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- Erscheinungsdatum
- 1933-04-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193304051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330405
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330405
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-04
- Tag 1933-04-05
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Monat
1933-04
-
Jahr
1933
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MGI VekanE Er Vefvnte badet, daß der Deutsche Vanb- wtrtsAaftSrat seit vielen Jahren mit der landwirtschaftlichen Vertretung unseres Brudervolkes engere Fühlung halte. Die österreichische Präsidialkonserenz bekunde in dem Schreiben ihr ganz besonderes Interesse am Ausbau der nationalen deutschen Agrarwirtschaft und sagt ihre Be mühung zu, die bestehenden engen Verbindungen so zu ver- tiefen, daß wenigstens die wirtschaftliche und kulturelle Einheit der gesamten deutschen Landwirtschaft für die Ent wicklung einer kommenden Zeit sichergestcllt werde lBetfall). Weiter begrüßt der Präsident unter lebhaftem Beifall als einen Vertreter des AuölandSdeutschtums den Präsi denten des deutschen Volksbundes in Estland, Herrn von Harpe, der persönlich an der Tagung tcilnimmt. In einer kurzen Aussprache trug der Präsident der vandwirtschaftSkammer Karlsruhe, Graf Dugla», besondere Wünsche der süddeutschen Landwirtschaft vor. Gerade dort habe die Verschuldung in besorgniserregendem Maste um ^ich gegriffen. Die nakionale Regierung möge deshalb mit aller Aufmerksamkeit die besonders gearteten Belange der süddeutschen Landwirtschaft verfolgen, in der es noch unge ahnte Möglichkeiten gehe, z. B. auf -em Gebiete des Obst baues, des Weizenanbaues usw. Auf Vorschlag deS Oberpräsidenten Freiherr« von Lüntngk, Koblenz, des Präsidenten der Landwirtschafts kammer Bonn, fand dann folgende Entschließung Annahme: »Der Deutsche LandwirtschaftSrat als die berufene Ver» tret«»« des gesamten deutschen Bauerntums gelobt der Re« giernng der nationalen Erhebung rückhaltlose und geschlos sene Gefolgschaft und Unterstützung bei ihrem großen, schwe ren Werk, die Rettung und den Neubau von Staat und Nation auf der Grundlage eines geistig, sittlich und wirt schaftlich gesunden sreieu deutschen Bauernstandes zu ge. währleisten, so wie es der Herr Reichskanzler fordert und wie es dem einmütigen Willen deS Bauerntum- aller deut schen Gaue eutspricht".« , Präsident Brandes schloß die Versammlung darauf mit der Erklärung, daß die Bertreter der Landwirtschaft nun nach dieser Tagung, die so unvergeßlich« Ausführungen deS Reichskanzlers gebracht habe, mit neuer Hoffnung ans ihre Scholle zurückkehren. Sitzung der Stadtverordneten. MMsemMl dr. ölWkk beurlaubt, WslMWlM eiugmW. W-MAbWlbiM Sblblnabauleu kmmWklM Leit« der ötuWklMle. Schritte wem verWMma War als Garnllaullabt. Sie chemelniebarlWeute bmch Heichsaeletz MM. Die für gestern 18.30 Uhr eiubcruseue öffentliche Sitzung d«S StadtverordnetcnkolleginmS war nur von kurzer Dauer. In reichlich einer halben Stunde wurde die Tagesordnung, von welcher verschiedene Punkte abgcsctzt worden sind, er ledigt. Vom Kollegium waren insgesamt 18 Mitglieder anwesend. Entschuldigt fehlte Herr Stadtv. Dr. Mäckel lBüvgerl.). Die Mehrzahl der sozialdemokratischen Plätze war auch gestern wieder unbesetzt; cs nahmen an der Sitzung nur zwei sozialdemokratische Stadtverordnete teil und zwar Frau Glcisberg und Herr Fieber. Am Ratstischc hatten Herr Kommissar Holdinghansen und Herr Bürger meister Hans Platz genommen. Der Zuhörerraum war gut besetzt. Die gestrige Stadtvcrordnetensitzung lieferte erneut den Beweis, daß auch in kürzester Zeit, wenn nicht un nötigerweise durch Agitationsscchtcrei von der Sachlichkeit abgewichcn wird, ernste Arbeit geleistet werden kann. Wenn bisher zuweilen fast unendliche parteipolitische Anwürfe zwischen den beiden linken Fraktionen verzapft und dadurch die Sitzungen zwecklos in die Länge gezogen wurden, so ist es umso begrüßenswerter, daß auch in dieser Beziehung Aendcrung geschaffen worden ist. Die Tagesordnungspunkte wurden alle mit Stimmencinlieit der beiden rechten Frak tionen verabschiedet, und in 2 Punkten behaupteten die sozialdemokratischen Stadtverordneten ihre ablehnende Stellung, was natürlich nicht ausschlaggebend mar. Vor Eintritt in die Tagesordnung gab Herr Stadtv.- Borstehcr Dr. Tetzner zunächst bekannt, daß durch NcichS- gesetz sämtliche Stadtverordnrtcn-Kollegicn aufgelöst seien, so daß cZ sich heute nur um eine provisorische Sitzung l-an- dele. Nus diesem Grunde schlage er vor, die Erledigung der Punkte 2 bis mit 7 der Tagesordnung fWahl der Mit glieder in verschiedene Ausschüsse, sowie die Wahl je eines BczirkSvorsteherS für mehrere Bezirke betr), zu vertagen. — Ferner verlas Herr Stadtv.-Vorst. Dr. Tetzner ein Schrei ben der Krcishanptmannschnst Dresden-Bautzen, in welchem mitgeteilt wird, daß Herr Reichötagüabgeordneter Holding hausen als Kommissar sür Leitung der Ltadtgeschäfte ein gesetzt worden ist. In einem Schreiben, das ebenfalls zur Verlesung gelangte, bittet Herr Oberbürgermeister D r. Scheider, ihn aus Gesundheitsrücksichten bis 1. Juni 1933 zu beurlauben und von diesem Zeitpunkte ab seine Pensionierung vorzniichmcn. — Der Kommissar, Herr ReichStagöabgcordncier Hvldinghansen soll innerhalb der nächsten acht Wochen nm die Neuwahl eines Oberbürger meisters für die Stadt Riesa besorgt sein. — Gegen die Ab setzung der vorgenannten Tagesordnungspunkte erfolgte kein Widerspruch. Von den Schreiben der KrciShanptmann- schafl und des Herrn Oberbürgermeisters nahm das Kolle gium Kenntnis. Ermächtigung deS NateS znr Erstillnng der rechtlich begründeten Verpflichtungen, Fortführung der Ver waltung pp. bis zur Feststellung deS Hanshaltplanes für das Rechnungsjahr 19»3,8l. Nach Hinweis darauf, daß die Ermächtigung unbedingt notwendig sei, wurde die Vorlage einstimmig angenommen. Abrechnung über den Ban einer EntsänernngSanlage im Wasserwerk1. Zu dieser Angelegenheit berichtete Herr Stadtv.-Vize- vorsteher Dr. M ü h l m c i st e r, daß auf Grand medizini scher Gutachten die Stadt gezwungen war, eine Entsänc- rungSanlage im Wasserwerk einznbanen, nm gesundheitlichen Bedenken vorzubeugen. Zu diesem Zweck sind dem Be triebsausschuß von den städtischen Kollegien bis zu 80 000 Reichsmark bewilligt morden. Von dem veranschlagten Betrage in Höbe von 56 000 RM, sind für die betr. Baulich keiten 30 000 RM., für maschinelle Einrichtungen 2«MO RM. vorgesehen gewesen. Die Anlage erforderte insgesamt jedoch nur 54 306 RM., so daß entsprechend dem Voranschlag rund 1700 RM. weniger erforderlich waren. In einem vor liegenden Gutachten ist die Anlage als durchaus brauchbar und mustergültig bezeichnet worden. Herr Dr. Mühlmeister empfahl dem Kollegium, dem BetricbdauSschuß Entlastung zu erteilen. Daö Kollegium sprach sodann dem Betriebs ausschuß die Entlastung einstimmig ans. — Anschließend verlas Herr Dr. Mühlmeister eine im Gutachten vorhandene Einwendung, in der es u. a. heißt, daß der Teil der Zu leitung zwischen der Chemnitzer Eisenbahnlinie und dem Hochbehälter im Stadtteil Weida mit Rücksicht ans Feuers« gcfahr usw. entsprechend zu verstärken ist, nm das Wasser reservoir im Falle der Not ganz ansnützcn zu können. Der Bctricbsausschnß hatte ans Mitteln des Arbeitöbeschaf- siingsprograinmcS nm Erstattung des Betrages von 1t)0 0l>0 Reichsmark nachgcsncht. Dem Gesuch ist bereits stattgegeven worben. Da zur Zeit die benötigte Schuldurkunbe noch nicht oingegangen war, soll die dazu erforderliche Genehmi gung auf dem Wege des Umlaufes eingeholt werden. Das Kollegium gab einstimmig sein Einverständnis. Anträge der Fraktion der NSDAP. Der erste Antrag betraf die Uebertragung der Kranken transporte «nd Krankenhauswachen an die Freiw. Sanitäts kolonne vom Noten Kreuz, ferner die Wiedcrttberlafsung des GcrätedepotS und schließlich die Umlegung der Dele- phonleitung, — Dieser Antrag wurde gegen die beiden Stimmen der sozialdemokratischen Stadtverordneten ange nommen. Zu dem ziveitcn Antrag, Umbenennung der Bruchgasse betr., wurde einstimmig beschlossen, den Rat zu bitten, den Teil dieser Straße, soweit er bewohnt ist, umzubcnennen. Zu dem nächsten Antrag, Errichtung einer Zweigstelle durch die Allgemeine Ortskrankenkasse Riesa im Stadtteil Gröba, wurde einstimmig beschlossen, den Rat zu bitten, die Angelegenheit der zuständigen Stelle zuzulciten, — Zu -em Antrag sprach Herr Stadtv. Schäfer als Mitglied deS Vorstandes der Allgemeinen Ortskrankenkasse. Er wies daraufhin, daß bei der seinerzeitigen Beschlußfassung über die Aufhebung im Stadtteil Gröba von der Mehrzahl der Vorstandsmitglieder leider auf die große Zahl der Versicher ten im Stadtteil Gröba nicht Rücksicht genommen worden sei. Er begrüße den Antrag und empfahl seinerseits anch, die Frage der Wiedererrichtung der Zweigstelle der zustän digen Stelle zuznleiten. In einem weiteren Anträge wurde die Ausführung von Arbeiten im Stadtpark und Entschlammung deS Jahnasluß- bettcS im Wege des freiw. Arbeitsdienstes gefordert. Hierzu erklärte Herr Stndtv.-Vorstcher Dr. Tetzner, daß bereits durch den Herrn Kommissar Schritte zur Abstellung der ge nannten Uebclstände unternommen worden seien. — Ter Antrag fand ebenfalls einstimmige Annahme. DeS weiteren wurde beantragt, Vorstellung wegen Verschönerung der Grünanlagen an der Elbbrücke zu er heben. Hierzu wurde beschlossen, den Rat zu ersuchen, sich betreffs Erledigung der Angelegenheit mit dem NcichSbahn- fisknS in Verbindung zu setzen. Schließlich wurde noch beantragt, Schritte wegen Be rücksichtigung RiesaS als Clarnisonstabt bei Vergrößerung der Reichswehr einznleitcn. Es wurde betont, daß es jedem Bürger cinlenchtcn werde, welche Vorteile die Stadt Riesa als Garnisonstadt, insbesondere Handel und Gewerbe, ge winnen werden — Dieser Antrag wurde, nachdem der sozialdemokratische Stadtverordnete Herr Fieber kurz gegen die Vorlage gesprochen hatte, gegen die Stimmen der beiden sozialdemokratischen Stadtverordneten angenommen. Ausnahme eines Darlehens von 12 069 RM. für den Bau eines Hochwasscrschutzdammcs. Diese Vorlage wurde, da das Darlehen unter günstigen Bedingungen zu haben ist, ebenfalls einstimmig ange nommen. Verpachtung der städtischen Rittergüter betr. Herr Stadtv. Adler beantragte namens der bürgcr- lichcn Fraktion, da der jetzige RittcrgntSanSschuß nicht be schlußfähig ist, den Rat zu ersuchen, Schritte zur Verpach tung der städtischen Rittergüter sofort in die Wege zu leiten. Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen, nachdem Herr Stadtv.-Vorstchcr Dr. Tetzner mitgeteilt hatte, daß Schritte nnternommen worden seien dadurch, daß bereits Kündigungen erfolgten. Nach Verlesung und Unterzeichnung der Niederschrift wurde die Sitzung kurz nach 1!) Uhr geschlossen. Textliches «nd Sächsisches. Riesa, den 5. April 1983. —* Wettervorhersage für den 6 Avril lMitgeteilt von der Sächf. LandcSwetterwarte zu Dresden.) Vorwiegend schwache Winde ans westlichen Richtungen, abnehmende Bewölkung, örtlich Nebel, nach kühler Nacht (Frostgefahr) tagsüber stärkere Erwärmung, zunächst noch vorübergehend leichte Niederschläge. —* Daten für den k. April 1933. Sonnen aufgang K.24 Ube. Sonnenuntergang 18,42 Uhr. Mond- auigang 13,31 Ubr. Monduntergang 4,03 Uhr. 1S20: Der Maler Raffael Santi in Rom gelt, (geb. 1483). 1528: Albrecht Dürer in Nürnberg gest. kaeb. 1471). 1870: Der Komponist Oskar Strauß in Wien geb. * —* Unverantwortliche Gerüchte! Der Reichskommissar sür das Land Sachsen macht bekannt: Dem Neichskommissar sind Gerüchte zu Obren gekommen, wonach eingelegte Spargelder bei Banken Un- Sparkassen oder andere gegenüber diesen Kredit-Insti tuten bestehende Rechte beschlagnahmt worden sein sollen. Diesem Gerüchte müsse mit aller Ent schiedenheit entgegengetreten werden. Solche Beschlagnahmungen sind bei den genannten Instituten, so wie bei den Giro- und Sparkassen anch außerhalb Sachsens nicht porgckvminen und werden nicht Vorkommen. Zu Be schlagnahmungen, Einlagen-Psäuduugen usw. sind auch in Zukunft allein die Gerichte befähigt. Jeder, wer gegen teilige Gerüchte weiterleitet, trägt zur Zerrüttung der Wirt schaft bei und durchkreuzt die Pläne der neuen Regierung. Wer solche Gerüchte weiterleitet, wird sofort zur Verant wortung gezogen werden. Für Sparer »nd Depot-Gläubiger fehlt eS in Sachsen an iedem Grund znr Beunruhigung. —* Iubiläu m. Am 1. April d. I. beging Herr Loko- motivftthrer Max Baumgärtner, Fricdrtch-List-Straße Nr. 10 wohnhaft, sein 25jährigcs Fahrdicnstjnbiläum. —* Jubiläum. Am 0. April 1!>33 ist cs dem Schmtedcmeistcr Herrn Max Kaussen stein sen„ Riesa, Großenhainer Straße 40, vergönnt, aus ein 40iähr. Bestehen seines Handwerksbetriebes zurückznblickcn. — Wir wünschen dem geschätzten Handwerksmeister weitere ersprießliche Fortentwicklung seines Gewerbebetriebes. —* Das Tragen politischer 'Abzeichen önrch Beamte. Tie Verordnung des sächsischen Gcsamtministc- riums über das Tragen politischer Abzeichen durch Beamte ist dahin ergänzt worden, daß Beamte keinerlei poliiische Abzeichen zur Dienstkleidung tra gen dürfen, wenn sie sich im Dienste befinden. —* Arbeitsämter kaufen in deutschen Ge schäften. Der NS.-Prcsscdienst, Gau Sachsen, teilt mit, daß auf Veranlassung des Kommissar Scipt folgende An weisung ergangen ist: Soweit die Arbeitsämter selbständig Aufträge irgendwelcher Art an die Wirtschaft zu vergeben lmbcn, sind Bestellungen ausschließlich bei national gesinn ten christlichen Geschäftsleuten z» machen. Dabei ist beson derer Wert daraus zu legen, daß im Sinne der nationalen Regierung der gesamte Mittelstand weitgehend wirtschaft liche Förderung erfährt. Alle Beziehungen zu Firmen, die dieser Anweisung nicht entsprechen, sind sofort zu lösen. —* W o l> l ia h r t S b r i e s in a r k c n 1082. Dank der vom städtischen Wohlfahrtsamt entfalteten regen Werbe tätigkeit ist auch der Umsatz der letzten Wohlfnhrtsbriei- markcn und Hindenburgpostkarteu ein guter gewesen. Es sind verkauft wurden 2508 Vierpfennigmarken, 3987 Sccbs- pfcnnigmarkcu, 5124 Zwölfpscnniginarken, 579 Fünsund- zivanzigpfcnnigmarken, 259 Vierzigpfennigmarkcn, 129 Mar- kenhestchen, 2585 Hindenburgpostkarteu. Der Frankierungs wert der verkauften Marken betrug 1539.91 der W o h l t ah r t S a u f s ch l a g 692.82 >H!^. Von diesem Wohlfahrtsaufschlag fließen 138.46 -er Deutschen Nothilfe und 533.86 dem Hilfs werk der Stadt Riesa zu. Im Vorjahre betrug der Grundwert der verkauften Marken 1335.12 der Erlös für das städtische Hilssivcrk 478.44 .V./i'. Trotz der in diesem Jahre wesentlich schlechteren Wirtschaftslage ist es also ge lungen, die Beträge gegenüber dem Vorjahre noch zu stei gern. Neben den Firmen und Geschäftsinhabern, die Wvhl- sahrtsmarken in größeren Mengen verwandten, ist der Er folg auch denjenigen Vereinen und Personen mit zu ver- danken, die freiwillig beim Vertrieb der Marken und Karten geholfen haben. Auch die hiesigen Briefmarkensammler haben zum Erfolg gauz wesentlich beigetragen. Allen, die sich durch Vertrieb und Verwendung der Wohlfahrtsmarken und Karten daran beteiligt haben, der Nothilse und dem Hilfswerk Mittel zuzuführcn, sei der beste Dank zum Aus druck gebracht. —»Verein Deutsche Bühne. Wie aus dem Inseratenteil crsichilich, bringt am Mvntag, den 10. April, der Verein Deutsche Bühne als 2. Gastspiel des Staditheaicrs Döbeln die Operette „DaS H o l l an d w e i b ch e n " von Kalman. Das liebenswürdige, wie musikalisch reizvolle Werk, bas in der ganzen Welt gegeben worden ist, erfreut sich einer besonderen Beliebtheit und wird, wie alle anderen Operetten KälmLns, stets dankbar begrübt und freudig aus genommen. In der Wiedergabe durch das Döbelner Stadt- theater erzielte das Werk in Döbeln, Mittweida und Nossen starke Erfolge und lebhaften Widerhall. Für die Spiel leitung zeichnet Fred Rohde, die musikalische Leitung HanS Heckel, die Bühnenbilder wurden von Hans Zeising ge schaffen. In den Hauptrollen: die Damen von Felscnbrunn, Kahle und Mühl, die Herren Elken, Schmidt, Rohde, För- sterling und Zeising. Das Döbelner Stadttheater bittet uns, mitzuteilen, daß „DaS Hollanbweibchcn" in Riesa nur ein mal aufgeführt wird. MW MlMW. Zum 6. April. DaS Jahr 1933 ist wahrhastig ein großes Musiker- Gedenkjahr; das sagen uns allein schon die Namen BrahmS "vd Richard Wagner. Zn Ehren von des ersteren 100. Ge- bvrGtags- und der 50. To-cstagS-Wiedcrkchr des letzteren whetzt sich mit unsrer deutschen mnsiksreubigen Welt alles aus den Knlturgcbieten unsrer Erde, was sich an den Melo dien dieser beiden Großen je begeistert hat. Diesen Großen unter den Musikern schließt sich in diesem Fahre bezüglich der Gedcnkjiibiläcn auch ein Sohn nsrer Heimat an. Vor 50 Jahren verstarb der Komponist Robert Volk manu, ein Lommatzscher Kind, und wir werden am 29. Oktober der 50. Wiederkehr seines TodeS- togeo würdig gedenken können. Aber schon jeut wollen wir uns mit seiner Person ein w 'nig bekannt machen; dies nm so mehr, als der 6. April der Geburtstag unsres großen Heimatsohnes ist. Sein Biograph schreibt von ihm folgendes: Der Komponist Robert Vollmann wurde am 6. April 181b »a LommaLlck tu, Lackien alö Sobn des dortigen Kan« tors geboren, und genoß -en ersten Klavier- nnd Orgel unterricht bei seinem Vater und konnte diesen schon als Knabe im Orgclspicl beim Gottesdienst ersetzen, sowie ihm das Einstudicren der Sänger für -ic Kirchenmusiken ab- nehmcn, wodurch er sich frühzeitig Gewandtheit nnd Sicher heit im Partitnrspiel erwarb Anch machte er sich schon da mals mit -er Violine und dem Violincello vertraut. Nach seiner Konfirmation kam er auf das Lehrerseminar in Zwickau, wo er Anackers Schüler ward, -er, das große Talent des jungen Mannes erkennend, ihn bestimmte, sich ganz der Musik zu widmen. Im Jahre 1836 ging Volkmann nach Leipzig und studierte hier bei K. F. Becker Musik, nebenher außerdem Pädagogik. Namentlich aber wurde Schumanns Einfluß bedeutsam sür seine künstlerische Ent wicklung und spätere Musikrichtung. Nachdem Volkmann von 1839 bis 1842 als Musiklchrer in Prag gelebt, wandte er sich im letztgenannten Jahre nach Budapest, wo er, außer den vier Wiener Aufeuthaltöjahrcn von 1854—1858, biS zn seinem Tode (29. 10. 1883) lebte, und dort zunächst als Lehrer, später aber allein als Komponist wirkte. Tic Musikgeschichte räumt Volkmann einen beson deren, ehrenden Platz ein. Sie bekundet ihm, daß er sich namentlich als Jnstrumentalkomponist eines woblverdievterr NnfS erfreue, und bekundet ihm ferner, daß seine Snmpho- nien (D-moll — Op. 44 und B-dnr — Op. 53), seine 6 Streich- gnartette lOp. 9. 14, 34, 85. 37, 43), seine Klavicririos (F-dur — Op. 3 nnd B-motl — Op. 5), seine Musik zn Shakespeares „Richard III." (Op. 68), vor allem aber seine drei Serenaden sür Streichorchester (C-dnr — Op. 62, F-dur — Op. 63, D-moll — Op. 69) zu dem Gediegensten nnd Originellsten gehören, was je seit Schumanns Tode auf diesem musikalischen Gebiete geschaffen worden ist. Seine Vaterstadt Lommatzsch errichtete ihrem bedeuten den Sohne einL ein Denkmal, das auf dem Kirchberg der Stadt jedermanns Auge zugänglich ist. An seinem Grabe unten tief im Ungarland, aus dem Pcster Friedhof, legten erst jüngst zum Deutschen Sängerfest in Wien langes- und musikfrendige Männer unsrer weiteren Heimat, geführt von Iwan Schönebaum-Riesa und Franziscus Nagler-Leisnig, Kränze zum Gruß aus der fernen Heimat nieder. Hier aber, in seiner Nordsächsischen Heimat wird der Komponist Robert Bolkmann unvergessen bleiben; ihn zu ehren rüsten sich viele bis zum kommenden Oktober. S. Th., R.
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