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- Erscheinungsdatum
- 1933-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193302277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330227
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
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Jahr
1933
-
Monat
1933-02
- Tag 1933-02-27
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Monat
1933-02
-
Jahr
1933
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Front HsisikU vor allem ver deutsch« vrbester, der mtt «ns vier Jahre in den Schützengräben Oofer gebracht. In unserem Lager steht heute die deutsche Jugend, die sicherlich keiner reaktionären Gesinnung verdächtig »st. Aber sie bekennt sich zum Gedanken der Wehrhaftigkeit. Die Linke Hot nicht begriffen, daß ein Volk, dessen Jugend pazifistisch ist, aus der Weltgeschichte bereits abgedankt hat. Möge in den Stunden des S. März der Geist de» alten Reichspräsidenten von Hindenburg mit uns sein, so schloß Herr von Papen unter stürmischem Beifall der Versammelten, der einst zu mir sagte: Von Parteien will ich nichts wissen, das ganz« Deutschland soll es sein! MleilMW M tkk 8itW v« Mu »kl SM M Der Not Hot in seiner Kollegialsitzung vom 23. Februar LV3S folgende Beschlüsse gefaßt: 1. Herrn Stadtrat Dr. Schroeter wird aus sein Ge such hin Urlaub bis 15. April d. I. erteilt. 2. Der Nat stellt fest, daß an Stelle des au» dem Stadtverordueten-Kollegium ausscheidenden Herrn Stabenau Herr Erich Krctzschmer in das Kollegium einzutreten hat. 8. Bon einer Verordnung der KreiShauptmannschast Dresden—Bautzen, nach der ein Antrag de» Rate» auf Aufhebung de» Fahrverbots für Kraftfahrzeuge auf dem Wege von Pausitz nach dem Bahnhof Riesa abgelehnt worden ist, nimmt der Nat Kenntnis. 4. Die Vornahme einer allgemeinen Nattenverttl- gung wird beschlossen. Die Durchführung soll in der bisher üblichen Weise, jedoch innerhalb eine- Zeit raumes von höchstens 1t Tagen und zwar dergestalt erfolgen, daß mehrere Vertilgungskolonnen zu glei cher Zeit arbeiten. Man hofft dadurch eine bessere Wirkung der Maßnahme zu erzielen. Hierüber wurden noch 17 Punkte erledigt. Ak MWMMWN M Smlag in Rikli. Wie wohl fast allerorts im Deutschen Reich so fanden auch in Riesa zum gestrigen letzten Sonntag vor der Rcichö- tagSwahl Kundgebungen politischer Organisationen statt. Dte SA. beteiligte sich zunächst am Vormittags-Gottesdienst in der TrinitatiSkirchc. Nachdem am frühe» Nachmittag eine nationale Film-Werbcvcranstaltuug im „Capitol" be endet war, formierten sich SA.-Abteiluugen von hier und au» benachbarten Ortschaften zu einen, größeren Propa- aanüazug, der dnrch mehrere Stadtteile von Groß-Riesa führte. Am zeitigen Abend ward der Umzug auf dem Rat- hauSplatz beendet und ausgelüst. Anschließend sprach ein nationalsozialistischer Wahlrcdncr zu einem zahlreich ver sammelten Publikum. Die Eiserne Front hatte gleichfalls einen Propaganda marsch für gestern geplant. Dieser war jedoch polizeilich verboten worden. An seiner Stelle sanden vormittags in den Sälen des Hotels „Stern" und des Hotels „Höpfner" außerordentlich gut besuchte Wahlkundgcbungcn statt, an denen in beiden Sälen nnßcr anderen sozialdemokratischen Wahlrcdnern auch der ehemalige Neichstagöprüsidcnt Paul Löbe sprach. LMtzkSMMlW in M. Der Landesverband Sachsen im Runde Entschiedener Schulreform« hatte für gestern vormittag nach dem Licht spielhaus „Capitol" zu einem Landeskulturtag eingeladcn, der unter der Devise stand: „Gegen Kultnrrückschritt — für Kulturausbau!" Die Landestagung wurde mit begrüßenden Worten durch Herrn Lehrer Schm i d t, Riesa, eröffnet, der be sonders die Vertreter der städtischen Behörden, unter denen man Herrn Bürgermeister HanS bemerkte, und die leitenden Persönlichkeiten der Schulreformer willkommen hieß. Der 2. Vorsitzende des Bundes, Herr Höppner, überbrachte der stattlichen Versammlung die Grüße der ReichSvrgani- satton, sowie des Führers Professor Oestreich, der wegen schwerer Krankheit am Erscheinen verhindert war. Als erster Redner referierte der Vorsitzende de» Säch sischen Lehrervcreins, Herr Karl Trinks, über daß Thema: »Schulnot in Sachsen". Parallel mit der Wirtschafts krise, die sich besonders katastrophal in Sachsens Industrie gebiet bemrkbar gemacht habe, sei auch ein Rückschritt, eine Krise in der Kulturbeiveguug zu verzeichnen,- Verluste auf geistigen und seelischen Gebieten. Der Rus von SachsenS pädagogischem Wunderland sei dahin. Um Jahrzehnte, ja bis znm Schulgesetz von 187'!, sei man in Sachsen zurttckge- worfen worden. Bei den Einschränkungen beim Neichsetat und HauShaltplüncn der Länder seien die Schulen im Ver hältnis zu anderen Gebieten zu schroff zurückgesetzt worden. So hätten dir Beihilfen dcS sächsischen Staates zu den säch sischen Bauten im Jahre 1920 noch 3 Millionen im Jahre 1931 nur 1 Million und im Jahre 1932 gar nur 29 000 eT.« betragen. Weiter seien 900 ständige Lehrcrstellen eingespart worden und weitere 1100 sollen folgen. Es sei nun die dringende Notwendigkeit, die Hand schützend über dte bisher leistungsfähigen Schulen zu halten. — Dte beiden anderen Vorträge hatten mehr fachwissen- schaftlichcn Charakter. Neber pädagogische Verantwortnng und Entschiedene Schulreform sprach Herr Meschkat fPremnitzj Westhavelland. Genau wie vor 400 Jahren in der Nesormationozcit müsse danach getrachtet werden, eine neue moralische Kultur zu schassen, wozu die Pädagogen als Diener des Volksganzen besonders berufen seien. — Schließ lich sprach noch Herr Dr. Fritz Helling, der Vorsitzende des Landesverbandes Westfalen, über die Entscheidung der Pädagogik im Kulturkampf der Gegenwart. Diese Entschei dung sei charakterisiert durch die Zusammenballung von Gegensätzen. Zwei geistige Weltanschauungen ständen sich gegenüber und jede sehe im Sieg der anderen den Unter gang. Europa gehe im Zeichen der Oberflächlichkeit, der Phrase und des Kitsches den Weg des Zerfalls, gegen den die Pädagogik einznschreiten habe. Am Schluß der Vorträge, die recht beifällig ausge nommen wurden, gelangte dann am Ende der Landestagung eine Entschließung zur Vorlesung, in der cs u. a. heißt: „Der Bund Entschiedener Schnlrcformcr, Landes verband Sachsen, sieht sich veranlaßt ans Verantwortung für Volk und Vaterland, zu der Entwicklung der kulturpoli tischen Lage im allgemeinen und zu der schulpolitischen Lage im besonderen Stellung zu nehmen. Mit besonderer Sorge sieht der Bnnd Entschiedener Schulreformer den Auswir kungen der schulpolitischcn Erlasse fn einigen deutschen Ländern entgegen: Der Abbau der kollegialen Schulleitung vermag die Verantwortungs- und ArbeitSfrcudigkeit der Lehrerschaft nicht zn erhöhen, sondern muß eine schematische Erledigung der Berufsarbeit und eine bevormundliche Dienstauffassung zur Folge Haven. Die Sanktionierung der körperlichen Züchtigung steht allen pädagogischen Errungen schaften der Neuzeit entgegen, würdigt die Lehrertätigkeit zn einem mechanischen und brutalen Geschäft herab und schafft niemals echte Erzteherautorität. — So wenig der Bund Entschiedener Schnlrcsormer davon überzeugt ist, daß das schulische Leben unter einseitigen parteipolitischen Ten denzen in der Ktellenhesetzung und in dec Durchführung pädagogischer Grundsätze gewinnen kann, so wenig sieht er in der gegenwärtigen Personal- und Schulpolitik eine Wen- düng zum Besseren. ES kann keinem Vertreter einer Partei in Deutschland die Gesinnung und der Wille zum Wohl de» Volke» abgesprochen werden. Für die Pflege de» religiösen Leben» de» Volke» durften sich auf die Dauer alle Zwang». Maßnahmen al» unwirksam, ja sogar al» schädlich erweisen. Der Bund Entschiedener Schulreformer fordert u. a. erneut: Die Erhaltung der akademischen BolkSschullehrerbtldung, Junglehreretnstellung, Herabschung der Klaffenfrequenzen und Lehr- und Lernmittelfreiheit." Oertliches und Sächsisches. Riesa, den 27. Februar 1933. —"Wettervorhersage für den 28. Februar fMitgeteilt von der Sächf. LandeSwetterwarte zu Dresden.) Zeitweilig aufsrischende Winde au« östlichen Richtungen, hauptsächlich heiter bi« mäßig bewölkt, vielfach Nebel, nach kalter Nacht tagsüber Temperaturen in der Nöhe dr» Nullpunkte«, lm wesentlichen niederschlagsfrei. —* Daten für den 28. Februar 1933. Sonnen aufgang 6,KO Uhr. Sonnenuntergang 17,38 Uhr. Mond- ausgana 7,48 Ubr. Monduntrrgang 22,44 Ubr. 1688: Der französisch« Physiker A. F. Rens d« Maumur in La Rocbell« geb. (g«ft. 17K7). 1888: Der preußisch« G«nrrals«ldmarschall Alfred Graf von Schliessen in Berlin aeb. (gesi. 1913). 1925: Friedrich Sbrrt, deutscher Reichspräsident, in verlin gest. (g«b. 1871). * —* Gedenktag für die Opfer de» Welt krieges. Die Kommissare des Reiche» und Preußen» haben durch Beschluß vom 18. L. M. angeordnet, daß anläß lich de» in diesem Fahre am 12. März stattfindenden Volks» trauertage» für dte. Opfer des Weltkriege» dte öffentlichen Gebäude halbmast zu flaggen haben. Darüber hinaus hat der Kommissar des Reiches für das preußische Innenmini sterium die Polizeibehörden angewiesen, die Erlaubnis zur Veranstaltung von öffentlichen Tanzlustbarkeiten an diesem Tage zu versagen, nm eine würdige Begehung des Tages zu gewährleisten. Dauergenehmigungen für die Veranstal tungen von öffentlichen Tanzlustbarkeiten sind für diesen Tag zu widerrufen. —* Polizeibericht. In -er Nacht zum 4. 2. 83 sind von der Moritzer Fähre 2 Lampen von grüner Farbe und eine Schaufel gestohlen worden. Ferner wurden in der Nacht zum 21. 2. 83 in Röderau, Sandbergstratze, mittels Einbruchs 8 Kaninchen gestohlen und zwar eine Angarahäsin (weiß), zweijährig, eine Riesenschecke (Rammler) und eine graue Häsin, beide einjährig. Die Tiere sind lebend mit genommen worden. — Wer Hierüber irgendwelche Angaben machen kann, wird gebeten, diese dem Gendarmerieposten Röderau oder jeder nächstgelegenen Polizeistelle zu melden. —* Für di« Kampffront Schwarz-Weiß- Rot hatte die Ortsgruppe Riesa der Deutschnatio- nalenBolkSpartei die Landwirte Riesa» und Umgebung zu einer Kundgebung in der Elbterraffe ein geladcn. Nach den BegrüßungSworten des Vorsitzenden Herrn Hilfsschullchrer Widder, in denen er die Verbun denheit von Stadt und Land hervorhob, bas bisherige, jahrelange Gegeneinanderhetzen dieser Leiden Volksgruppen geißelte, ergriff der Vortragende, Herr Bürgermeister Roß berg, Nieschütz, das Wort. Er ging aus von der Tat des 30. Januar, der Errichtung der nationalen Negierung, und besprach die ersten Maßnahmen. Dabei rechnete er scharf mit den Leuten ab, die das Vertrauen zur nationalen Negierung zu untergraben suchten. Wenige Wochen nach Antritt der neuen Regierung von dieser eine völlige Aendc- rung unseres WirtschaftselendcS zu verlangen ist entweder Dummheit oder niederträchtige Hetze. In weiteren drei großen Teilen beleuchtete er die geschichtliche Entwicklung der Wirtschaft, der Politik und der deutschen Kultur. Dabei stellte er in jedem Teil die undeutschen 14 letzten Jahre in scharfes Licht zur Vergangenheit unter der Flagge Schwarz- Weiß-Rot und zur Zukunft unter dieser Flagge. Besonders tiefen Eindruck hinterließ seine Schilderung der Sünden deS Novembersystems an der deutschen Jugend. Im Schlußwort zeigte er, daß zwei Heeressäulen, die braune und die schwarz- weiß-rote Front, Len Kampf gegen Zentrum und Marxis mus um ein neues Deutschland führten. In den Führern her schwavz-weiß-roten Front, Hugenberg, Papen, Seldte haben wir Männer, die eine gesunde, organische Wirtschaft, eine christliche deutsche Kultur und eine Ertüch tigung und Wehrhaftigkeit der deutschen Jugend Herbeizu führen verstünden. Die Ausführungen des Herrn Redners hinterließen einen so tiefen Eindruck, daß aus der Versamm lung heraus die Ehrung der Flagge Schwarz-Weiß-Not dnrch ein dreifaches Hurra ausgebracht wurde. Der Vor sitzende schloß die Versammlung mit dem Hinweis, daß es Pflicht eine» jeden sei, zu werben und am K. März Liste 5, Kampffront Schwarz-Weiß-Rot zu wählen. —* Ein Freiballon wurde heute vormittag hier gesichtet. Der Ballon flog rechts der Elbe in Richtung Röderau. —* Verein Deutsch« Bühne. Auf den am Diens tag, den 28. 2. 33 stattfindenden Tanzabend Thea Jolle» wird nochmals empfehlend hingcwiescn. Er werbslose, Klein- und Sozialrentner sowie Schüler zahlen an der Abendkasse KO Pfg. —* Der Allgemeine Turnverein Riesa fD.T.) beging am gestrigen Sonntag abend im großen ,/Stern"-Saalc sein traditionelles Wintervergnügen. Immer schon hat sich diese Vereinsveranstaltung all gemeiner Beliebtheit erfreut. Gilt doch während ihrer Vornahme die Parole von der unkündbaren Gemütlichkeit. So ivar es denn kein Wunder, daß sich auch gestern wieder, trotz der „miesen" Zeiten — oder vielleicht gerade deshalb! — eine stattliche Anzahl Vereinömitglicder mit ihren An gehörigen nnd auch sonstige Gäste, Freunde und Gönner des Vereins eingefunden hatten, um sich an den Ueber- raschungen des Abends zu erfreuen. Bildete zwar der Tanz und der Frohsinn gleich mit Beginn des Vergnügens dessen Hgupttcil, so zeigte der Abend doch auch ein durchaus ernst zu nehmendes Bild Lurch die turnerischen Vorführungen, auf deren Bedeutung als Wcrbevcranstaltung für die deutsche Turnsache der Vereinsvorsitzendc, Herr Reichsbahnsekrctär Töpfer, in seiner Begrüßungsansprache besonders hin wies. Zunächst führten sechs Turnerinnen eine Gruppe Stabttbungcn vor, deren technische Schwierigkeiten mit be wundernswerter Elastizität und Exaktheit bewältigt wur den. Sodann erfreuten acht Turnerinnen in schmuckem, weißem Gewände durch ballettistische Darbietungen die Zu schauer auss beste. Besonderes Interesse fanden erst recht die Freiübungen, die auf dem kommenden deutschen Turn fest gezeigt worden sollen, und die gestern abend eine Abtei lung Turner in vorbildlicher Geschlossenheit unter großem Beifall probeweise ausführte. Im Hinblick auf das nahe Fastnächten brachten weitere acht delikat kostümierte Turne rinnen unter dem Motto „Du, Du, liegst mir im Herzen" einen feschen Girltanz zuwege: dieser, wie ebenfalls das humoristisch« Tanz-Couplet „Adelheid" fanden den Hellen Beifall der Anwesenden. Auch den humoristischen Bühnen einakter, von den schauspielerisch talentierten Mitgliedern des Vereins aus den Brettern entrollt, nahm alt und jung mit Freuden und starkem Applaus entgegen, Sv war cs denn wieder einmal ein fröhliche» Beisammensein, welches der Verein den Seinen geboten hat nnd sicher wir- mancher au» dem Sinn -cS Abend» manches Ergötzliche sich in den grauen Alltag hinüberretten. —* BunterAbend LeSVereinSderMosen- freunde Riesa. Am vergangenen Sonnabend venin- staltete der Verein der Noserisrcundc im Saale des Hotel zum Stern «inen „Bunten Abend". Der Besuch war der schlechten Wirtschaftslage und der Größe de» Verein» ange messen al» gut zn bezeichnen. Die Proqrammfolge war eine reichliche und wurde sehr gut vorgetragen. Eröffnet wurde der Abend dnrch den Marsch „Fest im Sattel", welcher von der Kapelle Meyer, entsprechend -er Besetzung gut ge fallen konnte. Einzelne Darbietungen des Programm» hervorzuhcben, erübrigt sich: denn jeder Mitwirkendc gab sein Bestes. Anschließend wurde fleißig »nm Tanz anfge- spielt: die Alt-Berliner Weisen kamen dabei wieder zur Geltung. W. N. —* Das Nlmcr Miinsterim Modell konnte seit Sonnabend hier am Rosenplatz besichtigt werden. Zwci Erwerbslose aus Eßlingen am Neckar haben in jahrelanger Arbeit mit der Laubsäge diese schönste und größte Kirche, noch im gotischen Stil erbaut, nachgebildet. Da» Modell besteht aus nicht weniger als 4088 Teilen und hat eine Höhe von 2,70 Meter und dementsprechende Länge. Die Erbauer fahren nun diese» ihr Meisterwerk von Ort zu Ort, nm cs sehen zu lassen und sich auf diese Weise durch» Leben zu schlagen. Sehenswert ist diese mit bewundernswerter Aus- dauer hergestellte Laubsägearbeit immerhin, denn die meisten werben nie Gelegenheit haben, diesen Prachtbau selbst in Augenschein nehmen zu können. Das Modell wird noch bis zum Heutigen Abend gezeigt, nnd zwar von Eintritt der DunkeLeit ab unter Beleuchtung von innen au». Genehmigung von Stundenbedars und -deckung in den Volt»-, Hilfs- und Berufs schulen im «chuljahr 1933/34. Bereits in einer Denkschrift vom 25. März 1930 hat da» sächf. Ministerium für Volksbildung darauf hingewiesen, daß das Schuljahr 1933/34 der Volks- und Hilfsschule außergewöhnliche Ver hältnisse bringen wird. Wie vorauSgesehen wurde, ist der Stundenbedarf infolge des Anwachsens der Schülerzahl und deS Aussteigens starker Schülerjahrgänge in die ober sten Klassen der Volks- und Hilfsschule außerordentlich gestiegen. Die Deckung des besonders hohen Bedarfs ist durch die wesentliche Verschlechterung der Geldlage von Staat und Gemeinden sehr erschwert worden. Infolge dessen muß der Gesamtstundenbedarf der Volks- und Hilfs schulen vornehmlich mit den verfügbaren Lehrerstunden ge deckt werden. Bedarf und Deckung sind unter den Schnl- aussichtSbezirkcn auszugleichen. Durch Klassenauffüllungen muß der Bedarf gesenkt, durch Uebertragnng von zwei unentgeltlichen Ueberstunden wöchentlich an die Lehrer, die über 45 Fahre alt sind, die Deckung erhöht werden. Ueber den Umfang der Beschäftigung von VolkSschulaus- hilfS- und Probelehrern geht den Bezirksschulräten noch eine besondere Verordnung deS VolksbildungSministeriumS zu. — Die für da» Schuljahr 1932/33 erlassenen Vvr- schaiften über Stundenbedars und Stundendeckung an den Berufsschulen gelten auch für das Schuljahr 1933/34. Ebenso gelten diese Vorschriften auch für die gewerblichen Lehranstalten. —* Vom Esperantv-Kvugretz. Der 25. (Jubi läum»-) Esperanto-Weltkongreß findet bekanntlich in Köln vom 29. Juli bis 6. August dS. Fs. statt. Kongreßlokal ist die große Mcßhalle. Fachlsitzungen haben bereits an ge meldet : .Juristen, Lehrer, Aerzte, Stenographen, Studenten Blindeirorganisation, der Internationale Radio-Dienst, Internationale Ehristl. Esperantistenbund. Sie alle wer den ihre Fachfragen nur in der Welthilfssprache Esperanto verhandeln. Bedeutsam wird der Kongreß durch die Schaf fung einer einheitlichen, die ganze Welt umspannenden Organisation der Esperantisten, die in einzelnen natio nalen Bünden zusammengeschlossen sind. Engländer, lOcstcrreister, Italiener und Niederländer haben bereits! Gesellschaftsfahrten nach Köln angemeldet. Neun Film« mit Esperanto-Text werben in aller Welt für den Besuch die ser Wclttaaung. —* Die Auszahlung der Versorgungs bezüge. Die aus der Staatskasse an Beamte, (Heistlichle und Lehrer und deren Hinterbliebene zu gewährenden Versorgungsbezüge werden für die zweite.Hälfte Februar am 27. ds. Mts. und für die erste Hälfte März am 15. März 1933 ausgezahlt. —* Einstellung vvn DieuftanfSngern bei der Reichsbahn betr. Die Pressestelle der Reichs bahndirektion Dresden teilt mit: Fm Bezirke der Reichs bahndirektion Dresden werden zum 1. Mai 1933 wieder Dienstausängcr für den gehobenen mittleren nichttechnischen Dienst in geringer Zahl eingestellt. Aussicht aus Annahme haben nur Bewerber mit gutem Maturitätszeugnis einer öffentlichen neunstnfjgen höheren Lehranstalt, die das 25. Lebensjahr noch nicht überschritten haben und für den Eisenbahnbetriebsdienst körperlich tauglich sind, also ins- sondere ausreichendes Seh- und Hörvermögen besitzen und farbentüchtig sind. Die erforderliche Sehschärfe muß, worauf besonders hingewiesen, auf jedem Auge ohneGlaS mindestens zwei Drittel betragen: im übrigen wird die körperlich« Tauglichkeit durch besondere bahnärztliche Unter suchung festgestellt. Die Bewerber müssen sich wenigsten» drei Jahre lang aus eigenen Mitteln oder ans Mitteln von Angehörigen unterhalten können. Gesuche find unter Bei fügung von Lebenslauf nnd Zeugnisabschriften bis späte stens Ende März an die Reichsbahndirektion Dresden, Wiener Straße 4, zu richten. Schmannewitz. Schweres Autounglück. Ans der Straße Schilden,—Schmannewitz verunglückte der mit vier Personen besetzte Kraftwagen P. ans Schildau beim Aus weichen eines entgegenkommenden Gefährtes. P. und ein Mitfahrer kamen mit dem Schrecken davon, während der Landwirt Pf. erhebliche Schnittverletzungen im Gesicht und einen Beinbruch erlitt. Bei dem vierten Insassen, dem Landwirt Th., erwies sich eine Neberführung in das Tor gauer Krankenhaus als notwendig. Das Auto ist abge schleppt Morden. Jako bst Hal. 40 jähriges Dienstjnbilänm. Herr Bahnhofsmeister Otto Mertel, Bahnhof Jakobsthal, konnte aus eine 40 jährige Dienstzeit bei der Deutschen Reichs balm zurückblickcn. Aus diesem Anlaß wurde ilnn durst den Vorstand des BctriebSamtes Torgau persönlich das Glückwcmschschreibcn deS Reichspräsidenten von Hinden burg sowie des Generaldirektors der Deutschen Reichsbahn und Präsidenten der Reichsbahndirektion Halle überreicht. Auch wir gratulieren! Großenhain. Wieder Einbruch in ein Gemeinde amt. Nach Mitteilung der hiesigen Kriminalpolizei Haden zwci Unbekannte am 24. Februar 1933 gegen 1 Uhr nast mittags in Bockwitz ans dein Gemeindeamt eine Geld' kassette mit 700 Mark (Papier und Silber) gestohlen. Nactz der Beschreibung sind die Täter 1,70 Meter groß, schmächtig, gut gekleidet gewesen, beide sollen dunkle Ueberzieher getragen haben, der eine eine dunkelblaue, der andere eine Helle Klappmütze. Die Spur der Entkom menen weist nach Ruhland, Ortrand und Rohna bei Königsbrück. Es wird vermutet, daß die beiden Täter aus Dresden, Königsbrück oder Großenhain bezw. dessen Umgebung stammen. Der Verdacht ist nicht von der Hand zn weisen, daß die Einbrecher personeneinS sind mit den Tätern des vor kurzem iu Fvlbern ausgesührten Ein bruchs, wo den Dieben bekanntlich eine Kassette mit über 1000 Mark Steuerfeldern iu die Hande fiel.
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