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- Erscheinungsdatum
- 1933-01-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193301100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330110
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-01
- Tag 1933-01-10
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Monat
1933-01
-
Jahr
1933
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schäften wurden im vergangenen Jahre nicht weniger al« 9284 neue Fundgegenständ« eingeliefert. durch di« di« Kenntnt» der mittelsteinzeitlichen Kultur wieder ein große» Stück gefördert werden konnte. — Ium Schluß hielt Lehrer Haupt, WehrSdorf. einen Vortrag über „Beziehungen »wischen der Oberlausitzer und böhmischen Dtttnzpriigung im 12. und 13. Jahrhundert. ' Zittau. Zwangdversteiaerung »Weier Gastwirt schaften. Tiefer Laa, wurde das bekannte Hotel „Weiher Stein" in Ion-Korf zwangsversteigert. LaS Höchstgebot wurde von der TreSVner Bank A.-G. Dresden abgegeben, doch wurde der Zuschlag noch nicht erteilt. Al» Zuschlag», termtn ist der IS. Januar festgesetzt worden. — Bei der Zwangsversteigerung der bekannten, oberhalb Ohbin« Hain) gelegenen Baudenwirtschast „WührlmSHSHe" fand sich für da« Gasthaus kein Interessent, so daß vorerst nur da« Wiesengrundftück von der Gewerbebank Großschönau für 800 Mark erworben wurde. * Grimma. Dorsteherwahlen mit Gvektakel. Tie erste Sitzung der Stadtverordneten begegnete in der Be völkerung größtem Interesse. Die Kommunisten machten sich da« zunutze, indem sie sofort den Beschluß deS alten Kollegium- anfheben lassen wollten, der den Zutritt zu den Sitzungen nur gegen Karten gestattet. Mährend im Saale die Abstimmungen über die Vorsteherwahlen stattsanden, hatte sich vor dem Sitzungsgebäude eine größere Menschen menge angesammelt. Zum Vorsteher wurde auf Vorschlag der Bürgerlichen Stadtverordneter Biek gewählt, seine Stellvertreter sink Stadtverordneter Steche- lbnrgl.l und Miebach lbürgl.s geworden, nachdem die Nationalsozialisten erklärt hatten, daß sie kein Interesse an eurer Vertretung im Präsidium hätten. Im Anschluß an diese Wahlen kam es zu einer erregten Aussprache zwischen der Linken und den bürgerlich"» Vertretern, in die sich auch die Zuscstauer- tribüne einmischte, so daß ihr mit der Geschäftsordnung gedroht werden mußte. Zum ersten stellvertretenden Bür germeister wurde Stadtv. Dr. Schrotb (bürgl.l und zum zweiten stellvertretenden Bürgermeister de>- Nationalsozialist, Wapvlcr gewählt. Bei der Mahl der Städträte entfallen' aus die Wablgemeinschaft vier und auf die beiden Links- varteien je ein Sitz. Aid zum Schluß noch kommunistische Anträge behandelt werden, kam eS erneut zu erregten Szenen. Der Antrag auf Abschaffung der Einlaßkarten wurde abgelebut. * Leiv zig. Gin Kind verbrüht Bon einem iranischen Geschick wurde am Sonnabend die Familie de« Bäcker meister? M. am Tboma?kirchbof beimaesucht. I» der Woh nung riß vermutlich dem Sv'elen der dreijährige Knabe einen Tool mir kochenden, Wasser vom O'en, da? sich über den k'n Jahr sünaeren Bruder ergoß. DaS Kind wurde so schwer verbrüht, daß e« an den erhaltenen Brandwunden am Eonntaa im Krankenhaus St. Jakob gestorben ist. * Leipzig. Tödlicher Verkehrsunsoll. Montag früh wurde Gcke Hospitalstraße und Gerichtsweg der aus seinem Rude kommende RatSarbeiter Otto K. von einem Lastauto ungefähren und zu Boden geworfen. Die Vorderräder gingen über ihn hinweg. Er erlitt einen schweren Scbädelbrnch und innere Verletzungen und ist auf dem Transport nach dem Krankenhaus St. Jakob gestorben. * Leipzig. Von einem falschen Jockey betrogen. Dor einigen Tagen lernten zwei Freundinnen in einem Kaffee der inneren Stadt einen Mann kennen, der sich den Mäd chen als Jockey vorstellte und es verstand, den beiden Ver trauensseligen 15 Mark abzuluchsrn, die auf «inen tot sicheren Tip anorlegt werden sollten. Man ging auch gemein- sam zu einem Wettbüro, das der unbekannte Monn allein betrat. Er erschien aber nicht wieder, denn da« Wettbüro har einen zweiten Ausgang, durch den der Betrüger mit dem ergaunerten Geld verschwinden konnte. * Cvlditz. Einigkeit macht stark . . . Im Gegensatz zu anderen Stadkparlamenten hatten sich in Eolditz die sieben Nationalsozialisten unk die vier Bürgerlichen — dir zu sammen die absolute Mehrheit im Stadtparlament bilden — zu den Wahlen in der ersten Stadtverordnetensitzung ge einigt. Stadtvevordneten-Vorsteher wurde wiederum der bürgerliche Vertreter Buchhändler Walther Huhn, sein Stellvertreter wurde der Nationalsozialist Lehrer Mtemaun. Erster stellvertretender Bürgermeister wurde der National sozialist Schlossermeister Naumann, zweiter stellvertretender Bürgermeister der bürgerliche Stadtverordnete Werkmeister Metzger. Stadträte wurden drei Nationalsozialisten, ein Bürgerlicher, ein Sozialdemokrat und zwei Kommunisten. Dadurch daß ein Sozialdemokrat für einen Kommunisten stimmte, erhielten die Kommunisten einen StadtratSpostrn mehr, die Bürgerlichen hingegen «inen weniger. Ti« Sitzung verlies ruhig. * Chemnitz. Eine Erklärung der dentschnationalen Chemnitzer Stadtvcrordnetensraktion. Tie deutsch,,ativnale Stadtverordnetenfraktion veröffentlicht zu der Vorstands wahl im Chemnitzer Stadtvevordnetenkollegium ein« Er klärung, in der eS u. a. heißt: Wir möchten nicht gern mit fremden Federn geschmückt sein und erklären daher, daß es sich bei der Wahl des ersten und zweiten Stadtverordneten vorstehers lediglich um einen nationalsozialistischen Schaü>- zug handelt. Tie Deutschnationalen haben bei sämtlichen Wahlgängen, an denen ste teilnahmen, für den national sozialistischen Kandidaten gestimmt. Tie Stimmen, die über die der Kommunisten hinan« für Ken kommunistischen Kandidaten abgegeben worden sind, stammen also von der NSDAP. * Burgstädt. Verhaftete Kommunisten. Mitte De zember war bei einer kommunistischen Kundgebung das Amtsgerichtsgebäude mit Steinen bombardiert worden, wo bei zahlreiche Fensterscheiben in Trümmer gingen. Jetzt konnten fünf der Tat verdächtige Kommunisten in Herren heide festgenommen und der Staatsanwaltschaft zugeführt werden. * Aue i. Erzg. Postautobu« auf offener Landstraße beraubt. Am Montag abend in der siebenten Stunde ist an einem sich auf dem Wege von Zschorlau nach Au« befind lichen fahrplanmäßigen Postautobus daS Wertgelatz er brochen worden. Von dein Täter wurden ein Paket, «in Vriefbeutel und eine Kiste mit einem Geldbetrag von 700 Reichsmark entwendet. Tie Tat wurde erst in Aue entdeckt, a's die Postbeamten die Postsachen dem Wertaelaß ent nehmen wollten. Cs ist anzunehmen, daß die Tat an der Haltestelle Gasthaus Tauschermühle ansgesülirt worden ist, denn soiort ausgenomnicne Erörterungen deS Gendannerie- vostens Aue führten zur Auffindung des gest h enen Pak t«S m der Nähe der genannten Hallestelle. ' Meerane. Diktat der Kreisliauptmannschnft: Nur noch 25 Stadtverordnete in Meerane. Tie Kreishaupt- mannschast Clfemnitz hatte den Stadtrat Meerane ersucht, einen Beschluß zu fassen, der «ine Herabsetzung der Stadt« verocdneteiimandatsziffer von bisher 31 auf 25 zur Folge haben sollte. Ter Stadtrat hatte wdoch die Herbeiführung eines solchen Beschlusses abgelchnt. Taraufhin hat die kreiShauptmannschast gemäß der zweiten Verordnung des Reichspräsidenten zur Sicherung von Wirtschaft und Finanzen einen VI. Nachtrag zur Verfassung der bezirkS- irewn Stadt Meerane verkündet, der besagt, daß die Zahl der Stadtverordneten nur noch 25 beträgt, während sich der Sladtrat aus dem Ersten Bürgermeister, dem Bürger meister, einem besoldeten Stadtrat sowie sechs ehrenamt lichen Mitgliedern zusammeusetzt. Durch diese Verkündung, die mit sofortiger Wirkung in Kraft tritt, verlieren Bürger- buud, SPD., KPD. und „Liste der Kommunisten" je , »inen Sitz, die NSDAP, dagegen 2 Sitze. E» stehen somit < MWIWe MW Im AWItMM. MIWIW l>n MsHmDiMm,1k WWW Ltt Mer. Berlin. (Funkspruch.) Im Hau-haltSan-schnß de» Reichstage» begann heute Dienstag die finanzpolitisch« Aussprache. ReichSsinanzminister Graf Schwerin non Krosigk gab zunächst einen an»sührlich«n UeLerblick. Das Rechnungs jahr 1989 hat bekanntlich, so sagt« der Minister unter an- -erem, mit eine« Fehlbetrag von 11VV Millionen Reichs mark abgeschlossen. In dem Haushalt INI waren 429 Mil lionen zur teilweise« Abdeckung dieses Fehlbetrages ein gestellt worden. Das Rechnungsjahr 1981 hat mit einem Gesamtfehl betrag non 1690 Millionen RM. abgeschloffe«. Diese setzten sich zusammen aus dem Fehlbetrag aus dem Jahre 1030 in Höhe von 770 Millionen RM.. der sich dadurch erschwert, daß von dem eigentlichen Fehlbetrag von 1100 Millionen Reichsmark, im Jahre 1031 420 Millionen RM. getilgt wor den waren, dem Defizit deS Extraordinarinms in Höhe von -70 Millionen RM. und dem eigentlichen Defizit des Oräi- nariums des Jahres 1030 in Höhe von 47,0 Millionen RM. Seit dem Jahre 199« hat ein Srtraordinarlnm bestan. den, daS ursprünglich weit über 1 Milliarde betragen batte und das durch Anleihen gedeckt werden sollte. Da Anleihen auf den, .Kapitalmarkt nicht unterznbringen waren, mußte dieses ungedeckte Ertraordinarium von einem Jahr zum andern übernommen werden. Im Laufe der Jahre war eine teilweise Deckung teil« durch Anleihen, teiks, wie in den Jahren 1028 und 1020. durch Neverscküsse möglich. In der Annahme, daß in absehbarer Zeit eine Begebung von An leihen nicht möglich crsch-int, ist der verbliebene Rest in Höbe von 470 Millionen RM. nunmehr als effektiver Fehl betrag eingestellt worden, da eS eine Verschleierung deS tatsächlichen Sachverhalts sein mürbe, diesen Betrag, dessen Deckung tatsächlich in der Lust hängt, immer wieder sortzn- führen. Das eigentliche Defizit deö IabreS 1931 in Höhe von 459 Millionen RM. setzt sich ans einem Zurückbleiben der Einnahmen in Höbe von 110 Millionen und aus MehrauS- gaben in Höbe von 334 Millionen zusammen. Die Siener- mindereinnahmeu des Jahres 1031 betragen gegenüber dem Statsansatz an sich 382 Millionen RM. Wenn sie trotzdem nur als Mindereinnahme in Höhe non 1l6 Millionen er scheinen, so erklärt sich das durch ein Mchranfkommen ins besondere an- der Münzprägung, die im Etat nicht vor gesehen ivar. AuS dem Iabre 1931 ist ein Rest vo» 158 Mil lionen in das Jahr 1982 übernommen worden. llebersistreitnngen sind im Iabre 1991 im Gesamibeirag von 494 Millionen RM. eiugetreten, die sich durch die Miri- schastSeniwicklung im Jahre 10.31 erklären, sn-besondere seit der Iulikrisc. In diesen 404 Millionen RM. sind enthalten 26 Millionen zur Verbilligung von Frischfleisch, 52 Mill, für SicdlungSzwccke. 57 Millionen für die Münzprägung, denen aber ein entsprechend hoher Einnahmeposten gegen übersteht. 06 Millionen zum Erwerb von Vorzugsaktien der Dresdner Bank, 23 Millionen Beteiligung an der Nord deutschen Kreditbank und Akzeptbank, 85 Millionen -Kassen- krebste an notleidende Länder, 20 Millionen Zuschüsse zur Rationalisierung gewerblicher Genosseirsckaften und 30 Mil lionen für die landwirtschaftliche Umschuldung in Ost preußen. Nach diesem Ueberblick über daS Ergebnis des IahreS 1031 geht der Minister auf das Etatsjahr 1982 ein. Für 1vt)2 war ein Steueraufkommen von 7,464 Milliarden ver anschlagt. Im ganzen gesehen wird man mit einem Minder- auskommen von rund 800 Millionen bei Steuern und Zöl len rechnen müsse», in das sich Reich und Länder teilen, so dgß wir insgesamt Ende des Rechnungsjahres 1982 einen Fehlbetrag von 2979 Millionen haben werden. Wenn man sich überlegt, daß in diesem Fehlbetrag die 470 Millionen Extra-Ordinarium sind, die wir aus früheren Jahren mitgeschleppt haben, so ergibt sich, daß wir in Wirk lichkeit im ordentlichen Haushalt einen Fehlbetrag von 1'4 Milliarden haben, die tatsächlich den Fehlbetrag aus den Kriseujahr«« 1980 bis 1982 darstelleu. Das ist ein finanzielles Ergebnis, daS in Anbetracht der durchlebte« schwere» Krise erträglich erscheint. Wenn man auf der anderen Seite sieht, daß Amerika das Etatsjahr 1981/82 mit einem Fehlbetrag von 2,9 Milliar den Dollar, also über 19 Milliarden Mark abgeschloffe« hat, daß auch Frankreich sich mit einem Defizit plagt, das 2« Milliarde« Franke« in diesem Jahre beträgt, so ergibt sich immerhin, daß unser Fehlbetrag bei aller Schwere, die er kastenmäßig «nd etatSinäßig bedeutet, a« der Schwer« der Kris« dieser drei Jahre gemessen, «i« Ergebnis darstellt, daS nicht allzngesährlich ist. — Infolge von Dispositionen, die wir rechtzeitig getroffen haben, haben wir im Reich nennens werte Kastenschwierig leite« in de» letzten Monate« nicht gehabt. 'Fortsetzung folgt. * M MIMWIsMAMM IM dem MUMilM MN. Berlin. (Funkspruch.) Im Reichstag begann am Dienstag früh wieder die Arbeit der Ausschüsse nach der Weihnachtspansc. Der Sozialpolitische Ausschuß trat zu einem mehrtägigen SitzungSabschnitt zusammen, um die Fragen der Arbeitsbeschaffung zu berate«. Vom Plenum waren ihm Anträge fast aller Parteien dazu überwiesen worden. Den Vorsitz führte der frühere RcichSarbeitS- minister Abg. Dr. BrannS (Zentrum). An den Be ratungen nahm der RcickSkommissar für Arbeitsbeschaffung Dr. Gercke teil, außerdem Vertreter des Reichsarbeits» Ministeriums und anderer Ministerien. Zunächst gab der ReichSkommistar Dr. Gerekc einen Ueberblick über die Maßnahmen, die im Nahmen seines Sofortprogramms durchgesiißrt werden sollen nnd wandte sich gegen die in der Presto daran geübte Kritik. Die Finanzierung der dafür vorgesehenen 509 Millionen Mark sei gesichert. Zunächst sollten die Arbeiten bnrchacsübri werden, die absolut notwendig seien, die aber aus Mangel an Mitteln bisher nicht durchgeführt werden konnten. Mit aller Bestimmtheit wandte sich der ReichSkommistar gegen die in einem Teil der Presse ausgesprochene Forde, rnng, von einem össcntlichen Arbeitsbcschassungsprogramm überhaupt abzusehen, da das einen Schlag gegen die Privat wirtschaft bedeute. Eine solche Anfsafsnng werde den tat sächlichen Verhältnissen nickt gereckt. Jin Gegenteil werden die Mittel, dle im Rahmen des öffentlichen ArbeitSbeschas- snngöproaramms ausgegeben werden, der Privatwirtschaft zugute kommen. Die DnrchsiihriingSbestimninngen sähen ausdrücklich vor, daß die Arbeiten der iissentlichen Hand nur in AvSnahmesällen in Regiebetrieben ansgesiihrt, im übrigen an Privatunternchmcn vergeben werden sollen An eine ausschließliche oder vorzugsweise Vergebung der Mittel im Bezirk mit besonders starker Arbeitslosigkeit sei nicht gedacht, weil ja alle größeren Arbeiten sich nicht rein örtlich auSwirlen. So werden z. R. Brückenreparaturen in Berlin eine Entlastung deS ArbeitSmarlteS im Ruhr- gebiet bewirken. In einem Teil der Presse seien die Durch führungsbestimmungen für die öffentliche Hand als zu un günstig bezeichnet worden. Demgegenüber teilte der Reichskommissar mit, daß schon jetzt auf Grund der Richt linien mehr Anforderungen bei ihm cingcgangeu seien, als aus dem Sofortprogramm befriedigt werden können. DaS spreche doch dafür, daß die Darlelsnsbcdinaungen doch wohl im allgemeinen tragbar seien. Eine besondere Erleichte rung sei auch dnrch die Karenzzeit geschaffen worden. Ob die Einstellnngsprämie aufrechtcrhalten werden könnte, wenn der Arbettümarkt durch öffentliche Aufträge entlastet werde, steh« noch dahin. Endgültige Beschlüsse lägen in dieser Hinsicht noch nicht vor. Regierung nnd Parlament hätten schließlich darüber z» entscheiden. Für einen Teil der Gemeinden würden auch nach seiner Auffassung die erleichterten Bedingungen der Durchführungsbestimmungen unannehmbar sein. Aber für solche Fälle sei ja «in be sonderes Ausnahmcverfahren vorgesehen, bei dem schließ lich die Negierung noch leichtere Bedingungen festsctzen könne. Aber solche Sondermaßnahmen seien nur möglich, wenn die Lage einer Einzelgemeinde wirklich hoffnungslos sei,- denn sonst würde bei manchen Gemeinden eine lax« Auffassung entstehen. In Anweisungen an die Arbeitsämter sei besonders daraus hingewiescn worden, daß dnrch das Arbeitsbeschaf» snngsprogramm gerade die langfristig Erwerbslosen bevor« zngt werden sollten. Wenn sich Schwierigkeiten ergäben, würden Arbcitsministcr nnd Neichslommihar sofort durch neue Anweisungen eingreiscn. In der 6 v. H. „Rente" sei auch die Tilgung der Darlehen enthalten. Wenn er gesagt habe, daß die Rentcnbankkreditanstalt als untere Grenze für die Kredite den Betrag von 5000 ,^./r festgesetzt habe, so sei bas nur die Regel. Es sei damit nicht ausgeschlossen, daß die Rcntcnbanskreditanstnlt in Ausnahniefällcn auch kleinere Summen als Darlehen gewähre. (Fortsetzung folgt.) 18 Stadtverordneten der Linken 12 Stadtverordnete der Rechten gegenüber. Wie verlautet, werken die Stadtver ordneten, die am Donnerstag eingewielcn werken, dagegen Einspruch erheben. * Faltender g. AnS Cottbus wird die Nachricht ver breitet, daß man sich rm Eisenbahuverkehrs-Ausschuß mit dem Plan beschäftigt, auf der Strecke Kasiet—Halte— Falkenberg—CottbuS einen der neuen Schnelltriebwagcn der ReichSbalm nach dem Muster des zwischen Berlin und Hamburg mit so großem Erfolg verkehrenden „Rasenden Hamburger" einzusetzen. Zunächst soll eine Ueberprüsung sämtlicher Gleisanlagen auf der umfangreichen Strecke in die Wege geleitet werden, da selbstverständlich die Be nutzung des Gleiskörpers durch den mit einer -Stunden geschwindigkeit von etwa 140 Kilometer fahrenden Sckmell- zug an die Festigkeit und Haltbarkeit des Schienen materials und deS gesamten Oderbaues erheblich größere Anforderungen stellt, als die bisherig: Benutzung durch normale Schnellzüge. Fernerhin iäme natürlich eine Nach prüfung sämtlicher Sicherungsanlagen auf der 880 Kilo meter langen Strecke in Frage, deren Ausbau notwendig ist, um den Verkehr auch den größten Ansprüchen genügen zu lassen. Alle diese Arbeiten werden natürlich zu ihrer Vorbereitung und etwaigen Durchführung Zeit in Einspruch nehmen, aber die Tatsache, daß die Eiusevung deS Schnell verkehr» auf der Strecke Kassel-Halle—Cottbus erwogen wird, läßt erkennen, daß die ReichZbahnverwaltung sie sür eine der besonders geeigneten großen und wichtigen Verkehrslinien hält. ——„ Msi> im em rehimwitM. )( Leipzig. Am Montag nachmittag um 8 Uhr wurde die L c h r e r s w i t w e P a u l i ne Z a u f ch in ihrer Wohnung in der Schesfelstratze '-t> tot ans gefunden. Seit einigen Tagen lvar die 73 Jahre alte Frau von den Hausbewohnern nicht mehr geiehen worden. Man benachrichtigte daher die Polizei, die die Wohnung durch einen Schlosser össnen ließ. Man fand die Zansch voll ständig bekleidet auf dem Fußboden ihr.'s Schlafzimmers liegen. Jin Munde steckte «in Knebel au^ braunem Tüten papier. An den Händen befand sich eine Fesselung ans einem schmalen Fettgarriemen, der jedoch in der Mitte durchschnitten war. Tie daraufhin alarmierte Mordkom mission nahm sofort die Erörterungen auf. Rach dein bis herigen Ergebnis läßt sich folgendes sagen: Die Tote lebte allein in ihrer Trei-Zimmcnvohnung. Bis zum April 1932 hatte sie ein Zimmer nnteivermietet. Sic halte im übrigen kaum irgendwelchen Verkehr. Sie war geizig, mißtrauisch und dabei sehr neugierig und ließ fast nie mand in ihre Wohnung. Nach den Feststellungen am Tat ort muß zwischen den Tätern nnd dein Opfer ein Kampf stattgefunden haben. Tie Täter müisen mit den Verhält nissen der Frau, die am 6. Januar vormittags 10 Uhr zum letzten Male von Hausbewohnern gesehen worden war, vertraut gewesen sein. Offenbar haben sie Ersparnisse bei der Zansch vermutet, denn das Wohn- nnd «chlai- zimmer sind nach Beute durchsucht worden. Ob etwas ge raubt worden ist, kann noch nicht gesagt werden. Es ist auzunehmen, daß die Tat iin Lause des Frcitcigs tags über geschehen ist. Von den Tätern fehlt vorläufig noch jede Spur. Ak MW Ml IM MU a )l Berlin. In der Familiengruft auf Gut Groß Behnitz wurde gestern nachmittag Geheimrat Ernst von Borsig unter starker Beteiligung weitester Kreise der Wirtschaft und Industrie beigcsetzt. Im Tranergesolge bemerkte man n. a. Vertreter deS Reichsarbeits-, Reich« wehr- und Reichsverkehrsministerinins, ferner Vertreter der Generaldirektivn der Reichsbahn, der Vereinigung Teutscher Eisen- nnd Stahlindustrie, der Vereinigung der Arbeitgeberverbände und des Verbandes Berliner Metall industrie. Die Tegler nnd Oberjchlesischen Werke der Firma Borsig hatten cbcnsalls starre Abordnungen ent- fandt, um" ihrem Führer das letzte Geleit zu geben. Ober schlesische Bergleute trugen den Sarg in die Grnft, an der ber Geistliche nicht nnr dem Wirtschaftssiihrer, sondern auch dem Menschen Worte der Würdigung widmete. Griechischer Tampfer gesunken. * Paris. Der griechische Dampfer «Strati«", m r nm Sonnabend SOS-Rute auSgesandt batte, ist in der Nähe von Kap Finikterre gesunken. Tie 25köpkiae Besatzung wurde von dem dänischen Dampfer „Virginia" übernommen und jpiiter auf den deutschen Dampfer „Max Behrendt" gebracht.
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