Volltext Seite (XML)
Ser 4 Marz. eia meuttaa »er SaaeteMMen. D«S S.8 Millionenvolk L«r GwdeiendeuEchen Ist seit einer Versklavung Lurch da» Diktat non St. Germain einen Leidensweg gegangen, der durch zahllose Marksteine tsche- Lisch«! Gewalt- und Terrorakte auf allen Gebieten des poli tischen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben» gekennzeichnet ist. An dessen Ende soll nach dem Willen der tschechischen Zwingherren die völlige Vernichtung des Sudetciideutich- tumS und die Tschechisierung seines 26NNO Quadratkilometer umfassenden urdcutschen Siedlungsgebietes stehen. Die letzten Brünner Urteile und die, die in zahlreichen schwebenden ähnlichen Verfahren noch erivartet werden müssen, legen Zeugnis dafür ab, das? man in diesem Staate selbst nicht davor znrückschrerkt, die Justiz zur Knebelung und Unterdrückung jeder natürlichen Regung zu nrist- brauchen. Einer dieser Marksteine in der Leidensgeschichte des Sndetendeutschtums ist der 4. März 1919, jener Tag, an dem 54 Sndetendeutsche, Männer, Frauen, Greise und Kinder, ihr Bekenntnis zum Deutschtum, den Ausdruck Ihres Mil lens. nach der Ausübung de» Selbstbestimmungsrechtes bei Deutschöstcrrcich und damit bei Deutschland zu verbleiben, mit dem Tode, über IM Schwerverletzte mit ihrem Blute und ihrer Gesundheit blitzen muhten. Im Sndctendcutschland wird da» Gedenken an dieses Opfer des 4. März 1919 mit aller Gewalt unterdrückt: nm so mehr haben wir Reichsdeutschen die Pflicht, das Ver mächtnis der Gemeuchelten zu erfüllen und die Vorgänge jenes Tage? immer und immer wieder in da? Blickfeld der gesitteten Welt zu rücken, um damit die Grundlagen auszn- zeigen, auf denen dieser merkwürdigste aller Staaten auf gebaut wurde: aus Gewalt, Blut und Lüge! Nach dem Zusammenbruch 1918 hatten die Deutschen Oesterreichs von dem verkündeten Rechte aller Völker ans Selbstbestimmung Gebrauch gemacht und die Republik Deutschösterrcich sowie deren Anschluss an das Deutsche Reich verkündet. Deutschböhmcn, Mähren und Schlehen, das heutige Sudctendeutschland, hatten sich einhellig auf dem Wege über Deutschösterreich zum Reiche bekannt. Auch die Tschechen hatten ihren eigenen Wnnschtraum verwirklicht, hatten sich aber bei ihrem Staatsaufbau nicht auf ihr Sprach gebiet begrenzt, sondern forderten für ihren Staat die 26 MN Quadratkilometer deutschen Bodens der Sudctenländcr mit 8'4 Millionen deutscher Seelen. Sie begründeten vor der Welt und in Paris ihre Forderungen durch eine Kund gebung des heutigen Auhenministers Dr. Bencsch, nach der sich Sudetcndcutschland ,/ius freiem Willen" diesem Staate eingesügt habe. Wie dieser freie Wille aussah und aussicht, zeigen uns die Vorgänge am 4. März 1919 mit erschüttern der Deutlichkeit. An diesem Tage trat die Nationalver sammlung Dcntschöstcrrcichs in Wien zusammen, zu der auch Sudetcndcutschland seine Vertreter zu entsenden gehabt hätte. Da dies mit Gewalt verhindert wurde, gingen die Sudetendcutschen aller Parteien und Stände geschlossen als ein einiges Volk ans die Straßen, nm in friedlichen aber eindrucksvollen Kundgebungen der Welt zu zeigen, daß sie unerschütterlich an ihren Entschlüssen fcsbzuhaltcn gewillt seien: sie dachten nicht an Gewalt und forderten nur ihr gutes Recht. Die Tschechen, die seit November 1918 die siidetendcut- scheu Städte langsam und schrittweise mit ihren aus dem Kriege hinreichend bekannten Legionären lUeberlänser zum Feinde, die dort eigene Legionen bildeten) besetzt hatten, schoss«» blindwütend in die friedlichen Mcnschenmassen hinein und erzielten damit das furchtbare blutige Ergebnis diese» TagcS. Bisher haben die Sudetendeutschen ihr Recht nicht ge sunden, im Gegenteil: durch das Diktat von St. Germain sind sie dem tschechischen Kerkermeister überantwortet wor den, und eS möchte scheinen, als ob die Opfer des 4. März 1919 vergeblich gebracht seien. Nm so mehr ist es Pflicht aller Deutschen, mit allen Kräften daran zu arbeiten, das; das mit deutschem .Herzblut geschriebene Testament der Märztvten vollstreckt werde, da mit ihr Tod durch die Freiheit des sudetendeutschcn Volks stammes und die Einheit des gesamten Volkes Sühne finde. Der Stahlhelm BdF. hat es sich zur Ehrenpflicht ge macht, die Anteilnahme aller deutschen Volksgenossen an dem heldenhaften FreihcitSkampfe des Sudctcndentschtnms zu wecken und wach zu halten, damit ihm aus dem Mutterland« Verständnis und einst Hilfe komme. Der Stahlhelm, BdF., Bezirksgrnppe Riesa. Denke an Vie deutsche Not, Wöhle Kampffront Schwär-Weiß-Rot! Liste S! gM Meine erW MlitlW MerWtzW. WK. Nach einer soeben veröffentlichten Aufstellung de» Statistischen ReichSamtS über Personcnkrei? und Kosten der ossenen Fürsorge im Vierteljahr Iuli/Septeiuber 1992 er hielt im Durchschnitt Ende September 1992 fast jede siebente Person in Deutschland Unterstützung aus der vffent- lickten Fürsorge. Nach den Berichten der BezirkSnirsorge- verbände, d. h. der Gemeinden und dar Kommunen, betrug die Zahl der sausend darin offener Fürsorge unterstützten Parteien Ende September 4 91.9 700 oder 69,2 auf 1000 Einwohner. Gegenüber dein 90. Septeinber 19.91 ergibt sich eine Zunahme um rund 1 998 000 Parteien oder 47,91 p. H. Von der Gesamtzunahme der HilsSbedürftigen seit September 1991 entfallen etwa 969000 auf die Wohl fahrtserwerbslosen. Die Gesamtzahl der in den Parteien unterstützten Personen betrug 8 728 200, also im Durch schnitt 2,02 Personen je Partei, gegen 1,99 am 9l. März 1929. Insgesamt bat also infolge der Wirtschaftskrise und der Notlage auf deni ArbejtSmarkt nicht nur die Zahl der unterstützten Parteien stark zugenommen, sondern auch di« Zahl der unterstützten Personen je Partei, so daß Ende Loeptember 1992, wie oben erwähnt, fast jede 7. Person Unterstützung auS der öfs"ntlichen Fürsorge erhielt. Die Gesamtauswendungen der Bczirkssiirsorgeverbände für die offene Fürsorge erreichten im Bericht-Vierteljahr 49:9,21 Mill. RM. oder 7,94 RM. im Durchschnitt je Einwohner. Den Hauptanteil an den laufenden Barunterstützungeu be zogen die unterstützten Arbeitslosen, also die WohlfahrtS- erwerbSlosen und Arbeitslosen mit Znsatznnterstützung. 29. lellWk LMkeSsMlwelMrVMzW Ili AWkll. Die Vorbereitungen für den am 8., 9. und 16. Juli in Tetschcn, und zwar in Verbindung mit dem 70jährigcn Ve stanLSlcst der Tctschncr Freiwilligen Feuerwehr statt findenden 29. deutschen Landeöseuerwehrverbandstag sind bereits in vollen; Gange. Der Hanptausschntz und die Unterausschüsse, die von der Tctschncr Wchr nntcr Hinzu ziclmng der verschiedenen Vereine der Stadt gebildet worden sind, und denen die Durchiiihrung des Verbandstagcs ob liegt. haben ihre Arbeit ausgenommen. Da Tetjchen infolge seiner herrlichen Umgebung und deren mannigfaltigen Natvrschönheiten ein beliebtes, und als Ausgangspunkt siir den Besuch aller lohnenden Ausflugsziele des ElbetaleS, der Böhmisch-Sächsischen Schweiz, des Böhmischen Mittel gebirges und des östlichen Erzgebirges gern gewähltes Reiseziel ist, herrscht schon heute in allen, dein deutschen Landesseuerwehrvcrbande angeschlosjenen Weinen, siir den 29. Vcrbandstag ein nunervrdeullich reges Inte reue. Der HauptauSschun wird dieser Tatsache durch eine großzügige Durchführung deS Verbandstages Rechnung tragen. Die bisher in großen Zügen ausgestellte F e st s o l g c siebt nach stehende Veranstaltungen vor: Samstag, den 8. Juli, GaS- schutzkurS, im Anschluß daran Rettungsschwimmen im Schloßteich, abends Begriißnngsobevd in den Schützenbaus sälen: Sonntag, den 9. Juli. 6 Uhr früh. Uebungeu im Sinne der Bestimmungen über die Ausbildung deS Ein heitsfeuerwehrmannes, 9 Uhr vormittags VerbandStag, 1 Uhr mittags Aufmarsch zum Festzng, anschließend Volks fest. 8 Uhr abends Elbßromsahrt nach Herr ns tret scheu bei Höhenbeleuchtung der Berge deS ElbsandsteingebirgeS und der Sächsisch-Böhmischen Schweiz: Montag, den 16. Juli. Erkursion in die Eentra-Werkc. — Alles Nähere wird noch bekanntgegebcn werden. zm Demi -cs „MOeMen". Der Nachrichtendienst der Iungdeutschen Bewegung gibt iin „V o l k s n a t i o n a l e u" von; I. 9. bekannt: ,.Wie wir in Erfahrung gebracht haben, gründet sich das Verbot des Iungdeutschen, daS vom Berliner Poli'-<n- präsideuten ausgesprochen worden ist, auf folgende Artikel: AuSgab« Nr. 42 vom 18. 2. 99: „Zum Beamtentum in Preußen pp." Ausgabe Nr. 49 vom 19. 2. .99: „Hilgen berg arbeitet", besonders der Satz: „Hitler hat sich der Diktatur der großagrarischeu Machiansvrüche gebeugt VP". Ferner in derselbe^ Nr. „Metternichgr'ist geilt um". Aus gabe Nr. 41 vom 21 2. 99: „Irrwege in der Außenpolitik" und „Mussolini übermittelt Grüße." Ausgabe Nr. 4' vom 22. 2. 99: Artikel vom 9. Reich und „Göring? Weg« in? Ehaos". Wer diele Artikel liest, wird selbst feststellen können, daß hierin weder eine Beschimpfung der Neichsregierung noch eine böswillige Verächtlichmachung enthalten ist. Herr Reichskanzler Hitler hat in einer Pressekonferenz betont, daß ihm sachliche Kritik an seinen Maßnahmen erwünscht sei. Wir hoffen, daß er mit ganzer Kraft be müht ist, daß seinem Wunsche auch wirklich Rechnung getragen wird. Nur dadurch kann er die Stimmung im ' Volke kennen lernen und danach handeln." Isueleii-IIlllMlIili MMIIjg im Unolemligliz Mag Lickt- unZ Krasl-^Ictiengerellrcstake. lkigemeuk-öüro: l)re;c!en-/z. 24, 8i;marcl<p!ak2 1ä Fernsprecher: 42814 unc! 42914 Oopvrioat bv deucbtv»iu-er. Ncüle (5,»Ie) 112 Siebentes Kapitel. „Die Wettern stammen aus der Mark. Unruhiges Blut und Abenteurerlust trieb manche von ihnen in die Ferne. Die hierblieben, wurden reich und angesehen, denn sie heirateten gern unter sich; so blieb alles in der Familie. Nur mein Großvater, den der große Friedrich in diplomatischer Mission an den russischen Kaiserhos gesandt, machte darin eine Ausnahme. Er lernte dort die Tochter eines Grafen Subeskoi kennen, und da seine Neigung erwidert wurde, heirateten die beiden sich oald. Das einzige Kind aus dieser Ehe war mein Vater. Die ganze Verwandtschaft schloß sich zusammen in frostiger Abwehr gegen das fremde Element, das nun in ihrer Mitte auftauchte und trotz aller Hindernisse bald zum strahlenden Mittelpunkt der Gesellschaft wurde. Wie oft hörte ich darüber als Kind! Großmama muß in ihrer Jugend entzückend gewesen sein, schön, liebenswürdig und beweglichen Geistes, an große Verhältnisse, Reisen und Abwechslung gewöhnt. Noch nach zwanzig Jahren nannten sie sie .die Russin', und freuten sich, als Groß- mama nach dem Tode ihres Gatten wieder nach Rußland zog. Sie hatte sich nie so recht Wohl im steifen, preußischen Geistesmilieu gefühlt, und auch ihr Sohn, mein Vater, der vie Regierungskarriere eingeschlagen, verbrachte seine ganze Urlaubszeit bei ihr, statt auf den Gütern der Ver wandten, was jene sehr verstimmte. So kam es, daß er auch als Ehemann — er heiratete eine Baltin — seine Familie oft zu Besuch nach Rußland brachte und Mutter mit mir und meinem Bruder Kölsa ganz zu ihrer Schwiegermutter zog, als Papa im Jahre 1912 einer Lungenentzündung erlag. Das waren herrliche Jahre! Großmama besaß ein kleines Juwel von Palais in Moskau, cs kam viel Besuch. Meine schöne Mama wurde sehr gefeiert. Es gab köstliche Schlittenfahrten, Kinderfeste von märchenhafter Pracht. Im Winter reisten wir mit dem ganzen Troß der Diener schaft nach der Krim, im Sommer auf die Newainsel Ueragin, wo Großmama eine Datsche (Landhaus) besaß und wo wir uns nach Herzenslust tummelten. 1914 kam mein Bruder in die Privatschule eines französischen Professors. Da brach der Weltkrieg aus. Im Begriff, mit uns allen nach der Schweiz zu reisen, erlitt Großmama vor Aufregung einen Schlaganfall, der sie halb lähmte. Um keinen Preis hätte Mama sie nun verlassen, besonders da sie durch einflußreiche Freunde bei Hof und der Armee die Erlaubnis erhielt, mit ihren beiden Kindern in Rußland zu bleiben. Vom Kriege spürten wir so gut wie nichts. Man lebte wohl ein wenig stiller und einfacher, aber sonst ging alles seinen gewohnten Gang — bis die Revolution ausbrach. Da war es zu Ende mit unserem friedlichen Glück, das die Erwachsenen wohl schon lange nicht mehr geteilt." Ein tiefes Atemholen. „Gerüchte von einem Zusammenbruch drangen zu meiner Mutter — sie glaubte ihnen nicht. Wer hätte denn eine derartig furchtbare Katastrophe für möglich gehalten! Rußland konnte den Krieg verlieren, dann gab es vielleicht Unruhen; aber waren sie bisher nicht stets von der Armee unterdrückt worden? Murrer, die die Unzufriedenheit schürten, hatte es in dem großen Reich immer gegeben. Die vielen Dienstboten, fast alles ältere Leute, hielten treu zur Herrschaft, spotteten über das Geraune vom Nahen einer neuen Zeit. Sie brauchten sie nicht, es ging ihnen gut. Erst als Prinz Trubctzkoi, Oberst in einem Garde- Kavallerieregiment, der auf kurzem Urlaub in Moskau gewesen, meiner Mutter dringend zur Abreise riet, ent- schloß sie sich, Großmama aukuklärcn und alle« vor« zubereiten. Dem Prinzen glaubte sie, denn er kam von der Front. Gregor Grcgorowitsch liebte meine Mutter — nach Beendigung des Krieges wollten sie heiraten. Es kam anders." Die Augen des Mädchens waren starr geradeaus gerichtet. Sie schien die Gegenwart des schweigenden Zuhörers aus der Bank neben ihr ganz ver geßen zu haben. „Großmama sträubte sich zuerst heftig gegen die Reise nach Finnland. ,Wcr wird mir alten, kranken Frau denn etwas tun?' meinte sie ungläubig, .und ihr seid ja Deutsche!' Aber als des Prinzen treuer Bursche die Nachricht brachte, daß sein Herr von den eigenen Soldaten erschossen worden war, wurde unsere sofortige Abreise beschlossen. Der Kutscher und die gute, alte Katja, unsere Kinderfrau, sollten uns begleiten; die andere Dienerschaft wurde nach Hause entlassen. Sie trugen Großmama in den Schlitten, die Pferde jagten dahin, ohne das fröhliche Schellengeläut von eins«, unnötiges Geräusch sollte vermieden werden. Die Frauen schwiegen; auch wir Kinder saßen stumm und bedrückt, als ahnten wir die nahende Gefahr. In einer Straße der Vorstadt kam uns ein Trupp halbberauschter Soldaten entgegen. Es war zu spät zur Umkehr. Im Nu waren wir umzingelt, aus dem Schliocn gezerrt. Umsonst rief meine Mutter, daß wir alle Deutsche seien, wies unsere Pässe. Einer der Burschen, ein von ihr entlassener junger Hilfsgärtncr, hatte Großmama erkannt. Sie war doch Russin von Geburt! Und leugnete es nicht. Sie wurde an einen Laterncnpfahl geschleift. Den umschlang sie mit ihrem gesunden Arm, richtete sich plötzlich ganz gerade auf und sah erhobenen Hauptes ihre Mörder an. .Gott segne Rußland', sagte sic laut und fest. Da krachten Schisse . . . Die Kerls fuhren in unserem Schlitten lachend und johlend davon, Katja und den allen Anion in ihrer Mitte. Wir knieten neben Großmamas Leiche im Schnee, küßten ihre Hände — Mama sprach ein Gebet. Daun zog sic uns an sich, wir rannten weiter, immer weiter (Fortsetzung solal^