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- Erscheinungsdatum
- 1933-01-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193301097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330109
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330109
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-01
- Tag 1933-01-09
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Monat
1933-01
-
Jahr
1933
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AffttW VelWMve Oll M-MM . in der TriuttatiSkirche am 1. Sonata» «ach Epiphanias. Gestern «Send ab 8 Uhr entwickelte sich irr unsrer Trini- tatiökirch« ei» kirchenmusikaltiche» Ereignis, baS «ach In halt und Stil su einem besonderen Erlebnis von eindrucks voller Eigenart wurde: die Weihestunde der Ekkehardlpiele. Nachdem bas Gotteshaus verdunkelt worben war und »ur noch von» Altar her der Schein der »erzen mild leuchtete, sang die Laienschar der Skkeharbspieler unter dem Gewdlb« der Orgelempore W. Hensels „Wir heben unsre Hände"; diesem Gesang folgte der Vortrag des Beethovenschen Larghetto und Rondo (für Geige und Cello), das vom Altarplatz auS zwei Jungmänner der Schar zu Gehör brachten. Dann zog die gesamte Sptelschar im gemessenen, altdeutschen Schritt, mit Kerzenbechern in den Händen, Jungmädchen und Jungmänner, in der Gewandung einer der Geschichte angehürenben Zeit durch den Mittelgang der Kirche und sang auf diesem Wege -aS rhythmisch wuchtig gesetzte „Kreuzfahrerlied" (12. Jahrhundert) nach der Ver tonung von W. Hensel. Wie eine mittelalterliche Schar treuer Gottesstretter wirkte dieser Zug: unwillkürlich emp fand man Sehnsucht, einen solchen Vorgang inmitten deS Lettners eines langschifsigen deutschen Domes beobachten »u können, wo von hohen gotischen Fenstergewölben her lange Schattenreslexe den Eindruck dieses Vorganges gar mächtig verstärken wlirdcn (im kleinen: Riesaer Kloster kirche!) Aber nicht äußerlich allein soll dieser Zug zu seinen Beobachtern sprechen, sondern vielmehr seinem inner lichen Wesen nach muß dies geschehen: und hierin lag gestern abend unbedingt die Stärke des Erlebens, der sich wohl nie» mand unter den Kirchengästcn verschließen konnte. Vom Altarplatz aus hörten die Besucher des Gotteshauses weiter« Borträge der Laicnspielschar (Gesangs- und Sprechchvre, Instrumentalmusik», die in ihrer Gesamtheit davon zeugten, welch' großes, deutsches Kulturgut hier bei den Ekkehard» spiclcrn vor der Gefahr deS Vergessens oder der Vernichtung gehütet und zu seiner Erhaltung gepflegt wird. Da» ist das nicht hoch genug zu schätzende Verdienst aus dem Wesen der Spiclschar: in ihr hat man die Hüterin edler, echt deut scher Volkskunst und laienchristlichcr Gottcsvcrchrung zu suchen, die in diesen gefahrvollen Zeiten den Dornröschen- schlaf altdeutscher Sitten und Gebräuche überwacht und deren Schätze rein erhält für alle die Deutschen unter un», di« sich ihrer erfreuen wollen. AuS der Fülle der kirchen musikalischen Darbietungen seien nur noch ihrer Eigenart halber erwähnt die Sprechchüre über den SO. und 108. Psalm, der vi stimmige Chor über den Sö. Psalm und das von Gerhard Roßbach vertonte „Vatcrnnser" für Vorsänger, kleinen Chor und Instrumente (das vor allem durch den Gesang deS Vorsängers, um den die Schar glücklich zu preisen ist, einen gewaltigen, inneren Sturm tiefster, seeli- scher Bewegung zu entfesseln wußte). Mit dem „Nacht- Wächterruf" (17. Jahrh.), vom Vorsänger auf dem Altar vorplatz in drcistrophiger Form eingeleitet, und vom Chor der Spielschar von der Orgelempore aus beantwortet, be schlossen die Ekkehardspieler ihre abendliche Wetbestunde in der TriuttatiSkirche. Auch dieser letzte Gesang sprach stark zu den Herzen der Zuhörer, schon zufolge seiner äußeren Art, besonders aber zufolge seiner schwermütigen, mahnenden Vertonung und erst recht zufolge der klang vollen Stimme deS Vorsängers. DaS Dunkel -er Kirche wich nach diesem Liede künstlichem Licht: und wie auS einem schönen, sehnsuchtsvollem Traum erwachte man zur Wirk lichkeit zurück. Wie glücklich müßten die Menschen sein, die solches Gut ihr täglich Eigen nennen, die in solchen Ge bräuchen ihre Tage verbringen würden — in solchem Gut, wie eS von den Ekkchardsptclern gepflegt wird, aus dem Schatze deutscher Vergangenheit heraus, über unsre Zeit hinweg, hoffentlich in eine lichtvollere Zukunft hinein. I. Th., R. MWWsfeler der kWUen MkMkestr M Wi. Am Nachmittag deS gestrigen Sonntags fanden sich um 8 Uhr die Mitglieder -cs Christlichen EltcrnvcreinS Riesa mit ihren Angehörigen und Freunden des Vereins im großen Saale des Hotels „Höpfner" zusammen, um ihre traditionelle Weihnachtsfeier festlich zu begehen. Die sehr gut besuchte Veranstaltung ward mit einem Instrumental vortrag eröffnet, den der M i s s i o n s p o s a u n e n ch o r unter der Leitung des. Herrn Förster zn Gehör brachte, woran sich der Vortrag des BcgrttßungSgeLIchteS „Weih- nachtSandacht", von einem Mädchen gesprochen, anschloß. Den Höhepunkt der musikalischen Darbietungen der Vor- tragSfolgc bildete sodann die Wiedergabe -eS Haydnschcn .Trios Nr. 1" durch die Herren HauS Jungnickel (Klavier), Werner Eckhold (Violine) und A. Naab (Cello». So ausgezeichnet auch dieser Vortrag gewesen ist, 'o erscheint eS doch gewagt, derart schwere, klassische Kost einem Publikum anzubieten, das sich nur zur knappen Hälfte au» Erwachsenen und zur großen Hälfte auS Jugend lichen und Kindern zusammenseht, welch' letztere doch sicher lich für derart Hohes auS dem deutschen Musikschatze noch kein solches Verständnis haben, das die Leistungen der AnSstthrenden zn würdigen wüßte. Für die mustkverstän- digcn und musikliebenden Erwachsenen indessen war dieser Vortrag eine besondere Delikatesse. Den Begrüßungsworten des Vorsitzenden deS Christlichen Elternvereins, Herrn Obcrsteucrsckrctär Herrmann, folgte die Festansprache, die Herr Pfarrer Schroeter freundlichst übernommen hatte. Mit dem Hinweise aus da? Weihnachtsfest, da» noch einmal Gelegenheit biete, sich unter dem Christbaum zu versammeln und auf Einladung des Christlichen Eltern vereins einer Weihnachtsfeier bciziiwoünen, leitete der geist- liche Redner seine sehr beifällig ausgenommen«« Ausfüh rungen ein, um anschließend die wundersame Weihnacht-- geschtchte zu deuten. Seinen weiteren Darlegungen legte er die Worte des JohanniS-EvangeliumS 8, 80: „Er muß wachsen, ich aber muß abiiehmcn" zugrunde. Unter Erläu terung dieses Schristwortcs ermahnte er zunächst die er wachsenen Anwesenden, den Kindern das Chrtstusbild immer mehr zu Herzen zu führen, damit sie zu Kindern Gottes werden. Wir alle müßten Mitarbeiten und un» in Chrsnrcht vor Gvtt beugen. Redner wandte sich sodann an die Kinder und ermahnte auch diese, das Bibelwort: „Er muß wachsen, ich aber muß abnchmcn" zu beherzigen, jeder, zett danach zn handeln und eingedenk dessen zu sein, daß Christus der Menschheit die größte Liebe am Kreuze erbracht hat, -aß er sein Leben gab für uns alle. — Nunmehr entwickelte sich rasch bas bunte Bild des reichhaltigen Festprogramms, in -em -en mannigfaltigen musikalischen Darbietungen Gedichtsdeklamationen und son stige Bühnenvorgänge abwechselnd folgten. Immer wieder war cs -er MissionSposaunenchor, der die Ueberleitung »wischen -en gesprochenen Vortragsfolgen durch seine tönende» Melodien bildete. Besonders freute man sich auch über den vierhändigen Klaviervortrag der jüngeren Ge schwister Jungnickel (Knabe und Mädchen) nnb über die verschiedenen Gedichtchen, die von jungen Mädchen aufgesagt wurden. ES entwickelte sich durch all das Gebotene ein sreundlicheS Bild der christlichen Hauslehrc, der innigen Gemeinschaft zwischen Eltern und Kindern innerhalb der christlich gesinnten Familie, bas jedermann als etwas Wohl tuendes empfinden mußte, und das Kunde gab von dem vorbildlichen Geiste, der in diesem so notwendigen Verein gepflegt wird. Auch die Bühnenausführung „Der Schutz engel" sand ihre begeisterten Anhänger unter den großen und kleinen Gästen tm Saale; t» vier Bildern wickelte sich eine märchenhafte Episode ab, di«, ktnbertümlich betrachtet, sich alltäglich t« Geistesleben unsrer Kleinsten wiederholen wird; und lang« «irb wohl auch noch da» zierliche Ballett der kleine« Mädel» in de« Erinnerung der jungen Zu schauer herumgeistem. Die ganze, wohlansprechende Auf. Mrung ließ den großen Fleiß erkennen, mit der dieselbe etnaearbettet worben ist, wa» der geistigen Leiterin der Aufführung sicher auch manch Harle Geduldsprobe« ge- kostet hat. — Herr Pfarrer Gchroeter «ahm da«« «och da» Wort, um all denen zu dankem di« sich um da« Gelingen der Weihnachtsfeier so glücklich bemüht hatten; vor allem galt sein Dank der umsichtigen Fra« Fungnickel und dem fleißigen MissionSposaunenchor. All da» Geboten« habe wieder bewiese«, daß tatkräftige» Lebe« ««» rühriger Geist innerhalb de» Verein» mutig vorherrsche«. Mit dem Wunsch an alle Anwesenden, die Erinnerung an da» Weih- nachtSsest «nd den Weihnachtdgebanken tm Herzen zu be halten für all die kommenden Tage, schloß Herr Pfarrer Gchroeter seinen DankeSgruß. Mit dem gemeinsamen Ge sang de» Liebe» „Stille Nacht" sand die schöne Feier ihr wüpbtge» End«. Oertlickes «nd Sächsisches. Riesa, den 9. Januar 1988. —* Wettervorsiersaae für den 10. Januar (Mitgeteilt von der SSchs. LanbeSwetterwarte zu Dresden.) Fortbestand de« trüben Wetter», zeitweilig Niederschläge. Temperaturen vorwiegend über null Grad, südlich« di» auf West drehend« Winde. —«Daten für den 10. Januar 1988. Sonnen« aufaana 8.08 Uhr. Sonnenuntergang 16.08 Uhr. Mond ausgang 14,10 Uhr Monduntrrgana 7,46 Ubr. 1797: Di« Dichterin Annett« ». Droste-HülShoff b«i Münster in Wests, geb. (gest. 1848>. 1888: Der Zeichner Heinrich Zille in Radeberg in Sa. „b. (gest. 1929». 1871: Die Dichterin Gnriea v. Handel-Mazzetti in Wie« geb. 1920: Inkrafttreten de» Versailler Vertrages. Di» Provinz V»s«n wird an den Freistaat Volt» abgetreten. 1929: Der Großindustrielle Karl Gkod« i« Wien gest. (geb. 1879). —* Selbstmord auf den Schienen. Beamte eines Berliner VorortbahnhofS Zepernick fanden am Sonn abend früh auf dem Gleis der Stettiner Fernbahn die Leiche eines jungen Mädchens, das sich offenbar in selbstmörde rischer Absicht den Kopf hatte abfahren lassen. Daneben lag die Leiche eines 7jährigen Mädchens, dem die Räder über den Leib gegangen waren. In der Handtasche der Toten fand man «inen Ausweis, -er jedoch einem jungen Mädchen ge hört, baS noch am Leben ist. — Nach -en polizeilichen Fest- stellungen sind aller Wahrscheinlichkeit nach die aufgefundene Tot« mit dem Hausmädchen Minna Milda Zimmer mann, geb. 28. 2. 06 in W a u - en bei Lommatzsch und deren Tochter Elfrieda, geb. 2«. 1. 26 in Wauden per- soirengleich. Milda Z. war zuletzt im VolkshauS in Riesa beschäftigt und für Felgenhauer st raße 78 polizeilich gemeldet. Wegen Arbeitsmangel war ihre Be schäftigung im VolkshauS für kurze Zeit unterbrochen. Die Unglückliche hatte in letzter Zeit bereits mehrfach Selbst mordgedanken geäußert. —* Vom Finanzamt. Im amtlichen Teil vor liegender Tageblatt-AuSgabe erläßt das Finanzamt Riesa eine öffentliche Mahnung an die Umsatzsteuervorauszahlung, sowie an die Nachzahlung zur Krisenstener aus 1031. —* Der Gemerbrverein hat als ersten Redner in diesem Jahre dem durch die Klarheit seines Vortrages und die Schönheit seiner Bilder bestens bekannten Herrn Ober lehrer Große in Leipzig gewonnen. Herr Große wird seine Zuhörer in diesem Vortrage im Geiste nach Norwegen führen und dessen eigenartige Schönheiten und Reize vor Augen führen. Wie immer, bietet Herr Groß« in seinem Vortrage nur Reisen, die er selbst auSgesührt hat, er wird nicht nur die bekannten Fjorde und Fjeldc, sondern auch ausgeführte Hochtouren zeigen. Auch seine Bilder, die wir schon wiederholt bewundert haben, sind eigene Arbeit. Da eine solche Meise auSzusühren nur wenigen beschieden ist, wird der Besuch bestens empfohlen. —* Verein Deutsche Bühne. Wie wir erfahren, hat der Verein Deutsche Bühne für Dienstag, den 24. Jan. Prof. Ottomar Enking zu einem Vortrag», abend im Sachs. Hof verpflichtet. Er liest „Ernstes und Heitere» au« eigenen Werken". Ottomar Enking ist uns Riesaern nicht mehr unbekannt. Die Sächs. Landesbühne führte vor Jahren seine Komödie „DaS Kind" mit großem Erfolg auf. — Bon seinen literarischen Werken sind beson der» bekannt: Johann Rolfs. NiS Nielsen, Familie P. C. Behm, Wie Truges seine Mutier suchte, Die Schwester, Kantor Liebe, Matthias Tedebns der Wandersmann u. v. a. — Als ausgezeichneter Kleinsiadtschilberer und hervorragen- der Plauderer hat er überall die Herzen der Zuhörer im Sturm erobert. —* Theaterabend im Stern. Zugunsten eine» Reithallenfonds hatten für gestern abend der Fahr- und Neitverein mit Junglandbund Riesa ihre Mitglieder und Gäste zu «inem Theaterabend eingeladen. Sehr zahlreich war man -er Einladung gefolgt. In seiner Begrüßungs ansprache erläuterte der Vorsitzende Herr Uebigau- Möderau u. a. die Zwecke und Ziele des ReitvereinS und forderte dann mit kernigen Worten die jungen Landwirte auf, diesen heut« besonders nötigen Sport zu betreiben. Gutes Pferdematerial und Lehrmeister ständen zur Ver fügung. Dann gelangte der dreiaktige Schwank „Die be ritt e n e T a n t e", auSgesührt von Mitgliedern beider Vereine, zur Aufführung. Wenn bi« dahin die Unter haltung der Anwesenden sich in den üblichen Formen be wegte, so wurde das mit einem Schlage anders. Lachen, nichts als Lachen, welches sich mit jedem Akt steigerte, durch flutete den Saal. Sämtliche Mitwirkende boten — wohl nicht zuletzt infolge -cs vollbesetzten Hauses — ihr Bestes und flott ging -er Schwank vom Stapel. Ein Gesamtlob -en Spielern und gleichzeitig im Sinne -er Zuhörer einen Ge samtdank. Ein nachfolgendes Militärkouplet brachte noch einmal die Lachmuökeln in Bewegung. Dann spielte die Schneibersche Kapelle ihre schmissigen Weisen zum Tanz auf, welchem stark gehuldigt wurde. — Hoffentlich kann -cm Zweck der Veranstaltung, -em ReithalleufonbS, ein hübscher Be trag überwiesen werden. N—r. —* Hauptversammlung -es Turnvereins Riesa (D. T.) «. B. am 7. 1. 88. Zu der am Sonnabend tm Saal« -es Wettiner Hofes abgehaltenen Jahreshauptver sammlung durfte der Veretnsvorsitzenbe Turnbruber Max Etsold 128 Mitglieder begrüßen. Nach dem Gesäuge -eS Vereinsliedzs: „Ich kenn einen Wahlspruch" und -em Rufe: „Flieg, Banner, flieg!" Stuttgarts, -er Stadt de» 1ö. Deut, scheu Turnfestes, wurde i« die Tagesordnung einaetreten. Der Bekanntgabe einiger geschäftlicher Mitteilungen schloß sich die Erstattung de» Jahresberichte» -urch den 1. BereinS- vorsteher an. Er hielt zunächst «inen kurzen Rückblick auf die letzten 10 Jechre, seitdem er nun schon da» Amt al» Führer be» Berel«» innehat, und gab -an« «in genaue» Bild über umfangreich« Arbeit Im aSgelaufen«« Jahre. Hervorsuheben sei barau» besonder» -er weiter« Ausbau der Htndenünrgkampfbahn in Verbindung mit -em freiwilligen Arbeitsdienst, durch welche« -en» verei» et» bedeutender Teil Kosten erspart und andererseits manchem erwerbslosen Mitglied« für viele Wochen «ine Berdienstmöglichkeit ge schaffen wurde. Im Mitgliederbestände ist durch eine größere Anzahl Kinder ein, Zuwachs zu verzeichnen, während die Zahlen bei den Erwachsenen und Jugendlichen «ine Ab nahme aufwetsen. Die Zahl der Erwerbslosen beträgt 52, ihnen wird durch Befreiung von den Gereinsbeiträgen ent gegengekommen. Für seine Mühe und Arbeit wurde -em Berichterstatter der herzlichste Dank -er Versammlung durch den 2. Vorsteher, Turubruder K. Richter, zuteil. Dem an- schließenden umfassenden Berichte des OberturnwarteS, Tnrnbruder A. Linke, war zu . entnehmen, daß trotz der Notzeit «S im Turnbrtriebe vorwärtSgegangen ist, vor allen Dingen war im Volksturnen wieder ein merklicher Fort schritt festzustellen, lieber die Kassenverhältnisse berichtete Turnbruber Ouellmalz. DaS von 2 Mitgliedern geprüfte arbeitsreiche Rechnungswerk ist aufs peinlichste geführt und richtig befunden worden, die beantragte Entlastung wurde -em Kassierer einstimmig gewährt. ES folgten die Berichte der Turnbrüder Breitling über Werbe- und Presse» arbeit und Thümmler über die Tätigkeit al» Festwart. Starker Beifall auch für Liefe Berichterstatter zeigte den Dank der Versammlung an, der jedesmal noch besonders durch den BereinSleiter bekundet wurde. — Den im letzten Jahre durch den Tod abberufenen Tnrnvrübern Gustav Holen, Oskar Han tusch, Paul Schlegel, Robert Götze und Ehrenmitglied Oskar Beger wurde -urch Er heben von den Plätzen «in stille» Gedenken gewidmet. — Ein vorliegender Antrag, die Vereinsversammlungen nur noch viertelijahrweis« stattfinden zu lassen, fand Annahme. Der Bauausschuß beantragte unter vorheriger eingehender Begründung: „Die Mehrausgabe, zum restlichen Ausbau der Hindenburgkampkbahn über die von -er letzten Hauptver- sammlung bewilligten Summe zu genehmigen". Di« An- nähme erfolgte einstimmig ohne jede weitere Aussprache «nd war wohl die beste Anerkennung für die rastlose und auf- opfern-e Tätigkeit des Ausschusses, denn er ist kein Tag während der Bauzeit vergangen, wo nicht dessen Mitglieder E Förderung und Ueberwachung -er Arbeiten auf dem Platze anwesend fein mußten. Neber das Für und Wider deS Antrages: „DaS Einkassieren der Vereinsbeiträge be- dürftigen und dazu befähigten erwerbslosen Mitgliedern gegen das bisherige Entgelt zu übertragen" wurde längere Zeit verhandelt, bis derselbe mit Stimmenmehrheit ange nommen wurde. Einstimmige Annahme fanden -er Entwurf des Haushalt- und JahreSarbeitsplaneS für 1033. Die zur Wahl stehenden Aemter wurden in der bisherigen Weise wiederbesetzt Sez. bestätigt. Lediglich das Amt teS Spiel- warte» erfuhr durch Turnbruder R. Herrmann eine Neu besetzung und mit der Betreuung der Jugend wurden die Turnbrüder Uhlig und Pnpke beauftragt. Auch di« weiteren Wahlen der Beisitzer im Turnrat, Kassenprüfer, Fahnen- träger, FeftauSschußmitgliedcr und GautagSabgeorbneten brachten keine nennenswerten Veränderungen. Die Gewühl- ten nahmen die Wahl an, doch baten der 1. Vorsitzende sowie -er Festwart unter Bekanntgabe ihrer Gründe die Versamm lung darum, in Zukunft um einen Nachfolger besorgt zu sein. Unter Punkt Verschiedenes wurden alSbann noch ver schiedene Möglichkeiten beraten, wie den vielen Erwerbs losen innerhalb des Vereins auf praktische Art und Weise zu helfen ist. — Allen aber, die im vergangenen Jahre sonst noch tatkräftig mitgeholfen haben, wurde durch die Vereins leitung der Dank ausgesprochen und auch um rege Mitarbeit im neuen Jahre gebeten, daS ja im turnerischen Leben seine besondere Weih« durch daS im Juli in Stuttgart stattsindende 15. Deutsche Turnfest, als dessen Vorboten bereits die Werbe plakat« von der Bühne de» Saale» herabgrüßten, erhält. Hierauf erreichte -ie harmonisch verlaufene Versammlung ihr Ende. —* Der Militärverein 1 Riesa hielt am gestrigen Sonntag tn seinem BeretnSheim Gasthof Kron prinz seine diesjährige Hauptversammlung ab. 70 Kameraden, darunter 4 Ehrenmitglieder, hatten der Ein ladung Folge geleistet. Im Schein brennender Weihnachts kerzen eröffnete Vereinsvorsteher Kam. O. Hammitzsch die erfreulicherweise recht gut besuchte Versammlung gegen 15 Uhr. In seinen Begrüßung-Worten brachte er u. a. -um Ausdruck, baß diese Haupttagung dazu beitragen möge, daS Militärvercinöivesen auch weiterhin im Geiste echt vater ländischer Gesinnung zu fördern und zu pflegen. Bevor tn -te Tagesordnung eingetrete» wurde, erschallten die Klänge eines sauber gespielten Marsches -eS BeretnSsptelmannS- zugeS unter der sicheren Leitung von Kam. Krüger. Die zur Beratung stehende Tagesordnung wurde glatt -ur Ab wickelung gebracht. Aus dem vom Schriftführer Kam. Greger vorgetragenen Jahresberichte war zu ersehen, daß der Verein tm letzten Berichtsjahre recht gut gearbeitet hat. In seinen Ausführungen gedachte er nochmals der jenigen vier Kameraden, die im Vorjahre -ur groben Armee abberusen worden sind. ES sind die- die langjährigen VereinSmitglteder Schubert, Bischof, Höhne und Käseberg. Zum Zeichen ehrenden Angedenkens erhoben sich die anwesenden Kameraden von ihren Plätzen. Im Anschluß an -en Jahresbericht berichteten die Kam. Krüger und Schumann jun. über die Tätigkeit de» SpielmannSzugeS un- der Kleinkaliberschießabteilung. Kam. Greger streifte in einem weiteren Berichte das Wirken der Gewehrabteilung. Der vom Kassenwart Kam. W. Rau zu Gehör gebrachte Rechenschaftsbericht ließ erkennen, daß der Verein trotz großer Aufwendungen sich noch behaupten konnte. Die Kassrnverhältnifle sind als aut zu bezeichnen. Vorsteher Hammitzsch sprach den vorstehend genannten Kameraden den Vereinsdank aus. Die hierauf erfolgten Neuwahlen wurden glatt durchgeführt. Die Wiederwahl deS bisherigen Vorsteher- Kam. O. Hammitzsch erfolgte ein stimmig. Die übrigen satzungSaemäß ausscheibenden Vor- standSmitglieber wurden ebenfalls wiedergewählt. Der 2. Vorsteher Kam. E. Purbs sprach die Erwartung aus, daß zum Nutzen unserer Jugend wider die allgemeine Wehrpflicht bald etngeführt werben möchte. Zum Punkt VeretnSangelegenheiten ist erwähnenswert, daß der Militär verein 1 in diesem Jahre sein 75 jähriges Be st eben feiern kann. Diese Jubiläumsfeier soll am 5.—S. August abgehalten werden. Die Vorbereitungen hierzu wurden in -ie Hände eines neu gewählten Festausschusses gelegt. Aus allgemeinen Wunsch au» -er Mitt« -er Versammlung sollen tn künftigen Monatsversammlungen von Vereinskameraden Vorträge über KrieaSerlevnMe gehalten werden. Das Ehrenmitglied Herr Pfarrer Beck brachte in seinen Aus führungen »um Ausdruck, -atz er festgestellt Labe, baß das MtlitärveretnSwesen in seiner Gesamtheit erfreulicherweise eine nicht -u unterschätzende, von gutem vaterländischen Geiste getragene Bewegung sei. Lobenswert unterstrich er ganz besonders die ersprießliche und rege Tätigkeit des MtlitärvereinS 1. Die ÄeretnSlettung bankte dem Redner für -ie gemachten Ausführungen. Am Schluff« der Ber- sammlung wurde noch bekanntgegeven, -atz eS dem Verein möglich war, wieder wie alljährlich hilfsbedürftige Vereins kameraden am WcihnachtSfeste mit einer Unterstützung zu erfreuen. Nach dem Schluß -er stchr harmonisch verlaufenen Versammlung ertönte« nochmal» -ie Klänge -e» Spiel. mannSeuae». G»
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