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- Erscheinungsdatum
- 1933-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193303046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330304
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330304
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
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Jahr
1933
-
Monat
1933-03
- Tag 1933-03-04
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Monat
1933-03
-
Jahr
1933
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nach MMiW vm 2S0« LllMmllelleii In MM Berlin, lFunksprncb.s Ta ru Ottern 1933 in der Volktztcknle mit einem Anwachsen der Schulkinderzahl und nut einer Steiaernng des Stnndenbcdarfs zu rechnen itt, wird die vreußi'che NnterrichtSverwaltung der Lage durch eine vermekrte Beschästiktiing "on Uetir'rniten Rechnung tragen. Ter Staat wird zu Ostern 1033 2!»0O Hilfs- ledrerftrllen ne» schaffen und in diese Stellen Schulamts- bewecder eiubecusen. Leutichcs Beileid zum (-rdbeben in Japan. Berlin. tFnnksprnch.) Anläßlich des Erdbeben- unglücks in Japan l>at der dcinsche Botschafter in Tokio, Dr. Vvretzsch, der javanischen Negierung das Beileid der Neichsregiernng ausgesprochen. Neichsminister Freiherr von Neurath hat dem hiesigen japanischen Geschäftsträger, Botschaftsrat Fnjii, ebenfalls seine Anteilnahme zum Aue» druck gebracht. Deutsche Verluste oder LLäüeu und nicht gemeldet. aleick,4all» M't tun, sich zur Maikäf-rvertilgung zu rNjren, über die eine Anleitung »an der oben genannten Dienst stelle gegen Einsendung bei einfachen Briefportos bezogen werden kann. * Z c i t h a i n - L a g e r. Tie Kampffront Schwarz-Weitz-Not veranstaltete gestern in Zeithain- Lager eine Kundgebung mit der Parole: „Ter Weg zu Arbeit und Brot". Ter Ncdncr, Bergarbeiter Nentzsch, wies durch schlagende Beispiele nach, ivie die 17 Parteien seit 1918 weder ihr Versprechen, Arbeit und Brot zu beschaffen, eingehakten, sondern im Gegenteil durch die Klaffenkampsparole Arbeitslosigkeit nnd Verelendung herbeigesübrt haben. Die nationale Negierung hat sich zum Ziel« gesetzt, innerhalb 4 Jahren durch Einführung eine? Leistungslöhne-, der rentablen Siedlung, der Drosselung unnötiger Einfuhr und der Wicderanfstellung des deutschen Heeres Arbeit, Brot und anständige LebrnSbedingnngen für jeden deutschen Arbeiter zn beschaffen. ES gilt deshalb, den verantwortungsvollen Männern der nationalen Front, Reichskanzler Hitler, Hugenberg, von Papcn, Seldte, am ö. 8. ihre Stimme zu geben. Anschließend setzte sich der Vor- sitzende der Dentschnationalen Volksvartei, Nicsa, mit dem Inhalt eine- Flugblattes der Deutschen VolkSpartci aus einander. Anschlietzend bemerkte er, datz die Deutsche Volkspartei kein Garant einer nationalen Regierung sei. Wer aber eine solche wolle, könne nur der Liste 5 feine Stimme geben. Ter BezirkSlührcr Rudolph im Stahl- beim, B. d. F., ries zur Arbeitsbeschaffung im Rahmen brr Volksgemeinschaft im Geiste derjenigen Zusammengehörig keit der KamerabschaftSverbunbenheit auf, wie sie im Kriege die Kameradschaft beS Schützengrabens geboren hat. Die lst gewährleistet durch unseren Führer, den jetzigen Arbeit?» Minister u. Minister der Jugenbertüchtigung Franz Seldte. Sämtliche Ausführungen erweckten bei allen Anwesenden »oll« Begeisterung. Der Gesang des Deutschlandliedes be- fchlotz die von meisterhaften Musikdarbietungen der Kapelle Herklotz-Zeithain umrahmte eindrucksvolle Kundgebung. — Der Sinn: „Jede Stimme der nationalen Regierung zum Weg für Arbeit und Brot". —n. l>t. Peritz. Füchse verraten ihre Anwesenheit. Durch den Schnee, wo sich eine Fährte zeigte, gelang es einem hiesigen Landwirt, die Anwesenheit von Füchsen festzu stellen. Dieser benachrichtigte den Jagdpächber von seiner Wahrnehmung. Da aber der Hund, der in den Bau ge schickt wurde, blutig gebissen wurde und die Insassen nicht herausbrachte, stellte der Eigentümer des Feldgrund stücke- eine Falle auf mit dem Erfolg, datz. es ihm gelang, einen guten Fang zu tun, und den Rüde unschädlich zu machen. dt. Wülknitz. Ein tragischer Unfall ereignete sich hier am Montag. Die Ehefrau D. hatte Futter gekocht nnd den Dovf soeben aus dem Ofen genommen nnd unten abgestellt. Während das 3 jährige Söhnchen mit dem Großvater spielte nnd rückwärts laufend diesem zuwinkte, stürzte cs rücklings in den kochenden, brühenden Topf. Hierbei zog sich das Kind so schwere Verbrühungen zu, daß es gestern von seinen irdischen Qualen erlöst wurde. Der so schwer heimgesuchten Familie D. wendet sich allge meine Teilnahme zu; es war ihr einziges Kind. * Kö tz f chen brv d a. 40 Jahre Fahrgast. Am 1. März waren 40 Jahre vergangen, feit der in Kötzschen- bvoda wohnhafte Subdirektor Paul Zschoch täglich mit der Eisenbahn von Kötzschenbroda nach Dresden fährt. Seit vier Jahrzehnten löste er regelmäßig «ine Adonats- karte. Aus diesem Anlaß hat die Reichsbahndirektton Dresden dem Jubilar ein Glückwunschschreiben und eine kostenfreie Monatskarte für den Monat März überreick-en lassen. * Dresden. Zum Verbot der Dresdner Volks zeitung. Das am Donnerstag vom Dresdner Polizeipräsi dium ausgesprochene Verbot der Dresdner Volkszeitung bezieht sich auch auf die Freitaler, Freiberger und Pirnaer Volkszeitung. * Freital. Kinderheim — nicht Parteiheim. Die hiesige Polizeiverwaltnng hat einen Teil des hiesigen Kinderheims der Internationalen Arbeiterhilfe geschlossen und seine Benutzung für varteivolitisck^e Zwecke verboten. Da- Heim darf in Zukunft nur noch als Volksküche be nutzt werden. Bisher war das Kinderheim mehr ein Ver sammlungsort als ein für Kinderbclreunng geeignetes Haus. Die Schließung erfolgte vor allem deshalb, weil es bei dem Charakter des Heims der Polizei unmöglich war, die genaue Durchführung des Versammlungsverbots für die KPD. vom 1. März zn beobachten. * Langenhennersdorf. Einbruch in eine Post stelle. In der Nacht zum Freitag wurde die hiesige Post> hilssstelle von Einbrechern heimgesucht. Sie erbeuteten eine kleine Geldkassette, die einen geringen Geldbetrag enthielt. Außerdem entwendeten die Täter ein Amts siegel und kleine Postwertzeichen. * Lau en stein. Tödlich verunglückt. In der Nacht zum Freitag stürzte der Rechtsanwalt nnd Notar Hiiners- dorf auf dem -Heimwege infolge der Glätte in den neben der Straße fließenden Mühlgraben. Er ertrank, ehe ihm Hilfe gebracht werden konnte. * Bischofswerda. HilsSpolizei. Hier wurden zur Bewachung der Anlagen der städtischen Wasserleitung, der Betriebswerke mit Gasanstalt, des Postamtes unv. etwa 40 Mann Hilsspolizei, ans SA.-Leuten und Stahlhelm bestehend, eingestellt. Wie verlautet, sind mehrere hie sige Führer der KPD., sowie solche aus den benachbarten Orten verhaftet und nach Dresden gebracht worden. * Neukirch. Der Tod auf dcu Schiene«. Am Don nerstag früh wurde hier auf dem Bahnkörper die Leiche des 20 Jahre alten Webers Martin Sauer ansgefnnden. Ter Kopf war vom Rumpfe getrennt. Sauer hat sich ver mutlich aus Schwermut vom Zuge überfahren lassen. * Zittau. Natürlicher Tod ober neues Verbrechen? In der Nacht zum Freitag wurde auf der Inneren Weber stratze -er in den 5Nev Jahren stehende Bücherrepiwr Kurt Flechsing aus Zittau von dem Führer einer Mictkraft- droschkc aus dem Bürgersteige liegend tot anfgcfnnden. Flechsing wies an der linken Schläfe eine kleine Wunde auf. Die Leiche Flechsing« wurde nach der hiesigen Fric-Hofsüalle gebracht. Noch in der Nacht gingen Gerüchte in der Stadt um, >datz ein neues Verbrechen vorliege. Irgendwelche An haltspunkte für die Richtigkeit dieser Ansicht haben sich jedoch nicht ergeben. Die kleine Wunde Flechsings an der Schläfe konnte nach übereinstimmenden Meinungen weder von einein Schutz noch von einer Stichmasse hcrrühven. Mehr Wahr scheinlichkeit hat die Lesart an sich, daß der Bücherrevisor Flechsing plötzlich von einem Herzschlag getroffen worden ist, doch müssen alles Nähere die sofort cingcleitcten Unter suchungen ergeben. * Zittau. Ein rrm Jahre altes Skelett. Wir berich teten kürzlich von der Auffindung eines Skeletts im benach barten Rohnan, das anscheinend von einem im 7jährigcn Kriege gefallenen Soldaten hcrrMr-te. Wie die jetzt ange stellten Untersuchungen des Zittauer MUnzfachverstänbigen Friedland ergeben haben, Ist das Skelett wahrscheinlich wesentlich älter. Tie bei dem Skelett Vorgefundenen Mün zen sind als ein polnischer, unter König Sigismund I. im Jahre 1508 geprägter halber Groschen und ein sog. „Malen groschen^ von Kaiser Matthias, König von Böhmen, aus dem Jahre 1818 identifiziert worden. Da die spätesten Stücke dieser Sorte unter Ferdinand Ik. nnd III. in der Münzstätte Breslau im Jahre 1881 ausgeprägt morden sind, darf angenommen mcrden, dan das Skelett einem im Sojähriacn Kriege gefallenen Soldaten gehört. FenlUMMW I« Mimten. Die Nachrichtenstelle der Oberpostdirektion Dresden teilt mit: Beim Ban neuer Gebäude gilt es als selbsh- verständlich, daß Wasser-, Gas- nnd Lichtleitungen zweck- müßig untergebracht werden. Sie werden meist unter Putz oder in besonderen Aussparungen des Mauerwerk» geführt. Dabei wird die Führung so gewählt, daß die Leitungen die VerbrcmchLstclle ans dem kürzesten Weg« erreichen. Cs wird dagegen selten darauf Bedacht genom men, für die Unterbringung der Fernsprechanlagen in gleicher Weife zu sorgen. Die Drähte und Kabel nach den Fernsprechstellen müssen auch in neuen Gebäuden meist iroch an den Wänden angebracht werden, die Znsührungs- lertungen an der Außenseite der Eie bände, wo sie dem Einflüsse der Witterung prei'Sgegeben sind, die Innen leitungen oberhalb des Putzes der Wände, wo sie der Sicht, den Zugriffen Unbefugter nnd Beschädigungen au-gesetzt sind. Die Anbringung, noch mehr aber die Wiederabnahnve bei Entfernung oder Verlegung von Leitungen und Mauer- durchbniche führen Beschädigungen der Wände herbei, an denen die ausgebesserten Stellen fast stets sichtbar bleiben. Diese Ucbelstände köimten beim Bau Treuer Gebäude vermieden werden, wenn di« baulichen Maßnahmen von vornherein auch auf die in den Gebäuden unterzubringen den Fernsprechaulagen ausgedehnt würden. Dies trifft namentlich zn auf Verwaltung--, Geschäft»,lebünde, Frem- denhöse usw. Auch bei Um- und Erweiterungsbauten können in geeigneten Fällen die erforderlichen Maß nahmen getroffen werden. Die zweckmäßige nnd störungsfreie Führung der Lei tungen liegt sowohl im Belange der Telegraphenvcrwal- tung als auch der Auschlnßnehmer. Bei einer nach den angegebenen Gesichtspunkten eingerichteten Fernsprecif- anlage lassen sich im übrigen Veränderungen ohne erlieb- lichen Zeitaufwand nnd deshalb auch mit geringeren Kosten ausführen. Welche baulichen Maßnahmen im einzelnen Falle bei Neubauten ufw. zu treffen sein werden, richtet sich nach stein Umfange der in den Gebäuden nnierzubringenden Fernsprechaulagen. Näl>ere. Auskunft hierüber erteilen dia zuständigen Tclegraphenbauämter. " Löbau. Zeitungsverbot. Di« hier erscheinend^ Tageszeitung „Volkszeitung für die Oberlausitz" ist auf dich Dauer von zwei Wochen verboten worden. * Eolditz. Beinah« hundert Jahre alt geworben. Im Alter von »614 Jahren starb hier Frau Eleonore Vetter lein, die älteste Einwohnerin von Colbitz. * Borna bei Leipzig. Ein gefährlicher Gefell«. Im naben RamSdorf hatten mehrere Landwirte Drohbriefe erhalten, in denen sie ansgefordert worden waren, an bestimmter Stelle zu bestimmter Zeit 1000 Mark auSzn- händigen, andernfalls die Gutsbesitzer erschossen oder ihre Grundstücke angezündet werden würden. Der Erpresser konnte von der Gendarmerie an der von ihm angegebenen Stelle gefaßt werden. Er hatte einen geschliffenen Dolch bei sich- * Leipzig. Kommunistisches Gchriftenmatertal be schlagnahmt. Im Leipziger Hanptbahnhos wnrben am Frei tag, wie baS Polizeipräsidium mitteilt, zwei Ballen kommu nistischer Druckschriften im Gewicht von etwa zwei Zentnern beschlagnahmt, in denen zu Gewalttätigkeiten, und zum Generalstreik ansgefordert wird, und die zur Absendung nach Berlin unter Deckadressen ansgcgeben morden waren. Eine Person wurde festgcnommen. * Leipzig- Ein Bluff. Vom Polizeipräsidium wird mitgeteilt: „Heute vormittag war von einem Kommu nisten auf einer Polizeiwache angezeigt worden, es wür den in der Nähe der Wache Waffen verteilt. Er erbot sich, mit an die von ihm bezeichnete Stelle zn gehen. (LS stellte sich dann heraus, daß die Angaben erlogen und offenbar nur dazu bestimmt waren, die Beamten von ihrem eigentlichen Dienst abzuzieben in der Absicht, anderwärts Gewalttätigkeiten ungestört verüben zn können. Der Kommunist hat ringestanden, daß feine An gaben unwahr gewesen sind. Er wurde in Haft ge nommen." * Pegau. Ein Gestüt aufgelöst. Ans finanziellen Gründen ist das Kaltblüter Gestüt des Rittergutsbesitzers Vauerincister in Löbnitz aufgelöst worden. Die Tiere des Stalles, der 25 Jahre bestanden hat, sind auf dem Sten- daler Pferdemarkt versteigert worden. * Planen. Ein rüstiger Greis. Am Freitag voll endete der hiesige Geologe, Prof. Ernst Weise, sein 90. Lebensjahr. Von der Rüstigkeit des Greises zeugt die Tatsache, daß er noch heute gern die Tiroler Berge auf juck,4 und nach wie vor begeisterter Alpinist nnd Geolog« ist. Weife war 39 Jahre lang am Plauener Lehrerseminar tätig. Seit 1910 lebt er im Ruhestand. M FelMOWIM der LeWW WrnwsreziMnier. Das Festprogramm für die von den Militär- und Offi ziersvereinen der ehemaligen Leipziger Garnisonregimenter 106 und 107 aus Anlaß des 225jährigen Gründungstages der beiden Regimenter gemeinsam durchgeführte Gedenk- und Wiedersehensfeicr sieht u. a. folgende Veranstaltungen vor: Am Sonntag, 11. Juni, 11 Uhr vormittags, Gedenk feier am Völkerschlachtdenkmal unter Beteiligung der drei Traditionskompagnicn des Inf.-Regts. 11 nüt den sechs ehemaligen Regimentsfahnen nnd beiden Reichswehrmusik- kapellcn, Ansprache des Leipziger Oberbürgermeisters Dr. Goerdelcr, Feldgottesdienst und Gcfallenen-Ehrung mit Ge denkrede des Earmsonpfarrers Bemmann, anschließend Vor beimarsch der Reichswehr und Militärvereine vor den alten Regimentskommandeuren der Regimenter 106 und 107, ge meinsamer Rückmarsch der Vereine mit Musikkapellen und Fahnenabordnnngen zur Stadt. Kommerse am Sonnabend, 10. Juni, im Leipziger Zoo, Krystallpalast, Zentralthealer und Sanssouci bilden den geselligen Auftakt der großen Wiedersehensfeier aller 106er und 107er. „Unsere Heimat* In. -er heutigen Ausgabe Nr. 11 -er Heimatbetlage bringen wir zwei Betträge unsre« Chronisten Johannes Thoma», Riesa. Der erste Artikel gibt Aufklärung: „Ueber einige Kriegs schäden -er Jahre 1758—63 in Vobersen bei Riesa"; er führt uns hinein in die sturmbewegte Zeit de» 7jährigen Kriege», der in unsrer engeren Heimat der ve- völkerung für damalige Zeit gewaltige Opfer auserlegte. Der zweite Artikel behandelt „Berhaltungsmah. nahmen für die Glbgemeinden bei EiS- sahrten,«nno 1818"; au» einer alten RegievungSver- ordnung entwickelt unser Chronist hier die Gedanken unsrer Urgroßväter über -en geplanten Schutz vor der Gewalt unsres entfesselten heimatlichen Strome». Gewiß finden beide Arbeiten das allgemeine Interest« aller unsrer Leser in Stabt und Land. — Die bisher erschienenen gebun-enen Jahrgänge der Heamatbeilage, die sich durch ihren heimat kundlichen Wert, ihre geschmackvolle Herstellung und ihre wissenschaftlichen Ergänzungen durch Inhaltsverzeichnisse selbst empfehlen, sind in unsrer Tageblatt-GeschästSstelle jederzeit käuflich erhältlich. —* Bow Stenographischen Landesamt. Die nächste staatliche Kurzschristlehrerprüfung findet am 28. und LS. April statt. Meldungen sind bis zum 1. April einzu reichen. —* Keine Winterjportsonderzüge mehr. Wegen ungünstiger Wetterlage werden Winterjportsonder- züge von Dresden nach dem Osterzgebirge nicht mehr obgelassen. —* Lnndta g S a ntra g. Nach einem von der LandtaMraktwn des Sächsischen Mittelstandes «ingebrach- ten Antrag soll die Regierung ersucht werden, di« vom Rat der Stadt Chemnitz erteilte Genehmigung zum Be trieb einer Firma „KleinpreiSkaufhauS GmbH." in Chem nitz zu widerrufen und die obersten LandeSb«Hörden an- »uweisen, die Errichtung vvn Verkaufsstellen, di« als ver tippte Einheitspreisgeschäfte anzuschen seien, zu unter binden. —WK. Alter und Fürsorge bet Kleinrent ner innen. Der Beschtverdoau-schuh beim Landeswohl- fahrtSamt hat sich gutachtlich dahin ausgesprochen, daß eine Hilfsbedürftige, die als Kleinventnerin anzusel-en ist, schon bann als „alt" und nicht mehr erwerbsfähig zu gelten bat, wenn sie im Sinne der Arbeitslosenversicherung und Krisenfürsorge zwar noch arbeitsfähig ist, tatsächlich aber, z. B. mit 58 Jahren, auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr ol4 vermittlungsfähig gilt. Es ergibt sich hiernach, daß Frauen solchen Alters, die infolge der Inflation da» Ver mögen verloren haben, auS dessen Zinsen und Verbrauch sie ihren Lebensunterhalt hätten decken können, die ge hobene Fürsorge als Kleinrentnerin zu gewähren ist. —WK. Die Unterhaltspflicht bei Stief kindern. Nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch haben Stief kinder bekanntlich keinerlei rechtliche Unterhalt-ansprücbe an ihre Stiefeltern. Unabhängig hiervon gibt es freilich eine moralische Unterstützung-Pflicht. Das Volksempfinden wird es verurteilen, wenn ein unterhaltsfähiger Stiefvater sein Stiefkind nicht unterstützt, sondern der öffentlichen Wohlfahrtspflege anhcimfallen läßt. Es wird auch be rechtigten Unwillen in der notleidenden Bevölkerung er regen, wenn in solcher Weise die beschränkten öffentlichen Mittel in Anspruch genommen werden. Trotzdem hat der Beschwerdeausschuß beim Sächsischen LandeswvhlfahrtScunt auf Grund der Rechtslage entsprechend dein Spruch des Bundesamtes für Heimatwesen sich gutachtlich dahin äußern müssen, daß bei der beharrlichen Verweigerung des Unter halts durch den Stiefvater der Bezirkssürforgeverband gegenüber dem hilfsbedürftigen Stiefkind unterstützungs pflichtig wird, besonders auch deshalb, weil das hilfsbe dürftige Stiefkind keinerlei Zwangsmaßnahmen gegen den Stiefvater durchsetzen kann. —WK. Lehrerdienst am Jugendnotwerk. Da- Sächsische Volksbildungsministerium hat in einer Verordnung die Schulaufsichtsbehörden, die Schulleitungen und die Lehrerschaft ersucht, an dem Notwerk der deutschen Jugend mitzuarbeiten. Die Mitarbeit wird sich vor wiegend auf den Hilfsdienst der Lehrer für die beruflichen Bildnng-arbeiten erstrecken. Es sollen deshalb den Ar beitsämtern nnd den in den Arbeitsgemeinschaften für Erwerbslosenschnlnng tätige» Lehrern die Lehrkräfte namentlich benannt werden, die nicht voll oder nur vor übergehend beschäftigt sind. —vdz. Die Einlöinng der Neichsverbjlli- a nn gs s ch e i n e. Ans den Kreisen der Oiewerbetreibenden kommt die Klage, daß Füriorgeverbünde ihnen die Ab schnitte der NeichSvcrbitligungsschcine nicht in bar ejn- lö'cn, sondern die ihnen darauf zusteb-nden Beträge gegen fällige Gemeindesteuern anfrechnen. In einem Erlaß des Reichsarbeitsministeriums wird zum Ausdruck gebracht, datz dies unzulässig ist. Eine Ausrechnung sei nur möglich, wenn Gegenseitigkeit der Forderungen vorliege. Das sei bei den Gemeindesteuern nicht der Fall, da Schuldner der Forderungen aus den Verbilligungssclxinen das Reich sei. —* Nene Beitragsmarken in der Ange stelltenversicherung. Vom 1. April 1933 an wer den neue Beitragsmarken der Angestelltenversicherung aus gegeben, die das gleiche Ma^kenbild wie bisher zeigen, sich aber durch die Farben und einen orangefarbenen Schutzdruck von den bisherigen Marken unterscheiden. Die bisherigen Marken werden von der P o st nur bis einicht. 31. März 1933 verkauft. Wer diesem Zeitpunkte noch Beiträge für die Zeit vor dem l. Avril 1933 zn entrichten hat, erhält nur noch die neuen Marken. Es ist ratsam, etwaige Beitragsrück- ständen o ch vor dem I. April 1933 zu beseitigen. Die Gültigkeitsdauer der bisherigen Marken läuft mit dem 30. April 1933 ab. Sie dürfen also nach dem 50. April 1933 nicht mehr verwendet werden. Unbeschä digte Stücke der bisherigen Marken können bei der Post bi- zum 31. Juli 1933 gegen neue Beitragsmarken der Angcstelltenversicheriing umgetauscht werden. —* Keine S t a a t s u n t c r st ü tz un g für Kon sumvereine. Auf eine Anfrage der Landtagsfraktton des Sachs. Mittelstandes hat das Wirtschaftsministerinin mitgeteilt, daß weder für die Oberlausiber Wirtschafts genossenschaft in Zittau noch für einen anderen Konsum verein eine Unterstützung ans Staatsmitteln zur Ver meidung des Zusammenbruchs zugesagt oder in Aussicht genommen worden sei. Ob die Oberlausitzer Wirtschafts genossenschaft etwa ans den vom Reiche für Konsumvereine zur Verfügung gestellten Mitteln unterstützt wurde, sei nicht bekannt, da die Landesregierungen über Unter stützungen dieser Art vom Reiche keine Mitteilung er hielten. —* Maikäferplage in Sicht? Kürzlich durch die Presse gehende Nachrichten wußten für dieses Früh jahr eine besonders große Maikäferplage für Nord deutsch land zn prophezeien, zu deren Abwehr man dort schon jetzt hier und da besondere Maßnahmen trifft. Die Frage, ob auch im Freistaat Sachsen mit einem solchen Massen- anftretcn von Maikäfern in diesem Jahre zu rechnen sein wird, kann nach den der Staatlichen Hauptstelle für land wirtschaftlichen Pflanzenschutz, Dresden-A. 16, Stübel- allee 2, bisher zugegangencn Meldungen dahin beantwortet werden, daß die im vergangenen Sommer vielenorts fest zustellenden Engerlingsplagen entspreck^end starke Mai- käscrsckwärmc «inch bei uns erwarten lassen, soweit sich die Engerlinge schon als völlig erwachsen und verpnppnngS- reij erwiesen. Mo das also der Fall war«- wird man
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