Volltext Seite (XML)
Der weltgeschichtlich« Tag des deutschen Wählers. An der Hand de« Wähler» liegt heute Deutschland» Ge- schick. Nein, mehr noch, sofern es ein Mehr geben kann als das Schicksal des Vaterlandes. Der Wähler, der Einzel- deutsche macht heute nicht nur deutsche Geschichte, sondern di» Weltgeschichte nimmt vom b. März 1933 an einen anderen Lauf, wenn die Entscheidung dieser Wahl so fällt, wie sie fallen muß. Ganz sicher kann und wiÄ> durch die Wahl, wie sie auch ausgehen mag, das Rad nicht mehr zurückgedreht werden, dem Papen im ver gangenen Eomnier den entscheidenden Stoß nach vorwärts gab, dessen Lauf in der Aera Schleicher dann zwar noch ein mal abgebremst, aber nicht mehr aufaehalten werden konnte, und das am 30. Januar 1933 den letzten Schwung erhielt. Wer am Wähler liegt es, diesem Rade neuen Antrieb und neue klare Stetigkeit der Richtung zu geben. Roch scheint man hier und dort rundum in der Welt, hi« und da vielleicht sogar auch noch in Deutschland, abzu- warte« und zu prüfen, wie sich die deutschen Dinge ent wickeln werden. Der b. März wird der letzte Tag dieses Wagens sein. Der 5. März wird allem Zandern, allem Zu rückbalten und aller Ungewißheit für alle Zeiten ein Ende machen und wird beweisen: DiedentschcFrontsteht, und niemals mehr wird sie ins Weichen kommen. Der 8. März wird zeigen, daß Richtung und Weg der deutschen Staatsführuno für immer unabänderlich festgelegt sind auf de« Kurs eindeutig nationaler Politik. Auf der Gegenseite Bolschewismus, auf unserer Seit« Nationalismus — das sind die Fronten, die es allein noch gibt. Auf der Gegenseite Zerstörung aller Kultur — auf unserer Seite Schutz für Christentum, für Schule und Fa- Wüie, für deutsche Kunst und deutsche Wissenschaft, für deutsche Art und Würde. Auf der Gegenseite das Chaos — »mf unserer Seite Ordnung und Ausbau, Arbeit und Ge» Tätigkeit. Für da» eine oder das andere heißt S«ftch heute zu entscheiden. Ein Zwischending, ein Kom promiß, ein Ausweichen gibt es nicht mehr. Für Christentum und Staatserhaltung — das ist der W»k, mit dem die Kampffront Echmarz-Weiß-Rot in die Wayilschlacht zieht. Er sagt und umfaßt alles, was das nalwnale Deutschland wollen kann und muß. Der Staat muß wieder mit christlich « m Geiste erfüllt und er muß erhalten werden. Und den Staat erhalten — das heißt: ihn aus allen Fesseln von Versailles befreien, ihm sÄn, Ehre wiedergeben, ihn gegen die bolschewistischen und alle sonstigen ordnungzersiörenden Gefahren zu schützen, fein« Wirtschaft aus der vernichtenden Not der bisherigen Zeit herausreißen und ihn zur sozialen Heimat für alle seine Stände und Schichten machen. Das sind die Ziele der Kampffront Schwarz-Weiß-Rot. Da» ist ihr Ruf — er wendet sich analle! Die Zeit des Parlamentarismus, die Zeit der Parteien ftt vorbei, muß vorbei sein mit dem b. März. Keine Stimme deshalb bei der heutigen Wahl den Parteien — jede Stimme der Ueberwindung de» Partei gedankens, der Ueberwindung des Parteistaates, der Ueberwindung der Parteiinteressen und der Parteizerrissen- heitl Jede Stimme der Liste, in der diese Ueberwindung symbolisiert und verwirklicht ist, der Liste b, der Liste der Kampffront Schwarz-Weiß-Rot! In dieser Liste stimmt ihr nicht für Parteien, die nach Mnn- datszahl und Wählermasse das Recht an der Leitung der Stoatsgeschäfte verteilen, sondern in der Liste 8 stimmt ihr kür Manner, die durch Tat und Leistung bewiesen haben, Paß sie befugt und berufen sind, das deutsche Schicksal zu Allerer Zukunft zu lenken. Denkt am k. März 1933 daran, baß eure Kinder und Enkel einst in der Geschichte darüber urteilen, wie ihr die euch an diesem Tage gestellte historische Aufgabe gelöst habt! Denkt daran, daß es wahrhaftig heute um Höheres geht, als nm die Abgeordnetenzahl von Parteien! Wählt diesmal nicht Parteien, sondern wählt Papen, den Be freier aus der Herrschaft der Novembermächte, wählt Huaenberg, den Führer der nationalen Wirtschaft, wählt Erldte, den Soldaten der Front und der vordersten Linie — wählt die Kampffront Schwarz- Wei ß-Rotl Wählt Liste 5! «»!»« »i »le V»«.»«^e»er Der Deutschnationale Handlungsgehilfen-Verband, Gau «Sachsen, fordert in einem Aufruf seine junge Mannschaft auf, fflch sofort der Sächsischen Regierung für den Hilfspoli- »eidienst zur Verfügung zu st eilen und sich die- serhalb bei den Polizeidirektionen oderBürgermeisterümtern zu melden. Begründet wird die Forderung mit dem Hinweis darauf, daß in Sachsen die Gefahr eines bewaffneten Auf- Kande-i kommunistischer Terroristen besonders groß und es deshalb Pflicht der nationalen Bürgerschaft sei, der Ordnung mit allen Kräften zur Seite zu stehen. Ferner hat der DHV, Gau Sachsen, telegraphisch die Reichsregierung gebeten, die schwerbedrängten sächsischen Wirtschaftsgebiete bei der Verteilung kostenloser Lebensmit tel an Arbeitslose mitzuberücksichtigen. Reichsregierung gegen Kürzung der Tariflöhne. vdz. Berlin. Wie von zuständiaer Stelle mitaeteilt wird, hält die Reichsregierung die Kürzung der Tarif- kühn«, wie sie letzthin mehrfach verlangt oder vorgeuommen worden ist, wirtschaftlich für unfruchtbar. Das Kabinett wird sich am Dienstag mit dieser Frage beschäftigen. Thälmann verhaftet. vdz. Berlin. Am Freitag ist es der politischen Polizei gelungen, auch den bekannten Koinninnisienftthrer Thälmann zu verhaften, der mehrsach kommunistischer Kandidat bei der Reichrpräsidentenwahl gewesen ist. Scharfes Vorgehen gegen Rundfuntstörer. * Berlin Amtlich wird mitgcteilt: Die Versuche in der letzten Zeit, Kundgebungen der Reichsregierung im Mundfunk zu stören, haben Anlaß zur größten Wachsamkeit gegeben. Insbesondere wird aut das schärfste eingegriffen »erden, wenn absichtlich zum Zwecke der Störung des Rundfunks elektrische Anlagen in Betrieb gesetzt oder Störungen durch Rückkoppelung hervorgcruicu werden. Handlungen dieser Art werden nach dem Gesetz über Fern meldeanlagen mit Gefängnis bestraft. Kreuzer „Köln" nach Australien unterwegs. * Berlin. Kreuzer „Köln" ist am Donnerstag ans Sabang tNiederläudisch-Jnsieii) ansgelauien und bat die Fahrt nach Freemantle «Australien) ««getreten, wo das Schiff am 11. März eiutreffen wird. „Unsere Geduld ist erschöpft r" M-MemiWn m Ilemth Sder veMimts LesiMk SWkheit. Berlin, 3. März. In der heute erscheinenden Rüm mer der Zeitschrift „Volk und Reich" veröffentlicht der Reichsautzenminister von Reurath einen Artikel über Deutschlands bedrohte Sicherheit. Der Minister beschäftigt sich in dem Artikel zunächst mit dem französischen Dicherheitsplan, -en er mehr einen Sicher heit»- als einen AbrststungSplan nennt. Das Wenige, waS er an Abrüstungsvovschlägen enthalte, sei unpräzise und an die Evfüllung von weitgehenden frauzösisckxn politischen Sicherheitsfovderungen gebunden. Diese SicherHeitSforde- rirngen seien nicht der Ausdruck einer etwa vorhandenen politischen oder militärischen Bedrohung Frankreichs, denn eine solche existiere nicht. „An nnd für sich", fährt der Minister fort, „ist nichts dagegen einzuwenden, daß im Zu sammenhang mit -er Abrüstungsfrage SichcrheitSsorde- rungen gestellt werden. Auch Deutschland ist mit Sichcvhcitsfvrderungcn auf die Abrüstungskonferenz gegangen. Die deutsche Sicherheits forderung lautet: Gleiche Sicherheit für Deutschland wie für alle anderen! Durch seine einseitige Abrüstung ist Deutschland in einen Zustand höchster nationaler Unsicherheit versetzt wor den. Es besitzt ein kleines, die modernen Waffen entbeh rendes Heer von 100 000 Mann ohne Reserven. Im Kriegs fälle würde Frankreich mit feinen Bundesgenossen dem 100 000-Mann-Heer Deutschlands rund 10 Millionen ausge bildete Soldaten gvgenttberstellen können. Dieser ungeheuren zahlenmäßigen Ueberlegcnheit ent spricht eine noch größere ans dem Gebiet der Bewaffnung. Die vielleicht entscheidendste Waffe des modernen Krieges, die Luftwaffe, ist Deutschland völlig verboten. Die militä rische Unsicherheit Deutschlands ist also erschreckend. Die Abrüstungskonferenz hat allzu lang« und allzu aus schließlich französische Sicherheitswüusche zum Beratungs gegenstand gemacht. Aber wir werden den Sicherheits anspruch, wie ihn jede Station als ein ewiges Recht besitzt, vielleicht bald noch deutbickxr zum Ausdruck bringen müssen. Die französischen Sicherheitsforderungen sind immer wie der mit den sogenannten drei Invasionen begründet worden. Ich will nicht auf die Schuldfrage bei diesen drei Jnvasio. nen eingehcn. Aber wieviel Invasionen hat Deutschland in den Zeiten seiner nationalen Schwäche erlebt? Niemand kann, so schließt der Artikel, ein größeres Interesse an der Fricdcnssichcrung durch Abrüstung, an praktischen Erfolgen der Abrüstungskonferenz haben, als daS deutsche Volk. Die deutsche Forderung für die Ab rüstungskonferenz heißt deshalb nach wie vor: Abrüstung der hochgerüstcten Staaten, Rüstungsausgleich zugunsten der bereits nbgerüstcten, gleiche Waffen und gleiche Wehrfrei heit für alle! Wir werden uns durch keinerlei Verschiebung der Debatte auf Nebengleise, durch keinerlei Erörterung über völkerrechtliche Sicherheitskonstrnktionen von der für «nS alles beherrschenden Tatsache abdrängcn lassen, daß daS ab gerüstete, von hochgerüstcten Nachbarn umgebene Deutsch land der elementarsten Voraussetzungen militärischer Sicher heit entbehrt und daß diese Voraussetzungen ans sedcn Fall bald geschaffen werden müssen. Seit über zwölf Jahren warten wir vergeblich daraus, daß die hochgcriistete« Staaten ihre feierlich übernommene Verpflichtung zur Abrüstung er füllen. Unsere Gednld ist jetzt erschöpft." Scheitern der Abrüstungskonferenz? KMMW über AmsietzM »er MMdestMe srüllos vertagt. Schasse KrttSmW MMs gegea sie vesschlemngsiakttk. - zenvessan antwortet erregt. * Genf. Auf der Abrüstungskonferenz kam cs am Freitag zu einer hochpolitischen Sitzung, die zu einem scharfen Zusammenstoß zwischen Nadolny und Henderson führte. Der Hanptausschuß nahm mit SO Stimmen gegen die Stimmen Deutschlands, Oesterreichs nnd Ungarns bei zahlreichen Stimmenthaltungen einen französischen Antrag an, wonach die Entscheidung über eine Herabsetzung der Trnvpcnbestände fristlos vertagt wirb. Paul-Vonconr gab im Namen seiner Regierung die Erklärung ab, daß Frankreich zu einer Herabsetzung der Trnppenbestände erst Stellung nehmen könne, wenn 1. die neuen in das Abrüstungsabkommcn aufzu nehmenden Sicherheitsgarantien, insbesondere der europäische Vertrag gegenseitiger Hilfeleistung, angenommen seien: 2. wenn die Entscheidung über die Zusammensetzung der Armeen, insbesondere der privaten Wehrvcrbändc und der Polizei, gefallen sei. Botschafter Nadolny gab nach der Abstimmung eine vielbemerkte Schlußerklärung ab: Die deutsche Negierung stelle mit tiefster Enttäuschung fest, daß wieder eine bedeutungsvolle Gelegenheit verfehlt worden sei, ans dieser Abrüstungskonferenz über eine wahr haste Abrtistungsmaßnahme zu entscheiden. Nach einjährigen Verhandlungen habe die Konferenz noch immer nicht Maß nahmen beschlossen» um die Rüstungen der Welt um einen Soldaten, einen Tank, ein Kriegsschiff oder ein Militärflug zeug zu vermindern. In keiner einzigen Entschließung be finde sich auch nur der leiseste Hinweis auf eine ziffern mäßige Herabsetzung der Rüstungen. Die deutsche Regie, rung bedauere diese Arbeitsmethode, die die Konsereuz immer mehr von dem eigentlichen Ziel entferne und ein praktisches Ergebnis der Arbeiten unmöglich mache. Nadolny verlas den ersten Satz der Abrltstnngsbotschast HooverS vom SS. Juli 1»8S. Neun Monate seien seit dieser Botschaft verflossen, ohne daß die Konferenz ihrer Aufsorderung ge folgt sei. Gr sehe sich verpflichtet, der Konferenz seine größ ten Befürchtungen über den gegenwärtigen Stand der Ab ¬ rüstungskonferenz znm Ausdruck zu bringen. Die Konsercnz entziehe sich ihrer Hauptaufgabe, der wirksamen Herab setzung der Rüstungen der ganzen Welt. In großer Erregung erhob sich Henderson und lehnte in scharfem, fast grobem Ton die deutsche Auffassung gb. Er sei nicht in der Lage, die Erklärung Nadolnys mit Still- schweigen zu übergehen. Er wolle jetzt nicht die Frage be- rühren, auf welche Ursache die Vertagung der Konferenz im vorigen Jahre zurückzuführen sei. Keine Regierung habe jedoch das Recht, Steine aus die Konferenz zn werfen oder anderen Ncgierustgen Vorwürfe zu machen. Unter leb hafter Zustimmung Paul-Boncours erklärte Henderson, die Weltpresse dürfe sich nicht von den Erklärungen Nadolnys beeinflussen lassen, dürfe nicht verzweifeln und müsse viel- mehr der Konferenz weiterhin zur Erreichung des großen Zieles behilflich sein. Der Rede Hendersons, die von dem Saal mit großer Spannung augehört wurde, solgte stürmischer Beisall. Nadolny erhob sich zu einer kurzen Erklärung, „dankte" Henderson für seine Worte und betonte, die Entscheidung über die KricgSmaterialfrage würde hoffentlich nicht in gleicher Welse fristlos vertagt werden. Er gab der Hoffnung auf baldige weitgehende politische Ergebnisse der Ab rüstungskonferenz Ausdruck. Präsident Henderson hob daraus die Sitzung aus. In den vorhergehenden Verhandlungen hatte der Haupt auSschuß einen französischen Antrag angenommen, wonach die privaten Wehrverbände und die Polizei bei der end gültigen Festsetzung der Truppenbestände der einzelnen Länder voll mit berücksichtigt werden sollen. Ans deutscher Seite erübrigt sich jeder Kommentar zn diesen Vorgängen, die die deutschfeindliche Atmosphäre in der Konferenz nur allzu deutlich beleuchtet. Die sristlose Vertagung einer der großen grundsätzlichen Fragen der Ab rüstung erhellt zur Genüge den außerordentlich kritischen und völlig hoffnungslosen Stand der Abrüstungskonferenz. WM SWMIM In KW. Nationalsozialisten und Polizei von den Dächern deschossen. * Köln a. Rhein. Gestern abend gegen 20 Uhr kam es in Köln in der Elsaß-Straße zu einem schwere« politische« Zusammenstoß. Ein Zug Nationalsozialisten, begleitet von einem PolizeimanuschastSwagen, durchzog diese Straße, die tn einem der besten Wohnviertel der Innenstadt liegt, aber von vielen Kommunisten bewohnt wird. In der Straße herrschte zuerst eine ausfallende Ruhe, doch wurde plötzlich, wie ein Augenzeuge berichtet, ans den Häusern nnd vo» de« Dächern herunter mit Pistolen, Maschinenpistolen und schweren Schußwaffen auf den Zug geschossen. Auch sollen Handgranaten geworfen worden sein. Die Polizei leuchtete die Dächer ab und konnte die Schützen im Anschlag sehen. Sie eröffnete sofort das Feuer und wurde nach kurzer Zeit durch ein außerordentlich starkes Polizeiaufgebot, das nun mehr auch mit schweren Massen eingriss, verstärkt. Nach längerem Schießen trat soweit Ruhe ein, daß die Polizei au die Durchsuchung der Häuser gehen konnte. Welche Folgen der Angriff aus den Zug der Nationalsozialisten und seine Abwehr hatte, läßt sich noch nicht scststellen. Eine amtliche Darstellung liegt noch nicht vor. In einem Umkreis von etwa 15 Straßen wurde der ganze Verkehr durch ein großes Polizei- und Hslsspolizeiaufgebot abgesperrt. Die aus dem angrenzenden Altstadtviertcl in das betreffende Gebiet ein mündenden Straßen waren mit Schutzpolizei besonders stark besetzt. AW si Welöms ZeuerSdessall. * Dnsscldor f. Als Freitag abend gegen 2! Uhr ein gröberer SA.- und SS.-Zug im Stadtteil Flingern die Vehrciistraße durchzog, fielen plötzlich aus den Häusern bezw. von den Dächern Schüsse, die sofort von einer Gruppe initmarschierender HilfSpvlizci erwidert wurden. Es ent stand eine wilde Schießerei. Die Zahl der gefallenen Schüsse scheint mit 500 bis 700 nicht zu hoch gegriffen. Der Zivilpersonen, die den Zug begleiteten, bemächtigte sich eine Panik. Alles stob auseinander, warf sich zu Boden oder flüchtete in die Häuser. Mehrere Personen sollen verletzt worden sein. Genaues kann jedoch im Augenblick noch nicht gesagt werden, zumal noch eine amtliche Darstellung über die Vorkommnisse fehlt. Ob Personen getötet worden sind, steht ebenfalls noch nicht fest. Auflösung der Sozialistische« Arbeiterpartei. * Berlin. Der Vorstand der Sozialistischen Arbeiter partei bat in ieincr Mehrheit beschlossen, seinen Anhängern die Liauidieruug der Partei und de« Uebertritt zur Sazial- demvkrattschen Partei »n rmpsihien. Sie WWW WieriM öWW znMMM. "Wien. Wie die Wiener ReichSpost nach einem Eigen bericht aus Agram meldet, ist das südslavische Ka binett Srjchktsch z u r ü ck g e tr e t c u. Dieser Schritt werde mit der Niederlage des Ackerbauministers Demetro- witsch begründet, der bekanntlich im Ausschuß deS Par laments mit einer Gesetzesvorlage zur Seguestierung privaten WaldbesißeS in der Minderheit geblieben ist. Zunächst verlautete, daß der Rücktritt des Äckerbaumini- stiers nich^t angenommen werde. Nun habe sich aber die gesamte Negierung mit Demetrvwitsch solidarisch erklärt. In Agramer politischen Krei sen halte man cs aber für unwahrscheinlich, daß die Regie rung in der gegenwärtigen, so kritischen Lage auS einem verhältnismäßig unbedeutenden Grunde zurückgetrcten sei. Man vermutet, daß die Studeutcukuudgebungen in Agram, die daun auch auf Belgrad uud Laibach Über griffen, einen Einfluss auf die Entschlüsse der Regie rung ciüsgeübr hatten. Als aussichtsreichen Kandidaten für die Nachfolge Srschktsch neune man den bisherigen Aussenminister Jektitsch, der aiS ehemaliger .Hofminister das besondere Vertrauen deS Königs geniesse und mit dem früheren Präsidenten General L-iwkowitsch verschwägert sei. ötlMtMss! M lllleil MWll MWlkll. " Warschau. Au sämtlichen polnischen .Hochschulen ist die seit längerer Zeit vorbereitete Streikbewegung der natronaldemokratischeu Studentenschaft, die sich vor allem gegen das neue .Hochschulgeseß richtet, zum Ausbruch ge kommen. Die Studenten streiken sowohl au dec Uni versität wie an der Technischen Hochschule in Warschau, ferner in Krakau, Lemberg, Posen und Wilna. In War schau kam es zwischen streikenden und regierungsfreund lichen Studenten zu Zusammenstössen, wobei mehrere Hochfchüler verletzt wurden. Die Vorlesungen wur den eingestellt. In Lemberg musste die Polizei gegen demonstrierende Hochfchüler mit dem Gummiknüppel vor gehen. In Krakau wurde» 27 .Hochschüler verhaftet. Der überwiegende Teil der polnischen Prvfessorenschaft steht offen in Sympathien auf selten der streikenden Studenten, Reichswehrauto verunglückt. s< Londsberg. Auf der Staatsstraße beim Stitlerbof verunglückte ein Kraftwagen der Reichswehr, der auf der vereisten Straße ins Schleudern geraten war. Der Wagen überschlug sich und stürzte einen Abbang hinunter. Ter Feuerwerker Bayer! wurde »etütet, «in Unterwachtmeister schwer verletzt.