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die dem Menschen in der jüngeren Steinzeit gelingt. Dieser allerältesten Malchin« verdanken wir e», wenn wir heut« im Schienenz«pp dahinsausen und un- über di« Weltmeer«, hinweg drahtlos unterhalten können. Sie war nicht nur di» erste Ausnützung der Rotationskraft, sondern sie machte den Menschen zum Herrn des FeuerS. Bis dahin war er aus die seltenen Funde zufälliger, zündender Blitzschläge angewiesen, vvn letzt ab hatte er die Himm«!skrast nach Mllkür in »einer Hand, er konnte Feuer „machen", wann und wie er wollte. Nicht so sehr der Besitz des Werk zeuges als vielmehr die .Herrschaft über das Feuer ent scheiden die weitere (Entwicklung, die den Menschen über das Tier erhebt. Bei der Erzeugung deS künstlichen Lichtes mit dem Feuerquirl aber, dem eindrucksvollsten Erlebnis aus der Jugendzeit des Menschengeschlechtes, ist unseren Borfabren zum ersten Male das Hakenkreuz in leibhaftiger Gestalt als optisches Bild erschienen. Wie noch jetzt bei den primitiven Büllern war die Werbung des Feuers und seine Behütung Angelegenheit der Priester. Die ersten Feuer stätten waren Tempel und Tempelgerät konnte nicht kostbar genug sein. Berwendet man als Schwungrad am Feuer bohrer vder Feuerquirl Scheiben auS durchsichtigem. Quarz, so erscheint bei der Drehung derselben ein deutliches Haken kreuz. Es liegt aus der Hand, daß dieses Hakenkreuz, be kannt bei den Physikern als Airysche Spirale, so nach seinem Entdecker, einem englischen Astronomen genannt, ans den ilrmenschen einen unvergänglichen Eindruck machen mußte, daß es sich ihm mit dem Begriff des „Es >verdc Licht, die Finsternis weiche!" untrennbar verbinden mußte. Nun bin ich auf einen Einwand gefaßt: Ja, kannten denn die Menschen der Borzeit Fecrerquirle aus Quarz? Sie kannten sie sogar aus der edelsten, der lichtreinsten und für optische Zwecke am höchsten geschätzten Art deS Quarzes aus Berg kristall. Und aus diesem «>tofs haben sich die Zubehörteile, aus denen wir Heutigen jederzeit das Hakenkreuz als eine optische Erscheinung wieder aufleuchten lassen können, gerade von der Stelle erhalten, die uns so bedeutende Haken- kreuzsunde in Massen aufbcwahrt hat, aus Schliemanns jetzt im Berliner Museum für Völkerkunde befindlichen twjanischen^Ausgrabungen. Do besehen ist also das Haken kreuz das Sinnbild der ältesten, in des Menschen eigene Hand gegebenen Entzündung des das Dunkel der langen Winternacht bannenden Lichtes! vermischtes. Riesig e Fänge der ne u s u n d l ä » d is che n 2 c e h u n d j ä g e r. Die neusundländischen Seehundjäger haben in diesem Jahre «ine ganz ungewöhnlich reiche Aus beute gehabt. In dem Hasen von St. JohnS auf Neu fundland ist der Fangdampfer „Jmogene" mit 56000 Felle», die hoch an Deck ausgestapelt waren, eingelaufen. Dies ist der größte Fang, der bisher von einem Dampfer gemacht wnrde. Der „Eagle" hat 26 000 entladen. Tie „Ungava" nähert sich mit einer fast gleichgroßen Ladung dem Hasen. Die Gesamtausbente beläuft sich bis jetzt auf 160000 Pelze gegenüber »8000 Fellen im Borjahre. Die 14 Sechundjüger des „Jmogene" haben an einem Tage 11408 Seehunde geschossen. Ein Mann allein hatte eine Strecke von 081 Seehunden. Am gleichen Tage, dem 11. April, »ollen die Fänger der „Ungava" 15 000 See hunde geschossen haben. Seit vier Jahren haben die Fang dampfer nicht mehr derartig ungclseure Mengen von See hunden gesehen wie jetzt. Ein Händler er» cho s s en. — Dein Sohn im Bett tot ausgefnnden. In der Nacht zum Montag ereignete »ich in Wittmund ein rätselhaftes Verbrechen. Der Händler Evordes hörte zwischen 2 und 8 Uhr, daß sein Hund anschlug und begab sich ans die Straße. Ex erlncU dort drei Schüsse, unter ocnen er znsammenbvach. Die Fran des Händlers, die ebenfalls auf die Straße eilte, wurde mit einem harten Gegenstand zu Bode»'ge schlagen. Man brachte den Händler zum Krankenhaus, w,v... er gestorben ist. Am Morgen fand man auch den 24 jährigen <^ohn des Händlers mit durchschossener Schläfe in seine»! Bett auf. Merkivürdig ist, daß dre Mordkom mission die Waffe nicht finden konnte. Ein 100000-M a r k-P e r len h a l s d a n d im Mülleimer. Es spricht nicht gerade für die Sorg samkeit der englischen Damen, daß immer wieder kostbarer schmuck in den Mülleimer kommt. Der neueste Fall, der ans London berichtet wird, betrifft ein Perlenhalsband iin Werte von 100000 Mark und ein Armband aus Perlen und Diamanten, das einer Frau Burvoughes gehört. Es sind Hochzeitsgeschenkc ihres verstorbenen Mannes, die sie bei einer Gesellschaft trug. Sie verletzte sich dabei nm Arm, mußte sich zu Hause nicderlegen und konnte den Schmuck nickt wie gewöhnlich nach der Bank zurück bringen. Sie wickelte ihn in Zeitungspapier und legte ihn AreMckeuKof z<imki»kil-gkS,ttLcuuiL.-vciü.z<i ornin rMLl. <22. Fortsetzung.) Der Alte sah die beiden erstaunt an. ».Ihr wißt wohl gar nicht, wie man sagen darf? Ein Dauer hat immer nur eine Mittelernte, und wenn er das Korn nicht in die Scheunen bringt Erst nach zehn Jahren gibt er zu. daß es damals eine Rekordernte war. So haben zvir's immer gehandhabt" Hermann und Alban lachten. Hermann frühstückte mit seinem Großvater. Sie sprachen nicht viel, denn das Verhältnis zwischen Großvater und Enkel war seit dem Verkauf der zwei Morgen — die der Alte allerdings inzwischen zurückerhalten hatte — «in etwas gespanntes. „Sonntag ist Erntefest." „Weiß ich, Großvater." „Ich denke, du wirst mit dem Paulmükler seiner Dorothee rum Erntefest gehen." „Mit der Dorothees Nein!" Der Alte iah ihn finster an. „Warum nicht?" „Weil die Dorothee ebensowenig für mich wie ich für sie übrig habe. Du weißt doch, daß meine Jugendfreundin ihr Herz schon verschenkt hat." „Unsinn! Das ist dummes Gerede. Ich habe mit dem Paul- Müller gesprochen, und wir sind uns einig. Jetzt liegt's nur noch an dir " „Aber ich will nicht." „Und wenn ich dir sage, daß ich dir den Hof nur gebe, wenn du die Dorothee heiratest?" Hermann lachte kurz auf. „Also du willst mich verheiraten? Du hast nicht schlecht kalkuliert. Der Paulmükler hat neben dir den größten Hof ,n der Gegend Die Dorothee ist ein hübsches Mädchen. Aber trotz alledem . . ich lasse mich nicht verheiraten " Du willst nicht? Hast wohl schon eine andere im Kost. beiseite, worauf Ihr Kammermädchen deim Aufräumen da- Papier, dessen Inhalt eS nicht ahnte, in den NttUl- eimer tat. AlS die Dame den Berlust entdeckte, war der Ptükl bereit- fort gebracht, und nun begann «ine aufge- regte Jagd noch den Schuttfeldern von Millbank, wohin der Abfall befördert wurde. Man erreichte noch glücklich die Ladung, in der» sich der Müll deS Hauses der Dame befinden mußte, und zwanzig Arbeiter durch suchten nun ein und einen halben Tag lang den Unrat, konnten aber nicht das Geringste finden, obwohl sie die größten Anstrengungen machten, um die versprochene Be lohnung von 400 Mark zu gewinnen. Hupfreie Woche in Wiesbaden. Die Stadt Wiesbaden führt augenblicklich eine „Hup- und knatter freie Woche" durch, die beweisen soll, daß der Verkehr auch ohne übermäßigen Lärin reibungslos funktionieren kann. Als Auftakt zu dieser Veranstaltung fand eine Demonstrationsfahrt durch Wiesbaden und Mainz statt. Um die auswärtigen Fahrer auf die 'Bedeutung der Woche aufmerksam zu machen, sind in Wiesbaden überall Trans parente und Schilder aufgestellt, die die Kraftfahrer er mahnen, jeglichen überflüssigen Lärm zu vermeiden. Fer ner wird ein Flugblatt mit folgendem Vers verteilt» „Hier ist die Wach' vom Fahrlärm frei, drum bittet Euch die Polizei: Kraftfahrer, macht es Euch zur Pflicht und hupt, knallt, knattert, ralet nicht. Wer stets fährt, wie eS sich gehört, der ist deS Führerscheines wert, wer dach tut, was er nicht tun soll, der kriegt — ein Protokoll!" Ein merkwürdiges Liebespaar. In Albers weiler in der Pfalz wurde dieser Tage von der Gen darmerie ein in Ludwigshafen gestohlener Personenkraft wagen ermittelt. Ein Liebespärcksen aus Oggerslieim hat'e den Wagen auS einer Garage gestohlen und damit eine Schwarzfahrt unternommen, wo der junge Mann im Walde eine Jagdhütte mckbrach. Als üian die beiden zuf- forderte, die Hütte zu öffnen, krachten Plötzlich zwei Schüsse. Beim gewaltsamen Oeffnen der Tür glaubte inan, daß das Pärchen sich selbst erschossen habe. Beide hatten wohl die Absicht, aber die Schüsse gingen fehl und schlugen große Löcher in die Holzwand. Bon den außen befindlichen Personen wurde glücklicherweise niemand ge troffen. Das merkwürdige Paar wurde festgenommen. Die Parfümslasche im Ofen. Beim Heizen eines Ofens kam es in Lyk (Ostpreußen) zu einer Explo sion. Durch die Explosion wurde ein Hausbewohner nicht unerheblich verletzt. Wie festgestellt wurde, handelte es »ich nm eine Parsümflasche, die auf unbekannte Weise in den Ofen gelangt war. Eine mysteriöse Angelegenheit. Nach Adelhausen am Oberrhein kam kürzlich ein jüngerer Mann iin Militärmantel und Militärmütze, der angab, am 4. März in Berlin betäubt und nach Frankreich ver schleppt worden zu sein. Dort sollte er ein in französischer Sprache geschriebenes Schriftstück unterschreiben. Als er Beide gehören zusammen. In richtiger Weise im rich tigen Blatt inseriert, ist für Sie unter allen Umständen gewinnbringend. Die große Verbreitung des Riesaer Tageblatt wirb Sie nie enttäuschen! Unsere uneigennützige fachmännische Beratung steht Ihnen kostenlos und ohne Verbindlichkeit zu Diensten. Riesaer Tageblatt. eine, die vielleicht nichts Hat und nichts mitbringt? Habe ich dich zu diesem Zwecke auf die landwirtschaftliche Hoch- schule geschickt und das viele Geld an dich gewandt? Jetzt . . . jetzt siehst du nicht mal ein-, daß man es gut mit dir meint Brauchst dich nur in das warme Nest setzen, und das behagt dir nicht" Ernst entgegnete der junge Mann: „Du sagst es. Es behagt mir nicht! Heiraten, Groß vater. das ist die ernsteste Angelegenheit unseres Lebens, und ich möchte lieber als armer Teufel sterben, als eine Zweckmäßigkeitsehe eingehen " „Du bist verrückt! Bin ich mit deiner Großmutter unglück lich gewesen? Wir haben uns aus . .. wie du schön sagst .. Zweckmäßigkeit geheiratet " „Ich weiß nicht, wie es in ihr ausgesehen hat. Ich weiß nur, daß meine Großmutter bitter an dieser Ehe gelitten hat." Der alte Rüster fuhr zusammen. „Was sagst du?" „Du hast nie gesehen, wenn sie weinte, hast nie gefühlt, wie sie unter deinem harten Wesen litt Denn hart warst du dein Leben lang. Du warst der alleinige unbeschränkte Herr. Dein Wort war: Und wenn ich nicht recht habe, ich bin der Herr, und darum habe ich recht" „Habe ich den Hof nicht in die Höbe gebracht?" „Das hast du. Du warst ein tüchtiger Bauer, das wird dir jeder zugeben. Aber der Hof ist nicht alles. Du hast über deinem Hof das Herz in der Brust vergessen." Zwei Augenpaare trafen sich. Trotz war in beiden. „Wen willst du dann zum Erntefest führen, wenn nicht di« Dorothee?" „Das sollst du wissen: die Helga Kettler vom Drei-Eichen- Hos, wenn sie es mir nicht abschlägt." Der Alte lachte grell auf. „Das Mädel vom Mädchenhof! Wenn sie es dir nicht ab- schlägt! Haha, hast dich wohl in die Fratze vergafft? Di« ... die meinen Prozeß für mich zuschanden werden ließ ... die, die willst du zum Tanz führen?" „Ja!" enMegnete der Junge knapp und erhob sich. Gottlieb Rüster stand gleichfalls auf. Seine mächtige Ge stalt reckte sich, und heißer Zorn war in seinen starken Augen. „Wenn du das Mädel fuhrst, dann sind wir geschieden« Leute." Vie- verweigerre, habe man ihn in ein« Scheune gesperrt, von wo auS er flüchtete. Auf seiner Flucht will er durch die Schweiz gekommen lein. Adelhausen sei der erste deutsch« Ort, wv er sich jeden ließe. — Die Nachfor- schungen müssen ergeben, inwieweit diese Angaben ihre Richtigkeit haben. Ein grausamer Vater. In Edenkoben Nnkrde der Invalide Heinrich B. wegen grober Mißhandlung seine- 7^ z jährigen Söhnchen- festgrnommen und ins AmtSge- richt-gefängni- eingeliefert. Die Polizei mußte durch ein Fenster eindringen, um zu dem Kinde zu gelangen, das in ein abgeschlossene- Zimmer gesperrt worden war. Der Junge wurde in ein Krankenhaus gebracht, da er schwere Wunden am Kopf aufwies, die von Schlagen und Miß handlungen herrühren. Energische Schmuggelbekämpfung: Täg lich 9 5 „A ufgriffe .' Aus der Zusammenstellung über die im Landesfinanzamtsbezirk Köln im Monat März er zielten Erfolge in der Schmuggel-Bekämpfung ergibt sich, daß dem volkswirtschaftlich verderblichen Treiben der Schmuggler an der Westgrenz« mit aller Energie ent gegengetreten wird. Die verstärkten Abwehrmaßvegeln, die mit Beginn diese- Jahre- Planmäßig einsetzten, haben wachsende Erfolge zu verzeichnen. Erinnert sei vor allem an die Einsetzung vieler hochtouriger Kraftwagen, die den Grenzgürtel Tag und Nacht durchsausen, an die dauernde Kontrolle deS Hinterlandes und an die Verringerung der Abstände zwischen den einzelnen Grenzposten. Die Zahl der „Aufgriffe" stieg daher von 2589 im Februar auf 818:5 im März an. Im letzten Vierteljahr erfolgten durch, schnittlich täglich 95 Aufgriffe! Dabei ist zu berücksichtigen, daß sich der Ausdruck „Aufgriff" nicht nur auf eine Per son beschränkt, sondern ganze Schmugglerbanden pon 20 bis 80 Mitgliedern umfaßt. Von dem Umfang des Schmus- gels nn oer Westgrenze bekommt man einen Begriff, wenn man hört, daß im letzten Vierteljahr u. a. beschlag nahmt wurden: 2 Millionen Zigaretten, 87500 Heftchen Zigarettenpapier, 29 000 Kilogramm Kaffee, 11000 Kilo gramm Getreide, 23 000 Kilogramm Zucker, 180 Fahrräder, !) Krafträder und 34 Kraftwagen. Auffällig ist in der let'ten Zeit ein beträchtlicher Rückgang des Zuckerfchmug- gels und eine starke Bevorzugung von Kaffee und Zigarettenpapier. Starker MrverW m »es WMi Welters Der Reise- und Ausflugsverkehr während der Osterfeier- tage war nach den bisher vorliegenden Zahlen trotz der schlechten Wetters am Ostersonntag nur unwesentlich geringer als zu Ostern 1932. Im Dresdner Hauptbahnhof wurden bis Montagabend 108 622 (1932: 109 S16) Fahrkarten und 16 970 (1932: 14 717) Zuschlagskarten verkauft. Eine start« Benutzung hatten vor allem die Fernzüge aufzuweisen. Sehr nachteilig wirkte sich das schlechte Wetter am Oster sonntag auf den Elbdampferverkehr aus, der nur als schwach bezeichnet werden kann. Auf den Kraftwagenlinien mußten am zweiten Feiertag auf den Linien in die Sächsische Schweiz und ins Osterzge birge Verstärkungswagen eingesetzt werden, nachdem auch hier der Verkehr am Ostersonntag infolge des schlechten Det ters nur klein gewesen war. Rundfunk-Programm. Donnerstag, den 20. April. Berlin — Stettin — Magdeburg. 14.00: Aus deutschen Opern. — 15.20: Braunau, Hörberichc von I. M. Bauer. — 15.40: „Die 14 Jahre", Dokument der Be wegung. — 16.20: Orchestcrkonzert. — 17.00: Kamps um die Nation, Ein Hörschnitt von Werner Plücker. — 18.20: Die Hitler jugend an den Führer. — 19.00: Stunde der Nation: „Adolf Hitler". — 21.00: Wagner-Beechoven-Konzert. — 22.00: Zeitstück, — 22.30: Unterhaltungsmusik. Königswusterhausen. 9.00: „Adolf Hitler!". Eine Schulfunk-Feierstunde au« An laß seine» Geburtstages. — 15.00: Kinderstunde: Di« Hitlerjugend singt. — 15.45: Friedrich Arenhövel liest eigene Geschichten. — 16.00: Kulturelle Ausgaben der auslanddeutschen Frau. — 16.30: Konzert. — 17.10: Die Wiedergeburt der Nation im Geist d« Heimat und de» Volkstum». — 17.30: Tägliche» Hauskonzert. — 18.05: Der Frühgemüsebau in der Krise. — 18.30: W. L. Mozart- Streichquartett Es-dur. — 19.00: Beri. Progr. — 21.10: Au» Breslau: Konzert. — 22.20: Wetter-, Tages- und Sportnachrich ten. — 23.00: Aus Leipzig: „Der Fahnenschwur", komponiert von Siegfried Wagner; „Deutschland", komponiert von Ludwig Neu- deck. ! u_«'- -->-'--^-'->-1-. Nun brach aller Zorn aus dem Jungen hervor. Ein mächtiger Schlag der geballten Faust fiel auf den Eichen tisch. „Ich bin ich! Und nicht anders! Ich tu«, was ich s^ber will! Auf dem Hofe hier schaffe ich, und du hast keinen Grund, dich zu beklagen. Aber was es sonst gibt, da lasse ich mir von keinem Menschen dreinreden. Das merke dir, Großvater! Du bist ein Eilenkopf, das weiß ich, aber rechn« nicht damit, daß mein Kopf weniger hart ist." Damit verließ er das Zimmer und ging an seine Arbeit. Der Alte starrte ihm nach und atmete schwer. Hermann ging am Freitag nach dem Drei-Eichen-Hof. Er wußte von der Anwesenheit Hans Berghoffs und hall« mit ihm bereits freundliche Worte ausgetauscht. Er war ganz zufrieden damit. Der konnte Anita zum Tanze führen, und ihm würde Helga, die große schöne Stolze, bleiben. Er liebte das Mädchen vom ersten Tage ab und wollte sie erringen Sie sollte sein« Frau werden, sie oder kein« Dieser Gedanke saß fest in seinem Dickschädel. Man nahm ihn herzlich auf und lud ihn zum Abendessen ein. Das mundete ihm. Solch gutes Essen gab es aus dem Rüsterhofe die ganze Woche nicht. Nach dem Essen rückte er nm seinem Anliegen her«». „Sonntag ist Erntefest," sagte er. „Fein!" Anita lachte Wer das ganze Gesicht. „Mr werden wieder einmal tanzen. Wir gehen alle. Herr Berg- Hoff hat mir schon sein« Kaoalierdienste angeboten." Hermann sah auf Helga und wurde etwas rot, al» er fest sagte: „Und ... ich bin gekommen, um Sie, Fräulein Helga, zu bitten, mir zu erlauben, daß ich Sie Sonntag zum Tanz« führe." Aller Augen ruhten dabei auf Helgas schönem Gesicht. Das Mädchen war leicht verlegen geworden. Aber st« nickte und sagte freundlich: „Ich danke Ihnen. Hermann. Ich nehme Ihre Liebenswürdigkeit gern an. Wir haben ordentlich geschafft in diesem Jahre und wollen einmal all« von Herzen fröhlich sein. Hoffentlich hab« ich das Tanzen noch nicht ganz verlernt." „Oh, es wird sicher wundervoll gehen," sagte Hermann, und ein« große Freude war in seinem Herzen. lFortsetzuno folgt.)