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* Zwickau. Tode-iaN. Im 60. Lebensjahre start, liier plötzlich der Vorsitzende der Strafkammer, Land« gerickstsrat Konrad Franke. Er war auch zweiter Vor- sitzender der hiesigen Ortsgruppe der deutschnatronalen Volk-Partei. * Glauchau. Arbeitsbeschaffung in Glauchau. Wie die Stadtverwaltung mtttetlt, haben ihre Bemühungen nm Minderung der Erwerbslosigkeit zu greifbaren Erfolgen geführt. Die Umgehungsstraße wird aus Staatskosten durchgeführt. Die Anträge auf Berücksichtigung not wendiger städtischer Straßen- und Schleusenbauten im Nahmen beS GerekeplanS sind genehmigt worden. Außer dem sollen die Hauptleitungen deS städtischen Wasserwerk» ausgewechselt und verstärkt werden. Es handelt sich um Arbeiten im Gesamtbeträge von 500 000 Mark. * Werdau. Auf der Fahrt zur Messe verunglückt. Hier stürzte bei dem Zusammenstoß eines Personenauto» mit einem Lastkraftwagen der in den 50er Fahren stehende Musikinstrumentenfabrikant Max Ficker aus Markneu kirchen auf die Straße und schlug mit dem Kopfe so un glücklich aufS Pflaster, -atz er sofort tot war. Ficker befand sich mit einem Bekannten auf der Fahrt zur Leipziger Messe. * Plauen. Teil-Ausnahmezustand in Plauen. Am Mittwoch abend wurde über die Ostvorstadt, ein von Kom munisten bewohntes Arbeiterviertel, der Ausnahmezustand verhängt. Ein Teil der Ltrasten wurde durch die SS - Mannschaft und die Polizei abgesperrt. Niemand der Be wohner durfte nach 9 Uhr abend» au» dem Hause heran». Drei Gasthäuser wurden polizeilich geschlossen, am Don nerstag früh aber wieder geöffnet. Durch etwa 500 Polizei mannschaften fand am Donnerstag vormittag eine Durch- suckung sämtlicher Gartenkolonten in der Ostvorstadt statt. E» wurden dabei zehn Stichwaffen, sieben Schutzwaffen, 40 Schuh Gewehrmunition, 50 Schuh Pistolenmunition und verbotene Druckschriften zu Tage gefördert. — In Mhlau wurden auf dein Nathans und auf verschiedenen anderen städtischen Gebäuden die Hakenkveuzfahne und die schworz-weih-rote Flagge gehisst. In Reichenbach lv-urde durch SS. das Rathaus besetzt. Bei der Verhandlung mit dem Oberbürgermeister Dr. Schreiber wurde Uebsrein- stimmung erzielt und daraufhin die Hakenkrenzfalme und die schwarz-weih-rote Flagge auf dem Rathaus gelnht. Das selbe hat sich auch in Netzschkau zugetragen. Hier wurde dem stellvertretenden Bürgermeister, Fabrikbesitzer Stark, die Polizeigewalt entzogen, aber später wieder zuer kannt. Auch in Pausa wurden durch die NL-DAP. die Hakenkreuzfahne auf dem Rathaus, dem Amtsgericht, der Post und dem Bahnhof aufgezogen. ES wurden melwere Verhaftungen vorgenommen. Der bekannte sozialdemokra tische Stadtverordnete Gerstenberger hat sich durch die Flucht seiner Verhaftung entziehen, können. Zwei FamittentragS-ieu ihrer Wohnung am Dischofrplah in Dresden wollte sich d,e Witwe des Steingutdreher« Ringe, der vor etwa vier Wochen freiwillig aus dem Leben gegangen war, mit ihren beiden ein- und dreijährigen Kindern durch Leucht gas vergiften. Die Feuerwehr traf aber noch so rechtzeitig ein, daß die Mutter und das dreijährige Kind noch lebend ins Krankenhaus gebracht werden konnten, während da einjährige Kind bereits tot war. Die Frau wollte aus Gram über )-en Tod des Mannes Selbstmord begehen. 7ln der Zwickauer Vorstadt in Chemnitz wurde in ihrer Wohnung eine 28jährige geschiedene Ehefrau mit ihrem vier Jahre allen Kind gasvergiftet tot aufgefunden. Die Frau war ans Schwermut mit dem Kind freiwillig in den Tod gegangen. Ser RelchsMmiMel in Sresiim. Reichswehrminister von Blomberg traf zu seinem ange- kündigten Besuch am Donnerstagnachmittag in Dresden ein. Am Abend folgte er einer Einladung des Landeskomman- dauten von Sachsen in das Osfizierskasino des Inf.-Rgts. 10. Für Frcitagvormittaq ist eine Paradeaufstellung der Trup pen des Standortes Dresden an der Kaserne des Jnf.-Reai- ments 10 vorgesehen, wo der Reichswehrminister eine An sprache an die Truppen hallen wird. Gegen Mittag folgt dann ein Besuch bei der Sächsischen Regierung. Vor dein Frühstück im Osfizierskasino wird der Reichswehrminister an die Offiziere und Beamten des Standortes Dresden ebenfalls eine Ansprache halten und am Freitagnachmittag wird der Minister die Jnfanterieschule besichtigen. Der für Donnerstagabend auf dem Theaterplatz ange setzte Zapfenstreich anläßlich des Besuches des Reichswehr ministers wurde in letzter Stunde abgesagt, nachdem die Polizei die gesamte Absperrung absagen mußte, da sie ander weitig benötigt wurde und dä d'p ausreichende Absperrung bei dem zu erwartenden Andrang nicht sichergestellt wurde. Ein Toter in Chemnitz Das Chemnitzer Polizeipräsidium teilt mit: „Donners- tagnachmittag sollte das Betriebsgebände der »Volksstimme« von einer Abteilung SA durchsucht werden. Dabei stellte sich ihr der Inhaber der Druckerei, Georg Landgraf (frü- kerer Stadtverordnekenvorsteher in Chemnitz), mit mehreren Angestellten entgegen Er wurde vom Führer der Abteilung nufgesordert, der Durchsuchung keinen Widerstand entae- genznsehen. Landgraf drohte aber, den Abteilungsführer die Treppe hinunterzuwerfen, und machte dabei eine Handbe wegung, aus der dec Führer offenbar auf einen ernstlichen Angriff schloß. Darauf gab der Führer der Abteilung auf Landgraf zwei Schüße ab, die diesen tödlich verletzten? W MiMiWt oll! »er NW erWW. * Chemnitz. In der fünften Nachmittagsstunde des Donnerstag wurde in Penig die Polizeiwache im Rathaus durch auswärtige SN.-Leute besetzt. Nachdem man etwa 50 kommunistische und sozialdemokratische Parteifunktionäre nnd Stadtverordnete verhaftet hatte, unter denen sich auch der ehemalige zweite Bürgermeister Lübel sowie der Konsum- vereinsgcschäftsstthrer Frenkel befinden, wurde der Ober- polizeikommissar Ibencr seines Amtes enthoben. Zu seinem Nachfolger ist der Polizcihauptivachtmeister Voigt bestimmt worden. In den späten Abendstunden wurden auf dem Marktplatz rote und sctMarz-rot-goldene Fahnen sowie kom munistische Literatur verbrannt. In Mittelsrohna wurde Bürgermeister Schneider (SPD.) seines Amtes enthoben. In Limbach wurde am Donnerstag bei der Besetzung des Rathauses nsm. der Sohn des bekannten Kvmmunistcn- snhrers Grcntz ans der Flucht erschossen. Auch in Limbach wurden zahlreiche Kommunisten und Sozialdemokraten fest genommen. Insgesamt wurden hier 15 Personen verletzt, darunter einige schwer. Außerdem wurden sämtliche Polizei beamte bis aus einen ihres Amtes enthoben. Tie SN. nahm die Polizeigewalt in die Hand. Vie zwWeiWe III Mrzen. Leipzig. lFunkipruch.l Neber die Vorgänge, die sich gestern in Wnrzen bei der Besetzung des GewerkschastsheimS durch SA. abgespielt haben, sind in der Presse Meldungen erschienen, die nicht nur insofern falsch waren, al» sie diese Besetzung aus eine Anordnung deS Kommissars de» Reiches für die Polizei im Lande Sachfen zurücksührten, sondern auch die Tatsache aufpauschten. Zutreffend ist nur, daß e» bei dem Sintresse« der LA. vor dem Gewerkschaftsheim zu einer Schießerei kam, bei der vier Personen verletzt worden sind, und daß die daraufhin alarmierte LandeSpolizei das HanS besetzte und durchsuchte. In diesem Zusammenhang wurden S9 Personen der Kriminalpolizei vorgeführt, die jedoch alle, bi» auf eine, im Laufe de» gestrigen Nachmittag» wieder ent lassen worden sind. zmeiche AintsenWiWen In khenM. * Chemnitz. Wie schon gemeldet, sind auch in Chem nitz am Donnerstag die öffentliche».Gebäude, darunter da» Nathan», die KrciShauptmannsriiast, Amtshauptmannschaft usw. durch die SA. und auch von Slahlhelmleuten beseht worden. Dabei sind auch einige höhere Beamte ihrer Aemter enthoben worden, so der Landgerichtspräsident Ziel, Land- gcrichtsdircktor Asmus, der bekannte frühere Ober staatsanwalt in Freiberg, LanbgerichtSrat Tr. Cohn und Oberstaatsanwalt Richter und ferner von der KreiShauptmannschaft RegiernngSrat Westphälinger, ebenso der sozialdemokratische Amtshauptmann Müller. Ferner sind aus Anordnung deS Reichspolizcikommissars für Sachsen, von Killinger, sämtliche marxistischen und kommunistischen Stadträte und Stadtverordneten ihrer Aemter enthoben wor den. In den Nachmittagsstunden wurden auch bas VerlagS- han» der Chemnitzer „Volksstimme", sowie das VolkShanS durch SA. besetzt. Tie Ruhe in -er Stadt ist nirgends ge stört worden. M VttWtMW IN LiINllM. Dem Chemnitzer Tageblatt zufolge beträgt-die Zahl der in Limbach verhafteten SPD.» und KPD.-Angehörigen etwa 600. Die Verhafteten wurden größtenteils in der Reithalle und in einem SA.-Heim provisorisch untergebracht. Als einer der Verhafteten, der Kommunist Grantz, fliehen wollte, wurde er, wie gemeldet, von einem Hilfspolizisten erschossen. Wie ergänzend bekannt wird, befinden sich unter den in Limbach Verhafteten ein großer Teil der Srankenkaffen- beamte«. Neben die Zahl der Verhafteten wird von der Polizeibehörde in Limbach jede Auskunfterteilung abgelehnt. Wenn di« genannte Höhe von 600 Personen sich bestätigt, be findet sich ein Dreißigstel des gesamten Ortes hinter Schloß und Riegel,' Limbach hat 18 000 Einwohner und ist als kom munistische und sozialdemokratische Hochburg bekannt. Noch ein Kommunist erschossen. * Zschopau. Ein aus der Fahrt von Chemnitz nach Zschopau befindliches Lastauto einer SA.-Standarte wurde am Donnerstag abend vor Gornau beschossen. Die Insassen des Wagens nahmen daraufhin die Verfolgung der flüchten- Sen Schützen auf. Hierbei wurde einer der Täter, besten Name noch nicht feststeht, der aber Kommunist sein dürfte, durch eine Kugel so schwer verletzt, -aß er bald darauf starb. Zwei weitere Personen entkamen im Dunkel der Nacht. Vsr msinrt Du, ßßutti, wie wohl die Geschichte weitcrgeht? Da bin ich selber sehr gespannt! Aber morgen werden wir cS ja misten, denn unser Riesaer Tageblatt kommt ja immer sehr pünktlich. lSo wird das interessante Riesaer Tageblatt täglich von seinem großen Leserkreis erwartet. Wer eS liest, dem wirb es zum täglichen Be, -ürfnis.j UIIMe MmeiM. X Iw en kau bei Leipzig. Bei der Besetzung des DolkSbause» in Zwenkau am Donnerstag abend kam es, wie die Amtshauptmonnschast Leipzig mitteilt, zu einer Schlägerei, bei der auch geschossen wnrde. Dabei wurden 2 SA.-Leute verletzt. Von dem im Zwenkauer Volksbaus untergebrochten Arbeitslager erlitten 4 Mann schwere und 13 leichtere Verletzungen. . Auch bei der Besetzung des KVD.-LokalS „Stadt Leipzig" kam es zu einem Zusommenstoß zwischen Ange hörigen der SA. »nd politischen Gegnern. )( Erfurt. In der vergangenen Nacht wurden einzeln gehende Nationalsozialisten aus Häusern beschaffen. Die von der Polizei angettellten Ermittlungen führten znr Festnahme mehrerer Täter. Ter Haupttäter, ein Kommunist, ist zur Zeit noch flüchtig. Kurze Zeit darauf sielen in einer anderen Straße noch- mals Schüsse. Im Zulammenbang hiermit wurde da« Volksbaus noch in der Nacht einer eingehenden Durch suchung unterzogen. Insgesamt wurden 15 Personen sest- genommen. . „ . )( Merseburg. Im Arbeitsamt Mucheln entstand, wie die Pressestelle der Regierung Mer'eburg mitteilt, am Donnerstag rin Brand. Als Entstebungsurlache wird Brandstiftung von kvuimnnistischer Seite angenommen, weil nationalsozialistische Hausbewohner am selben Tage di« Hakenkreuzfahne gehißt hatten, )l Fürth. In der veigangenen Nacht wurde das Gewerkschaft-Haus des Allgemeinen Deuncken Gewerk- schaitsbnndes 'n Fürtb. in dem sich auch die „Fränkische Tagespost" befindet, vou TIl- besetzt- «WM »kl MAI WklW. Karlsruhe. lFunkspruch.f DaS Staatsministerium hat einstimmig beschlossen, vom Amte zurückzutrete« uub die Geschäfte bis zur Bildung des neueu Ministeriums gemäß Paragraph ö8 Absatz N der badischen Verfassung wmterzn» führen. Der Rücktritt erfolgt, nm einer Umbildung der Regie rung frei Bahn zu schassen. Das Staatsministerium hat weiter beschlossen, den Herrn Landtagspräsidenten zu bitten, daß er den Landtag möglichst bald einberufe mit der Tages ordnung: Entgegennahme einer Negiernngserklärnng. Sus Miller Medialt Mdoteil. Berlin. (Funksvrncb.) Dir heutige Morgen-AuSgabe de» Berliner Tageblattes, wurde, soweit es noch möglich war, beschiagnabmt. Außerdem bat der Pelizeivräsident von Berlin ein «verbot für das Blatt bis zum 13. d. M. einschließlich ausgesprochen. Sie „«MWe Mszellim" verdelen. Köln. (Funkspriich.) Der Oberpräsident der Rbein- previn» bat die in Köln erscheinenden Zentrumsblätter „Kölnische BolkSzeitung" und „Lokalanzeigrr" für Sonn abend, Sonntag und Montag verboten. Milere WIMtivnen. )i H a n n o v e r s ch - M i n d e n. Tic Kriminalpolizei nahm heute in den Wohnungen verschiedener kommunisti scher Eidgenossen Haussuchungen vor, die ganz stark be lastendes Material zutage förderten. Beschlagnahmt wur den Jagdgewehre, Totschläger, Handgranaten, Zündschnur, eine Vorrichtung zur Anfertigung von Munition und hoch verräterische Druckschriften. Bisher wurde» fünf Personen verhaftet und in das UntcrsnchnngsgesängniS zu Göttingen übergesührt. Die Untersuchung wird fortgesetzt. Köln. Die Regieriingsprcssestellc in Köln teilt mit: Auf Grund des Paragraphen 1 der Verordnung des Reichs präsidenten zum Schutze von Volk und Staat hat der Regie rungspräsident die Schließung der Büros der Sozialdemo kratischen Partei, Bezirk Oberrhein und Unterbezirk Köln, im Äolkshause in Köln wegen Gefahr öffentlicher Unruhen angeordnet. il Augsburg. Die Polizei nahm im Verlaufe des heutigen Vormittags eine Reihe von Haussuchungen bei Funktionären und Führern der KPD. und des Reichs banners vor. Insgesamt wurden 57 Funktionäre nnd Führer, die in der Hauptsache der KPD- nngchörcn, in Schutzhast genommen. 4V0W Textil-Arbeiter in Lod; in Streik getreten. * Warschau. Der Generalstreik der Textil-Arbeiter in Lodz und Umgebung bat in deu letzten 2 Tagen saft di« meifte« Betriebe umfaßt. Bis jetzt sind 170 Werte stillgelegt worben. Etwa 4VNV« Arbeiter sind in den Auslland getreten. Den Textil-Arbeitern haben sich 5000 Arbeiter der Kunstseideufabriken angcschlostc». Ilm öen VMMIISWM »er MWOWN MW». Berlin. lFunkspruch.) Unter Bezugnahme ans die mündlichen Verhandlungen hat der Reichsverband des Deutschen Handwerks in einer Eingabe an de» Herrn Reichskanzler den Antrag wogen Gestellung eines Ver trauensmannes für die mittelstündischc Wirtschaft an ent scheidender Stelle und mit entsprechenden Vollmachten wiederholt. Unter Hinweis auf die durch die letzte Reichs« tagSwahl gegebene Bestätigung der Ncichsregicrinig er warte das Handwerk die versprochene Bestellung dieses Vertrauensmannes, damit dieser bei den bevorstehenden wirtschaftspolitischen Maßnahmen seinen Einfluß ausüben könne. Der Reichsverband bittet, ihn über die beabsich tigten Maßnahmen der Regelung im einzelnen zu unter richten. Im gleichen Sinne hat sich der Reichsverband des deutschen Handwerks auch an den Herrn Reichspräsidenten und an den Herrn Neichsminister Dr. Hilgenberg gewandt. Sie s Mei »es Wiiaeis. Da? Schlucken ist eine üble Plage, unter der bi« Menschheit leidet und die zu heilen, sie sich auf das eifrigste bemüht hat. Aber wie Dr. Mano, der leitende Arzt der Mayv-Klinik in Rochester in Minnesota, in einer eingehen den Studie dargelegt hat, gibt cs kaum eine Krankheit, bei der man mehr Hellungsmethoden mit geringerem Erfolg versucht hat als gerade an dem Schlucken. Nach ihrer Ent- stehnngsursache unterscheidet man 5 Arien des Schluckcnsr die infektiöse dauernde, die chemische, die mechanische, die hysterische oder psychische und die unbestimmte Form. Die erste Art, die oftmals epidemisch anftriti, aber nicht al» an steckend gilt, hat wie man meint, ihre Ursache in einer be sonderen Körperbeschassenheit. Sic ist sehr angreisend und kümmert sich weder um Nacht noch Tag, weder nm Patien ten oder Arzt, nm Heilmittel nnd Gebete. Sehr häufig tritt die infektiöse Form deS Schluckens nach einer Operation auf, meist bei Menschen über 45 Jahren. Man behandelt sie mit Serum-Einspritzungen, Vernhignngsinitteln und indem man die Widerstandskraft des Körpers zu stärken sucht. Chemisches Schlucken wird gewöhnlich durch die Neizwir- kung der Nahrung oder der Getränke — besonders von alko holischen — hervvrgernscn: man sucht ihm durch Entleerung des Magens bcizukommen. Meistens aber liegt eine Reiz wirkung vor, die nur durch operativem Eingriff zu beseiti gen ist. Das mechanische Schlucken kann durch ein Geschwür ober eine andere schwere organische Störung verursacht werden, ist aber auch diejenige Form des Schluckens, die nach einer schweren Mahlzeit anftriti. Hier können die alt modischen Hausmittel — den Atem anziihalten, Wasser zu trinken oder die Spitzen zweier Nadeln znr Berührung zu bringen — wirksgm sein. Hysterisches Schlucken scheint eins ausgesprochene Frauenkrankheit zu sein, die besonders im Alter zwischen 18 und 15 Jahren anstritt. Diese Form kann Wochen oder Monate anhattcn nnd die Vebandtnngswcise muß auf seelische Beeinflußung hinzielen. ,sn Fällen, wo keine andere Heilmethode gegen Schlucken Helsen will, greift man heute zu einer Operation dec- Zwerchseünervs, wodurch der Leidende von seinem Uebel befreit wird. »pneise- 0.1 ü -1.00