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MSM-MM il «WM MM (Bon unserem volkswirtschaftlichen Mitarbeiters Die Herren MacDonalb und Herriot find inzwischen aus Amerika wieder betmgekehrt, am v. Mat trtftt nun der Beauftragte der dentsch-» Regierung, ReichSbankpräsideut Dr. Schacht, in'Washington ein. Was findet Herr Dr. Schacht nun in Washington vor? Die Meldungen, die von drüben über die vorangegangenen Konferenzen zu unS kamen, find nicht erschöpfend und »um Teil widerspruchsvoll, je nachdem, ob sie über den englischen oder den französischen Drabt liefen. Eins allerdings ist sicher: Irgend etwas Endgültiges ist weder mit den Fran- zosen noch mit den Engländern vereinbart worben. MacDonalb hat beim Abschtedsempfang der amerikanischen Presse wohl bas richtige Wort gefunden, als er sagte: »Wir sind ein gutes Stück weiter gekommen auf dem Wege, Möglichkeiten für spätere Abmachungen auszuarbeiten". Die »Möglichkeiten" betreffen einerseits die unmittelbar nur Amerika, England und Frankreich angehende Frage der KriegSschuldenregelung, andererseits internationale Währungsfragen, Zollpolitik und darüber hinaus auch di« hochpolitischen Angelegenheiten der Abrüstung, bi« Amerika immer schon in eine gewisse Verbindung mit den Problemen der WeltwirtschaftSkonferen» gebracht hat. In der Frage -er Kriegsschulden wird Herr Roosevelt versuchen, von seinem Senat ein Moratorium für die Schuldner für die Dauer der WeltwirtschaftSkonserenz zu erlangen, allerdings anscheinend unter der Voraussetzung, daß Frankreich inzwischen die seinerzeit nicht überwiesene Dezemberrate nachzahlt. Im übrigen aber ist praktisch eine wesentliche Erleichterung für die Schuldnerländer ringe- treten, einmal durch die Abwertung des Dollar» und die Annahme der Bill, die den Präsidenten ermächtigt, den Goldgehalt des Dollars auf 50 Prozent herabzusetzen, und weiter durch den Beschluß, für 200 Mill. Dollar Kriegs schuldenzahlung in Silber, bas Pfund zu 50 Cent» gerechnet, anzunehmen. Da Silber z. Zt. 8S Cents notiert, bedeutet dieser Beschluß allein schon einen Schuldennachlab von 80 Prozent. Dazu tritt das Disagio des Dollars. Im übrigen hat man sich geeinigt, die endgültige Regelung der Schulbenfrage auf der WeltwirtschaftSkonserenz vorzu nehmen. In der Währungsfrage scheinen die Ergebnisse etwas magerer zu sein. Man hat „Mißverständnisse" bereinigt, aber zu einer Verständigung darüber, ob, wann und auf welcher Kurshvhe eine Stabilisierung der seinerzeit vom Golbe losgelösten Währungen erfolgen soll, ist man nicht gekommen. Str Walter Layton hat nach einer Unterredung mit MacDonalb als Ergebnis lediglich die Einsicht der Verhandlungspartner festgestellt, daß eine Fixierung der internationalen Wechselkurse nicht ausreichen würde, um diejenigen schädlichen Zustände unwirksam zu machen, die die Zerstörung der Goldwährungen verursacht haben. Bestenfalls könne man zunächst übermäßige Schwankungen verhindern. Die Wiederherstellung des Goldstandards er- scheint in diesem Bericht erst als das Endziel, nachdem die sonstigen Verhältnisse in Wirtschaft und Finanz neu ge ordnet sind. In Frankreich erregt die offenbare Absicht so wohl Amerikas wie Englands, ihre inflationistische Politik vorerst fortzusetzen, einiges Mißbehagen. Auch der Franc könne inmitten einer allgemeinen Inflation seine bisherige Goldparität nicht bewahren. Auf »ollpoltttschem Gebiet find Gedanken eine» allg. meinen Zollwaffenstillstanbes bis zur Weltwirtschafts konferenz erörtert worben, aber Frankreich hat sich mit Rücksicht auf das Valutadumping der Länder mit entwerteter Währung ausdrücklich die Erhebung von Valutazuschlägen Vorbehalten. Viel Greifbare» steht also nicht hinter dem Waffenstillstand. Bedenklich vom deutschen Standpunkt erscheinen die nebenher gelaufenen politischen Gespräche. Herriot hat offenbar Herrn Roosevelt höchst einseitig zu beeinflussen vermocht. Nur so erklärt e» sich, daß -er Präsident dem Gedanken einer Vertagung der deutschen Gleichberechtigung um 10 Jahre sympathisch aegenüberstehen soll. In dieser Frist soll eine allmählich« Abrüstung der anderen Staaten, gewährleistet durch eine automatische Rüstungskontrolle aller, erfolgen. Eine aualitattve Aufrüstung Deutschland», richtiger auSgebrückt: bi« Aufhebung der qualitativen Diskriminierung Deutschlands aus dem Rüstungsgebiet, soll verhindert werden. Und schließlich soll Roosevelt sich bereit erklärt haben, tm Falle eine» Angriffes auf eine europäische Macht über die Beteiligung Amerikas an einem organi sierten Wirtschaft»- und Finanzboykott gegen den Angreifer in Beratungen mit den anderen Mächten etnzutreten. Da» ist die Situation, die Herr Schacht bei seiner Landung vorftnden wird. Die Krage der Kriegsschulden der anderen interessiert un» nur mittelbar, insofern al» die Bereinigung dieses StörungSherde» eine der Voraus setzungen für die Oeffnung ber Wege zur Gesundung -er Wirtschaft ist. Unmittelbar aber find wir an ber Währungs frage interessiert. Tin Wettstreit Amerika» und Englands nm die Exportmärkte der Welt mit Hilfe de» Valuta- dumping», dessen Einsetzung sich beide Länder ja weiter offen gehalten Haven, berührt die deutsch« Wirtschaft emp findlich. Nicht nur, weil die im letzten Monat festzustellende leichte Besserung ber Jnbustrtebeschäftigung trotz aller binnenmarktwirtschaftlichen Maßnahmen einen erneuten Rückschlag erfahren müßte, wenn zu ben ohnehin schon überall vorhandenen AuSsuhrhemmntsfen neue treten, son dern vor allem — -a» mutz immer wieder auSgesvrochen werben — well der internationale Echuldendienft, für Len Deutschland allein im Jahr« 1 bi» 1L Milliarde« an Zinsen aufzuwenben hat. ohne eine» entsprechenden Au», fuhrüberschuß nicht aufrechterhalten werben kann. ES scheint un», -ab die Frage der privaten deutschen Berschul- düng einer ber Hauptgespvächsgegenstänbe Schacht» in Washington sei« wirb. Ob er dabei al» äußersten trumpf die Möglichkeit einer autonomen Tran»ferregelung für dcu Zinsenbienst au»spielen wirb, bleibt abzmvarten. Di« Notwendigkeit dazu kann sich leicht ergeben, trotzdem wäre» die Gefahren einer solchen Maßnahme für un» wahrscheinlich nicht geringer al« für die GläuLigerlänber. Und die politischen Fragen? Die werben raum zur Zuständigkeit des Herrn Schacht gehören. Um so dringlicher ist es, daß die RetchSregierung in anderer Weise ber an scheinend leider nur allzu erfolgreichen französischen Propa ganda des Herrn Herriot entgegentritt. Sexte WsdelMW «er Mtlüllex W »le XklXMiMWk hUlIÜktiMI. Berlin. lFunkspru» ) Wie wie von zuständiger Gelte erfahren, wird heute nachmittag nm A.1Z Uh« ein« Ehef- befprechung unter Vorsitz de« Reichskanzler« stattsind«,, die sich mit den Rtchlftnten für di, b«ruf»ftändtsche Soztalordnuna belassen wird. An der Besprechung werden retinehmen Vizekanzler von Napen, Retch-arbett-mtnifter seihte, Rrichssinanzminifter Graf Schwerin von Krosigk, der Reichsrriiäbrunge- und MeichSwirtschast«minift,r Dr. Hnqenberg, Rr chSverkrhrümintster Frriher v. Eitz-Rüdenach, sowie der preußisch« gnnenmlniftrr und drr preußische SiuRmmtnilttt. Sei« VMt m »nm-Felmi IM IM Berlin. lFunklpr.s In der Bresse ist unter der Kenn- »eichnunp »Brabm« wird au»a»schaltet" davon die Rede, daß der ReichSprovagandaminister die Feiern anläßlich dr« 100. EieburtStaar« de« Komponisten Brabm« untersagt hab», weil Brabm« einen Mischen Großvater gehabt hätte. Rack Mitteilung non maßgebender Seite bezeichnet Reich», vrovaaandaminift-r Dr. Soebbel» diese Behauptungen al» absolute« Uufin«. litt M. di iikl IllWm MkllerstM. Berlin. tFnnkspr.) Wie di« Bresseftelle de« Aktions komitee« zum Schutz« der deutschen Arbeit mitteilt, bat nach ouSaiebiaer freundschaftlicher Aussprache »wischen dem Lei ter de« Aktionskomitees »um Schutze der deutschen Arbeit Dg. Dr. Robert Ley und dem Derbandsvorsikenden de» Deutschnationalen HandlnnaSaehilkenverbandeS Bq. Miltzow d«r DHV. sich bereit erklärt, am Aufbau der Arbeit»- front mit,«arbeiten. «XX HMM Illi JexWkX LMMMM. V Chemnitz. Am Mittwoch fand hier die Gründung de« Gaues Sachsen im Deutschen Landhandetsbund statt. Nach VrgrLhungSwarten des Einbernfer» Dr. Bauer- Zwönitz gab der Fachreserent dr« Landbandelsbunde«, Dr. Netzschert, «inen Ueberblick über die Aufgaben de« Bundes, wobei er betonte, daß der Bund bereit« im Sep- trmber 1982 ««gründet worden sei «nd schon damal« di« Ziele der nationalsozialistischen Bewegung vertreten habe. Darauf erstattete Dr. Bauer Bericht über die bisherig» Tätigkeit de« Landhandelsbunde« in Sachsen, di« vor allem im Ausbau der Oraanisation bestanden habe, so daß der Gan Sachsen bereits rund 870 Mitglieder zähle. In sym pathisierender Weis« hab« sich der bisherig» Landesverband sächsischer Getreide-, Fntter- und Dünaemittelhändler auf- gelöst und sein Vermögen dem Landbaudelsbund über- traäen. Darauf schritt man zur Vorstandswobl. Dr. Bauer- Zwönitz wurde durch Zurni einstimmig »um 1. Vorsitzenden de« Gaue» Sachsen gewählt. Er erklärte, sein Amt in national sozialistischem Geist« führen »u wollen. Sodann wurden aewäblt »um stellvertretenden Birsitzrnden Friedrich Seidel- Wilsdruff, zu «eiteren Vorstandsmitgliedern Karl Seyfert- Lripzla, Arthur Purfche-Netzschkau, Dr. Lorenz-Bautzen, Helmut Kürtb-Dresden, Georg Wolf-Starbach, v. Haw- ranek-Olbernbau, Adolf Böttcher-DreSden und Herbert Ruft-Grimma. Nachdem noch die Fachgrupvenleiter ernannt worden waren, wurde die Versammlung mit einem Schluß wort Dr. Bauers, der ein dreifaches Siegbeil auf den Reichs präsidenten und den Reichskanzler ausbrachte, geschloffen. AlX18. MI Metz MX N. Tkkklk. Berlin. «Fnvksprnch.l Wie da« VDZ.-Büro meldet, werden sich am 18. Mat vor der Großen Strafkammer in Berlin der frühere ReichSkommifsar für Arbeits- beschaffung Dr. Gereke und der Verband-Vertreter Frei- gang unter der Anklage des Betruges und der Untreue brzw. der Beihilfe -u diesen Delikten »u verantworten haben. Der Angeklagte Dr. Wereke soll als Geschäftsführer des Verbandes dec preußischen Landgemeinden den Vorstand dieses Verbandes durch iaUche Vorspiegelungen veranlaßt haben, ihm im Jahre 10S8 eine Aufwandsentschädigung von etwa 75 000 Mark auSzngahlen. Ferner wird ibm vorgeworfen, daß er durch Sammlungen aufgebracht» Wahl gelder von mehreren 100 OOO Mark al« Bevollmächtigter des bei der ReichSvräfidentrnwabl im Jahre 1982 gebildeten Hindenbnrg-Komitee« durch Vorweisung falscher Quitt tungen an sich gebracht habe. Schließlich soll er über »Die Verbandrzeitschritt" unwahr, Angaben bezüglich ihrer grriugen Grtrag-sähigkeit gemacht und dadurch den Ver- band zur Zahlung eines Zuschusses von etwa LO OOO M. veranlaßt haben. Auch soll er die Zeitschrift auf sich per sönlich übertragen und dadurch leit dem Jahre 1925 jähr liche Einkunft« von etwa 100000 Mark erzielt haben. leine xexzxeniStenlrn SWkMiMlen «81. Md« 1984. Berlin. fFurrkspruch.) Dem VdZ.^Büro zufolge hat ber preußische Innenminister die Verordnung über nenzuer. richtende Schankwirtschasten abgeänbert. In -en Acnbe- rungen wird vor allem verfügt, baß bis znm 1. Oktober 1934 Erlaubnisse für ueuznerrichteude Schankwirtschasten grnnd- sätzlich nicht erteilt werben dürfen. Ausnahmen sind nur mit Genehmigung -er Regierungspräsidenten zulässig. Die Sperrbestimmungen gelten mit Wirkung ab 1. Mai 1838 auch für neuzuerrichtenbe Gastwirtschaften und für -ie Ausdeh nung von bestehenden Schankerlaubnissen auf nichtzugelas sene Arten von Getränken. Die Verordnung ist bereits in Kraft getreten. Die Sperre für die Ausdehnung bestehender Schank erlaubnisse dürfte vor allem verhindern, daß -ie Nichtzulas sung neuer Gast- und Schankwirtschasten bi» zum 1, Oktober n. I. indirekt -urch bestimmte be tehende Betriebe wie Kon- -itoreien usw. -«durch beeinträchtigt wird, -aß diese Betriebe sich die Alkoholkonzession verschaffen. In -er Begründung kommt noch »um Ausdruck, -atz bei Prüfung ber Frage, ob eine ÄuSnahmegenehmigung zu erteilen ist sowohl Hinsicht- lich neuer Erlaubnisse wie in Bezug auf die Ausdehnung auf neu« Getränkearten, -ie schärfsten Maßstäbe anzuwenden seien. Die AenLerung habe im übrigen -en Zweck, -ie unter schiedliche Behandlung ter Gast- und Schankwirtschasten zu beseitigen und -em Unwesen der sogenannten »Kletterkonzes- fionenv nach Möglichkeit zu steuern. MWrxlirrlim von AM MWel. Gleiwitz. sFunkspruch.) Der Direktor ber »berschle- filche« Luftverkehrs A.-G. von Arnim rvuroe heute auf Grund eines GtaatSanwaltschastlichen Haftbefehles verhaftet und in» Untersuchungsgefängnis eingeliefert. Auf Grund einer umfangreichen Haussuchung in -en Geschäftsräumen -er Flughafenverwaltung hatte sich gegen Direktor von Arnim, -er auch Leiter der Gleiwttzcr Flughafen G. m. v. H. und -es oberschlestschen Luftfahrtverbanbes ist, der Verdacht strafrechtlicher Hanblnnge« ergeben. Dr. Alfred Rosenberg reist nach London. London. sFunkspruch.) Der Berliner Korrespondent -er „Times" meldet^ baß -er Leiter des außenpolitischen Amtes -er NSDAP. Dr. Alsred Rosenbera in allernächster Zeit nach London kommen werbe. — Wie wir dazu aus Par teikreisen erfahren, wird Dr. Rosenberg Ende dieser Woche nach London abreiseu. Für die Tauer seines Besuches sin- elwa 7 Tgge in Aussicht genommen. vastei-Mzi« lvi w eixiimnn mime Berlin. iFunkspruch.) Reichskanzler Adolf Hitler hat dem Rektor un- Senat ber Technischen Hochschule in Stuttgart unter gleichzeitiger Uebermittlung seines Dankes für die ihm erwiesene Ehrung darum gebeten, aus grundsätz lichen Erwägungen von der Verl,«Hang der Wiirde eine» Dr. ing. an ihn freundlichst avsehe« z« wollen. Ulk MMMlWll Ulli AlWMk vom 4. Mai 1933, Gesandter Dr. von Keller beim Reichspräsidenten. Berlin. sFunkspruch.) Der H«rr Reichspräsident empfing heute -en deutschen ständigen Vertreter beim Böl- kerbun-Srat Gesandten Dr. von Keller. , Dr. Draeger vom Arbeitsausschuß deutscher Slerbäude in die Presse-Abteilung des Auswärtigen Amtes berufen. Berlin. sFunkspruch.) Der Vorsitzende des Arbeits ausschuss«» Deutscher Verbände, Dr. Draeger, ist auf Veran lassung de» ReichSaußcnministers zum Studium der anti deutschen Propaganda im Auslände in die Presscabteilung -es Auswärtigen Amtes berufen worden. Mille MM. «ieviel ist eine Million Menschen? — Die größten An sammlungen, die eS bisher gab. — Ein Beispiel für di« ganze Welt. — Auch eine technische Errungenschaft. Man ichiätzt, daß die deutsche Maifeier, di« Feier de» Tages der nationalen Arbeit, mindestens 40 Millionen in Deutschland auf die Beine gebracht hat. Und diese Schätzung wird zutreffen. Aber diel« 40 Millionen ver teilten sich auf das ganze Reich. Di« größt« Menschen ansammlung erlebte Berlin auf dem gewaltigen Tempel hofer Feld. Wie viele waren es? Zählen und schätzen: unmöglich. Es gibt aber einige Anhaltspunkte. Man weiß ungefähr, daß etwa «/i Millionen Menschen in ge schlossenen Zügen durch Berlin marschierten. Also sind 7',0000 Menschen auf alle Fälle dagewescn. Indessen: Die Verkehrsmittel waren sämtlich viele Stunden hin durch vollgepfropft. Alle Wege zum Festfeld waren dicht voll Menschen. Die Zahl derer, die also direkt zum Tempelhofer Felde zogen, muß ganz ungeheuer gewesen sein. Man sah eine Menschenmenge um sich, vor sich, die sich nicht schätzen ließ, waren es nun eine Million, anderthalb Millionen oder zwei Millionen, ganz gleich, die Menschenansammlung war ungeheuer. So etwas Hai die Welt noch nicht erlebt. Dem Betrachter drängen sich Vergleiche auf. Niemand hat bisher soviel Menschen auf einem Haufen gesehen, also ist dieser Vergleich neu. Man kann sich einen Begriff jetzt machen, da die Zahl der deutschen Arbeitslosen etwa drei Mal so groß ist, wie diese Masse, di« man kaum überschaute. Und man sagte sich: So viel« Menschen in Deutschland sind also ohne Arbeit! Und man rechnet weiter, daß z. B. die deutsche Reichswehr nur 100000 Mann um faßt, auf ganz Deutschland verteilt, also den zehnten Teil der angesammelten Menge. Man denkt daran, daß einmal im Kriege, rund zwei Millionen Soldaten eine Front bildeten, «ine lange Front, wie mögen sic verstreut gewesen sein und wie locker auseinandergezogen. Man erhält einen Begriff Von der Zahl „1 Million", wenn man daran denkt, daß im großen Berliner Stadion gerade 60000 Menschen hineingehen, und das schon als Massenansammlnng ge wertet wird. Man denkt daran, daß die Sozialdemokraten einmal mit dem Aufmarsch von 120000 Menschen im Berliner Lustgarten protzten. Hier waren also zehn Mal so viel. Die größte Ansammlung hat einmal in Amerika stattaefunden, bei einem Boxkampf, cs sollen damals 450000 Menschen anwesend gewesen sein. Die Hälfte, aber ein Drittel der auf dem Tempelhofer Feld Versammelten. ES gibt in Deutschland nur zwei Großstädte, die eine Million Einwohner haben. Alle Einwohner Münchens, Kind und Kegel, reichten nicht zum Vergleich der Masse auf dem Tempelhofer Feld aus. Zwei München waren hier vollzählig versammelt. Dreimal die Einwohner Bres laus, zweimal die gesamten Einwohner Kölns. Das war die Masse, die sich in Berlin zu einer Feier zusammen gefunden hatte, eine Ansammlung von einem Ausmaß, wie eS die ganze Welt noch nie gesehen hat. Wenn die Welt darüber staunt, hat sie recht. Und dieser Aufmarsch ist zu danken keinem anderen als dem Propagandaministcrium, da- bewiesen hat, was die Propaganda, wenn sie für eine gute Idee wirbt, zustande bringen kann. Freilich, solche Ansammlungen sind auch nur mög lich bei Anwendung aller Technik. Gäbe es nicht die Lautsprecher, die große Belenchtnngsmöglichkeit von heute, gäbe es nicht die modernen Verkehrsmittel, ja, gebe es kein Flugzeug, das hier in den Dienst der Organisation, zur Leitung der Aufmärsche gestellt wurde, könnte ein« solch« Versammlung als ein unverantwortlicl>es Unter nehmen gelten. Und diele Masse Mensch, die unS vor Augen führte, was die Zahl „1 Million" eigentlich ist, ist ohne wesentliche Unfälle, selbstverständlich ohne Stö rung und Zwischenfälle verlaufen. DaS ist wieder der großen Disziplin der nationalsozialistischen Organisation und der Hingabe aller Teilnehmer an eine große Idee zuzuschreiben. Nein, das macht uns nieniand nach, man mag diese Kundgebung bewundern, kein Land wird eine ähnliche je hervorbringen. War «S eine Million, waren es anderthalb Millionen, waren es zwei Millionen: Masse Mensch war auf den Beinen. Wuchtig, wuchtig, gigantisch ist doch eine Million Menschen! » Ernst Levpvld. Beide gehören zusammen. 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