Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1933-01-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193301073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330107
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-01
- Tag 1933-01-07
-
Monat
1933-01
-
Jahr
1933
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
OerMches und Sächsisches. Rieia. den 7. Januar 1938. —vdz. Gegen die Ausweitung deS Auto maten-Handels. In einer an den RcichsarbeitSmim- ster gerichteten Eingabe hat der Hanfabund für Gewerbe Handel und Industrie darauf hingewreien, daß nach um laufenden Gerüchten «ine Ausweitung des Warenhandels onS Automaten geplant fei. Unter Hinweis darauf, daß hierdurch notwendig eine weitere Schwächung des ortsan sässigen Handels herbeigeführt werde, wird der ReichS- arbeitsminister ersucht, vor allem in Erwägung zu ziehen, daß einer etwaigen Mehrbeschäftigung ganz weniger an der Aubomaten-Fabrikation beteiligter Hersteller die Tat sache gegenüberstehe, dah weiteste Kreise anderer Industrie zweige und insbesondere des Handels schwerste Schädi gungen zu erwarten hätten. ES wird gewünscht, dah die Reichsregierung von der Vteuvegelung der Automatenfrage Abstand nehme. —vdz. Außenreklame und Naturschutz. Seit längerer Zeit sind, vor allem von Seitm örtlicher Hnmat- schuh-Verbände, Bestrebungen im Gange, uin ein Verbot der Außenreklame herbeizuführen. In einer an den Reichs innenminister gerichteten Eingabe hat der Hansabund für Gewerbe, Handel und Industrie darauf aufmerksam ge macht, daß die an der Herstellung und dem Vertrieb de» Reklamematerials interessierten Wirtschaft»krei> selbst wünschten, jede Verschandelung der Ratur zu vermeiden. Sie befürworteten sogar selbst eine teilweise dringend not wendige Säuberung des OrtS- und LandschaftSbildc». Alte, verrostete, verblaßte und teilweise zerstörte Plakate dienten unzweifelhaft nicht dazu, die Schönheit der Land schaft zu heben. Hieraus dürften jedoch keine Schlüsse auf die lleberflüssigkeit der Außenreklame oder eine zwangs läufig sich ergebende Verschandelung gezogen werden. Es gebe Wirtschaftszweige, die auf Außenreklame unmittelbar ^angewiesen seien. Ter Minister wird ersucht, vor evtl. Entscheidungen den interessierten Wirtschaftskreisen Gelegen heit zur Stellungnahme zu geben. —* Uebe r die Einkellerung von Kartof feln. Tie Pressestelle der Landwirtschaftskammer macht darauf aufmerksam, daß eingekellerte Kartoffeln während des Winters etwa alle vier Wochen durchgesehen werden müssen, wenn nian unerwünschten Verlusten durch Fäulnis vorbeugen will. Man sondere dabei auch dis teilweise ver faulten und beschädigten Knollen auS. Gleichzeitig entfern« man die bereits gebildeten Keime, da diese größere Mengen des giftigen SolaninS enthalten, wodurch die Genießbar keit und Bekömmlichkeit der Kartoffeln beeinträchtigt wird. Kartoffeln halten sich am besten bei etwa 3 bis 8 Grad EclsiuS. Zu warme Keller müssen öfters an trockenen und frostfreien Tagen gelüftet werden, zu kalte durch Versehen der Fenster oder Strohpactung gegen das Ein dringen von Kälte geschützt werden. Selbstmordversuch de, Rechtsanwalt, Vr. Lang« Dresden. Der im Zusammenhang mit dem Uralzeff- Prozeß von dem Dresdner Schwurgericht wegen Meineides zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilte Berliner Rechtsanwalt und Notar Dr. Lange beging im Untersuchungsgefängnis einen Selbstmordversuch, indem er sich die Schlagader an den Schläfen durchschnitt. Er wurde rechtzeitig gefunden und ins Krankenhaus gebracht. Dr. Lange sollt« in da» Zuchthaus in Waldheim übergeführt werden. Schlägerei im Gemeindeparlamenk Die erste Sitzung der neuen Gemeindeverordneien von Ehrenfriedersdorf endete mit einem großen Krach. Zwischen den Rechts- und Linksparteilern entwickelte sich nach einer erregten Aussprache eine regelrechte Keilerei, wobei zahlreiche Stühle und Fenster zerschlagen wurden und mehrere Abgeordnete Verletzungen davontrugen. Das Chem- nitzer Ueberfallkommando mußte eingreifen und die sich prügelnden Stadtväter mit dem Gummiknüppel auseinander treiben. Es trat erst Ruhe ein, als der Saal geräumt war. Die Stadtverordneten von Retchenbachi. V wählten Rechtsanwalt Dr. Schäffer, den bisherigen Vorsteher, wieder. Stellvertreter wurde Studienrat Retschlag jNSDAP). zwei ter Stellvertreter Fabrikant Floß von der Bürgerlichen Ver einigung. M den MlMMkN. ' Liebenwerda. Mutt« erschießt ihr« Tochter und sich selbst. In Gorden erschoß am Freitagabend di« Frau veS StaatSsorsterti Herzberg ihre achtjährige Tochter und darauf sich selbst mit dem Dienstreoolvcr ibreS Mannes. Anlaß zu dieser Tat fall fein, daß da» Kind zweck» Erziehung in der katholischen Konsefswn demnächst da» Elternhaus verlassen sollte. Altenburg. Marxi st isckes Präsidium. In der ersten Stadtratssitzung konnten ourch Unterstützung der Kom munisten die Sozialdemokraten mit 19 gegen 1v Stimmen ihren Kandidaten für den Dorsteherposten, Schriftleiter Her mann Müller, und den Landtagsabgeordnsten Erich Mäder als Vertreter durchbringen. Zweiter Stellvertretender Dor steher wurde mit Unterstützung der Sozialdemokraten der Kommunist Trauboth. Der neugewählte Dorsteher übernahm nun die Leitung der Sitzung und rügte, daß die national sozialistischen Abgeordneten in Uniform erschienen waren. Es wurde ihnen angedroht, daß sie im Wiederholungsfall den Sitzungssaal nicht betreten dürfen. Inzwischen hatten Natio nalsozialisten, Haus- und Grundbesitzer sowie die Bürger lichen, ferner die Kommunisten mit den Sozialdemokraten Ar beitsgemeinschaften gebildet. Bei den zur Behandlung gekom menen Dringlichkeitsanträgen entspann sich ein« länger« Aus sprache über die Zukunft de» Altenburger Landestheater,. Meuselwitz. Don Kohl,nlor«n totgequetscht. Auf der „Bruderzeche" in Kriebitzsch sind in letzter Zeit mehrmals schwere Unglücksfälle vorgekommen. Gegenwärtig liegen drei Mann der Belegschaft mit Knochenbrüchen im Krankenhaus in Halle. Jetzt ereignete sich wieder ein furcht barer Unglücksfall, der den Tod der Steiger» Germey zur Folge hatte. Fünf mit je etwa 2» Zentner Kohle beladen« Wagen lösten sich plötzlich von der Kette, an der sie die schiefe Ebene hinausgezogen wurden. Germey konnte nicht mehr rechtzeitig beiseite springen und wurde von den zurück rollenden Wagen erfaßt, unter denen er mit einem Hals wirbelbruch tot hervorgezogen wurde. Schleiz. Sperrmauerstraße eröffnet. Der neue Verbindungsweg über di« Sperrmauer der Bleiloch- iperre von der Einmündung in die Staatsstraße Schleiz— «aalburg bei Gräfenwarth bi» zur Einmündung in den iiöslenbachweg ist für den Fußgängerverkehr und den Orts- orrkehr mit Pferdefuhrwerken sreigegeben worden; von der Erhebung einer Benutzungsgebühr wird abgesehen. Um eine Behinderung des Verkehrs an Tagen mit größerem Aus- sluqsverkehr zu vermeiden, bleibt der Weg über di« Sperr mauer mit den Zufahrtsstraßen für Auto» gesperrt. * Naumburg. Verurteilt« Falschmünzer. Wegen Herstellung und Vertrieb von Falschgeld verurteilt« di« Große Strafkammer den Gelbgießer Ernst voriger, dem in Anbetracht der wirtschaftlichen Notlage mildernde Um stände zngebilligt wurden, zu einem Jahr sechs Monaten Gefängnis. Die Mitangeklagte Ehefrau kam mit drei Mo naten Gefängnis davon. - Nötiger hatte da» Falschgeld hauptsächlich an Kellner verausgabt. ' Bitterfeld. Ter Tod im Klärschacht. — Ein Arbeiter durch Abgase getötet. Bei Reinigungsarbeiten der Kläranlage in der Siedlung des Bitterfelder BauveveinS drangen plötzlich Gase in den Schacht em und überrasch ten die dort beschäftigten fünf städtisclnm Arbeiter. Vier Arbeiter konnten sich noch in Sicherheit bringen, wäh rend der fünfte erst nach etneinhalbstündigen Bemühungen der Feuerwehr tot geborgen werden konnte. Besonder tragisch berührt es, daß der Tote zuerst einen von zwei bewußtlos gewordenen Arbeitern aus dem Schacht bringen half, dann nochmals hinunterstieg, um auch dem nächsten zu helfen und erst dabei die Besinnung verlor. Tie vier Vergifteten befinden sich im Krankenhaus. Gerichtssaal. M MWler neieslv WM». Leipzig. Die Kriminalgeschichte aller Zeiten weist mannigfache Arten von Hochstaplern auf; sie alle wußten stet» große Gummen auS dem allgemeinen Unverstand zu schlagen. Zuletzt war e» wohl der Fliegerofftzter, der Leutnant der Garbekavallerie, der am meisten Aussicht hatte die Dummheit der anderen für sich nutzbar zu machen. Prinzen haben seit Harry Domela nur noch geringen Kur», e» ist aber ein ganz neuer Typ des Hochstaplers Im Werden; er stand sozusagen im Embryonalzustand am 6. Januar vor dem 5. Strafsenat des Reichsgerichts. Der 18k)S in Düffeldorf geborene Kaufmann Fritz Wagener hatte eS für zweckmäßig gehalten, den revolu tionären Proleten zu mimen. Dabei war sein Streben ans d.ie Gunst einer jungen Dame gerichtet, deren Herz aus der Hand ihres Bruder» zu vergeben war; dieser Bruder aber war überzeugter und angesehener Kommunist. Da führte sich nun Herr Wagener in die Familie seiner Auser- korenen mit der Angabe ein, er sei ein ganz ausgezeichneter Genosse, er sei militärischer Leiter der Kampforganisation in Düffeldorf und er habe außerdem noch «ine Reihe von Aufgaben, er sei, alles in allem gesehen und bescheiden dar gestellt ein hoher Funktionär. Diesem hohen Funktionär fiel das Herz der Braut natürlich zu. Erfahrungsgemäß geht auch die schönste Liebe flöten, wenn der geliebte Gegen stand nicht Anstrengungen macht, durch bedeutsame Hand lungen die Liebe sich zu erhalten. Geschenke konnte Herr Wagener nicht machen, denn er war schlecht bei Kaffe. Aber sein proletarische? Ansehen konnte er heben, und das tat er in der Weise, daß er seiner Braut, die das Fräulein inzwi schen geworden war, ein non ihm selbst verfaßtes Gedicht voll schauerlichster Blutrünstigkeit in die Feber diktierte, das an den Herrn Reichskanzler von Papen gerichtet war, und daS, der außerordentlichen Bescheidenheit deS Dichters entsprechend, die einfache Unterschrift trug: „Fritz Wagener. Sohn deS Reichsgrafen Mathias von der Schulenburg" DaS Gedicht lautete teilweise etwa: „Er hängt an keinem Galgen er hängt an keinem Strick, — schmiert die Guillotine, schmiert die Guillotine, schmiert die Guillotine mit der Fürsten Fett" — man sieht, es ist das liebe alte Heckcrlied, bei dem Herr Wagener zum Zwecke der eigenen Glorifizierung eine umfassende Anleihe gemacht hat. Im übrigen wurde dieses Gedicht wohl ge schrieben, dem Herrn von Popen aber nie zugeleitet. Dann aber wußte dieser militärische Leiter der Kampforganisation noch etwas ganz besonderes: Er brauchte Sprengstoff. Und diesen zu beschaffen, mar der Bruder -er Braut nicht nur gut genug, sondern als überzeugter Kommunist Sem hohen Funktionär gegenüber auch verpflichtet. Bon nun'ab bietet die Geschichte nichts Außerordent liches mehr, jetzt tritt der 5. Strafsenat unter dem Vorsitz des Neichsgerichtsrats Rheinisch auf die Linie seiner Tätig- keit, die von den sonstigen Verfahren dieser Art nicht ab- meicht: Der Senat verurteilte wegen Verbrechens nach 8 7 de» Sprengstosfgesetzes den Kraftfahrer Klemens Schelinskq aus Hagen-Haspe zu zwei Jahre« sechs Monate« Zuchthaus und wegen des gleichen Verbrechens den Maschinisten Arthur Mttcher ans Hagen-Haspe und den Hilfsarbeiter Paul Spohr aus Hagen-Haspe zu je zwei Jahre« Zuchthaus und endlich den Kaufmann Fritz Wagener aus Düsseldorf wegen Ver brechen nach 8 8 des Sprengstoffgesetzes zu zwei Jahre« sechs Monate« Zuchthaus. Bei jedem Verurteilten gelten sechs Monate und vier Wochen der Strafe als durch die Untersuchungshaft verbüßt. Soweit die Anklage gegen die genannt.en Personen auf Vor bereitung zum Hochverrat lautete, ist das Verfahren auf Grund des Gesetzes über Straffreiheit vom 2». Dezember 32 eingestellt worden. Tie ersten drei Angeklagten, durchweg überzeugte Kommunisten, von denen allerdings Spohr diese Eigen schaft zu leugnen versuchte, haben in der Nacht vom 30. auf 31. Mai v. IS. aus dem Sprengstofflager der Dolomit GmbH. tn Hagen-Halten 10 Kilogramm Ehtoradit 11t, 32 Zündpatvonen und SO Momentründcr gestohlen. Ein Paket hat alsbald der Wagener mit sich genommen, die übrigen Pakete wurden von den Angeklagten versteckt ge halten. Wagener übergab sein Paket einem Freund, dem Kaufmann Jansen in Tüssetdorf mit der Bitte, durch den Verkauf de» Sprengstoffs soviel Gelb hrrauSzuscklagen a!» irgend möglich sei, gleichgültig an wen da» Paket auch verkauft werden könne. Tresen Jansen hatte Wagener zuvor al» Mitglied der KPD. gekeilt, mit dem Versprechen, dann könne Jansen zur Gründung einer guten Existenz nach Rußland kommen. Jansen aber war Offizier im Baltikum und unterstand dort zuletzt einem weiß-gardistischen Kom mando; er hätte wohl in Sowjetrnßland die denkbar übel sten Erfahrungen gemacht. Jansen hat von dem Spreng- stoffbesitz alsbald Anzeige bei der Polizei erstattet; dec Wagener wurde veranlaßt, auch den übrigen Sprengstoff noch zu beschaffen und schließlich konnte die ganze Gesell schaft au-gehoben werden. Ter Senat hat bei allen vier Angeklagten lieber» zeugung-täterschaft verneint. * - Die Bausparlasse „Vaterland". Der Betrug-prozeß vor dem Dresdner Landgericht. In dem seit Donnerstag vor der 14. Strafkammer ver handelten Bctrugsprozcß um die Bausparkasse „Vaterland" wurde am Freitag die Vernehmung der Angeklagten fort gesetzt. Auch der Sonnabend und die ersten Tage der nächsten Woche werden noch mit der eingehenden Besprechung der einzelnen Anklagepunkte ausgefüllt sein. Die ersten Zeugen sind für kommenden Donnerstag ge laden. Es handelt sich bei diesen ersten Zeugen um Bor- stanbsmitglieder der „Baterlanb-G. m. b. H." Wir werden ' bei Beginn der Zeugenvernehmung aus den Prozeß zurück kommen. Vos «M, kill vriklll. zu. Al» man dem Golde den größten Wert beimaß und Gold al» Unterlage sür die Wertberechnung der Güter gab, sah man sicherlich daS Gold als den Inbegriff allen Glücks. Gold lachte nicht nur durch seiucu Glanz und lockte nicht nur durch seinen Wert: eS war eben Inhalt dr» Leden». Je mehr man anhäufru konnte, um so reich r ward man. Im Leben von Ländern und Völkern hat sich viele) geändert. Heute sind wir so weit, daß wir gar nicht mehr so verzückt um dos goldene Kalb tanzen, denn was sagt un» schon das Gold? Selbst wenn es an» großem Haufen, in großen Blöcken daliegt, ist es noch nicht einmal in der Lage, ein Land zufrieden zu machen. In Amerika liegen Milliarden Goldwerte, und USA. ringt mit unge heuren Staatsschulden, kämpft mit der Absatzkrise, durch lebt di« Zeiten der Rot. Frankreich bat es verstanden, beinahe die Hälfte des Goldvvrrats der Welt in festen Blöcken gegossen tn die Tresor» der Staatsbank zu Ver sen:««, und weiß nicht, wie es den neuen Etat nusgleicb-n soll, e» m«rct immer deutlicher, daß die Kris- es nicht »«verschont läßt, und eS erklärt, c§ iönne nicht einmal seine Schulden an Amerika bezahlen. Gold im Kasten ist demnach wertlos. Und zwar des halb wertlos, weil die menschlichen Gesetze über den Aus tausch von Waren und Arbeit, über die Bezahlung mit Gegenwerten «den da» Gold nur als einen Gegenwert an- selien, der aber außerordentlich schwer in den Handelsgang zu bringen ist. Frankreich kann nicht einfach in den Keller steigen und -einige Goldklumpen nehmen, um iei".' Schulden zu bezahlen. Tas Land, das d-n M-echaniSinns ocS Güteraustausches vertritt, muß gewissermaß-n bei sich selbst, also bei der Stelle eine Anleihe anfnebmen, die Gold angehäuft Kat, das einmal infolge direkter Zahlungen an diese zweite Hälfte aus dein Kreislauf kam. Man kann sich nicht so leicht über solche Gesetze binwegsetzen, denn die Gefahren einer Verletzung finanzpolitischer Grundsän« find ungeheuer. Vor Jahrhunderten Ivar man nicht so kompliziert. Da sammelte der Fürst das Gold und ver fügte über die Sammlung, wie er eS für richtig hielt. Inzwischen hat man die „Etatisierung" erfunden. Jedes Land darf nur da» auSgeben, was es einnimmt. ES muß da» einnehmen, was es ciusgibt. Gibt,eS mehr aus, so macht es Schulden, selbst wenn in den Tresors die Gold barren liegen. Ta» Land wird also nicht nach seinem Goldreichtum eingeschäyt, sondern nach seiner Handels bilanz. Jedes Land kann eine Währungskrise erleben, und wenn eS noch so viel Gold besitzt, sofern das Gold nicht die direkte Einnahme aus der Produktivität des Landes ist. Im Grunde wird damit eigentlich die Arbeitskraft der Menschen als der grüßte Wert im Leben angesehen. Von dieser Arbeitskraft hcmgt es ab. Arbeitskraft und Waren des täglichen Bedarfs sind ebenso viel wert, wie da» Gold. Wenn man als Privat-, Person di« Tasche voll Gold hat und sich nichts kaufen kann, geht daS Bewußtsein großen Reichtums sehr schnell verloren. So ist es auch mit den Goldländern. Z- B. ist augenblicklich Südafrika das größte Goldland der Welt, denn dort werden jährlich für 800 Millionen Mark Gold gefördert. Da die Gesamtgoldfunde der Welt jährlich mir rund IllOO Millionen betragen, müßte Südafrika mit seiner Goldproduktion von der Hälfte allen Goldgelvinns daS Land beispiellosen Reichtums sein, lind wie ist'»? Süd afrika will den Goldstandard ansgeben. Tas kommt daher, weil in diesem Lande eben nur Gold gewonnen wird. Gold ist hier die Handelsware. Wie bei uns für Ge treide, Vieh, Kohlen, Gold eingetauscht wird, so tauscht Südafrika sür Gold Getreide etc. ein, Tinge, die es zum Leben braucht. Es muß essen, und es muß das Gold daiür aliswenden. Gold ist also ein Glied im Weltleben und sein Glanz verblaßt mehr und mehr, je genauer wir den Zweck deS GoldeS betrachten. Die südwestlichste an die nordöstlichste Garnison. vdz. Der Reichswehr Standort Lindau, der südwest lichste de» Reiches, hat an die Garnison Tilsit folgende» Telegramm anläßlich des Jahreswechsels gerichtet: „Die Not ist groß, die Zeiten schwer, das Volk schaut ans de« Reick«« Wehr, die e,nia ist und treu dem Land vom Bodensee zum Memrlstrand." Darauf bat dir (tzarntson Tilsit geantwortet: „Ank treuer Wackt für« Vaterland, sind wir verbunden beut wie je. im fernen Ost am Mrmrlstrand, mit Euch am Bodensee." Indexziffer der GrotzhandelSpreise vom 4. Januar 1NSS und im Monatsdurchschnitt Dezember liv-tL. Berlin. lFunkspruch.) Die Indexziffer der Groß handelspreise für den 4. Januar >933 ist mit 9l,S gegen über der Vorwoche (91,6> um VS Prozent zurückgeganae». Die Indexziffern der Hauotocupven lauieu Aararüoffe 81.4 <— 1,2>, industrielle Rohstoff« und Halbwaren 87,4 (plus 0,8) und industrielle Fertiawaren 113,3 (— 0,1). Für den Monatsdurchschnitt Dezember l»SS stellt sich die Großhandelsindex isfer aut 92.4 (— 1.8 Prozent». Hanptgrnppeu: Agrarüoffe 84,4 i—3.9>, industrielle Roh stoff« und Halbwaren 87,8 (— 0,8) und indnstriille Fertig ware« 118,8 l— 0,8). StSdtische volttlüche Riesa. Speisezettel für di« Woche oom 9. 1. bis 14. 1. 33. Montag: Reis mit Rindfleisch. Dienstag: Saure Eier mit Talzkartoffrln. Mittwoch: Kartoffelmus mit Leberwurstcken. Donnerstag: Pötelbraten mit Salzkarloffel». Freitag: Linsen mit Rauchfleisch. Sonnabend: Pellkartoffeln mit Quark. 1 groß« Portion 40 Psg. bezw. 30 Pfg. 1 kleine „ 2S . . 1» „ Wasserst ättve 6. 1. 83 7. 1. 33 Moldau r Kanwik — 4 — 3 Modron — 31 — 38 Eger: Lnun — 2«; — 29 Elbe: Nimburg — 5 — 6 BrandeiS — i-.-» — 6V Memik — 72 — 75 Leiimeritz - 71 - 71 Aussig - 37 - 37 Tr««dcn -193 - 193 t Ri«>a ........ — 140 -I4c
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)