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»1. 8. Beileze,«» M«s«er TqMatt. Mttwech, 1». April 1S88, »den»». 86. Jahr«. Ado« Mer. Zu« LV. April. Wir. die »ir unsrer Heimat tiefste» Leid A« Schmach «nd Sleub blutend miterlitteu, Wir, die mir gläubig tu »er dunkle« Zeit Um Deutschland- Auserstehung mitgeftritte« Und nlemald i« der Iknechtschast banger Hast Der tote« Brüder Vpsertat vergess,u, Wir kö«««» da» DeheimniS deiuer Kraft Und deine- Giegrrtum- «och nicht ermesse« Wir sühleu nur, u»ie stch in deine« Geist Da» Heil'ge, Große «nsrer deutsche« Ahne« I« «ngebrocheuer «rast zusammenschweißt Zu« Wegbereiter neuer Souneubahn««. Wir sühleu «ur, «te durch dich auserstehn Uralte Sräste au» de« deutsch«« Scholle« U«d «te durch dich durch alle Gaue «eh« Der «e«e Glaub« und «in ne«e» Wolle«. Wa» sehnead «ur in ««serm Herz«« slammt, D« machtest e» ,« heil'ge« Zorne» Grolle«. Wa» in Million«« heut« glüht, «S stammt An» deinem zähe« deutsch«« KSmpfermolle«. D« bist der Schmied, der in der Feuer-lut Zusammenschwethte, «a» an Deutschland glaubt«. Und «iederschlng, «a» Deutschland» höchstes Gut, Die Ehre «nd die Einigkeit, ««» raubte. Noch braust der Sturm. Doch wie da» Morgenrot Der Schicksalsnächte bangen Bann zerrisse«, Wie Deutschland auserfteht a«S Schmach «nd Not, Sollst du am heui gen Tage eines «ist««: Wir, die wir kämpsten «m deS Vaterlands Erhebung, schau« auf dich beut' voll Vertrauens Was deutsch und treu ist, folgt dir, Ruhm «nd Glanz Im deutschen Vaterland ne« aufzuvaue«! , Felix Leo Göckerttz. ao.ooeaoe« a»»o» e» »««4M.ao.ao4e» e» »ea»e« M Wil Hl von R. Zeißig. Ich kann nicht nach Hause, hab keine Heimat mehr. Dieses sinnige Volkslied drückt aus, was uns die Heimat ist. Wohl dem, der noch eine sichere Stätte hat in der wetten Welt, wo er sich geliebt weiß, wo die treuen Augen der Mutter auf ihn sehen. Ein Mensch ohne Hetmatsinn ist ein künstliches Kulturprodukt, ein Mensch ohne Heimatgefühl ist kein Mensch. Vernunftwidriges Denken hat sein natür liches Fühlen erstickt. Der natürliche, gesund empfindend« Mensch hängt an dem Ort seiner Geburt, ob eS daS elendeste Sllpendorf, das ewig gefährdete meerumtobte Fischerdorf, ob es daS Städtchen in eintöniger Ebene ober in roman tischer Gebirgslandschaft ist. Nur der Großstädter, der zwi schen den graue» eindrucksloscn Mietskasernen und in licht- und luftlosen Höfen ausgewachsen ist, kennt keine Liebe zur Heimat. Als es noch genug Wohnungen gab, zog er alle dreiviertel Jahre um, und als cs keine mehr gab, mußte er noch dichter zusammenrücken als vordem. Wohl gibt die Großstadt eine Fülle von Eindrücken, Anregungen, Ge nüssen. Doch das Tiefste, Innerlichste, daS Verweben mit der Natur gibt uns das Land, wo wir heimisch werben mit unserem Empfinden. Und ist Heimat auch ein Begriff, der nicht an den Raum zebunden ist, denn Heimat kann selbst der Heimatlose be sitzen, wenn ihm ein liebes treues Herz zur Heimat wurde, so ist eben Heimat doch der Ort, wo unsere Wiege stand, nur MllMWWtWkMWM ZI WM. * Königsbrück. Königsbrück, da» alte Soldaten städtchen dahinten in der Heide, steht seit einiger Zeit wie umgewanbelt aus. Bisher ein Opfer des Versailler Ver trages, der ihm die Lebensgrundlage, die Garnison, nahm und ihm nur ein wenig Sommerbesuch auf dem Truppen platz ließ, verkümmerte eS zusehends. Nun aber sind wieder neue Uniformen aufgetaucht, das Städtchen wirb wieder lebendig. Jetzt steht man in Königsbrück schmucke Reichs- wehrsoldaten aus allen Gegenden, sogar ganz fesche Matrosen, Kolonnen des Freiwilligen Arbeitsdienstes, eine große Zahl „Geländesportschüler" — und eS ist auch ein gut besetztes Schutzhastlager vorhanden. Die Jugend zog nach Königsbrück, arveitssreubige und sportbegeisterte Jugend in Hellen Scharen. Ueberall begegnet man dort diesen frischen Gesichtern, hört ihre LvnSlieder auf den Straßen und sieht sie auch bet ernster, anstrengender sportlicher Betätigung. Und eS ist nicht «ine gesellschaftlich oder sonst irgendwie fest umrissene Jugend, sondern junge Menschen aller Schichten und Stände ohne jeden Unterschied. Sie sind nur jung und sind beisammen und stählen Herz und Hand, um die Grundlagen zu einem wehrhaften Mannestum zu legen. Im Augenblick herrschte zahlenmäßig die akademische Jugend in der Gelänbesportschule vor, weil gerade Oster- ferien waren. Aber äußerlich tritt bas nicht im geringsten in Erscheinung. Alle tragen die gleiche Uniform und hören auf die gleichen Kommandos und werden den Grundsatz wahrer Volksgemeinschaft, die sie hier im besten Ginne des Wortes üben, ins Volk und ins deutsche Leben tragen. Ge ländesport wirb nicht in Turnhallen, nicht im Stadion und nicht auf Sportplätzen betrieben, sondern in Gottes freier Natur. Bäume und Zäune, Gräben und Flüsse sind die natürlichsten Hindernisse, die zu überwinden geübt werben. Die allgemeinen Freiübungen (Gymnastik, Turnen, Ball spiel, Laufen, Springen, Boxen, Schwimmen) bilden di« Grundlagen -es Geländesports. Unendlich mannigfaltig die Leibesübungen und was dazugehört (SinneSübungen, Kartenlesen, Meldangen, Winken, Blinken, Skizzieren, Orientieren, Klrinkattberschießen usw ). Da» erzieht zu körperlicher und geistiger Mannhaftigkeit. Freiwillig« Sin- ordnung i» straff« Zucht, Gewöhnung an peinliche Ordnung, an Pünktlichkeit, Körperpflege, einfache Lebensweise und Verzicht auf Bequemlichkeit — Sa« sind wertvolle deutsche Tugenden, di« hier gepflegt werden. ES wirb tüchtig ge arbeitet in der Geländesportschule Königsbrück. Die Lei- tung d«r Schul« gab dies«. Tage der Presse und Vertretern der verschiedensten verbände und Organisationen (NSDAP., Stahlhelm, Teno, Jung do, DT., hündische Jugend usw.) Gelegenheit, einmal Einblick zu nehmen in den Betrieb. Unter Führung d«S Leiters der Zweigstelle Dresden de» ReichSkuratortum» für Jugenbertiichtiaung besichtigten di« Gäste erst da» Lager, dessen Leiter, von Soßnttzer, ein ehemaliger Südwest-Asrtka-Kämpfer, hervorgegangen aus dem Dresdner Schützenreginrent 108, in ltebenSwürbtger Weise di« einzelnen Teile des ^Betrieb«* erläutert«. Mit rund 1 RM. Aufwand täglich werben di« Geländesport schüler gut und reichlich verpslegt. Der vielen Großstadt- kindern ungewohnt« Aufenthalt in Licht und Luft macht guten Hunger und herzhaft wirb der Kost zugesprochen. Der Gang durch di« Baracken zeigte, wie musterhaft die Ord nung überall war, und wie fröhlich stch diese aus allen Kreisen des Volkes stammende Jugend der selbstgewollten straffen Zucht «in- und unterorbnet. In dreistündiger Füh rung ging e» nun in« Gelände — überall die gleichen frischen und fröhlichen Gruppen in jugendlichem Eifer bei der Sache. Führer zu werden soll jeder hier das Ziel vor Augen Haven, denn das ReichSkuratortum für Jugend- ertüchtigung und der kommende Pflicht-Arbeitsdienst wer ben Tausend« von jungen Führern brauchen, wenn die Arbeit an der Jugend und mit der Jugend, da» Hochreißen derselben aus Dummheit uud Lethargie demnächst auf «ine brettere Grundlage gestellt werden sollen-. Eine militärische Ausbildung, insbesondere «ine Aus bildung zu Soldaten, findet in -en Geländesportschulen selbstverständlich nicht statt. Hier handelt es sich darum, die Jugend in Körper und Geist zu stählen, sie au» der Enge der einzelnen Bünde hinauSzusühren in die große Gemein- schäft de» deutschen VolkesI Der fröhliche Geist, der au» dieser Jugend spricht, die man in der Gelänbesportschule Königsbrück sehen konnte, zeigt, wie in dies«« kurzen drei Wochen unsere Jugend bas hohe Ziel erkannt hat und be geistert und einmütig zu ihm hinstrebt! Hochbefriebiqt kehrten die Teilnehmer an der Besich tigung zurück, nicht ohne vorher der sehenswerten näheren Umgebung Königsbrücks «inen kurzen Besuch abgcstattet zu haben. Bon der Höhe de» auf dem Gchetbigen Berg aus heimischem Granit erbauten sehenswerten Ehrenmals herab ein letzter Blick auf das friedliche, stimmungsvoll in grüne Auen gebettete Städtchen, dessen stille Schönheit regeren Besuches wert wäre, — und die Reise heimwärts wurde angetreten. Ein letzter Gruß, ein letztes Winken, ein frohe» „Bald auf Wiedersehen!" — fort rollt -er Zug. Aus -er Ferne klingt noch einmal der frohe, zukunstsfrohe Gang -er Gportschttler .... All die Vertreter der Verbände, die an der Besichtigung teilnahmen, fuhren heim mit dem Wunsche, bah recht viele -er ihnen anvertrauten Jugendlichen das Glück haben möch ten, zu einem solchen Kursus in der Geländesportschul« Königsbrück zugelassen zu werden. Die Kurse sind für die Teilnehmer kostenlos; Anmeldungen sind an die Verbände zu richten, die nach den Richtlinien des RetchSkuratoriumS ausbilden, zum Beispiel SA., Stahlhelm, Militärvereins bund, DT., usw. WMM M WM. qu. Bekanntlich! kämpfen die amerikanischen Tech niker für eine neue Idee, von der schon so viel geschrie ben ist, daß sie hier nickst weiter erörtert zu werden braucht. Aber man muh an diesen Kampf denken, bet der Nachricht, dah in der deutschen Tabakindustrie der Ge danke erwogen wird, den Kampf gegen die Maschine auf- zunehmen. Die Herstellung von Zigaretten und Zigarren ist in den letzten Jahren immer melw auf Maschinen betrieb übergeleitet. Aber Tauiende, die früher Zigaretten und Zigarren in Handarbeit herstellten, sind brotlos geworden. Mehr und mehr wurden die Maschinen ver bessert, wenn auch der Konsum, namentlich in Zigaretten stieg, die Maschinen waren jedem Konsum gewachsen. Zuletzt kamen die Zigarren-Maschinen auf, die selbst den alten Firmen, die nur teilweise sich für einige Arbeits gänge der Maschine bedienten, Konkurrenz machten. Die Tabakindustrie wütete gegen diese Konkurrenz, denn sie verdarb die Preise, und das war in der Hauptsache für die Beurteilung der Vollinaschin« maßgebend. Sie geht mit dem Gedanken um, alle in Gang befindlichen Ma schinen der Industrie aufzukaufen, um sie kalt zu stellen und um wieder die Handarbeit zur Geltung zu bringen. , DaS wäre tatsächlich der einzige Weg, zahllosen Tabakarbettern Lohn und Brot zu geben, aber — und da» ist ja für die Industrie ausschlaggebend — wieder zu einem Preisniveau zu kommen, da» Qualitätsarbeit bezahlt macht. Ob der Gedanke durcdaeführt wird, läßt sich noch nicht übersehen. Jedenfalls ist hier eine Frage angeschnitten, die mit den Plänen der amerikanischen Technokraten nicht» gemein hat. Dort will man die Ma- schitnenkapazität au-nutzen und die Maschine -um Diener wir frohe Kinder waren, wo wir htnetngewachsen sind ins Leben. — Wte schön ist «S da, wenn unsere Erinnerung auf grünen Pfaden wandelt, wenn sie eigenen Grund und Boden hat mit Gonnenschetn darauf und dem blauen Himmel darüber. Da strahlen die Bilder unserer Jugend: ein Weg, den wir einst träumend gegangen — ein Strauch, von dem wir Blüten brachen für unsere Liebe — «in Plätz chen, heimlich und traut für ein erste- Glück, für ein erste» Leid. — Heimat, die Poesie unserer Jugend ist dein Hei ligenschein. Wer die Heimat liebt, ist der wahre VaterlandSfreund. Vaterlandsliebe ergeht stch nicht in schwungvollen Reben und Gläser anstoben, sondern in schlichter Anhänglichkeit und Dankbarkeit. Gedenke, baß -u «in Deutscher bist, baß du einem Volk entstammst, bas mit die größten Geister und Genien auf allen Gebieten -er Welt hervorgebracht hat. Du brauchst dich wahrhaftig deines Volkstums von Anfang seiner Geschichte nicht zu schämen. Nicht auf unsere Tüchtig keit sollen wir pochen, sondern unsere Fehler unS eindring lich vorhalten. Von Anbeginn seiner Geschichte war Zer- risienhett und Parteilichkeit ein Erbfluch der Germanen. Er ist es noch heute. Von Anfang an aber überragte der Deutsche auch andere Völker an Treue und Gemütstiefe, an Keuschheit und Charakter. Tut er es auch noch Heute- Ober ist er andern Völkern auch in ihren Fehlern und Lastern gefolgt? Und weißt du, was noch Heimat ist? — Heimat ist, wenn du von fremden Wegen kommst und aus der Ferne dein Vaterhaus erblickst, nur ein Stück Dach von ihm, ober ein Stückchen schimmernden Giebel, oder den Baum, der aa der Menschheit machen. Hier will man die Masclnne in die Ecke stellen und den Menschen wieder Arbeit geben. Aber dieser Gedanke läßt sich selbstverständlich nur in einigen Industrien durchführen. Nicht in allen, wo die Maschine regiert und aber Tausende brotlos gemacht hat. Die Maschine ist in der Produktion nicht mehr ganz entbehrlich. Bor nicht langer Zeit hat ein Rechenkünstler sich mit der Frag« beschäftigt, wieviel« Mensclnuc arbeiten könnten, wenn für Yen Berliner Konsum, nicht Maschinen, sondern Menschenhände sorgten. Und er kam zu dein Ergebnis, daß für die Berliner Bevölkerung 50 Millionen Menschen arbeiten müßten, da jetzt rund ü Millionen Pferdekräft« für die Hauptstadt tätig, sind. Man sieht auch dieser Berechnung, wie sehr die hoclmeschraubte Kul- tur — oder waS man Kultur nennt — Ansprttcl^e ge- chvaudt hat und daß heute nicht mehr möglich ist, was 'rüber ja der Fall war, mit Menschenhänden da» zn chafsen, wa- die Maschinen vollbringen. ES geht also nicht ohne Maschinen. ES ginge aber, wenn ein Teil der Maschinen, namentlich jener Maschinen, die neueste Erfindung darstellen, sttllaelegt werden würde. Die Welt würde völlig zugrunde gehen, die ArbeitSiosig- teit Wetter steigen, noch mehr Hände würden ruhen, wenn die ganze Kapazität aller jetzt vorhandenen Maschinen ausgenutzt würde. ES ist bekannt, daß die dentsche Jn- dnstrte üverkapaziert ist, da» heißt, daß die technisch über rüstet wurde und ihre Maschinen nicht mehr auswerten kann. Aber man hat bet unS just wie in anderen Ländern, noch nicht einmal gewagt, allen neuen Maschinenkonstruk- ttonen in die Tat umzusehen. ES wäre nämlich möglich, heute die ganze Holzindustrie zu technisieren. Wenige Menschen könnten von der Baumfällmaschine ab bis znin Fertigfabrikat Maschinen in Gang halten und weitere Mil lionen arbeitslos machen. Maschinen wären heute bereits in der Lage, di« Bergleute zu ersetzen. Gut, daß diese Maschinen teuer sind und bislang auf Dem Papier stehen. Wie die Maschinen Menscl-enarbeit ersetzen, läßt sich an einigen Beispielen dartun. Bier erinnert sich nicht, daß früher einmal die Weber zu tuen hatten und ein erträg liche» Gewerbe hatten, dah schließlich die großen Spin nereien, die gewaltigen Maschinen, immer weiter anSge- baut, oaS Weberhanowerk vernichteten. Bor 150 Jahren haben noch 45000 Hausfrauen sich Tag für Tag bemüht, den Spinnrocken in Bewegung zu halten. Mit diesen Maschinen, die die Welt gewissermaßen zuerst revoltierten, hat es aber angefangen. Si« sind nicht mehr fortzudenken, wie die Tabakmaschinen. Aber wie ist es mit der Lampen industrie? Hier haben noch 1018 die Arbeiter am Tage 40 Lampen hergestellt, jetzt beaufsichtigt ein Mann eine Maschine, die im 24 stündigen Lauf 73000 Glühbirnen fabriziert. 1013 hat eine geschulte Kraft in einem be stimmten Zeitraum 500 Rasierklingen hergestellt, undlsente bedient «in Hilfsarbeiter eine Maschine, die in der glei chen Zeit rund 32000 Klingen heranSwirft. Oder: die Schuhindustrie. Hier haben im Durchschnitt IM Maschinen die Arbeit von 25000 Menschen übernommen. Mann man diese Ästaschtnen Alteisen werden lassen, um den Menschen wieder Arbeit zu geben? Nein, nicht aus allen Gebieten ließ« sich die Maschkn« verdrängen. Dort herrscht sie endgültig, dort ist sie wertvoller als der Mensch und dort produziert sie wirklich den gestei gerten Bedarf, den — wie das Berliner Beispiel dartut — Menschen nicht schaffen könnten. ES gibt aber Gebiete, wo die Maschine überflüssig ist, wo sie nicht verbilligt, wo sie tatsächlich nur ArveitÄose schafft, die sie ersetzen können. Und e» bliebe, nachdem einmal die Frage in der Tabakindustrie aufgevollt ist, zu überlegen, wo die Ma schinen entbehrlich sind. DaS wird schließlich doch eine Aufgabe sein, mit der sich die ganze Welt befassen muß, wenn sie den Gedankengängen der Technokraten nicht fol gen will. Denn man weih heute bereits, daß — so gut die .Konjunktur auch wäre —, sich niemals wieder alle Hände beschäftigen könnten, weil die Maschine das Tätig- keitSfeld der Menschen verengt. Und der alte Kampf zwi schen Mensch und Maschine dürfte neu aufleben in der Er kenntnis, daß schließlich zuerst die ivtenschen da sind, zu erst für die Menschen gesorgt werben muß. Und daß man in diesem Kampfe wohlweislich zu überlegen hat, welche Maschinen kein Recht besitzen, ist eine Selbstverständlichkeit. Ernst Leopold. Unglaubliche Zustände i« einem Konsumverein Bei einer Durchsuchung der Konsumvereins-Verkaufs stelle in Zwönitz wurden, wie amtlich mitgeteilt wird, Zustände vorgefunden, die in gesundheitlicher Beziehung jeder Beschreibung spotten. In den Lagerräumen, die unmittel bar an den Berkaufsladen grenzen, lagen die Waren wild durcheinander, verschmutzt, von SpinnwebenundPil- zen üb erzogen, von Ratten und Mäusen ange- fresfen. In den Räumen, in denen die guten Lebensmittel aufgestavelt waren, lagen auch die seit langer Zeit verdor- denen Sachen. Da« Geschäft wurde abgeschlossen, da es eine Gefahr für die Gesundheit der Käufer bildet. Die Polizei gab das Geschäft zwei Tage zur Besichtigung frei. Die ver dorbenen Waren wurden auf «inen Tafelwagen geladen, durch die Straßen der Stadt gefahren und auf dem Markt platz ausgestellt. Das Geschäft bleibt bi» auf weiteres ge- schlossen. deinem Vaterhause steht. Da wird dein Herz ruhig, stillfroh und atmet schon den Heimatfrieben. Und Heimat ist, wenn du in deines Vaters Garten stehst, am alten Birnbaum gelehnt, und die Kirchenqlocken läuten zum Gottesdienst, oder läuten am Sonnabend nachmittag den Sonntag «tn, ober läuten jemand zu Grabe. O, wie dich der Klang burchbebt, wie alles heilig wird in dir und um dich Herl — Heimat, da» ist, wenn du am Abend, spät, noch einmal vor die Tür -eines Vaterhauses trittst und du suchst die Sterne. Sie grüßen dich alle. Da, die mattschimmcrndeu Plejaden, -er Polarstern, die Sternbilder des großen und kleinen Bären. Sie stehen, wte sie immer standen und wie du sie oft gesehen hast über dem Vaterhaus leuchten, über dem Seimatweg stehen. — Und Heimat ist, ganz allein auf dem Friedhof sein und bei den Gräbern stehen von denen, die dir teuer waren und mit leiser Hand über ihre Hügel stretchen und mit feuchten Augen ihre lieben Namen lesen und dann still sinnend in die Ferne schauen und im Herzen wissen: »Es ist noch eine Heimat vorhanden -em heimwehkranken Herzen!" Es gibt noch eine Heimat, die der „Heimatlosen" jener Unglücklichen, die am Leben gestrandet, jene Tote» die daS Meer dem Festland« zurückgtbt. Ihre Kreuze au dem Friedhof in Helgoland sind namenSlos. Sie find c- von denen eS heißt: Wir sind ein Volk vom Strom der Zell Gespült ans Srbenetland, Voll Kummer und voll Herzeleil Bis heim uns holt der Heiland. Das Vaterhaus ist imme nah, Wie wechselnd auch die Lose, Es ist das Kreuz vv» Golgatha, Heimat für Heimatlosel