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- Erscheinungsdatum
- 1933-02-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193302249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330224
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-02
- Tag 1933-02-24
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Monat
1933-02
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Jahr
1933
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Botschafter Matfuoka erklärt« sofort zu Beginn seiner Rede, baß Japan bereits mitgeteilt hab«, daß es den Bericht nicht annehm«« könne und schloß seine Ausführungen damit, daß er nochmals de« Empfehlungen des Reuzehneraus» schufieS ei« kategorisches «nd entschlossenes Nein e«tgeg«n> setzte. Er richtete an di« Versammlung einen lebten Appell, Li« Haltung Japans zu würdigen, und forderte sie auf, gleichfalls den Bericht avzulehncn. Der Vertreter Japans erklärt«, dab die Mitglieder des Neunzehnerauö-schusseS Li« gegenwärtige Situation im Fer- nen Osten und die Schwierigkeiten, in denen Japan sich be finde, nicht begriffen hätten. Matfuoka beschäftigte sich ein gehend mit -en inneren Wirren in China und erklärte, daß der Zustand ständig Anarchie, in dem sich Cbina besind«, der Hauptgrund sitr die Wirren im Ferne« Oste« sei. Di« Chinese« seie» aus die Gedanke« gekommen, daß eS not» wendig sei, die Japaner ans der Mandschurei zn vertreibe« «uh dass Japan nicht mehr an der Entwicklung dieses Lan des teilnehm«« würde. Diese für die japanischen Interessen unmögliche Haltung sei die Ursache für die Unruhen, deren Ergebnis man heute sehe. Oertliches und Sächsisches. Riesa, den 24. Februar 1933. —* Wettervorhersage für den 28. Februar (Mitaeteilt von der Sächs. Landeswetterwarte zu Dresden.) An Stärke zunehmende Winde, vorwiegend aus Süd bis Ost, veränderlich, aber vorwiegend »stärkere Bewölkung, etwas Lemperaturzunahme, Auftreten von leichten Schnee fälle«. —* Daten für den 25. Februar 1933. Sonnen- aufgang 6,57 Uhr. Sonnenuntergang 17.31 Ubr. Mond ausgang 7,14 Ubr. Monduntcrgang 18,54 Ubr. 1634: Der Generalissimus Albrecht Wenzel Eusebius von Wallenstein, Herzog von Friedland in Eger gelt. (geb. 1583>. 1848: Wilhelm II., rhem. König von Württemberg, in Stuttgart geb. (gest. 1931). 1856: Der Geschichtsforscher Karl Lamprecht in Jessen bei Wittenberg geb. (gest. 1915). * —* Polizeibericht. Am 21. 2. 83, nachmittags in der Zett von 7 bis 10 Uhr, ist aus dem Hos der Hafenschänke im Stadtteil Gröba 1 H. - T o u r e n r a d, Marke Torpedo, Nr. unbekannt, schwärzt. Nahmen, engl. Lenker, Gummt- klotzpedale und Torpcdvfreilauf, gestohlen worden. An -em Fahrrad war eine elektrische Bcrko Beleuchtung ange bracht. — Weiter ist in der Zeit vom 17. biö 21. 2. 83 in dem Sommerhaus auf dem Kutzschenstein ein Einbruch verübt worden, wobei eine elektrische silberne zwei Liter fassende Kaffeemaschine, 4 Paar Kaffeetassen mit svg. Banernmuster, v Flaschen Beerenwein und 1 Stück mit Blumen bemalter Nessel gestohlen worden sind. —* Zeugen gesucht! Am 7. 1. 33, gegen 11,20 D., ist am Rasenplatz in der Nähe deS CafS Grube ein Rad fahrer von einem Personenkraftwagen angesahren worden, wobei der Radfahrer auch Verletzungen erlitten hat. — Wer über den Unfall und die Diebstähle Angaben machen kann, wird gebeten, sich baldigst bet dem Kriminalposten zu melden. —* Deutschlands! «g der Akademischen Fliegergrnppe Danzig. Studenten der Technischen Hochschule Dauzig unternehmen bekanntlich einen Flug durch ganz Deutschland, um der rcichsdeutschen Bevölkerung die Notlage ihrer Heimat darzulcgen. „Danzig bleibt Deutsch!" ist ihr Ruf und sic haben diese Worte au die Trag flächen ihres Flugzeuges geschrieben. In ungefähr 33 deut schen Städten sind die Danziger Flieger bereits gewesen. Heute Freitag werben sic in Leipzig sein und von dort morgen Sonnabend nach Dresden fliegen. — Den Grub und Ruf ihres Landes werden die Danziger auch zu uns nach Riesa bringen. Sie werden unsere Stadt am Sonnabend gegen 2X Uhr nachmittags überfliegen «nd als Zeichen des Grußes kurze Zeit über Riesa kreuzen. — Das Flugzeug der Danziger wird von dem wimpelgeschmückteu Flugzeug der Akademischen Fliegergruppe Dresden begleitet. —* Eine Hitler-Rede im Rundfunk. Ans Veranlassung der RcichSregicrung bringen der Deutschland sender und der deutsche Kurzwellensender heute Frei tag, den 24. 2-, non 23 Uhr 3l) bis l) Uhr 28 die Ausnahme der Rede, die Reichskanzler Hitler am Donnerstag abend in der Frankfurter Festhalte gehalten hat. —* Jungbent scher N u n d f u n k v o r t r a g. Am Sonnabend, 25. Februar 1938, 1g Uhr, spricht Rudolf Geeltger, der Sachbearbeiter des Jungdeutschen Ordens für Arbeitsdienst, auf dem Deutschlandsender über das Thema „Durch Arbeitsdienst zu neuer Zukunft". —* Die grobe öffentliche Kundgebung de» Bundes Entschiedener Schulreformer, Lan desverband Sachsen, — Gegen Kulturrückschritt — Für Kulturaufbau — findet am kommenden Sonntag, 10,15 Uhr, im Capitol statt. Der Vorsitzende des Sächsischen LehrcrvereinS Karl TrinkS spricht über die Schnlnvt in Sachsen. Der Vorsitzende des westdeutschen Landesverbandes der Schulrcsormer, Dr. Fritz Helling, der Herausgeber deS „Kulturpolitischen Zeitspiegcls", nimmt Stellung zum Kulturkampf der Gegenwart und wird die Rolle der Päda gogik in diesem Kampfe beleuchten. Die besondere Aufgabe und die Notwendigkeit entschiedener Schulreform begründet der Führer des Bundes, Professor Paul Oestreich. —* Turnverein Gröba IDT.). Dem Aufruf der Deutschen RcichSregicrung „Not werk der deutschen Jugend" ist auch im Turnverein Gröba entsprochen mor den und eine Kameradschaft ins Leben gerufen worden, die schon seit einigen Tagen ihre Arbeit ausge nommen hat. Zweck und Ziel der Kameradschaft ist, die jungen arbeitslosen Turner täglich vier Stunden in ge meinsamer Arbeit znsammenznhalten. Die Arbeitsstunden werden abwechselnd mit Sport und Spiel, praktischem un allgemein theoretischem Unterricht ausgefüllt. Die Leitung der Kameradschaft liegt in änbcrst bewährten Händen, so dab die Ausbildung für die Jugendlichen für ihr fernere» Fort kommen grobe Vorteile bietet. Junge Leute biö zu 25 Jah ren, die Interesse für die Kameradschaft haben, können noch Ausnahme finden und sich beim 1. Vorsitzenden des Turn vereins, Herbert Rabe, Lanchhammcrstrabe 34, melden. —* Capitol-Gastspiel de» Stadttheaters Döbeln: Am Mittwoch, den 1. März, die Straust-Operctte „Der Zigeunerbaron" mit Bert Elken in der Titel- rolle. Der Wert dieses Werkes ist unumstritten. Mit „Fledermaus" stellt „Der Zigeunerbaron" hente noch die be deutsamste Operette dar, deren unvergängliche Melodien längst in den engen Bereich jener Musik gehören, die ihre Zeit zu überdauern wutzte und zum Kulturgut unseres Volkes wurde. Der Name Johann Straub bedeutet für die Musikwclt einen festgeprägten Begriff, dessen Wert und Be deutung auf dem Gebiete der klassischen Opercttcnmusik nicht wieder erreicht worden ist. Die Erstaufführung dieses Werkes in Döbeln »nd die folgenden Wiederholungen be deuteten für das Stabttheatcr im allgemeinen und für die einzelnen Darsteller im besonderen selten starke Erfolge. Für die Spielleitung zeichnet Fred Rohde, die musikal. Lei tung HanS Heckel, die Bühnenbilder HanS Zcising. In den Hauptrollen sind beschäftigt die Damen von Fclscnbruuu, Gremmler, Mühl und Theuerkauf, die Herren Ellen, Rohde, Stad«, Sousterling, Müller und Schneider. FklMMllMe. ' tsd. Wolken, Licht und grau, stehen am Himmel. Brrr, wie garstig ist «S Loch -eut« wteLer — ««freund- lich, eisig die Luft. Kommst Lu kaum aus dem Han», packt dich der Wind. Bläst dich kalt an; fährt dir durch die Klei- der» -ab «S Lich schüttelt trotz Leiner wintermäbigen Ein- mummerei. Du schlägst gern «inen schnell«ren Schritt an, damit die kräftiger« Bewegung dich von innen -er etwas wärmt. Wird Zeit, höchste Zeit schon, Laß nun bald der Frühling seinen Einzug hält, denkst du: Lange genug währt schon -eS Winters Regiment. Da zerreibt der «n-eckümmert«. aufdringlich« Wind den grauen Vorhang da oben — die Sonn« bricht durch, glänzt Hin über deinen Weg. Malt mit Licht und Schatten ver gnügliche, kräftige Bilder hin, wo eben noch totes Einerlei. Gleich bist du besserer Laune. Ja, die Sonne ist schon «in« Zauberin — eine gute Zauberin — aber wohltuend, heilend: läßt uns alle mögliche Unbill leichter ertragen, leichter ver gessen. Fröhlich blinzelst du ihr in» Gesicht: Ja, Frau Sonne, gottlob, Leine Zeit ist wieder im Kommen! Nun fängt ein Hügel gar noch den unbarmherzigen, blasenden, beißenden Wind auf — still ist die Lust um dich und wohlig warm. Leckten schon die ganze Zeit über die Sonnenstrahlen gar kräftig an der spärlichen Schneedecke, Laß sie wie feucht überhaucht schien, gräbt sich hier Lie Sohle schon ties «in in die tauende, breiige Masse — was schiert» dich schon, kündetS doch von kommender, schönerer Zeit. Aller Uebergang ist garstig — müssen daS schon in Kauf nehmen. Und du merkst nun auch, baß es dir jetzt ans.einmal schon saft zu warm geworden ist in -einen vielen Winterhäuten. Gern verhältst Lu jetzt den schnellen Schritt für ein Weil chen, kostest -aS Vergnügen aus: Siche da, Sonne, was für ein« Kraft du doch schon wie der gewonnen hast — ja, deine Zeit ist nun wieder am Kommen. Abwärts geht's mit des Winters Herrlichkeit. — „Winter ade — Frühling Wird es nun bald!" —* 15. Zwtngerlotterte. ES war von jeher üblich, die Mittel zur Wiederherstellung großer Kulturbauten durch die Ausspielung von Geldlotterien zu erhalten, man denke an den Meissner Dom, an das Bölkerschlachtdenkmal, die hauptsächlich au» dem Erlös von Lotterien hergestellt wur den. DaS grösste sächsische Bauwerk, das jetzt der Voll endung entgegengeht und zu einem Teile aus dem Reinge winne von Zmingcrlotterien erneuert wird, ist der Dresdner Zwinger. Die 15. Zwingerlotterie wird unwiderruflich am 6. und 7. März gezogen. Lose zu 1 sind noch bei allen Kollekteuren erhältlich. —* Vorerst keine organisierte Betriebs einschränkung in der Baum Wollindustrie. Die vom Arbeitsausschuß der deutschen Baumwollspinner verbände und dem Gcsamtverband deutscher Baumwoll webereien e. V. Anfang Februar vorbereitete organisierte B ctrieb s e inschrän kun g in der gesamten Baum wollspinnerei und Baummollweberei wirb vorerst noch nicht burchgeführt, unter anderem, weil eine Anzahl Firmen für die nächsten 4 bis 8 Wochen mit Aufträgen ver sehen, deren rechtzeitige Auflieferung ihnen die Teilnahme an der Einschränkung zu dem Termin unmöglich macht. —* Arbeitsdienst willige und Reich stagS- w a h l. Im Sächsischen Berwaltungsblatt Nummer 18 vom 23. Februar 1933 werden zwei Verordnungen zur Neichs- tagswahl veröffentlicht. Eine davon enthält u. a. wichtige AuSführungSvorschriften über die Beteiligung der Insassen von Arbeitsdienstlagern an der Wahl. Die Insassen von Arbeitsdienstlagern, die sich bei der Gemeindebehörde ihres letzte» Aufenthaltsortes abgemcldet haben und die in der Gemeinde des Arbeitsdienstlagers nur als Fremde — mit vorübergehendem Aufenthalt — geführt werden, sind auf Antrag in die Stimmliste jStimmkartei) der Gemeinde des Arbeitsdienstlagers aufzunehmen, wenn die Gemeinde des letzte» Aufenthaltsortes bestätigt, daß der Stimmberechtigte dort polizeilich abgemcldet ist und in der Stimmliste (Stimmkaxtcij nicht geführt wird. Insassen von Arbeits dienstlagern, die in der Stimmliste (Stimmkartei) ihres letzten Aufenthaltsortes geführt werden, müssen sich von der Gemeindebehörde dieses Ortes einen Stimmschein ausstellen lassen, falls sie wegen der Entfernung von diesem Orte dort nicht wählen können. —* Der Dresdner Zwinger. Im Rahmen der DarbietnngSreihe des Mitteldeutschen Rundfunks „August der Starke und seine Zeit" ivird am 10. März, 20 Nhr, in einer Hörfolge der Dresdner Zwinger behandelt. Hierbei soll nicht nur die äußere Schönheit der genialen Vauschöp- sung PöppelmannS, sondern ebenso auch ihre einstige und heutige Funktion als einzigartiger Festgarten geschildert werden. Eine Szene aus dem Zwinger-Festspiel von Otto- mar Enking, das 1926 vor dem erneuerten Wall-Pavillon aufgeführt wurde, läßt ein höfisches Fest der Barockzeit auf leben, und ein Ausschnitt aus einem der beliebten Zwinger- Konzerte des Dresdner Mozart-VeretnS läßt erkennen, in welcher Weise der Zwinger heute wieder als Festraum bient. Ein Auszug aus PöppelmannS Vorwort zu seinem be rühmten Kupferstich-Werk, eine knappe Zusammenfassung bemerkenswerter Urteile über den Zwinger und ein Streit gespräch über das Verhältnis der heutigen Generation zu dem Bauwerk vervollständigen die Hörfolge, die von Barock musik umrahmt wirb. Zur Einführung spricht der Leiter der Zwinger-Bauhütte, NegterungSbaurat Dr. Ermisch, über die Geschichte des Zwingers im Zusammenhang mit der kürzlich beendeten Renovierung. —* DNVP. für Abbau des Schlachtsteuer. Zuschlags. Die beutschnationale Landtagsfraktion hat folgende Kurze Anfrage gestellt: „In der Landtagssitzung vom 6. Juli 1932 wurde ein Antrag einstimmig ange nommen, der die Regierung ersucht, nach dem 31. März 1933 von einer abermaligen Erhöhung der Schlachtsteuer um 50 Prozent unter allen Umstünden abzusehcn. In den Kreisen des FleischergewerbeS und der Vcrbraucherschaft herrscht große Unruhe, da keinerlei bestimmte Erklärung der Negierung zu erlangen ist, ob diesem Landtagsbeschlnß Rech- nnng getragen werden soll. Es braucht nicht darauf hinge wiesen zu werben, baß sich die Notlage des sächsischen Flei schergewerbes und der Landwirtschaft weiter verschlechtert hat, und baß der starke Konsnmrückgang mit auf die Ver teuerung des Fleisches durch die sehr hohe Schlachtsteuer in Sachsen znrückzusühren ist. Wir fragen daher die Regierung: Ist die Regierung bereit, dem Lanbtagsbcschluss Rechnung zu tragen und eine Wiedereinführung des 5Nprozentigcn Zuschlages nach dem 1. April 1938 zu unterlassen?" —* Neue Art der Auswanderung. Die Ar beitslosigkeit in Deutschland übt auf alle einen Druck, der den Wunsch der Auswanderung nach Nebersce mehr und mehr wachruft, um sich dort eine gesicherte Existenz zn grün- den. Man muß aber davor warnen, die veraltete Form der Auswanderung zn beschreiten, indem der Kolonist anfS Ge ratewohl in die Welt geht, sich von einer fremden Negierung Land kauft und ohne die erforderliche Kenntnis versucht, vorwärts zu kommen. Ans diese Weise kommen nur noch ganz wenige zum Ziel. Daher hat sich die Deutsch-Südame- rikantsche Kolonisattonsgesellschaft, Leipzig W. 85, etngetr. Gen. m. b. H. zur Aufgabe gemacht, die Siedler schon in der Heimat zu sammeln, sie durch gemeinsamen verbilligten Transport in ganz bestimmten Gegenden anzusetzcn, sie dort durch landes-, sprach- mrö sachkundige Instrukteure zu vetreuen, um sie vor unnötigen Verlusten zu bewahren und dem Deutschtum zu erhalten. Durch eine solche Organisa- tton kommt der Einzelne schneller und wett billiger zum Erfolg, von der zustehenden Behörde erhielt die Gesell- schäft die Genehmigung. Auskunft wird gern durch sie er- teilt. —* Umlagen für Schlachtviehversichernng. DaS Wirtschastsministerium hat zwei Verordnungen erlassen betr. Umlegung de» Bedarfes bet der Anstalt für staatliche Echlachtvtehversicherung und betr. Umlage für die staatliche Schlachtviehversicherung und Tiersenchcnentschädignngskassc. Neide Verordnungen werden in der soeben erschienenen Nummer 18 -es Sächsischen VcrwaltungsblatteS bekannt- gegeben. —* Ausländsdeutsche und ReichStaaS- wahl. Im Sächsischen VcrwaltungSblatt Nr. 1l> vom 23. Februar 1933 sind wichtige AnSführungsvorschristcn über die Beteiligung Auslandsdeutschier an der Reichstags- wähl veröffentlicht. Ein Auslandsdeutscher ld. i. ein deut scher Reichsangehöriger mit Wohnsitz iin Auslande), der die Voraussetzungen für das aktive Wahlrecht erfüllt und einen Stimmschein vorlegt, kann in einer deutschen Ge meinde wählen. Es genügt, wenn er am Wahltage ledig lich zum Zwecke der Stimmabgabe in die deutsche Gemeinde kommt und sie dann wieder verläßt: einer polizeilichen Anmeldung bedarf eS nicht. Den Stimmschein kann er sich «ruSstellen lassen entweder bei der diplomatischen oder konsularischen Vertretung des Reiche» im Ausland« oder bei einer Gemeindebehörde im Reichst» lern de. Er mutz sich dabei anSweisen durch Reisepaß oder Ausweis im kleinen Grenzverkehr. Will er sich den Stimmschein von einer deutschen Gemeinde auSstellen lassen, so muß er an einem Lage vor der Wahl in diese deutsche Gemeind« persönlich kommen und die Ausstellung deS Stimmscheines unter Vorlegung deS Ausweises beantragen. Dieser vor übergehende Besuch gilt als „Aufenthalt" in dieser (Se- meinoe im Sinne der WahlVorschriften. Polizeiliche An meldung ist nicht erforderlich. Di« Bel)örde, di« den Stimmschein auSstellt, vermerkt dies im AuSweiSpapier deS Antragstellers. Na-ewitz. Ein hiesiger Landwirt kaufte in Pulsen ein« Kuh. AIS -er Schwiegersohn sie -ort abholte, um sie nach ihrem neuen Bestimmungsort zu bringen, riß sich das Tier kurz vor dem Ziele los und stürmte den rund 5 Kilo meter weiten Weg zurück. Als besonderes Glück muß eS bezeichnet werden, daß zwei Koselitzev Einwohner, die von dem wütenden Tier nmgcrissen wurden, nicht dabei zu Scha- -en kamen. Erst als das Tier wieder bei seinem alten Be sitzer in -en Stall zu seinem Kalb kam, beruhigte es sich wieder. So blieb nichts weiter übrig als vom Kauf zurück zutreten, da sich Lie Kuh doch als Zugkuh nicht eignet. Dübeln. Roßinarkt im tiefen Schnee. Wie alljähr lich am letzten Donnerstag im Februar war gestern Rvß- markt. Er wurde durch starken Schneefall «ingeleitek, der unaufhörlich auf die Ausstellungsstände auf -em Nieder markt herabrieselte. Auch dieses Jahr tritt der Roßmarkt wesentlich weniger stark im Stadtbild in Erscheinung, wie z. B. 1980, fehlen -och vor allem -ie Kraftfahrzeuge! So beschränkt er sich im wesentlichen auf -ie Ausstellung land wirtschaftlicher Maschinen auf -em Niedermarkt, verbunden mit Topfmarkt und Taubenbörse. * Coswig. Ein neues Heimatmuseum. Freunde Ler Volks- und Heimatkunde haben jetzt in Coswig ein Heimat museum eingerichtet, Las in Zukunft stets an Sonntagen gc- öffnet sein wird. Es enthält eine Bücherei sowie eine wert volle Sammlung alter Möbel, Truhen, Krippensiguren und eine heimatkundliche Bildersammlung. * Dresden. Fcstgenommcner Krastwagenführcr. Am Mittwoch abend war, wie gemeldet, auf -er Prager Straße ein Personenauto ins Schleudern geraten und aus die Fuß bahn gefahren, wobei zwei Personen so schwer verletzt wor- den waren, daß sie ins Krankenhaus gebracht werden mußten. Drei weitere Straßenpassanten sind leichter ver letzt worden. Der Führer des Kraftwagens wurde zwecks Klärung der Schuldfrage festgenommen. * Dresden. Goldenes Doktorjnbiläum. Am Mitt woch konnte RegierungSmedizinalrat Dr. meL. JustuS Thiersch sein goldenes Doktorjubiläum feiern. Er war früher viele Jahre hindurch Bezirksarzt in Dresden. * Dresden. VerkehrSunsall. Am Donnerstag früh gegen 3 Uhr wukde auf der Striesener Straße «in Milchfuhr- werk von einem Personenauto von hinten angefahren. Gleichzeitig passierte ein Straßenbahnwagen -er Linie 19 die Stelle und stieß mit dem zur Seite geschobenen Milch fuhrwerk zusammen. Der Kutscher LeS Milchgeschirrs er litt Beinverletzungen, während sonst Personen anscheinend nicht verletzt wurden. An -em Straßenbahnwagen und an dem Milchfuhriverk entstand erheblicher Sachschaden. * Dresden. Tie Smchsenwerk-Anfechiungsklage. In der bekannten Anfechtungsklage einer Düsseldorfer Aktio närin, die 3000 Rtark Aktien vertritt, gegen die tu der letzten Geireralversammlnng der Sachfenwerk A.-G. ge faßten Beschlüsse stand am Donnerstag vor dem Ober landes gericht Dresden Termin zur Verhandlung an. Tas Gericht gab bekannt, daß es «ine Entscheidung am 23. März verkünden werde. * Dresden. Ehrung für Geheimrat Dr. Weber. Der Präsident dr» LandeSgesundheitSamte» in Dresden, Geheimer RegierunaSrat Dr. August Weber, ist anläßlich seines 60. Geburtstages non der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig durch Verleihung der Würde «ine» „Dr. med. vet. b. e." geehrt morden. * Freiberg. Verurteilter Brandstifter. Das Schwurgericht verurteilte den 23 Jahre alten landwtrtschast- ltchen Arbeiter Herbert Max Rüdiger aus Arnsdorf wegen Brandstiftung tn zwei Fällen zu einem Jahr zehn Monaten Gefängnis und drei Jahren Ehrenrcchtsverlust. Er hatte am 28. November 1930 eine Scheune in Schlegel und am 25. Juni 1932 eine weitere Scheune in Arnsdorf angezündet, weil er Befriedigung an Feuerbränden und dem damit ver bundenen Lärmen und Hasten empfand. Rüdiger ist krank- haft veranlagt. Die Untersuchungshaft wurde auf Lie Strafe angerechnet. * Ovbin. Zwangsversteigerung einer Grenzbaude. Dieser Tage wurde die auf tschechischem Gebiet gelegene Grenzbaude „Josessböbe" zwang-vertteigert. Die Band« wurde zum Höcbstanaebot von 260 000 Kronen von dem Gastwirt Franz Höchtel in Ruppersdorf erstanden. * Neu »ibau. Ergebnislose Gemeindeverordneten- sitzung, weil keiner Schriftführer sein wollte. Aus einem merkwürdigen Grunde verlies die letzte Sitzung der hiesigen Gemeindeverordncten ohne Ergebnis. Für den erkrankten Schriftführer Schröter sollte auf Antrag des Bürgermeister-; Bödme »in Ersatzmann gewählt werden, doch lehnten alle Voraeschlagenen die Uebernahme des Amtes ab. Ta die Ablehnung auirechterhalten wurde, mußte der Bürger- meister die Sitzung wohl oder übel für geschlossen erklären. Bürgermeister Böhme, der selbst mit vorgeschlagen morden war. begründete seine Ablehnung damit, daß er nicht Vor steher des Kollegiums, Berichterstatter und Schriftführer in einer Person sein könne. * Leipzig. Das ReichSehrenmal gehört nach Leipzig! Stadtverordneter Rechtsanwalt Dr. Melzer bat an den Rat solgende Anfrage gerichtet: „Die B.ratunaen, Planunaen und Entwürfe wegen des ReichSebrenmals für die Wc- sallenen des großen Krieges überdauern nunmehr das erste Jahrzehnt, und »aS auf Berka gerichtete Vorbaden darf man als gescheitert betrachten. Ich bitte deshalb um Be- scheid: Ist der Rat bereit, bei den zuständigen Stellen die Verbind«»» de» ReichSehrrumal» bei de» BLlterfchlacht-
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