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lsirMW In MelMm In Vl>ks! Die OreKornv«« «fflanbifi de^ S!1ak)Ifiel>n, V. d. kV» batte alle Nnt^nasa-linnt-n sfir st Ufir am 1 Mat. dem Tv"« den natlana'en Arbeit na>*> Rvdn »nr Ginweifinng d»S dort eingerickteten geschlossenen SlrbeitSlgger- ein- aelad-n. Zunächst mar der Stafilbesm — mit Fahne — in ftatt- licker Zahl vertreten: ebenta die Ort«arunoe GlanLitz de? Stablbe'm-Franenbnnde«. Anck die Jnioffen de« Arbeit?« lager« Glaubitz waren vvll,äblig zur Stelle. 'Die Tbem. Fabrik van Heyden in Nünchritz war durch ihren Direktor Herrn Möller vertreten. Pünktlich st Ubr begann im Garten de? MitteranteS der F»ldaotte«dienst, der mit den ersten 4 Versen des Liedes: „Das walte Gott, der Helten kann " einaeleitet wurde. Alsdann hielt Etahlbelmkamerad Pfarrer Kohlfeld au? Mildenhain die Weibedrediat. Dieser hatte er den Text 2. Buch MaseS, Kapitel 85. Vers 2 zu Grunde gelegt. Die Predigt war durchzogen von der Ermahnung, daß wir arbeiten sollen und nicht verzweifeln. Alsdann ergriff Kamerad BezirkSfübrer Rudolph aus Riesa da« Wort und verstand »S, die Anwesenden in der ja hinreichend bekannten Weis« zu fesseln. Zunächst be grüßte er alle Erschienenen, a. auch den Vertreter NSDAP, anss herzlichst« und dankte besonders de« Ritter gutsbesitzer Herrn Weinbardt ?ür sein Entgegenkommen, die für da« Laaer erforderlichen Räume zur Verfügung zu stellen, wodurch die Einrichtung de« LaaerS überhaupt erst ermöglicht werden konnte. Während sriiber am 1. Mai — so fubr der Redner kort — die Marxisten di, Proletarier aller Lander zu einer internationalen Vereinigung ausge» nifen batten, gelte jetzt dieser Tag der nationalen Arbeit. Früher wurde an diesem Tage der Klaffenkamps geprediat, wahrend er jetzt der Taa de« sozialen Ausgleich« sein soll. Schon in der Bezeichnung des Arbeiters al« „Proletarier" mutzt« eine Beleidigung dieses ebrenbasten Berufes erblickt werden, indem man ihn auf diese Weise »nm Bürger 3. Klaffe stempelte. Arbeit schändet nicht: wobei rS keinen Unterschied macht, ob e« sich um die Arbeit der Kaust oder der Stirn bandelt. Di« Liebe znr Mutter Erde ist nn« Deutschen eigen, daher «reifen wir auch gern zum Spaten, nm der Erde Erträgnisse abzugeminnen. Wie wertvoll aber der Spaten gerade im Kriege geworden ist, das weitz feder Frontkämpfer ganz genau, denn ihm verdanken hnn- derttansende ibr Leben, weil sie sich mit seiner Hilfe ein graben und vor den feindlichen Angriffen schützen konnten. Durch Einrichtung der freiwilligen Arbeitslager kommt aber der Spaten von neuem zu Ehren. Ebenso aber auch der graue Arbeitskittel, wie dies im Kriege hinsichtlich der feldgrauen Kleidung des Frontsoldaten der Fall gewesen ist. Datz aber die Arbeit mit dem Spaten wieder znr Gel- tung kommen mutz, bat di, Ortsgruppe Glaubitz des Stahl helm unter der bewährten Leitung der Kameraden Dienert und Kräder schon längst erkannt und in die Tat umgesetzt. Kamerad Kräder hat aber nicht geruht und weitergearbeitrt, ja, er bat sogar bereit« disponiert, als noch gar keine An- Weisungen vorlagen. Und als letztere dann eiutrafen, kamen sie nickt unverhofft, sondern «s war bereits alles fertig. Kamerad Kräder hat «» dann verstanden, die Lager insassen so zu erziehen, datz si, lernten sich unterzuordnen und sich auf diese Weise selbst zn überwinden. Zur Er- läuterung sei noch binzugefügt, datz viele dieser jungen Leute noch gar keine Gelegenheit gehabt batten, überhaupt arbeiten zu lernen und vor allen Dingen zu gehorchen. Alsdann nahm Kamerad Rudolph zu den Vorgängen der letzten Tage Stellung, vor allen Dingen »um Uebrr» tritt unseres Stahlbelmsübrers Fran, Seldt, zur NSDAP. Gerade über diese Vorgänge herrscht in den Kreisen der Stahlhelmkameraden grobe Unklarheit. Der Ausspruch Adolf Hitlers, datz er den Stahlhelm als einzigen Bund voll und ganz anerkenne, trug wesentlich dazu bei, die teil- weise erregten Gemüter der Kameraden zu beruhigen. Kamerad R. brachte hierbei die Erklärung SeldteS in Er- innerung, datz der Stahlhelm niemals eine Macht im Staate sein wolle, wohl aber einen machtvollen Staat erstrebe. Wer aber mit Rücksicht auf die mit dem Reichskanzler getroffenen Abmachungen den Stahlhelm beschimpft, der be leidigt gleichzeitig auch unseren obersten Führer Adolf Hitler mit. Hierauf erfolgte di, ofsiztelle Uebergab« deS ArbeitS- lager« an seinen Führer Kräder, der diese« mit Worten des Dankes übernahm. Mit dem Gesang des Deutschlandliedes Per« 1—3 fand die erhebende Feier ihr Ende. Hieran schloß sich die Besichtigung de« Lagers. Gan» besonderes Jntereff« für die Frauen erregte natürlich die Kück«. dir von zwei Kameradinnen der Ortsgruppe Glaubitz des Stahlhelm-Frauenbunde» in vorbildlicher Weise eins«» HreMckeMof <45. Fortsetzung.) Hermann faßte Helga an der Hand und sagte zu Oberst Kettler: „Haben Sie Dank, Herr Oberst, und sorgen Sie sich nicht um Hermann Rüster. Er hat viel verloren, aber alles ge wonnen Unsere Heimat ist, wo unsere Liebe zu Hause ist." „Ja, Hermanni" entgegnete der alte Herr bewegt. „So ist esl So wird es immer, immer sein!" 6. Der Herbst war gekommen. Der Wind fuhr über die Stoppeln und der Landmann war damit beschäftigt, die Furchen zu ziehen und di« Felder mit Wintersaat zu bestellen. Auch auf dem Drei-Eichen-Hof war in den sechs Wochen bis zur Hochzeit, die am Kirmestage, am IS. Oktober, statt finden sollte, fleißig geschafft worden. Die Liebcsleute hatten sich alle Sonntage gesehen, und dann »ar für sie stets ein Fest der Seele. Helga schritt an den Wochentagen mit erhobenem Haupt einher, und die Arbeit ging ihr von der Hand so gut wie noch nie. Unermüdlich war die Schafferin. Das Glück hatte sie nicht nur innerlich, sondern auch in ihrem Aeußeren sehr gewandelt Die Herbheit in ihrem Antlitz war einem glücklichen, frohen Zug gewichen, und zum ersten Male hörten di« Freundinnen Helga von Herzen lachen Ein Lachen war es, das aus den Tiefen kam, das alle Freude, alle Sehnsucht des Menschenherzens in sich barg. Kam der Sonntag, dann wurde Helga stiller. Sehnsüchtig wartete sie, daß Hermann hock zu Roß ge sprengt komm«, und kam er endlich, dann lies sie ihm ent- gegen. Er zog sie dann zu sich aus den Rappen und küßte sie, daß ihr der Atem verging Wie anders braust« jetzt das Blut durch die Adern, wie hatte die Liebe sie mit einem Schlage wieder jung gemacht! Tausend verborgen« klare Quellen brachen in ihrem Herzen aus. MW Ml! Ml! Ile Wen WMastell. BelktzW kn SkllerWslr- link lmWkk WWImWn. SerWlW kn Mm. Berlin. (Funkspruch.) Um 10 Uhr heute vormittag wurde im ganzeu Reich -ine eiuheitliche Aktion gegen dir Freien Gewerkschaften durchgesührt. Sämtliche Gebäude de« Allgemeinen Deutschen Gewerkschastsbunbes «nd der ihm angeschlosseuen Verbände und wirtschaftlichen Organi sationen wurden besetzt. Berlin. sFunkspruch.) Bor Bertretern der Presse teilte Reichstagsabgeordneter Dr. Leq Einzelheiten zu der gemeldeten Aktion «egen die Freie« Gewerkschaften mit. Danach ist die Aktion heute vormittag Punkt 1v Uhr schlag artig durchgeführt worden. Sämtliche GewerkschajtShäuser, Wirtschaftsorganisationen, Arbeiterbanken usw. der Freien Verbände find besetzt worden. Die Führer waren völlig überrascht. Verhaftet wurde» Leipart, Grabmann und Wisfell, der sich angeblich nur zufällig im Gebäude aufhielt, um sei» Konto nachzuprüfeu; ferner Führer der Verbände und in Berlin alle Führer der einzelne« Abteilungen und alle Redakteure der maßgebenden freie» Zeitungeu. Die Angestellten sind unbehelligt gelaffe« und gebeten worden, ihre Arbeit fortzusühren. Allerdings wird, wie Abg. Dr. Ley hinznfügte, keine passive Resistenz oder irgend ein anderer Widerstand geduldet werde«. Der gaaze Appa, rat der freie« Gewerkschaften wird schon in einige« Tage» in neue Organisationen hineingesührt sein, die zum Schutz« der Rechte des deutschen Arbeiters und Angestellten ge» schaffen werden. richtet wurde und geleitet wird, wobei die Kameradinnen de« weiblichen Arbeitsdienste« Hilfe leisten müllen. Jedenfalls werden alle Teilnehmer an den »inweibuugS- feierlichkeite« im höchsten Matze befriedigt worden sein. MldeamteMW In Nemitz. )( Chemnitz. Der Gau Sachsen des unter natio nalsozialistischer Führung stehenden Deutschen Bankbe amtenvereins hielt am Sonntag in Chemnitz unter starker Beteiligung eine Gauvorstands-Konferenz ab. Nach Be grüßungsworten des Gauvorstehers Böttger-Drcsden, der im Namen des Gaues das Gelöbnis der Treue zur natio nalen Regierung ablegte, überbrachte Bürgermeister Dr. Hartwig die Grüße der Stadt Chemnitz, während der zweite Vorsitzende veS Cliemnitzer Zweigvereins Richter die Anwesenden in Clxunnitz willkommen hieß. Regierungs rat Dr. Handrick vom Landesarbeitsamt in Dresden sprach dann über das Thema Arbeitsmot, Jugend not, Bildung und Bcrufsziele. In seinen Aus führungen legte er die Not der Jugend in körperlicher und seelischer Beziehung besonders im Hinblick auf die Arbeits losigkeit dar und skizzierte dann die gegenwärtigen Maß nahmen zur Betreuung und Erziehung der Jugend. Nach ihm sprach der Gaugcschästsführer Voigt über das Thema „Der Deutsche Bankbeamlenverein im nationalen und sozialen Kampfe". Cr schloß mit der Feststellung, datz die Umschaltung im Verein leicht gewesen sei, da es nur not wendig Ivar, nach außen das zu bekunden, was ihn inner lich schon immer bewegt habe. Als Vertreter der neuen ReicbSleitung des DBV. sprach sodann Stadtverordneter Lenzer-Berlin, Mitglied der Reichsleitung derNSBO. Seine Ausführungen, ost von stürmischem Beifall unter brochen, beschäftigten sich mit den zukünftigen Aufgaben der Gewerkschaften im allgemeinen und mit denen des DBB. im besonderen. Nach einem Schlußwort wurde gemeinsam das Horst Wessel-Lied gesungen. In einer einstimmig angenommenen Entschließung bekennt sich der DBV. voll und ganz zum Werke Adolf Hitlers. Im zweiten Teil der Tagung wurden die geschäftlichen Angelegenheiten reibungslos erledigt. Die Neuwahlen hatten folgendes Ergebnis: 1. Vorsitzender Reinh. B ö t t g c r-Dresden, stellvertretender Vorsitzender Erich Gattermann-Leipzig, Gauschriftführcr Hermann Voigt-Dresden, Gaukassicrer Otto Schuckelt-Dresden, Beisitzer Freund-Altenburg, Kl ö se r-Chemnitz, War- lich-Döbeln, Hager-Plauen, R a b j g-Zittau, Zimmer mann-Dresden und Liebe-Dresden. Dieser Herr hat in zwa Stunden gleich da« rechte Heim gefunden! Sa, wie er, so finden immer andere auch möblierte Zimmer! Hauptsache aber ist dabei die Mithilfe der Kleinanzeige im Riesaer Tageblatt. Ohne die klappt's nickt. Vermischtes. Die englische Ev erest-ExPeditivn durch Schneesturm von ihrem A us g a n g sla g e r ab geschnitten. Die englische Everest-Expedition ist durch heftige Schnkesälle in ihrem Ausgangslager im Ronglmk- Tal abgeschnitten worden. Die Verbindungen und Zufuhr möglichkeiten sind zur Zeit unterbrochen. Die Kletterer sind, wie man annimmt, etwa 6 Lager über dem Aus gangslager angelangt und haben noch zwei Lager zu errichten, bevor der eigentliche Aufstieg beginnen kann. Beim Iu w e l e n - D o k t o r. Juwelen können krank werden wie Menschen, aber auch für sie gibt es Aerzte. die diese Leiden zu heilen und den Edelstein in alter Schönheit und Gesundheit herzustcllen wissen. Solche Jnwelen-Dok- toren sind an allen Edclsteinmärkten eifrig beschäftigt, besitzen aber auch Kunden in allen Kreisen, die ihren kostbaren Schmuck erhalten wollen. Ein einziger solcher Juwelen doktor in London hat im vergangenen Jahr Steine behan delt, die einen Wert von SO Millionen Mark darstellten. Wenn man das Laboratorium eines solchen Arztes betritt, so siebt man die Patienten auf Samtkissen, hölzernen Tabletts und silbernen Schaufeln liegen: an einem kleinen Tisch sitzt -cr „Chirurgc" und untersucht die Kranken mit einem beson deren Mikroskop, ungerührt von den großen Werten, die sie darstellen. Smaragden, Onyxe, Diamanten und andere Edelsteine leiden gewöhnlich an leichten Flecken oder Trü bungen, die durch die Unachtsamkeit ihrer Besitzer hervorge rufen wurden. Hier ist eine Polierung notwendig. Der Juwclendoktor befestigt den Patienten in einem metallenen Halter und behandelt ihn bann mit einem sich rasch drehen den Eiscnrad, auf dem Diamantenstaub aufgetragen ist. Durch diesen Schleifprozeß wird in vielen Fällen der ge dämpfte und teilweise verschwundene Lüster wiedergewon nen. Die größte Zahl stellen unter diesen Kranken die Perlen. Wenn man eine Perle unbenutzt liegen läßt oder ihr nicht die nötige Pflege angebeihen läßt, dann wird sie „krank" verliert an Schönheit. Die schlimmsten Leiden sol len aber merkwürdigerweise bei Perlen Lurch Diamanten verursacht werden. Eine arabische Sage erzählt, Latz der Diamant ein zorniger und eifersüchtiger Stein ist, der bei den anderen Edelsteinen keine Schönheit dulden will, son dern sie „zerkratzt". Tatsächlich können Diamanten, die mii andern Steinen zusammen verarbeitet werden, an ihnen ge wisse Abschürfungen Hervorrufen. Eine solche „zerkratzte" Perle bedarf aber einer ganz anderen Behandlung als ein Rubin oder Opal, der in ähnlicher Weise gelitten hat. Die Perle ist ja eine organische Bildung, bei der sich wie bei einer Zwiebel Haut um Haut legt. Die kleinste Verletzung der Oberfläche erfordert daher die Entfernung Ler äußersten Haut, die nur bas Fünftausendstcl eines Zolls beträgt. Das „Abschälen" wird von einem besonderen Sachverständigen mit einem Messer vorgenommen. Dieser Perlenchirurg nimmt den Patienten zwischen Zeigefinger und Daumen seiner behandschuhten linken Hand, drückt dann die Schneide des besonders scharfen Messers behutsam ans die Oberfläche und entfernt innerhalb von zwei Minuten die oberste Haut, eine Operation, für die bis zu IM Mark gezahlt wird. Meffusge« der »eteor. St«tt»n lOberr«glsch»le Ni«s<). 16. 4. kein Niederschlag; 17. 4. 6,6 «w; 18.-20.4. kein Niederschlag; 21. 4. 6,8 wm; 22.-29. 4. kein Nieder schlag; 30. 4. 0,6 mm; 1. 5. 0,3 mm; 2. s. 0,1 WM. — Niederschlag im April 46,4 wm. Niederschla, feit 1. 1. 143,0 mm. Eine andere, eine schönere und liebere Helga war sie ge worden. Saß sie mit dem Geliebten zusammen, dann war sie voll Demut. Sie hatte das Glück an der Seite und in ihrer Seele war ein Beten: Herrgott, erhalte mir mein Glück! Sie umsorgte den Geliebten in mütterlich-gütiger Weise, und Hermanns wundem Herz tat dies wohl. Er fühlte sich so geborgen wie noch nie in seinem Leben Wie schön war seine Helga geworden! Wenn er sie in die Arme schloß und küßte, dann war ihm immer, als müsse er den Atem anhalten, ob des unfaßbar großen Glücks, das ihm, dem einfachen Hermann, bejchieden war. Er war von einer Zartheit ohnegleichen. Er las ihr jeden Gedanken an den Augen ab, und jeder Tag, da er sie wieder einmal an seiner Seite hatte, brachte ein neues Werben um ihre Liebe. Die Seele zitterte ihm, wenn er daran dachte, daß sie ihm bald ganz gehören würde. Der Tag der Hochzeit rückt« näher und näher. Hermann hatte einen Acker Land verkaufen wollen» um alles einkaufen zu können, aber Hans Berghoff bot ihm als Freund seine Hilfe an. Hermann nahm das Anerbieten dankbar an und lieh sich von Hans eintausend Mark. Er kaufte sich alles, was er an Sachen brauchte. Oberst von Kettler zahlte ihm dreihundert Mark Gehalt aus. Es war der letzte Mittwoch vor dem Hochzeitstag. Hans Berghoff hatte eben dem alten Christian geholfen, den Hühnerstall umzubauen, als Anitas Stimme über den Hof schallte: „Frühstück!" Hans Berghoff horchte auf. Wie anders klang Anitas Stimme! Wohin war das Helle, Freudige? Seit Helga sich mit Hermann verlobt hatte, war sie eine andere geworden. Sie war stiller und in sich ge kehrter. Aber der Ernst machte sie nicht weniger anziehender. Hans Berghoff fak das liebliche Antlitz vor sich Er dachte daran, daß in wenigen Tagen Helga mit Her mann vor den Altar treten würde. Sie hatten das Glück. Innige Liebe, stark, wie sie nur ganze Menschen kannten, hatte sie zusammengeführt. Sie würden das Glück in der Ehe finden. Er dachte an lein Leben Herrgott, dachte er, ich bin so juna, und alles m mir dränat jeden Moraen neu zur Freude Ich lebe fedem Augenblick, «nd doch ist mir das Herz ja schwer. Ist es der Herbst... o-er das Schemen? Ach, es war wohl beides. „Nun wollen wir einmal frühstücken, Baker Christian," sagte er zu dem Alten und klopfte ihm auf die Schuller. „Arbeiten können Sie, da beschämen Sie einen Jungen " „Auch im Essen!" entgegnete Vater Christian schlagfertig. Dann schritten sie einträchtig in das Wohnzimmer, wo die Tafel schon angerichtet war. Helga brachte eben den Tee. Anita aber stand, die beiden Arme in die Hüften gestemmt, mitten im Zimmer. „Herrrr. . . Berghoff!" „Fräulein Anita!" Er blinzelte sie lustig an. . Aber sie markierte Ernst. „Herrr. . . Berghoff. . . entsinnen Sie sich noch, warum wir Sie aus Gnade und Barmherzigkeit ausgenommen haben? Hm? Wissen Sie es noch? Weil Sie den Drei- Eichen-Hof malen wollten. Stimmt es?" „Es stimmt," gestand Hans Berghoff mit kläglich markier ter Stimme. „Und daß Sie Bater Christians Charakterkopf malen wollten. Stimmt das auch?', „Ja." „Nun, wann wird das geschehen?" Hans Berghoff tat ganz zerknirscht. „Sie wissen... ich möchte schon, aber ich habe noch nicht die Farben." „Keine Ausrede mehr ... die Farben habe ich besorgt! Jawoll, ich habe sie mitbringen lassen, die herrlichsten Aquarellfarben." „Aquarellfarben? Ja, das tut mir leid, ich .,, ich kann nur in Oel malen." Aber Anita war nicht -m verblüffen. Sattler, der schon am Tisch saß und an einer Schinken- fchnitte kaute, schmunzelte, denn er wußte, was jetzt kam. „Auch für Oelfarben habe ich gesorgt." „Donnerwetter ... da werde ich mir fix einen Pinsel suchen." „Auch ein halbes Dutzend Pinsel sind da. Nichts zu machen " Hans stöhnte in komischem Entsetzen auf. „Auch Pinsel! Ja ,.. da wäre ia alles da."