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N »le mmeme Msdkleirmi mm? Diese Frage wirft Prof. Kuhn, der Direktor des Hygienischen Instituts der Universität Gießen, ans» »nd lehnt die Abneigung mancher Aerzte ab, die in solcher Aufklärung nur eine Methode sehen, geeignet, den Kurpfuschern in die .Hände zu arbeiten, zur üigenbehand- lung zu verleiten, Hypochonder zu züchten, die Bazillen furcht zu nähren usw. Mag es da auch Auswüchse geben, so darf man, sagt der Verfasser mit Recht, die Notwendig keit der hygienischen Bolksbelehrung nicht verkennen: es komme darauf an, wer die Aufklärung bringt und wie man sie bringt, und dann ist sie nützlich. Daß manche Menschen der Furcht vor Bazillen oder Krankheit überhaupt verfallen, ist kein Grund, hygieniiche Belehrung nicht zu verbreiten. Das sind im wesentlichen Psychopathen. Aber „es geht nicht an, daß man heilsame Maßnahmen deshalb unterläßt, weil Psychopathen dadurch erregt und gestört werden. Ein Volk, das seine nationalen Gewohnheiten und seinen Lebenskampf abhängig macht von den Empfindungen empfindsamer Psychopathen, weiht sich dem Untergang." Gegenüber dem allgemeinen Nutzen muß dieser Schaden zurüsttreten, wenn wir auch natürlich auf die vielen Menschen mit labilem Nervensystem die mögliche Rücksicht nehmen werden. Während die Mitteilung der Regeln persönlicher und allgemeiner Gesundheitspflege kaum Widerspruch fin det, ist „die Abneigung gegen Bolksbelehrung zur Unter stützung in Krankheitsfällen recht allgemein." Richtig antwortet der Verfasser diesen Gegnern, daß auch itz den gebildeten Kreisen die einfachsten Kenntnisse über die häu figsten Krankheiten fehlen, Kenntnisse, die doch dringend nötig und nützlich find. Da ist der Krebs, der, rechtzeitig erkannt, in zahllosen Fällen geheilt werden kann. Diese rechtzeitige Erkennung im Volk zu fördern, ist ein Verdienst, selbst wenn in dem oder jenem Falle die Krebssurcht unbegründet ist. Auf diese Dinge wies erst neulich Geheimrat Prof. Dr. Ferdinand Blumen tal, der Leiter des Berliner Universitätsinstituts für Krebsforschung, in dein Vortrage hin, den er vor den Lesern des „Aerztlicher Wegweiser" hielt. Und diese Aufklärung über den Krebs ist nötig, auch wenn Professor Sauerbruch über die Mehrarbeit feiner Klinik und Poli klinik beweglich klagte, die dadurch hervorgerusen würde, daß nach solchen anfklärenden Vorträgen Hunderte kämen, die nichts weiter hätten, als Warzen und andere harm lose Erkrankungen. Besser 95> von 100 Patienten be lästigen die Assistentenschast Lauerbruchs unnötig, als daß auch nur 5 zu spät zur Behandlung kommen. Gleiche erfolgreiche Aufklärungsarbeit ist auf dein Gebiet der Geschlechtskrankheiten erwünscht und hat dort beste Dienste geleistet. Gleiches fordert Prof. Kuhn für das Gebiet der Kinderpflege und Kinderernährung, für die Erkrankungen der Sinnesorgane und für die Urologie, die Leiden der männlichen Harnorgane. „ES gibt Tau sende von Männern, sagt Kuhn, mit Urinverhaltung, die schon seit Jahren einen Facharzt aufsuchen müßten, aber keine Ahnung davon haben, daß ihre Beschwerden keine natürliche Folge des Alterns und nicht unvermeidbar sind." Gewiß muß man weiter dem Verfasser zustimmen, daß manche Gebiete der inneren Medizin und der Nerven krankheiten heikle Themen sind und daß ihre Beschreibung zu Mißdeutungen Anlaß geben kann. Es gehört gewiß Wissen und Takt dazu, das rechte Maß zu finden und inne zu halten. Durch allgemeine Verbreitung der Lehren der per sönlichen Gesundheiispslege wird der Gefundlnütszustand gehoben und Krankheitszuständen wird vorgebeugt. Die Aufklärung des Volkes,^so schließt der Verfasser, stützt »nicht nur dadurch die Therapie, daß sie die Kranken ver anlaßt, zum Arzt zu gehen, — — sondern daß sie das Vertrauen der Patienten z>u der bereits eingeleiteteu Behandlung nach mancher Richtung hin fördern kann." — Aus den Erfahrungen heraus, die wir mit der von uns betriebenen Aufklärung gemacht haben, können wir die Ausführungen des Verfassers nur bestätigen. Der Nutzen, den die Belehrung über gesundheitlich^ Dinge schasst, steht turmhoch über den kleinen Schä den, die dabei hin und wieder entstellen können. Und die verhältnismäßig wenigen Aerzte, die dcmi wider streben, sollten ihre Bedenken, die als von Sorge um das Allgemeinwohl diktiert, wohl zu verstehen sind, zurück stellen rind den Vorteil anerkennen, den solche Aufklärung auch ihrem Tun uud Lassen, ihre Verord nungen unterstützend, bringt. Der heutige Mensch hat ein Recht, über seinen Körper Bescheid zu wissen. Das wird ihn auch am ehesten hindern, gerissenen „Heilkun digen^ zu verkalken. Wenn l-'der auch „gebildete Kreise" von diesem Kurpfuschertum sich betören lassen, so liegt die Ursache dafür nicht zu.n geringsten Teil darin, daß diese Kreise eben nicht „gebildet" sind, nicht medizinisch gebildet, über den Körper, seine Leistungen und Leistungs möglichkeiten, leine Krankheiten und die Mittel zu ihrer Bezwingung nickst oder nicht ausreichend unterrichtet sind. Wo Wissen ist, ^>a 'hat der Aberglaube keinen Platz, da findet auch das Kurpfuschertum kein Feld zur Bearbeitung. Dr. M. M. ans das in alle» Schichten der Einwohnerschaft von Riesa «nd Umgegend gern gelesene Riesaer Tageblatt znm Begng nehme« jederzeit entgegen für Althirschstein: Hugo Rühle, Boritz Bahra: Hugo Rühle, Boritz. Bloßwitz: W. Nausoks, Seerhausen 17 Bobcrlen: Frau E Vogel. Boberken Nr. 72 Boritz: Hugo Rühle, Boritz Canitz: O. Thiele, Gröba. Oschatzer Straß« 12 Glanbitz: Frau Helle Nr. 6 Gohlis: E Kühne, Nr. 57 Groptitz: W. Nausoks, Seerhausen 17 Gröba: A Haubold Strehlaer Str. 17 „ M. Heidenreich. Alleestr 4 „ A. Riedel, Oschatzer Str. 2 „ Frau Kulke, Kirchstr 19 Grödel: O Vetter, Grödel Nr. 1 Heyda: Frau H. Horst, Heyda, Nr. 42 Iacobsthal: W. Schöne, Jacobsthal 21d Jahnishausen-Böhlen: Frau TrimuS, Nickritz Nr 21o Kalbitz: Frau Müller, Seerhausen Nr 186 Kobeln: A. Dictze, Kobeln Nr. 18 Langenberg: Otto Scheuer Bäckermeister Lcntewitz bei Riesa: Willi Herrmann, Leutewitz Nr. 17g. Mantitz: W. Nausoks, Seerhausen 17 Mehltheuer: Rich. Grnhlc, Mehltheuer Nr. 59 Mergcndors: L. Schumann, Poppis 19 Merzdorf: O Thiele Gröba Oschatzer Str. l9 Moritz: O. Vetter, Grödel Nr. 1 Nickritz: Fran TrimuS, NickrIH Nr. 21o Nünchritz: Marie Thränitz Wiekentorstr. 6 Oelsitz: Herm. Steglich, Pausitz 13 E Pahrenz: A. Tietze, Kobeln Nr. 18 Pansitz: Herm. Steglich, Pausitz 13 E Poppitz bei Riesa: L Schumann, Nr 13 Prausitz: Fran TrimuS. Nickritz Nr. 21o Reußen: A. Haubold, Gröba, Strehlaer Str. 17 Riesa: Alle ZeitungSträger und zur Vermittlung an diese die Tageblatt-BeschästSstelle Goetheftr. 59 lTelefon Nr. 20) Röderau: M Schöne Grundstr IS Sageritz: Fran Helle Glaubitz Nr S Seerhausen: Frau Müller, Seerhausen Nr. 186 Weida fAlt-f: Fr. Kluge, Friedrich-List-Str. 29 Weida lNea-)-. F. Pöge, Lange Str 2S Zeithain-Dorf: S. Sandholz. Teichstr. 18 Zeithain-Laaer: Richard Schönitz, Buchhändler Zschcpa: P. Reitzig, Zschepa Wir dravche« devtsche «mit Grob« Kundgebung im Dreoüener Opernh««, Zu einer eindrucksvollen Kundgebung für ein neues, nationales Staatstheater fanden sich in der mit schwarz-weiß, roten und Hakenkreuzfabnen ausgeschmückten Staatsoper in Dresden sämtliche Mitglieder, Angestellten und Arbeiter der beiden Staatstheater zusammen. Nach einleitenden Worten de» kommissarischen Gene- ralintendanten der sächsischen Staatstheater, Geheimrat Adolph, der die neue Zeit feierte und im Namen oe» ge- samten Personals gelobt«, alles daran zu setzen, das national« Ideal in neuem Glanz erstehen zu lallen und das Theater zur heiligen deutschen Kunst zurückzuführen, erklärt« Reichs- kommissar von Killinger, daß es nun vorbei sei mit der Kunst, die man nach 1S18 in den Vordergrund geschoben habe, es sei vorbei mit Pazifismus und Feigheit. Wir wollen die deutsche Kunst säubern; wir sind keine Mucker und wissen einen guten Witz zu schätzen. Ein neues Deutschland hat be gonnen; man wollte uns unseren Herrgott nehmen, aber wir lassen uns unseren Herrgott von keinem roten Schnösel nehmen. Die deutsche Kunst soll unser Volk nicht zu Pazi fisten und Feiglingen erziehe«, sondern zu Helden und Sol daten, denn mit brauchen «in Volk von Helden; ia diesem Sinn sei weiterzuarbeiteu. Der Kommissar für das Dolksbildungswesen, Dr. Har t- nacke, unterstrick die Ausführungen des Reichskommissars und betonte, die sächsischen Staatstheater zu pflegen, sei die allerheiligste kulturelle Aufgabe der neuen Regierung. Man gelndes Fach- und Sachwissen könne nicht durch Gesinnung ausgewogen und ersetzt werden. Die Kunst müsse auf Volks- erziehung wirken, und diese könne nicht anders als deutsch sein. Alexis Posse, der Gaukunstwart der NSDAP, ver sprach, daß wieder ein reines deutsches Kunsttheater ge schaffen wurde. Die neuen Männer wollten nichts anderes, als im gesamten Apparat des deutschen Theaters, jeder ein zelne an seinem Platz, gleichberechtigte Diener der Kunst sein. Geheimrat Adolph brachte auf den Reichspräsidenten und den Reichskanzler ein dreifaches Sieg-Heil aus, in das die Versammlung begeistert einstimmte. In einer dem kommissarischen Dolksbildungsminister von sämtlichen Vorständen und der überwiegenden Mehrzahl der Mitglieder der sächsischen Staatstheater zugeleiteten Ent schließung wird gebeten, zu verhindern, daß Generalmusik direktor Fritz Busch in irgendeiner Form an die Staatsoper zurückkehre; er sei weder künstlerisch noch menschlich qualifi ziert, an der Staatsoper zu wirken. Rundfunk-Programm. Dienstag, den 21. März. Berlin — Stettin — Magdeburg. 15.20: Dichterfrau und Schauspielerfrau. — 15.45: Roberi Schumann. Arabeske. Blumenstück. — 15.55: Virtuose Diolinmu- sik. — 16.15: Hermann Rößler liest eigene Prosa. — 16.30: Orgel- Konzert. — 17.00: Lieder. — 17.25: Viertelstunde vor einem Bild. — 17.40: Können wir berufsmäßig helfen? — 18.00: Hugo Kaun. Klavierkonzert C-Moll, Werk 115. — 18.30: Bücherstunde. — 18.55: Die Funk-Stunde teilt mit ... — 18.58: Losung. — 19.00: Deutsche Dichter zum Tag des Buches. — 20.00: Ein bun ter Abend aus Nord und Süd. — Als Einlage gegen 20.45: Gast spiel der „Platidütsch Späldäl to Stralsund . — 22.00: Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. — 22.30: Aus Hamburg: Orchester konzert. Könlgswusterhausen. 10.10: Schulfunk: 25. Minuten Musiktheorie. — 11.30: Ar beitsersparnis bei der Benutzung von Maschinen und Geräten. — 15.00: Student und Lehrling unterhalten sich. — 15.45: Alfred Hein liest aus eigenen Werken. — 16.00: Für die Frau. — 16.30: Konzert. — 17.10: Was verdankt der Naturschutz der Jägerei? — 17.30: Tägliches Hauskonzert. — 18.00: Individuelle und kollek tive Wirtschaft. — 18.25: Musikverstehen. — 18.45: Einführend« Worte zur Oper „Electra". — 19.00: Berliner Programm. — 20.00: Aus der Staatsoper Unter den Linden: „Elektra.", Von Richard Strauß. — Ab 22.00: Berliner Programm. Oopvriükt bv ölartio keuoktvanger, Halle (8aalo) Mauken blonden Mann, der in seiner schmucken, dunkel- > g.iinen Livree geradezu elegant wirkte. Er sah es nicht. ' Jetzt ordnete das Weralein voller Eifer die Zimmer, goß die Blumen; doppelt schön erblühten und dufteten sie ' unter ihrer Hand. Ach, diese schönen schmalen Hände, die so tätig schaffen gelernt. — War es ein Fehler; nicht eher eine Tugend? — Dank, Weralein, für die Weste — aber ich friere doch! Bist ein schlapper Kerl, Georg von Van- Sollte ein derartiges Angebot erfolgen, so nahm er es nicht an. Auf eigenen Füßen wollte er stehen, auf eigene Kraft bauen. Kredite von Fremden verkrüppelten, zwangen zu Kompromissen. England und Skandinavien kauften Steinherrstahl, Italien, Angora brauchten ihn, Asien — er blieb frei von fremder Hilfe, wie es Vater Stcinherr gewesen, der stolze, aufrechte Mann, der mit Hilfe seines Landes für sein Land gearbeitet, dessen Werk er fortführte. „Warten!" befahl er kurz, als der Wagen vor dem Bellevue-Hotel vorfuhr und ein Boy diensteifrig an den Schlag eilte. „Jawohl, Herr Steinherr!" Vandro fuhr ein Stück vor, um den Eingang freizulassen. Der Wagen des wohl bekannten Industriellen durfte stehen, wo andere auf den Parkplatz fortgcwiescn wurden. Eine halbe Stunde verging. Nun hatte der Ostwind den Himmel freigefegt, daß er sich blank und blau um eine Helle Sonne wölbte. Wärmen tat die freilich nicht mehr. Verdammt scharf blies es hier um die Ecke... Georg von Vandro sprang von seinem Sitz herunter und lies ein wenig aus und ab, immer den Blick auf den Hoteleingang gerichtet. Am liebsten hätte er mit den Füßen gestampft und mit den Armen um sich geschlagen, wie es die alten Kutscher machten; aber er unterließ es aus einem kleinen Verlegenheilsgefühl heraus. In diesem Hotelpalast hatte er früher manches Mal in fröhlichem Kreise diniert. Vielleicht kamen gerade Bekannte vorbet. Man mutzte sich doch äußerlich beherrschen können, Donner- wetternochmal! Manch weibliches Auae betrachtete wohlgefällig den dro! — Gottlob, da kam Steinherr! Im Nu saß Vandro am Steuer, manövrierte den Wagen vor das Hotelportal, sprang herab und stand, die Hand an der Mütze, grüßend am Schlag. Drei Herren waren mit herausgekommen, sprachen, lebhaft gestiku lierend, alle zugleich auf ihn ein. Georg von Vandro, der das Französisch vollkommen beherrschte, verstand schneller als Steinherr, der auf Deutsch antwortete. Sie wollten nach dem Lunch das Werk besichtigen. Steinherr bedauerte, sich heute nicht zur Verfügung stellen zu können; wichtige Sitzungen erforderten seine Gegenwart. Sie bedauerten ebenso höflich wie er, der merkwürdig kühl und unbeteiligt wirkte im Schwall ihrer sprudelnden Beredsamkeit. Eine Dame kam vorbei, schlank, im schwarzen, pelz besetzten Kostüm. Unter einer Federtoque kräuselte sich silberblondes Haar. Schwerlidrige Augen betrachteten flüchtig die Herrengruppe, leuchteten lächelnd auf, da Steinherr sich zufällig umsah. Sofort ging er auf sie zu. Das war Schicksalsfügung! Vielleicht verriet sie sich. »Darf ich Ihnen die Heeren vorstellen?" sagte er, sie begrüßend. „Doktor le Brun, Monsieur Meilhac, Mon sieur Marion, Monsieur Regnier — der Ihnen übrigens bekannt sein dürfte..." Die Maloreen hob fragend die Braunen, fixierte für Sekundenlänge den eleganten jungen Menschen vom brünetten Typ der Südfranzosen, und schüttelte dann lächelnd den Kopf. „Nicht, daß ich wüßte, lieber Freund!" „Monsieur Regnier flog mit uns nach London. Er saß Ihnen gegenüber, hob Ihre Sachen auf. — Sie sehen, ich habe ein gutes Gedächtnis, Monsieur." „Verzeihen Sie, wenn das meine versagt", lachte die Frau liebenswürdig. „Es ist schrecklich unhöflich von mir. Aber man trifft so viele Menschen, wenn man viel reist — nicht wahr? Monsieur muß mir verzeihen!" Der Franzose beugte sich über die ihm gereichte Hand. „Madames Vergeßlichkeit ist ebenso begreiflich wie mein Erinnern. Ich bin ein Typ, wie man ihn tausend mal im Jahre trifft. Madame dagegen kann keiner ver gessen, der sie je gesehen." Ein leises Auflachen. „Ah! Was ist der Franzose für ein ritterlicher Mann! Mitten aus wichtigem Gespräch gerissen, findet er Zet^ einer fremden Frau Komplimente zu machen. Deutschland kann von Ihnen lernen!" Die grünen Augen funkelten Steinherr an. Dann eine leichte, graziöse Geste der weiß« behandschuhren Hände: „Meine Herren! Mein Freund! Die Sonne lacht und lockt — und einer Lockung soll man bekanntlich nie widerstehen." Mit einem liebenswürdigen Neigen des Hauptes schritt Jenny Maloreen weiter. Man sprach weiter. Steinherr bat die Herren zu sich zum Abendessen. Am nächsten Tage sollte dann das Werk besichtigt werden. Ein neuer Wortschwall höflicher Ver abschiedung — wollten die Herren mitfahren? Nein! Lieber zu Fuß durch die Stadt bummeln, meinte der grau haarige le Brun mit dem roten Gesicht derer, die gern gut essen. Sich das Straßenleben ein bißchen ansehen! Schnell glitt der Wagen davon. Kein Wort sprachen die beiden Männer auf der Fahrt. Und doch umkreisten ihre Gedanken die gleichen Fragen. Dreiundzwanzigstes Kapitel. Als der Wagen im Hofe des Werkes eingefahren war, wandte sich Steinherr dem Führer zu: „Bitte mit hereinkommen, Doktor!" Wortlos gehorchte der Jüngere. Stand dann im großen, hell, aber nüchtern wirkenden Arbeitszimmer vor seinem Chef, der ihm Zigaretten anbot und auf einen Stuhl wies. . (Fortsetzung folgt.)