Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1933-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193304190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330419
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330419
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-04
- Tag 1933-04-19
-
Monat
1933-04
-
Jahr
1933
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
8«. Iavr«. Adolf Hitler. Beispiellos ist der Aufstieg des Mannes, dessen das deutsche Volk am 20. April anlässlich seines 44. Geburts tages gedenkt. Beispiellos deshalb, weil wohl niemand in den Jahren seines kämpferischen Aufstiegs so sehr per- leumdet, aber auch mißverstanden worden ist wie Adolf Hitler. Keine zünftige »Vorbildung-, kein Titel, kein Be sitz anch nicht der eines Parteibuches kennzeichneten diesen Ocsterreicher aus Braunau, der der seit INI» angeblich »demokratisch" gewordenen deutschen Mitwelt nichts weiter vorzuweisen hatte, als daß er ein Kriegsfreiwilliger war und als Gefreiter das Eiserne Kreuz 1. Klasse erworben hatte. Die Fülle bürgerlich-rcmrblikanischcr Vorurteile und deren ganzes Unrecht sind durch kein Wort so sehr entlarvt und zur Lächerlichkeit verurteilt wie durch die bloße Tat sache des Aufstiegs Adolf Hitlers zum Kanzler eines von Grund auf neuen Deutschen Reiches. ES war ein Aufstieg ganz aus eigener Kraft. Adolf Hitler wurde am 20. April 1889 als der Sohn des Zolloffizials Alois Hitler und dessen Frau Clara, geborene Pöltzl, in dem oberösterreichischen Städtchen Braunau nahe -er bayerischen Grenze geboren. Sein Vater war der einzige Sohn des infolge wiederholter Schicksalsschlüge ver armten Kleinbauern Alois Hitler in Spital. Der Vater Alois Hitler verlor schon mit 10 Jahren seine Mutter, mit 14 Jahren seinen Vater, wanderte nach Wien und trat acht zehnjährig als „Finanzaufseher" fZollbeamterf in Staats dienste. Im 04. Jahre starb er bei Linz an der Donau, wo er seine letzte Ruhestätte sand. AlviS Hitler war dreimal verheiratet. Die erste Ehe wurde nach kurzer Dauer ge schieden. Der nur dreijährigen zweiten Ehe mit Franziska Matzclsbergcr, einer Bauerntvchtcr ans Weng bei Braunau, entstammen der in Wien geborene Alois Hitler und Angela Hitler, jetzige verwitwete Naubal. Der Halbbruder Alois wohnt in Berlin, die Halbschwester in Berchtesgaden. Der tragische Tod einer Tochter der Frau Angela — einer Richte Adolf Hitlers — ist noch in Erinnerung. Ans der dritten Ehe entstammt neben Adolf Hitler die 1897 geborene Schwester Paula, die in Wien lebt. Die Schwester der Mutter Adolf Hitlers, geborene Resi Pöltzl, verheiratet mit dem Kleinbauern Schmid in Spital, schaltet 01 jährig noch immer ans eigenem Hofe. Der Vater Alois Hitler ließ sich ZOjährig pensionieren lind lauste sich bei Lambach eine Bauernwirtschaft. Das Blut Adolf Hitlers ist also reines Baucrnblut. Wie ein Symbol mutet cS an, daß in seiner Geburtsstadt Braunau Napoleon im Jahre 1806 den Nürnberger Buch Händler Palm hat erschießen lassen, weil er es gewagt hatte, eine Flugschrift: „Deutschland in seiner tiefsten Erniedri gung" herauszugeben. Adolf Hitler wurde es bcschieden, nach einem furchtbaren Weltkrieg und einer Zeit neuer tief ster Erniedrigung Deutschlands nach innen und nach außen der Führer des Wiederaufstiegs zu werden. Der Vater schickte den Sohn zur Realschule, um ihn studieren zu lassen und auch aus ihm einen Staatsbeamten zu machen. Der Sohn aber wollte Kunstmaler werden. Mit dem 18. Lebensjahre verlor er seinen Vater, wurde selbst längere Zeit krank und verlor nach zwei weiteren Jahren auch noch die Mutter, deren lange Krankheit die väterliche Habe größtenteils verzehrte. In dem Namen „Wien" spiegelte sich dem 17jährigen kunstbegeisterten Jun gen die Erfüllung seiner künstlerischen Träume — fünf Jahre Elend wurde ihm Wien, der erst als Hilfsarbeiter, dann als Maler ein bitteres.Brot essen mußte. 1912 siedelte er nach München über. Mit eiserner Energie und unzer störbarem Glauben an sich selbst schlug er sich mit Maler arbeiten durchs Leben, um sich nicht nur sein Brot, sondern rnch das Geld zum Studium zu verdienen. Als der Weltkrieg ausbrach, richtete der österreichische Staatsangehörige Adolf Hitler am 8. August 1914 ein Gesuch an den bayerischen König, in ein bayerisches Regiment eintreten zu dürfen. Bald schon kam er in Flandern an die Front. Im Herbst 1916 wurde er verwundet und in einem Lazarett in Beelitz in der Mark ausgebcilt. Seit Frühjahr 1917 war er dann wieder ununterbrochen an der Front, zuletzt als Meldegänger eines RegimentsstabeS. Jun Herbst 1918 zog er sich eine Gasvergiftung zu, die ihm vorübergehend das Augenlicht raubte. In einem Lazarett in Pasewalk erlebte er dann die „Revolution", in der die widerlichsten Kreaturen zusammen mit Verbrechergesindel plötzlich zu „Führern" wurden und alles, was der Nation heilig war, samt dem feldgrauen Ehrenkleid schändeten. Ende November kehrte Hitler nach München zurück und meldete sich von dort ins Traunsteiner Lager. Die Räte diktatur hals er unter seinem jetzigen Statthalter für Bayern, General von Epp, beseitigen und war danach kurze Zeit Unterrichtsofsizier bei der Truppe. Die weitere Entwicklung, die gleichbedeutend ist mit der Entwicklung und dem Aufstieg der Bewegung der National sozialistischen Deutschen Arbeiterpartei, ist bekannt. Adolf Hitler selbst schildert seinen Weg und sein Ziel in seinem Buche: „Meiu Kamps". Nach Blutaulage und Erziehung, unberührt von Vorurteilen einer Herkunft, eines Standes oder Berufs, dafür im besten Volkstum wurzelnd und be seelt von stärkstem Glauben an Deutschland, wurde er zu dem begnadetsten Künder und Deuter des Gedankens, daß „national" und „sozialistisch" beides für sich nichts sei, daß beide Begriffe wohlverstanden zusammengehören in einer persönlich zu lebenden Einheit, ja, daß cS nicht einmal die eine oder die andere „Richtung" gebe» kann, daß vielmehr nur der wahrhaft national sei, der auch „sozialistisch", und nur der Sozialist sein könne, der national sei. Rednergabe, taktisches Geschick, Zähigkeit des Glaubens an die eigene Sendung trotz aller Rückschläge und Widerstände, verhalfen dieser seiner Idee zum siegreichen Durchbruch, deren Un teilbarkeit und Unabdingbarkeit aber auch den vielfach nicht verstandenen Totalitätsanspruch der von ihm entfesselten Bewegung erklärt. Das, was in ihm von Jugend auf als Künstlertum lebte, wandelte sich zu einem Begriff der „Politik als Kunst", den erst jüngst der Minister für Volks aufklärung und Propaganda Joseph Goebbels in seinem Briefwechsel mit dem Generalmusikdirektor Furtwängler auseinandersetzte: der Kunst nämlich der Sceleubehandliing der Menschen und der Zusammenfassung der Massen unter einen Willen. Die Zusammenschweißung des Kabinetts der nationalen Erhebung, und kurz daraus der in der Pots damer Garnisonkirche am Frühlingsanfang 19M durch den greisen Generalfcldmarschall und Reichspräsidenten v. Hin denburg besiegelte Bund zwischen der in der nationalsozia listischen Bewegung neu aufstrebenden jungen Kraft und den durch alle Not gehüteten Kräften preußisch-konservativen Ideengutes, sind Beweise höchster staatspolitischer Klugheit. Die „Gleichschaltung" von Reich und Ländern und die Aus richtung aller wirtschaftlichen und kulturellen Lebensformen des deutschen Volkes auf den neuen Staat waren nur mög lich in diesem großen Schwung der nationalen Erhebung. War die Gründung des Reiches im Jahre 1871 das fast al leinige Werk des großen Staatsmannes Bismarck, so ist die Eingliederung und Bolkswerüung aller deutschen Stämme innerhalb des durch Bismarck geschaffenen Rahmens un über diesen Rahmen hinaus das Werk des deutschen Volkes selbst, dem Adols Hitler 13 Jahre laug sein unerbittliches .Erwache!" zugerufen hat und zu dessen Führung er vom vaterländischer Abend in Rom. WadeilS Ser Semen Mmie in stoin nMU les Geduttstages «er AWkMlers. Die Deutsche Kolonie in Rom veranstaltete Dienstag abend zu Ehren des Vizekanzlers von Papen und des Minister. Präsidenten Goering anläßlich des 44. Geburtstages des Reichskanzlers einen vaterländischen Abend. Die Feier wurde auf den deutschen Rundfunk übertragen. Die Veranstaltung fand den lebhaftesten Anklang nicht nur bei allen in Rom lebenden Deutschen, sondern auch bei vielen sich auf der Durchreise in Rom befindlichen Gästen aus dem Reich. Der Vorsitzende der deutschen Vereinigung, Scheffer, entbot den Festteilnehmern und den deutschen Landsleuten den Willkommensgruß und wies in seiner Ansprache auf den Sinn und die Bedeutung der Feier der deutschen Kolonie hin als einem Fest der Zusammengehörig keit aller Romdeutschen und darüber hinaus aller Auslands- deutschen. Nach einem musikalischen Vortrag ergriff, von stürmischen Heilrufen lebhaft bearüßt. MWlMWklt MM das Wort. Er wies auf die grundlegende Umwälzung hin. die durch die deutsche Revolution geschaffen worden ist. Nacht lag um uns und schwer lag das Gewölk auf Deutschland. Mitten in dieser Verzweiflung, in dieser Lothar- gie kam plötzlich ein Mann unbekannt wie der Soldat des Weltkrieges, und brachte dem deutschen Volk wieder eine Hoffnung an die Wiederauferstehung Deutschlands Und dieser Mann ist heute unser Bolkskanzler Adolf Hitler. Weil er Glauben in sich trug, konnte er Menschen glauben lassen, weil er Liebe in sich trug, konnte er Menschen wieder lieben lassen, und weil er seinem Gott und seinem Volk vertraure, konnte er das Vertrauen auch im Volk wieder schaffen. Weil er sich selbst treu war, konnte er Treue auch von seinen Man nen verlangen und wird sie immer haben. Er lehrte uns, wie ein deutscher Mann glauben und arbeiten müsse. So folg ten ihm, hingerissen von der Kraft seiner Persönlichkeit, hin gerissen von der Größe seines Geistes, Hunderttausende. Rein äußerlich haben wir die Macht, rein äußerlich be sitz k unser Führer das Ruder des Staates. Und doch weiß er. wie kein anderer, daß es gilt, jetzt wahr zu machen, was wir die ganze Zeit gepredigt haben: die Geschlossenheit des deut schen Volkes. Im Kampf, da gilt nur der hieb, gilt nur der Angriff. Wenn aber der Kampf vorbei ist, wenn der Sieg das Werk krönt, dann muß man versöhnen können, Ver ¬ söhnung finden für die, die auch nur verführt waren, wie viele von na«, die heule treue Kampfer find. Man muß sich klar darüber sein, daß man alle, tun muß, um eine neue Verhetzung, neue Verführung zu verhindern. Nur dann kann diese Revolution als geglückt angesehen werden, wenn alle Menschen, die heute noF abseits stehen, wiedergewonnen werden für ihr Volk und Vaterland. Das wird die Aufgabe der Revolution sein. Die deutsche Geschichte der letzten vierzehn Jahre ist vorbei. Zerrissen sind die Blät ter der Schande und Schmach und ein neue« Kapitel deutscher Geschichte ist begonnen. Dieses Kapitel heißt: Die Ehr« und die Freiheit sind die Fundamente des neuen Deutschland. Im Anschluß an die Festrede sangen die Festteilnehmer das Horst-Wessel-Lied. * Lizeksirzler von Pape» wies in einer kurzen Ansprache besonders auf die Auferste hung des Gedankens des Heiligen Deutschen Reiches hin. Dieser Gedanke umfasse uns alle, umfasse alle Deutschen, wo sie auch im Weltkreis wohnten. Vizekanzler von Papen schloß mit dem Wunsche, daß die Liebe zu dem neuen Deutsch land schließlich alle Deutschen gewinnen möchte. „Deshalb verlasse ich Sie heute mit dein heißen Wunsch, den Geburts tag unseres Führers zu begehen mit dem Gelöbnis: Wes für dieses Deutschland, das wir mit so heißem Herzen lieben." Nach der Ansprache des Vizekanzlers gab der deutsch« Botschafter von Hassel einer persönlichen Erinnerung Aus druck und schilderte seine Bekanntschaft mit Adolf Hitler vor zehn Jahren. Damals habe ihm Hitler gesagt, es sei seine Sendung, den zersetzenden Marxismus zu vernichten. Diesem zersetzenden unnationalen Marxismus habe Adols Hitler einen Schlag versetzt, von dem er sich hoffentlich nie. wieder erholen werde, von Hassell schloß: Bei dieser Geburts tagsfeier möchte ich nur zwei Wünsche äußern, daß Adolf Hitler noch zwei andere Dinge vernichten würde: nach innen die deutsche Zwietracht und nach außen die deutsche Knecht schaft. Nach einem Hoch auf Reichskanzler Hitler, da» deutsch« Vaterland und sein greises Oberhaupt sang die Versammlung das Deutschlandlied. Volke und dessen alten getreuen Ekkehard, Hindenburg, be rufen wurde. WMg kr üeMeii RN. NSPD- Nachdem -le RcichSregicrnng den 1. Mai zum Feieriag -er nationalen Arbeit erklärt und die national sozialistische Betriebszettenorganisativn beauftragt hat, diese Feier in würdiger Form vorzubereiten und durchzusühren, gilt es alles einzusctzen, damit im Zeichen der nationalen Erhebung nicht nur dem gesausten deutschen Volke, sondern darüber lstnans -er ganzen Welt gezeigt werden kann, daß das Deutschland der nationalen Revolution einen gänzlich anderen — höheren — Begriff von dem Wert der deutschen Arbeit hat, als cs jemals die internationalen Marxisten uvrgaben. Der 1. Mai als ?ag der deutschen Arbeit ist die schärfste Kampfansage an den 1. Mai internationaler Ksas- senkampsparolen der srnberen Zeit. Es ist ein Verbrechen am Volke gewesen, unter der Phrase der Internationale dem Volke den Klasscnkamps zu predigen, cs in Stände und Schichten zu zerreißen und schließlich die Nation auf Kosten der Klassen preiszngeben. Fm Zeichen Adols Hitlers wart schiert das gesamte schassende deutsche Volk auf und legt ein glühendes Bekenntnis zur deutschen Arbeit ab. Die 'Nation wird geschlossen marschieren, neben dem Arbeiter der Faust und der Stirn wird der Bauer, der Mittelständlcr, der Handwerker, der Gewerbetreibende, werden alle Stände und Berufe sich cinreihcn in die große Gemeinschaft und werden knndtnn, daß sie alle wert und würdig sind, Vertre ter des deutschen Arbeitseifers, der deutschen Tüchtigkeit und des deutschen Lchassensdrangs zu sein und werden zum Ausdruck bringen, daß sie alle gemeinsam alles einsetzen werden, um ihre ganze Kraft in den Dienst der Nation, für die Allgemeinheit zu stellen. So wird znm ersten Mal in Deutschland dein Irrwahn eines internationalen vvlkszer- störeuden Marxismus das klare Bekenntnis aller schaffen den Menschen zur Nation gegenüber gestellt werden und damit znin Ausdruck kommen, daß Deutschland in all seinen Schichten erwacht ist und als höchstes anerkennt, die deutsche Arbeit als Leistung sür die Gemeinschaft. Nie W -eite miele-te MiNls-MW M ömMeO lMlWen. Berkin. sFnnksprnch.s Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, ist die für heute vormittag nngesctztc Mini sterbesprechung und Kabinettssitznng abgesagt worden. Die nächste« Kabinettsberatungen werden erst am Sonnabend stattsiuden. Ter Grund der Verschiebung liegt darin, daß Reichskanzler Hitler, Vizekanzler von Papen und Reichs minister Göring noch nicht in Berkin eingetroffcn sind. Der Abslng des Kanzlers von München ist verschoben worben. Der Kanzler wartet offenbar zunächst die Ankunft des Reichsministers Göring in München ab, um sich mit ihm über den römischen Besuch auszusprechcn. Hin Vcrdencr Rassepferd für Adolf Hitler. vdz. Die Kreisleitung der NTDAB. im Kreise Verden bat beschlossen, ihrem Führer, dem Reickiskanzler Adolf Hitler, zu seinem Gebnristaae am 20. April ei» als Reit tier bestimmtes Berdeuer Auchtpferd a!S «Zeschenk zu übermitteln. Der znm Preise von 1250 Mark angetanste edle Halbblüter stammt ans dem Turniersiall Friedrich Kerlfeld. Es ist ein viersäbriger dunkelbrauner Halbblut wallach. Der Transport nach Berlin findet am Mittwoch statt. - — ZliMMM M WU. Peking. Wie das chinesische Kriensininisterinm mit teilt, belegten am Dienstag japanische Flieger die Vororte Pekings mit Bomben. Wie verlautet, bat die chinesische Regierung anaeordnct, daß Peking und Tientsin ohne Kamps aufgegebcn werden sollen. Mörla« belmtt Ich Rur Gefängnisstrafen gegen die angeklagten Engländer Im Moskauer Sabolageprozeß wurde am Dienstag mich sechsstündiger Beratung folgendes Urteil verkündet: Von den englischen Angeklagten wurden verurteilt Macdonald zu zrvei Jahren, Thornton zu drei Jahreü Gefängnis, während Gregory lreigesprochen wurde; die übrigen enguscheu Angeklagten haben Rußland innerhalb dreier Tage zu ver lassen. Die russischen Angeklagten erhielten lebenslängliche Freiheitsstrafen. In keinem Fall hak also diesmal das Gericht dem Antrag des Slaalsanwalis auf Todesstrafe entsprochen. Die Schlußworte der AngeHaqten. >i Moskau. In ihren letzten Erklärungen äußerten sich die britische« Angeklagten folgendermaßen: MaeTonald sagte, er sei schuldig und habe dieser Aussage nichts hinzu- ziisügcn. Nvrthwall erklärte, er sei nicht schuldig und bleike ein Freund der Sowjetrepublik. Euschnys Erklärung ging dahin, daß er nicht schuldig sei. Welcher Spruch auch gefällt werde, er werde das Gericht als Ehrenmann verlaßen. Monklwnse sagte, er fühle sich von allen gegen ihn gerich teten Anklagen unbelastet. Ebenso sprach sich Gregory ans. Alle angeklagtcn Russen bekannten sich schuldig. Der Hastbeiehl gegen die Engländer ist bis jetzt noch nicht aufgehoben worden. Wie weiter mitgeteilt wird, soll am heutigen Mittwoch früh der englische Geschäftsträger heim Außenkvnnnissar zugunsten des Engländers Mae- Donald vorsprccben. Er wird die Sowjctrcgicrung um die Haftentlassung MaeDvnalds ersuchen. In Moskau erklärt man, daß die Milde deS Urteils nicht nur gegenüber den Engländern, sondern auch gegen über den Russe» auf die letzten englischen Schritte bei der Sowjctrcgicrung ziirückzuführcn ist. Die Urteilsbegründung. )j Moskau. In der Urteilsbegründung im Sabotage prozeß wird fcstgestellt, daß während einer Reihe von Jah ren in groben Kraftwerken der Sowjetunion systematisch Sabotageakte vorgekommen seien, die die Werke auf mehr oder weniger lange Zeit außer Betrieb setzten oder ihre Leistungsfähigkeit herabgemindert hätten. Ursache der Be schädigungen sei die Tätigkeit konterrevolutionärer Gruppen gewesen, die aus Staatsangestellten der Kraftwerke bestanden hätten. Diese wieder hätten gemeinsam mit dem Vinzelange- stclltcn der englischen Privatfirma Metropolitan Vickers operiert. Ter Gerichtshof stellte weiter fest, daß unter den Ange stellten der Metropolitan Vickers Thornton eine fahrende Rolle bei der Ausführung der Vergehen gespielt habe. Unter seiner Leitung hätten Ingenieure und Monteure der Firma ihre Schädlingstätigkcit in den einzelnen Kraftwerken be trieben. Durch diese Personen sei Thornton auch mit konterrevolutionären Gruppen non Sowjetangestellten in den Kraftwerken in Verbindung getreten. Thornton habe auch Staatsangestellte bestochen, . damit sic verbrecherische Handlungen beginnen, und er habe sich mit Militärspionage ans russischem Gebiet beschäftigt. Dem Bevollmächtiaten des Moskauer Kontors der Firma Metro Vickers Monkhonic sei die Schädlingstätigkcit Thorntons bekannt gewesen. Monkhouse habe an der Bc stechnng von Staatsaugcstellten der Kraftwerke und an der Verheimlichung von Defekten der von der Firma Metro Vickers gelieferten Einrichtung teilgenoinmcn. Tie Voll strccker der Schädlingsaufträge Thorntons seien Macdonald, Nvrdwall, Eushney und Olciuik gewesen, die .Havarien organisiert, Defekte an den Einrichtungen verheimlicht un geheime militärische Nachrichten gesammelt hätten. Im Urteil wird ausgesührt, daß die der Schädlings arbeit überführten staatlichen Sowjetangestellten als Ver räter ihres Vaterlandes größere Verantwortungen hätten als die Angestellten eines Privatunternehmcns. Den ausgcwiesenen Engländern Macdonald, Nvrdwall und Eushney wurde die Einreise nach der Sowjetunion für slins Jahre verboten. Tic Verurteilten sind verpflichtet, die
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)