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Die Danzig-Flieger bei Reichskanzler-Hitler. Reichskanzler Adolf Hitler und der ReichSkommissar für Luftfahrt, Reichsministcr (Doering, empfingen in der Reichskanzlei die Danziger Flieger, die unter dem Leitwort „Danzig bleibt deutsch!" einen Werbeflug durch Deutschland durchführen. Unsere Ausnahme von die sem Empfang zeigt svvrdere Reihe von links) Direktor Dr. Iaster — Admiral Seebohm — RcichSminister Goering — Reichskanzler Adolf Hitler — Professor Vock-Danzig und (Gerhard ZirnaS, der Führer der Danziger Flieger. Bild rechts. Auch das Brandenburger Tor trägt nun die nationalen Flaggen. Das Brandenburger Tor iu Berlin »st seht — wie man aus unserer Ausnahme ersieht — mit der schwarz-weist- rotcn Fahne sowie dem Hakenkrcnzbanner geschmückt worden. Bild unten. Roosevelts deutsche Schulkameraden. In seiner Jugend weilte der letzt neugewählte ameri kanische Präsident Roosevelt mit seinen Eltern in Bad Nauheim und besuchte dort auch die Schule. Seine früheren Schulkameraden haben sich setzt zusammen ausnehmcn und dieses Photo dem Präsidenten bei sei nem Amtsantritt überreichen lassen. Sin Krisenbild auS Hollywood. Die berühmte Filmstadt Hollnwvvd in Amerika ist durch die Finanzkrise in schwerste Gefahr gebracht worden. Sämtlichen Schauspielern ist gekündigt morden, so dan die ProduktivuseinsteUnng in der Filmstadt die Arbeits losigkeit von 75 nun Menschen bedenten wird. Unsere Aufnahme aus dem „Filmparadies" zeigt, das, auch dort schon seit langer Zeit nicht alles Gold ist: arbeitslose Filmkomparsen stehen um Unterstützung zu Tausen den an. Bild darunter: Bilddokument über Polens neuen Vertragsbruch. Unsere Photos, die soeben anS Danzig eingetrofsen sind, illustrieren die neue Bedrohung der Freien Stadt durch Polen: der polnische Truppentranspvrtdampser „Wiljn" liegt auf dem Bilde liukü im polnische» Munitions hasen auf der Westerplatte und landete dort — entgegen den bestehenden Verträgen — 100 polnische Soldaten mit Maschinengewehren und anderen Waffen zur Verstär kung der Besatzung. Als Gegenmasmahmc hat das Dan ziger Polizeipräsidium — wie unsere Ausnahme rechts zeigt — einen Teil der Einwohnerwehr ansgcbote», die als Hilfspolizei mit der Schutzpolizei Stragendkenst versieht. Rundfunk-Programm. Freitag, 10. März. Berlin — Stettin — Magdeburg. S.25: Schulfunk: Symphonie Es-dur von W. A. Mozart. — l5.20: Gesichter der Heimat: Die Altmark. — 15.35: Arien mit obligater Flöte. — 15.5l): Violinmnsik. — 16.15: Wann soll der Arzt am Ring einen Boxkamps abbrechen? — 16.30: Aus Gera: 2rchesterkonzert. — 17.30: Das vergessene Buch. — 17.40: Lau» ienlieder nach Sätzen alter Meister. — 18.10: Das neue Buch. — 18.30: Zeitsunk. — 18.55: Die Funk-Stunde teilt mit . . . — 10.00: Stimme zum Tag. — 10.15: Unterhaltungsmusik. — 19.35: Die Städte in ihrer Bedeutung für eine nationale Reichspolitik iDr. Joses Goebbels). — 20.00: Chorgesänge. — 20.25: Losung. — 20.30: Aus Breslau: Kunersdorf. Hörspiel von Wolfgang Götz. — 21.30: Blasorchester-Konzert. — 22.30: Zeitansage usw. — Danach bis 24.00: Tanzmusik. Könlgswusterhausen. 10.10: Schulfunk: Mr. Morse schreibt in die Ferne. Lehr spiel von Will Tissot. — 11.30: Bäuerliche Keslügelhaltung. — 15.00: Erziehung zur Ehe. — 15.45: Zeitschristenschau. — 16.00: Die Rechtslage der Privatschule. — 16.30: Konzert. — 17.10: Zeitdienst. — 17.30: Der germanische Mensch und sein Gott. — 18.00: Tägliches Hauskonzert. — 18.30: Bom Wesen der sozialen Frage. — 19.00: Der politische Kamps gegen die Kriegsschuldliige. — 19.35: Unterhaltungsmusik. — 20.00: Aus Dresden: Der Dresdner Zwinger. Hörfolge. — 21.20: Aus Königsberg: Chor- konzert. — 22.05: Wetter-. Taaes- und Sportnachrichten. — 23.00: Tanzmusik. IkkÄMl öllelsM. Dresden-Neustadt im Gedenkjahr Augusts des Starken. — Wahltag. — Neue Jugend. tsd. Dresden hat wähl nach nie so reichlich Ursache cum Feiern gehabt, wie im Jahre IWO, dem 200. Todes jalir Augusts des L-tarken, der seine Residenzstadt mit künstlerischem Fciugcsüht und weitschauendem Blick aus einer mittelalterlichen zu einer Stadt der Schönheit, der ännst und Wissenschaft umgestaltete. Wohl waren die Dresdner Bürger ihrem Fürsten damals gram, dessen ver icl wenderische Laune gar zu eigenwillig mit dem Bolls vermögen umging: wir jedoch, die wir das schöne Erbe verwalten, denken anders, dieweil wir ja nicht mehr dar unter zn leiden haben. So wird das Gedenkjahr Augusts oes Starten für Dresden ein wirkliches Festjahr werden. Der Teil Dresdens rechts der Elbe, die Neustadt, tiihllc sich seit einiger Zeit gegenüber der Altstadt sozu sagen benachteiligt. Und wirklich, cs hatte sich da man ches geändert, was dieien Stadtteil zum langsamen Ab- sterben im Getriebe einer Grogstadt zu verdammen schien. Bor dem Kriege gaben die ausgedehnten Kasernenanlagen und das Neustädter Schauspielhaus ein Gegengewicht. Jetzt ist all dies sorkgefalleu, doch hat sich eine Bereinigung gebildet, die bestrebt ist, die Neustadt nach und nach ihrer Lchwestcrstadt gleichzustellen. Natürlich ist diese Bereinigung auch mit rechtem Schwung in die Borbereitnngen zum Gedenkjahr Augusts des Starken ciugetreten. Denn gerade die Neustadt ist es, die dem Jubilar viel zu verdanken hat. Er liest die schöne Hanptstrastc aulcgcn, bante das Japanische Palais VS5 iclmsrre örett mag früher für die Verkündigung amtlicher Bekannt machungen genügt haben. Heute, wo Entscheidungen von höherer Hand sehr ost und in kürzester Zeit bekannt gemacht werden müssen, ist die Zeitung der schnellste und zuverlässigste Nachrichtcnvcrbreiter. In unserer engeren Heimat ist also das schwarze Brett für alle, das Riesaer Tageblatt, nicht nnr allein sür amtliche, auch sür Familien-Nachrichten aller Art. und die fetzige Dreikönigskirchc. August 11. liest darum seinem Baker zum Andenken das grosse Reiterstandbild er richten, das noch jetzt als ein Wahrzeichen der -Ltadl gilt. Und was hat die Bürgerschaft der Neustadt vor, um ihren Patron zu ehren? Allerlei Festlichkeiten, die am 17. Juni beginnen, führen iu die Zeit des Glanzes, der Pracht zurück, werden aber so aufgezogen, dass alle Be wohner daran teiluehmcn können. Im Japanischen Palais wird eine Ausstellung „Neustadt im Wandel der Zeiten" über die Geschichte dieses Stadtteils berichten. Eine histo rische Wachtparade, nächtliche Beleuchtung des Denkmals, ein Fest im Garten des Palais, musikalische Veranstal tungen und kirchliche Feiern folgen. Am 24. Juni finden die Feiern mit einem Fest rm Linckcschen Bad ihren Ab- schlnss. sollte dies alles sein? D nein, die Neustadt regt sich, Neustadt hat Pläne, das einstmals begonnene Werk nun der Zeit gemäss fortzusctzen. Das Königsufer soll als breite Avenue ausgebaut werden. Das ehemalige Wackcrbarllö sche Palais soll zu einem .Konzerthaus im grostcu Stil gestaltet werden und der Neptunbrunnen aus dem Garten des Fricdrichstädtcr Krankenhauses den Palaisgarlen zieren. Nun aber noch einen Blick in die Vergangenheit! Wahlsountag in Dresden. Mit unbeweglichen Gesichtern patrouillieren erprobte Polizeibeamte gleich Inseln dec Ruhe im brandenden Verkehr vor den Wahllokalen, und die neugebackenen Hilfspolizisten sind sich trotz ihrer etwas verbrauchten Polizcimäntel der neuen Würde und Pflicht stolz bewusst. Alt und jung strömt zur Urne. Da bringen sie gar einen Kranken im Auto heran. Junge, starke Arme tragen ihn zur Wahlurne, und er nickt dank bar. Sb solche junge starke Arme ihm nun auch die Sorgen vom Herzen nehmen werden? Jugend, ausrechte Jugend! Schon fühlt und erkennt man den Unterschied gegenüber dem Verfall des letzten Jahrzehnts, der sich immer deutlicher bemerlbar machte und manchen denkenden Menschen zu der bangen Frage veranlagte „WaS soll aus all den Kulturgütern werden, an deren Ausbau auch wir ein Leben hindurch möge arbeitet haben?" Ein Umschwung ist ciugelreteu, ein Um schwung zum Guten! Manche sagen, zum Altmodischen. Aber das stört denieuigeu nicht, der erkannt hat, dast Moral und Sitte niemals ins alte Eilen gehören und im mer ihren Glanz behalten wie echtes, lauteres Gold. Auch im öffentlichen Leben macht sich dieser Umsclwung schon bemerkbar. Höflich tritt hier ein innger Manu zurück, führt ein anderer dort den Blinden hilfsbereit über die Strasse, macht ein dritter freundlich der Dame im Straf,eu bahuwagen Platz. Solche neue Jugend ist wie ein Morgenrot, das einen guten Tag prophezeit. Mögen solche Hoffnungen sich ver wirklichen! Regina Berthold..