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.Wird dir'« Lachen wohl vergehen. Gottlied, denn der Junge wird dich den Deibel fragen. Das ist dein« Rass«, aber sein Schädel ist vielleicht noch 'n Stück härter. Bild dir nicht ein, Gottlieb, daß dich Hermann fragt, wenn er sich 'ne Braut aussucht" .Ich hab da lehr mitzureden. Der Hof gehört mir, und wenn der Junge nicht pariert . . . dann kann er sehen, wo er bleibt" Der Toppen-Bauer sah Gottlieb lang« an. Dann drehte er ihm brüsk den Rücken zu „Mit dir sollte man kein Wört'l mehr reden. Bist nicht gut, Gottlieb!" vermischtes. „Das lind keine Menschen mehr, da» find Bestien!" Unter der Anklage der Kindermißhandlung hatte sich vor dem SchülsengerichL Berlin ein Ehepaar Möller zu verantworten. Da» Gericht verurteilte den Angeklagten Johann Möller zu 2 Jahren 6 Monaten Ge fängnis und leine Ehefrau Martha zu zwei Jahren Ge fängnis. Die Angeklagten hatten leit dem Jahre 1031 ihre beiden Kinder, vor allem ihren Stiefsohn Weturr, aus graulame und rohe Art mißhandelt. Die Kinder wur den mit Lederriemen und Gummilchläüchen geschlagen und sogar gegen die Wand geschleudert. Der vierrädrige Jung« wurde derart geschlagen, daß er 15 Wochen im Kranken haus behandelt werden mußte und sogar eine Operation vorgenvmmen werden mußte. Der Vorsitzende erklärte in der Urteilsbegründung, es handele sich um eine so grau same und gemeine Behandlung der Kinder, daß man sich wundern müsse, daß es Eltern gebe, die so etwas übers Her» brächten. „DaS lind keine Menschen mehr", erklärte der Vorsitzende, „das sind Bestien!" Nur durch emp- sindliche und lange Freiheitsstrafen könne hier Wandel geschossen werden. Der Borsttzende ordnete an, daß di« beiden Angeklagten sofort im Gerichtssaal festgenommen und inS Untersuchungsgefängnis eingeliefcrt wurden. 20-Mark-Gold stücke sür Groschen. Ein be- bäuerliches Bcr>el>en passierte vor wenigen Tagen einem Bürger aus Stuhm (Ostpreußen), der einem Bettler in der Dämmerstunde zwei 20-Mark-Goldstücke in der An nahme gab, es seien lO-Psennig-Stücke. Als der Bettler das Geld in Alkohol umsetzen ging, war er nicht wenig erstaunt über lein „großes Glück". Er kam aber nicht von dem Entschluß ab, die „kleine Gabe" doch in Alkohol umzusetzen, was ihm aber nur zum Teil gelang, denn in der nächsten Gastwirtschaft nahm ihm der Wirt, der Verdacht schöpfte, das zweit«: Goldstück ab. Nachdem er seinen Rausch ausgeschlafen hatte, gelang es, noch einen Teil des Geldes wiederzuerlangen. Der Feuerwehrmann als Brandstifter. Innerhalb eines Vierteljahres sind im Bereich der Bür germeisterei Much im SiegkreiS nicht weniger als 35 Brände ausgebrochen. Die polizeilichen Ermittlungen haben ergeben, daß es sich in allen Fällen um vorsätz liche Brandstiftung handelte. Der Landeskriminalpolizei gelang es nun im Zusammenhang mit der OrtSpolizei, einen Brandstifter festzunehmen. ES ist der 34 Jahre alte Ackcrsknecht Josef G., der aktives Mitglied der Freiwil ligen Feuerwehr ist, und bei der Bekämpfung der von ihm angelegten Brände fleißig mitgewirkt hat. Bisher konnten ihm drei Brandstiftungen nachgewielen werden. Krank hafter Ehrgeiz scheint den Feuerwehrmann zu den Taten veranlaßt zu haben. Der Mülleimer als Geld schrank. Auf eine ausgefallene Idee kam eine Geschäftsinhaberin aus Glah- back>Rhehdt, die nach einem sicheren Versteck für ihre Einnahmen aus dem Ostergeschäst suchte. Die Frau half sich schließlich damit, daß sie die 260 Mark in ein Säckchen nähte und dieses unauffällig in den Mülleimer legte. Auf dieses Versteck, so kalkulierte sie richtig, würden un berufene Reflektanten nicht so leicht kommen und die be sorgte Geschäftsfrau verlebte beruhigt ihre Ostertage. Wer beschreibt aber ihren Schrecken, als sie nach den Feier tagen ihren „Mülleimer-Tresor" öffnete und eine gäh nende Leere ihr entgegenstarrte. Mittlerweile hatte näm lich der städtische Müllwagen seine Tour abgefahren und das nichtsahnende Lehrmädchen hatte den Mülleimer zum Entleeren gegeben. Jetzt wurden alle Hebel in Bewegung gesetzt, aber el>e man den Mülleimer aufstöberte, waren schon etliche hundert andere Mülleimer hinzugekommen. Man fuhr den Wagen zur Abladestelle, unterzog seinen Inhalt einer eingelienden Prüfung und siehe da, man stieb wirklich auf die Fetzen des Jäckchens und weiter auf die Silbermünzen und die Geldscheine. Bis auf drei Mark konnte das Ostergeld wieder aus dem Müll zusam mengesucht werden und unsere Geschäftsinhaberin ging glückstrahlend nach HauS, freilich mit dem Schwur, in Zukunft ihre Gelder doch lieber der Sparkasse zur Auf bewahrung anzuvertrauen. Küche n g e heimn i I s e aus einem Speise- Ha uSbetrieb. Bei der Revision eines Speischausbc- triebes in Frankfurt a. M. wurde das Vorhandensein verdorbener Waren festgestellt. ES zeigte sich, daß ver dorbenes Roastbeef, schlechte Würstchen und verdorbener Sauerbraten vorhanden waren. Gegen den Wirt wurde Anklage wegen Vergehens gegen das Lebensmittelgeletz erhoben. In der Verhandlung vor dem Frankfurter Ge richt kamen durch Zeugen allerlei wenig erbauliche Dinge über den Betrieb zur Sprach«. Pellkartoffeln wurden in eine Kiste geschüttet, in der eine Hundemutter Junge geboren hatte. Eine große Schüssel, in der Kartoffelsalat Es war nachts ein Uhr. Helga begehrt« aufzubrechen. Dr. Kochs Auto war ge kommen Der Rechtsanwalt verabschiedet« sich von allen sehr herzlich und fuhr nach Berlin zurück Hermgnn aber li«b «s sich nicht nehmen, Helga Heim zubegleiten. Er bot ihr den Arm, und Helga nahm ihn an. Stumm gingen sie den Weg Hermann hielt Helgas kleine Hand in der seinen und drückte sie hin und wieder leise, auch den weichen Mädchen arm druckt« er Helga wußte wohl, daß in des Mannes Herzen Zuneigung aufkeimte. Sie dachte aber in der Glückseligkeit ihre» Her zen« nicht darüber nach Sie war froh, und es war so schön, zu fühlen, wie zart des Mannes Hand sie liebkoste. Sie dachte nicht an das, was kommen könnte, kommen sollt« und würde. Sie lebte der Gegenwart, dem Augen blick. Der Tanz heute, das Zusammensein mit zwei Männern, die Helga für wert hielten . .. alles das hatte ihr ein unser- geßliches Erlebnis gebracht Das Weib in ihr war erwacht. Hermann hätte am liebsten von seiner Liebe zu ihr ge- sprachen, aber er wagte es nicht. Er hqtte noch nicht voll in ihr Herz sehen können. Unsicherheit war noch in seiner Seele. Etwas hatte ihn schon beglückt: Daß sie gut zu ihm war, daß sie ihn als Mann achtete. Sie hatten den Drei-Eichen-Hof erreicht. Hermann mußte mit ins Haus treten. Bald flammte das Licht in dem behaglichen Wohnzimmer auf Anita und Helga kochten noch einen Tee Nach einem fröhlichen halben Stünd- chen verabschiedete sich Hermann. Helga felb«r geleitet« ihn bi« vor das Tor. „Du hättest fetzt mal deinen Hermann tanzen sehen sollen, Gottlieb," sagte der Topven-Bauer zu dem alten Rüster. „Was schert'» mich, wie der Bengel tanzt!" „Das kann dich schon n bißchen scheren. Jawoll! Der hat di« Ehr« von Postelwitz gerettet, hat'« den Leuten tzus )er Stadt gezeigt, daß auch ein Bauer tanzen kann. Jawoll! Da kannst« stolz sein, und. . . wenn . . . wenn er mal dis Helga Kettler vom Drei-Eichen-Hof al» Frau dringt.. ." Gottlieb fuhr wild auf und schlug auf den Tisch „Hör aus mit dem Geschwätz! Hermann wird sich «in« Mussuchen mit den paar Acker Land, Da muß ich lachsnl" <82. Fortsetzung.) Die Postelwitzer blieben stehen. War das Hermann Rüster, d«r sich hier bog und wandte, der mit einer so graziösen Leichtigkeit über da» Parkett schwebte? Ein ander«. Paar wollt« tanzen, aber die Stimme eine» jungen Bauernsohnes schrillt« durch den Saal: „Solo für Hermann!" Sie tanzten allein. Helga war restlos beglückt von d«m Tanze. Sie kannte ihn zwar nicht so genau in feder Figur wie Hermann, aber st« paßte sich an, und es ging wundervoll leicht. Sie schwebten nur so hin Dr. Koch hatte gut getanzt, aber Hermann tanzt« doch noch besser Die Postelwitzer waren selig, daß einer au» ihren Reihen den Städtern die Spitze bieten konnte Als Hermann und Helga geendet hatten, jubelt« ihnen ganz Postelwitz zu, und die Kapelle spielte einen Tusch nach dem anderen. Dann folgte Tanz um Tanz. Und die Mädels vom Drei-Eichen-Hof, ausgenommen Else Sattler, di« mit ihrem Mann« gegen elf Uhr den Saal ver lieh, versäumten keinen Tanz. bereitet wurde, benutzt« der Mrt »u Sitzbädern. Der Koch hat nach den Aussagen der Zeugen eher einem Angestellten einer Reparaturwerkstätte al» einem Kochs ge glichen. Stinkende Kalbsköpse wurden durch den Wolf ge trieben. — Das Gericht stellte fest, daß die Aussagen der Köchin von anderen Zeugen unterstützt wurden, wonach verdorben« War« verkauft worden sei, so Schweinefleisch, Würstchen, Koteletts. Der Angeklagte wurde zu zwei Wochen Gefängnis und 200 Mark Geldstrafe verurteilt. Das Gericht hat, to führte der Richter in der Urteils begründung aus, den Fall deshalb nicht milde ansehen können, weil in diesem öffentlichen Betrieb die Aermsten der Armen speisten. — Der Amtsanwalt, hätte beantragt, daS Lokal zu schließen. Diesem Antrag gab das (Bericht nicht statt, weil die Zustände in dem Speisehaus sich in zwischen gebessert hätten. MlmIlkMM teil Jelles. nd>. Berlin 'Vos N«tch»ssnon»mintfterinm bat eine „Fett-Nachsteuer Ordnnna" erlassen, durch die auch die bereits im Verkehr befindlichen Mengen von Fett und Oel der Ausaleichsaboabe von 50 Pla. für das Kilogramm unterworfen «erden. Pies« Nachsteuer toll allerdinas. wie da« Nachrichtenbüro de« DDZ. meldet, nur von solchen Fetten «nd Velen erhoben werden, die al» Leben», oder Gennstmittel verwendet werden sollen. Stenersrei bleiben dagegen im Besitz oder in Gewabrsary von Händlern befind- liche Fette, wenn sie zur Bbaabe an technische Produzenten bestimmt sind, und binnen einer vom Hanvtzollamt zu be messenden Frist einem Betriebe zuaekübrt werden, dem da« Hauptzollamt die Genebmicmna »-teilt bat, Fette steuerfrei zu verwenden. Mengen bi» zu SV kg. Eigengewicht blei- be« Aberbanvt von der Nachsteuer srei. Wer mehr in seinem Besitz hat. muß iedock de» aanzen Vorrat »erklettern. Steuerfttchtaa ist der 1. Mai 193». Bi« »nm 10. Mai müssen der Zollftelle aenaue Angaben über alle Fettmengen über 50 kg. gemacht werden. Die Steuer ist zur Halste am I. und 25. Juni zu entrichten. Gerichtssaal. Schwere Zuchthausstrafen in einer MeineidSsache. Gegen den SV jährigen Schlosser Alfred Naumann au« Dresden war seitens de« Jugendamtes beim Amtsge richt in Madeburg ein AlimentationS-Vrozeß anaeftellt worden. Nm sich von dem Berdacht der Vaterschaft zu reinigen, veranlaßte Naumann die 24 jährige Näherin Frieda Großmann an« Berbisdorf, mit der er später gleichfalls rin Verhältnis gehabt batte, sich vor dem Amts- arricht in Radeburg und später vor de« Amtsgericht in Dresden unter Eid dazu zu bekennen, in der sraancken Zeit mit Naumann intim verkehrt »u haben, sodaß allo die Ansprüche nickt zu recht hätten bestehen können. Tat. sächlich batte Naumano die Großmann aber, wie sich später brrausstellte, zu jener Zeit überbauvt noch nicht gekannt. Run wurde gegen beide Anklage wegen Meineid bezw. «egen Anstiftung »um Meineid erhoben, di» «« Freitag vor de« Dresdner Schwurgericht zur Verhandlung kam. Velde waren geständig. — Da« Gericht verurteilte die Großmann zu der «indestttrase von 1 Jahr Zuchthaus und 2 Jahren Ehrverlust, während e« gegen Nauman», der sich di« Groß«cmn in gemeiner Weil« zunutze gemacht hatte, S Jahre Zuchthaus und 4 Jahre Ehrverlust al« ange messene Sühne erachtete. Beiden Angeklagten wurde für Lebenszeit die Eidessäbigkeit abgesvrochen. Schwere Zuchthausstrafe« für zahlreiche Geschäfts- «nd Gchanfenstereinbrüche. Das Dresdner Landgericht verurteilte am Sonnabend eine Reihe von Angeklagten, die eine große Zahl von Schau- fenster- wird Ladenoinbrüchen auf dem Gewissen hatten, zu schweren Zuchthausstrafen. Es handelt« sich in erster Linie um den erst 22 Jahr« alten Gchloffergehilfcn Kurt Otto Süring aus Dresden, der in der Zeit von Juli 1l)32 Lis Februar 1933 in 15 Fällen Schaukästen zahlreicher Geschäfte ausgeräubert hatte und dem dabei ganz erhebliche Wert« in die Hände fielen, der weiter in der Zeil von Mai bis Oktober 32 in fünf Fällen in große Konfektionsgeschäfte eingebrochen war und dort Anzüge und Mäntel im Werte von mehreren hundert Mark stahl und der schließlich im Februar 1988 gemeinsam mit dem SS Jahre alte« Kellner Johann Kntzke aus Dresden weiter« fünf schwere Einbrüche beging, bei denen den Tätern wiederum Gegenstände von hohem Wert, Radioapparate, Grammophone, Lederwaren, Wein und Anzüge in die Hände fielen. Außerdem begingen Süring und Kutzke gemeinsam mit dem S1 Jahre alte« Eintänzer Gerhard Herman« Bönisch in der Nacht zum 11. Dezember auf der Prager Straße in Dresden einen Einbruch bei einem Rechtsanwalt. Sie gelangten durch Einschlagen eines Fensters in den Hof <ü« 2n»t»Unox äs» legodlette» kür weil nünsodsn. 8srng»pr«s 2,— Am. obns 2nit»Ugolmkr. ans da» in alle« Schichte« der Sttnvobuerschast iwn Mesa «nd »«gegen» gern gelesene Riesaer Dag^latt ,»« Bei«» nehme« jederzeit entgegen für Althirschstein: Hugo Rühle, Boritz Bahra: Hugo Rühle, Boritz. Bloßwitz: W. Nausoks, Seerhausen 17 > voberie«: Frau E Bogel. Bobersen Nr. 7> Boritz: Hugo Rühle, Boritz Canitz: O. Thiele, Gröba, Oschatzer Straß« 1» Glanbitz: Frau Hesse Nr. K Gohlis: E Kühne, Nr. 57 Groptitz: W. Nausoks, Seerhausen 17 Gröba: A. Haubolb. Strehlaer Str. 17 „ M. Setdenreich. Alleestr 4 „ A. Riedel. Oschatzer Str. 2 „ Frau Kulke. Kirchstr. IS Grödel: O Vetter, Grödel Nr. 1 Heyda: Frau H. Horst, Heyda, Nr. 42 Jacobsthal: W. Schöne, Jacobsthal 21d Jahnishanseu-Böhleu: Frau TrtmuS. Nickritz Nr. 21o Kalbitz: Frau Müller. Seerhausen Nr. 18ä Kobel«: A. Dietzen Kobeln Nr. 18 Langenberg: Otto Scheuer Bäckermeister Lentewitz bei Riesa: Willi Herrmann, Leutewitz Nr. 17z. Mautitz: W. Nausoks, Seerhausen 17 Mehltheuer: Rich. Gruhle, Mehltheuer Nr. 60 Mergeudars: L. Schumann, Poppitz 18 Merzdorf: O Thiele Gröba vkchatzer Str. 1» Moritz: O. Vetter, Grödel Nr. 1 Nickritz: Frau TrimuS, Nickritz Nr. 21o Nünchritz: Marte Thränitz Wiekentorftr. S Oelsitz: Heim. Steglich, Pausitz 18 E VaLren»: A. Dietze, Kobeln Nr. 18 Panfitz: Heim. Steglich, Pausitz ISE Pavvitz bei Riesa: L. Schumann, Nr 1» Prausitz: Frau TrimuS. Nickritz Nr. Slo Reußen: A. Haubolb, Gröba, Strehlaer Str. 17 Riesa: Alle Zeitung-träger und zur Vermittlung an diele die Tageblatt.Geschäftsstelle Goethestr. « lTelefon Nr. 29) Rödera«: M Schöne Grundstr. 1» Saa-ritz: Frau Helle Glaubktz Nr 6 Seerhausen: Frau Müller. Seerhausen Nr 18ä Weida sAlt-j: Fr. Kluge, Friedrich-List-Str. 2» Weida lNen»i: F. PSge. Lang« Str 2» Zeithain-Dorf: S Gan-Hol, Teichftr. 1» Zeithain-Laaer: Richard Schönttz, Buchhändler Zschepa: P. Reihig, Zschepa des Grundstückes und von dort über das Dach eines Hinter gebäudes und durch ein weiteres Fenster in -i« Kanzlei räume, wo sie einen Notariatsstempel. Siegel, mehrer« Scheckbücher, Bargeld und andere Gegenstände Mitnahmen. Von den Angeklagten erhielten Süring 2 Jahre S Monate Zuchthaus, Kntzke 1 Jahr 7 Monate Zuchthaus und Bönisch 1 Jahr 4 Monate Zuchthaus. Außerdem wurde der 82 Jahr« alte Zigarrenhändler Kurt Theodor Funk« wegen Hehlerei zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt. Von -en Angeklagten waren Süring und Kutzke überhaupt noch nicht vorbestraft trotzdem versagte ihnen Las Gericht mildernde Umstände. Als ihre Hände ineinanderlagen, sagte Hermann dank bar: „Der Tag war schön, Fräulein Helga. Ich dank« Ihnen, ich danke Ihnen." Dabei beugte «r sich nieder und küßte die schmalz fest» Mädchenhand Und er fühlte, wie sie zittert«. „Ja, er war schön," entgegnete Helga leise „Auch ich ... altes Mädchen, ich habe richtige Herzensfreude gehabt. „Altes ... Mädchen! Fräulein H«lga wer io jung ü Sie!" „Lieber Freund," war Helga» Antwort, „ich bin achtund zwanzig Jahr« alt, also ält«r als Sie Ein Mädchen von achtundzwanzia Jahren ist immer über die Äugend hinweg." „Helga Kettler nicht!" sagte Hermann innig „Nein. Ei« sind jung. Si« werden noch jünger werden, wenn . wenn Sie da» groß« Glück gefunden haben, da» Sie suchen Wer in Ihre Äugen sieht, Helga, der fühlt es, daß St« da» Glück ersehnen " „Das Glück ersehnen. Hermann, wir Menschen wissen sa ost nicht, was unser Glück ist." „Ja, es steht neben uns, und wir sehen es nicht. Aber Ihre Augen sind tief und wahr wie Ihr Herz. Sie werden das Glück sehen." Ein« Weil« war Stille, dann sagt« da» Mädchen leise und innig: „Gute Nacht, Hermann!'' „Gute Nacht, Helga!" Hermann Rüster ging. Das Mädchen aber stand noch lange unter dem hohen Eichenbaum und lauscht« den Schritten des Mannes, die sich allmählich verloren. Sie stand, als ob sie in weite, weite Fernen lausche, auf den fernen Klang des Lebens, des Lieben« ... de» Glücke». S. Am nächsten Morgen. Helga war nach vier Stunden Schlaf um sechs Uhr munter. Als die Strahlen der Sonne in di« Kammer drangen, rich tete sie sich im Bette auf und sah versonnen durchs Fenster. Dann warf si« «inen Blick hinüber zu Anita, die noch schlief. Ganz weich wurde ihr ums Herz, als sie da» Mädchen, die treue Freundin betrachtete. Wie glücklich war das Antlitz der Schlafenden, wie schön war Anita!