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Jubiläum erledigt haben. Herr Schönitz zeichnete deshalb auch für -te Gesamt-Leitung. Daß der Ansager, Herr Jenke, bet seinem erstmaligen Auftreten durch seine verbindenden Worte, Zitate und Lieder auf der ganzen Linie siegte, braucht wohl nicht weiter gesagt zu werden. Das Publikum, das, wie schon gesagt, in iibrraus großer Anzahl erschienen war, spendete reichen Beifall. Glückwunschschreiben und Telegramme waren von nah und fern cingcgangen. Herr Erdmann überreichte im Namen des Sportvereins Röberau einen neuen Fußball, der am Sonntag nachmittag zu dem Spiel Nünchritz 1. gegen Nöderau 1. eingeweiht ivurde. Die bisher noch nie dagewesene reiche Bühnenbeleuchtung war von Herrn Elcktromeister Arthur Schmidt, Nünchritz, und der Saalschmuck von Herrn Gärtnereibefltzer Richard Uhlig, Nünchritz, bestens besorgt worden. Der Reingewinn geht zugunsten der Jugendpflege. Der Sonntag-Bormittag »nd Nachmittag wat mit fünf Fußball-Wettkämpse» ausgcfttllt, worüber im Sportteil be sonders berichtet wird. Ab 1V Uhr begann der Kestball, dem von sung und alt lebhaft und eifrig zugcsprochen wurde, bis die Polizeistunde dem wohlgclungenen Feste eine Ende bereitete. W. M. N. Gerichtssaal. MsiWzeb Mk (4.M. Die Strafanträge. Der Vorsitzende verlas am Montag, dem vierten Tag im Gattenmordprozeß Dürr, zunächst Briefe des Angeklagten ans der Hast, die infolge ungehörigen Tones nicht abgckandt wurden. Dürr beschimpfte in diesen die Richter und sogar seinen Verteidiger. Den Richter unterstellte er marxistischer Einstellung. Im allgemeinen sind die Briefe von der Zu versichtlichkeit baldiger Entlassung getragen. An seine frühere Geliebte schreibt er, sie möge ftir einen gemütlichen Abend mit anschließendem Skat sorgen! Tie Schwester möge ihm IM NM. schicken, damit er im Flugzeug kommen könne. Es folgten die Tachvcrständiaen-Gutachten. Gewcrbeaufsichts- bcamtcr Grafe hatte bet Besichtigung der Werkstatt Dürrs am 12. August verschiedene Beanstandungen an den Einrich tungen und der Säge. Der Auflagetisch habe beim Ab schmirgeln nicht entfernt zu werden brauchen. Das Ab schmirgeln sei in der vom Angeklagten geübten Weise auch nicht üblich. Sic war auch für ihn selbst nicht ungefährlich. Wenn er aber die Abschmirgelung nnvorschriftSmäßig vor nahm. so hätte er die Werkstatt abschließcn müssen, damit Unbeteiligte nicht hinankonnten. Sachverständiger Dr. ing. Oehler nahm zuerst zum Vorwurf des Staatsanwalts Stel lung, wonach er mehrfach sein Gutachten gewechselt habe. Dies erkläre sich daraus, das, die Gutachten nach den Akten in verschiedenen Etappen zustande kamen. Der Sachver ständige erstattete dann ein ausführliches Gutachten, in dem besonders die Blutsvritzcr eine Rolle spielen, die der Ange klagte non der aus der Kreissäge hängenden Frau Dürr er halten haben soll. Das Blut svritzte nach oben oder' nach vorn, konnte aber den hinter seiner Ehefrau stehenden An geklagten kaum treffen. Dipk.-Ing. Jmle bemängelte vor allem dir gefahrbringende Aufstellung der Einrichtung im Betrieb des Angeklagten. Aus der Tatsache, daß der Schnitt am Körper der. Fran Dürr von oben nach unten laufe, er gäbe sich zwingend der Schluß, daß der Auftrefs-Druck gering war. Prof. Dr. Sachtenberg nahm hierzu eine« gegen teiligen Standpunkt ei». Es ließe sich mindestens nicht mit Bestimmtheit sagen, ob der Auftrefs-Druck gering war ober nicht. . . . Oberregicrungsmedizinalrat Dr. Oppe erstattete nun mehr sein medizinisches-Gutachten über die Verletzungen am Körper der Frau Dürr und seine Beobachtungen betreffs des Angeklagten, Am präparierten Becken -er Leiche demonstrierte der Gutachter die Auswirkung des Vor dringens der Säge in den Körper. Der Tod sei durch eine Ader- und Lebcrvcrketzung oingetrcten. Ein Druck durch dritte Hand brauche nicht angenommen zu werden. Der Körper -er Fran könne durch feine Schwere zum Aufschwunq auf die Kreissäge gekommen sein. Der Angeklagte selbst weise weder Entartungsmerkmale, noch seelische Störungen auf. Habe er sich doch auch bei der Leichenöffnung in voll kommener Seelenruhe befunden. Er sei als verantwortlich zu bezeichnen. Nach der Mittagspause begannen die Plädoners. In ^stündigen Ausführungen brachte Staatsanwalt Scheffler znm Ausdruck, daß er trotz gewichtigen Verdachtes )ie Anklage auf Mord nicht mehr aufrechtcrhalte, sondern nur Fahrlässigkeit für vorliegend erachte, wie bereits das Urteil der Vorinstanz annahm. Mit der Strafhöhe sei er jedoch nicht einverstanden. Dieses Urteil habe bereits von nstht zu überbietender Leichtfertigkeit gesprochen. Er, der Staatsanwalt, steigere diese Feststellung noch und bezeichne den Grad der Fahrlässigkeit als einen solchen, der durch nichts mehr zu überbieten sei. Für -en Angeklagten spräche nur seine unglückliche Ehe. Wegen fahrlässiger Tötung sei Ge» filuguis von nicht unter vier Fahre« beantragt. Der Vor sitzende wies den Angeklagten daraus hin, -aß seine Verur teilung nach den 88 212 und 226. fTob oder Körperverletzung mit Tobeserfolg) möglich sei. Der Verteidiger, Justizrat Dr. Knoll, sah ebenfalls nur Fahrlässigkeit für vorliegend an. * Die Vrandkalastrophe in Leschwitz Das Görlitzer Schwurgericht verurteilte den Gastwirt Schön selb au« Leschwitz wegen Anstiftung zur Brand stiftung in zwei Fällen zu sieben Jahren sechs Monaten Zuchthaus und acht Jahren Ehrverlust und den Dieraus- schenker Schneider aus Görlitz wegen Brandstiftung in zwei Fällen zu vier Jahren sechs Monaten Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust. Der Verhandlung lagen der Brand oes Gasthofes „Reichshof" in Leschwitz m der Nacht zum 21. August 1832 und der Brand der Sporthalle in Leschwitz am 13. Oktober 1829 zu Grunde. Bei der Bekämpfung des Brande« des Gasthofes fanden zwei Leschwitzer Feuerwehr leute durch einstürzende Gebäudeteile den Tod. Die Frau des Gastwirts Schönfeld nahm sich, als ihr Mann unter dem Verdacht der Brandstiftung verhaftet wurde, durch Er hängen das Leben. Der Bierausschenker Schneider, der bei Schonfeld beschäftigt war, gab an, von Schönfeld zur Brand legung in der Sporthalle und auch zur Brandstiftung im „Reichshof" angestiftet worden zu sein. Schönfeld hatte die Brandstiftung angeregt, um sich in den Besitz der Versiche rungssumme zu setzen. Der durch den Brand des Gasthofs entstandene Schaden wird auf etwa 200000 RM beziffert. Vermischtes. Kraftwagenführer er Ich« ff en und be raubt. Aus Hildesheim wird gemeldet: In der Nacht zum Montag wurde der 27 Jahre alte Kraftwagenführer Gerhart Busse ans Gvoßhüden auf der Landstraße nach dem Orte Hahausen von einem Fahrgast erschossen und beraubt. Die Antotaxe war telephonisch für eine Fahrt nach Goslar angefvrdert worden. Erst am Montag abend wurde der Mord entdeckt. Die Höhe der geraubten Summe ist noch nicht bekannt. Der Täter hat versucht, den Kraft wagen in Gang zu setzen und damit zu slüchiten. Er konnte bisher noch nicht ermittelt werden. Der stumme Angeklagte. „Kann der Ange klagte nicht sprechen oder will er nicht sprechen, um Mitleid zu erregen?" Das war die Hauptfrage in einem Raubprozeß, der am Montag vor dem Berliner Schnell schöffengericht verhandelt wurde. Der stumme Angeklagte war ein 28 jähriger Arbeiter Walter Blohm, der mit einigen Komplizen am 11. Februar einen Raubübersall auf eine Tabakgroßhandlung verübt hatte, bei dem die Täter'-mit vorgehaltenen Pistolen die Herausgabe eines Geldbetrages erreichten. Einer der Täter ist bereits vom Schnellschösfengertcht abgeurteilt worden. Der Angeklagte Biohm hat in der damaligen Verhandlung, in der Unter suchungshaft und auch während der Montagsvcrhandlung nicht ein Wort gesprochen. Durch Gebärden machte er dem Vorsitzenden verständlich, daß er nicht sprechen könne, wohl aber jede Frage verstehe. Als der Vorsitzende dem Angeklagten sehr eindringlich riet, nicht zu simulieren, weil er seine Lage sonst verschlechtere, riß der Angeklagte sich erregt die Jacke vom Leibe, zerriß seinen Kragen und schlug wild um sich, so daß zwei Justizwachtmeister Mühe hatten, ihn zu bewältigen. Während der ganzen Ver handlung mußte ein Wachtmeister neben ihm auf der An klagebank sitzen. Der zweite Justizwachtmeister ivurde dringend für einen anderen Posten benötigt: Aus der Strafhaft wurde ein Mittäter als Zeuge vorgeführt, vom Vorsitzenden ermahnt, nickst auszukneifen und vom Wacht meister in treue Obhut genommen. Der Angeklagte machte dem Zeugen mit den Händen die heftigsten Vorhaltungen, die der Vorsitzende „übersetzte". Der Sachverständige er klärte in seinem Gutachten, daß der Angeklagte zurech nungsfähig fei und vermutlich simuliere. In der Unter suchungshaft habe man ihm absichtlich einen Mitgefan genen in die Zelle gegeben, der ihn zum Reden Provo zieren sollte. Dieser Mitgefangene sei einmal vom Fenster herunter dem Angeklagten auf die Füße gesprungen, Lop^rlgbt bzc -lartin koncktvansor, Hall« (Zaale) l2 „Wenn der König von Preußen sich allerdings von seinen Dienern derartig hintergehen läßt../ Der Prinz hat seine Instruktionen von Stein emp fangen. Sie lauten: Entgegenkommen! Die Gunst des Kaisers suchen! Unterwerfung! Muß eS sein: Unter würfigkeit. Stein gilt in gewissen Kreisen Preußen- nicht nur als Franzosenfreund — nein, fast als Jakobiner. Und nun dieser unselige, erwischte Brief, in dem er, wenn die französische Interpretation richtig ist, für Rüstungen gegen Frankreich wirbt? WaS soll der Prinz tun? Er hält sich an die erhaltenen Instruktionen, bis sie offiziell wider rufen werden. „Dieser Freiherr vom Stein hat unserem schwer geprüften Staat große Dienste geleistet-, verteidigt er dennoch den Freund. „Dieser Freiherr vom Stein ist im Begriff, Preußen zu vernichten-, erwidert schneidend Seine Kaiserliche Majestät. „Ein Preußen, da- nicht pariert, hört auf zu sein." „Eure Majestät, der Zar wünscht Preußen- Be stand!- - Napoleon lacht hart und verächtlich auf. Dar ist seine Antwort. Was ist ihm der Zar? Hekuba! Dieser junge Preußenprinz ist nicht offiziell Politiker. Er ist nicht- al pin antichambrierender Prinz, der zuweilen, wie eben jetzt, die staatlichen Angelegenheiten seine- Volke- vom mehr persönlichen Standpunkt au- vertreten soll. Ihm gegenüber kann Napoleon offener zeigen, wie er denkt. Es bat keine wetteren Konsequenzen. Der Prinz, immer noch stehend, ohne zu wissen, wie sehr seine Haltung die eines Unterwürfigen ist, schweigt. Sein frisches Gesicht ist ratlos und blaß. Napoleon winkt einem Bedienten. Gegen Leute, die so tief gedemütigt sind, mindestens wenn sie aus könig lichem Geblüt stammen, kann der Korse gütig sein. Ein Sessel wird herangeschoben. Steif und voll inneren Widerspruches setzt sich der Prinz. „Die Verträge, die Sie zu unterzeichnen haben werden, Prinz-, fährt Napoleon unerbittlich fort, „hallen vom Echo dieser neusten preußischen Persidte.- „Sir, Stein ist nicht Preußen I- „Die Rücknahme der Truppen wird sich verzögern. Ein rebellierendes Preußen können wir nicht von unseren Soldaten entblößen I- „Die Truppen, die in Preußen ausgebildet werden, sind keine Drohung für Eure Majestät. Ich wurde vor bald einem Jahr hierhergesandt, um Eurer Majestät ein Bündnis anzutragen." „Was ich vom preußischen Heereswesen bei Jena und Auerstädt gesehen und später gehört habe, macht es mir zweifelhaft, ob ich ein derartiges Bündnis wünschen soll-, spricht Napoleon in schneidendem Hochmut. Der Prinz bezwingt sich. „Unter der Führung Eurer Majestät würde der an sich tapfere preußische Soldat keinem anderen nachstehen-, sagt er mit einem Versuch zu gefälliger Schmeichelei. „Wir erhöhen die Kontribution um ein Nennens wertes-, fährt ungerührt der Gewaltige fort. „Str-, entgegnet der Prinz mit der eisernen Ruhe der Verzweiflung, „Preußen kann nicht mehr zahlen.- „Die Majestäten speisen noch von goldenen Tellern-, präsentiert Napoleon, gut unterrichtet, seine Rechnung. „Ts ist längst beschlossen, sie den Kontributionen zu gute kommen zu lassen!" „ES hängt noch manches Schmuckstück von hohem Wert an dem Hals preußischer Edelfrauen!" „Der Eingriff in daS Privateigentum scheint, auch zu vaterländischen Zwecken, gefährlich, Eure Majestät l" worauf vieler laut und vernehmlich „Au" gerufen hätte (Heiterkeit). — Bei der Aufforderung des Vorsitzenden, von dem Recht de- letzten Wortes Gebrauch zu machen, brach der Angeklagte lediglich in Tränen aus, ohne zu fprechen. Der Vorsitzende erwähnte zum Schluß der Verhandlung, daß bei dem Angeklagten eine Sammelliste für eine kom munistische Parteiorganisation gefunden worden sei. Das Gericht verurteilte den Angeklagten wegen schweren Rau bes und Schußwaffenvergehens zu fünf Jahren und sechs Monaten Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverlust. Bei der Urteilsbegründung tobte der Angeklagte wiederum und schlug wild um sich, lieb sich dann aber ruhig ins Ge fängnis führen. Jubiläum des ältesten Düppel-Stür mers. Dieser Tage feierte der älteste Einwohner Tirsch»- tiegels in der Grenzmark Posen—Westpreußen, der Ren tier Johann WeyNrann, in geistiger und körperlicher Rüstig keit leinen 05. Geburtstag. Er machte bei der 11. Kom pagnie des 1. Posener Infanterieregiments Nr. 18 den Krieg 1864 mit und nahm n. a. auch an der Erstürmung der Düppeler Schanzen teil, wofür er das Düppeler Sturmkreuz erhielt. Auch an den Feldzügen 1866 und 1870/71 nahm er teil- Der Jubilar dürste der älteste der wenigen noch lebenden Düppelstürmer lein. De utscher Kauf m an nslehrling besucht Mussolini. Ein kleiner Hamburger Kaufmannsstift, der auf den seltenen Namen Karl Meher hört und auch in diesem Sinne als deutscher Repräsentant in Italien gel ten darf, wird demnächst eine Reise nach Rom antreten und wahrscheinlich vom Duce selbst empfangen werden. Karl Meher hat sich die Einladung mit einer selbstge- Wvochenen Grammvphonplatte verdient. Der umfangreiche Brief mit der Platte aus Hamburg traf kürzlich bei Ndusio-- lini ein, der sich sogleich den gesprochenen an ihn ge richteten Brief abhörte und, über den Wunsch des kleinen Kaufmannslehrlings, ihn zu sehen, erfreut, Karl Meyev einlud. Die italienische Vertretung in Hamburg benach richtigte Karl, der bald — wenn ihm die Freifahrt bis an die italienische Grenze gewährt wird — seinen lang gehegten Wunsch wird erfüllen können. 4 7 Schafe vom Blitz erschlagen. Bei dent ersten Frühlingsgewitter, das über dem Kreise Duder- stadt (Hannover) niederging, wurden auf einer Weide bei Esplingerode 47 Schafe vom Blitz erschlagen. Der seine Herde betreuende Schäfer kam wie durch ein Wunder mit dem Schrecken davon. Allerdings hat er auf einem Ohr das Gehör verloren. Von einem Bullen aufgelvießt. Auf tra gische Weise kam ein Landwirt aus Ofenhaus in Han nover ums Leben. Bei einer Bullenkörung war eo von einein Bekannten gebeten worden, einen Augenblick auf dessen Bullen Obacht zu geben. Kaum hatte sich jedoch der Besitzer entfernt, als das Tier unruhig wurde und auf seinen Wächter losging. Der Bulle drückte ihn mit den Hörnern so heftig gegen eine Hauswand, daß ihm der Brustkorb eingedrückt wurde. Die Verletzungen waren Io schwer, daß der Tod bald darauf-intrat. MlWmes vlMWM !ll Kk SkMM M. Fünf Tote, zwei Schwerverletzte. Glatz. In Ullersdorf, Kreis Glatz, brach in der ver gangenen Nacht auf der Besitzung des Landwirtes Lauter bach ein Feuer aus, das das gesamte Gehöft — Wohnhaus, Stallung, Schuppen und Scheune — völlig einäschertc. Bei dem Brande kamen die vier Kinder «nd der Vater des Be sitzers in den Flammen um. Der Besitzer und seine Frau wurden mit schweren Brandwunden in das Krankenhaus gebracht. Lcsinssvcvifis, knrcßckuftvnel«, wsicchs cmck nick» kursslncko V/örcsis gittt «», vonn bsim rvvsiwn Xocdvn vsrv-sncisi^ircft 8Utti.ien7 8klk-c jstrtkO-23 - 27p§g. „Man mutz die Freiwilligkeit der Patrioten anrusrn. Es gilt zu zeigen, was eine Nation vermag, die Kraft und Mut besitzt-, zitiert Napoleon den Steinschen Bries. Der Prinz schweigt. In diesem Augenblick haßt er .Stein. Ein Verdacht springt in ihm auf. Stein ist kein Preuße, gilt — als Nassauer — in Preußen fast für einen Ausländer. WA Stein das Land an Napoleon verraten? „Majestät-, sagt er und zwingt mit seinen Helle» Augen den Blick Napoleons, dem seinen zu begegnen. „Ich wiederhole mein einstiges Angebot. Meinen Kops für die Bündnistreue Seiner Majestät des Königs von Preußen!- Napoleon sieht prüfend und ein wenig gertngschätzend den Prinzen an. Er denkt flüchtig an Tilsit, an den Bitt gang der Königin Luise. , „Betteln könnt ihr — und euch opfern-, sagt er nach lässig. „Konsequenzen, junger Mann, Konsequenzen! Damit macht man Politik. Romantik schillert zwar in heroischen Farben, aber das hat sie mit — Seifenblasen gemein. Die Politik, die Erfolg bringt, ist unromantisch!" Junger Mann! Der Militärschüler von Brienne sagt so zu dem Sprößling souveräner Fürstlichkeiten — und die Wcl, hebt sich nicht aus den Angeln! Junger Mann! Dies Wort zertrümmert den Heroismus de- Prinzen, legt sich wie Asche aus die Flammen seiner Bereitwillig keit. ES wirft ihn hinunter in die Lächerlichkeit belang loser Privatexistenz. DaS ist er dem Allgewaltigen: junger Mann! WaS kann er für sein Land tun? Sterben? Nicht einmal das. Er ist zu gering — zu gering selbst, um ein vollwertiges Opfer zu bringen. Vernichtet von dieser Erkenntnis verneigt sich der Prinz. Napoleons Geste hieß: Schluß der Audienz. Wilhelm von Hohenzollern steigt die Treppen hinunter wie befangen in einem Traum — in einem Traum, ver worren und verwirrend, aus dem es nur ein Erwachen gibt: und dies Erwachen heißt Haß. tSottsrtzung Ngt3 Der frü der Dei ist — v Der Lc Alfred sprech»: rung. 1 Mit d« Oslo Exzelli Musen vollen! l Bild In de ägypte Das wurde sportvi tcn Ei Barth, in 7:2<