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4-44444^ 444 4444^ ÄAv4-^. Ein neuer Langstrecken-Wcltrekord soll ausgestellt werde». Die beiden englischen Militärflieger Gaysord (links) und Leutnant Nicholetts (rechts) sind mit dem hier ab gebildeten Napier-Eindecker von England nach Kapstadt gestartet, um den von Amerikanern gehaltenen Welt rekord im Langstreckenflug auf 10 Mg Kilometer zu verbessern. Der Massenstart znm Staffellauf. Ein nettes Bild vom Stört zum Staffellauf bei den Fis-Rennen, den die Schweden für sich buchen konnten. Rechts sieht man (im weißen Anzug) einen Schweden davonjagen. Utterström gewinnt für Schweden die Ski-Stasfel. Ten groben Stasfellauf der Fis-Rennen in Innsbruck über 40 Kilometer gewannen die Schweden dank dem Olympiasieger Utterström, der in bester Zeit des ganzen Laufes als Erster durchs Ziel ging. ladung zerstörte einen großen Teil des Hauses, tötete die Gattin Silvcstros und verletzte seine drei Töchter, seinen Sohn und die Sekretärin schwer. Silvestro selbst entging dem Anschlag dadurch, daß er gerade zu einem Besuch unterwegs war. Dänemarks König besuchte Hindenburg. König Christian X. von Dänemark besuchte auf der Durchreise nach Cannes in Berlin den Reichspräsidenten von Hindenburg. Unsere Aufnahme zeigt den König nach seinem Besuch in der Alten Reichskanzlei, dem augenblicklichen Wohnsitz Hindenburgs. BomSenattentat gegen einen amerikanischen Freund Mussolinis. Kegen das Haus des Faschistenführers und Freundes Mussolinis in Philadelphia, Rechtsanwalt Silvestro, wurde kürzlich ein Bombenanschlag verübt, dessen Fol gen auf unserem Bilde sichtbar sind. Die Sprengstoff- Vermischtes. Sieben Tote iu einein^ amerikanischen steinbruch. Bei Fletchers im Staate Nord-Earolina ereignete sich am Mittwoch in einem Kalksteinbruch ein Unglück. Fünf Weiße und zwei Neger wurden in 60 Meter Tiefe verschüttet. Man hat jede Hoffnung, die Eingeschlos senen zu retten, ausgegeben. M i t T r ä n e n g a s b o in b e n gegen eineWahu st nuigc. Aus stolp i. Pom. wird gemeldet: Eine jm Hause Poitensteig ^a wohnende Witwe hat am Mittwoch ihren 18 jährigen Sahn vom Schulbesuch serngehalten und hat dem Rektor der Schule einen Brief geschrieben, iu dem sie erklärt, sic würde aus Befehl Gottes ihren Jungen opsern. Der Rektor verständigte die Polizei, die, als ihr nicht geöffnet wurde, gewaltsam in die Wohnung cindrang. Die Frau hatte sich aber in einem Zimmer verbarrikadiert und bewarf jeden, der sicl^ der Tür näherte, durch eine Scheibe mit Blumentöpfen, Tintenfässern usw. Ein Polizeibeamtcr erhielt eine'Hand voll Glassplitter ins Gesicht und wurde erheblich verletzt. Daraus schoß die Polizei mit Tränengaspatroncn, was dje Frau aber nicht beirrte. Erst als mit einem Wasferschlauch vorge gangen wurde, konnte die Frau überwältigt werden. Wie fcstgestellt wurde, handelt es sich bei der Frau um einen Anfall religiösen Wahnsinns. Der Sohn, der wahrsch-in- lich vor Schlimmen bewahrt worden ist, wurde dem Für sorgeamt zugeführt. Aus Geiz verhungert. In der Stadt Konstanz war das Gerücht verbreitet, ein Sozialrentner habe ver hungern müssen. Das entspricht nicht der Wahrheit. Der Berstorbcnc wurde seit Jahren vom Städtischen Fürsorge amt unterstützt. Er verwandte aber die Unterstützung nicht für seinen Lebensunterhalt, sondern legte sie bei ver schiedenen. Sparkassen au. Was er zum Leben brauchte, erbettelte er sich. Bei seinem Tode wurden Sparbücher übet annähernd 1000 Mark, 100 Mark Bargeld und ein größerer Lebensinittelvorrat gefunden. Es war also nicht mangelnde Hilfe, sondern krankhafter Geiz die Ursache dafür, daß der Mann sich nicht richtig nnd nicht genügend ernährte, so daß er jetzt an Entkräftung gestorben ist. Den ganzen Gemeinderat einge > perrt. Eine köstliche Geschichte ereignete sich in dem Dorfe Wettsaasen iKrcis Alsfeld bei Grünbergi. Während dort der ganze Gemcinderat in eifriger Sjtznngsarbeit damit beschäftigt war, über den Bau einer Wasserleitung im Rahmen des ÄrbeitsbeschasfungsprogrammS zu beraten, hatten schabernactlnstige Leute die AnSgangslüren des Ralhaufi'S so fest verschlossen, daß der ganze Gnneind-rat ei g-sperrt wa- W'ch all"' Klopfen und Rufen brachte die eingesperrten Gemeinde-Oberhäupter nicht in die Freiheit- zurück, so daß ihnen weiter nichts übrig blieb, als den Weg durch ein Fenster zu nehmen. 48jährige Geliebte eines 25 jährig en er schießt sich. In der Nähe des Rathauses in Berlin- Treptow, im sogen. Plänterwald, ereignete sich in der Nacht zum Mittwoch eine Liebestragödie. Auf einem in der Nähe liegenden Polizeirevier erschien ein 25 Jahre alter kaufmännischer AngesteUter HanS K. und erklärte, feine Freundin, die 48 Jahre alte Frau G. habe sich-so eben erschossen. Die Mordkommission stellte am Tatort sest, daß aus einer Pistols, die dem Mann gehörte, drei Schüsse abgegeben worden waren. Eine der Kugeln hatte die Frau ins Herz getroffen. Die wcitei-e» Ermittlungen ergaben, daß die Frau vor einiger Zeit einmal ihren Mann verlassen hatte und nach Hamburg gereist war, wo bei sie den jungen Mann initnahm, den sic vor län gerer Zeit kennengelernt hatte. Als sie von Hamburg zurüctkam, blieb sie nur einen Tag in ihrer Wohnung. Dann verschwand sie abermals mit dem K. Nachdem sich die beiden mehrere Tage in Berlin nufgehalteu hatten, kaufte K. auf Berlangcu der Frau eine Waffe und beide beschlossen, gemeinsam auS dem Leben zu gehen. Als das Geld ausgcgangen war, richtete die Frau die Masse gegen sich selbst, während dein Manu der Mut zur Tat im letz ten Augenblick fehlte. Die Leiche ist beschlagnahmt wor den. Die Polizei hat einstweilen auch den K. noch iu Ge- wahrfam behalten, um endgültig festzustellcn, ob feine Angaben den Tatsachen entsprechen. Uebcr 8000 Berliner Kraftwagen wur den nachkontrolliert. Ein durch den Krastwagen- Berkehr verursachtes Aufgabengebiet der Berliner Polizei, das sonst von der Oesseutlichkeit weniger beachtet wird, gewinnt mit der Zunahme der Kraftfahrzeuge au Pe deutung. Es handelt sich um die ständige Beobachtung der von der Polizei zugclassenen Kraftfahrzeuge. Diese dauernde Kontrolle ist notwendig im Interesse des rei bungslos funktionierenden Berkohrs auf den Straßen. Mic das Berliner Polizeipräsidium mittcilt, find allein im Januar in der Reichshanptstadt mehr als 880!» Kratt- sahrzeuge auf dem Krastvcrkchrsamt zur Nachkontrolle besichtigt worden. An Beanstandungen werden bor allem erwähnt zu starke Rauchentwicklung, Geräufchbelästjguug, übermäßig stark wirkende Scheinwerfer, fehlerhafte Brem sen, nicht gut funktionierende Steuerung, Mängel au Sig- nalinstrumcnten, schwer erkennbare Nummernsch lder usw. Die Polizei sorgt dafür, daß diese Mängel beseitigt wer den. In Berlin wurden im Januar 56!) neue Führerscheine für den Kraftfahrzeug-Berkehr ausgestellt, davon 80 au weibliche Kraftfahrer. Entzogen wurden 28 Führerscheine und außerdem 18 Krastdroschken-Ausweisc. Elf Führer scheine wurden wegen Trunkenheit entzogen. Di- Be li-ee W'lizei hat sich entschlossen, aerad cm Int -sse »er größeren Berkchrssicherheit mit aller Schärfe gegen un disziplinierte Fahrer vorzngehen. Am 101. Geburtstage gestorben. Der Land Wirt Friedrich Heise in Gladebeck, dessen 100. Geburtstag die südhannovcrsche Bevölkerung im vorigen Jahre unter starker Anteilnahme feierte, ist an seinem 101. Geburts tage plötzlich gestorben. Sein plötzliches Hjnscheiden dürfte auf die Aufregungen des Festtages zurückznführen sein. Schadenfreude ist die reinste Freude. Aus Reiße wird berichtet: Iu der au der Neißer Kreisgrenze liegenden Grenzstadt Weidenau (Tschechoslowakei hat sich eine heitere Sache ereignet, die unter der überwiegend deutschen Bevölkerung eitel Schadenfreude erregte. Die Stadt bezieht den elektrischen Strom vom Ueberland- wcrk Oberschlesien. Nun hat ein großer Teil der Ein wohner den Anschluß an dieses Netz ohne lxsondere Ge nehmigung der tschechischen Behörden Herstellen lassen. Der Gendarmeriepostcn in Weidenau ist von der tschechi schen Landosbehördc in Brünn beauftragt worden, alle Personen, die ohne Genehmigung den elektrischen Strom aus dem Ausland beziehen, zur Anzeige zu bringen. Der Gendarmerieposten ist durch die neueste Schikane seiner Vorgesetzten Behörde in arge Berlegenhcit geraten, denn er bezieht den notwendigen elektrischen Strom gleichfalls von dem preußischen Ueberlandwerk Oberfchlesien, ohne die Genehmigung feiner Behörde zu besitzen. Der Gen- darmcrieposten ist nunmehr gezwungen, gegen sich selbst Strafanzeige zu erstatten. Ewig ist der Orient. Die Bersuche des türkischen Präsidenten Mustapha Kemal und seiner Beamten, die abendländische Kultur iu der Türkei eiuzusühreu, sind nicht immer erfolgreich. Das zeigen einige Gerichtsverfahren, über die aus Stainbul berichtet wird. Da ist z. B. ein Hodscha, ein Theologe, aus Saljhli augeklagt, weil « „reaktionäre Ideen" verbreitet habe. Dieser Gelehrte er klärte in einer Predigt in der Moschee seiner Heimat, daß die Erde stach sei und inan sich nicht durch die modernen Asterweiten überreden lassen solle, sic für rund zu halten: das Photographieren erklärte er für eine schwere Sünde, die in der Hölle gebüßt werden müsse, und von jedem wahren Anhänger des Propheten verlangte er, daß er sich beim Schreiben der arabischen und nicht der lateinischen Buchstaben bedienen solle. Trotz des hef tigen Widerspruchs, der sich sofort bei den anwesenden Kenialisten erhob, beharrte der Hodscha bei seiner Mei nung und wurde deswegen angezeigt. Ein anderer tür kischer Gottesgelehrtcw, Habib Esfendi, der in der Hodscha Hissar-Moschec in Sinurna predigte, erklärte, daß die Gebete in keiner andern spräche als in der arabischen ausgesagt werden dürsten. Diese Behauptung steht in schroffen Gegensatz zu dem Befehl, den die Regier»» kürzlich ausgegebeu hatte, und infolgedessen wurde a " » Hodscha vor den Kadi geschleift.