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MN Mm, M AM... Di« nationalsozialistisch« Parteiorganisation i« Staate. Bon einem höheren Amtswalter der NSDAP, wird uns der nack.stehende Beitrag zur Beifügung gestellt, der einen interessan ten Einblick in die gegenwärtige Arbeit der nationalsozialistischen Parteiorganisation er öffnet. Der Zustrom ireuer Mitglieder, der in den Wochen und Monaten vor dem 1. Mai in die NSDAP, einmündete, steht ini gar keinem Verhältnis zum Ansteigen der Mit gliederzahl in den vergangenen vierzehn Jahren. Vom Jahre 1925, dem Jahre des Neuaufbaues, bis IWO hat die Bewegung um ledcS einzelne Mitglied buchstäblich ge kämpft. Denn jeder, der damals der Partei beitrat, mußte bereit sein, als Staatsbürger zweiter Klasse zu gelten und oft genug Arbeit nnd Brot zu verlieren. Ans diesen Kämpfernaturen aber, die damals zu Adolf Hitler stieße» und das eigene Wohl bercitwilligst dem Wohle des Ganzen untevordncten, erwuchsen der Bewegung die Führer, die sS heute unternehmen können, nasch und nach bas ganze deutsche Volk zur Idee der Volksgemeinschaft zu erziehen. Bon 1930 bis zum Januar 1933 hat sich der Mitglieder bestand vervielfacht. Pom 30. Januar 1933 bis zum 1. Mai aber setzte ein Zustrom ein, der alle organi satorischen Möglichkeiten umzuwerfen drohte und schließ lich die Mitgliedersperre notwendig machte. Die Zahl der neuen Mitglieder, die im letzten Vierteljahr zur Bewegung stießen, ist größer, als der Gelaintbestand, den die Partei sich in den vierzehn Jahren ihres Daseins erkämpft hatte. To stieg die Mitgliederzahl des GaueS Berlin beispiels weise von 55 000 ans 120000. Dieser Zustrom stellt die Politische Organi sation vor eine ungeheure Aufgabe. Der Idee der Volksgemeinschaft wäre nicht gedient, wenn die Partei sich darauf beschränken würde, Millionen deutscher Menschen ein Abzeichen zu geben nnd ihre Mitglicderbciträge zu ver einnahmen. Die Bewegung mnß nun, da sie an der Macht ist, erst recht ihre bewährte Schlagkraft erhalten, sie muh in sich so gefestigt sein, daß sie jeder Belastung standhält, daß das in ihr geeinte Volk auch scheinbar unpopuläre Maßnahmen der Ttaatsführnng nicht nur hin nimmt, sondern bejahend vertritt, sie muß im Zusammen hang damit icne Erziehungsarbeit am Einzelnen leisten, die unbedingte Voraussetzung der wirklichen, unbedingten Volksgemeinschaft ist, die Hitlers Werk dereinst für Genera tionen bewahren und fortentwickeln soll. DaS Schwergewicht dieser Aufgabe liegt bei jenen Instanzen der Parteiorganisation, die unmittelbar mit dem Volke in Berührung stehen. DaS ist vor allen Dingen die große Armee der Blockwarte, die bis zu zehn benachbart wohnende Parteigenossen zu betreuen und zu leiten hat, nnd die von jeher schon Träger und beamtete Vertreter der Bewegung in ihrem engen Wohnbereich gewesen ist. Die Zahl der Blockwarte wird wohl auf das Doppelte ge steigert werden müssen, nnd hier fällt den alten Partei genossen, die noch den Kampf nnd die Macht mitcrlebt nnd mitgetragcn haben, der Löwenanteil nencr, zusätzlicher Arbeit zu. Auch die nächsthöheren Instanzen werden eine Vermehrung erfahren müssen, wenn sie die Arbeit be wältigen sollen. Die Zelle, die sich aus mehreren Blocks zusaimnensetzt, hat eine Höchstmitgliederzahl von 50 Manu und muß geteilt werden, wenn diese Zahl überschritten wird. Das gleiche gilt von der Ortsgruppe. Sie darf nicht mehr als 500 Mitglieder haben, damit sie beweglich und aktiv bleibt nnd damit der Ortsgrnppenleitcr und sein Stab den dringend nötigen Kontakt mit jedem ein zelnen Parteigenossen anfrechterhalten kann. Die Organisation der größeren Einheiten bleibt wohl unberührt. Sie tonnen auch kaum geteilt werden, da sie mit wenigen Ausnahmen identisch sind mit den Pcr- waltungseinhcitcn der Länder. So entipricht der KrciS der NSDAP, etwa einem preußischen Landkreis und der G a u der NSDAP, ist im allgemeinen identisch mit dem Wahlkreis. Hier wären einige Aenderungen immerhin mög lich, da ja mit den Wahlkämpfen auch die Bedeutung der Wahlkreise verschwunden ist nnd die Bereiche der Reichsstatthalter gewichtige politische Gliederungen des Reiches geworden sind. Das gleiche gilt für die nächst höhere Organisatiouseinheit der Landesinspektion, die meh rere Gane umfaßt. Es ist eine organische Selbstverständ lichkeit, daß beispielsweise der Landesinspektenr von Sach en gleichzeitig Reichsstatrhalter in Sachsen ist. An der Spitze der Politischen Organisation steht der Reichskanzler Adolf Hitler, in dessen Namen zur Zeit sein langjähriger Mitarbeiter und Privatsckretär Heß die oberste Verwaltungsstelle der Bewegung leitet. Ihm zur Seite steht als Stabsleiter der Politischen Organi sation der Präsident des Preußischen Staatsrates Dr. L e b, in dessen Händen gleichzeitig die Leitung der neu gebildeten großen Arbciterfront vereinigt ist. Dadnrch erscheint eine vollkommene Einheitlichkeit der gesamten Reicks , Partei- nnd ständischen Führung gewährleistet. Die Organisation der Bewegnng ist beseelt von dem festen Glauben, daß es ihr gelingen wird, auch die neu in die Bewegung strömenden Massen cinzugliederu und sie in der harten Schule des Nationalsozialismus zu Tra gern der kommenden Volksgemeinschaft zu erziehen. Sie weiß, daß die Neuformung gerade der Menschen, die aus dem bürgerlichen und intellektuellen Lager kommen, nicht von heute auf morgen erfolgen kann, sie weiß auch, daß sie manchen „Konjunkturjäger" wird ausmerzen müssen. Aber sie weiß auch, daß alle BolkSteile mehr und mehr im Banne des Führers stehen und daß sein Beispiel aus schlaggebend sein wird für die Ueberwindung innerer Hemmnisse, die sich noch zwischen den Menschen von gestern und den deutschen Menschen von morgen auf türmen könnten. NlMiliisltt W M Sen WWI- MM M »MW «kk. * Berlin. Kultusminister Rust eröffnete am Mitt woch die Tagung der Hochschnlreserenten aller deutschen Länder mit einer Ansprache, in der er u. a. sagte: „Wenn der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler bei der Eröffnung des Reichstages erklärt hat, daß die kulturel len Angelegenheiten auch weiterhin Sache der Länder blei ben sollen, so ist es selbstverständlich, daß kein deutscher Staat in dieser Frage isoliert markiert, sondern daß auch die kultu relle Tätigkeit jedes einzelnen Landes der nationalen Ver bundenheit des deutsche« Volkes diene. Die Hochschule, die nicht nur Wissen vermitteln solle, sondern auch die ersten Forschungsstellen des Deutschen Meiches sind, können jedoch nicht einfach den anderen Lehr stätten entsprechend behandelt werden. Es gibt keine Rück kehr zu einer scholastischen Auffassung der Forschung. Die Leitung der deutschen Hochschulen wird davon abhängen, daß es ihnen gelingt, die Arbeitsgemeinschaft zwischen Lehrer und Schüler lebendig z« gestalten. Denu. wenn ein Hoch- MWWWk Ski MM SPI.-MMU. ss Berlin. Der Generalstaatsanwalt I Berlin hat die Beschlagnahme des Vermögens der gesamten Sozialdemo kratische« Partei Deutschlands und ihrer Zeitnuge« sowie des Reichsbanners und keiner Zeitangen angeordnet. Den Grand zn der Beschlagnahme bilden die zahlreiche« Untrene- fälle, die durch die Nebernahmc der Gewerkschaften nnd der Arbeitcrbanken durch die RSBO. aufgedeckt wurden. * Berki«. Die Aktion gegen das Vermöge« der SPD. wurde durchgestihrt, nachdem sich das SorruptionSdezernat des preußischen Justizministeriums in Uevereiuftimmung mit dem Generalstaatsanwalt und nach Fühlungnahme mit den nene» Leitern der einzelnen GewcrkschaftSverbände auf de« Standpunkt gestellt hatten, daß die Beschlagnahme des Gesamtvermögens bringend erforderlich sei, nm die Gewähr zn schaffen, daß die von den Gewerkschaften und der Arbeiter bank an die SPD. und ihre Untergliederungen gezahlten Beträge für die Arbeitnchmervcrbände sichcrgestellt werden. * Berlin. Wie z« der Beschlagnahme des SPD - Vermögens ergänzend verlautet, habe« sich Re Maßnahmen sowohl anf das Barvcrmögen als auch auf die Postscheck konten, den Grundbesitz der SPD. nnd des Reichsbanners bezw. der offiziellen Parteibetriebe erstreckt. In Berlin ist ein gutes Dutzend von Postscheckkonten beschlagnahmt wor den. «. a. des Parteivorstandes, der Jnseratengesellschakt «sw. Beim Büro des Reichsbanners hat man sich zunächst daraus beschränkt, die Räume zn schließen und nm die Ein reichung eines Inventarverzeichnisses zn ersuchen. 4a« 000 Mtt AMklWtAlMk ISk WWOMl «KO SW.-lWe Ml» III Wem Mr gemalt. * Berlin. Die Beschlagnahme des Vermögens der SPD. und des Reichsbanners «nb aller ihnen nahestehenden Organisationen, ,n denen auch ihre Zeitungen gehören, er folgte, wie wir ergänzend erfahren, durch den Generalstaats anwalt beim Landgericht k, bei dem gegen die Führer der freien Gewerkschaften, den sozialdemokratischen Reichstags abgeordneten Leipart und Genosse« ei« Verfahre« wegen Untreue und Betruges schwebt, ans Grund der bisher an gestellten Ermittlungen in Uebereinstimmung mit dem Korruptionsdezernat des preußischen Justizministeriums auf Grund des 8 1 der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat vom 28. Februar dieses JabreS. ES konnte bisher bei der Gewerkschastsaktion, die am 2. Mai begann, scstgestcllt werden, daß namhafte Beträge von Gcwerkschastsgeldcrn nicht bestimmungs gemäß verwendet worden sind So haben die sozialdemokratischen Zeitungen und das Reichsbanner jähr lich einige 100 ONN Mark von den Gewerkschaften erhalten. Noch in den letzten vier Monate» haben die sozialdemokrati schen Zeitungen Dentschlands von den Gewerkschaften 20« 986 Mark, einen gleichen Betrag das Reichsbanner erhalten. "«r Mm SWverlMen „WM ml EemM". ss Berlin. Wie zur Beschlagnahme des gesamten Vermögens der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, der sozialdemokratischen Zeitungen und des Reichsbanners noch bekannt wird, wurde die Aktion durchgeführt, «m die Rückzahlung der von den Gewerkschaften «nd der Arbeiter bank an die SPD. geleisteten Zuwendungen sicherznstellen. In der Zahlung der ungeheuren Geldbeträge an die sozial demokratische Parteileitung, die, wie vor einigen Tagen be reits gemeldet wurde, selbst in den ersten Monaten dieses Jahres noch mehrere hunderttausend Reichsmark ansmach- ten, wirb eine Untreue erblickt, so daß mit einem Strafver fahren unter dem Namen „Leipart nnd Genoffen" in nächster Zeit zu rechnen ist. Die Anordnung der Beschlagnahme der Vermögenswerte der Sozialdemokratischen Partei, der sozialdemokratischen Zeitungen und des Reichsbanners stützt sich auf den 8 1 der Verordnung des Herrn Reichspräsidenten znm Schutze von Volk «nd Staat vom 28. Februar d. I., nach der eine Beschlagnahme von Vermögenswerte« auch bann zulässig ist, wenn die Voraussetzungen der Strasprozeßord- nnng nicht crsüttt sind. Das Korrnptionsdezernat des Preu ßischen Justizministers hat sich in Uebereinstimmung mit dem Generalstaatsanwalt «nd nach Fühlungnahme mit de« nene« Leiter« der einzelnen Gewerkschastsverbände anf den Stand punkt gestellt, daß die Beschlagnahme des Gesamtvermögens dringend erforderlich sei, um di« Gewähr zu schaffen» daß bi« von de« Gewerkschaften «nd der Arbeiterbank an die SPD. «nd Untergliederungen gezahlten Beträge für die Arbeit- »ehmcrocrbändc sichergestcllt werden. «MklMtMWer, «le «ezW Milm. ss Berlin. Die NLBO. teilt mit: Für die gesamte Oesseutlichkeit und besonders für die Gewerkschaftsmitglie der außerordentlich aufschlußreich ist eine Gehaltslifte des Gesamtverbandes der Arbeitnehmer der öffentliche« Be triebe. der mir folgende Gehälter entnehmen: Vorsitzende 705 bezw. 655, Jugcndsekretür 505, Stcnvtnpistinueu 277,50, Bürohilfsarbeiteriu und Lohnbuchhalterin 670, Bürogehilfin 26S, Bürohilfsarbeiter 418, Kassenbote 370, Hausverwalter 625, Hilfsarbeiter und Monteur der Hausverwaltung 400, Heizer 310, Heizer und Portier 370, Fahrstuhlführer und Hausschlosser 415, Packer in der Buchhaltung 370, Packer in der Expedition von 310 bis 415, Anschristcnschrciberiuneu von 217 bis 250 Mark. Wir weisen es weit von uns. durch Veröffentlichung dieser Monatsgehälter irgendwie an Neidinstinlte appellieren zn wollen, es kommt uns lediglich daraus an, ansznzeigen, daß zwischen den Einlommensvcrhältnissen derjenigen, die die Beiträge aufbringen, und denen, die sie verzehre», ein riesengroßer Unterschied besteht. -Kein Gewerkschaftsmit glied wird sich finden, das diese Gehälter in Anbetracht der heutigen Notzeit verteidigt. Erst die deutsche Revolutiou wird hier Wandel schaffen: Verminderung des Personals, den Lebensbeöingungen angemessene Gehälter und Haupt ziel: Senkung der Beiträge, Erhöhung der Leistungen, SPD.-Fraktionsräume im Reichstag versiegelt. * Berlin. Im Zusammenhang mit der Beschlagnahme des gesamten Vermögens der SPD. erfährt der „V. B.". daß die Polizei die Fraktionüräumc der SPD. im Reichstag versiegelt «nd alles Material in diesen Räumen sichergestellt hat. Die Angestellten wurden fortgeschickt-. MWger WW »kl AWWWMU Berlin. lF'unksprnch.) Der amtliche preußische Presse dienst teilt mit: Ueber das Ergebnis der Aktion gegen daS Vermögen der Sozialdemokratischen Partei «nd ihre« Unterorganisationen liegen bisher aus Berlin folgend^ Ergebnisse vor: Es wurden beim Postscheckamt Berlin vierzehn Konte» der SPD. nnd ihrer Unterorganisationen «nd Gesellschaft«, beschlagnahmt, die insgesamt eine« Kontobestand von 16 888,81 anfwiesen. Bei der Depofltenkaffe der Ar beiterbank wurden die Konten sozialdemokratischer Organt, satiouen «nd Gesellschaften im Gesamtbetrag« von 7S9S9H9 Kl beschlagnahmt. In Le« Kaffe» der von der Beschlag nahme betroffenen Organisationen, die z. T. gar nicht mehr vorhanden waren, wnrde ein Barbestand von 8474,28 vorgefunden nnd sichergestellt. Die Gesamtsumme der sicher gestellten Vermögen der sozialdemokratischen Organisationen kn Berlin beträgt danach 98 800,15 Die Erhebungen über die sicherznstellenden Vermögensbestände werden fort geführt. Ueber das Ergebnis der Vcschlagnahmeaktion in ande ren Gebiete« kann bisher nichts gesagt werden. Zur Sicher stellung der übrigen Vermögensbestänbe wurden die Ge schäftsräume der sozialdemokratischen Organisationen, des Reichsbanners und der sozialdemokratischen Zeitungen ge schlossen und die Geschäftsführer, soweit Personal ange troffen wurde, aufgefordert, ein genaues Jnventav- verzeichnis der vorhandenen Vermögensbestände einzn- reichen. Die Aktion richtete sich gegen sämtliche sozialdemo kratischen Organisationen und Betriebe, die Parteizeitungen und das Reichsbanner. Die getarnten angeblichen Privat betriebe, deren direkter Zusammenhang mit der SPD. er wiesen ist, wurden ebenfalls von den Maßnahmen erfaßt. Befreit von der Beschlagnahme blieben die Konsnmgenoffen- schasten und deren VcrmögcnSbcstände, sowie sclbstverständ, lich die Gewerkschaften. schullehrcr nur Wissen doziert ohne Kontakt mit seinen Schülern zu gewinnen, wenn er dann lediglich eine trockene WissenSprI'lsung vornimmt, so ist damit nichts gewonnen für icne .Kräfte, deren unser wieder lebendig gewordenes Volk bedarf. Die Art, in der der Hochschnlnnterricht in Zukunft gestaltet werden wird, ist weniger intellektuell mittelbar, sie muß intuitiv erfaßt werden. Tas wichtigste dabei wird eine gründl. Gewissenserforschung sein und der zähe Wille unter allen Umständen bis zur Wahrheit vorzustvßen. Dieser Wille muß die trennenden Mauern, die zwischen den verschiedenen Systemen, zwischen Hörer lind Dozent, errichtet waren, niederreißen. Freie Forschung und nationale Weltanschau ungsgemeinschaft, das sind die beiden Grundpfeiler, auf denen die deutschen Hochschulen ruhen. Immer wieder muß ich Mißverständnisse» entgegen treten» die über die Gründe für unsere „Gleichschaltungs aktion" an den Hochschule« für die Absetzung zahlreicher Universitätsprofefforen geäußert werden. Manche meinen, daß, nachdem durch die SA. der Sieg errungen sei, nun „die Leute der rechten Partei an den Hochschulen drankämcn". Ganz gleich welcher Richtung die Vertreter dieser Meinung angehören, sie sind in einem grundlegenden Irrtum be fangen Jeder muß erkennen, daß cs kein Richtnngswechsel ist, den wir erleben, sondern die fundamentale Tatsache, daß der größte Teil des deutschen Volkes wieder zu sich selbst er wacht ist. Unaufhaltsam schreitet diese Bewegnng fort, bis eines Tages das ganze deutsche Volk für das neue Werk ge wonnen «nd sich seine Organisationen z« Politik, Wirtschaft nnd Kultur geschaffen haben wird. Als neulich ein Rektor mir die Frage vorlegtc: „Ja, warum schalten Sie denn jetzt gleich, das hat man doch früher auch nicht getan?", da erwiderte ich: „Das ist eben der Unterschied. Früher war alles ungleich geschaltet." Unsere „Gleichschaltung" bedeutet, daß die neue deutsche Weltanschauung eine schlechthin gültige, die beherrschende Stellung Uber alle einnimmt. Das ist der Krnnd, aus dem heraus wir an den Nenansba« des Hochschnllehrkörpers gehen. Nun noch ein Wort zu den Prinzipien, nach denen die Auswahl der neuen Lehrkräfte erfolgt. Wir haben es er leben müssen, daß ein Hochschullehrer, der der halben Welt als der Vertreter der dcntschcu Wissenschaft erschien, sobald er jenseits der Grenze war, seine Verbindung mit DeMch-. land mit einem Federstrich löste. Ein echter Deutscher kann diesen Standpunkt des „ubi bene iüi patria" nicht einnehmen, und deshalb sind wir der Meinung, daß deutsche Kunst und deutsche Wissenschaft am besten von deutschen Händen verwal tet werden. In diesem Sinne werden nur die Neubesetzung des Hochschullehrkorpers vornehme». Nochmals jedoch betone ich: Gewogen wird unr der Mensch in seinem Werte als nationaler Erzieher und freier Forscher. Unter keinen Umständen werde ich dulden, daß ein Hochschullehrer, der sich mangels wissenschaftlicher Qualitä ten bisher nicht durchsetzen konnte, dies heute nun anf Grnnd eines politischen Ausweises erreicht. MN »kl WlkAlW ÄM! Weitgehende Nebereinstimmung. Washington. Die Besprechungen des ReichSbank- Präsidenten Dr. Schacht mit Präsident Roosevelt haben nun- wehr ihren Abschluß- gefunden. In unterrichteten Kreisen verlautet, daß weitestgehende Uebereinstimmung zwischen der deutschen und der amerikanischen Auffassung über die großen Wirtschaftspolitischen Fragen erzielt worden ist. Die Auswertung dieser Verständigung in Form von greif baren Ergebnissen soll der Londoner Konferenz vorbebalten bleiben. Der Zeitpunkt für die Abreise Schachts nach New- york ist noch unbestimmt. „Als zeMilli" io M ie Melk» oelMel. )( Hamburg. Das Luftschiff „Graf Zeppelin" ist beute vormittag in Rio de Janeiro gelandet. Es wird nach kurzem Aufenthalt noch beute seine Rückfahrt über Pernambuco nach »nropa antreten. „Graf Zeppelin" batte die letzte Strecke von Pernambuco nach Rio de Janeiro mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 120 Stundenkilo- metirv uirückgeleit.