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94. 5. veilsße z«» Messer rs-evlatt. Eonnsven», LT. AprN 19SS, avends. BWWWWWWWWWWWWWW>WWW>MW^WWWWW>WWWWWWWW>MM>WMMW>WWWjWWWWiWMIWWW 8« sankst. Iunien-8pai1-8Ml-Vsiiaeni, sur <1ar Vvutrckon Durnvr»ck»kt. Dr. Gdm««» Re«e«dorff, »er neue Führer der Deutsche» Turnerschaft. Die Leitung der Deutschen Turnerschaft ist durch dte Amtsniederlegung deS bisherigen 1. Vorsitzenden, Mnisters a. D. TominicuS, aut den bisherigen 2. Vorabenden, Direk tor Dr. Neuendorff, übergegangen. Aus feinem Werde gang verdienen folgend« Angaben besondere Beachtung: Edmund Neuendorff wurde am 23. April 1875 in Berlin geboren. Nach beendeter Schulzeit wurde er 1894 Mitglied des Akademifchen Turnverein Berlin, in dem er bis zum Jahre 1898 aktiv war. Nach glänzend bestan dener Staatsprüfung ging Neuendorff nach Thüringen, ivo er bereits als 23 jähriger Gauvertreter im West- tküringcr Gau wurde. Dieses Amt hatte er bis zum Jahre 1900 inne. 1901 überfiedelte er nach Westdeutschland und übernahm 1901 das Amt eines Gauturnwartes im Mär kischen Gau im Turnkreis Westfalen. Dieses Amt be kleidete er bis zum Jahr« 1911. Bemerkenswert ist, daß Neuendorff, der als Sechsundzwanzigjährigcr zum Direk tor einer höheren Lehranstalt gewählt wurde, jahrelang der jüngste Studiendirektor Preußens gewesen ist. 1911 wählte man ihn zum 2. Gauvertretcr im Ruhrgau im Kreise Rheinland und 1914 zum 1. Kreisvertreter der rheinischen Turner. Dieses Amt behielt Neuendorff bis zum Jahre 1922. Seine Berufung zum Direktor der Preußischen Hoch schule für Leibesübungen in Spandau brachte ihn 1924 nach Berlin, wo er alsbald wiederum in den turnerischen Arbeitskreis cintrat und die Leitung des Turnkrciles Bran denburg übernahm. Außerdem war er als Jugendwart der Deutschen Turnerschaft tätig, zu dem ihn der Deutsche Turntag in Kassel gewählt hatte. Auch die Deutsche Turnerschaft berief ihn in ihre Leitung, indem sie ihn zum 2. Vorsitzenden erkor. Neuen dorff ist aber auch über den Rahmen der Deutschen Tur-- nerschaft hinaus in der Öffentlichkeit bekanntgeworden. Do spielte er in der Jugendbewegung schon immer eine Rolle und hat bereits in der Wandervogelbewegung an sührender Stelle gestanden. Auch die deutsche Svielbe- wcgung förderte er an hervorragender Stelle im Zentral ausschuß sür Volks- und Jugcndsviele. Ebenso nahm er als Leiter der Preußischen Hochschule für Leibesübungen in Spandau reichen Anteil au der Neugestaltung der deutschen Leibesübungen nach dem Weltkriege. Endlich muß erwähnt werden, daß er einer der frucht barsten Turnschriftsteller der letzten Jähre gewesen ist. Viele wissenschaftlich anerkannt«, wertvolle Schriften stam men aus seiner Feder. Ebenso hat er eine rege Tätigkeit in der Fachpresse entfaltet. Di« Ostertagung des Haupt- auSschusses der Deutschen Turnerschaft in Stuttgart hat ihn an die Spitze der Deutschen Turnerschaft berufen. Große Aufgaben harren ihrer Lösung durch ihn. Der Festruf hat gezündet. 90000 Voranmeldungen am 1. Avril 1933. Der 1. April 1933 war den 13000 Turnvereinen im Reiche und den Verei-ecn des Kreises Ausland als der Tag der Voranmeldung für das 15. Deutsche Turnfest aufgegeben worden. Für die Veranstalter des großen Festes in Stuttgart ist dieser Tag der ersten Anmeldungen von besonderer Bedeutung nicht nur deswegen, weil die ausgedehnten Anlagen aus dem Festplatz und die Kosten der Verwaltung und Werbung schon lange Monate vor dem Feste das Vorhandensein von großen Barmitteln nötig machen, sondern um auch schon vor dem Feste übersehen zu können, welches Echo die Werbung der Feststadt unter den Turnern und Turnerinnen gefunden hat. Es ist daher hocherfrculich, festzustellen, daß der Ein gang der Voranmeldungen über alles Erwarten groß ge wesen ist. In Stuttgart liegen bereits 90000 Meldungen aus allen Turnkreisen vor, für die schon di« Gelder ein bezahlt sind. Das sind rund 30000 mehr, als im Jahre 1928 für das Kölner Turnfest bis zu dem gleichen Melde tag abgegeben waren. Es ist anzunehnren, daß sich die Zahl 90000 noch um das Gleiche vermehren wird. Man rechnet damit, daß in der letzten Juli-Wcxl>e also unge fähr 200000 Turner und Turnerinnen mit Festkarten nach Stuttgart kommen. Ungefähr ebenso viele Turner und Festbesucher werden sich Tageskarten lösen, so daß in den letzten Fasttagen etwa 400000 Menschen in Stuttgart sein werden, was etwa der Einwohnerzahl der Feststadt ent spricht. Erfreulich ist, daß auch aus dem Auslande viel« An meldungen eingelaufen sind. AuS Nord- und Südamerika, aus Afrika werden Turnbrüder nach Stuttgart kommen. Auch aus den abgetrennten Gebieten liegt eine große An zahl Anmeldungen vor. Ferner werden die Gastverbände aus Holland, aus dem flämischen Belgien und aus der Schweiz — die Eidgenossen werden mit 5000 biS 6000 Mann erscheinen — stark vertreten sein, ebenso, nach dem die Mitgliederzahl des Kreises Ausland der DT- aus 37000 angewachsen ist, die Stammesgenossen aus Rumänien, Ungarn und aus der Tschechoslowakei. Ein starker Zuspruch wird auch aus Oesterreich und dem Sudetenland erwartet, nachdem die Deutsche Turner schaft sich für die Annahme des Aricrparagraphen ent schieden hat. So werden im Juli auch aus Oesterreich 12 bis 14 Sonderzüge in Stuttgart eintresfen. p«tie 8«. 1«. — ?^o»ö«k»«». 1k» L»riosuw ist cki» kolxsoä« » Kan xvspivit« kartio äs« jotrixs» Vslt- nwistsrs. tlaek ä«a 23. Lux« bekanäsa »icb käst vLMsn aak äs« Srstt. V«L: äk-cdnr. Lebeau: -kmale«. I. —st «7 ss L. är—ä4 <17—«Pi L. 8K1-e3 8xK—t« < I.e1—e5 LkK—t>4 ü. «4—«5 K7—KV 8. vsXkki .... Dos a«br vervictcelts Variante. va» «chkaebvr« ist UäL 8. . . . bSXxö 7. kSXx? 7K8—x8 «. K2-K4 sSXb4 8 väl—x4 .... Stark in Sstrsekt kommt kisr «mb DbS, sine müirskt« vsekiwx ä« Lauer» «7. * .... I-K4-«7 1V. §L—xZ o7—c5 Lin« Kölln« Lpivlveis«. Anstatt mit k.kk nebst «v. 1x7 äs« Lauern mr b«»»1tixe», spisit er aut Oestsvanxrikk. II. xSXK4 «sxä4 12. K4—dS .... Leiäs kümmern sieb »« »obtt. 9«t»t Birchs ssbr somsatiseb. 12 .... äsXoS «. KS-bS «3Xd2 X 7^1—bl Dä8—-Säv IS. L«1—«2 Qa5Xa2 1«. bk-b7 v»2Xb1 17. b7X88vch .... Lömuix äer Seksedmikxabe dir. 148. ä. Lrovr». blatt in vier Lüxsn. WsiL: Lk3, 7°ä1, U«7, 8«S (4). Sekvarr: L«5, Lb7, bk, s« («). 1. 'Läl—äk bS-bö 2. l'äS—b« tteü »aed ä4 (kalt» K4 DXK4 nebst 7's4 matt) 3. UäS—b4 LS4 > so 4. Lb4—«3 matt oäsr L. . . . Lä4—äS («H—«5) 4. 1ä6 naod ä6 matt. VkviS bat äis rirsit« vams unä «ins äritts m äussisdt. ädsr »uek Lebvsrr virä dalä sine r^site bade». 17 Le8-ä7 IS. vst8Xk7 VKIXvS-^ IS. Lv2—13 8d8—s6 SV. vx4X«S-I- Lä7—«7 31. Vk7—k44- L«7—b« 22 0s6—«3 t- l-«7—«L 28. st7—x8 v .... V«IS Kat äie äritts vam«. 23 K2-bl v vsmit tsuobt äis klinkt« vam« »uk äs« Lrett auk. blsrkvüräixvrvsis» entsobeiäet jsttt «in stiller 2ux. 1'kl—K6 .... avväekstii ästtt ärobt Vä8 matt. Lellvarr ist ver loren. 24 vbIXkl L5. l)t4—b4-i- vtl—bS 26. OgS—ä8-i- LbS—»S 27. Ve3—s3-I- Sedware xak auk. Oa« «msdenelle" Odsrk-svrisbt Kat xssiss-t. Zuschauer helft mit! Rund 350000 Fußball- und Handballspieler, Schieds- und Linienrichter im Deutschen Fußballbund und in der Deutschen Sportbehörde für LeibeSathletik zusammenge schlossen, beleben sonntäglich die Sportplätze un deutschen Reiche. Zusammen mit der beträchtlichen Zahl der Spiel mannschaften anderer Verbände dürfte «in« Zahl von V» Million junger Männer nicht zu hoch gegriffen sein, die sich sonntäglich im Fuß- und Handballspiel betätigen. Dazu die Zuschauer, die wohl gleichfalls auf insgesamt 500000 zu schätzen sind. Wenn auch der Wunsch rege wird, daß diese halbe Million gleichfalls selbst Spiel und Sport betreiben möge, so darf dabei doch nicht übersehen werben, daß ein gvoßer Teil das auch tatsächlich tut, aller dings zu anderer Zeit, und daß auch der mehrstündige Aufenthalt an freier Luft schon einen gewissen Wert hat, ganz abgesehen davon, daß die Schaulustigen geistige Zer streuung finden und bekunden, daß ihnen die Fveude an frischer Jugendkrast, freier und doch beherrschter Körper bewegung nicht verloren gegangen ist. Niemand wird etwas dagegen haben, wenn unter den Zuschauenden die Wogen der Begeisterung zuweilen «twaS hoch gehen. Leider befinden sich aber unter den Mengen auch Radaulustige, die den Sportplätzen ruhig fernbleiben könnten. Da sie nicht vorher erkannt und zurückgehalten werden können, so ist wohl die Bitte an die wahren Sport anhänger nicht unbescheiden, zur Besänftigung der allzu Temperamentvollen mit beizutragen. Anstoß zu unliebsamen Begleiterscheinungen gibt meist der Schiedsrichter, allerdings oft zu unrecht. Während über Fehler einzelner Spieler ohne großes Aufheben hinweggesehen wird, schreit man beim geringsten Versehen des Schiedsrichters aus Leibeskräften Zetermordio, obwohl es sich beim genaueren Hinsehen um gar keine Fehler handelt. Man muß bedenken, daß der Schiedsrichter seine Entscheidungen nur aus dem Augenblick sportlichen Ge schehens heraus treffen darf. Die Spielregeln dürfen in Auslegungen und Handhabungen nicht in starre Formen gepreßt werden. Sie sind nichts weiter als die äußere Bindung des großen Ganzen, voll" auf dem sportlichen Gedanken aufgebaut. Fußballspiel ist Kampfspicl. Rempeln (nicht Anrennen) ist erlaubt. Das Spiel soll den Menschen hart machen, geeignet für den Lebenskampf. Wenn auch ein gerempelter Spieler fällt, so darf der Schiedsrichter auf keinen Fall den rempelnden Spieler strafen. Anders, wenn mit den Beinen geschlagen wird, und das geschieht oft so geschickt, daß der Zuschauer es nicht merkt. Dann muß der Schiedsrichter strafend eingreifen, ia besonders ge- fährliche Spieler sofort vom Spiel ausschließen. Wie oft glaubt der Außenstehende daun an eine ungerechte Ent scheidung. Nach den Regeln dars nnr absichtliche „Hand" geahndet werden. Manches Handspiel erscheint absichtlich, der in der Nähe befindliche Schiedsrichter kann sich aber da ein viel besseres Bild machen nnd erkennt deutlich, daß eine Absicht, den Ball mit der Hand zu spiele», nicht vorlag. Soll er nun, weil die Menge den Fall anders beurteilt, unehrlich sein und wenn es z. B. im Strafraum geschah, einen Strafstoß (Elfmeter) geben! Beim Abseits bedenke man immer, daß ein Spieler, der beim Abspielcn des Balles nicht abseits war, sich auch bei der Ballannahme nicht in Abseitsstellung befinden kann. So könnte man dcr^ Beispiele noch eine Menge an fügen. Der Deutsche Sport ist keine Zeiterscheinung, sondern nur in der Form eine an die gegenwärtigen Lebensbedingungen gebunden« natürlich« Art menschlicher Bewegungsbedürfnisse nnd Lebensäußerungen. Wir sind cs uns und deutscher Art schuldig, üble Begleiterscheinun gen auszumerzen. Zuschauer helft mit! Bor der Deutschen Waldlaufmeisterschaft. Am nächsten Sonntag kommt in Hohcnneirenüorf bei Berlin die Deutsche Meisterschaft im Waldlauf zum Austrag, zu der wir dieses stimmungsvolle nnd topische Bild vvui Training wiodergeben. SnMer StreWge. Ostcrscicrtage. — Im Schloß. — Kinderfeiern. tsd. Der große Tag ist gekommen. Wie oft sind wir als Dresdner Kinder unter dem Georgentor hingegangcn, haben von der altertümlichen Schloßterrasse aus oder von der Augustusbrücke her nach den Räumen des Nesidenzschlvsscs cmporgeschaut und halb ehrfürchtig, halb sehnsuchtsvoll ge dacht: Ach, nnr ein einziges Mal dort oben stehen! Herr lich muß es in den weiten, prächtigen Räumen sein, dann der Ausblick! Wie gut es doch ein König hat! Und jetzt? Die fürstlichen Räume steheu uns offen, aber nicht nur dcis. sie find belebt, und man kommt sich vor, als wäre mau selber ein Fürst. Ach. das erste, was ich tat. als ich die Ausstellung Augusts des Starken im Schloß besuchte, war, daß ich an das hohe Fenster trat und, wie ich es mir als Kind geträumt, auf das Leben und Treiben da unten her aufchaute. Dresden-, die Stadt historischer Erinnerungen! Sie werden rege, wenn man die Säle der fein zusammengestell ten AuSftllung durchwandert, die kein Ansammlungsort alter, toter Gegenstände ist, sondern überall den Zusammen hang mit -em Leben atmet. Denn Ausstellung und Aus stellung ist zweierlei, und hier spürt man den Geist des großzügigen Fürsten, der als Verschwender angefcindet, doch unsterbliche Werte schuf. So mögen die Dresdner und all die Fremden, die diese Ausstellung in unsre Heimatstadt führt, den Auftakt zu de« ErinnerungSseieru au August den Starken erleben. Die Sorgen der damaligen Zeit sind vergessen, wir kleberleben den sollen uns an daü Vermächtnis halten, und dies ist wahrlich groß genug. Und wie Ludwig II. dem Bauernland an prächtigen Kunstschützeu ein großes Vermächtnis hinter lassen hat, so gab dieser fürstliche Leüensknnstler dem Sach senland die Prägung. Mächtig erlebten wir das Osterwundcx im Treiben der Stadt. Am düsteren Karfreitag erklang uns in der herr lichen MatthäuSpassion, der gewaltigsten Schöpfung Se bastian Bachs, von Dresdner Künstlern in der Kreuzkirche das leikwvlle Sterben unsres Heilands wider. Aber das Brausen der Osterglocken um vier Uhr morgens in der Osternacht verkündete Auserstehung. Viele Dresdner schüt teln um diese Stunde -en Schlaf ab und horchen hinaus in den dämmernden Morgen, -er dieses Mal recht trüb herauf stieg. Verregnete Ostern! Aber dem jungen Volk, das die freien Tage nutzt zur. ersten größeren Wanderung des Jahres, schabet auch ein wenig Negenwetter nichts, bringt doch das warme Naß fast zusehends das junge zarte Grün zum Licht! Tie Züge, die nach der Sächsischen Schweiz füh- reu, sind überfüllt. Tic Daheimgebliebcnen aber haben Vasen und Schalen mit den ersten Blumen des Frühlings oder mit jungen Zweigen gestillt und sür sich und den Besuch vou auswärts ein Stückchen Natur in ihr Heim gezaubert. Ein schöner Brauch ist es, den kleinen ABC.-Schntzcu, die in der nächsten Woche den ersten wichtigen Gang zur Schule antreteu, durch einen feierliche» Gottesdienst in Dresdens Kirchen die Weihe zu geben. Wenn die Kleinen auch den tieferen Sinn dieser Feier noch nicht ganz erfas sen, so ahnen sie doch, daß etwas Wichtiges mit ihnen vvr- geht, und sehen sich in den Mittelpunkt des Interesses ge rückt, was bekanntlich allen Menschen, ob groß oder klein, unendlich wohltut. In der herrlichen, nun wieder erneuer ten Frauenkirche spielte sich diese Feier besonders schön und würdig ab, und der junge Geistliche verstand es vorzüglich, sich dem kleinen, reckt zahlreich erschienenen Völkchen ver ständlich zu machen, ein feinsinniger Pädagoge, der sein Amt besonders gut ersaßt hat. Und wie ein gutes Kin-erbuch auch von Erwachsenen stets gern gelesen wird, so war «S auch hier, und man freut sich, daß die wun-erbarc Ethik unsrer kirchlichen Feiern nun wieder zu Ehren gelangl. Regina Berthold.