siegern" lehr wenig, und sie meinen vielleicht, daß es Zeit sei, Deutschland zu beweisen, daß cs nicht zu himmelstürmende Pläne schmieden kann. Die deutscl-cn Pläne aber sind auf fried lichen Geist gestellt, sind von friedlichem Geiste erfüllt. Der Kanzler konnte eine Friedensrede halten, ohne sich zu widersprechen, er konnte beweisen, daß die Revolution eine andere Aufgabe hatte und hat, als Deutschland zu einem Krieg suchenden Staate zu macl)en. Der Appell atmet Frieden, er stellt die beste Rede dar, die der Kanzler bislang gehalten hat, cS ist eine von staatsmännischem Geiste getragene Rede, eine Rede im Geiste deS dentsclien Volkes, das frei sein will, das leben will, das «eine heiligen Güter wahren will, das in der Welt feinen Rainen und sein Recht behalten will. Deutsch land appelliert für den Frieden. Und da gleichzeitig drüben der Präsident der Bereinigten Staaten ähnliche Friedeus- wortc gefunden hat, Worte, Vorschläge, die stark mit denen des Reichskanzlers zusammenkliugcn, ist zu erwarten, daß diele Rede wirklich die Aufnahme findet, die sie ver dient, und daß nunmehr Deutschland mit anderen Augen gesehen wird, daß der Frieden Flügel erhält und sich breitet über die Erde. Es ist >o leicht, ihn zu fassen, ihn zu festigen, die Welt, die kricgsmüde Welt zu beglücken, wenn die Kricgsgerüsteten von ihrer Vormachtsstcllung stiegen und in die Seele der Völker schanen wollten, wenn nickt nur bestimmte Elianen in den einzelnen Ländern den Ton angcben würden, sondern die Völker — durch Propaganda nicht beeinflußt — ihren Willen kundtun könnten. Dieser Wille in der ganzen Welt müßte den Friedensappell decken, den der Kanzler erließ. Wr UMk SIM. * Berlin. Die NSK. schreibt unter -er Neberschrift: „Eine historische Stunde" zur Erklärung des Reichskanzlers u. a.: Die Grötze und Bedeutung dieses Tages, an dem sämt liche Parteien mit Einschluß der Sozialdemokratie sich hin ter die Regierung Adolf Hitlers und ihre historische Arbeit stellten, ist um so höher einznschätzen, als diese Kundgebung der deutschen Volksvertretung tief verankert ist in dem Willen der ganzen Nation, die seit Monaten Tag für Tag der Welt gezeigt hat, datz die deutsche Regierung nnd das deutsche Volk eins sind. Das brachten die gewaltigen Ova tionen, die Adolk Hitler drantzcn vor der ürolloper von den harrenden Massen bereitet wnrdcn, symbolhaft zum Ausdruck. Es ist das Werk «nd die Krast der Persönlichkeit Adolf Hitlers, der dranhen im Volke den grotzen Bau der natio nalen Einigung geschaffen «nd vollendet bat, datz beute der Deutsche Reichstag sich der historischen Stunde würdig er wiesen und in einer gewaltigen Manifestation vor der gan ze« Welt die Einheit «nd den Lebenswillen der deutschen Nation proklamiert hat. Mit diesem unerhört eindrucks vollen Ereignis hat die Rcgicrungstätigkcit Adolf Hitlers und der Kampf seiner Bewegung um die Einigung der Nation ihre gewaltige Krönung erfahren. Es war eine Stunde, die in der deutschen Geschichte fort leben wird. Die Rede des Führers — unangreifbar in ihrer historisch begründeten Argumentation — war ein poli tisches Meisterstück, das das Haus nnd darüber hinaus das ganze Volk in seinen Bann zog. Niemand in dc^ Welt wird an den Worten Adolk Hitlers vorübergehc» können. Deutschland und Adolf Hitler sind vollends ein Begriff geworden. Das ist der grobe Sinn der historischen Stunde des 17. Mai 1S88. 1- In WIM in MU »Berlin. Zn der Ncichstagsrcdc des Reichskanzlers erklärt man in Berliner politischen Kreisen, -aß der auf richtige Ton deS Kanzlers auch auf das Ausland seinen Ein druck nicht verfehle» werde, ebenso wie die rückhaltlos offene Darlegung des deutschen Standpnnktcs. Jedes Wort der Rede spreche für sich selbst. Besonders betont man in den politischen Kreisen das kräftige Bekenntnis Hitlers zum Frieden, das doppelt unterstrichen worden sei durch die Aul zählung der zerstörten Wallen Deutschland und den hoch gerüsteten Zustand der anderen. Was das Abrüstungs problem anbetreffe, so habe cs Hitler ans den technischen Schwierigkeiten der Genfer Konferenz heransgehobcn nnd in Zusammenhang mit der ivcltpolitiichen Lage gebracht. Mit besonderem Nachdruck meist man daraus bin, bas, der Kanzler den MacDonald-Plan nochmals als mögliche Grundlage der Abrüstung angenommen habe nnd damit in weitgehender Nebereinstimmung mit Roosevelt stehe. Der Kanzler habe sogar den MaeDvnald-Plan noch verbessert durch die daun folgenden Vorschläge, die eine bessere und gerechtere Möglichkeit der Verwirklichung der Abrüstung böten. Besonderen Wert legt man aus die Erklärung des Kanzlers, das, Deutschland bereit sei, das Wehrsystcm zn ändern unter der Voraussetzung der gnalitativen Gleich stellung. Hier sei also jede Diskriminierung hinsichtlich der Waffengattungen abgeiviesen worden. Auch habe sich der Kanzler mit der füusiährigcu Ncbergangszcit zur Herstel lung der nationalen Sicherheit Dentsthlands d. h. bezüglich der Verteidigungswaffen einverstanden erklärt. Ans die Augriffswasfcn habe der Kanzler ja überhaupt verzichtet, wenn innerhalb eines bestimmten Zeitraumes die hoch gerüsteten Nationen ihre Angrifsswaffcn vernichten würden. Hier schließe sich der Reichskanzler dem Rooscvcltschen Vor schlag an und gehe über den MaeDonald-Plan noch hinaus. Sehr beachtlich sei die Erklärung des Kanzlers, daß er mit einer internationalen Kontrolle, die selbst auf die Wehr verbände auszndebncn sei, einverstanden wäre, für den Fall, daß alle diese Kontrolle annchmen. Deutschland sei, wie Hitler erklärt habe, bereit, in der Sirberheitsfragc noch mehr zu geben, wenn dies Deutschland zugute komme nnd alle Staaten sich beteiligen. Damit sei er der Forderung Roosevelts bezüglich eines NichtangriffSvcrtragcS bei getreten. AMeselt We -le Memse im liMim'. Tic deutschen Anleihe» gestiegen. * Washington. Präsident Roosevelt horte die Rede des Reichskanzlers Hitler im Rundfunk zusammen mit dem Uuterstaatssekrctär Molen und dem Gencralpostmeister, so wie zwei Sekretären an. Roosevelt gab denjenigen, die schlecht deutsch verstanden, kurze Erklärungen schwieriger Stellen Die amerikanischen Regicrungsmitglieder waren durch die unerwartete Mäßigung Hitlers angenehm über rascht und glauben, daß die Rede dazu angetan ist, Roose velts Bier-Punkte-Programm zur baldigen allgemeinen Annahme »zu verhelfen. In Washingtoner politischen Krei sei, stand man allgemein vollkommen unter dem Eindruck der Hitlerredc, die das Tagesgespräch bildete. Englische Uebersctznngcu wurden so schnell wie möglich an Roosevelt, Hüll, die übrigen Mitglieder des Staatsdepartements nnd die amerikanischen Vertreter sür die Londoner Wcltwirt- schastskonfcrenz ausgcgebcn. Allgemein siel ans, das, die deutschen Anleihen unmittelbar nach dem Bekanntwcrden der Rede des Reichskanzlers um ein nnd mehr Punkte stiegen. Die Newyorkcr Presse bringt die Hitlerredc in großer Ausmachung mit Ricseniiberschristen ivic „Hitler stimmt Roosevelt zu", „Hitler sagt Abrüstung zu", „Hitler ver dammt den Krieg". Kommentare stehen vorläufig noch anS. Gegenüber der Hillerrcde nehmen jetzt die Aeußerungen des Auslandes zur Botschaft Roosevelts iu der Presse den zweiten Platz ein. * N c iv n o r k. Die Beamten des Staatsdepartements Washington haben am Radio die Rede des deutschen Kanz lers mit großer Spannung augchvrt. Tie Uebcrtragung der Rede nach Amerika war eine sehr gute. Von Dolmet schern wurde die Hitlerrede für die nicht deutsch sprechenden Beamten sofort übersetzt. Ter erste Eindruck, den Amerika empfangen hat, war wegen der versöhnlichen Tonart und der Annahme des Roosevelt-Vorschlages ein guter. M SklllteiiW Ser Mzlmele Hi i>er Schweiz. Genf. lFunksprnch.) Schon in den Ueberschristen der Schweizer Blätter tritt der ungeheure Eindruck in Eriche c- nung, die die Rede allenthalben, namentlich auch auf der , AbrüstupMonferenL M- irn MlLerbMd semsÄt bist. Das Echo ist freundlich. Tie „Neue Züricher Zeitung" schreibt: „In dem entscheidenden Teil seiner Rede hält Hitler der Abrüstungskonferenz ein unerbittliches Entweder-Oder Tie „Baseler Rationalzeitung" sagt.: «Hitlers Erklä- rnngcii seien sachlich »nd formal ein hervorragendes Meisterstück. Die Rode sei auf „einen mutigen und er mutigenden Ton der Versöhnlichkeit" abgestimmt: die Er klärungen des Kanzlers lassen Tor und Tür für eine wei tere Verständigung offen." - Weillene MimiW der vereinigten MerlMIIcheii Verbünde zm velchslnnzlerrede K Berkin. Die Vereinigten Vaterländischen Ver- bände Deutschlands baßen kokaenkes Telegramm an den Reichskanzler gesandt- Vegcistert stimmen wir Ihren Aussübrnnaen im Reichstage zu. Das war wahre S?taatsk»n»t. stolze nnd würdige Vertretung unseres g«. knechteten Volkes. * ser Mirillk„ »M. KNWtMM. "Bari«. In mll't-c-ßcn Kreisen wird die w<>,-b«ta"Sr<'b<- ßc« Kcinzl-^s al« Dcii-Se-l-iani« ßeGracben. BsG-wein bNet man anerkennende Aeusternnaen über die neschickte Fassnnn „nd die tV,klärn„g als politische Sei. stinia. In «ranzölilchen Ki-ellcu mi-d kerner znaeaeb-n, daß Hitler mit «Mäbiava selbst über ßen B-wsgllker Vertrag nnd über ßa« AbrüstunaSoroblem gesprochen bat. Im übrigen wartet man mll Dnannuna a,ll den Wider- ball, den d>e Erklärung ße« Reichskanzler« i„ England Nnd Amerika ßeenaraernken bat, recbnet aber l-bo„ letzt mit einer annstiaen Ausnahme, soßnb znsnmmentaksend aekggt wer den kann, dost in BariS der Eindruck einer Entspannung vorlient. Rur ß>'e Sozialisten bleiben natürlich bei ihrer grimßsäkllchen Ablehnung Deutschland«. * Vari«. Da« lebballc Interesse, mit dem die fran zösische Oessentlichkelt d-e Erklärungen Hiller? lm Reichstag erwartet bat. kommt in den StimmnnaSbilßern der Berliner Bertre^er ber Barlter Beeile deutlich zum Ausdruck. Die Abendblätter nernstenllichcn abne An«nabme Auszüge an? der Rede. e,,tbc,lten sich zunä-bst aber segllcher Stcllnna- ngbme I„ Fettdruck wird die Datsgche hervorgehoben, dost die Entschliestnna vom Reichstag einstimmig anae- ninnmev wurde. In vnlitischen Kreisen betont man, daß d>e Ausfüb-unaen Adolf Hitler« sowohl der Form wie dem Inhalt nach gemäßigt und w!--k„„a«vnss lind. e- WrUnn Mn »eni KIMM m Wer-Me. * «Barsche,,, Dle Bede de« Reichskanzler? Hitler, bat hier, soweit in Nglitllchen Kreisen «estzultesten möglich mar, graben G>,,bcnck ßrrngraernsen. nnd wie von maßgeb» sich-r lS-oite r>e»s„ntbar wird, a„ck, eine nakltl„e Einstellung au«aelöst Veka»der8 kp,»,po*bisch we-den die Erklä rungen des naei-e,8kgnzlers üfier die Bereitschaft zunr Brieden und bivNck>llich der Achtung fremder natlongler Eigenarten empfunden. Allerdings meidet stch auch gleich der bier »u Kande reichlich aenäbrte Skeptizismus, nnd la wird auch die Erwartung -uw Ausdruck gebracht, „dielen Worten möae ou-st die Tat solaen". Besonder« starken Ein druck Hot dle Grklärnna de« «Reichskanzler« über die Mög lichkeit ei""« Austritt« Denllckland« an« dem Böikerknmd gemacht. Man saßt diele Erklärung al« höcbstbedeutsam« Drobuna nuß die. wenn lie Wirklichkeit werden sollt«, unabsehbare Folgen nach sich ziehen müßte. r?r vtnrker kMiia in merm. * Wien Die Rede de« Reicb«ka„zler« H-ller, die vom Rundfunk übertr-men wurde, da' in ganz Oesterreich einen austerordentlich starken Eindruck gemacht. Dic National sozialisten statten in ihren Blattern zum Abhören der Rede besonder« ansaefnrdert. Die Megierungsvarteien nnd ihre Bresse sehen im übrigen ihren Feldzug gegen die Nationalsozialisten fort. Da« Oesterr-ichlfche Abendblatt oGubt »ns einer Han«, suckniug im Klagenfurter Braunen Haute, bei der drei Ge wehre aellmden wurden, die Durchsuchung aller Partei» bäiller nnd Wohnungen der SA - nnd SS.-Lente ankün- diaen zu können, nnd bezeichnet sie als Vorstufe zur Auf- lösung dieier Formationen. Irr MM kr M In Sens. Frankreich vor der Entscheidung. * Mens. Noch nie hat ein deutsche? Ereianis da? all gemeine Intereste beherrscht wie die «roße Kanzlerrede. Dle Erklärung vor dem Reichst»« ist von der gesamten Abriistnngskonserenz nnd allen Abordnungen am Laut sprecher gebärt worden. Im Carlton-Parkhotel war die deutsche Abordnung mit dem stellvertretenden DeleaationS- subrer Staatssekretär von Rbeiubaben und dem deutschen Gesandten beim Völkerbund von Keller, zahlreichen deutschen Beamten de? BölkerbundssekretariatS nnd den Vertretern dec deutschen Bresse vor dem Lautsprecher versammelt. In den Wandelhallen de? Völkerbnnde? wurden die deutschen Vertreter unmittelbar nach Abschluß der Rede schon unge- duldia non den ausländischen Teleciierfen nnd der gesamten internationalen Presse erwartet, um Einzelheiten au? der Rede zu hören. Der Präsident der Abrüstungskonferenz, Henderson, hat die ursprünglich auf Donnerstag festgesetzte Sitzung des Hanvtansschusses auf Freitag nachmittag verschoben. Die Verschiebung wird in unterrichteten Kreisen ans den Wunsch der Großmächte zurückaefübrt, die Rede deS Reichs- kanzler? aus das praktische AbrüstungSprogramm Deutsch lands vriiieu zn können. Die Stellungnahme der Reichs regierung in der Abrüftungsfrage wird nunmehr de» entscheidenden Ausgangspunkt der Verhandlungen der Abrüstungskonferenz bilde». Die französische Regierung wird jedenfalls durch die Erklärung des Reichskanzlers gezwungen, endlich zn erklären, ob Frankreich überhaupt gewillt ist, irgendwelche praktischen AbrüftungSmak- nahmen ans sich zu nehmen. Tas Schicksal der Konferenz wird damit iu Zukunft allein von Frankreich abhängig sein, das jetzt die alleinige nnd volle Verantwortung für «inen »»ktivea Lln-aallll der Ssnfireni Ubttnimmt,